Die Medienlandschaft der USA steht vor einem bedeutenden Umbruch: Jeff Bezos, Amazon-Boss und Eigentümer der Washington Post, hat eine Neuausrichtung der Zeitung angestoßen. Das Meinungsressort soll fortan den Fokus auf „persönliche Freiheiten und freie Märkte“ legen – eine Entscheidung, die sowohl intern als auch extern für erhebliche Spannungen sorgt.
„Ich bin überzeugt, dass freie Märkte und persönliche Freiheiten das Richtige für Amerika sind. Ich glaube auch, dass diese Gesichtspunkte auf dem derzeitigen Markt der Ideen und Nachrichtenmeinungen nicht ausreichend berücksichtigt werden“, erklärte Bezos in einer Nachricht an die Redaktion. Er sehe es als seine Aufgabe, diese Lücke zu schließen.
Mit dieser Kurskorrektur grenzt Bezos die Washington Post von anderen etablierten Medien wie der New York Times ab. Kritiker werfen ihm vor, die Zeitung ideologisch umzupolen und unbequeme Stimmen auszuschließen. Bezos selbst hingegen sieht es als einen notwendigen Schritt, um eine unterrepräsentierte Perspektive stärker ins Zentrum der Debatte zu rücken: „Wir werden jeden Tag schreiben, um zwei Säulen zu unterstützen und zu verteidigen: persönliche Freiheiten und freie Märkte. Natürlich werden wir auch andere Themen behandeln, aber gegensätzliche Standpunkte überlassen wir der Veröffentlichung durch andere.“
Meinungschef David Shipley hat seinen Posten geräumt, nachdem Bezos ihm die Möglichkeit bot, den Kurs mitzugestalten. „Ich habe ihm offen gestellt, den Job weiter auszuüben – wenn er sich für die neue Richtung begeistern konnte“, erklärte Bezos. Shipley entschied sich jedoch dagegen. Ebenso gingen mehrere Journalisten, darunter die Pulitzer-Preisträgerin Ann Telnaes, die im Streit um eine Karikatur von Bezos und Trump ihre Anstellung beendete.
Auch in der Belegschaft regt sich Widerstand: Mehr als 400 Mitarbeiter der Zeitung unterzeichneten im Januar einen offenen Brief an Bezos und forderten ein Treffen mit ihm, um die Zukunft der Redaktion zu besprechen. Der Milliardär zeigte sich jedoch unbeeindruckt von den internen Protesten. „Ich bin aus Amerika und für Amerika, und ich bin stolz darauf“, stellte er klar. Die Freiheit der Wirtschaft sei ein zentraler Bestandteil der US-Erfolgsgeschichte – und die Washington Post werde künftig dazu beitragen, diese Werte in der öffentlichen Debatte zu verteidigen.
Die neue Ausrichtung der Washington Post wirft auch politische Fragen auf. Während das Blatt traditionell demokratische Kandidaten unterstützte, wurde bereits vor der letzten US-Wahl eine bemerkenswerte Kehrtwende eingeleitet. Bezos untersagte die geplante Wahlempfehlung für die demokratische Kandidatin Kamala Harris, was sowohl innerhalb der Redaktion als auch in der Leserschaft für Irritation sorgte. Kritiker sahen darin ein Einknicken vor Donald Trump.
Bezos war zudem einer der Gäste bei Trumps Amtseinführung, ein Umstand, der Spekulationen über eine näher kommende ideologische Schnittmenge zwischen ihm und dem Ex-Präsidenten befeuerte. Inmitten der technologischen Elite, zu der auch Sam Altman, Mark Zuckerberg und Elon Musk gehören, macht Bezos damit den nächsten Schritt. Während andere Tech-Milliardäre sich einst politisch ambivalent oder linksprogressiv positionierten, schlägt Bezos wie seine Kollegen eine Brücke zu Trump und dem libertären Spektrum.
https://twitter.com/CrazyVibes_1/status/1894763823485374554
Ich war nie ein Leser der WP, finde aber den Kommentar von Michael Hanfeld in der FAZ, in Übereinstimmung mit Kommentaren in vielen anderen Medien, plausibler. Bezos hat mit Amazon und anderen Interessen Milliarden-Gründe gegenüber dem Trump-Regime softer aufzutreten, und regierungskritische und links-progessive Stimmen aus seiner Zeitung zu verdrängen. Er folgt seinerseits plausiblem Geschäftsinteresse weil er die Rachsucht des Herrn im WH gut kennt. Seine postulierten “ Grundsätze “ scheinen nichtssagende Worthülsen zu sein.
Nun mal parallel die Eigentümer und Hintergründe des deutschen publizistischen Einheitsbreis, vor allem auch der dpa (Gelder der Bundesregierung) bis zur taz (Förderung der Redaktionsimmobilie) beleuchten. Die kartellmässig gelenkte Corona-Propaganda (selbst bei Springer) spricht Bände.
Da die linkslastigen Journos von Alpen-Prawda, ZEIT, LÜGEL, FAZ, TAZ, FR und wie die „Medien“ mit der Einheitsmeinung alle heißen, bestimmt hier mitlesen, seien sie auch angesprochen: Die Zeitenwende in den USA geht mit einer rasenden Geschwindigkeit vonstatten, aber diese Medien meinen immer noch, sie seien auf einem quasi unsinkbaren Schiff, protegiert vom Staat, finanziert von Gates und Soros, und die linksgrün paralysierte Gesellschaft würde das schon noch weiter akzeptieren. Der frische Wind aus den USA wird aber vor Europa nicht halt machen und wer bis dahin die Kehrtwende noch nicht vollzogen hat, wird zwangsläufig irgendwann auf dem TAZ-Niveau landen. Weil man aber für eine mikroskopische Auflage keine vielköpfige Redaktion brauchen kann, ist der Untergang eingeläutet. Wer linksgrün bleiben möchte, sollte sich rechtzeitig nach einem neuen Job umsehen.
Welcher Amerikaner, der die amerikanische Verfassung nur ansatzweise verinnerlichte, kann diesen zurückhaltenden Ausagen widersprechen?
Der Protest innerhalb der „WaPo“ dekuvriert ein freiheitfeindliches, wenn nicht gar totalitäres Staats- und Gesellschaftsbild.
Was für eine alberne Aufregung um den Schritt von Bezos. „Kritiker werfen ihm vor, die Zeitung ideologisch umzupolen und unbequeme Stimmen auszuschließen.“ Sowas passiert in unseren liberalen Zeitungen natürlich nicht. Oder glaubt jemand im Ernst, z.B. ZEIT und SZ würden die CDU-Anfrage zu den NGO’s loben ? Haben sie natürlich nicht, sondern heftig kritisiert. Ideologie statt unabhängige Meinung ist doch das Prinzip unserer sog. Qualitätsmedien.
Wäre schön, wenn Bezos auch die FAZ kaufen würde und dieses früher hoch geschätzte Blatt wieder auf klaren Kurs brächte.
In der Tat. Die FAZ hat es am dringendsten nötig – scheint inzwischen weitgehend von TAZ- und FR-Leuten geprägt zu sein.
Zeitenwende im wahrsten Sinne des Wortes, weg von links hin zur konservativen Seite und das nahezu von allen, die ein gewichtiges Wort zu sagen haben und auch das kommt noch bei uns mit Merz, den Apostrophen nach, um vom Merkelchen zum Merzelchen zu werden um am Ende ein strammer Trump-Jünger zu sein, weil ihm nichts anderes übrig bleibt, um nicht allein abzustürzen und er am Ende verlassen ist von allen guten Geistern, während die anderen die Wallfahrten nach Washington noch rechtzeitig eingeleitet haben und damit ihre Glückseligkeit erhalten.
Die größten Zeitungen in den USA gehören hauptsächlich großen Medienkonzernen und einigen wohlhabenden Einzelpersonen. Hier sind einige Beispiele für die Eigentümerstruktur von wichtigen Zeitungen:
Insgesamt sind die Zeitungen in den USA in den Händen einer relativ kleinen Anzahl von großen Medienunternehmen und Einzelpersonen, was immer wieder zu Diskussionen über die Konzentration der Medienmacht und mögliche Auswirkungen auf die Unabhängigkeit und Vielfalt der Berichterstattung führt.
Im Grunde kann man seit 20 Jahren das gleiche für Deutschland sagen. Neue und „alternative“ Medien schön und gut, und ja, die Jugend mag sich auf Tiktok informieren, wobei ich nicht weiß, wie das in 60-Sekunden-Clips wirklich geht. Der Erfolg von Heidi Reichinneck (aber auch von Maximilian Krah) deutet eher darauf hin, dass Dinge jenseits der Politik diese öffentlichen Gestalten bei jungen Menschen populär machen. Viele in meiner Generation standen ja auch auf Che Guevara, und es war nicht wegen der Tatsache, dass er ein Kommunist war, auch nicht, ein sadistischer Schlächter. Sondern er sah einfach cool aus.
Sei es drum, denn auch die gerade abgelaufene Bundestagswahl hat gezeigt: Die entscheidungsrelevanten Alterskohorten bei Wahlen werden auch in den nächsten zehn Jahren solche sein, die die Welt nicht überwiegend durch einen Smartphonebildschirm sehen UND die weiterhin auf traditionelle Medien setzen. Fernsehen und Zeitung. Sicher nicht nur Tagesschau oder Bild. Aber die anderen funktionieren nicht anders.
Eine Zeitung kommt nicht dadurch im digitalen Zeitalter an, indem sie von Papier auf html wechselt. Sie funktioniert auch auf einem Bildschirm nicht anders als gedruckt. Jeff Bezos ist ganz sicher keiner, für den neue Medien und Digitales „Neuland“ ist. Aber kein Wunder, dass er auf die WaPo setzt, und das ganze nicht mit einem neuen Format etwa bei Amazon Prime hochzieht.
Darum ist es so fatal, dass ALLE deutschen Tageszeitungen und sonstigen Nachrichtenmedien politisch links sind. Auch die, die früher mal liberal oder konservativ waren.
Die alternativen Medien haben die NICHT ersetzt, wenn sie das glauben, so ist es eine Illusion. TE ist gut und ich lese es täglich, aber es nur ein Meinungs-Blog. Darum öffene ich – zähneknirschend – doch jeden Tag beim Frühstückskaffee welt.de als erstes. Klar, man merkt der Zeitung die Sparwellen bei Springer an. Immer mehr KI-generierter Inhalt oder einfach bei dpa oder Reuters kopiert. Lesenswertes nur hinter der Bezahlschranke. Das ist aber in Ordnung, denn „früher“ konnte ich eine „Welt“ auch nicht am Kiosk klauen, sondern musste sie bezahlen. Bloß von der Bild flog ab dem Vormittag immer eine irgendwo rum. Mit der Bezahlschranke habe ich kein Problem, sondern mit linksliberalem Journalismus, für den ich nicht bezahlen will, heute so wenig wie 1985.
Solange konservativer Journalismus in Deutschland nur Meinungsseiten zustande bekommt, bleibt ihm die Welt der Boomer und 68er Kohorten verschlossen – und die CDU kommt weiter auf ihre 30 Prozent. Die Memen, der Zeitgeist, er wird eben doch in den Mainstreammedien repliziert und geglaubt.
Wo ist in Deutschland ein Jeff Bezos? Oder aber, René Thierig sollte in Grünheide beim nächsten Meeting mit Elon Musk den mal auffordern, den „Tagesspiegel“ aufzukaufen, dort alle rauszuschmeißen und neu anzufangen. Bringt er genug Geld mit, verkauft Springer auch die Welt, so doll läuft „Politico“ in den Staaten nicht. Sucht er eine gute Chefredakteurin, Larissa Fußer sollte bei Apollo News genug gelernt haben. Es brächte mehr, als Alice Weidel in einem X-Space einmal Airtime zu geben.
> Mehr als 400 Mitarbeiter der Zeitung unterzeichneten im Januar einen offenen Brief an Bezos und forderten ein Treffen mit ihm, um die Zukunft der Redaktion zu besprechen.
400 Journenden:innen protestieren heftig gegen Meinungsfreiheit und später, dass sie einfach durch KI ersetzt werden?