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Neues aus der Regenbogenstadt

Staatlich betreutes Pinkeln

07.08.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Der woke Betreuungsstaat kennt kein Feld, in das er sich nicht einmischt. Auch nicht das, in dem es um die Auswürfe der Blase und des Darms geht. In der Regenbogenstadt Berlin gibt es jetzt betreute Toiletten. Genauer gesagt in Kreuzberg.

Stell Dir vor, du kommst nach Hause und musst deiner Mutter erklären, was du beruflich machst. Du holst tief Luft und schilderst: Ich fahre von öffentlicher Toilette zu öffentlicher Toilette. Mache dort den Dreck von Drogensüchtigen weg und ermuntere sie mit freundlichem Zureden, den Platz zu verlassen. Welche Mutter würde da nicht platzen vor Stolz.

Sprachlich zugespitzt? Ein wenig. Eine Glosse? Basierend auf absurdem Humor? Nein, echt nicht. Das passiert im bunten Berlin gerade wirklich. Der Senat und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg haben mitgeteilt, dass es im grünsten aller Stadtteile nun fünf betreute Toiletten gibt. Denn wer seine persönlichsten Geschäfte sauber und friedlich erledigen will, hat es am Görlitzer Park oder am Kottbusser Tor wirklich nicht leicht.

Denn an diesem Ort wählen sehr viele Menschen grün oder links – und sehr viele Menschen machen sich mit Drogen das Gehirn derart kaputt, dass sie auf der Evolutionsleiter des Sozialverhaltens hinter einen Hund zurückfallen. Sie bauen die öffentlichen Toiletten zu ihren Suchtbunkern aus: Sie verschanzen sich darin, verschmutzen sie absichtlich, um anderen den Zugang zu vergällen; greifen jeden an, der es trotzdem versucht – sogar die Firma Wall GmbH, die diese Toiletten reinigen und warten soll.

Was machen die vier Toiletten-Betreuer nun konkret. Sie fahren der Reihe nach die Anlagen im grünen Friedrichsberg-Kreuzberg an. „Fehlnutzende“ – also Drogensüchtige – „werden niedrigschwellig angesprochen und gebeten, die Örtlichkeiten zu verlassen. Funktioniert das nicht, wird durch die Hinzuziehung Dritter deeskaliert.“ Die Hinzuziehung Dritter? Hähhh? Was heißt das? Nun, Friedrichshain-Kreuzberg ist grün regiert. Da sagen die Verantwortlichen aus ideologischen Gründen nicht gerne: Wenn wir nicht weiter wissen, rufen wir die Polizei. Auch, wenn es genau so ist. Gerade, weil es genau so ist.

Toiletten-Betreuer ist also nichts anderes als eine Scheißhaus-Patrouille? Nicht ganz. „Kleinere Verunreinigungen“ dürfen sie selbst entfernen. Ebenso wie Sperrmüll, der rund um die Toilette liegt. Für „Defekte und große Verunreinigungen“ rufen sie die Profis von der Wall GmbH. Vier wandernde Aushilfs-Putzfrauen mit Kontakt zur Polizei und zu dem großen Putzteam? Was kann das kosten? 300.000 Euro für anderthalb Jahre? 500.000 Euro für anderthalb Jahre? Lange nicht: 1,6 Millionen Euro für anderthalb Jahre Wachdienst. Grüne Politik ist erst dann restlos gescheitert, wenn es unsinnig teuer für den Bürger wird.

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14 Kommentare

  1. Dumm, dümmer, Berliner?

    Für 1,6 Mio. könnten sie auch die vorhandenen Toiletten durch zig. selbstreinigende Toiletten ergänzen. Überall in Frankreich gibt es sie seit mehr als 30 Jahren, aber inzwischen auch in vielen deutschen Städten:

    Nach 12 Minuten kommt ein schriller Warnton, sein Geschäft zu beenden, 4 Minuten später öffnet sich automatisch die Tür. Geht keiner raus, schließt sie sich 3 Minuten später wieder.

    Was nun kommt, will kein Junkie erleben: Die gesamte Kabine wird automatisch geduscht, dabei auch der ganze Fußboden unter Wasser gesetzt und das Klobecken sogar separat gereinigt.

    • Ich würde sitzen bleiben, das spart Klopapier, die Wäsche der Klamotten und natürlich den Gang zum Duschbus, den es zumindest hier in Hamburg gibt 😉

  2. Die Gruenen und ihre Freunde koennen sogar die Pissrotunden und die Junkies kapitalisieren.

    Und da sagen alle, die verstehen nichts von Wirtschaft 😁

  3. solange die Berliner am Tropf des Länderfinanzausgleiches hängen, ändert sich nichts.

  4. Ist dieses Betreuer-Kollektiv hinsichtlich Frauen- und Migrationsquote ausgewogen? Ist dabei eine Migrantin? Wie viele Frauen machen den Job?
    Gibt es Bestrebungen, diese Beschäftigung beim Girls‘ Day zu bewerben?

  5. Betreutes Denken kennen wir ja inzwischen. Aber betreute Toiletten? Das ist neu!
    Vielleicht jedoch scheint es notwendig zu sein, da diese sich sonst querstellen, am rechten Straßenrand zusammenrotten und eine Montagsdemonstration veranstalten könnten (Schmunzel!). Für diesen Fall muss man halt dringend vorsorgen…

  6. Schluss mit dem Länderfinanzausgleich.
    Müssten die Berliner das in ihrer Stadt verprasste Geld selber erwirtschaften, könnten sie der Realität nicht länger davon laufen.
    Bezogen auf die Klofrage würde das wohl auf eine mit einem Spaten erschaffene Grube samt Donnerbalken hinauslaufen.

    • Absolut richtig und im Prinzip läuft doch bei uns alles verkehrt rum, wobei die Toilettenfrage nicht nur eine Sache der unappetitlichen Betrachtung ist, wenn sie im freien erfolgt, sondern auch gesundheitliche Probleme nach sich zieht, wenn man das nicht in den Griff kriegt.

      Während viele zivilisierte Staaten im Altertum dieses Problem schon ganz gut im Griff hatten, ist es im europäischen Mittelalter wieder zur Kloake verkommen und erst später hat man sich daran erinnert, daß es auch anders gehen könnte, was gelungen ist, mit einigen Ausrutschern unbedarfter Leute, die es auch von ihrer Heimat nicht anders kennen und nichts besonderes daran finden.

      Dazu müßte man nur die sanitären Einrichtungen in Asien und Afrika, wenn man es als solche bezeichnen konnte noch von den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts kennen, abseits der Touristenströme, wo das ganze Glück der sanitären Unkultur zur Ansicht gelangte und man schon gegessen hat, wenn man das so betrachten konnte und das in vielen Gebäuden, aber auch in Zügen und selbst Flugzeugen, die den Verkehr innerorts bedienten und eine Schraube zum Aufhängen des Jackets keine Seltenheit war und durchaus auch mal ein Gurt zum anschnallen nicht vorhanden war, vom WC wollen wir erst garnicht sprechen, wenn nach erreichen der Flughöhe plötzlich viele der Asiaten ein inneres Bedürfnis verspurten, was eher dazu führte es zu verhalten bis man wieder den Boden erreicht hat und noch von den Bediensteten reglementiert wurde um kein Ungleichwicht im Flieger einzuleiten.

      Vollgespuckte Näpfe in den Fluren, garniert mit vergifteten Ratten waren damals keine Seltenheit, selbst im berühmten Peace-Hotel in Shanghai mit seiner allabendlichen Rentnerband und wer mit solchen Eigenheiten als Europäer in der asiatischen Wallachei konfrontiert wurde, hat den ersten richtigen Schock seines Lebens bekommen, was eine unendliche Geschichte wert wäre, darüber zu berichten, von Schlangen und Echsen als Besucher im stillen Örtchen mal ganz abgesehen und teilweise wieder Einzug gehalten haben mit den Sitten anderer, siehe das Gerümpel vor dem Haus, wo man gleich erahnen kann, wer darin wohnt.

      Das ist in vielen Fällen heute nicht mehr so grass und nur in den Ballungszentren im Westen kommt sowas noch vor, während bei den Meisten der Komfort bereits eingetreten ist und wir nicht unbedingt ein Vorzeigemodell im Ganzen sind, wenn man die einzelnen negativen Umstände betrachtet, die immer noch vorhanden sind.

      Eines haben wir allerdings immer noch gemeinsam und das ist in den Großstädten bei Nacht die Rattenplage allen Ortes, wo man in bestimmten Gegenden ein reichlich ungutes Gefühl erhalten kann und wer in Zentralmalaysia nachts spazieren ging hatte dieserhalb immer eine nette Begleitung, wo sich das vierbeinige Opfer und der Jäger in Form von Schlangen auf den Weg machten, sich ihr jeweiliges Abenbrot zu suchen, was bei uns nicht so drastisch ist, man es aber wissen muß, was so um uns herum leise geschieht.

      Wenn sich dann noch die lieben Tierchen morgens beim Frühstück im Süden Chinas den Hintern im Austrittsgitter der Klimaanlage kühlten und deren Schwänze durchhingen, dann war das Maß der Akzeptanz überschritten, wobei die Einheimischen es mit Humor ertragen haben und freundlich lächelnd nach weiteren Wünschen fragten, wo einem als Langnase der Appetit vergangen ist und ein deutscher Maschinenbauer sich totlachte. wenn es im Vergleich zu den Lebensmittelverarbeitenden Betrieben ging, die er zu betreuen hatte.

      Nun höre ich auf, sonst muß ich Vorlesungsgebühren verlangen, aber eines kann man sagen, es prägt den Weltreisenden früherer Tage, auch aus banaler Sicht und damit könnte man aus heutiger Sicht leicht in den Verdacht geraten, Märchen zu erzählen, was dem bekanntesten Asienreisenden auch wiederfahren ist, als er von Asien berichtete, was ihm die wenigsten abkauften, ohne mich jemals vergleichen zu wollen, von weiteren Gepflogenheiten der menschlichen Zusammenkünfte abgesehen, die ein weiteres Kapitel großer Überraschungen wäre und mehr als gewohnheitsbedüfrtig waren, bis man die Prinzipien erkannt hat, die völlig kontrährer Natur waren, aber überwunden wurde, denn sonst waren sie wahrscheinlich nicht das, was sie heute darstellen, was mit Fleiß und Ausdauer zum Erfolg führte und die Anleitung Grundlage war um sich zur großen Wirtschaftsmacht zu entwickeln.

      Das war der große Verdienst von Deng Xiao Ping, was sich die Chinesen von niemand mehr nehmen lassen und die Raffgier des Westens größer war als die Vernunft und sich nun als lästiger Mitbewerber darstellt, weil man im Gegensatz zu uns in langfristigen Kategorien denkt und nicht in dieser Kurzfristigkeit, die eher nach stetiger Korrektur aussieht als gezielte Planung, weit der Zeit voraus.

  7. Inder USA darf man, wenn man MUSS in jede beliebige Restaurants, Hotels, incl. 5 Sterne KOSTENFREI UNDSELBSTVERSTANDLICH auf die Toilette gehen. Es ist wie Luftholen.

    • Wirklich schlimm ist, dass bei diesem Thema Deutschland als ungastliches Land die Ausnahme ist. Sie erwähnen lediglich die USA. Dann nennen Sie doch mal ein anderes Land, wo man z. B. in Einkaufszentren fürs Pinkeln bezahlen muss. Ich kenne diese Unsitte nur aus Deutschland. In manch asiatischer Mall ist die Toilette fast schon eine Oase. Selbstverständlich kostenlos. Und in Ländern wie z. B. Spanien halte ich inzwischen gerne an Autobahnraststätten an. Nicht nur, um kostenlos zu Pinkeln . Man kann dort sogar gut essen, ohne abgezockt zu werden.
      Dass mir beim Pinkeln der Nacken massiert wird (bin ein Mann), habe ich tatsächlich aber nur mal in Asien erlebt. Das erwarte ich in Deutschland nun wirklich nicht.

  8. Na, solche Geschichten erfreuen doch das Herz insbesondere derjenigen Bundesbürger, die über den Länderfinanzausgleich die dringenden Bedürfnisse unserer ebenso glorreichen wie vorbildlichen Bundeshauptstadt mitfinanzieren müssen.

  9. 1,6 Millionen Euro für anderthalb Jahre Wachdienst.

    Das würde für jeden der vier Mitarbeiter einen Jahreslohn von über 260.000 Euro ergeben. Den bekommen sie garantiert nicht.
    Das Gros des Budget bleibt bei dem Träger dieser Maßnahme hängen. Deren Betreiber mit Sicherheit beste Kontakte zu den Grünen und der Bezirksverwaltung haben und diesen Auftrag an Land gezogen bzw. vermutlich sogar selbst initiiert haben.
    Evt. die gleichen, die für die Holzlatrine am U-Kottbusser Tor sechstellige Beträge abgegriffen haben.
    Vetterwirtschaft gepaart mit Steuerverschwendung.

    • ms. com/dpa: Die Personalkosten (Reinigungstrupps aus täglich vier Menschen im Zwei-Schicht-System) betragen rund eine Million Euro für knapp zwei Jahre. Außerdem sollen die Toiletten regelmäßig repariert werden. Hinzu kommen Sozialarbeiter, um der ‚Zerstörungswut, Drogenhandel und -konsum und (…) zunehmend aggressiven Verhalten zu begegnen‘. Die Kosten dafür: etwa 180 000 Euro bis Ende 2025. Zudem entstehen Sachkosten und Ausgaben für Verbrauchsmaterialien sowie 70 000 Euro für die Auswertung des Projekts.

      • Könnte man sich alles durch automatisch selbst-reinigende Toiletten ersparen, wie es sie bereits seit mehr als 30 Jahren überall in Frankreich gibt und auch inzwischen in vielen deutschen Städten.

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