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Es geht um "Kinder für alle"

Bei der „Ehe für alle“ will Merkel keinen Fraktionszwang

27.06.2017

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Abgeordneten des Hohen Hauses will Merkel in Sachen „Ehe für alle“ nach ihrem Gewissen abstimmen lassen: Weil es für sie eine Gewissensache ist oder als eine Art Interimsdemokratie? Weil Schulz ihr einen „Anschlag auf die Demokratie“ vorwarf?

Angela Merkel spürte nach eigenem Bekunden so etwas wie eine emotionale Erregung und erinnerte sich für den Moment an die deutsche Verfassung. Ergebnis: Die Abgeordneten des hohen Hauses dürfen in Sachen „Ehe für alle“ nach Merkels Gnaden nach ihrem Gewissen entscheiden. Die Kanzlerin von Deutschland führt also eine Art Interimsdemokratie ein, weil ihr das Herz so weh tut? Oder doch eher, weil Martin Schulz in seiner 23-Prozent-Verzweiflung von einem „Anschlag auf die Demokratie“ sprach und dabei das System Merkel meinte? Und noch viel mehr, weil die möglichen Koalitionspartner der nächsten Legislaturperiode, SPD, FDP und Grüne, die „Ehe für alle“ zur Bedingung einer Regierungszusammenarbeit gemacht haben?

Daran erinnert, dass die Verfassung Koalitionszwänge eigentlich verbietet, hatte sich Angela Merkel jüngst auf einer Veranstaltung der alten westdeutschen Frauenzeitschrift Brigitte in Berlin. „Ich möchte die Diskussion mehr in die Situation führen, dass es eher in Richtung einer Gewissensentscheidung ist, als dass ich jetzt per Mehrheitsbeschluss irgendwas durchpauke“, erklärte Merkel auf dem Podium richtungsweisend im typischen Merkelradebrech.

Von der Kanzlerin belohnt mit ihrer Anwesenheit bei Brigitte wurde wohl auch eine herzige Geschichte aus 2014, als die bei Gruner und Jahr erscheinende Zeitschrift einen Artikel veröffentlichte mit der Headline: „60 Dinge, die Sie noch nicht über Angela Merkel wussten.“ Da hieß es beispielsweise: „Die kleine Angela fing sehr früh an, zu sprechen. Und sehr spät an, zu laufen. – Die kleine Angela lernte erst mit fünf Jahren, einen Berg hinunterzugehen. –  Die kleine Angela spielte Blockflöte. Die kleine Angela wollte Eiskunstläuferin werden. Oder Ballerina. – Die kleine Angela sammelte Blaubeeren, um ihr Taschengeld aufzubessern. Vier Mark pro Kilo. – Der größte Mist, den die kleine Angela gebaut hat, war, mit dem neuen Trainingsanzug aus einem Westpaket in eine harzige Baumhöhle zu kriechen. – Worum Angela Merkel Männer beneidet: 1. Dass sie besser Holz hacken können. 2. Dass sie tiefere Stimmen haben.“

WAS FüR EIN TROSTLOSES BILD
Koalitionsbedingung „Ehe für alle“
Es geht also um die „Ehe für alle“. Jene Ehe für alle, über die Angela Merkel noch 2013 sagte: „Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass ich mich schwertue mit der kompletten Gleichstellung (…) Ich bin unsicher, was das Kindeswohl anbelangt.“ Also nichts mit dem vollen Adoptionsrecht. Aber eben das ist ja Bestandteil der „Ehe für alle“ mit allen Rechten und Pflichten. Aktuell bleibt Homosexuellen die eingetragene Lebenspartnerschaft, eingeführt von der rot-grünen Koalition im Jahr 2001, als die Ehe für alle für SPD und Grüne noch kein Thema war und Schröder und Fischer in vierter bzw. fünfter Ehe verheiratet.

Die gemeinsame Adoption von Kindern blieb Homosexuellen also bisher verwehrt. Pflegeeltern allerdings dürfen sie sein. Bei einer Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang soll eine Mehrheit für die gleichgeschlechtliche Ehe als sicher gelten. Also auch für die Adoption. Kurios ist einmal mehr die Begründung der Kanzlerin für ihre Entscheidung, die Abgeordneten mal selbst entscheiden zu lassen, ohne sie für eine Ausscheren aus dem Koalitionszwang mit Pöstchenentzug oder der kalten Schulter der Merkelpartei abzustrafen. Ja, Angela Merkel hat ihre Haltung verändert. Ja, demnächst also herzige Selfies mit Kanzlerin auf dem Christopher Street Day.

Passiert ist es auf der Brigitte-Veranstaltung mit anschließenden Zuschauerfragen. Dort schilderte Angela Merkel ihre persönlichen Erfahrung aus ihrem Wahlkreis Vorpommern-Rügen, wo sie wohl Kontakt mit dem einfachen Volk hatte und leibhaftig einem lesbischen Paar mit acht Pflegekinder gegenüberstand. Wenige Monate vor der Bundestagswahl erklärte Angela Merkel gezeichnet von den Rügener Eindrücken: Wenn der Staat einem homosexuellen Paar Kinder zur Pflege gebe, „kann ich nicht mehr ganz so einfach mit der Frage des Kindeswohls argumentieren. Das sind Dinge, die mich sehr beschäftigen.“

Beschäftigen hätte sie sich vielleicht zunächst einmal damit sollen, wie es sein kann, dass der Staat guten Gewissens acht Kinder in die Obhut eines einzigen Paares legt. Denn mit acht Kindern dürften heutzutage Eltern generell überfordert sein, ganz gleich welchen Geschlechts – unabhängig davon, welche finanzielle Unterstützung da gewährt wird, wenn bei acht Pflegekindern eine wohl ordentliche Summe zusammenkommen dürfte (Grundpauschale gemäß gem. §§ 27, 33 und 39 SGBVIII pro Kind je nach Alter zwischen 745 und 913 Euro).

ZURüCK IN DIE 70ER
SPD-Parteitag: Die Sonderbare Partei Deutschlands
Nun ist das Für und Wider der „Ehe für alle“ hinreichend diskutiert worden. Teils mit harten Bandagen von beiden Seiten. Hauptargument der Gegner ist die angebliche Gefahr von Fehlentwicklungen bei der kindlichen Ausbildung der Geschlechteridentität. Hier liegt die Betonung allerdings auf „Fehl- “, was ja impliziert, das bei Homosexuellen etwas falsch laufen würde. So etwas sollte in einer modernen aufgeklärten Gesellschaft tatsächlich kein Argument mehr sein dürfen. Noch weniger, wenn man weiß, dass es immer noch Staaten gibt, mit denen Deutschland diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen pflegt, in denen Homosexuelle massiv verfolgt oder sogar umgebracht werden.

Interessanter dürfte hier die Feststellung sein, dass natürlich zunächst einmal für jede Adoption eines Kindes durch Homosexuelle eine Verbindung von Heterosexuellen gescheitert sein muss. Sei es aus sich heraus, durch Tod oder Krankheit. Nein, Kinder sind nicht von Anfang an elternlos, sie werden es per Schicksal. Auch Armut ist so ein Schicksal. Hat hier die Unterstützung der kinderreichen Ehe oder der allein erziehenden Mütter durch den Staat versagt, dass es hier zu Adoptionsfällen kommen muss, wenn verzweifelte Mütter ihre Kinder freigeben müssen?

Es gibt heute in Deutschland viele heterosexuelle Eltern, die auf die Adoption eines Kindes warten. Eltern, die in den überwiegenden Fällen keine bekommen können, also hier quasi schicksalhaft den homosexuellen Paaren gleichgestellt sind, denen es aus sich heraus ebenfalls nicht gegeben ist. Nein, es gibt keinen Überschuss an adoptionsfähigen Kindern. Die Frage der „Ehe für alle“  – allein bezogen auf das Adoptionsrecht – ist so mindestens in diesem Punkt Natur.

Schwierig wird es nur, wenn zukünftig Adoptionsentscheider mit einer Diskriminierungsklage rechnen müssen, wenn sie bei gleicher Eignung heterosexuelle Bewerber allein ihrer Heterosexualität wegen bevorzugen. Ob solche Prozesse dann dem Wohle der Kinder dient, bleibt eine weitere kritische Frage. Das Wohl kinderloser Eltern darf dabei nie im Vordergrund stehen.

Gestatten Sie mir noch einen Nachsatz zum lesbischen Paar mit den acht Pflegekindern. Nun lässt sich der Aussage von Frau Merkel nicht entnehmen, ob diese acht Kinder gleichzeitig oder der Reihe nach bei dem Paar zur Pflege untergebracht wurden. Sicher ist, dass Pflegschaften oft mit großem Arbeitsaufwand und hohen emotionalen Herausforderungen verbunden sind. Die biologischen Eltern haben teilweise Besuchsrechte, die Kinder können aber auch jederzeit zu den Eltern zurückgebracht werden, ohne dass es dann umgekehrt ein generelles Besuchsrecht gäbe. Es soll einige Pflegeltern geben, die hier traumatische Erfahrungen machen, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum emotional dem Pflegekind zuwenden und dann von einem auf den anderen Tag keinen Kontakt mehr haben dürfen. Also alles andere, als eine Aufgabe für die leichte Schulter.

Für die Bewilligung einer Pflegschaft sind vom Gesetzgeber wichtige Hürden gebaut worden. Wer Pflegevater oder -mutter werden darf, muss dafür oft auch von Berufs wegen besonders qualifiziert sein. Ein Anruf beim Landkreis Vorpommern-Rügen ergab ein durchaus differenziertes Bild. Wenn es sich bei dem von Frau Merkel gemeinten Paar um jenes handeln würde, an das die Dame der Pressestelle am Telefon gerade denke, dann wäre eine der Pflegmütter wohl sogar mal Frau des Jahres im Landkreis gewesen. Und dann würden einige der gepflegten Kinder sogar einer besonderen Pflege bedürfen. Man wissen von dieser Pflegschaft, dass hier auch später weiterhin familiäre Verhältnisse herrschen würden, was nicht die Regel und auch nicht Bedingung wäre. Wer bleiben wolle auch nach einem Ablauf der Pflegschaft, der könne in der Familie bleiben. Pflegschaften mögen so bereits für einige Homosexuelle Ersatz für Adoptionen sein. Die damit verbundene Arbeit und das große persönliche Engagement jedenfalls verdienen den Respekt unsere Gesellschaft.

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47 Kommentare

  1. Ich darf Dir ein Kompliment machen. Du hast ja schon geschrieben, dass Deine Eltern aus Ägypten abgehauen sind und denem Namen entnehme ich, dass Du zwar keine ethnisch Deutsche, jedoch trotzdem eine patriotisch Deutsche bist!

    Genau gegen solche Leute kann und darf man nichts einwänden. Für meine Begriffe bist Du herzlich willkommen in meiner und auch Deiner Heimat!

    Das schönste aber ist, Dir kann mankeine N*ZI-Vergangenheit nachsagen und Du sprichst denen, die als N*ZIS verunglimpft werden, nur weil sie die deutschen Werte und Traditionen
    nicht verraten wollen, aus dem Herzen!

    Dafür der Dank eines Menschen, der von Deutschland, in jetziger Form, die Schnauze voll hat und in Bulgarien lebt!

    PS: Mach weiter so und bevors eng wird, gerade für euch Frauen, geh lieber woanders hin wo es ruhiger und sicherer ist! 😉

    OK… hier wird auch „reguliert“ wenn man manche Worte ausschreibt, deshalb ein zweiter Versuch!!!

  2. Der erste wirklich überzeugende Vorschlag :-)))))))))))

  3. Wie positionieren sich die Kirchen? Ich bin in der Diözese Speyer zuhause und habe vor ein paar Minuten mit der Pressestelle des Bistums telefoniert.
    Ich wurde auf die Stellungnahme des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz verwiesen.
    Eigene Aktionen seien (noch) nicht geplant.
    Mein Hinweis auf eine Aktion des Bistum, auf die vielen Verbände, auf die Pfarrgemeinderäte, auf die Möglichkeit eines bischöflichen Rundschreibens, früher hieß das Hirtenbrief, auf Leserbriefe der Pfarrgemeinderäte, auf mögliche Demonstrationen riefen nur wieder den stereotypen Verweis auf diese „mächtige“ Verlautbarung seiner Eminenz dem Hochwürdigen Herrn Reinhard Kardinal Marx hervor.

    Auf meine Einlassung, dieses gehe im Konzert der modernen Medienvielfalt unter, ließ die Dame noch ein süffisantes Lachen hören, worauf ich eine gute Zeit und einen guten Tag wünschte und das Gespräch beendete.

    Die Kirche mit all ihren Mitteln, finanzieller und personeller Art, ist ein zahnloser Tiger. Ein Bettvorleger, um das zynisch zu formulieren.

    KfD und KJG liegen eh voll und ganz auf der Linie der morgen zur Abstimmung stehenden Änderung..

  4. Hallo H. Thiel,

    ich bin ja bei Ihnen, auch mit Ihrem Beitrag hier an H. Wallasch.

    Dennoch würde ich gerne mal eine Grundsatzdiskussion führen, um die Menschen die sich in ihrer Haltung unsicher sind davon zu überzeugen, dass die „Efa“ unsinnig ist.

    • Meine Sichtweise zum Thema Ehe für alle, möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen.

      Jemand holt sich an einem Bankautomaten einen Bargeldbetrag. Eine andere Person beobachtet das und spricht den Betreffenden an, ob dieser ihm nicht die Hälfte des Betrages aushändigen könne, da er selbst über gar kein Geld verfüge.
      Die normale und auch richtige Reaktion wäre entweder einfach weiterzugehen oder den Frager mit einer kurzen Antwort abzuservieren.
      Man kann sich aber auch auf eine Diskussion über Sinn oder Unsinn einer solchen Bitte einlassen. Der Frager wird dann natürlich alle argumentativen Register ziehen und versuchen sein Gegenüber in die Enge zu treiben. Dadurch wird derjenige gezwungen dagegen zu argumentieren und sich ernsthaft mit der Bitte auseinanderzusetzen. Dies ist dann das Anerkenntnis der Berechtigung einer solchen Bitte. An diesem Punkt hat der Frager bereits sein wichtigstes Ziel erreicht. Seine Interessen stehen dem des Angesprochen plötzlich gleichberechtigt gegenüber. Jetzt ist es nur noch eine Frage der besseren Argumentation ob das Geld geteilt wird oder nicht. Zumindest aber kann der Frager wenn schon nicht die Hälfte, dann aber wenigstens einen kleinen Teilbetrag erringen.

      Dieses Beispiel soll verdeutlichen das es eben falsch ist alles und jedes in Frage zu stellen und sich auf eine Diskussion darüber einzulassen. Es gibt Grundwerte und Grundregeln die in einer Gesellschaft eben nicht zu Diskussion gestellt werden dürfen, da sie dadurch sonst zur Disposition gestellt werden.

      Ehe für alle ist ein Dammbruch, der in eine andere Gesellschaft führt. Und das ist wohl auch Sinn des Ganzen. Aus der gleichgeschlechtlichen Ehe können nun solange die verschiedensten Variationen abgeleitet werden, bis die Ehe letztendlich gar keinen Sinn mehr macht, komplett abgeschafft wird und Entscheidungen über Kinder den Eltern aus der Hand genommen werden können.

  5. Und die SPD ist glücklich darüber, so nach der Wahl Opposition zu werden. Wie sich Schulz auch diebisch über das Ergebnis der Wahlen in Frankreich gefreut hat, daß seine Schwesterpartei auf 10% abgeschmiert ist.

    Nur noch Irre auf der Kommandobrücke oder den diversen, egal, die sich in ihrem wechselseitigen Wahnsinn überbieten und übertrumpfen.

    Meine sowieso schon massiven Vorbehalte steigern sich gerade zu echter Verachtung.

  6. …und die Mehrheit der Leute/Wähler stört das nicht, weil: Es Geht Uns Doch Gut! Die Mentalität der Deutschen ist dieselbe wie zu Adolf s Zeiten. Da waren auch alle erst dagegen, als die Sache für sie persönlich den Bach runterging. Vorher ging s ihnen ja auch gut (Arbeitsplätze, wieder Spass haben), egal, ob da ein paar Leute verschwanden. Das waren Störenfriede (Kommunisten und andere Linke) oder man konnte billig was abgreifen (Hab und Gut von Juden). Es hat sich nix geändert, es ist nur digitaler geworden, was den Egoismus sicher nicht verringert.

  7. Dann warten wir auf das, was folgt, wenn Frau Merkel mal eine richtig nette muslimische Familie mit einem Vater, etwa vier Müttern und der zugehörigen Kinderschar kennenlernt.

  8. Also ich halte das Ganze für eine genial eingefädelte Zweitstimmenkampagne zu Gunsten der AFD.

  9. Pflegeeltern sind halt Pflegeeltern. Wer nicht im Hinterkopf behält, dass die Pflegezeit ein mitunter auch plötzlichen plötzliches Ende haben kann sollte gar nicht erst damit anfangen.

  10. Sehe ich auch so. Probleme marginaler Minderheiten (wie viele der max. 5 bis 6 % Homosexuellen beiderlei Geschlechts wollen überhaupt heiraten und wie viele davon wiederum Kinder haben?) werden zu existenziellen Fragen aufgeblasen und die wirklichen Probleme (desolate Infrastruktur, Sicherheit, Euro usw. usf.) ignoriert.

  11. Och nö, also aus kirchlicher Sicht hat Herr Sanders das ja nun überhaupt nicht geschildert. Katechismus passt da jetzt mal garnicht. Ich denke er bezog das rein auf das Kindeswohl. Ob da was dran ist mag dahingestellt sein.

    Ich weis selbst aber auch nicht recht ob man biologische und psychologische Aspekte immer gleich ausblenden sollte, nur weil diese vielleicht gerade nicht mehr so recht zum moralisch gefühlten Zeitgeist passen mögen.

  12. Das ist in der Tat der größte Skandal in dieser Sache. Unsere Landesmutti maßt sich an, den Abgeordneten etwas großzügigst zu „gewähren“, was ihnen nach Art. 38 Abs. 1 Satz 2 GG ohnehin zusteht. Ja, haben wir sie noch alle?

  13. Leider ist davon auszugehen, das die eigene Fraktion Merkels Finte nicht begreift. Um nach eigenem, freien Gewissen zu entscheiden, müsste überhaupt noch ein Rest der Fraktion über ebensolches verfügen. Die sind alle sterilisiert und auf Parteilinie geimpft. Man -Frau natürlich auch- will ja auch noch einen Posten abkriegen in den gewünschten späteren „Koalitionsverhandlungen für alle und mit jedem“.

    Auch die Wähler scheinen ihr wirklich nichts mehr übel zu nehmen, sonst wäre sie nach dem von ihr angerichteten Flüchtlingschaos nicht schon wieder so hoch im Kurs. Offensichtlich ist hier bis in alle Kreise ein regelrecht „volkstümlich“ kollektiver Masoschismus eingekehrt.

  14. „Bei der „Ehe für alle“ will Merkel keinen Fraktionszwang“

    Nur dummerweise IST Merkel der Fraktionszwang.

  15. Es liegt in der menschlichen Natur glücklich sein zu wollen. Sich und
    seine Frau zu lieben. Zu erleben wie sie ein Kind zur Welt bringt,
    ist schon ein sehr intensives Erlebnis und ein echtes Glücksgefühl.
    Leider gibt es für die Kinderlosen keinen solchen Ersatz an gleichwertigem persönlichen Glückserleben.
    Die Ehe ist der formale Rahmen der Familie, also dort wo Kinder
    aufwachsen, wo der Staat diese Familie unterstützen und schützen
    sollte.
    So und nun betrachten wir, wer erstens keine Kinder hat, zweitens weil
    sie es so wollten, drittens nie echte familiäre Verantwortung
    trugen, viertens statt dessen, stets die Herrschafts-Pyramide vor
    Augen hatten und ständig nur nach „der Macht schielen“.
    Was für alberne, „machtgeile Jungfern“ sind denn das?
    Und wer steht auf deren Seite?
    Wer geniert sich noch nicht einmal für seine Abartigkeit, obwohl doch
    jeder sieht, in welcher Verzweiflung solche alten Politik-Frauen sich
    wie, vorhersehbar, auf sehr tiefem Niveau am Rand der Boulevards
    politisch präsentieren.

  16. Ja, die Frage, was eigentlich der Sinn des besonderen Schutzes der Ehe ist, sollte dringend mal wieder gestellt werden. Dieses Thema wird natürlich fröhlich totgeschwiegen und stattdessen wieder einmal auf die moralisch-emotionale Ebene ausgewichen. Es ist und bleibt nun einmal Fakt, dass nur aus einer heterosexuellen Begegnung, also Paarung, Kinder hervorgehen können und das wird sich auch nicht ändern, weil es sich um ein biologisches Factum handelt. Fakt ist auch, dass der Mensch ein hochkommunikatives und -soziales Wesen ist, das fundamental auf die Zuwendung und den gesunden Kontakt zu seinen Artgenossen angewiesen ist, und zwar im Sinne von stabilen Bindungen. Diese Bezugspersonen sind nicht beliebig austauschbar! Kommt es hier zu Brüchen (Scheidung, Trennung, Weggeben in andere Familien, Heim, familiäre Gewalt, etc.), besteht die Gefahr, dass sich das Kind nicht gesund entwickeln kann, es im leichtesten Fall zu tiefem Schmerz, im schlimmsten Fall zu schweren sozialen und emotionalen Problemen und völliger Beziehungsunfähigkeit kommt. Letzteres häuft sich leider immer mehr. Eine stabile und gesunde Persönlichkeit zu entwickeln ist absolut keine Selbstverständlichkeit mehr heutzutage! Und das hat ganz folgerichtig konkrete und zwar negative Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Ein Staat ohne Staatsvolk- sprich Nachkommen – stirbt aus. Ein Staat mit verwahrlosten Nachkommen verwahrlost. Die gesamte Gesellschaft tut also gut daran, eine Struktur zu unterstützen, in der all diese Aspekte überhaupt als Gesamtheit beachtet werden können. Und das ist nun einmal die feste Bindung zwischen zwei heterosexuellen Personen, weil andere Strukturen diese Bedingungen so nicht erfüllen KÖNNEN. Das heißt natürlich nicht im Umkehrschluss, dass alle heterosexuellen Beziehungen, aus denen Kinder hervorgehen, automatisch glücken und funktionieren, weil Familie auch ihren Preis hat. Gründe für das Scheitern können persönlicher Natur sein, aber auch struktureller (z. B. finanzielle Belastung) und natürlicher (z. B. Einschränkung der persönlichen Freiheit insbesondere durch Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit), so dass der Preis manchmal zu hoch sein kann. Daher ist es für uns alle von Bedeutung, dass die heterosexuelle Ehe besonders geschützt wird, weil sie für eine gesunde Gesellschaft unerlässlich und aus genannten Gründen besonders vulnerabel ist.

  17. Frau Dr. Merkel hängt ihr Mäntelchen mal wieder in den Wind. Der Wendehals, den sie sich zu Wendezeiten noch rechtzeitig in der DDR zugelegt hat, rotiert auf höchstert Stufe.

  18. Ich kann die ganze Aufregung um die Ehe für alle nicht nachvollziehen. Meine Güte, was ist daran denn nun wirklich schlimm? Wer möchte, so mit allen Rechten und Pflichten, warum denn nicht? Niemanden wird etwas genommen damit, wenn Menschen entscheiden, für einander einzustehen, wer hat denn wirklich etwas dagegen? Tut mir leid, kann ich wirklich nicht verstehen. Aber der für mich entscheidende Punkt ist eben, wie das gerade so läuft. Ist Merkel eingeknickt oder ist das Kalkül, um SPDGRÜNLINKSFDP das fast einzige Alleinstellungsmerkmal auch noch zu nehmen? Und ja, es ist bedenklich, dass nur hierzu wohl kein Fraktionszwang bestehen soll, sonst aber schon. Das ist doch der eigentliche Aufreger, alles andere trübt nur den Blick. Ansonsten leben und leben lassen.
    Und auch wie alle Mitdiskutanten bemerkt haben: Es lenkt so herrlich ab von den wirklich existentiellen Problemen.

    • Ich danke Ihnen für den rationalen Kommentar, der nicht in die aufgestellte Falle tappt.

  19. Ich erinnere mich nur an eine „Studie“
    der Uni Bamberg vor einigen Jahren. Da wurden den
    „Regenbogenfamilien“ Fragen gestellt, deren Beantwortung
    freigestellt blieb. Nur ein Teil der Familien hat meines Wissens
    geantwortet. Die betroffenen Kinder wurden nicht psychologisch
    untersucht, sondern bestätigten, daß es ihnen sehr gut gehe. Frage:
    Welcher Jugendliche wird erklären, daß er sich in seiner „Familie“
    nicht wohl fühlt? Das tun ja oft noch nicht einmal die Kinder von
    Prüglern oder Alkoholikern. Ich will gar nicht abstreiten, daß es
    durchaus möglich ist, daß sich Kinder auch in solchen
    Kunterbunt-Familien gut entwickeln, aber eine echte Langzeit-Studie
    hat es hierzulande meines Wissens nicht gegeben. Die von mir genannte
    war jedenfalls alles andere als eine Studie, sondern ein weiterer
    Tropfen, der den Stein höhlen sollte.
    Falls Ihnen eine seriöse Studie bekannt sein sollte, lasse ich mich gerne belehren.

    • Vor ein paar Jahren habe ich eine TV-Dokumentation gesehen, in der es über Regenbogenfamilien in Kalifornien ging. Die gibt es dort schon seit mehreren Jahrzehnten, so dass Langzeitbeobachtungen gut möglich sind. Auf den Inhalt dieser Sendung, deren Titel ich nicht mehr weiß, bezieht sich meine Aussage aus der Erinnerung heraus.

      Einen Aufsatz zum Thema, den ich allerdings selbst noch nicht gelesen habe, kann man runterladen unter:

      hrcak.srce.hr/file/189023

      Die American Psychological Association scheint auch keine Bedenken gegenüber Rainbow Families zu haben:

      http://www.apa.org/pi/lgbt/resources/against-homophobia.aspx

      Gäbe es hingegen eine Studie, die die Vorurteile der homophoben Gegner bestätigen würde, kämen wir in der öffentlichen Debatte wohl kaum an ihr vorbei.

      Wo ich meine Kinder, wenn ich welche hätte, allerdings niemals hingeben würde, wären Einrichtungen der katholischen Kirche. Und merken Sie was? Die Kirche hält sich z. Zt. raus aus der Diskussion um „Ehe für Alle“. Woran das wohl liegen könnte. Ich sage nur: „Mea Maxima Culpa – Stille im Haus des Herrn.“

  20. Ja, die Frage gehört dringend gestellt. Und sie bekommen dafür schließlich auch nicht zwischen 700 und 900 €, sondern werden genauso hoch besteuert wie Singles und Kinderlose und können dann froh und dankbar für jeden noch so kleinen Krümel an Kindergeld sein, den der Staat ihnen dann gnädigerweise zur Verfügung stellt.
    Ich denke übrigens nicht, dass man Eltern – auch nicht Pfelgeeltern – für ihre Elternschaft bezahlen sollte, weil das genau die falsche Motivation ist. Es soll schließlich um die Menschen gehen und nicht um das Geld. So betrachtet finde ich diese hohen Bezahlungen für Pflegekinder auch extrem kritisch. Mit welchem Argument bekommen diese denn überhaupt so viel dafür? Damit auch finanziell mittellose Eltern Pflegeeltern werden können? Wieso gilt das denn nicht für mittellose echte Eltern? Ja geht’s noch? Hier liegt m. E. eine Diskriminierung echter Eltern gegenüber Pflegeeltern vor und ich frage mich, ob es evtl. weniger Pflegekinder geben würde, wenn deren biologische Eltern finanziell entlastet würden.

    • Kindergeld braucht in diesem „neuen Deutschland“ dann ja auch keiner mehr. Die kommen darin direkt gendergerecht geschlechtslos aus dem Reagenzglas oder werden einfach importiert.

  21. In der Bild Zeitung buchstabiert Merkel Deutschland von A bis Z.

    Da steht unter B : bohrende Fragen ( die sie aber nicht beantwortet)
    Unter E : Eiche ( Ehe für alle fehlt )
    Unter H : Heimat ( die gerade immer mehr verschwindet)
    Unter P : Pressefreiheit ( hier kriege ich gerade einen Lachanfall )
    Unter M : Mut zur Lücke ( da ist sie wohl besonders mutig ? )

    Unter N : Nationalmannschft ( das Deutsch läßt sie schon mal weg )

    Unter Z : Zweifel ( an sich selbst ?)

    Zuversicht ( Bild teilt diese Zuversicht )
    Na dann, ist ja alles gut, oder nicht ?

  22. Für mich als offen in einer homosexuellen Beziehung Lebender wäre es auch wichtiger, wenn I.M. Angela (I.M. im Sinne von „Ihrer Majestät) sicherstellen könnte, dass ich nicht mit meinem Lebenspartner in absehbarer Zeit von einem Hochhausdach gestürzt, oder am Baukran aufgehängt werde.

  23. hmm … ich kann ja nur so schreiben, wie ich es denke. Auch auf die Gefahr hin zu enttäuschen. Denn tatsächlich bin ich auch zu diesem Thema partiell ambivalent. Beneidenswert, wer sich sicher ist. Aber ob das dann auch das richtige für alle ist, wage ich zu bezweifeln, Sie nicht? Herzlich

    • Danke für Ihre Antwort, mich freut die Reaktion eines Auitors immer. Anderen Foristenn ergeht es sicherlich auch so.

      Zu Ihrer Entgegnung möchte ich sagen, dass auch ich ambivalent bin, sehr vielen ergeht es so sicherlich hier, auch wenn wir uns im „konservativeren Gefilden“ bewegen, auch wenn ich persönlich eine konkrete Position bereits einigermaßen gefestigt habe. Was wir alle hier im Grunde versuchen, ist zu ergründen, welches Interesse ein Staat haben muss und welche liberalen Fenster er aufmachen muss, nicht sollte. Das Gezerre jetzt um die „Ehe für Alle“ hat eigentlich mit der Aussage von Frau Merkel einen fast unerträglichen Gipfel erklommen, eine Werte-Losigkeit, eine unglaubliche Beliebigkeit, mehr noch, eine Verhöhnung des einzelnen Abgeordneten noch dazu.

      Was ich also gemeint hatte, ist, dass Sie, und dafür schätzen wir Sie, sich durchaus getrauen dürfen, schneidende Ansichten zu formulieren, denn wo, wenn nicht hier, sollte dies auf einem ansprechenden Niveau sonst möglich sein. Grüße !

  24. Was sagen Sie denn nun zur „Ehe für alle“? Die ist doch dann überflüssig. Und was sagen Sie dazu, wie Kinder aufwachsen sollten? Würden Sie mit einer Frau zusammen guten Gewissens Ihren Sohn aufziehen wollen, ohne seinen leiblichen Vater? Oder zwei Männer die Tochter des einen ohne die leibliche Mutter? Das macht doch niemand guten Gewissens vorsätzlich!

  25. Merkel ist die Wendekanzlerin im wahrsten Sinne des Wortes. Erst für AKWs, dann dagegen. Erst gegen PKW-Maut, jetzt dafür. Mal für Fraktionszwang, mal dagegen. Erst gegen Ehe für alle, jetzt kann sie sich das vorstellen, und so weiter und so fort.
    Dabei brennen uns ganz andere Themen auf den Nägeln, wie z.B. die illegale Masseneinwanderung und da kommt von ihr nichts. Ich fühle mich als Wähler verar…, wenn man die Probleme verschweigt und aussitzt, aber die Folgen dann auf das Volk abwältzt und das Volk mit den Problemen im Stich läßt.

  26. Die FDP ist schon lange für die Homo-Ehe. Lindner wäre also auch ohne diesen Vorstoß koalitionsfähig nach Links gewesen. Ihm ging es hier nur um die mediale Aufmerksamkeit.

  27. Ganz genau, und das Parlament steht als Erste Gewalt über der Regierung, der Zweiten Gewalt. Das ist eine Rangfolge. Aber machen Sie das mal auch nur einem Abgeordneten klar, von Merkel ganz zu schweigen.

  28. Merkel ist eine Frau ohne Eigenschaften und ohne jede echte Überzeugung.
    Dafür hat sie ein so dickes Fell, dass Sie ohne jedes Rückgrat aufrecht stehen kann.

    Nach „Multi-Kulti ist gescheitert“, „Kernkraftwerke sind sicher“ und mit mir wird es „keine Autobahnmaut“ geben, jetzt also auch in der Homo-Ehe eine 180 Grad-Wende.

    Wenigstens eine willkommene Ablenkung, dass ihre „Europäische Lösung“ und ihre nationale Kraftanstrengung bei der „Rückführung, Rückführung und nochmals Rückführung“ komplett gescheitert ist.

    Auch die Wende von der Marxistin zur Demokratin hat Merkel ja spielend hingebracht. Und als Christin hat Sie nicht einmal ein Problem damit, dem ungeborenen Leben eine Menschenwürde abzusprechen.

    Was mich entsetzt, dass das deutsche Volk diese Frau wiederum zur Kanzlerin wählt. Wenn irgendjemand hierfür eine Erklärung hat, wäre ich für eine kurze Analyse dankbar.

    • Das geht ganz kurz: bei den meisten stimmt die Kohle. Der Rest, etwa, was morgen sein könnte, interessiert nicht. Spaßgesellschaft auf Deubel komm raus bzw Opportunismus pur und tägliche Hirnwaeschd

      • Dem ist nichts hinzuzufügen. Das ist die Erklärung, kurz und knapp.

    • siehe die von Ihnen zitierten Kohl’schen Bemerkungen. Im Rückblick betrachtet, muß man dem „irritierenden“ Verhalten Schroeder’s in der Elephanten-Runde sogar zustimmen.
      Aber bereits 2003, als sie, in Eigeninitiative, Rumsfeld nachgeflogen ist, erschien sie mir seltsam. Ich erinner mich noch, wo ich das im Ausland in der FAZ gelesen habe.

  29. Wie bei vielen Gutmenschen so geht es auch bei homosexuellen Pflege- oder Adoptiveltern wahrscheinlich wesentlich um eine gewisse Selbstverwirklichung. Dabei bleibt die Frage unbeantwortet, warum ausgerechnet Homosexuelle Kinder haben wollen, nicht z.B. als Lehrer, nein, als „Eltern“. Normal im Sinne von natürlich ist das nicht.

    Der Staat hat Kinder ohne Eltern zu schützen und bestmöglich zu versorgen. Kinder fremder Eltern dürfen nicht Mittel zum Zweck einer unnatürlichen Familiensimulation aus egoistischen Gründen werden. Die Unterbringung von Kindern in privaten Verhältnissen eröffent einen Zugang zu ihrer Intimssphäre, dem sie weitgehend wehrlos ausgeliefert sind und wie er in staatlichen Einrichtungen nicht existiert, wo sie deshalb in dieser Hinsicht im Zweifelsfall weitgehend geschützt sind.

    Frau Merkels persönliche, oberflächliche und laienhafte Eindrücke können hier nicht der Maßstab sein, zumal sie selber gar keine Kinder hat und ihr deshalb bestimmte Erfahrungen vollkommen fehlen. Aber Frau Merkels Befindlichkeiten haben diesem Land schon mehrere Male erheblichen Schaden zugefügt, warum sollte das jetzt in diesem Fall gewissenloser Opportunität anders sein? In diesem Fall hysterischen Aktionismus‘ vor den Wahlen, weil die AfD vor der Tür steht, die das schon im nächsten Bundestag blockieren könnte?

    Und warum sollten die Unionsfraktionen denn endlich ein deutliches Zeichen setzen für ihre eigentlichen Werte? Genau, eben weil die AfD vor der Tür steht!

    • „Wie bei vielen Gutmenschen so geht es auch bei homosexuellen Pflege-
      oder Adoptiveltern wahrscheinlich wesentlich um eine gewisse
      Selbstverwirklichung.“ — Meiner Meinung nach geht es bei jeder Elternschaft darum. Was bis zu einem gewissen Grad auch völlig legitim ist. Auf der anderen Seite steht das moderne Phänomen der (heterosexuellen) „Helikoptereltern“ … Nur mal so zur Anregung.

      • Helikoptereltern ist auch so ein politischer Kampfbegriff, mit denen man Eltern die Befähigung zur Kindererziehung absprechen will. Dabei reagieren Eltern auch nur auf gesellschaftlichen Umstände und versuchen für ihr Kind das Beste daraus zu machen. Übertreibung wird es immer geben.

  30. „Hauptargument der Gegner ist die angebliche Gefahr von Fehlentwicklungen bei der kindlichen Ausbildung der Geschlechteridentität. Hier liegt die Betonung allerdings auf „Fehl- “, was ja impliziert, das bei Homosexuellen etwas falsch laufen würde.“ …nicht in den Sinne sollte die Kritik verstanden werden. Die sind halt so die gleichgeschlechtlichen Paare und haben ihre Daseinsberechtigung, aber aufgrund von „anderen Ländern“ sollten sie auch nicht bevorzugt behandelt werden.

    Das Sie nicht selbst Kinder zeugen können ist eben schon ein Unterschied zu einem traditionellen Paar. Sind wir hier nicht bereits im Zwang einer Ideologie? Nach dem Sinne: Mann und Frau sind ohne Widerspruch biologisch gleich?

    Die können von mir aus eine Gleichstellung haben im Steuerrecht, aber bei der Kinderadaption, da werde ich skeptisch. Sind Pflegeeltern nicht bereits ausreichend? Kinder brauchen Geduld und gelegentlich ist es die Liebe, die einem zur Geduld zwingt, die Wut überhaupt nicht entstehen lässt, Verantwortung und täglichen Einsatz zur Selbstverständlichkeit macht.

    Nennt mich konservativ, aber Kinder lernen durch Nachahmen und brauchen ein männliches und weibliches Vorbild. Was bereits bei alleinerziehenden Müttern bereits schief läuft. Die Kinder von einer derartigen Familienkonstellation haben keine männliche Vorbilder und sind daher gezwungen das Männliche zu imitieren. Produkt sind Machos und verweiblichte Männer. (In der Geschichte bereits bekannt, USA). Egal was jetzt stolze verlassene alleinerziehende Frauen als Ausrede für sich erfinden.

    Hier wird Politik mit der Zukunft und vor allem mit Kindern gemacht, ohne hierbei auf die Entwicklung der Kinder einzugehen – ist halt modern und tolerant. Wir sind die tolerantesten und somit die fortschrittlichsten! Die Folgen halt, sind egal.

  31. Obwohl die Verfassung Koalitionszwänge verbietet, sind diese Fraktionszwänge doch gang und gäbe. Selbst Mehrheitsbeschlüsse der eigenen Partei hat Merkel schon einfach ignoriert, wie beim Thema Doppelpass, und ihre eigene Meinung durchgesetzt. Demokratisch ist das wirklich nicht und da fühlt sich Merkel wohl von Schulz getroffen. Indem sie aber hier den Fraktionszwang aufhebt, bestätigt sie damit ihre oftmals undemokratischen Entscheidungen.
    Diese Regierung predigt uns täglich was von Weltoffenheit und Freiheit vor, aber gängelt die Bürger bis in private Dinge. Für mich ist nicht einsehbar, warum nur ein Mann und eine Frau in der Ehe Kinder gut betreuen und groß ziehen können sollen aber als Schwule Paare plötzlich nicht mehr. Hier wird der Eindruck erweckt, dass sexuelle Neigungen nur in einer Richtigung der Kindererziehung abträglich sind, obwohl es auch unter Mann und Frau sexuelle Neigungen gibt, die für mich fragwürdig sind, nur da schaut niemand hin. Die gleiche fragwürdige Praxis erleben dann auch Geschiedene, wo dann plötzlich das Jugendamt auftaucht und prüft, ob ein Alleinerziehender auch alles richtig macht, obwohl derjenige auch vor der Scheidung schon das Kind erzogen hat und da hat niemand nachgefragt.

    Ich finde die politische Gängelung unerträglich. Man sollte statt dessen nach Möglichkeiten suchen, wie man Kinder besser schützen kann ohne den einen oder anderen von vorneherein unter Generalverdacht zu stellen.

  32. Sehr geehrter Herr Wallasch,
    ich verstehe nicht ganz den Bogen zwischen „Ehe für alle“ und Pflegekiner in Homosexuellen Beziehungen. Zweifels ohne gebe ich Ihnen recht, dass Pflegefamilien, egal ob Mann/Frau, Frau/Frau, Mann/Mann den dafür nötigen Respekt erhalten sollten. Dennoch bin ich gegen eine Ehe für alle! Statt Ehe für alle, sollte man diese Institution festigen, ausbauen und den nötigen Rückhalt geben. Eine soldie Familienbasis ist der Grundpfeiler jeder Nation und erspart und mildert viel Leid.
    Die Ehe ist zum „Chic“ verkommen, ohne das die Menschen noch wissen was sie eigentlich bedeutet. Eine Verbindlichkeit 2er Menschen, sich du Ehren und zu Lieben, dem neuen Leben ein stabiles Heim geben, ein Nest zur Entwicklung. Leider wurde das im laufe der Jahre vergessen, auch und gerade von Heteros. Statt dieser Institution wieder stärke zu verleihen, wird sie bellibig, austauschbar ohne Verpflichtung. Es gibt auch sehr viele Homosexuelle die, die Ehe ablehnen und auch ganz gut damit klar kommen, kinderlos zu sein. Das gerade die homosexuelle Community auf der einen Seite für „anders“ gehalten werden will, aber auf der anderen Seite doch mit aller Macht so sein möchte wie die Heteros, will mir nicht in den Kopf.

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