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»Landwirtschaft braucht Zukunft«

Bauern blockieren Lebensmittellager

03.12.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Lidl, schimpfen die Bauern, mache aufgrund der Coronakrise ein deutliches Plus in Milliardenhöhe. Auf Kosten der Landwirte. Außer folgenlosen Worten liefert Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bisher nichts.

Seit Sonntagabend blockierten wieder Hunderte von Bauern die Zufahrten zu zentralen Lagern der Lebensmittelketten. Einige hundert waren mit ihren Traktoren vor das Lidl-Zentrallager am Brookweg in Cloppenburg gefahren und versperrten die Einfahrt, so dass keine Lastwagen mehr durchkamen. Blockiert wurden auch die Lager in Schwanewede und in Rade. Rund 50 Traktoren verstellten in einer spontanen Aktion das Lidl-Zentrallager in Brundorf.

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Immer mehr Landwirte schlossen sich in den vergangenen beiden Tagen den Protesten an und blockieren mit ihren Traktoren weitere Zentrallager. Ebenfalls waren Landwirte aus Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Traktoren vor die Zufahrt zum dortigen Lidl-Zentrum in Rostock gefahren. In Rostock wurde die Demonstration am Dienstagmorgen wieder beendet, in Emstek protestierten die Landwirte weiter.

»Landwirtschaft braucht Zukunft« – steht auf Plakaten an Traktoren. Die sehen sie immer weniger. Angriffsziel der Bauern: die Preisdrückerei der Supermarktketten.
Sie protestieren auch gegen die Praxis, dass sie auf eigene Kosten nicht verkaufte Waren zurücknehmen und entsorgen müssen. Die werde durch eine Neuregelung verboten, betonte Landwirtschaftsministerin Klöckner.

»Wir sind hier spontan zum Lager gefahren«, erklärten die Bauern, weil sie sich gegen Preisdumping wehren müssen und dagegen, dass ihre Produkte verramscht würden. Für sie sei keine Wertschöpfung mehr möglich, von einer Wertschätzung zu schweigen.

Besonders empört waren die Bauern über einen Brandbrief des Lebensmittelhandels an die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, in dem diese klagen, dass sie von Bauern gemobbt würden. Darüber konnten die Landwirte nur höhnisch lachen. Lidl habe, so schimpfen sie, aufgrund der Coronakrise ein deutliches Plus in Milliardenhöhe. Dies gehe zu Lasten der Landwirte. Bei den Erzeugern komme nichts mehr an, sie stünden mit dem Rücken zur Wand und hätten von ihrem Einkommen kein Auskommen mehr.

In einem Telefongespräch mit den protestierenden Bauern und in einem anschließenden Brief sicherte Klaus Gehrig, Chef der Schwarz-Gruppe, zu der die Lidl-Märkte gehören, zu, sich für eine Verbesserung der Situation der Landwirte stark zu machen. Er hatte den Brandbrief mit unterschrieben.

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»Vielen Dank für das soeben geführte offene Gespräch, was aus meiner Sicht auf Augenhöhe geführt wurde«, so hieß es in dem Brief Gehrigs am Dienstag an die Landwirte. »Ich möchte Ihnen hiermit versichern, dass ich diese Woche Gespräche mit Politik, auf Verbandsebene und meinen Kollegen bei den anderen Handelsunternehmen führen werde, um mich für eine Verbesserung der Situation der Landwirte stark zu machen.« Er gehe davon aus, dass die Bauern nach Erhalt einer schriftlichen Bestätigung die Blockaden auflösen werden.

Die Bauern erklärten, sie hätten reine Gesprächsangebote satt, die bisher immer letztlich folgenlos geblieben sind. Sie wollen den Druck hochhalten, keine Versprechungen, sondern Ergebnisse sehen. Nach dem Brief Gehrigs beendeten sie ihre Blockadeaktionen.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bekundete in einer Videobotschaft an die Landwirte, sie könne deren Zorn verstehen: »Liebe Bauern, ich verstehe euch!« Aber, so betonte sie auch, Demonstrationen müssten angemeldet werden und am Ende müsse man miteinander reden. Sie habe mit Vertretern der Bauern geredet und klar gesagt: »Wir sind dran!«

Sie hat jedoch nichts zu den anderen Bedrohungen gesagt, der sich die Bauern gegenübersehen wie etwa der neuen Düngeverordnung. Gegen die haben Landwirte jetzt Klagen und eine Verfassungsbeschwerde angestrengt. Mehr dazu demnächst hier bei TE.

Im kommenden Jahr werden Heizöl und Diesel erheblich teurer. Ebenso werden die Preise für Dünger anziehen. Die Bauern können nicht mehr genügend Erlöse generieren, um die Kosten zu decken. Vor allem viele kleine und mittlere Betriebe schließen.

Sie weisen darauf hin, wenn die Höfe zugrundegingen, dann gebe es auch keine Versorgungssicherheit mehr für die Verbraucher.

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39 Kommentare

  1. Glauben Sie ernsthaft es würde weniger „gefressen“ ?!

  2. Da können wir doch etwas tun.
    Einkaufen im Hofladen und auf Bauernmärkten. Unsere grünen Freunde in den Städten gehen in den Bio-Markt. Der Rest zahlt reale Preise indem er z.B. zu fairen Milchprodukten in den Regalen greift statt zur „bunten Vielfalt“ dessen, was jeden Abend über den Fernseher angepriesen wird.
    Wird sogar billiger, wenn man bewusster einkauft. Gemüse saisonal, beim Fleisch sollte man wieder lernen, Schmorgerichte zu kochen statt Kurzgebratenes … und so weiter.
    Das Wochenende oder den arbeitsfreien Tag dafür nutzen, Lebensmittel bewusst einzukaufen. Kann man gar nicht früh genug für üben … .

  3. Ich kaufe nicht mehr bei der (Steuerspar-) Stiftung Lidl, bis die Firma unsere Landwirte anständig bezahlt.
    Die Merkel-Regierung hat schon lange fertig, wann tritt sie zurück oder wird zurück getreten? Vor oder nach dem drohenden Lebensmittel- und Stromblackout?

  4. Diese Politik ruiniert nicht nur die Landwirtschaft.

  5. Ach wirklich? Und ich dachte immer, daß die EU ihre Finger da drin hat, was zu verzerrten Preisen führt wg. der Gutherrenart der bevorzugten Subventionspflanzen/-tiere.

  6. Der klar denkende deutsche Ländwirt hätte lieber angemessene Preise, als Subventionen. Landwirte haben durchaus auch Ihren Stolz.

    Hier im Kommentarbereich wird geschrieben, Preise landwirtschaftlicher Produkte sollen marktwirtschaftlich entstehen.
    Diese Meinung kann man vertreten.
    Als Verbraucher (zum Beispiel Konsument von Lebensmitteln) ist mir persönlich aber ein geschützter einheimischer Markt lieber, als einer, auf dem sich Weltmarkt- Qualität durchsetzt.
    Vorzüge heimischer Landwirtschaft sind unter anderem:
    – tendenziell verantwortungsvollerer Einsatz von Pestiziden und Fungiziden
    – tendenziell mehr Sorge um das Tierwohl
    – tendenziell mehr Wahrheit bei der Kennzeichnung
    – usw.

    Über die Jahre hat der Verbraucher leider verlernt, die richtigen Schwerpunkte bei seiner Kaufentscheidung zu setzen. Dadurch verschwinden handwerkliche Fleischer- und Bäckereien vom Markt. In Folge dessen auch handwerklich produzierende Landwirte.
    Irrsinnige politsche Entscheidungen (teilweise Umsetzung von EU Regeleungen, vermeintliche Verbesserungen in der Hygiene von Schlachthäusern,…) trugen ebenfalls Anteil daran und führten zum Sterben ländlichicher Infrastruktur.

    Plump gesagt ernärten sich ‚früher‘ auch die ‚Dummen‘ automatisch ‚gut.‘
    In jedem größeren Ort gab es eine Reihe von Bäckern, Fleischer, Gastwirten -teilweise Tür an Tür.

  7. Leider sehe ich nur einen Weg heraus aus dieser Misere: Totaler Zusammenbruch und Neuaufbau. Dann, und nur dann verschwinden auch die Machthaber, die diese Entwicklungen größtenteils zu verantworten haben.

    Eine äußerst üble Form von Dekadenz hat sich zu weit in einige Bevölkerungsschichten hineingefressen: Der Geiz. Die Bauern, einst stolz, weil frei und Landbesitzer, wurden langsam und unmerklich zurück in die Knechtschaft geführt. Sie wehrten sich nicht. Jetzt, am Abgrund, gilt es das zu verteigen und zurückzugewinnen, was die Landwirte repräsentieren: Sie ernähren das Volk. Und jetzt gilt es diesen hart arbeitenden Menschen Respekt entgegenzubringen und zu zeigen, dass dieses Volk zu seinen Landwirten steht.

    In erster Linie bedeutet dies, das eigene Kauf- und Konsumverhalten auf den Prüfstand zu schicken. Lieber etwas weniger, dafür vom Bauern direkt oder vom Markt. Weniger wegwerfen und schon stimmt es auch im Geldbeutel. Nur so können die Bürger dieses Landes, die auf uns zurollende Wirtschaftskrise überstehen und die Bauern retten.

  8. Diese ganzen Bauern können sich genossenschaftlich organisieren….und dann den Preis selbst bestimmen. Klappt aber nicht, weil viele aus Gier immer wieder ausscheren. Die anderen jammern dann rum und kriegen ihre Produkte nicht los….wie zur Zeit in der Schweinemast….hier wird viele zu viel Produziert und nach China verkauft….warum? Man könnte auch weniger machen….nur was dann? Dann lohnen sich viele Betriebe nicht mehr. Sprich…wir haben zu viele Bauern die zu viel produzieren….ganz normales Marktgeschehen…bei Überangebot wird das Produkt billiger….und wenn nicht die Deutschen Bauern liefern, liefern die polnischen.

    • Man könnte natürlich Schutzzölle o.ä. einsetzen aber das will dann auch wieder keiner.

      • Die Schutzzölle bezahlt im Endeffekt der Verbraucher.

    • Die Preise muss auch jemand bezahlen. Und Lidl kann auch importieren und dann bleiben die Bauern auf ihren (teuren) Produkten sitzen.
      Bitte beachten: Nicht Lidl entscheidet, sondern die Kunden, die bei Lidl kaufen. Und die werden eher mehr als weniger …

  9. Die Bauern sollen durchhalten,und notfalls den Druck noch erhöhen,sonst bleibt es beim Blabla der gierigen Großen und der mittlerweile sehr dümmlichen Politiker Gilde!!.
    Lebensmittel werden leider bei uns verramscht,den Wert dieser Produkte kann kaum ein „Geiz ist geil“Bürger noch richtig schätzen.
    Diese verfluchte Schnäppchen Mentalität die sich bei uns seit ca. 20 Jahren immer weiter verbreitet,untergräbt zielstrebig und kontinuierlich eine für uns lebenswichtige Tradition : die Bürger des Landes aus eigenen Mitteln zu ernähren!!.
    Es muss Schluss damit gemacht werden,das Konzerne über alles regieren,die Bauern ausplündern,und ihren Reibach auf Kosten einer der wichtigsten Bevölkerungsgruppen machen : unseren Bauern!!.
    Ja,die Julia hat gesagt……..,aber ob die was sagt oder in China ein Sack Reis umfällt,es bleibt sich gleich!.
    Was befähigt die Dame für ihr Amt?,sie war einmal Weinkönigin,sie siht gut aus,kommt also „gut“ rüber,das war es aber dann schon,leider!!.

    Die Bauern werden es nicht allein schaffen,da müssen wir Verbraucher schon etwas mit helfen,aber leider glaube Ich,das es nur wenige sein werden,denn das „Geiz ist geil“,das bekommen wir aus de Volk nicht so einfach wieder raus.

  10. Wo man auch hinschaut, die Politik sägt an der Basis der Gesellschaft. Man gaubt, die Menschen brauchen kein Essen, keine Arbeit und keine bezahlbare Energie. Woher kommt diese Dummheit?

    • Es handelt sich um Kalkül. Wenn die Leute nicht zum Sozialismus kommen weil es ihnen zu gut geht muss eben der Druck so weit erhöht werden dass es allen so schlecht geht dass sie freiwillig mehr Sozialismus fordern.

  11. Wie immer aus dieser Katastrophenregierung Merkel:
    Nichts als hohle Phrasen und Versprechungen

    • Das heimtückische der Kanzlerin ist ihr politisches Prinzip, sich dadurch Macht zu sichern, indem sie totale Abhängigkeiten organisiert und so Opportunisten um sich schart, die sie stützen. Sie lässt Allen die restliche marktwirtschaftliche Freiheit durch politische Vorschriften nehmen, schafft so eine Planwirtschaft in der Großinvestoren Monopol-Profite abschöpfen. Und dieser zutiefst undemokratische Stil zieht sich wie Gift durch alle Politik unter dem Einfluss dieser negativen Zerstörerin.

      • Jeder weis woher sie kam,und wo sie ihr schändliches Handwerk bis zur Perfektion gelernt hat!!.

  12. Die Krise kommt ja erst noch. Sie wäre eine Chance für diejenige Partei, die am entschiedensten die Sorgen und Nöte der Bürger aufgriffe – und das werden nicht Klimarettung, Green Deal und Genderei sein.
    Ein konservativ-liberales Bündnis könnte am meisten bewirken – so wie im Nachkriegsdeutschland.
    Vor allem müßte ein schonungsloser Realismus einkehren, allerdings nach Jahrzehnten des Wunschdenkens und der Gewöhnung an einen allzuständigen Sozialstaat eher unwahrscheinlich.
    Dabei brauchte man nur zurückzuschauen: Wann ist es uns wirklich gutgegangen? Wann war die Zufriedenheit der Bürger mit den herrschenden Zuständen besonders groß? Wann gaben Mehrheiten (sie allein halten Staat, Gesellschaft und Wirtschaft stabil) und nicht Minderheiten den Ton an?

  13. Angeblich Schweineberge. Bei REWE Schweinefilet 22,56 Euro ! Die Corona Gewinner sind: Aldi, Lidl, REWE, Edeka und Politiker, Angestellte und Beamte im ÖD ( Gehaltserhöhung)

    • bei Aldi das Filet im Sonderangebot für unter 7 Euro! Wie soll ein Bauer damit klarkommen?

  14. Die Konzentration im Handel hat ein sehr problematisches Ausmaß angenommen. Die Kartellbehörden schauen seit Jahren nur zu. Diese Konzentration geht nicht nur zu Lasten der Bauern sondern zu Lasten aller Hersteller. Dabei auch problematisch: Eigenmarken des Handels bzw. deren Herstellung. Auch der Verbraucher ist dabei nur bedingt Gewinner. Preisdruck geht irgendwann zu lasten der Qualität und die Sortimente sind oft schon sehr uniformiert.

  15. Es wird nach „Corona“ nicht einmal so sehr um eine notdürftige Wiederherstellung von von Verfassungs. und Rechtsstaat gehen, Bleibende Schäden wahrscheinlich.
    Das alles überragende Thema werden Verteilungskämpfe sein. Radikalisierung wahrscheinlich.

  16. „Außer folgenlosen Worten liefert Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bisher nichts.“
    Genaz, wie Merkel, Spahn, Laschet, Söder, Wieler vom RKI, und die ganze Führungsmeute der Grünen und SPD. leider auch bei der FDP des Herrn Lindner nicht anders.
    Haben sie auch etwas neues uns mitzuteilen?
    Denn das war noch nie anders.
    Das ist zum allgegenwärtigen STil der Politik geworden, mit vielen Worten nichts sagen und vor allem nichts was irgendwie eine Verantwortung implizieren würde.
    Schon spricht man in den Medien von einer 3. Welle bei Corona.
    Corona for ever !!!

  17. Klöckner´s Polit- Karriere ist geprägt von absoluter Unfähigkeit und einer hohen Affinität zur Nahrungsmittelindustrie. Bevor rgend etwas verändert wird, schwadroniert Klöckner lieber ellenlang und völlig sinnbefreit über die Hunde-Gassi-Verordnung. Mit solchen Politikern kann unser Land nur an die Wand fahren …

    • Sehr viel Luft bis zur Wand ist da nicht mehr,und deshalb nehmen diese Dilettanten kurz vor Toresschluss noch einmal richtig Schwung!!.

  18. Man sollte sich ehrlich machen: die Bauern haben in Deutschland keine Zukunft mehr. Weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich.
    Für einen normal denkenden Menschen mag das unverständlich erscheinen. Nur sind die die Normalen mittlerweile in der Minderheit.
    Heute in einer regionalen Zeitung gelesen: Fischotter ist das Tier des Jahres. Das ist ja schön für den Fischotter wenn er so schön putzig im Zoo rumschwimmt. Wenn er allerdings einem Teichwirt in einem halben Jahr den Großteil seines Fischbesatzes vernichtet ist das wirtschaftlich eine Katastrophe. Den Verlust kann sich der Teichwirt in die Haare schmieren. Ein Ausgleich zwischen Naturschutz und notwendigen ökonomischen Interessen findet nicht mehr statt, weil Deutschland ja auch Weltmeister im „Grünsein“ werden muss.
    Nur kann auch (noch) niemand verpflichtet werden fürs Draufzahlen zu arbeiten. Diese Betriebe verschwinden dann, die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen dazu dito.
    Bedauerlich aber der Zug ist vor Jahren schon abgefahren.
    In 2021 wird dieser Zug mit einer Schwarz-grünen Koalition nochmal richtig Gas geben. Der Wähler will es so.

    • Nun ja! Essen müssen die Menschen. Und wenn die Bauern weg sind, wird das auch sehr schnell deutlich werden. Neben Energie und Rohstoffabhängigkeit vom Ausland oder besser Großkonzernen, kommt dann noch die Abhängigkeit von Lebensmitteln. Man kann daher ruhig auch den im ersten Satz das Wort Bauern einfach weglassen. Deutschland hat keine Zukunft mehr passt besser.

      • Wenn die Bauern weg sind, wird das multinationale Agrobusiness (Cargill et. al.) ihre Stelle einnehmen.

  19. EU und Bundesregierung haben verlernt, oder nie gelernt, in Zusammenhängen zu denken. Höhere Energiekosten bedeuten höhere Nahrungsmittelkosten oder Pleiten,mit entsprechend weniger Angebot, bei bald 10mrd Menschen. 10mrd Menschen bedeuten solche Umweltverschmutzung und Energiehunger, dass unsere Anstrengungen zu « Klima » schlicht irrelevant werden, aber die Konsequenzen unsere Wirtschaft erdrosseln. Hilfe für die Dritte Welt geht nur, wenn die Mittel nicht für Illegale verwendet werden, die zudem in ihrer schieren Masse und Vermehrung bei gleichzeitig archaischen Vorstellungen unsere Gesellschaft sprengen. Es ist die schleichende Zerstörung, so wie man einen Frosch im kalten Wasser langsam kocht. Er merkt es nicht.

    Wie sie sich seit 2005 um die falsche, stammelnde Prophetin sammeln, hat schon etwas vom Leben des Brian oder seriöser, der Herrschaft der Wiedertäufer.

  20. Versorgungssicherheit scheint für die Politik und das Deutschland der Zukunft kein Thema mehr zu sein. Weder eine sichere Energieversorgung noch eine sichere Lebensmittelversorgung sind im Fokus von Politik und Gesellschaft. Die Jungmannschaft hüpft lieber fürs Klima, besetzt Wälder und empfängt mit Enthusiasmus Zuwanderer aus aller Herren Länder am Bahnhof (oder fischt sie gleich aus dem Mittelmeer), als sich darüber Gedanken zu machen wie die Ernährung und Energieversorgung der Zukunft aussehen soll. Wer nicht hören will muss fühlen, diese simple Tatsache wird sich für die „Generation Ideologie“ in den nächsten Jahren bewahrheiten.

    „Man kann zwar die Realität ignorieren, aber nicht die Folgen davon ignorieren.“ (Ayn Rand)

    • Versorgungssicherheit! Gutes Stichwort.

      Ich sage, man würde es nicht wirklich merken,
      wenn sich die Anzahl der Landwirte in Deutschland halbierte.
      Die landwirtschaftliche Nutzfläche bleibt gleich,
      die Anzahl der Landwirte halbiert sich.
      Damit findet eine Konzentration auf wenige statt.
      Aber die arbeitslosen Landwirte und ihre Familien haben
      mein Mitgefühl- ist logisch- wer will schon gerne
      seiner Existenz beraubt werden.
      Die Versorgungssicherheit ist aber gewährleistet,
      weil größere Landwirtschaftsbetriebe entstehen.

  21. Ich bin da zwiegespalten.
    Zum Einen sollen arbeitende Menschen auch einen angemessenen Lohn erhalten.
    Zum Anderen werden Bauern mit EU-Geldern „verwöhnt“ und leisten sich millionenschwere Agrartechnik um Felder mit GPS zu bearbeiten.

    • Ja, und Speditionen leisten sich millionenteure Fuhrparks, Baufirmen teure Kräne, Radlader und Bagger, die Bahn betreibt millionenteure Züge.
      Von mir aus könnten die Ackerschlepper Massagesessel, Whirlpool und Flötenmusik haben, angesichts der endlosen Arbeitsstunden, die ein Bauer am Stück darin zubringen muß! Das GPS hat er nicht, weil er keine Karten lesen kann, sondern um präzise dosiert nur soviel Dünger auszubringen, wie der Boden an genau dieser Stelle benötigt. Ich hoffe, ich konnte ihren Zwiespalt beseitigen.

    • Ich empfehle, mal ein Jahr bei einem EU-Geld-verwöhnten Bauern zu arbeiten. Hilft enorm bei der Klärung solcher Gedanken.

    • Nun ja, letztendlich werden nicht die Bauern verwöhnt sondern der Verbraucher. Mit billigen Lebensmitteln und sicherer Versorgung.

  22. Die Blockflöten schaffen Arbeitsplätze. Aber nur für Insolvenzverwalter.

  23. Schon witzig diese Subventionsexperten mit Traktor und Grünfläche. Springen ins Wasser und beklagen sich dann nass tz sein.
    Soll heißen:
    Diese Landwirte wählen unbeirrbar CDU ( LK Cloppenburg), immer schon und auch weiterhin. Also die Politiker, die Merkels links- grünen- Sozialismus betreiben.
    Bei diesen Landwirten gibt es die dicksten Kartoffeln. Null Mitleid. Selbst zusammengewähltes Leid.

    • Klar, nicht die Regierung oder die EU ist schuld, sondern der Bauer. Hat halt falsch gewählt, der Trottel. Was glauben Sie eigentlich, wieviele Bauern es noch gibt im Verhältnis zu allerlei Staatsdienern? Welchen Einfluß könnten die denn durch ihre Stimmabgabe nehmen? Meinen Sie, die Vermieter, die in Berlin durch den Mietendeckel gepeinigt werden, haben alle rotrotgrün gewählt? Also alle selbst schuld?

      Macht so ein simpler Zugang zur Welt eigentlich selig?

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