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Abitur 2020

Trickserei mit Supernoten: Wenn alle Abitur haben, hat niemand mehr Abitur

29.06.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Sächsisches Kultusministerium bessert Mathe-Noten auf. Dabei dürfte doch klar sein: Wenn alle Abitur haben, hat keiner mehr Abitur!

Nun lassen sie sich wieder durch die Lokal- und Regionalzeitungen reichen: die Gymnasien und Gesamtschulen mit ihren vielen Einser-Abiturienten und mit ihren Supernotenschnitten. Beispiele: 60 Abiturienten an einer einzigen Schule, – davon dreimal eine 1,0 und dreimal eine 1,1. Andernorts Spitzennoten von 0,72 oder 0,79 oder 0,82 – und das nicht nur einmal. Es gibt Gymnasien, die sich rühmen, dass 70 Prozent ihrer Schüler ein Abiturzeugnis mit einer Eins vor dem Komma erhielten.

Auf Deutschland warten offenbar nur noch Genies. Dass in der Folge immer mehr junge Leute nicht nur ein Abiturzeugnis, sondern ein Spitzenzeugnis bekommen, ist indes die Folge eines politisch-populistisch gewollten Quoten-Wahns, also der planwirtschaftlichen Vermessenheit, es müssten möglichst alle das Abiturzeugnis bekommen. Dabei dürfte doch klar sein: Wenn alle Abitur haben, hat keiner mehr Abitur!

„Das Abitur ist niveaulos und ungerecht – der reine Betrug,“ sagen und schreiben der vormalige Kultusminister von Mecklenburg-Vorpommern, Mathias Brodkorb, und die Berliner Professorin für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung, Katja Koch. Recht haben sie in der Diagnose, aber nicht, wenn sie als Patentrezept dagegen einen Bildungszentralismus fordern, der das Problem noch mehr verschärfen dürfte.

Der Autor dieser Kolumne, der viele Schulen in Deutschland kennt und selbst etwa 2.000 Abiturzeugnisse unterzeichnet und ausgehändigt hat, unterscheidet längst zwischen einem Abitur, das Studierbefähigung attestieren soll, und einem Abitur, das nur Studierberechtigung attestiert. Siehe hier. Werden Abiturzeugnisse aber mehr und mehr zu ungedeckten Schecks, dann geschieht das, was schon geschieht: Immer mehr Hochschulen richten in ihren einschlägigen Fakultäten Brückenkurse für Studienanfänger vor allem in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik ein. Und diejenigen, die wirklich ein Spitzenabitur verdient hätten, sind die Gelackmeierten einer inflationären Entwicklung.

Mathe-Note in Sachsen ministeriell aufgepeppt

Nun hat sich ausgerechnet in Sachsen, das ja neben Bayern als führendes deutsches Bildungsland gilt, der Mathematik-Professor Oliver Ernst von der TU Chemnitz zu Wort gemeldet und heftig beklagt, dass die mathematischen Fertigkeiten der jungen Leute dramatisch nachgelassen haben. Oliver Ernst ist übrigens zugleich Leiter des Arbeitskreises Schulmathematik der sächsischen Unis. Anlass für die Kritik des Professors ist, dass das sächsische Kultusministerium die Mathe-Noten im Abitur 2020 im Nachhinein um einen Notenpunkt anheben ließ, weil den Schülern angeblich „ungewohnte Kompetenzen“ abverlangt worden seien. Und das in Sachsen! Andernorts waren die Ansprüche ja ohnehin schon sukzessive abgesenkt worden. Über das Berliner (und Brandenburger) Mathematik-Abitur sagen Fachleute seit langem, dass es von einem Anspruch sei, den durchschnittliche Schüler der Mittelstufe – also drei bis vier Schuljahre vorher – eigentlich bewältigen können müssten.

Nun also Sachsen! Obendrein mit der seltsamen Begründung, das sei „Corona“ geschuldet. Corona? Nein, die Stoffvermittlung in Mathematik war zum allergrößten Teil abgeschlossen, als „Corona“ in Deutschland einsetzte. Aber das Problem geht tiefer, wie Professor Oliver Ernst betont: „An den Hochschulen beobachten wir schon länger, dass die mathematischen Fähigkeiten der Abiturienten abnehmen … Und das gilt nicht nur für das Mathematikstudium, das uns besonders am Herzen liegt, sondern für alle Studienfächer, die auf Mathematik aufbauen. Das Kind ist also längst in den Brunnen gefallen. Und es gibt keine schöne Lösung. Klar, die Schüler freuen sich über die Verbesserung ihrer Noten. Aber dem voraus gingen eine Reihe von
Fehlentwicklungen.“ Oliver Ernst kritisiert hier unter anderem die Anwendung der Taschenrechner. Wörtlich: „Die Schulen entscheiden, welche verwendet werden: grafische Taschenrechner (GTR) oder Computer-Algebra-Systeme (CAS), die Formeln umrechnen und Terme umformen können. Letztere verhindern, dass
sich Schüler essenzielle mathematische Fähigkeiten aneignen.“

Ja, das Fach Mathematik polarisiert, es hat ein schlechtes Image. Aber das darf es laut Professor Ernst nicht: „In anderen Ländern ist das auch nicht so negativ wie bei
uns, etwa in Großbritannien. Da brüstet sich aber auch kein Politiker damit,
in Mathe schlecht gewesen zu sein. Das ist eine Kultur, die überwunden
werden muss. Wir müssen unbedingt zu einem positiven und entkrampften
Verhältnis zur Mathematik zurückfinden.“ Er nennt als Beispiel: „Corona hat uns die Bedeutung von Mathematik deutlich vor Augen geführt. Wenn Sie nicht zwischen linearem und exponentiellem Wachstum unterscheiden können, können Sie manche Zeitungsmeldung überhaupt nicht verstehen. Die Mathematik ist die gleiche geblieben. Und wir wären schon froh, wenn wir bei den Absolventen den Stand von vor zehn Jahren hätten.“

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103 Kommentare

  1. Und immer geht es um „Erleichterungen“ und „Vereinfachungen“… Dabei dürfte ein Geschirrspüler das Leben einer Hausfrau doch eher erleichtern als ein Gendersternchen.

    Aber was kann man von einem Land erwarten, daß seine – ehemals führende – Technik lieber plattmacht, als sie zu verbessern.
    Wenn ein Volk lieber „gut“ als tüchtig sein will, so ist es nicht weit von den Anhängern einer gewissen Religion entfernt, wo man sich auch lieber in Gottgefälligkeit als in praktischer Tätigkeit verwirklicht.

  2. Sehr viel Unheil haben die sog.“Reformen“ im Schulwesen angerichtet: Ganzwortmethode, Mengenlehre – und der größte Knüller „Rechtschreibreform“. Letztere eine Kopfgeburt der Kultusbürokratie, ins Werk gesetzt von einer Handvoll Pfuscher. Mit dem Ergebnis der Zerstörung einer hochentwickelten Kulturtechnik. Die Geschichte der KMK ist eine der Fehlleistungen.
    Nun haben wir die „einfache“ oder „leichte“Sprache … auch darüber wird die Zeit hinweggehen.

  3. Entscheidend ist einzig und allein, was die Schüler am Ende wirklich können. Nicht der finanzielle Aufwand im Bildungswesen, nicht die Ausstattung der Schule mit der neuesten Technik, nicht einmal der Lehrer-Schüler -Schlüssel. – Auf einem Klassenfot0 von ca. 1950 stehen wir mit etwa 50(!) Schülern und einer Lehrerin. Wie haben als Volksschüler so viel gelernt, daß es bei den meisten zum Übergang in die Mittelschule (Realschule) reichte (es gab eine Aufnahmeprüfung – sowieso sehr empfehlenswert). Oder eben ins Gymansium. Ich selbst bin den ersten Weg gegangen, dann in die Oberstufe.
    Was damals anders war:: der Bildungs-und Aufstiegswille; die wenigsten kamen aus privilegierten Verhältnissen; viele hatten den Vater verloren. Das Sachinteresse. Die Disziplin. Die Persönlichkeit des Lehrers. Die geringen Zerstreuungsmöglichkeiten. Wir haben viel gelesen. Haben viel daraußen gespielt.
    Heute gibt es nationale und internationale standardisierte Studien (PISA,TIMMS) die – bei aller Kritik – eben doch Vergleiche erlauben.

  4. Worüber wir noch nicht gesprochen haben: Mit der Einführung des Kusrssystems hat man den Schülern eine kaufmännisch-kalkulatorische Sicht auf die Schule eröffnet.
    Ich habe es häufig genug erlebt. Nicht Neigung und Sachinteresse bestimmen die Fächer wahl, sondern schlicht das Abwägen undAusrechnen des maximalen Punkteertrags bei minimalem Aufwand.
    Dazu die vielen unsäglichen Ausgleichsregelungen.

    Auch die auf irgendwelchen obskuren Modellen beruhenden „Lernziele“ samt „Taxonomie“ haben zur Entwirklichung geführt.
    An Lehrerfortbildungen konnte man erleben, wie sich Teilnehmer (die aus der Schule wieder in die Schule gekommen waren – sonst nichts vorzuweisen hatten) mit leuchtenden Augen diese Scholastik umwälzten.
    Heute heißt das ja wohl Kompetenzen.
    Odo Marquard bemerkt irgendwo, daß die Emanzipationsbemühungen der Pädagogik etwas Rührendes hätten.Die Pädagogik sie immer die „Magd“ einer anderen Disziplin gewesen: Theologie (Religion), Philosophie, Psychologie…

  5. Das Problem ist nicht neu. Schon seit Jahrzehnten brüsten sich Promis stolz damit von Mathe keine Ahnung zu haben.Und wenn Leute besser angesehen werden, die auf drei Sprachen sagen können, daß sie die binomischen Formeln nicht verstehen als diejenigen, die sie kennen und erklären können, dann ist was ganz falsch gelaufen. Und wenn man sieht, wieviele Abgeordnete weder Berufserfahrung oder eine abgeschlossene Ausbildung haben, dann ist der Zustand dieses Staates kein Wunder.

  6. Das Furchtbare und Erschreckende ist, daß fast nur Leute mit null Ahnung Schlüsselpositionen besetzen, über Energieversorgung, Industriepolitk usw. entscheiden.
    Wahrscheinlich trägt das am meisten zu Deutschlands Abstieg bei.

  7. Nun soll es ja das Zaubermittel „Digitalisierung“ bringen. Schulen berichte stlzh, daß alle Schüler ein Tablet haben und keine schweren Bücher mehr schleppen müssen.
    Die Medienindustrie freut’s, sie drückt mit gewaltigem Aufwand ihre Produkte (die so schnell veralten) in die willfährigen Schulen.
    Dabei gibt es nichts Besseres als Tafel und Kreide, Bücher … und auch Frontalunterricht. Also immer die direkten Wege.

  8. „Abituraufgaben zu schwierig
    Bremen hebt Mathe-Noten um zwei Punkte an
    Nach Sachsen und Berlin folgt Bremen: Die diesjährigen Mathe-Abituraufgaben waren auch an der Weser offenbar vielen Schülern zu schwierig. Deshalb sollen die Noten jetzt nach oben korrigiert werden.“ https://www.spiegel.de/panorama/bildung/abitur-aufgaben-zu-schwer-bremen-hebt-mathe-noten-um-zwei-punkte-an-a-f6be6a7e-95a8-410f-8e63-06990d306362
    Nun, wenn die zukünftigen Generationen nicht mehr rechnen können, dann empfinden diese die Reibung, wenn sie über den Tisch gezogen werden, als Nestwärme.

    • Je besser die (Durchscnitts-) Noten, desto wertloser. Man nennt das auch Inflation. Kann sich keiner mehr was für kaufen. Man kann Herrn Kraus‘ Diktum abwandeln: wenn alle super sind, ist es keiner mehr. Das wissen natürlich auch die Abnehmer. Abitur für alle – dagegen ist nichts einzuwenden, wenn man das Abiturszeugnis als ungedeckten Scheck begreift.

  9. Nicht zu vergessen eine „Kuschelpädagogik“ – der Versuch, innerfamiliäre Muster auf eine unpersönlich- formalisierte Sphäre zu übertragen.
    Der Lehrer „bittet“ den Schüler, irgendeine Aufgabe zu bearbeiten – als ob der ihm einen persönlichen Gefallen erweisen würde.
    In manchen Schulen duzen sich Lehrer und Schüler gegenseitig. Aber Schüler haben ein feines Gespür für einen Mangel an Autorität und daraus folgende Anbiederung.
    Wenn man als Lehrer geliebt werden will, hat man den Beruf verfehlt. Geachtet ja, diese Achtung muß sich aus Respekt vor dem Wissen des Lehrers und auch der gerechen Beurteilung der Schüler speisen. Also aus der Persönlichkeit.
    Wir können uns selbst fragen, an welche Lehrer wir uns gern erinnern. Sicher nicht an die fachlich wackeligen,“pädagogisch“ dagegen musterhaften.

    Zum Lehrerberuf als solchem:

    Es gibt das böse Bonmot: Wer etwas kann, tut es. Wer es nicht kann, lehrt es. Wer es nicht lehrt, verwaltet es. (Bei letzterem kommt sicher so manchem der Unterrichtsbesuch eines Dezernenten oder Fachberaters in den Sinn…)

    • Mein Deutschlehrer war so einer… furchtbar.

      Wir haben uns echt kaputtgelacht über den Idioten, der sich mit uns Schülern anzufreunden versuchte. Nannten ihn Alienschädel sobald er sich wegdrehte und das geilste war, dass er bis heute wahrscheinlich glaubt, dass er unser bester Freund gewesen sei 😀

    • Diese Fraternisierung sollte gesetzlich untersagt werden.

  10. Und sie werden grandios scheitern, im richtigen Leben, wenn es hart auf hart kommt.

    • Dann wählen sie Grün oder Links, die ihnen sagen, der böse rechte Kapitalismus schuld an ihr Versagen wär 😉

    • dann wartet die soziale Hängematte, und die ist groß. Oder das politische Becken, das auch immer größer wird.

  11. „Wenn Sie nicht zwischen linearem und exponentiellem Wachstum unterscheiden können, können Sie manche Zeitungsmeldung überhaupt nicht verstehen.“

    Für den Anfang wäre ich schon froh, wenn wenigstens diejenigen, die sich tagtäglich als „Verantwortungsträger“ gerieren (um sich regelmäßig rechtzeitig aus selbiger zu stehlen) diesen Unterschied verinnerlicht hätten.

  12. Eine Fehlentwicklung begann, als in der Schule z.B. im Chemie-Unterricht die sog. Stoffchemie und in Biologie die Systematik als „zu langweilig“ ad acta gelegt wurden. Stattdessen ging man gleich in die luftigen Höhen hochabstrakter Modelle.
    Die Schüler pauken den Zitronesäure-Zyklus – um ihn nach der Klausur sofort wieder zu vergessen.
    Dafür können sie nicht Buchen, Eichen, Linden unterscheiden.

    Die wenigsten wollen später Molekular-Biologen oder Chemiker werden.

    Hinzu kommt ein enormer Verlust an unmittelbarer Anschauung, die jungen Menschen erleben die Welt vielfach nur noch als virtuell vermittelte.

    Die Schule sollte Orientierungswissen vermitteln, auf dem Teppich bleiben. Wer sich tiefere Kenntnisse aneignen möchte, kann in entsprechende Arbeitsgemeinschaften gehen. Die Hochbegabten finden sowieso fast immer eigene Wege.

  13. Genau das ist doch politisch gewollt. Eine möglichst große Anzahl von studierunfähigen Deppen schaffen, die die Unis kapern und wegen ihres Unvermögens sich dann den radikalen Ideologien anschliessen, bei denen ein großes Maul gefragt ist, aber kein großes Hirn. Nicht umsonst ist parallel zum Verfall der Studierfähigkeit der Abiturienten die linke Radikalisierung an den Unis in Fahrt gekommen, hat sich dort Gender- und Klimawahn, Hass auf Demokratie und Wirtschaft so etabliert. Halt alles, was so kleine limitierte Hirne gerade noch erfassen können und wobei man mit viel Emotion mitmachen kann (Emotionen hat ja jeder Dummkopf in genügender Menge zur Verfügung – grüne Beispiele fallen da wohl jedem ein)

    Das universitäre System ist mittlerweile durchsetzt von den Sumpfblüten einer linksgrünen Zeitgeist-Junta, die selbst nichts gelernt hat, aber mit dem Aufstieg eines Ungelernten und Quasiterroristen wie Joschka Fischer zum Außenminister, nachdem dieser von einem SPD-Ministerpräsidenten als Mitglied einer Landesregierung geadelt wurde, meint, nun zur Elite zu gehören.

    Wirkliche Spitzenkräfte verlassen scharenweise Deutschland, und das nicht nur wegen besserer Verdienstmöglichkeiten und niedrigerer Steuern in einem neuen Land. Sie (wie im übrigen auch mich) kotzt es an, sich täglich mit diesen geistigen Tieffliegern auseinandersetzen zu müssen und die dummen Visagen ihrer Repräsentanten täglich im Fernsehen oder den Mainstreammedien ertragen zu müssen.

    Und das alles nützt der Merkel GmuH:

    Im- und Export Merkel GmuH (Gesellschaft mit unbegrenzter Haftung)
    Wir importieren: Dummheit, Gewalt, Krankheiten, irrsinnige Ideologien, wissenschaftlichen Betrug und Lügen
    Wir exportieren: Demokratie, Freiheit, Bildung, Wohlstand, Sozialen Frieden, Sicherheit, Steuergeld

    • Nicht vergessen: Wir exportieren Moral in rauhen Mengen! Und damit verbunden das „deutsche Wesen“, an dem mal wieder die ganze Welt genesen soll.

    • Herrlich und so wahr ist Ihr Kommentar. Mein Tag ist gerettet. Ohne TE und seine Leser wäre es in diesem Lande kaum noch auszuhalten.

  14. Am Rande: Ein Kind kann heute vom Kindergarten bis zur Uni gehen ohne dabei jemals eine männliche Autoritätsperson zu treffen.

  15. Diese Farce geht an den Unis nahtlos weiter. Fachbereiche die zu oft zu schlecht bewerten kriegen Ärger da man ja keine Studenten vergraulen möchte
    Manche Leute kommen einfach deshalb durch weil der Dozent sie los sein möchte.

  16. Da würde mich ja mal interessieren, welche heutige Abi-Note vom Niveau meiner 3 von 1974 entspricht.

    • Gemessen an den Anforderungen wohl einer 0,5! Sagt einer, der 1972 das Abi mit 2,7 gemacht hat.

    • nicht nachdenken. Die Gnade der frühen Geburt genießen. Ich habe Azubis in kaufmännischen Berufen ausgebildet, war bei der IHK Prüferin und sehe, was heute mit einem Bachelor von den Unis kommt. Buchhalter, Sachbearbeiter können nach 3 Jahren Lehre erheblich mehr.

  17. Die Universitäten haben sich doch schon längst dem Niveau ihrer Kundschaft angepasst, auch dort explodiert die Zahl der Top-Abschlüsse abgesehen von (noch) einigen wenigen Fächern. Das wird von der Industrie auch bemängelt, denn wenn der Großteil der Bewerber ein Spitzenzeugnis hat, muß sie immer mehr Aufwand in die Auswahl der Kanditen stecken.

  18. Aus eigener Anschauung: im Chemie-Unterricht werden die anspruchsvollsten Atommodelle und Reaktionsmechanismen besprochen.
    Aber man frage mal solch einen Abiturienten, warum man chlorhaltige (hypochlorithaltige) und saure Reiniger nicht zusammenbringen darf. Oder was passiert, wenn man Salzsäure auf Kalkstein gießt. Oder warum man ein Bleirohr nicht mit einem bronzenen Fitting in Kontakt bringen darf. Alles natürlich mit Gleichungen.
    Die Schule spielt Universität, und die Uni kann dann von vorn anfangen.

    • Die Uni macht da weiter,wo die Schulen aufhören und zwar genauso wie die Schulen.

  19. Die Betriebe suchen jede Menge Lehrlinge und können gleichzeitig keine geeigneten Bewerber finden. Viele haben auch resigniert und ersparen sich lieber Ärger. Außer mangelhaften Rechen- und Rechtschreibfertigkeiten wird auch oft das schlechte Benehmen beklagt. – Sarrazin hat in seinem „Deutschland-Buch“ die Ergebnisse der (über Jahrzehnte gleichbleibenden) Eingangstests der BASF herangezogen. Niederschmetternd!
    Aber die Kinder wollen lieber „irgendwas mit Medien“ studieren. Oder am besten gleich auf „Forscher“.

    • Die Betriebe sind oftmals selbst Klitschen die ihre Azubis als billige Hilfsarbeiter ausnutzen. Das Problem liegt nicht allein an den Bewerbern. Und ich muss mich in meinem Beruf täglich mit angeblich so gut geschulten Boomer rumschlagen die keinen deutschen Satz ohne Fehler aufs Papier bringen.

      • Was soll dieser whataboutism?

      • Das ist sicher z.T. richtig: Lehrlinge als billige Arbeitskräfte, die in die Kostenkalkulation eingehen. Insofern erntet man, was man gesät hat.
        Andererseits werden schon recht übertriebene Angebote gemacht: Lehrlingsvergütung nahe am Tarifgehalt, Führerschein…

        Und nicht wenige Schulabgänger lassen sich dadurch ködern – denn man will sich auch als Lehrling „etwas leisten“. Zukunftsperspektive ausgeblendet. Da braucht gute Beratung.

  20. Oh, zu diesem Thema könnte ich Aufsätze schreiben, verkneife es mir aber gern, weil es MEINE Nerven sind und nicht die, die es betrifft.
    Ich beobachte schon seit Jahrzehnten! eine zunehmende (gewollte?) Verdummung unserer Kinder, beginnend im Kindergarten (abhängig vom Träger) über die Grundschule (mit einer mittlerweile unüberschaubaren „Vielfalt“ an Lernansätzen) bis hin zum Abitur.
    Jeder abgebrochene Psychologe, Pädagoge, Soziologe und Konsorten kann wunderbar jede noch so bekloppte Sau durchs Dorf jagen. Wenn genug einfältige Politiker dazu weise mit dem Kopf nicken und sich wie Rodins Denker positionieren, um zu demonstrieren, dass sie denken können, dann kommen halt so Nettigkeiten wie „Schreiben nach Hören“ oder erst Druckschrift, dann Schreibschrift oder auch keine Noten mehr in der Grundschule, um die armen Kleinen nicht zu traumatisieren.
    Vor Jahren hat die Firma meines Mannes (weltweit agierender Maschinenbau) beschlossen, nur noch Abiturienten als Azubis zu nehmen, da die Leistungen der Realschüler oder Hauptschüler immer mehr nachließen. Das Ganze dauerte genau ein Jahr, weil viele der Abiturienten komplett überfordert waren und sich schon gar nicht die Hände schmutzig machen wollten und arbeiten musste man auch noch. Viele kündigten, weil das nicht mit Vorstellungen übereinstimmte. Die Firma ruderte zurück und stellt nun wieder Haupt- und Realschüler ein.
    Und gerade bei dieser Geschichte frage ich mich doch, was den Kindern auf dem Gymnasium für eine völlig verquere Weltsicht gelehrt wird und vor allem, wer sie lehrt. Ja, ich weiß, die Kinder der 68er. Aber es kann doch nicht sein, dass ein gerüttelt Maß dieser Eliten wirklich so dämlich ist, dass sie nicht sehen, wohin dieser Wahnsinn steuert.
    Okay, ich höre auf, wie gesagt, MEINE Nerven.

    • „Ja, ich weiß, die Kinder der 68er. Aber es kann doch nicht sein, dass ein gerüttelt Maß dieser Eliten wirklich so dämlich ist, dass sie nicht sehen, wohin dieser Wahnsinn steuert.

      Ich habe mich auch lange gefragt, wie man eigentlich so kurzsichtig sein kann, Abi um jeden Preis zu forcieren und die mittleren Bildungsabschlüsse damit abzuwerten.

      Mein Fazit inzwischen: Die „Eliten“ wollten das genau sooo. Auch ein Mittel letztlich, um unser gesamtes Wirtschaftssystem zu schrotten.

  21. Nach dem Lesen des Beitrages von Herrn Kraus und dem Lesen der angehängten Kommentare bleibt nur eines übrig, nämlich tiefste Resignation, wenn man an die Zukunft dieses Landes denkt. Machen wir uns aber nichts vor, wenn wir ehrlich sind, das gilt auch für Herrn Kraus, wissen wir, dass das Land verloren ist. Es ist wie mit dem Wetter oder Klima. Wenn es zu wenig regnet, vertrocknet alles. Da und dort werden ein paar Oasen übrig bleiben, aber das Land wird zur Steppe und von der Steppe zur Wüste. das erleben wir jetzt im Bildungsbereich.
    Hin und wieder, wenn in unserer kleinen Stadt Veranstaltungen stattfanden bzw. stattfinden, helfen Gymnasiasten in der Stadthalle beim Bedienen/Servieren aus, sie verdienen sich damit ein paar Euros Taschengeld. Nicht ein einziger oder eine einzige dieser gymnasialen Oberstufler ist dann in der Lage, den Betrag für 3 Gläser Bier ohne Taschenrechner auszurechnen. Im Kopf allein geht es überhaupt nicht, bei 3x 1,75 Euro auf einem Zettel addiert, kommen unglaubliche Summen zustande. Das ist nur ein kleines Beispiel aus dem realen Leben und zeigt die Hoffnungslosigkeit, in welcher wir schon angekommen sind. Zufall ist das alles nicht, da wird ein Plan verwirklicht, dieses Land auszutrocknen, es zu einer Wüste zu machen. Und wenn ich auf mein nachbarliches Lehrerehepaar schaue, wundert mich schon lange nichts mehr. Der 8jährige Sohn verlangt beim Spielen im Garten nach seinem Desinfektionsmittel und faselt etwas von Rockefeller . . . Und ab 13 Uhr vergnügt sich die Vorzeigefamilie im Garten. Ich gestehe gerne, dass mich das jetzt im Rentenalter sehr verstört, ich verließ zu meinen Berufszeiten (Leiter der Druckvorstufe) morgens um 06.00 Uhr das Haus und kam in der Regel gegen 19.00 Uhr wieder zurück. Die beiden Autos der Lehrers stehen um 08.00 Uhr, wenn ich mit dem Hund zum Morgengassi in den Wald gehe, meistens noch vor dem Haus. Aber in der Zeitung ist wöchentlich zu lesen, wie belastet die Lehrer sind und wie sie sich in der aktuellen Lage als Versuchskaninchen missbraucht fühlen. Die Verwandlung eines ehemals blühenden Landes in eine Wüste ist schon sehr weit fortgeschritten!

  22. In den MINT-Fächern scheitern seit Jahrzehnten ca. 50 % eines Jahrgangs.

  23. Herr Kraus, welche Schulpolitik erwarten Sie, wenn sich in der Politik die Theaterwissenschaftler ( meist abgebrochen ), Sozialpädagogen ( 18 Semester ) und die Politikwissenschaftler ( meist auf der Fernuni. Btw, was ist das überhaupt?) tummeln?

  24. Je geringer die kognitiven Ressourcen, desto anfälliger für Manipulation.
    Dann regiert es sich auch leichter.

  25. Sachsen wird unter Schwarz -rot – grün auch bildungspolitisch ein Absteiger wie wir es in Baden-Württemberg bereits erleben durften. Schließlich hat sich Kretschmer längst als verkappter Linker geoutet der jetzt auch im sächsischen Bildungswesen mit seinen Linken und grünen Genossen den Kahlschlag durchführt. Verwundern muss das nun wirklich niemanden.

    • Daumen hoch dafür. Aber das war abzusehen, dass Kretschmer mit den Roten und Grünen das bis dahin bildungsstarke Sachsen in Grund und Boden fährt. Dieser Mann, Merkels Schoßhund, wird in Sachsen seit der letzten Wahl mehr gehasst, als es medial rüberkommt. Aber die Leute hier vergessen nichts!

      • Sie sprechen mir aus dem Herzen. Kretzschmar hat den Wählerwillen verfälscht. Er hat die Roten und Grünen auf die wichtigsten Ministersessel gebracht. Und ich sage das immer wieder: Wer hat im Wahlkampf Werbung für die CDU gemacht? Maaßen. Und viele der Sachsen sind ihm auf den Leim gegangen. Ich verzeihe das Maaßen nie und ich verzeihe das auch Kretzschmar nie, obwohl ich die größte Oppositionspartei gewählt habe und nicht die CDU.

  26. Was im Artikel nicht angesprochen wurde ist, dass sich Prof. Ernst auch gegen Scheinanwendungen gewandt hat. Eine Anwendungsaufgabe ist, wenn ein vorhandenes Problem mathematisch modelliert und dann gelöst werden soll. Also z.B. einen Flächeninhalt ausrechnen. Eine Scheinanwendung ist, wenn man zu einer mathematischen Rechnung eine Anwendung findet, die dann ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist und sich auch so liest. Aber aufgrund dieser „Anwendungsaufgaben“ ist das Mathe-Abitur auf 10 (!!) Seiten Aufgabenstellung angeschwollen. Die Kompetenz besteht dann darin aus einem Konvolut von Text die mathematische Fragestellung überhaupt herauszufinden. Wobei man sich durchaus fragen kann, was die Aufgabenstellung eigentlich soll und diese auf gar keinen Fall real oder „angewandt“ ist.

  27. Ich denke, dass man Jugendliche mehr die Berufe schmackhaft machen sollte, die mit einem Realabschluss gelernt werden können. Was hat man denn von einem Abitur, wenn man nicht wirklich ein MINT-Fach studieren kann oder nach dem Studium im Beruf scheitert, weil von Anfang an nicht das Wissen für mehr da war. Sicherlich werden auch noch andere Studienrichtungen gebraucht, aber der Markt ist doch gesättigt von irgendwelchen Soziologen u.ä. Diese Abschlüsse braucht kein Mensch. Mein Enkel war am Gymnasium, wechselte aber dann zur Realschule, hat dort prima abgeschlossen, einen guten Beruf erlernt und macht sich darin hervorragend. Es war die beste Entscheidung vom Gymnasium wegzugehen und letztendlich, wenn es in Deutschland mal ganz schwierig wird, ist er mit seinem Beruf in der Lage überall in der Welt arbeiten zu können.

    • „Was hat man denn von einem Abitur, wenn man nicht wirklich ein MINT-Fach studieren kann oder nach dem Studium im Beruf scheitert, weil von Anfang an nicht das Wissen für mehr da war.“
      Das sage ich schon seit 25 Jahren. Wurde dann immer angesehen, als ob ich nicht ganz dicht wäre.

  28. Nicht nur frisch abgegangenen Abiturienten (Abiturierenden?) fällt das Rechnen schwer:

    Kommentar in den Tagesthemen vor gut zwei Wochen zur temporären Senkung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte. Die Kommentatorin des MDR, deren Alter vermuten lässt, dass sie noch das DDR-Schulwesen durchlaufen hat, sieht darin eine geeignete Maßnahme, da es Berechnungen gebe, nach denen ein vierköpfiger Haushalt mit Durchschnittseinkommen dadurch monatlich 80 Euro spare.

    Überschlägt man kurz selbst, müsste dieser Musterhaushalt monatlich 3200 Euro ausgeben für Dinge, die mit dem Normalsatz der Umsatzsteuer beaufschlagt sind – also beispielsweise nicht Wohnungsmieten. Wer, bitteschön, macht das? Welche Familie sollte sich das leisten können?

    Fazit: Das Rechnen fiel einigen schon immer schwer.

    • Die Kommentatorin musste das sagen. Ich lasse nichts auf die DDR-Bildung in den naturwissenschaftlichen Fächern kommen.

      • Stimmt! Die Bildung in den naturwissenschaftlichen Fächer, da muss man Ihnen zustimmen, war der westlichen weit überlegen.
        Und das, obwohl es nicht die neuesten Geräte für Experimente gab.

      • Die Kommentatorin musste das sagen? Eine kühne These. Ich halte mich für wirklich kritisch gegenüber den real existierenden Verhältnissen in der Berliner Republik und im Besonderen denen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, doch dass eine Kommentatorin gezwungen (worden) wäre, eine so ungeeignete Berechnung zur Unterstützung der eigenen These heranzuziehen, möchte ich nicht glauben.

        Mich irritiert, dass Ihre Anmerkung so gut ankommt, habe ich das DDR-Bildungssystem doch eigens deshalb erwähnt, da es im Ruf steht, im fraglichen Zeitraum der 1980er Jahre mehr Wert auf mathematische Fähigkeiten gelegt zu haben, als es zumindest in dauerhaft SPD-regierten Ländern im Westen schon damals der Fall war. Der MDR-Kommentatorin hat es in diesem Fall offensichtlich wenig genützt.

      • Wieso fühlen Sie sich angesprochen? Waren Sie die Kommentatorin im Fernsehen? Lesen Sie bitte Ihren eigenen Kommentar durch und Sie werden verstehen.

    • Durchschnittseinkommen einer Moderatorin des MDR, passt doch.

      Die hat sich nicht verrechnet.

    • Sind Sie sicher, sich nicht verrechnet (überschlagen) haben? Ich denke, dass es rund 2650€ sein müßten, was für einen 4Personenhaushalt nicht ganz so utopisch sein dürfte. 😉

      • Ich denke, schon richtig überschlagen zu haben. Dabei bin ich allein von Waren und Dienstleistungen ausgegangen, auf die der reguläre Umsatzsteuersatz anfällt und nicht der reduzierte, aus dessen Senkung um zwei Prozentpunkte eine noch geringere Ersparnis resultiert, und habe zudem vorausgesetzt, dass alle Anbieter die Mehrwertsteuersenkung auch weitergeben, was de facto vermutlich nicht der Fall sein wird.

      • Wenn Sie auf 1000€ Netto 19% zahlen, sind 1190€ Brutto fällig. Entsprechend sind bei 16% 1160€ Brutto fällig. Differenz 30€ per 1000€ Nettopreis. 82/30=2,733 mal 1000€ ergibt dann 2733€ notwendiger Konsum.
        Einverstanden? 😉

      • 1,19X-1,16X=80€, wobei X der Nettobetrag ist, um auf 80 Euro Ersparnis zu kommen. Das ergibt 2666,67€ zuzüglich 16% Umsatzsteuer, also 3093,33€.

        Das wäre die Summe, die der Haushalt im Monat für Produkte und Dienstleistungen ausgeben müsste, um über die Mehrwertsteuersenkung 80 Euro zu sparen. Das soll ein durchschnittlicher (!) 4-Personen-Haushalt tun? Reine Propaganda.

  29. Der Comedian(?) Rolf Miller: Mein Sohn ist zu mir gekommen: „Papa, Gymnasium“ – „Darfst dich aber nachher nicht wundern, wenn du das Abitur hast.“

  30. Nicht immer treibt das Streben nach Kenntnissen und Erkenntnis die jungen Leute zum Studium
    Häufig dürfte eher die Besoldungsgruppe A 13 das Wunschziel sein.

  31. Der Berufsschullehrer älteren Typs kam häufig aus einem handwerklichen oder kaufmännischen Beruf und bildete sich dann pädagogisch weiter. Er verlor nie den Bezug zur außerschulischen Wirklichkeit – und kein Lehrling konnte ihm etwas vormachen.
    Das ist Vergangenheit. Ein wenig ähnlich ist es heute mit den Seiteneinsteigern, die den unschätzbaren Vorzug der Praxisnähe mitbringen.
    Aber wo bleibt da die Pädagogik? Da beschleicht den einen oder anderen Kollegen wohl schon mal eine Ahnung, daß auch den direkten Weg in den Kopf der Schüler gehen kann…

  32. Ist das denn ein neues Problem? Ich meine, es gibt doch da eine Kanzlette auch mit sehr gutem Maturazeugnis, von der man nach 15 Jahren an der Regierung den Eindruck haben muss, sie beherrsche nicht einmal einen einfachen Dreisatz.

    • Bei der Regierung würde ich sogar bezweifeln die würden durch den Erste Hilfe Kurs kommen. Guckt man sich die Willigkeit zur Fremdgefährdung bei der Hilfe an.

  33. Es gibt immer wieder Versuche, auch an den Universitäten das „Gleichheitsprinzip“ durchzusetzen. Auch auf dem Umweg über eine „pädagogische“ Zurichtung der Professoren. Motto: „Das Studium ist für viele zu schwer. Ihr müßt es auch für die Ungeeigneten mundgerecht machen.“
    Aber der einfachere Weg führt über die Behinderung der und den Betrug an den Klugen. Den geht die Schule – auf Weisung von oben – wenn sie das Zeugnis als Ausweis der Leistung entwertet. Dann sind beide – der Starke und der Schwache – auf demselben Niveau angekommen. Der eine sagt: Warum soll ich mich anstrengen, wenn es auch ohne geht? Und der andere: Warum soll ich mich plagen, wenn am Ende sowieso die Eins winkt?
    Demotivierung hier – Täuschung dort.

    • Die Täuschung endet spätestens im Arbeitsleben. Zum Nachteil der Jugend: Diese wird auf die Harte und schmerzhafte Tour erfahren, dass sie doch nicht so begabt sind und die verpassten Fertigkeiten nur schwer nachzuholen sind.

      • Kommt ganz darauf an wo jemand landet. Gibt genug studierte BWLer die als glorifizierte Sekretärin enden und sich darauf sogar etwas einbilden.

  34. Sehr geehrter Herr Kraus, ich meine, Sie übersehen oder unterschätzen einen entscheidenden Faktor bei der Diskussion der Frage, warum wir (im Westen im Grunde seit Jahrzehnten und mit der üblichen 25jährigen Verspätung auch im Osten) zum einen diesen irrationalen Drang aufs Gymnasium haben und andererseits, aber davon nicht zu trennen, eine Erosion der Bildungsqualität wie der Qualität des Abiturs.
    Woher kommt das? Ich kann da am Ende nur von meinen Beobachtungen ausgehen, und von mir selbst. Auch meine Kinder sind allesamt Gymnasiasten, auch sie, besonders einer, tun sich mit den Anforderung der höheren Bildung schwer, die älteste haben meine Eltern als kostenlose Nachhilfe buchstäblich und eisern durchs Abitur gepaukt, das sie gerade eben so bestand. Gerade bei ihr wäre die mittlere Reife besser gewesen. Und doch war für die Familie klar, sie geht aufs Gymnasium, und nicht irgendeins, sondern eins mit humanistischer Ausrichtung und Latein als erste Fremdsprache. Wie ich.

    Ich halte mich nicht für einen verschrobenen Sonderling. Aber ich bin ein Angehöriger der bürgerlichen Mittelschicht, nicht wohlhabend, aber auch nicht arm. In der Grundschule meiner Kinder, schon damals in den 90ern, stellten die „deutschen“ Kinder nur die Hälfte der Klasse, der Rest waren Türken oder Russen. Obwohl alles liebe Kinder, lernte man diese Klientel schnell kennen (die Eltern nicht, die kamen nie zu Elternabenden), kaum eines dieser Kinder sprach Deutsch (nicht nur wenn es Hakan oder Ayse, sondern auch Waldemar oder Erich mit Vornamen hieß) sie hielten die Klasse auf und spätestens ab Beginn der Klasse vier sprachen sich die Türkenjungs untereinander nur noch mit „Bruder“ an und die Russen standen ebenfalls nur unter sich. Ich belasse es mal dabei, die meisten werden wissen, was ich meine.
    Ich habe diese Russen oder Türken nie in meinem Land gewollt, sie hergebeten. Doch schon lange vor Rotgrün oder Merkel war immer klar, dieser deutsche Staat schützt mich nicht vor diesen Zuwanderern – also muß ich das im Rahmen dessen, was mir möglich ist, selbst tun. Beim Wohnort konnte ich das, indem ich in ein Stadtviertel zog, in dem die Mieten für Türken oder Ausländer allgemein zu hoch waren oder nicht an sie vermietet wurde (dafür musste ich nun die Fahrrad/Latte Macchiatoklientel ertragen) bei der Schule segregierte ich mich/meine Familie dann eben mit der Schulwahl. Nicht, daß auf dem Gymnasium nicht auch der eine oder andere Türke oder Russe war. Aber das Verhältnis war nun nicht mehr 50:50 (oder 30:70, wie heute) sondern 9:1 für die Deutschen. Auch hier war ein Preis zu zahlen, weniger für mich, als für meine Kinder, den ich Eingangs beschrieb. Ich weiß nicht, ob ich ihnen damit wirklich einen Gefallen tat. Speziell meine Tochter ist heute weit grünlinks, kein Wunder bei ihrem Lehrern, aber sie ja auch noch jung, ich habe ja auch mal SPD gewählt, damals bei Helmut Schmidt. Je älter wir werden, desto ähnlicher werden wir unseren Eltern. Nennen Sie es Dünkel – ich denke, es ist auch eine Art Selbstschutz in der identitären linksliberalen Gesellschaft.

    Der Punkt ist, daß nahezu alle grünlinken Deutschen genauso empfinden. Im Gegensatz zu einem rechten wie mir verstecken sie das bloß hinter grünlinkem Mainstreamgeschwafel von Toleranz und Buntheit. Aber wenn es um die eigenen Kinder geht, hört der Spaß auf, für diese akademischen Mütter, und zwar für alle – das ist meine Lebenserfahrung. Der Muslim oder Afrikaner soll schön und gerne kommen und Kellner und Paketfahrer sein. In der Schule bleiben dann alle wieder unter sich. Denn wo rebellieren denn türkische Eltern in Massen dagegen, daß ihre Kinder in den Haupt und Gesamtschulen auch unter sich sind? Nirgendwo, weil sie das still goutieren, wichtiger ist der Koranunterricht.
    Das Abitur ist nichts anderes als der Hauptschulabschluss der deutschen Mittelschicht. Das Gymnasium ist der letzte Zufluchtsort einer genuin deutschen Kultur, wo man wenigstens mal von Goethe, Schiller, Hölderlin oder Konrad Bunsen hört – wo“ich“ statt „isch“ gesagt wird. Wo man, wie auch meine Tochter, mit Seneca oder Shakespeare in Verbindung kommt. Früher ging das – und das ist der entscheidende Unterschied – auch in der Mittelschule, vielleicht nicht Seneca und Horat, oder Walter von der Vogelweide, aber ein bißchen Goethe war es schon. Meine Großmutter, Jahrgang 1884, lernte auf ihrer Dorfschule in Ostpreußen Schillers Glocke auswendig – alle Strophen! In einer Dorfschule! Sie wissen als Bildungsfachmann selbst, was heute in den Grundschulen los ist.
    Daher, Sie können bei aller berechtigten Kritik an der Inflation zu guter Schulnoten und Abituranteil von über 60 Prozent das nicht von unseren gesellschaftlichen Zuständen loslösen. Für die deutschen Mittelschicht ist das Gymnasium die letzte Haltelinie in einer zerfallenden Gesellschaft ohne große bindende Gemeinsamkeiten. Selbst wenn es heute die grünen Snowflakes hervorbringt, wie auch meine Kinder – es ist mir allemal lieber als Yalla yalla. Wenn Sie verstehen, was ich meine.
    PS: Wer es sich leisten kann, gibt seine Kinder heute auf eine Privatschule. Auch ich würde das heute so machen. Denn die Gymnasien folgen der Entwicklung der Hauptschulen nur mit einer Schülergeneration Abstand. Und da treffen wie uns nun wieder. Es liegt nicht am Schulsystem.

    • Das Gymnasium in Gelsenkirchen, das ich besuchte (Abi 92), steuert schon geraume Zeit auf einen Migrationsanteil von 100% zu. Eine ehemalige Lehrerin meiner Schule hat mich ausdrücklich davor gewarnt, meine Kinder hinzuschicken.
      Ich habe vor Freude geweint, als ich für mein Kind die Zusage der Ev. Gesamtschule bekommen habe. Ganz ernsthaft.

      • Frau Nerven, stimmt, ist teilweise in Frankfurt auch so (ortsteil- und schulabhängig) daher boomen die Privatschulen, schon ab 1. Klasse. Konfessionelle sind in Hessen selten – dafür hat hier zu lange die SPD regiert.

    • Ist bei uns ähnlich, meine Tochter, inzwischen Fachärztin mit Zusatzqualifikation und weiß Gott nicht mit dem Klammerbeutel gepudert, ist glühende Merkel Anhängerin, die Erwähnung des Names meinerseits wird mit Androhung des Anrufabbruches beantwortet, bei allem unverbrüchlichen Zusammengehörigkeitsgefühl. Ich lasse es geschehen, aber auch weil ich sicher bin, daß die normative Kraft des Faktischen auch hier schmerzhafte Lernprozeße zur Folge haben wird.
      Auch in unserer Familie war das Abitur ohne Alternative, inzwischen bin ich davon völlig weg; da aber wiederum fast jeder Ausbildungsweg das Abitur erfordert, muß man wohl notgedrungen hierauf bestehen, obwohl mir ein Bootsbauer mehr Respekt abfordert als eine Genderprofessur. Ihre Einschätzung des Gymnasiums als (letzte?) Schutzburg des Bürgertums teilen mit uns auch Harbeck, Ypsilanti, Schwesig und viele andere, die sonst uns wohl nicht allzu nahe stehen.
      Ein letztes: die Absenkung der Abituranforderungen behindert nicht die Hochbegabten, die setzen sich durch, überall, wenn auch nicht unbedingt in Deutschland, auch wenn viele Hochbegabte (und das sind nicht unbedingt die Silberzungen) von früherer Förderung profitieren würden; sie schadet den falsch eingeschätzen, weil diese Lebenszeit und -Perspektive vergeuden und in Studiengänge ausweichen, die keine Lebensperpektive bieten. Sie kennen das Bonmot: was sagt der beschäftigte Geisteswissenschaftler zum Unbeschäftigten: „Die Pommes mit Mayo?“

  35. „Wenn alle Abitur haben, hat niemand Abitur.“
    Vollkommen richtig. Wenn man die Anforderungen an die Schüler senkt und im Gegenzug den Notendurchschnitt anhebt, komprimiert man das Spektrum zwischen dumm und intelligent, denn besser als „sehr gut“ kann es ja nicht werden. Wenn also am Ende immer mehr Schüler eine 1 bekommen und immer weniger eine 6, kann das nur bedeuten, dass Faulenzer übervorteilt und Fleißige (mit dem Potential zu mehr) im Gegenzug unterfordert werden.Die potentielle Leistungsbandbreite wird so begrenzt und der maximale Pegel abgesenkt.

    Was natürlich mal wieder ins sozialistische Weltbild passt: Alle sollen gleich sein. Gleich dumm.

    So misshandelt man eine ganze heranwachsende Generation. Wir brauchen zwingend individuelle Förderung. Insbesondere die Förderung der Hochbegabten.
    Ein Volk voller ungebildetem Proletariat und ohne potente Leistungsträger, die den weniger Leistungsfähigen die Türen öffnen, ist dem Untergang geweiht.
    Dass sozialistische Systeme früher oder später immer dahinsiechen, hat genau damit zu tun.

    • Hochbegabten Schülern steht genau wie minderbegabten Förderung zu.
      Das wird auch meines Wissens in Grundschulen praktiziert. Da das später nicht weiter geführt wird, wohl ziemlich erfolglos.
      Eines fällt mir aber bei unseren Abiturienten auf: Die meisten können reden, als hätten sie die Welt erfunden.

  36. An den Unis wimmelt es vor Vollidioten, warum führen die Unis keine Überprüfungen zur Feststellung der Fähigkeit durch, nicht nur in Mathe auch Deutsch sollte dazu gehören. Denke mal dann würde die Chinesischen und andere internationale Studenten ziemlich unter sich sein. Doch eines ist sicher die Linken Aktivisten würden austicken und erst die Grünlinken Wohlstandseltern. Denn dann würden die Plagen ja nicht ausziehen und nur zu Hause sitzen. Denn arbeiten mit den Händen und den Gebrauch des Kopfes ist denen abhanden gekommen. Man beobachtete und „unterhalte“ sich mal mit Jugendlichen bei den Hüpfdemos, in der Nachbarschaft usw. Erschreckend der Wissensstand bei Geschichte angefangen über die Mintfächer bis in zu Erdkunde. Demnach liegt Sibirien in den USA und Deutschland ist territorial größer als China. Berufswunsch irgendwas mit der Umwelt, die Befragten 8.Klasse Gymnasium.

    • Ihre Einschätzung dürfte nahe an der Realtität sein. Aber ihr Vorschlag, die Unis sollten ihr „Kunden“ zunächst mal selbt testen, dürfte voll daneben liegen. Am Ende müssen sie die Hälfte der „1er Abiturienten“ wegen Unfähigkeit wieder heimschicken. Das wäre nun doch zuviel für unsere Nation der Dichter und Denker.

    • Das Abitur ist nicht bloß eine Voraussetzung für ein Studium, es ist eine BERECHTIGUNG. Jeder Abiturient muss auch studieren können.

      Und die Unis kriegen am Ende eben für jeden durchgewunkenen Abschluss auch Geld und Prestige.

  37. Woran erkennt man, dass Mathematik in den heutigen Schulen nicht mehr gelehrt wird ?
    Auf keinem FFF-Plakat wird im Zusammenhang mit dem Klimawandel das Problem der Überbevölkerung thematisiert.

    Dabei muss man nur die Biokapazität der Erde durch den minimalen ökologischen Fussabdruck, der pro Mensch für ein menschenwürdiges Leben notwendig ist zu teilen, um das wahre Problem zu erkennen.

    Und wenn man dann noch die Lorenzkurve und den Gini-Koeffizient=0.3 für eine realistische Verteilung der Ressourcen bemühen würde, dann würde man das hohle Gelaber von „Climate Justice“ sofort entlarven.

    Aber hüpfen können die Kinder wenigstens…

    • Das hat nichts mit Mathe zu tun sondern mit dem linksgrünen Tabu überhaupt über Afrika zu reden.

  38. „Da brüstet sich aber auch kein Politiker damit,
    in Mathe schlecht gewesen zu sein.“

    Wenn ein Promi oder sonst jemand, der meint er ist sehr erfolgreich, damit brüstet in Mathe eine Niete gewesen zu sein, denke ich mir immer, dass die Person damit eigentlich sagen möchte: Hej.guck, obwohl ich doof bin, ist etwas aus mir geworden.

    • Das an sich wäre nicht mal das Problem. Wir alle sind nicht perfekt und wenn jmd kein Mathe halt kann, muss halt anders seine Stärken ausbauen, weswegen ich auch Leuten von Herzen gönne, dass sie trotz Probleme in Bereich X durch viel Anstrengung zu etwas geworden ist.

      Dummerweise wird genau der letzte Zusatz unterm Tisch gekehrt. Gerade die jüngsten Leute glauben, dass es ganz einfach sei „Irgendetwas künstlerisches“ zu machen und schon sei man berühmt. Am Ende fallen sie dann ganz entsetzt aus allen Wolken, wenn sie erfahren, dass man selbst als Youtuber ein Gespür für Marketing, Trends, Unterhaltung besitzen muss, um damit ernsthaft Geld zu verdienen.

      • Mit dem richtigen Lehrer ist das zu schaffen. Ich war von der 5. bis zur 10. Klasse ein richtiger Ignorant in Mathe. Dann bekam ich in der Oberstufe einen anderen Mathelehrer. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Ich war total verdutzt dass ich es auf einmal kapierte. Dieser Mathelehrer war nicht nur eine echte Koryphäe in seinem Fachgebiet, sondern er hatte es auch didaktisch voll drauf. Er war auch Lehrbuchautor und wir seine Versuchskarnickel, d.h wir hatten gar kein richtiges Lehrbuch, sondern bekamen jede Woche Kopien des nächsten Kapitels. RIP Dr. Klaus Dormanns, ich werde ihn nie vergessen. Knallhart, aber der beste Mathelehrer den man sich vorstellen kann.

      • Auch der beste Lehrer nützt nichts, wenn der Schüler von Natur aus doof wie Stroh. In dein Fall hattest du die ganze Zeit die Fähigkeit zu Mathematischer Begabung, wo nur ein entscheidender Erklärungspunkt gefehlt hat.

        Aber sonst ist es eher wie zu meiner Schulzeit bei meinen Mitschülern gewesen: Wir hatten viele engagierte Lehrer, die den Stoff noch so sehr auf dem Silbertablett servierten. Meine Mitschüler hatten kein Bock drauf und redeten lieber übers schminken, P***** und cool sein.

        Wobei letzteres das Synonym dafür war dumm und darauf stolz zu sein.

  39. Ein Volk, das sich für schlau hält, aber es garnicht ist, hat auch sein Vorteil:

    Es merkt nicht wie sehr es verarscht wird.

    • Die, die wirklich schlau sind, haben einen Wettbewerbsvorteil. Also sollte man die grassierende Volksverblödung gelassener sehen.

      • Bäuche können rechnen und sorgen sich in erster Linie um Versorgung.
        Und so disgenisieren sich Generation um Generation die Schlauen aus.

  40. Vor einigen Tagen war ich, im wahrsten Sinne des Wortes, Zeuge der Erledigung von Mathehausaufgaben eines Mädchens in der 4. Klasse. Das Kind kommt im September aufs Gymnasium. Beide Eltern haben Internationale Betriebswirtschaft studiert. Die Familie lebt in äußerst komfortablen Verhältnissen. Das kleine Fräulein und ihr Bruder gehen auf ausgesuchte Schulen und werden dafür von der Mutter 20 km pro Strecke täglich gefahren.
    Nun zu der Aufgabe. Die Zahl 3216 sollte durch 2, 4 und 8 dividiert werden.
    Die Division durch 2 dauerte eine Ewigkeit und war am Ende falsch. Und Entschuldigung, es war ums Verrecken nicht möglich, dem Mädchen die Logik hinter der Aufgabe zu entlocken. Das ganze war von einem erschreckenden Desinteresse begleitet. Auf meine Frage, welches Fach sie denn am liebsten mag, kam erwartungsgemäß KUNST. Nun denn, das Bemalen des eigenen Gesichts mit Mamas Lippenstift von Chanel klappt schon hervorragend.
    Man ist nur noch fassungslos, was sowohl die Eltern als auch die Schulen mit den Kindern machen. Die bekommen den Zucker sonstwohin geblasen. Gefordert wird absolut nichts.

    • Das ist in der Tat erschreckend. Ein Arbeitskollege hatte mir vor einiger Zeit einen ähnlichen Fall berichtet. Zwei Azubis (beide mit Abitur) sollten einen einfachen Bruch in Dezimalform umrechnen – die beiden haben es gemeinsam nicht hinbekommen.

      • Einem Bewerber für die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerwirtschaft stellte ich die Aufgabe, das Volumen eines Quaders mit den Kantenlängen a=0,8; b=1,2 und c=1,0m (Europalette 1m hoch beladen) zu berechnen.
        Problem 1: Er wußte nicht was ein Quader ist.
        Problem 2: Er kannte die „Formel“ nicht.

    • Nun, die kleine Prinzessin wird Influencerin und macht Millionen… das Rechnen übernimmt ihr Steuerberater.

  41. In den USA konnte man eine Professorin in einem Interview bei Fox News bestaunen die ernsthaft meinte, dass Mathematik rassistisch sei.Seien wir doch froh, dass der Rassismus bei uns dank nachlassender Mathefähigkeiten immer mehr abnehmen wird.

  42. Bald rangeln sich „Abiturienten“ um die knappgewordenen Lehrstellen bei Klempnern und Metzgern. Wer verliert, muss Gender studieren und später im Call-Center arbeiten, aber für viel weniger Geld als heute.

  43. Was Sachsen mit einem Punkt Erhöhung kann, das kann Bremen schon lange ! Die Abi-Noten in Mathematik werden um 2 Punkte generell angehoben, da sich 89 Abi-Prüflinge über die Schwierigkeit der Prüfung beschwert hatten. Da freute sich eine Absolventin, da sich ihr Punktestand nun von 13 auf 15 Punkte erhöhte, mit dem Ergebnis einer Abi-Note von 1,0 !

  44. Das „ein“ vor dem „mal“ fehlt. Ich weiß!

  45. Wenn Wissen und Können durch „Kompetenzen“ ersetzt werden, ist keine objektive Beurteilung (die es sowieso nur in Grenzen geben kann) mehr möglich. -Ich weiß nicht, ob Schüler so dumm sind, sich über geschenkte Einsen zu freuen oder doch eine realistischere Selbsteinschätzung haben. Im Unterricht haben sie die Leistungsunterschiede ja erlebt.
    Am Ende sind sie sowieso die Betrogenen, allen voran die gelifteten Einser-Abiturienten.

    An berufsbildenden Schulen geht es nicht ganz so einfach. Da gibt es Praxis-Unterricht z.B. in einer Lehrwerkstatt. Wenn einer da kenntnisfrei an einem Auto rumschraubt, gibt es nichts mehr zu diskutieren.

    • Nach der Lehre (Ausbildung) werden die Prüfungen von der IHK bzw. den Handwerkskammer abgehalten – die Schule darf daran beteiligt werden – großer Unterschied.
      Jede größere Firma führt bei der Einstellung Auszubildender Eignungstests durch – (die Abschlüsse der Schulen sind hier nur bedingt im Vorfeld von Bedeutung – ein mieser Abiturient hat da auch keine Chance, wenn nicht geeignet). Die Eignungstests beinhalten auch psychologische Anteile – bei den Evaluierung in der Firma ich tätig war, korrelierten die Abschlußergebnisse mit den Testergebnissen.

      Was hindert die Unis Eignungstests zu machen. Einige Ingenieurschulen (vor FH) machten Eingangstests, andere (die ich absolvierte) – verzichteten darauf und gaben nach einem Jahr Zeugnisse aus – danach wurde die Anzahl der Studenten überschaubar – die schafften dann auch den Abschluß.

  46. Verhält es sich mit der Überschrift nicht so wie mit diesem Schwachmatendeutsch der Fussballer: „ich habe Vertrag bis 2021“?

    Müsste es nicht heissen: „wenn alle ein Abitur haben….“. Ich weiß es wirklich nicht. Das ist nur ‚mal eine Frage.

  47. Fundierte mathematische Kenntnisse sind die Basis, auf die insbesondere die MINT Fächer, aber auch eine Vielzahl anderer Fächer aufbauen. Was nützt es, wenn unisono die Professoren den Abiturienten mangelnde Studierfähigkeit nachweisen, wenn es keine Konsequenzen gibt, sondern wie an einer Waldorf (Waldoof) Schule in Elmshorn die Hälfte der Prüflinge durchfallen und mit der Begründung, die Lehrer hätten die Schüler wegen Corona schlecht vorbereitet. Bemerkenswert ist, dass der Rektor Strukturänderungen verspricht (welche bitte?) und die von „verpfuschten Berufsleben“ faselnden Eltern vor Gericht ziehen wollen.
    Wenn es spezielle Mathematik Nachhilfe für Studenten der Chemie gibt, könnte es in nicht allzu ferner Zukunft mal zu einer Explosion bei einem Praktikum kommen, weil der Student nicht in der Lage war, chemische Mischungsverhältnisse zu berechnen. Wir verlieren definitiv den Anschluss an die Weltspitze und nähern uns einem Niveau an, dass unsere Wirtschafts- und Entwicklungsfähigkeit nachhaltig schädigt, aber den Eltern vorgaukelt, ihre Sprösslinge wären spitze und den Gutmenschen, dass Migranten in Deutschland überwiegend in der Lage sind Abitur zu machen. Wir haben bereits unser gutes altes deutsches Diplom zugunsten Bologna geopfert. Wir sind gerade dabei unser Abitur über Bord zu werfen. Um es mit der Feuerzangenbowle zu sagen: „De Schöler werden immer dömmer.“ 😉

  48. Die gesellschaftlich dominierende Klasse in Deutschland besteht aus „Irgendwas mit Medien“. Sie beherrscht die Medien und damit die Politik; sie setzt die Stimmung im Land.

    Diese Klasse lebt sehr gut von der Herstellung von Träumen. Sie pflegt und lehrt Verachtung für Mathematik und für die Naturwissenschaften insgesamt. Sie ist für Deutschlands Niedergang zuständig, etwa beim Abitur, durch die Einwanderung und durch die beginnende Zerstörung der Industrie. Es ist kaum möglich, die Macht dieser Klasse zu brechen.

  49. Nicht nur Mathematik. Überhaupt alles was präzises Denken und Wissen anlangt, wird unter den Teppich gekehrt. Ethik, Klima, Kunst, Deutsch, etc – kurz: Geschwätz, das ist es.

    So wie gestern in den L-medien. Frau Maibock war mal wieder eingeladen und ein devot veranlagter Stichwortgeber öffnete dem Schwachsinn Tor und Tür.

    Maibock spricht von „klimagerechtem Stahl“ ?? Müsse man jetzt angehen.

    Man sollte sie einen Aufsatz schreiben lassen, eine Seite reicht, mehr kommt sowieso nicht raus: was Stahl ist, Eigenschaften, Verarbeitung, evtl noch mit einem Ausflug ins Periodensystem, also alles das, was Hauptschüler drauf haben, früher.

    Man gebe mir einen Sandsack.

    • Und was Anstrengung verlangt. Die tiefe Befriedigung, die man aus der Meisterung einer schwierigen Aufgabe ziehen kann, kennen viele gar nicht mehr. Alles muß vor allem „Spaß“ machen. Und wenn du gar nichts verstehst und hinkriegst, dann werde einfach „kreativ“.
      Ich gehe gelegentlich an ein Klassentreffen, wo meine alten Mitschüler aus der Volksschulzeit erscheinen. Was aus denen beruflich geworden ist – das klingt wie ein Märchen aus uralten Zeiten.

  50. Rechnen nach Haltung. Oder auch 42% der Jungwähler wählen Grün- (Totalitär).

    Ich bin sicher mit so Leuten beherrschen wir demnächst den Laber Weltmarkt.

  51. Es fängt ja schon ganz am Anfang an.
    Die Klassenlehrerin meines Sohnes hat mich letztens einbestellt, da ihr aufgefallen ist, dass ich dem Kind heimlich die Lateinische Ausgangsschrift beigebracht habe. Das sei ja gar nicht gut etc. pp., das Kind solle doch erst die Druckschrift lernen, das würde nur verwirren und er würde später eine Handschrift entwickeln. Nur woraus? Bei Kind Nr. 1 war ich ja noch so naiv…
    Wir bleiben dran.

    Bei Kind Nr. 2, 5. Klasse, setze ich auf mein altes Englischbuch aus den 70er Jahren. Was er hat, ist für mich nur eine verwirrende Ansammlung von bunten Bildchen. Was da überhaupt das Lernziel sein soll, bleibt das Geheimnis des Verlags.
    Mittlerweile habe ich aus dem Antiquariat auch das passende Workbook bestellt.
    Auch da bleiben wir dran.

    • Genau diese Beobachtung, mache ich, seit langem Nachhilfelehrer auch: scheußliche Bildchen ersetzen immer mehr Text.Wahrscheinlich billiger. Schulbücher sind ja überhaupt wahnsinnig überteuert.

      Wohl dem Kind, das eine fähige, verständige und auch mutige (!) Mutter hat, die das Schlimmste verhüten kann. Mich würde keine Lehrerin „einbestellen“.
      Übrigens weichen Lehrer sehr bald zurück, wenn ihnen ein Mensch mit gesundem Verstand und entschiedenen Grundüberzeugungen entgegen tritt. – Also: dranbleiben und nicht einschüchtern lassen! Ihr Kind wird es Ihnen später danken.

      • Jep, das kenne ich auch.

      • Der Bilderwahn ist vermutlich dem Glauben verschuldet, dass die Kinder ja besser mit optischer Darstellung lernen würde.

  52. Es wird soweit kommen, daß den jungen (bis 27 Jahren) Migranten (Refugees) mit der „deutschen Staatsbürgerschaft“ auch das Abitur überreicht wird – natürlich vom Bundespräsidenten. Damit wird auch die Diskriminierung von Migranten in Mathematik, die eine Juniorprofessorin der Univ. Mannheim sicherlich hochzuverlässig festgestellt haben will, überwunden. „Refugees lives matter“

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