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Muhammed Ali junior geht auf Distanz

Black Lives Matter: Runter mit dem „weißen Jesus“

27.06.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Ein prominenter Black-Lives-Matter-Aktivist will jetzt weiße Christus-Statuen abreißen. Doch unter Schwarzen gibt es auch Kritik daran, dass BLM-Slogans selbst rassistisch seien.

Ausgehend von Amerika befindet sich fast die ganze westliche Welt derzeit in einem Rausch „anti-rassistischer“ Kampagnen, der Druck der Proteste ist überwältigend. In einigen amerikanischen Städten haben Anarchisten quasi rechtsfreie Räume etabliert. Dutzende historische Statuen und Denkmäler für tatsächliche oder vermeintliche Rassisten sind gestürzt oder abgeräumt worden, ein regelrechter Säuberungsfuror richtet sich gegen die Geschichte. Vor allem in Amerika tobt dieser Kulturkampf, wo Präsident Trump Statuen-Zerstörern nun zehn Jahre Gefängnisstrafe androht, aber auch in England und natürlich auch in Deutschland, wo das „Künstlerkollektiv Peng“ soeben mit der Parole „Reißt diesen Scheiß ein  zum großflächigen Abräumen von Statuen und Umbenennen von Straßen aufruft. Die „Mohrenstraße“ in Berlin soll etwa verschwinden und am besten gleich in George-Floyd-Straße umbenannt werden, wie die Berliner Grünen fordern.

Wem das nicht gefällt – der muss Rassist sein. So zumindest die unterschwellige Unterstellung. Überall wittern die Aktivisten der „Black Lives Matter“-Bewegung strukturellen oder latenten Rassismus. 

Dabei radikalisiert sich die BLM-Bewegung derart, dass sie selbst zunehmend extremistische, ja durchaus rassistisch zu nennende Formen hervorbringt. Jetzt geht es auch dem „weißen“ Jesus Christus an den Kragen. Der prominente BLM-Aktivist und Autor Shaun King etwa rief dazu auf, Bilder oder Figuren des „weißen Jesus“ zu stürzen. Wandmalereien oder Glasfenster in Kirchen von Jesus, seiner Mutter „oder ihren weißen Freunden“ müssten fallen, sie seien „Werkzeuge der Unterdrückung“ und „rassistische Propaganda“, so King, ein prominenter Aktivist für „racial justice“, der auch schon für die Kampagne des demokratischen Linksaußen-Senators Bernie Sanders gearbeitet hat.

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Shaun King verbreitete seine „Stürzt weiße Jesus-Figuren“-Ansichten Anfang dieser Woche über seinen Twitter-Kanal mit immerhin 1,1 Millionen Followern. Zwar gab es auch Widerspruch gegen ihn, etwa den Hinweis, dass unter äthiopischen Christen seit anderthalb Jahrtausenden schwarze Jesus-Darstellungen und bei asiatischen Christen asiatische Jesus-Darstellungen nicht unüblich seien – jeder Kulturkreis habe eben Jesus-Gesichter nach den lokal vertrauten Physiognomien gestaltet. Aber der Einspruch gegen Shaun King war eher mau. Die BLM-Bewegung genießt medialen Rückenwind.

„White Lives Don’t Matter“

Für Hardcore-BML-Aktivisten wird indes nicht nur weißer Rassismus, sondern jegliches „Weißsein“ zum Feindbild. Beispielsweise schrieb die Cambridge-Dozentin Priyamvada Gopal dieser Tage: „I’ll say it again. White Lives Don’t Matter. As white lives. – Abolish Whiteness“. Nachdem diese Polemik auf Twitter Kritik auslöste, stellte sich die Universität vor die „antikolonialistische“ Literatur-Professorin und verteidigte ihre Redefreiheit. Soweit, so gut. Es ist dies aber dieselbe Universität Cambridge, die im März 2019 den kanadischen Professor und bekannten Rechtsintellektuellen Jordan Peterson („Twelve Rules for Live“) als Gastprofessor rausschmiss wegen linker Proteste gegen ihn.

Kurz vor Gopals Tweet war ein junger Mann von seinem Arbeitgeber gefeuert worden, weil der Fußballfan ein Transparent mit der Aufschrift „White Lives Matter Burnley“ von einem Flugzeug über dem Stadion in Manchester hatte ziehen lassen. „White Lives Matter“ übersetzte das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen dann manipulativ mit „Nur weiße Leben zählen“. Eine glatte Lüge, denn von „nur“ war auf dem Transparent nicht die Rede. Später hat das ZDF eine verdruckste Korrektur veröffentlicht. Und das ZDF liefert weiterhin nicht den Kontext der Aktion, dass nämlich kurz zuvor in Reading ein libyscher Asylbewerber drei weiße Männer mit einem Messer erstochen hatte.

Es gibt indes auch nachdenkliche Stimmen von Schwarzen, die sich dem Sog der Slogans entziehen wollen. Eine solche ist erstaunlicherweise der einzige Sohn der Box-Legende Muhammed Ali. Der 47-jährige Muhammed Ali junior erklärte gegenüber der New York Post zum vierten Todestag seines Vaters, wie angewidert er von den gewalttätigen Protesten ist: „Black Lives Matter ist kein friedlicher Protest. Antifa wollte niemals friedlich sein. Ich würde sie alle hochnehmen.” Sein Vater hätte BLM als “rassistisch” abgelehnt, meint Ali junior. Was ihn besonders stört, ist der Exklusivitätsanspruch. „Nicht nur Schwarze Leben sind wichtig, auch weiße Leben sind wichtig, chinesische Leben sind wichtig, alle Leben sind wichtig, denn Gott liebt alle.“

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26 Kommentare

  1. Mit was wir es hier zu tun haben, ist ein Krieg gegen die Zivilisation und damit gegen den Glauben und damit auch gegen den Menschen an sich.

    Europa und „European Man“ war lange, lange Zeit der Träger dieses Glaubens und Behüter dieser Kulturleistung. Die jetzt noch verstreut vorhandenen Reste gilt es jetzt zu tilgen.

    Europe is the faith and the faith is Europe.

    https://renovatio.org/2020/06/kardinal-robert-sarah-kolonisation-als-europaeische-kulturleistung/

  2. Das Getue, dass Jesus partout einen Subsahara-Hautton haben muss, ist auch schon älter. Da waren schon die Black Panther sehr revisionistisch. Aber Revisionismus ist gut, wenn er links ist. Also fallen die Statuen. Und Israel ist vermeintlich die illegale Aneignung von Land, das der freien Republik Palästina entrissen wurde. Jedenfalls, wenn man links ist.

  3. Man kann nur hoffen, dass die Stimme des Muhammed -Ali-Sohnes unter den Prominenten der USA nicht die einzige bleibt und vor allem gehört wird. Von Vernunft oder Verstand ist diese ganze überemotionalisierte und hysterisierte auch in Deutschland ganz weit entfernt, sie scheint sogar teilweise unkontrollierbar zu sein, was zu größten Befürchtungen Anlass gibt. Und das alles nur, weil einige linke und grüne Gruppierungen es verstanden haben, den Tod des G. Floyd für sich und die Durchsetzung ihrer Ziele zu nutzen, was offensichtlich in der satten Wohlstandsgesellschaft auch gelungen ist, denn ernsthafter Widerstand lässt sich bisher nicht feststellen.

  4. Wo sind eigentlich wieder mal die ganzen Konservativen? Ich höre nirgendwo Stimmen, die etwas konservieren wollen.

  5. Wer sich mal etwas intensiver mit der US-Gesellschaft beschäftigt…sprich mal aufpasst was in den Kneipen, U-Bahnen und auf der Straße passiert, wird erkennen, dass es einen in etwas gleich großen oder sogar noch größeren „schwarzen Rassismus“ gibt. Man ziehe mal als Weißer in ein schwarzes Viertel….die Anfeindungen dort sind um ein vielfaches Höher als umgekehrt. Rassismus ist keine Einbahnstraße….die Geschichte mit den Jesus-Figuren ist nur der Anfang. Mal sehen wann Ernie und Bert schwarz werden (schwul sind sie ja schon gemacht worden)….jetzt sind sie ja Orange….eigentlich neutral….aber viel zu nah an weiß dran .

  6. Sie sollten das Buch „1984“ von Orson Welles lesen. Das Konzept von Doppeldenk und ständiger Umschreibung der Geschichte bis hin zu „Gedankenverbrechen“ helfen ihnen manches der heutigen Ereignisse besser zu verstehen.

    PS: mal sehen wann dieses Werk zensiert oder verboten wird

  7. Scheinheiligkeit ist eine Grundeigenschaft aller Linken, Ehrlichkeit ein Fremdwort für diese Spezies.

  8. In Berlin eine Straße nach dem Namen einen Schwerkriminellen zu benennen, das wär doch mal was. Trotzdem würden die Berliner jubeln oder zumindest diskret schweigen.

    • Finden sie das mit dem Strassennamen so ungewöhnlich?In Köln ist ein Platz nach Felix Rexhausen benannt,einem Pädophilen.Natürlich auf betreiben der „grünen“.Mal abwarten wann Berlin seine Stalin Allee wiederbekommt.

      • Nicht so ganz richtig, weil die Grünen den Schwul-Lesbischen JournalistInnen das „Recht“ auf Namensbenennung zugeschanzt haben und DIE dann den Pädophilen benannt haben.

        Es läuft zwar auf das gleiche hinaus, aber es zeigt eben auch die immer noch bestehenden Verstrickungen der Grünen in den Pädophilen-Sumpf.

        Einen Platz nach einem KiFi zu benennen, wo früher der Kinderstrich war, ist in der Diskussion nie erwähnt worden. Ich finde das besonders…pikant.

  9. War Michael Jackson dann eigentlich auch ein Nazi/Rassist, weil er als Schwarzer weiß sein wollte? Darf der ÖR jetzt noch dessen Musik spielen, oder wird die indiziert? Wann findet denn die Bücherverbrennung statt, die Internet-Zensur, die alle weißen Errungenschaften verbietet, zerstört und auslöscht. Anders gefragt: Wann ziehen wir wieder in Höhlen und klären Dispute mit der Keule, so wie Antifa und der überwiegende Teil der Schwarzen das als Teil ihrer Kultur tun?

  10. Jesus war Jude.Und er hat die Pharisäer erkannt und benannt.Die Pharisäer sind wieder an der Macht.Es wird Zeit sie zu benennen.Die Gierigen und Neider.Die,die Zwiespalt sähen.Die Sozialisten,Mebschenverachter.

  11. War Jesus colored/ black? Homosexuell / bisexuell/ transgender/ queer?

    Seine „Jünger“ hetero/ homo/ bisexuell, transgender, coloured, Migrationshintergrund?

    Was war mit den Frauen um Jesus? Waren sie lesbisch, queer, transgender, coloured,…?

  12. „White lives matter?“ Jedenfalls nicht hier in Deutschland. Die Migranten sind die Herrenmenschen. Wenn mal wieder ein Einheimischer abgemurkst wird, findet man sicher einen Entschuldigungsgrund für den armen diskriminierten Täter. Wenn ein Untermensch sich erfrecht, mal dagegen zu halten, wirft sich das juste milieu in den Staub mit Demos und Trauerbekundungen.

  13. Vernünftige Worte von Muhammed Ali junior. Es ist halt schade, dass es nur so wenige sind, die sich öffentlich so äußern, genauer, dass das amerikanische Establishment bereit zu sein scheint, vor dem ganzen Irrsinn einzuknicken.

    • Den Klassenkasper interessiert es generell nicht, wenn er Irrsinniges macht, denn es geht ihm nur um Aufmerksamkeit. Wir leben in einer Epoche, in der breite Bevölkerungsteile Klassenkasper sind.

  14. Allein die Tatsache, dass die Antifa im Umfeld von BLM höchst aktiv ist und stetig die Richtung beeinflusst, sollte die Augen öffnen.
    Es gibt immer mehr Schwarze, die begreifen, was da mit ihnen angestellt werden soll. Das Wort „link“ ist in unserem deutschen Wortschatz nicht ohne Grund ein Synonym für hinterhältig und falsch…

  15. Insgesamt beurteilen ca. 2/3 aller US-Amerikaner die BLM-Bewegung als grundsätzlich notwendig. Auch die Weissen stehen der Bewegung zu 60% positiv gegenüber. Ich finde es wird dem Thema nicht gerecht wenn man jede Gewalttätigkeit und jede sonstige Verrücktheit, die sich an den Rändern einer wesentlich unstrukturierten, ideellen Bewegung abspielen zum Anlass nimmt, um die Bewegung als Ganzes mehr oder weniger lächerlich zu machen.

  16. Ich sitze hier gerade auf unserer Terrasse und meine Tochter planscht mit 4 anderen kleinen Mädchen im Pool.
    Keines der Mädchen ist weiß, meine Tochter inklusive. Mich interessiert das auch überhaupt nicht, ich gehe nur danach, ob sie höflich sind und sich zu benehmen wissen. Wer das nicht kann, der fliegt hier raus. Bisher gab es nie Probleme, aber das sind eben auch alles Kinder aus gebildeten Elternhäusern. Seltsamerweise haben die es alle geschafft, die Grenzen des bösen deutschen Rassismus zu sprengen und erfolgreich zu sein.

    Aber das ist ja nicht die Welt und der (normale) Umgang, den diese linken Rassiten anstreben, denn die Schwarzen interessieren sie sowieso einen Dreck. Das ganze BLM Gedöns ist nur ein Vehikel, um den Staat zu destabilisieren, wie auch Herr Maaßen im Interview vermutet hat.
    Sie wollen Chaos, blutige Zerstörung und das die Menschen aufeinander losgehen. Auf den Ruinen wollen sie dann ihr Paradies errichten, welches in Wahrheit eine Terror, – und Gesinnungsdiktatur ist.
    Ihre Antriebe sind Wohlstandsverwahrlosung, Selbsthass und moralische Orientierungslosigkeit.
    Leider bin ich davon überzeugt das sie gewinnen werden. Jedenfalls für einige Zeit.

    • Es ist jetzt zwar etwas schräg, in dem Zusammenhang gerade Malcolm X heranzuziehen, aber er hat im Prinzip über die „linken Rassisten“ etwas ähnliches gesagt:

      „The white liberal is the worst enemy to America, and the worst enemy to the black man… The liberal elements of whites are those who have perfected the art of selling themselves to the Negro as a friend of the Negro… Then the Negro sides with the white liberal, and the white liberal use the Negro against the white conservative… The only way that our problem will be solved is when the black man wakes up, clean himself up, stand on his own feet and stop begging the white man, and take immediate steps to do for ourselves the things that we have been waiting on the white man to do for us.“

  17. Ich kenne die Hautfarbe von Jesus Christus nicht. Nehmen wir einmal an sie wäre schwarz, ist das dann nicht rassistisch gegenüber Mischlingen, Asiaten, Indianern ….und auch Weißen. Diese Forderung ist eine Weltanschauung des Islam. Sollen wir Christen uns vor dem Islam zurücknehmen und deren religiöse Weltanschauung zu der Unseren machen, ich glaube nicht.

  18. Solange sich mit dem subjektiven Vorwurf des Rassismus etwas gewinnen läßt, werden diese linken Schlitzohren damit arbeiten. Zurecht, im Grunde. Wen sich die Mehrheitsgesellschaft den Schuh anziehen läßt, bitte.

    Objektiv könnte man sich gar keinen größeren Quatsch ausdenken. Man kann ohne Pass nach Deutschland kommen, selbst wenn die Grenzen wegen Seuchenschutz geschlossen sind, bekommt hier trotz offenkundiger Verschleierung der eigenen Identität und damit der Fluchtgründe Aufenthalt, was regelmäßig mit Geld, kostenloser Wohnung inkl. aller Nebenkosten einhergeht, wird kostenlos mit einer Krankenversicherung beglückt, kann kostenlos eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren, kann sich quasi alles leisten und wird selbst Gewaltkriminalität nur in den seltensten Fällen abgeschoben. Und dann lassen wir uns einreden, wir wären Rassisten. Die Bürger in diesem Land haben den Schuss nicht gehört. Wirklich. Wer so dämlich ist, verdient es fast genau in diese Situation zu geraten.

  19. „Ein prominenter Black-Lives-Matter-Aktivist will jetzt weiße Christus-Statuen abreißen.“

    Wer das will, der will nicht nur die Geschichte der „Weißen“ ausradieren, der will die weißen ausradieren!

    Wenn es aber doch angeblich überhaupt keine „Rassen“ gibt, wie die größte Vereinigung von Rassisten in Deutschlands, also die sogenannten Grünen, ins Grundgesetz „pfuschen“ will. Warum will man denn dann in der westlichen Welt gerade diese Apartheit gegen Weiße etablieren?

    Wenn Jesus plötzlich schwarz sein soll, dann müssen die ehemaligen Sklavenhändler zukünftig auch schwarz dargestellt werden. So einfach ist das!

  20. „Alle Leben sind wichtig“… ach, wie schön…. war sonst noch was?

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