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EZB-Chefin Christine Lagarde: Der rettende Engel der Reichen

24.06.2020

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank verschärft nach der Corona-Krise die gesellschaftliche Ungleichheit. Die wirtschaftliche aktive Mittelschicht wird ärmer, Reiche reicher, die Wirtschaft schwächer.

Linke Politiker und Ökonomen lieben die EZB, wie sie Mario Draghi umgestaltet hat und wozu sie seine Nachfolgerin als Präsidentin, Christine Lagarde, weiterentwickelt: Mit der virtuellen Druckerpresse werden Pleitestaaten gerettet, Staatsausgaben finanziert, Sozialleistungen bezahlt und Kapitaleigner durch Null- oder Negativzinsen enteignet. Das bedeutet mehr Staat, weniger Wirtschaft, weniger ökonomischer Zwang, und das alles organisiert über eine EU-Superbehörde, die dem Willen der wankelmütigen Wähler entzogen ist.

Eine unkontrollierbare Wirtschaftssuperbehörde

INTERVIEW PROF. HANS-WERNER SINN
Wie schlimm werden Wirtschaftskrise und Inflation?
Schrittweise verwandelt sich die EZB von einer auf Geldwertstabilität ausgerichteten Notenbank in eine Wirtschaftssuperbehörde der EU, die über Kreditvergabe und gezielte Anleihenkäufe „grüne“ und andere politisch erwünschte Investitionen fördert und schlechte, ertragreiche, weil am Konsumentenwillen orientierte, benachteiligt. Was kann sich ein Anhänger einer staatlichen gesamtwirtschaftlichen, möglichst undemokratischen und bürokratischen Wirtschaftslenkung noch mehr wünschen? Mit frisch gedrucktem Geld scheint der Dämon der Knappheit endgültig besiegt, das gemütliche Paradies des Sozialismus zum Greifen nahe.

Aber klappt das so, wie es sich bedingungslose Anhänger von Planwirtschaft und europäischem Superstaat vorstellen?

Nach der Corona-Krise zeigen sich wie unter einem Vergrößerungsglas die Folgen dieser EZB-Politik für unterschiedliche Gruppen:

Gewinner der Geldmengenausweitungen sind Politiker über ihren Machtzuwachs durch billiges Geld, mit dem sie Stimmen der Wähler kaufen und sich spendabel zeigen können, als hätten sie die Mittel erwirtschaftet, die aber nur dem Steuerzahler abgepresst werden. Unbeschadet durch die Krise sind Rentner, Sozialleistungsempfänger, Pensionäre und viele Angehörige des öffentlichen Dienstes gesegelt. Außerdem die Angestellten der riesigen Parteiapparate, ihrer Stiftungen und der staatlich finanzierten NGOs: Ihre Einkommen flossen und fließen unbegrenzt weiter, als gäbe es keine Krise, keinen Wirtschaftseinbruch. Viele Arbeitnehmer mussten kurzfristig durch Kurzarbeitergeld, soweit es von den Arbeitgebern nicht aufgestockt wurde, Einbußen hinnehmen – allerdings durch Freizeitgewinn kompensiert.

Der Mittelstand verliert

Verlierer sind diejenigen, die den aktiven wirtschaftlichen Mittelstand bilden: Einzelhändler, Freiberufler, auch Ärzte, deren Patienten wegblieben, Gastronomen und Handwerker, deren Aufträge ausbleiben; und mit ihnen auch die von ihnen Beschäftigten, deren Jobs verschwunden sind. Überbrückungskredite verzögern das unvermeidliche Ende. Bei ihnen kommt das billige Geld der EZB nur in Form höherer Schulden an. Aber weil die EZB die Geldschleusen für praktisch unbegrenzte Staatsschulden geöffnet hat und dafür die Nullzinsen auf unabsehbare Zeit der neue Normalzustand sind, verlieren auch alle, die sich im Alter auf Lebensversicherungen, kapitalgebundene Riesterrenten oder berufsständische Versorgungswerke und andere zinsgebundene Vorsorgeformen verlassen haben. Sie alle zehren von der Substanz und leiden unter staatlich ausgelösten und gewollten Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie.

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Damit ist der wirtschaftlich dynamische Teil der Gesellschaft hart betroffen. Dazu kommen viele Beschäftigte, deren Jobs auch bei Großkonzernen verschwinden. Die Meldungen häufen sich: BMW, Lufthansa, Daimler, Deutsche Bank – kaum ein DAX-Wert, der nicht entlässt. Die Jobs in der Industrie, die jetzt verschwinden, kommen nie mehr wieder. Das gilt auch für die großen Mittelständler. Manche nutzen die Chance zur Verlagerung der Produktion an europäische Billigstandorte; ein großer Verlag beispielsweise lässt die Schlussredaktion zukünftig in Polen erledigen. Berliner Redakteure werden billig abgefunden. Viele Unternehmen können sich noch mit billigen Krediten über Wasser halten. Das bremst die wirtschaftliche Erneuerung, früher oder später werden sie trotzdem von besser finanzierten und leistungsfähigeren Unternehmen geschluckt; „Synergien heben“ lautet dann das schmucke Wort für Entlassungen. Die Konzentration der Wirtschaft wird zunehmen.

Gehaltssteigerungen sind kaum drin, die globale Konkurrenz hält die Güter billig, die Verbraucherpreise für Industrieprodukte niedrig – und das veranlasst die EZB, weiter ihre Geldschleusen aufzumachen und noch mehr vagabundierende Milliarden auszuschütten. Aber nichts wird besser. Für die meisten, wenigstens, für manche schon.

Glücklich, wer mit der Vermögenspreisinflation gewinnt

Die Gewinner der EZB-Politik sind die Wohlhabenden, die nicht unternehmerisch tätig sind. Sie haben ihr Vermögen in Aktien, Immobilien sowie Gold und anderen Edelmetallen angelegt. Natürlich ist diese Abgrenzung künstlich. Viele halten unternehmerische Beteiligungen und leiden an deren Wertvernichtung. Auch Immobilienentwicklung und -vermarktung ist unternehmerisches Handeln; die Gruppen überschneiden sich. Handwerker mögen auch ein paar Goldmünzen vergraben haben, Angestellte einige Aktien oder Eigentumswohnungen besitzen. Das gleicht dann Verluste an anderer Stelle teilweise aus.

Aber Aktienkurse sind trotz Corona und Rezession kaum gesunken. Nicht weil VW so viele Autos verkauft oder die Deutsche Bank plötzlich eine Gewinnquelle entdeckt hätte. Aktien steigen, weil die von Lagarde ausgeschütteten Milliarden ihre Anlage suchen. Und da sind Aktien die erste Wahl. Helikoptergeld regnet auf die Städte herab, billiges Geld der EZB, das den Wirtschaftsaufschwung auslösen soll. Vielfach werden damit Immobilien gekauft. Betongold scheint die bessere Anlage zu sein.

Vielleicht werden in ein, zwei Jahren arbeitslose frühere Angestellte gezwungen sein, ihre Reihenhäuser und Eigentumswohnungen zu verschleudern; Banken werden Zwangsversteigerungen durchsetzen, wenn Kredite nicht mehr bedient werden können. Auf solche Gelegenheit warten betuchte Anleger. „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“, lautet eine alte Regel des legendären Carl Mayer von Rothschild. Vermögen jeder Art wechselt aus verarmten Händen in wohlhabenden Hände. Und was dann noch herumschwirrt, wird in Gold angelegt. Der Goldkurs ist längst auf Rekordhöhen geklettert. Die Angst vor einer Währungsreform oder Hyperinflation, die auf die neue Art der Geldpolitik häufig folgt, treibt Anleger in die tiefen Tresore und Bankschließfächer, in denen Christine Lagardes Euro-Milliarden in Gold verwandelt schlummern. Nicht Investitionen werden finanziert, sondern private Absicherung.

Gefangen in der Liquiditätsfalle

Das alles ist keine wirklich neue Erkenntnis. John Maynard Keynes hat diesen Vorgang in den 20er-Jahren „Liquditätsfalle“ genannt – Notenbankgeld verschwindet auf nicht geheimnisvolle Weise in den Tresoren oder Wertanlagen, aber nicht im Wirtschaftskreislauf. Dumm gelaufen. Glücklich, wer hat, denn ihm wird gegeben. Warten auf bessere und sichere Zeiten ersetzt unternehmerisches Handeln, das riskant ist, und obendrein im Gewinnfall hoch besteuert wird.

EUROPäISCHE ZENTRALBANK
EZB-Präsidentin Lagarde ist mit ihrem Latein am Ende
Vermögenszuwachs kann kaum besteuert werden, weil sich Gold im Tresor nicht aufbläht und sichtbar wird oder heraustropft. Es wird einfach mehr wert. Auch Wertgewinne von Immobilien oder Aktien können nur im Verkaufsfall besteuert werden, aber es wird nicht viel gehandelt. Warten können ist des Spekulanten Tugend. Weil der Staat knapp und immer knapper bei Kasse ist, werden Steuern erhöht – aber auf das Einkommen. Wer ertragreich arbeitet oder als Unternehmer Gewinne schreibt, ist der Dumme. Warten wird nicht besteuert. Auch ein Goldverbot ist unwirksam, denn die geringen Mengen mit dem hohen Wert entziehen sich der Kontrolle – auf dem Schwarzmarkt steigt der Preis dann ins Unermessliche.

Längst werden Immobilientransaktionen auch mit Geldkoffern abgewickelt: Ein Teil des Kaufpreises wird offiziell bezahlt, ein wachsender Teil unter dem Tisch verschoben. Das spart zumindest Grunderwerbsteuer und verdeckt den wahren Wert. Der Spruch enrichissez-vous! (bereichert euch!) wird dem französischen Minister François Guizot zugeschrieben. Es taucht in der politischen Geschichtsschreibung als zynisches Credo der materialistischen Herrschaft Louis Philippes und des ihn nach der Julirevolution von 1830 tragenden Juste Milieu auf. Das Wort könnte von Christine Lagarde stammen.

Bereichert Euch! Entreichert andere

So verschiebt sich die gesellschaftliche Statik. Der Staat und seine Diener wiegen sich in der Illusion der ewig sicheren Alimentation, Sozialleistungsempfänger drängen vor Wahlen auf Erhöhung ihrer Bezüge, aber der eigentliche wertschöpfende Teil der Gesellschaft wird immer schmaler, zorniger, denn er fühlt sich ausgeplündert und entmutigt. Um sie niederzuhalten wurde das Wort vom „Wutbürger“ erfunden. Es wird immer gefährlicher, gegen den Stachel zu löcken.

So verlagern sich die Gewichte von einer wirtschaftsaktiven, einer unternehmerischen Gesellschaft, wie sie Ludwig Erhard wesentlich gestaltet hat, hin zu einer, in der der öffentliche Dienst vorherrschend wird, mit immer größeren Soziallasten und steigender Arbeitslosigkeit, und vielen Reichen, die gar nichts tun müssen. Eben nur warten. Attentismus wird belohnt durch die automatische Wertentwicklung dank EZB-Milliarden. Wohlstand für Alle wird zur Illusion. Ungleichheit wächst in allen Dimensionen. Teure Privatschulen und mit privaten Wachdiensten abgesicherte Wohngegenden entstehen und sind die äußeren Zeichen dieser zunehmenden Entmischung einer Gesellschaft, die Diversität feiert und fordert und sich doch aufteilt in solche, die es sich leisten können, hier gut und gerne zu leben und solche, denen die Luft abgeschnürt wird, weil es zu Reichtum oder Staatsdienst nicht gereicht hat.

Vor dem Christinen-Graben

Aber wir haben ja Christine Lagarde. Sie wird immer neue Programme auflegen zusammen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen; immer neue „Green Deals“ und gigantische Hilfsprogramme, die in den emsig erweiterten Tresorräumen enden oder die Beraterheere mästen, die gerade von der Bundeswehr zur EU-Kommsission umziehen. Marktwirtschaft wird durch eine verbeamtete EZB-Wirtschaft ersetzt und mit immer neuem Geld alimentiert. Auch in Berlin-Mitte wird man lange nichts merken; die schicken Lokale werden weiter voll sein und um den Deutschen Bundestag soll ein tiefer Graben gezogen werden. Er sollte Christinen-Graben genannt werden; die EZB in Frankfurt hat übrigens schon einen.
Sie werden ihn vielleicht brauchen.

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41 Kommentare

  1. Im vorletzten Absatz steht: Wohlstand für Alle wird zur Illusion. Ungleichheit wächst in allen Dimensionen. Vielleicht sollte man hier noch anmerken: Wohlstand ist nicht notwendigerweise mit „Reichtum“ zu verwechseln, sondern bedeutet zuerst, das jemand – durch eigene Arbeit – ein solches regelmäßiges Einkommen erzielt, dass damit die Lebenshaltungskosten – Mietkosten sowie ein Betrag zur Alterssicherung eingeschlossen – bestritten werden können. Schaut man sich die Entwicklung der Vermögensverteilung über die vergangenen Jahre in Deutschland an, bestehen hier berechtigte Zweifel, dass dieses in Zukunft weiterhin und uneingeschränkt möglich sein wird. Ein Blick auf den Vergleich von Durchschnitts- und Medianvermögen zeigt was ich meine. Deutschland schneidet hier im europäischen Vegleich miserabel ab. Hier der Link auf die Werte bis 2019:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gen_pro_Kopf

  2. Nicht nur der Mittelstand verliert. Auch alle kleinen und Solo-Unternehmer. Gerade kommen die E-Mails mit den Kontrollbögen. Wenn ich da sehe, was alles nachgewiesen werden muss, um die Nutzung der Corona-Soforthilfen zu begründen und dann sehe und höre, dass über 300 Mio an Hilfen an die Krankenhäuser nicht nachgewiesen werden können, dennoch dafür plädiert wird, bei der Prüfung „großzügig“ zu sein und nun an die „notleidenden“ Länder 750 Milliarden als Zuschuss verschleudert werden soll, dann frage ich mich, wofür ich jahrelang gutes Geld an das Finanzamt überwiesen habe. Wer wissen will, wie gerade in Italien mit EU-Geldern umgegangen wird und wo diese landen, fahre einmal durch die Erdbebenregion und „bewundere“ den nichterfolgten Wiederaufbau mit EU-Milliarden, die dort bereits ausgegeben worden sind! Und das ist nur ein Beispiel. Ich kann nur hoffen, dass die vernünftigen Länder in unserer Nachbarschaft hart bleiben. Angeblich werden da schon „Versprechungen“, im Wirtschaftssprachgebrauch Bestechung und Korruption, vorbereitet, um diese mit ins Boot zu bekommen.

  3. Die Gelddruckerei der EZB erinnert mich an folgende Zeilen aus Goethes Faust:

    „Zu wissen sei es jedem, der‘s begehrt:
    Der Zettel hier ist tausend Kronen wert.
    Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand,
    Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland.“

    Damit erklärt des Kaisers Kanzler die Wertigkeit des von Mephisto zur Behebung der Staatsverschuldung geschaffenen Papiergeldes.

    Und tatsächlich scheint‘s zunächst zu funktionieren:

    „Ihr denkt euch nicht, wie wohl‘s dem Volke tat.
    Seht eure Stadt, sonst halb im Tod verschimmelt,
    Wie alles lebt und lustgenießend wimmelt!“

    Dann aber geht‘s auch bei Goethe schief und endet im Bürgerkrieg.

  4. Der Euro diente von vornherein nur den „Reichen“, einigermaßen stabiler Tauschkurs zum Dollar und keine Wechselkursrisiken innerhalb der EU. Ein Biotop für Spekulanten, Heuschrecken und Glücksritter … Zahlmeister gibt es ja (noch) genug.

  5. Aber, aber Herr Tichy, wen interessiertts denn noch? Die Würfel sind längst gefallen. Die Reichen sind schon längst weg. Es geht um die Vitalen, die Aktiven. Aber auch die gehen.Deutschland ist das Land der Hängematte. Alles andere wird geschuriegelt, ist unsozial …. Deutschland wird einen schweren Weg vor sich haben – sehr schwer. Weder Sie, noch ich werden die Richtung ändern. Auch Sie nicht (wenn sie ehrlich sind, werden Sie es sich gegeüber eingestehen). Lesen Sie Tainter „The Collapse of Complex Societies“. Reisen Sie nach Kreta und machen Sie eine Führung bei einer/m Archäologin/en und fühlen Sie, spüren Sie – auch nach 3000 Jahren – den stillen und anscheinend spurlosen Untergang einer Hochkultur. Lesen Sie U. Bardi ( auch den Blog), der „Seneca Effekt“, „Ubiquity“ von ??? (Auto momentan vergessen). Sie werden ein Gefühl für den Untergang, den (fast) unausweichlichen, entwickeln. Entdecken Sie die den Sinn der Canary Birds in den Bergwerksgruben, 1000m unter der Erdoberfläche. Fragen Sie sich, warum die Juden diese Canary Birds in den 19-dreißigern und -zwanzigen nicht wahrgenommen, beachtet haben (Weltzel. „Täter“). Und dann retten Sie sich und ihre Familie. Der Zug fährt weiter, immer weiter! Good luck!

  6. Was gerade passiert, ist von ungeheurer Tragweite für unsere Gesellschaft. Durch die Inflation der Vermögenspreise werden Menschen, die sich ein Vermögen erarbeiten wollen, chancenlos. Nur die Erben, bzw. diejenigen, die in früheren Zeiten in Sachwerte investiert haben, profitieren. Das hebelt den Leistungsgedanken vollständig aus, es führt zu einer tiefen Spaltung, die die Vermögenslosen mangels eigener Perspektiven nicht hinnehmen werden. So bereitet man eine sozialistische Revolution vor!

  7. Lagarde rettet weniger die Reichen als den Euro überhaupt. Ohne EZB-Finanzierung wären Griechenland und Italien wohl sofort zahlungsunfähig, was eine Kettenreaktion von Bankenpleiten auslösen würde.

    Richtig Reiche zu retten ist NICHT notwendig, da ALLE ärmer werden und so die Relation gewahrt bleiben. Das kann man in den Annalen des Jahrgang 1929 nachlesen. Auch das was der Abzug des amerikanischen Kapitals aus Deutschland abrichtete, dessen“cash flow“ zur Bezahlung der Reparationszahlungen des Versailler Vertrages verwendet wurde.

    • Italien ist nach wie vor eines der reichsten Länder der Welt, nur eben im Privatvermögen, man soll nicht Staat und Gesellschaft schlecht katholisch immer gleichsetzen! Eine Sondersteuer von 10% bei größeren Vermögen würde Italien auf weniger als die deutsche Statsverschuldung bringen!!!

  8. Und noch ein Bonmot wird Maynard Keynes zugeschrieben: Willst Du eine Nation vernichten, zerstöre (das Vertrauen in) ihre Währung!

  9. Die Deutsche Bank als Beispiel für nicht gesunkene Aktienkurse zu nennen ist nicht unwitzig. Wahr ist, sie hat sich vom März-2020-Einbruch wieder schnell erholt, aber die Bilanz der letzten 13 Jahre ist verheerend. Ansonsten steht es jedem frei, durch Weiterbildung, Mehrarbeit, Konsumverzicht und Aktienanlage wohlhabend zu werden. Nicht jedes Jahr das neueste Smartphone, nicht den Hautkrebs auf Malle, nicht den Protz-BMW kaufen, sondern 5000 EUR Ende 2008 in Sartorius Vorzüge investieren und nach der Ver-200-fachung mit einer Million rausgehen zum Beispiel. Amazon vor 17 Jahren wären auch nicht schlecht gewesen. Nur sind die meisten zu risikoscheu (nur nicht beim Krebs) und zu bequem.
    Die Mehrheit der Bevölkerung braucht auch nicht über hohe Abgaben jammern. Sie zahlt in Wirklichkeit wenig Steuern, viele keine 20k oder gar nur 10k pro Jahr, möchte ungern in die Rentenkasse einzahlen, jedoch nach 35 Jahren Berufstätigkeit freilich 30 Jahre lang dicke Rente beziehen. Aber wer sagt das den Leuten in D, die sich bereits 30-jährig als Rentner fühlen?
    Warum wollen eigentlich so viele die „Wohlhabenden“ enteignen? Damit noch mehr umverteilt wird an Leute, die jedes zusätzliche Einkommen verkonsumieren werden? Heißt es aus einer gewissen Ecke nicht immer, man solle den Konsum einschränken?

  10. Alle meine Hoffnungen setze ich in Lagarde und v. d. Leyen, nämlich daß diese EU kollabiert und eine neue EWG entsteht.

  11. Als es zuerst die unteren Gesellschaftsschichten traf, da hörte man aus dieser Ecke laute Rufe nach „Wettbewerbsfähigkeit stärken“, „Regulierungen abschaffen“ etc. etc. das ganze Hartz 2010 Mantra.
    Jetzt frißt die Globalisierung und die zunehmende Finanzialilsierung den Mittelstand und den eigenen sicher nicht unbedeutenden Wohlstand auf. Und jetzt wird man wach! Aber jetzt gibt es niemanden mehr – nicht einmal die FDP – die dem Mittelstand helfen könnte.
    Dabei hätte es ein studierter Ökonom schon frühzeitig wissen können, wohin die Reise geht; schon 1996 hat Sir James Goldsmith auf die Entwicklung aufmerksam gemacht; „Die Falle . . . und wie wir ihr entrinnen können“ lautete die deutsche Übersetzung. Und auch die Werke von Michael Hudson, insbesondere der Titel „Der Sektor“ zeigten diese Entwicklungen auf.

  12. Ich kann die Begeisterung der anderen Kommentatoren über diesen Artikel nicht teilen. Einige der vermeintlichen Ursachen der bekannten Fehlentwicklungen werden hier doch sehr einfach dargestellt.

    Zum Beispiel die Aussage: „Notenbankgeld verschwindet auf nicht geheimnisvolle Weise in den Tresoren oder Wertanlagen, aber nicht im Wirtschaftskreislauf.“ Das macht in Gegenwart von Inflation schonmal überhaupt keinen Sinn. Wenn mein Geld in 20 Jahren nur noch die Hälfte wert ist, werde ich den Teufel tun und meine (eingebildeten) Millionen in einen Tresor tun, wo sie vor sich hingammeln. Im Gegenteil, ich werde das Geld möglichst schnell in langlebige Wirtschaftsgüter anlegen, wodurch das Geld wieder auf dem Markt landet.

    Oder die Aussage: „Glücklich, wer mit der Vermögenspreisinflation gewinnt“. Wenn ich heute ein Einfamilienhaus gegen 200000 Laib Brot eintauschen könnte, und in 20 Jahren auch gegen 200000 Laib Brot, was nützt es mir dann, dass mein Einfamilienhaus in 20 Jahren doppelt so viel Geld kostet? Geld verdient man nicht mit der Kenntnis allseits bekannter langfristiger Marktentwicklungen, Geld verdient man, indem man sieht, was andere noch nicht erkennen können.

    Am Ende des Tages ist ja auch immer die Frage: wie sollte man es anders machen? Man kann die Geldmenge auf keinen Fall für immer gleich lassen, denn da die Menge der umlaufenden Wirtschaftsgüter immer mehr wird, ist Deflation die Folge. Deflation, also Preisverfall führt aber zu Kaufzurückhaltung („warum soll ich heute kaufen, was ich nicht unbedingt brauche, wenn es morgen schon wieder billiger ist“), oder von der anderen Seite der Gleichung her betrachtet, dazu, dass Geld in Tresoren verschwindet. Löhne sind andererseits vertraglich festgelegt, wenn ein Unternehmen also aufgrund niedrigerer Güterpreise nicht mehr genügend einnimmt, kann es die Löhne nicht mehr zahlen, und muss entlassen.

    Ein alternatives Modell wäre natürlich, dass man Löhne ständig neu aushandeln muss. Aber dann gibt es sicher auch wieder nicht wenige Leute, die sich dabei über den Tisch gezogen fühlen, auch wenn sie von dem geringeren Gehalt aufgrund der sinkenden Preise auch wieder gleich viele Güter kaufen können. Das ist logisch, denn unsere Wahrnehmung ist darauf angelegt, die Kaufkraft des Geldes als eine Konstante anzusehen. Wir würden es schlichtweg übersehen, dass wir von weniger Lohn die gleiche Gütermenge kaufen können, und wären so ständig unzufrieden.

    Dennoch, im Rahmen dieses alternativen Modells könnte man auch weiter argumentieren: die Tatsache, dass man durch die Deflation dazu motiviert wird, nur das notwendigste zu kaufen, fördert Nachhaltigkeit. Das Gegenteil konnte man bei Corona beobachten: die Aussicht, Klopapier könnte knapp werden (entsprechend einer isolierten Klopapierpreisinflation), hat manche Leute dazu bewogen, Unmengen an Klopapier zu horten, mehr als sie wahrscheinlich in den nächsten 2 Jahren verbrauchen können. Wenn wir das auch mit Smartphones, Autos, Häusern etc. so machen würden, steht außer Frage, dass damit ein sehr hoher Verbrauch natürlicher Ressourcen verbunden wäre, und viele Güter ungenutzt herumliegen würden. Umgekehrt also könnte Deflation als Förderung von Nachhaltigkeit durchgehen, weshalb linke Ökologen an Inflation ganz sicher kein Interesse haben können.

    Wenn man andererseits Geldmengenausweitung als notwendig akzeptiert, stellt sich die Frage, wie und in welchem Umfang. Es ist klar, dass es da immer Nörgler und Jubler geben wird, egal, welche Strategie man wählt. Diejenigen, die gern mehr Investition, Innovation und Luxus hätten, werden das Geldmengenwachstum immer als zu gering erachten. Selbstgenügsame Zeitgenossen (zu denen ich mich selber ein stückweit zähle) werden sich dagegen wünschen, dass sie ihr erarbeitetes Geld einfach mal für ein paar Jahrzehnte in den Tresor legen können. Man kann es da sicher nie allen recht machen.

    • Sie haben den Artikel nicht verstanden. Ihre Denkansätze sind leider zu theoretisch…

  13. Die ENA-Absolventen wollen dann alle in den Staatsdienst, der sich von selbst aufbläht, siehe Parkinsonsche Gesetze.

  14. Ein ganz, ganz starker, sachlicher und realistischer Artikel Herr Tichy. Vielen Dank!

  15. ….. „ denen die Luft abgeschnürt wird, weil es zu Reichtum oder Staatsdienst nicht gereicht hat.“
    Das isses. Und zum Schluß – als Belohnung – wird es dann so sein: Deutsche Steuern + Amerikanisches Sozialsystem. Wohl dem, der jetzt schon arm oder krank ist, der bekommt noch was ab. Ist das nicht völlig kirre?

  16. Der Mittelstand verliert auch deswegen, weil er noch letztes Jahr sien Kinder Fretags Schule schwänzen ließ und unterstützte. „Wie entzückend, dass doch die Kleinen politisch sind“
    „Gehaltssteigerungen sind kaum drin, die globale Konkurrenz hält die Güter billig,“ und das geht seit Jahren schon so, hat mit Corona sehr wenig zu tun, wohl aber mit Globalisierung, die genau der Mittelstand so liebt(e). Die Kinder nach dem Abi für 1 Jahr nach Australien schicken und sich selbst als Globetrotter fühlend dem Massentourismus hingegeben.
    By the way, wenn ich so durch die Gegend radel, dann sind in den „billigen“ Reihenhäusern die etwas älteren Leute, in den schönen großen Einfamilienhäusern dagegen , das was sich als Mittelstand bezeichnet: die Angestellten mit ihren Privilegien wie Firmenwagen, damit sie Beiträge zu den Sozialkassen sparen und viele weitere Vorzüge.
    Aber auch hier wird schon mal das Feindbild präsentierte, wenn das überdimensionierte Haus unter den Hammer kommt: die Rentner zuerst, dann noch die Beamten und Pensionäre.

    • Ich will nicht den Klugscheißer spielen, aber mich ärgert die Benutzung des Wortes Mittelstand anstelle „Mittelschicht“. Leider haben die von Ihnen beschriebenen Firmenwagenfahrer den Begriff „Mittelstand“ für sich gekapert, weil er positiv besetzt ist.
      Unter Mittelstand verstand man sehr lange die KMU, die kleinen und mittleren Unternehmen, die 55 Prozent der Arbeitnehmer beschäftigen.
      Was Sie meinen ist die obere Mittelschicht der leitenden Angestellten und Beamten des höheren Dienstes. Sie sind die Gewinner der großen Koalition, die Profiteure des sozialliberalen Paternalismus, der Großunternehmen stärkt und beim ÖD draufsattelt.

      Seien Sie gewiss: Mittelständler, die Personengesellschaften besitzen, haben keine Kinder, die zu FFF gehen. Die Kinder lernen nämlich von klein auf Verzicht kennen.

      Ich musste mir in Frankfurt am Main notgedrungen ca. 15 FFF-Demos anschauen, weil sie an meinem Arbeitsplatz vorbeizogen. Es war die übliche ** aus linksradikalen Lehrern, Sozialpädagogen und ihren linksradikalen Abkömmlingen mit Bildern auf der Haut und Blech im Gesicht.

  17. Ich habe diesen Artikel meinem Sohn (Raum Giessen) weitergeleitet. Seine Reaktion: hier in der Gegend sind die Umsätze seit April um 6 % gestiegen. Viele Neueinstellungen….. der Mittelstand hat hier so viel Geld, dass über die Krise gelacht wird. Das vorhandene Geld wird hier noch Jahre reichen.

  18. Schade, dass der Autor an der Stelle, an der es interssant würde aufhört! Wir wissen nun mal wieder, was seiner Meinung nach falsch läuft und warum und mit welcher Kobsequenz es falsch läuft. Wir wussen aber immer noch nicht, wie ein Alternativprogramm aussähe.. einfach die Zinsen wieder erhöhen? Nun, eine solche Massnahme wüde zwar die kreditgetriebene Spemulation unattraktiver machen, aber vor allem die eh schon niedrige wirtschaftliche Aktivität in allen Euro-Ländern weiter belasten, bis hin zu potentiellen Zusammenbrüchen ganzer Staatsgebilde. Das bedeutet einen massiven Anstieg von Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung bei Selbständigen auch in Deutschland (hier zusätzlich zu den originären Effekten noch getrieben durch Exportrückgänge in die südlichen Euro-Länder). Geldbesitzer erhalten zwar vielleicht höhere Zinsen, dafür ist fraglich, ob sie in allen Fällen den Nominalbetrag zurück erhalten. Wahrscheinlich ist eine massive Entwerzung von Forderungen aller Art aufgrund des Rückgangs der wirtschaftlichen Aktivität. Ob also die, die meinen von höheren Zinsen profitieren zu können, sich tatsächlich besser stellen ist zumindest fraglich.
    Kurz: die Lage ist kompliziert. Kritik am Bestehenden erscheibnt nachvollziehbar und gerechtfertigt. Ob es aber besssere Alternativen gibt, die nicht einten Totalzusammenbruch provozieren, beantwortet der Autor leider nicht.

    • Aus Sicht eines mittelständischen Unternehmers fällt die Antwort einfach aus:
      Es muss sich lohnen, in Deutschland zu investieren. Dafür müssen die, die investieren würden, dies auch können. Wenn Sie aufgrund der Belastungen kaum Eigenkapital bilden können, ist das schwierig. Die Finanzindustrie ist keine Alternative. Die nerven einen nämlich mit ihrer Bürokratie genauso wie der Staat.
      Wenn wieder investiert wird, entstehen auch wieder Arbeitsplätze jenseits der Verwaltung.

      Ferner muss man aufhören, den Leuten einzureden, es gäbe Wohlstand ohne Industrie. Es gibt ihn nicht. Deshalb müssen Leute auch akzeptieren, in der Nähe von Industriebetrieben zu wohnen. Ich bin in Essen aufgewachsen und lebe immer noch trotz der damals hohen Umweltbelastungen, die man heute ja ohnehin nicht mehr hätte.

    • Sie wissen aber schon, dass ohnehin eine Großkrise (wg. vielfältiger Manipulation, auch der Zinsen, der Gelddruckerei u.v.m) vor der Türe steht?!
      Ahnungs- und Charakterlose in der Regierung wollen diesen „Schwebezustand“ gern noch einige Wochen / Monate (?für diverse Eigenpositionierungen) beibehalten, Corona bot da gewisse Entlastung, als Blitzableiter.
      M.E. gehören die Verantwortungsträger vor den Kadi, die aktuelle Regierungsform, der Parteienstaat, die ÖR-Medien und sämtliche Verwaltungen auf den Prüfstand mit entsprechenden Konsequenzen.
      Sie haben ihre Unfähigkeit / ihren Unwillen zur Besserung eindrucksvoll nachgewiesen.
      Zinsen? Die werden zwangsläufig deutlich steigen müssen, bei heruntergewirtschafteten Staaten / hier der Eurozone ist das nunmal so…., vielleicht hilft auch die Neue DM.

  19. Man muß nur auf der richtigen Seite stehen und kann dann trotz Verurteilung noch zu höchsten Weihen gelangen, während der Normalbürger unter diesen Umständen quasi erledigt wäre.

    Das gleiche gilt auch für andere, wo man zwar in der Handlung per Untersuchungsausschuß nichts unanständiges entdecken konnte, vor allen Dingen, wenn man es erst garnicht sehen will, aber das wichtigste wurde ja garnicht berücksichtigt, die Verflechtung familiärer Verbindungen zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber und rein zufällig waren da ja einige beteiligt und niemand ist auf die Idee gekommen, aus diesem Grunde ein anderes Unternehmen zu beauftragen, damit eben gerade dieser Vorwurf nicht zum Tragen kommt.

    Diese absonderlichen Zufälle beschädigen das Ansehen der Politik im allgemeinen und beweist eigentlich, daß viele sogenannte Verschwörungstheorien eben doch ihre Berechtigung haben und die Verschwörer aber nicht die Betrachter sind, sondern jene, die den Anlaß dazu geben und diese Sauereien kommen in nahezu allen Lebensbereichen vor, wobei dann bei Überführung Konsequenzen drohen, bei ehrenwerten Hochgestellten der Maßstab anders angelegt wird, denn die halten sich für integer und unfehlbar und sind halt die besseren Gauner, als die anderen.

  20. Super Artikel!
    Ich gehöre auch zu den Deppen der Angestellten mit 60% Kurzarbeitergeld. Dank Rot-Grün gibt es in meiner Firma keine Gewerkschaftsverträge mehr. Das heißt keine Betriebsrente, kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sowie stagnierender Lohn dank Agenda 2010. Hinzu kommen Rentenbesteuerung mit kräftigen Sozialabgaben, sowie die damals eingeführte Betrugs-Betriebsrente (BAV), die nur dem Arbeitgeber und der Versicherung ein Plus beschert. Die alten Betriebsrenten zu der gesetzlichen Rente haben schon lange Seltenheitswert, obwohl die hohen Beamtenpensionen noch heute damit gerechtfertigt werden.
    Jeder darf hier top versorgt sein, aber nicht diejenigen, die das alles hier erwirtschaften. Die 55000 EU-Beamte von Spaßpartei und Nichtskönner müssen schließlich auch lebenslänglich vom Feinsten alimentiert werden.
    Die gesamten EU-Rettungsaktionen, Vergemeinschaftung der Schulden, Target II, Flüchtlinge, EEG und unendliche Baustellen wurden von geballter Inkompetenz entschieden. Es driftet immer mehr ins sozialistische Chaos ab.

    • So, und da sagen sie jetzt was Richtiges. Das Problem ist nicht die EZB oder die Geldmenge, das Problem ist, dass im Spiel ständig die Regeln geändert werden, und das auch noch auf völlig willkürliche (d.h. markt- und lebensferne) und widersprüchliche Art und Weise.

      Wenn der politische ** im Berliner Reichstag mal einfach ein paar Jahre nichts tun würde, oder allenfalls ein paar Gesetze abschafft, würde Deutschland erleichtert aufatmen.

      Wir leben in einer Epoche der politischen Hyperaktivität. Alles Zappelphillips.

  21. Deshalb hat mich Stuttgart völlig kalt gelassen. Gerade dort, wo Wohlstandssaturierte und Dekadente diesen grünen Mist zusammengewählt haben, wird jetzt die Ernte eingefahren. Mal sehen, ob die Schwaben und Badenzer noch was von der Realität mitkriegen oder weiter den Komsomolzen die Stimme gegeben wird?!

  22. Aber klappt das so, wie es sich bedingungslose Anhänger von Planwirtschaft und europäischem Superstaat vorstellen?
    Ganz sicher nicht und alle sollten es eigentlich bereits wissen. Diejenigen die sozialistische Planwirtschaft hinter sich, aber auch diejenigen, die zur Minderung der schlimmen Folgen nach dem Zusammenbruch einer solchen beitragen und mit vielen Milliarden in die Bresche springen mussten. Das aber nicht einmal ausreichte, bis heute gleiche finanzielle Verhältnisse in Deutschland her zustellen. Was sind das nur für Unbelehrbare, die nun schon wieder die Welt für so ein neuen sozialistischen Anlauf vorbereiten. Noch fehlt gerade der gehobene Mittelstand in den Gebieten, die diesen Sozialismus bereits erleben mussten. Der im Westen Deutschlands nun abnehmende gehobene Mittelstand, ist im Osten noch nicht einmal entsprechend vorhanden. So sind es vor allen die Menschen in der EU, die bereits durch die sozialistische Planwirtschaft am Aufbau von nennenswertem persönlichen Vermögen und größerem Eigentum gehindert wurden, die nun weiterhin von notwendigen Fortschritten der Anpassung ausgeschlossen. Die seltsame Geldvermehrungspolitik der EZB verhindert jede weitere nationale Anstrengung die enormen Unterschiede beim Eigentum und Vermögen in Deutschland zwischen Ost und West auch nur annähernd auszugleichen. So wird der Osten weiter zum Armenhaus der EU gehören, während im Westen eben gerade der ganze Mittelstand, einschließlich des gehobenen, damit auch Verlierer der angeblichen Eurorettung wird. Insgesamt wird Deutschland was Eigentum und Vermögen betrifft weiter unter dem Stand anderer EU Staaten absinken. Denn selbst die weiterhin davon profitierenden Großvermögen können das nur zu Lasten der vielen kleinen Aktionäre, Sparer, Altersvorsorger und durch Minderung der Arbeitseinkommen erreichen. Darum sollte endlich Schluss sein mit diese solidarischen Fehlentwicklung in der EU. Nur noch als Nachsatz: Als Ostler kann ich das Gefühl nicht loswerden, das erst durch die Pandemie auch im Westen mehr Verständnis und Nachdenken über Sozialismus und Planwirtschaft entsteht. Sind doch gerade Isolation mit Vermögens- und Eigentumsverluste, zumindest wenn auch abgeschwächt, mit einigen Verhältnissen in der DDR ähnlich.

  23. Das macht sie durch mehrere Semester Solarium locker wett…

  24. Das ist mir auch absolut unverständlich, warum die sich vor einen Karren spannen „lassen“, in dem am Ende des Weges für sie selbst garantiert kein Platz ist.

  25. Corona kam wie gerufen. Jetzt kann die Umverteilung und Enteignung der Mittelschicht nach ganz oben viel schneller und mit noch mehr Druck auf die Mittelschicht umgesetzt werden. Gerade ein langes Gespräch mit Freunden in USA beendet. Die haben noch Trump. Wir aber Lagarde, v.d.Leyen und natürlich Merkel. Und genau darin liegt der Unterschied.

    • So und jetzt schauen Sie sich mal die Wählergruppen an, besonderes die Grünen Wähler.

    • Wir haben die, die wir verdienen. Ein Volk, oder sogar große Teile dieser Welt, die sich generationenlange Schuld am Versagen dieser Welt einreden lassen, verdient es nicht anders. Denn an dieser heute immer noch schlimmen Welt haben vorwiegend die Mächtigen dieser Welt schuld auf sich geladen. Die ganz Bösen, aber auch die, die ihnen nur eigener Vorteile wegen, Bestand garantieren oder sogar gemeinsame Sache machen. Dazu alle die das dank ihrer Macht ändern könnten und trotzdem zulassen. Es war nicht allein der Weiße Schuld am Kolonialismus, wie nicht der DDR Bürger schuld an der sozialistischen Diktatur. Genau so wenig wie die meisten Menschen in Nordkorea. Darum lasst euch nicht alle auf Ewigkeit Schuld der Mächtigen zuweisen, die ihr gar nicht zu verantworten habt. Denn ihr habt keine Lobby wie die Superreichen und ihre Mächtigen. Eine Lobby, die jederzeit mit riesigen Finanzmitteln eine Medienlandschaft zur vorgegebenen ideologischen Beeinflussung und Manipulation der Massen wie eine mächtige Waffe einsetzen kann. Die zudem noch als erste richtig scharfe Waffen einsetzen kann um ihren Machterhalt zu sichern und das auch tut. Eine Mehrheit der Weltbevölkerung ist persönlich nicht mit schuld am Schlimmen dieser Welt. Denn wenn Mächtige euch mit einer Waffe an eurem Kopf zwingen, eigene Überzeugungen, Meinungen und Handeln hinten an zu stellen, damit wenigstens ihr und eure Lieben nicht ganz an dieser miserablen Welt zerbrechen, bleibt euch nur wenig Raum über eigentlich notwendige Veränderungen nachzudenken, noch solche umzusetzen. Solange diese Machtverhältnisse bestehen bleiben und sich die Massen eigene Schuld an den schlimmen Problemen dieser Welt einreden lassen, werden diese auch Bestand zur Züchtigung haben und zum Machterhalt genutzt werden.

  26. Der Graben vor dem Bundestag sollte nicht „Christinen-Graben“ genannt werden, sondern „Schutzgraben“ für die politische Elitite. Nur dazu ist er doch gedacht und vom Professor bis zum Hilfsarbeiter verstehen alle, warum er erichtet wurde.

    • -„Schutzgraben“ für die politische Elitite-
      Ob der Graben da ist oder nicht, kommt auf eins raus. Denn der Michel wird selbst wenn er durch die Politik total verarmt und seiner Grundrechte beraubt wird, noch jubelnd den Altparteien lemmingen gleich Beifall klatschen.

  27. Zustimmung. Sozialhilfeempfänger, Aktivist oder Parlamentarist ist die sicherste Einkommensgarantie. Nur auf unterschiedlichem Niveau.

    Einziger Kritikpunkt ist – wenn Sie die EU als Planwirtschaft bezeichnen, wäre es wohl richtiger, weniger von der EU als der EUddsR zu sprechen. Und sei es nur in Anführungszeichen.

  28. Geld kann man nicht essen, so wie die EU nicht der Nabel der Welt ist. China ist bereits auf dem Sprung. Und es gibt nicht wenige Staaten in Europa, die den Yuan willkommen heißen. Nichts von dem wird wahr werden unter der Ägide der Brüsseler Bürokraten, Lagarde, UvdL und Co. Die europäische Wirtschaft leidet unter dem ökosozialistischen Diktat und daran wird sich nichts ändern. Die Chinesen halten sich nicht nur für die bessere Rasse, sie sind es mittlerweile auch.

  29. Und doch ist gerade die Schwarz/Grün wählende Mittelschicht überwiegend selbst schuld an diesen Entwicklungen. Wer vor der Realität aus Bequemlichkeit die Augen verschließt, wie gerade die so genannte Mittelschicht, darf sich dann beim
    unsanften Erwachen in der finanziellen „Unterschicht“ nicht beschweren und jammern.
    Ignoranz schützt vor Armut nicht!

    • Die schwarz-grün wählende Mittelschicht ist zu großen Teilen im öffentlichen Dienst, dem Kultur- oder NGO-Betrieb beschäftigt.
      Die werden am Ende zwar auch nicht verschont bleiben, kommen aber sicher als letzte dran.

  30. Die EZB-Politik enteignet alle Kapitaleigner, deren Kapital in Bargeld oder verzinsten Wertpapieren liegt.

    Aktinäre machen zur Zeit keinen guten Schnitt, obwohl mit ihren Kapital Innovation und Arbeitsplätze finanziert werden.

    Die wirklich Lachenden sind Immobilien- und Goldbesitzer. Wenn denen der Staat ans Leder geht – dann ist wieder mal Währungsreform. Die ist unausweichlich – also am besten drauf vorbereiten. Sicher sind wohl nur Goldmünzen in ein Schließfach in einer seriösen Steueroase …

    • Sicher sind nur Silberdollars, Benzinkanister, autarke Stromversorgung (Heizung!), Trinwasserbrunnen und legale Waffen auf eigenem Grund. Außerdem eine Nachbarschaft, auf die man sich verlassen kann – gibt’s nur auf dem Dorf.

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