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Defizitäre Einsatzbereitschaft

Die Bundeswehr tritt trotz Milliardenaufwandes auf der Stelle

11.06.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Die seit Jahren anhaltende defizitäre Einsatzbereitschaft der Bundeswehr verbessert sich - wenn überhaupt - nur im Schneckentempo. Das ist die Quintessenz des amtlichen Berichts zur „Materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr“, der soeben öffentlich wurde.

In äußerst knapper Form deuten darin der Generalinspekteur, die Inspekteure der drei Teilstreitkräfte, die Inspekteure der Streitkräftebasis und des Sanitätsdienstes sowie die Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) auf ganzen 19 Seiten die Lage an. 19 Seiten Bericht – das ist für einen riesigen Komplex wie die Bundeswehr dürftig, es ist zudem im Rückblick auf die ins Auge gefassten vergangenen sechs Monate ein bisschen Wahrheit, ein bisschen Eigenlob und viel Vernebelung. Und nicht zuletzt eine Reihe von Sprechblasen, wenn beispielsweise von einer „Effizienzsteigerung unter anderem durch konzentrierte Vertragsbearbeitung“ die Rede ist. Was denn sonst, ihr Helden, reibt sich der verwunderte Leser die Augen. Anscheinend waren derartige Selbstverständlichkeiten bisher die Ausnahme, sonst stünden Banalitäten dieser Art nicht in einem ministeriellen Bericht.

Die Baustellen sind geblieben. Die Einsatzbereitschaft aller 68 Hauptwaffensysteme liegt „bei knapp über 70 Prozent“. Das ist dürftig, zumal sich hinter diesen durchschnittlich 70 Prozent sehr unterschiedliche Quoten verbergen. Wörtlich ist von einer „materiellen Einsatzbereitschaft zwischen 30% bis 93%“ die Rede. Bei den fabrikneuen Lastwagen sind es laut Bericht zwar 90 Prozent Einsatzbereitschaft. Was in diesem Fall nicht weniger als eine Binse sein sollte. Der Standard-Panzer Leopard 2 liege „endlich wieder bei über 70 Prozent.“ Für das Kampfflugzeug Eurofighter werden fast 60 Prozent angegeben. Beim Transportflugzeug A400M – einer Endlosbaustelle – werden überhaupt keine Quoten angegeben, es wird nur gesagt, die Zahl der Flugstunden habe sich seit 2017 vervierfacht und das System wäre erfolgreich als Transporter für COVID-Patienten eingesetzt worden. Wenn man dann noch erfährt, dass sich die Luftwaffe im März 2020 (!) für die beiden Hauptwaffensysteme Eurofighter und A400M ambitionierte Ziele gesetzt hat, deren Erreichen ein gemeinsames und zielgerichtetes Wirken auf allen Ebenen erfordert, fragt sich der interessierte Leser, was bitte die Verantwortlichen bisher gemacht haben. Nach langen Jahren sich endlich ambitionierte Ziele zu setzen ist ein Eingeständnis der bisherigen Misswirtschaft, die anscheinend allerorten klaglos akzeptiert wurde. Gerade zu ein Hohn für den Steuerzahler!

Miserabel schaut es auch in anderen Bereichen aus. Hubschrauber sind nur zu 40 Prozent einsatzbereit. Wie Pfeifen im Keller klingt hier der Satz: „Der letzte Berichtsmonat zeigt bspw. beim NH90 und Kampfhubschrauber (KH) TIGER erste kleine Verbesserungen.“ Als „stark verbesserungswürdig“ wird die Lage beim Schützenpanzer Puma, bei Tankschiffen der Marine und mobilen Sanitätseinrichtungen benannt.

Ein generelles Manko der Bundeswehr war all die letzten Jahre die mangelnde Ersatzteilbevorratung. Dazu heißt es im Bericht nicht gerade optimistisch: „Die Investitionen u.a. in weitere Ersatzteilpakete, der Abschluss der technischen Dokumentationen und die Beschaffung weiterer Sonderwerkzeugsätze sollen sich ab Mitte des Jahres 2020 für uns auswirken.“ Darüber hinaus werden alle Hoffnungen auf eine spürbare entsprechende Besserung auf die lange Bank geschoben. Zwar wurde höchstministeriell der Aufbau eines zusätzlichen 30-Tage-Einsatzvorrates an Ersatz- und Austauschteilen angewiesen. Aber, so der Bericht wörtlich: „Der Einsatzvorrat wird schrittweise für die im Fähigkeitsprofil der Bundeswehr festgelegten Kräftedispositive in den Zwischenschritten 2023, 2027 und 2031 aufgebaut und im Logistischen System der Bundeswehr vorgehalten werden.“

Dass sich die Lage da und dort überhaupt minimal verbessert hat, ist wohl ein Ergebnis von „Corona“. Denn während der Corona-Einschränkungen wurden viele Waffensysteme weniger genutzt – bei gleichzeitig gleichgebliebener „Instandsetzungskapazität.“ Wörtlich heißt es dazu: „Die Monate März/April 2020 setzen diesen Trend weiter fort, leider bisher auch durch die ersten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beeinflusst, da weniger Ausbildungen und Übungen in den Einheiten und Verbänden zu einem geringeren Nutzungs- und Nachfrageverhalten der jeweiligen Hauptwaffensysteme führten.“

Öffentlich ist nur der erste Teil des Berichts. Ein zweiter Teil ist als geheim eingestuft; angeblich könnten sonst die Sicherheitsinteressen Deutschlands beschädigt werden. So heißt es als Begründung. Nun denn, was die Einsatzfähigkeit betrifft, pfeifen die Spatzen von den Dächern, was mit der Bundeswehr los ist. Auch ohne den geheimen Bericht dürfte von Paris über London bis Washington, aber auch bis Moskau und Peking bekannt sein, wie die deutsche Armee dasteht.

Transparenz bleibt daher das Gebot der Stunde, die Unzulänglichkeiten gehören in die Öffentlichkeit. Nebelkerzen wie dieser angebliche Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr helfen niemandem. Dahinter wird mehr verborgen als erläutert. Dabei könnte das Eingeständnis der Defizite den öffentlichen Druck zum Beispiel auf die wehrtechnische Industrie erhöhen helfen, die für jeden Trippelschritt einen neuen Vertrag verlangt und ihn sich teuer bezahlen lässt. Die Medien dürfen es dem Verteidigungsministerium nicht durchgehen lassen, die Rüstungsmisswirtschaft hinter einer Geheimhaltungswolke zu verstecken. Die zahlreichen „Experten“ mit MdB-Mandat werden die Probleme nicht lösen können, ihnen fehlt der Sachverstand. Die neue Wehrbeauftragte Eva Högl des Deutschen Bundestages kann hierfür als abschreckendes Beispiel gelten.


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35 Kommentare

  1. Wenn ich mich recht entsinne habe ich es auch hier schon meine Erkenntnis dargelegt.
    Diese begründet sich auf dem was einige Bekannte die schon vor längerer Zeit als auch in jüngerer Zeit in der bundeswehr an vorderster Front in der Instandsetzung bei verschiedenen Waffensystemen / Waffengattungen tätig / im Einsatz waren.
    durchweg hat es an wirklichen fachlich fähigen Praktikern / Instandsetzern gefehlt!
    Als erstes muß man einmal wissen wo die Ursache liegt, Manchmal nur Kleinigkeit.
    Wenn man das niocht weiß werden oft ganze Baugruppen erneuert und dann ist der Fehler eventuell immer noch und man versucht die nächste Baugruppe zu erneuern.
    So etwas ist enorm teuer und geht am eigentlichen Problem Qualfizierte Wartung/ Reparatur / Instandhaltung vorbei. Wenn man alles Alte erneuert treten die ganzen Probleme nach einiger Zeit vergleichbar so wieder auf. Das Material bei der Bundeswehr wird oft lange nicht benutzt und dann extremer Belastung ausgesetzt.
    Dies nur als kleiner Auszug dessen was mir berichtet wurde, von Bekannten die das ganze nur kurz gemacht haben obwohl man sie unbedingt behalten wollte und höhere Positionen anbot.

  2. Ach was waren das für schöne Zeiten zu meiner Wehrdienstzeit, 98/99, bezahlter Urlaub, ab und an ballern gehen und das beste, die genialen Bergstiefel von HAIX, die haben mir fast 10 Jahre weiter gute Dienste geleistet, obwohl ich sie kurz vor meinem Ausscheiden noch stark beschädigt habe und gehofft habe noch ein neues Paar zu bekommen, wurde leider abgelehnt.

    Ach selbst zu meiner Zeit war es genaugenommen ein Trauerspiel

  3. Wer seine Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird eines Tages den Pflug führen müssen, für den der es nicht getan hat.

  4. Das Grundproblem der BW sind nicht die einzelnen Waffensysteme….sondern dass nach dem kalten Krieg bis heute keine Grundentscheidung über die Neuausrichtung der BW getroffen wurde. Wenn man die BW als Verteidigungsarmee haben möchte, darf man nicht die Wehrpflicht abschaffen. Wenn man keine V-Armee mehr braucht, dann was? Sondereinsatz Ausland? Humanitäre Hilfe (also ein bewaffnetes THW)? Nato Partner….und sich damit an der Nato Doktrin ausrichten….oder nicht? Zur Zeit hat man den Eindruck, dass selbst bei einem Konflikt mit Luxemburg, Deutschland in 2 Tagen „fallen“ würde. Solange man sich nicht in die eine oder andere Richtung entscheidet und den Weg konsequent geht, wird man mit Gießkanne mal hier mal dort „investieren“ und sinnlose Systeme anschaffen, die man selbst nicht warten oder reparieren kann. Man muss sich das mal vorstellen….Wartung des Materials sind fast vollständig ausgelagert…..sogar die Bewachung von BW Standorten übernehmen Privatfirmen. Sprich….wenn da mal gestreikt wird, darf halt kein Krieg ausbrechen. Unter den Nato Partnern war die BW noch nie eine Kampftruppe….bei Einsätzen wurden Sanitäts, Nachschub oder Aufklärung angefordert….evtl. Raketensysteme (Patriot)….aber mehr auch nicht. Die Marine Mission vor dem Horn von Afrika war ja auch der gespielte Witz. Klar…im Jugoslawien Krieg kam die Luftwaffe zum Einsatz….kein Wunder…war ja keine Gegenwehr zu erwarten. Einem ernsthaften Gegner hat die BW nichts entgegen zu setzen. Man überlege sich mal den klassischen V-Fall…..es sind noch nicht mal mehr genug Kasernen vorhanden, die die einzuziehenden Reservisten Platz bieten könnten. Ich kann mich an ein Interview mit einem Ranghohen Offizier der BW (vor ca. 3 bis 4 Jahren) erinnern, in dem er sinngemäß sagte „Wenn die Bundesregierung die BW nicht will soll sie das sagen und den Laden zumachen….so geht es jedenfalls nicht“.

    • Putin braucht nur ein paar tausend Soldaten an der Grenze aufmarschieren und sie „Asyl, Asyl!“ rufen lassen, dann kommen die Truppen ohne Widerstand ins Land. Dann einfach an einem Feiertag alle nach Berlin fahren und den Reichstag besetzen.

  5. Und über allem steht eine Bundeskanzlerin Angela Merkel, als fünfte Kolonne und reibt sich zufrieden ob ihres Werkes die Hände.
    Sie hat es geschafft, dieses Staat und die deutsche Gesellschaft, massiv zu beschädigen, die Weichen Richtung völliger Zerstörung zu stellen, ohne das sie vom deutschen Michl als Hauptverantwortliche wahrgenommen wird.

    Aber der schläft sowieso solange, bis sie ihm nicht nur die Butter vom Brot, sondern auch das Haus weggenommen haben……

  6. Ist das nicht ein Schützenpanzer Marder im Hintergrund auf dem Foto? Der war doch schon zu Zeiten meines Wehrdienstes (PzGrenBtl. 51, Rotenburg, 1988/89) den russischen Modellen unterlegen. Könnten die Autoren einmal darlegen, was diese Bundeswehr-Folklore im 21. Jahrhundert noch soll? Also: gegen wen genau sollen wir uns mit der (hauptsächlich noch einsatzfähigen) Technologie des Kalten Kriegs verteidigen können? Müssen wir uns vor Schweizern, Franzosen, Belgiern, Niederländern, Dänen, Polen, Tschechen, Österreichern oder gar Italienern fürchten? Und gibt es für die Russen in diesem international in der Bedeutungslosigkeit versinkenden Land noch irgendetwas zu holen? Bis 1989 waren Wehrdienst und Bundeswehr noch sinnvoll und die Abwehrkraft einigermaßen vorhanden. Doch seither wurden bloß Milliarden ohne greifbaren Nutzen verschwendet. Also noch einmal: Wozu genau brauchen wir eine Bundeswehr – an die Arbeit!

  7. Ein Staat, der kein Staatsvolk hat, keine Staatsgrenzen, keine Staatsverfassung, der nichts hat, was ihn im Inneren zusammenhält, der hat, Gott sei’s geklagt, andere Sorgen als die statistische Einsatzbereitschaft von Streitkräften ohne Auftrag. Ein Volk, das seine Kinder nicht liebt, vielleicht nicht lieben kann, das Ersatzenkel denen des eigenen Blutes vorzieht, das hat das Urteil gesprochen über sich selbst. Es wird sich verabschieden aus der Geschichte. Es wird Legende mit allem was es der Menschheit hinterläßt, im Guten wie im Schlechen.

  8. Wer kauft denn Mio./Mrd. teure komplexe Technik ohne technische Dokumentationen? Oder gibts da Probleme bei der Übersetzung?

  9. Die Bundeswehr hat fertig, und das ist auch gut so.
    Wie Samwise in „Herr der Ringe“ knurrte: „Meinen Kochtopf hat er schon, mein Schwert kriegt er nicht auch noch dazu“ – es genügt, den Neubürgern und dem Islam das Land schlüsselfertig zu übergeben, sie brauchen nicht noch ein schlagkräftiges Militär dazu, um auch den Rest Europas noch zu brutalisieren.
    Machen wir uns nichts vor, jeder BW-Panzer und jeder BW-Lastwagen wird in absehbarer Zukunft von einem Jihadi gesteuert werden (die Flugzeuge und Hubschrauber weniger, „dazu sans zu deppert“) – das ist das Endziel des Großen Spru… der Großen Deformation, nein, wie nennt Muddi das, Großen Transformation.

  10. @ ludwig67
    Die Bundeswehr soll Deutschland verteidigen? :-)) Das ich nicht lache :-))
    Die meisten Deutschen würden den Einmarsch russchischer Truppen erst dann mitbekommen, wenn sie morgen ihre Brötchen in Rubel bezahlen müssten.

  11. Vor vielen, vielen Jahren machte der Spruch die Runde. “ Die Bundeswehr hält den Feind solange auf, bis die richtigen Soldaten kommen. “ Unverständlich das dass heute auch noch der Fall ist. Hoffentlich warten wir eines Tages nicht noch auf die 12. Armee Wenck.

  12. Ich finde es mittlerweile rührend wie die beiden Autoren immer wieder die Symptome der Krankheit Bundeswehr beschreiben, es aber versäumen an die Ursachen zu gehen.

    Das von AM geführte Land und die Mehrzahl der Deutschen darin WOLLEN keine leistungsfähige Armee. Die Bundeswehr ist etwas was man irgendwie braucht, einem aber eher lästig ist. Auf keinen Fall soll das Geld kosten und eingesetzt werden schon gar nicht.

    Die Bundeswehr ist das Abbild der Deutschen Außen- und Sicherheitspolitik. Sie liegt in Scherben.

  13. Soeren Haeberle, verstehen Sie eigentlich, worüber Sie da reden?

  14. Das israelische Heer wird doch von den Amerikanern – und uns – mitfinanziert. Klar sind die Kosten da geringer.

  15. Früher wäre ein Bericht zur defizitären „Materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr“ Wehrkraftzersetzung gewesen. Heute pfeifen die Spatzen vom Dach wie es um die Truppe bestellt ist. Da sind 19 Seiten schon zu viel.
    Zu meiner Zeit beim Bund gab es den Witz, daß die Russen nicht vor 0500 Uhr angreifen dürfen, weil der Versorgungsoffizier erst um 0600 Uhr die Unterhosen bringt. Heute stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch Unterhosen gibt.
    Es ist ein Schande, wie unsere Bundeswehr an die Wand gefahren wird. Und da braucht es auch keine Wehrbeauftragte.

    • Der Wehrbeauftragte war ohnehin seit jeher eher ein Zersetzungselement. Heute eher Beschwerdestelle für Soldat_Innen, denen nichtb genügend Rauchpausen genehmigt werden oder denen während der Grundausbildung einfach das Gewehr zu schwer ist, die Stiefel nicht elegant genug, die Marschstrecken zu lang, das Dixi-Klo auf dem Übungsgelände zu unhygienisch…und überhaupt alles zu streng gehandhabt wird.
      Die Bundeswehr wurde spätesten nach Aufnahme der Mädels zur Lachplatte.
      Empfehle: Hauptfeldwebel Fortenbach, Allein unter Männern, auf yt.

  16. Na also meine Damen „Flinten-Uschi“ und „Granaten-Gretel“, …da haben wir doch das Ziel >NICHTS GEHT MEHR< erreicht.

    Und wenn wider Erwarten doch noch was gehen sollte, dann rufen wir einfach "Teletubbi Eva Högl" zur Verstärkung; …die hat schon ganz andere Sachen gewuppt !

    • Die Besetzung des Wehrbeauftragten durch „Högl“ ist die fortgesetzte Methode und ein weiterer Vorstoß diese “BuntWehr” zu diskriminieren, erniedrigen, demütigen und im Schluss aufzulösen! Ein neues Beispiel, das diese “Wehr” in den Augen der Politiker nur eine Ansammlung von “chauvinistischer Karnevalsjecken” ist! Wäre ich ein Angehöriger dieser “Wehr”, es wäre jetzt der Zeitpunkt den unglückseligen “Verein” zu verlassen und der internationalen Lächerlichkeit und Verachtung endgültig preiszugeben. Dieser Bundestag, der seine “Wehrfähigkeit” derartig verachtet, ist obsolet, ein armseliger und unfähiger Haufen von Posten- und Versorgungspiraten!

  17. „In äußerst knapper Form deuten darin der Generalinspekteur, die Inspekteure der drei Teilstreitkräfte, die Inspekteure der Streitkräftebasis und des Sanitätsdienstes sowie die Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) …“
    Sehr geehrte Autoren, ich glaube Sie haben den Inspekteur CIR in ihrer Aufzählung vergessen. Ansonsten ist die Bundeswehr halt ein riesiger „Laden“ mit nahezu unendlich vielen Fähig- und Fertigkeiten. Und im Vergleich zu weltweiten Großabnehmern ist die Bundeswehr in der Regel doch eher ein kleiner Kunde. Gerade wenn es beispielsweise um mehr oder weniger handelsübliche Produkte geht. Wenn beispielsweise ein global agierendes Unternehmen bei einem Bekleidungshersteller 10 Millionen Shirts bestellt und die Bundeswehr maximal 1 Million, dann ist doch klar in welcher Reihenfolge der Produzent liefert. Die Bundeswehr ist einfach zu komplex und tritt nahezu in allen Produktkategorien im globalen Vergleich als Kleinstkunde auf. Alternative ist, die Produzenten bauen eigens für die Bundeswehr entsprechende Produktionslinien für diese Kleinstmengen auf. Die müssen dann aber teuer bezahlt werden. Oder die Bundeswehr kauft das was sich in anderen Streitkräften bereits bewährt hat (bspw. in den USA oder Israel). Davon wird aber aus deutscher rüstungspolitischer Sicht kein Gebrauch gemacht, da das Geld vorzugsweise in Deutschland oder zumindest in Europa bleiben soll. Wie auch immer man das Blatt dreht oder wendet. Der Status der Bundeswehr wird sich trotz der großen Bemühungen in den nächsten Jahren nicht ändern. Und ich glaube das ist zumindest dem poltischen links-grün Spektrum auch sehr recht, weiterhin eine bedingt einsatzfähige Bundeswehr zu haben. Besser wäre aus deren Sicht ja die Abschaffung. Insofern würde der Negativtrend bei einer links-geführten Regierung temporeich zunehmen. Am Ende des Tages hasst die Politik offensichtlich die staatlichen Instanzen die sie selber etabliert hat. Heutzutage sind das im Wesentlichen Polizei und Bundeswehr. Und da es keiner offen aussprechen will, werden diese so gehassten Staastinstanzen eben kaputtgespart oder schlecht ausgestattet. Leider werden dabei die Menschen, die mit schlechter Ausstattung in lebensgefährliche Einsätze ins In- und Ausland geschickt werden, aus ideologischen Gründen mehr oder weniger geopfert. Weil es eben um die schon lange nicht mehr geht. Und da die Menschen in der Polizei oder der Bundeswehr ohnehin latente Rassisten sind und/oder ein Haltungsproblem haben, sind sie es aus Sicht der Politk auch nicht wert, dass sich um deren materielle Ausstattung auch noch einer schwerwiegende Gedanken machen muss.

    • Stimmt, den Insp. CIR haben wir vergessen. Aber der ist ohnehin eine vdL-Fehlkonstruktion.

  18. Was hat ** eigentlich das halbe Jahrzehnt gemacht, außer über Schwangerschaftsmode und derlei Firlefanz nachzudenken?
    „Verballert“ wurden dafür hunderte Millionen Teuronen für „Beraterverträge“, deren Sinn sich auch im Nachhinein nicht erschließt, aber offensichtlich an Günstlingsstrukturen ausgeschüttet wurden.
    Naja, jetzt verfügt sie endlich über richtig viel Geld!
    **

  19. Ich weiß gar nicht warum sich niemand mit dem Exzerpt von 2014 beschäftigt?
    Umfassende Bestandsaufnahme und Risikoanalyse zentraler Rüstungsprojekte.
    Dies ist von der KPMG Group erstellt worden und kann eigentlich von jedermann heruntergeladen werden.
    Wenn man sich das durchliest wird man feststellen das in den 30 Jahren als der alte Präsident noch im Amt war bis zu einer Billion Euro in den Sand gesetzt wurden.
    Keinen interessierts.
    Wenn man sich einmal die Qulfikation von Gerald Otten und Eva Högl für die Aufgabe des Wehrbeauftragten anschaut,dann kann jeder erkennen das schon lange nicht mehr um Qualifikationen geht.

  20. Sie haben Recht.
    Merkel sollte sich einen israelischen Fachmann holen und dem freie Hand geben.
    Dann wird das auch was mit der BW.

  21. Die Bundeswehr war bereits zum meiner Zeit als Wehrpflichtiger ein Torso. Wir haben gewitzelt, dass wenn der böse Russe am Wochenende kommt, er bis zum Rhein marschieren könnte. Die Kampfkraft der DDR Armee soll nicht besser gewesen sein, denn auf dem Rückzug hätten wir mit Bananen werfen entscheidend den Vormarsch bremsen können, da die Volksarmee erst die Bananen aufsammelt.
    Um 2000 herum hatte ich einen Chef, der kam vom Beschaffungsamt in Koblenz und hat uns berichtet, wie dort zu der Zeit Material bestellt und getestet wird. Selbst zu der Zeit galt nur bedingt einsatzbereit.
    Ab Mitte der 90’er Jahre war es so weit:
    Rudolf Scharping SPD
    Peter Struck SPD
    Franz Josef Jung CDU
    Karl-Theodor zu Guttenberg CSU
    Thomas de Maizière CDU
    Ursula von der Leyen CDU
    Annegret Kramp-Karrenbauer CDU
    Beginnend mit Herrn Scharping ging es bergab. Dazu kamen diverse Auslandseinsätze, die Material benötigt haben. Aber wir mussten uns ja am Hindukusch verteidigen. Wohl aufgrund der 4+2 Verhandlungen hat man die Kapazität der Bundeswehr weiter reduziert. Dann folgte die Aussetzung der Wehrpflicht, da man geglaubt hat, damit Personal für die Industrie zu gewinnen, letztlich aber damit auch den Zivildienst ruiniert hat. Das soziale Jahr scheint nur eine unzureichende Krücke zu sein. Und mit Flinten Uschi und ihrem Beraterstab macht man der Bundeswehr endgültig den Garaus. Parallel dazu hat man selbstverständlich (wie auch bei der Polizei) das Image des Bürgers in Uniform ruiniert, so dass man das bekommt, was man bestellt. Die Bundeswehr hat heute extreme Nachwuchsprobleme und bekommt nicht das Personal, was man für eine digitale Kriegsführung benötigt. Neben Waffen fehlt nämlich auch Know How. So sucht die BW händeringend IT-Spezialisten. Nach 85 Jahren Frieden in Europa glauben die Parteien durch die Bank weg, dass ein Krieg in Europa nicht mehr möglich ist. Wenn die USA sich weiter zurückzieht und das könnte bei weiteren vier Jahren Trump passieren, wird Osteuropa sicher unter zusätzliche Druck geraten, ohne dass die EU mit einem pazifistischen Deutschland wirksam schützen kann. Den Dauerkonflikten in Arabien mit dem Protagonisten Erdogan haben wir schon heute nichts entgegenzusetzen.

    • 1. Tatsächlich gab es diese Misere schon zu Adenauers und Strauß‘ Zeiten: HS-30-Skandal, Spiegelaffäre („Bedingt Aawehrbereit“), Starfighteraffäre usw…. Das fing eben NICHT erst mit Scharping an.
      2. Sie sollten die NVA nicht unterschätzen. Ihr Bananenwitz mag schlichte Gemüter erheitern, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß im Osten wesentlich mehr Augenmerk auf Gefechtsbereitschaft, Drill und Härte gelegt wurde. Dagegen war die BW Ferienlager. Bei den Sowjets gings noch’n paar Nummern schärfer zu. Ich hatte da etwas Einblick. Und solche Nummern wie einen HS-30-Skandal konnte man sich da gar nicht leisten. Das war schon systembedingt nicht möglich, weil es keine private Rüstungsindustrie gab.

      • Mein Cousin, der ist genau so alt wie ich und war bei der NVA. Es wäre spannend gewesen, wenn wir aufeinander hätten schießen müssen. Das ist Gott sein dank nicht passiert.
        Wenn sie das so sehen, hatte die Bundeswehr von vorne herein einen Webfehler, da Deutschland vom Schlachtenlärm genug hatte und Adenauer nur die Westintegration vor Augen hatte. Das war halt der Preis.

      • Nur ein Teil Deutschlands hatte „vom Schlachtenlärm genug“ – nämlich der Teil der Bevölkerung, der nicht von der Rüstung profitierte. Bitte sehen Sie sich die Arte-Doku: „Die schwarzen Kassen der CDU/CSU“ an. Schon die frühe Union hat sich von der Rüstungsindustrie bestechen lassen und dafür die Wiederbewaffnung vorangetrieben – gegen den Willen eines Großteils der Bevölkerung. Es ging nicht nur um „Westbindung“ sondern vor allem auch um Profit: Eine hochgerüstete Systemgrenze garantierte wesentlich mehr Rüstungsprofite als ein geeintes, neutrales Deutschland. Mit der Ablehnung der Stalinnoten ist eine historische Chance verpaßt worden. Man hat diese Chance nicht nur den Rüstungsprofiten geopfert, sondern man wollte sich auch nicht an den Reparationskosten beteiligen, die auf Betreiben der Westmächte die DDR/SBZ zu 97-98% für Gesamtdeutschland alleine erbringen mußte – pro Kopf das 130fache. Dritter Grund war, daß der Osten SPD gewählt hätte. Bei gesamtdeutschen Wahlen wäre Adenauers Amtszeit also vorbei gewesen. Adenauer handelte mit der Ablehnung der Stalinnoten wider besseres Wissen(!), wie die Expertise des erfahrenen Diplomaten Richard Meyer von Achenbach belegt: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518748.html Daß nach diesem zweifelhaften Separatisten und Spalter Deutschlands heute noch Straßen und Plätze benannt sind, ist eine Zumutung.

  22. Wer den Inhalt der Rüstungsaffären wie den HS-30-Skandal und die Starfighteraffäre kennt, weiß auch wo die Ursachen der Misere liegen. Da wird Plunder geliefert, aber Hauptsache die Kasse stimmt – und manch einer hält dann noch die Hand auf. Es ging nie um die Leistungsfähigkeit der Armee sondern seit jeher um den Umsatz und Gewinn der Rüstungsindustrie, die hier überflüssigerweise euphemistisch als wehrtechnische Industrie bezeichnet wird. Dieses Elend ist systemimmanent.

  23. Eine Armee, die ihre Kasernen von privaten Sicherheitsdiensten bewachen lässt, verdient es, ausgelacht zu werden. Ein Land, dass seine Grenzen nicht mehr schützen kann, obwohl die Möglichkeit bestünde, verdient es, ausgelacht zu werden.

  24. Würde die“ Bundeswehr“….“Nationale Volksarmee“ heißen, wäre der Zustand ein ganz Anderer…..Aber wer unsere“ Bundesflagge“ entsorgt, arbeitet auch daran ( mit Hilfe inkompetenter Hausfrauen)….die Bundeswehr „ kleinzukriegen“….Mich ekelt es nur noch…

  25. Das Land wird abgewickelt. Agenten, die nicht spionieren, Polizisten, die niemanden mehr festnehmen, Soldaten, die niemanden mehr totschießen. Eigentlich eine schöne Vorstellung, klingt nach dem Ende der Geschichte.
    Die Geschichte geht aber nicht zu Ende, sie geht weiter, nur ohne Deutschland.

  26. Was für eine Fachfrau diese Dame ist, die sich Wehrbeauftragte nennt, hat sie ja mit mit ihrem ersten Statement nach der Benennung bereits nachgewiesen: „Wehrbeauftragte rät bei Rassismus zur Wachsamkeit“! Chapeau, geht’s noch platter?

  27. Für das nachhaltige Lösen von Problemen braucht man mehr als Geld, aber das ist ein Gedankengang den es in der Politik schlichtweg nicht gibt. Egal ob Entwicklungshilfe, Bildung oder Militär, einfach ein paar Millionen hinwerfen hat noch nie geholfen.

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