Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat viel Pech bei der Einführung der Grundrente, die er sogar als „sozialpolitischen Meilenstein“ betrachtet. Hätte er noch eine Weile bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie gewartet und sie als Corona-Grundrente tituliert, wäre sein Vorhaben wohl schon längst durchgewunken. Denn die Corona-Krise hat die Geldschleusen geöffnet, was die Bundesregierung dazu nutzt, nicht nur die unmittelbaren Folgen der Corona-Krise in den Griff zu bekommen. Wirtschaft und soziale Sicherungssysteme werden geradezu im Geld ertränkt, um schon zuvor bestehende Probleme bestmöglich unter den Teppich zu kehren.
Mit der Grundrente versucht sich die Regierung – wie bei den Corona-Hilfen – aus ihrer Verantwortung zu stehlen. Anstatt die Weichen dafür zu stellen, dass es für alle ausreichend und gut bezahlte Jobs gibt, soll die Grundrente individuelle Löcher in der Erwerbsbiographie sozialpolitisch stopfen. Sie zielt darauf ab, denjenigen einen Rentenzuschuss zukommen zu lassen, die zwar über einen langen Zeitraum – mindestens 33 Jahre – gearbeitet haben oder andere anrechenbare Zeiten vorweisen können, aber dennoch wenig verdient haben. Oft liegen deren individuelle Renten kaum oberhalb oder sogar unterhalb der Grundsicherung im Alter.
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Die Heilsche Mission besteht demnach in dem Versuch, die heutigen und zukünftigen Rentner mit Almosen zufriedenzustellen sowie das öffentliche Gewissen zu beruhigen. Dann muss nicht für wirtschaftspolitische Weichenstellungen gekämpft werden, die die Unternehmen in die Lage versetzen würden, zukünftig höhere Löhne zu zahlen und gute Jobs für alle zu bieten. Die Grundrente ist nichts anderes als der Versuch, sich mit Gerechtigkeitsrhetorik und ein wenig Umverteilung eines wichtigen, sozial- und wirtschaftspolitischen Problems zu entledigen.
Um an den Ursachen anzusetzen, müsste sich Heil mit den Gründen für die löchrigen Erwerbsbiographien und für die kaum noch steigenden Reallöhne befassen. Beides hängt ursächlich damit zusammen, dass es die Unternehmen in Deutschland kaum mehr schaffen, technologische Innovationen durchzusetzen und mit neuen oder besseren Produkten und Prozessen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern oder neue Märkte zu erschließen.
Investitionen in neue Maschinen, Anlagen, Gebäude und Infrastruktur sind der entscheidende Treiber zur Verbesserung der Arbeitsproduktivität. Produktivitätssteigerungen bewirken Reallohnsteigerungen und heben den Massenwohlstand. Diese Sachinvestitionen entwickeln sich seit Jahrzehnten immer schwächer weshalb die Arbeitsproduktivität in Deutschland inzwischen sogar stagniert und zudem wenig neue Jobs in gutbezahlten High-Tech-Bereichen entstehen. So entfällt der Löwenanteil der von 2006 bis 2016 zusätzlich entstandenen fünf Millionen sozialversicherungspflichtigen Jobs auf schwächer entlohnende Dienstleistungsbereiche. Die meisten Jobs sind im Gastgewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie bei freiberuflichen und sonstigen Dienstleistungen entstanden.Dennoch besteht die wirtschaftspolitische Herangehensweise seit der Finanzkrise 2008, im Wesentlichen darin, diese Stagnation mit dem vielen Geld der EZB zu verwalten und die zugrundeliegenden Probleme zu übertünchen. Die Corona-Krise bietet daher einen weiteren willkommenen Anlass mit noch mehr Geld, die Ursachen der Investitionsschwäche und die technologische Stagnation der Unternehmen nicht adressieren zu müssen.
So geht es erneut darum die schwächsten und unprofitabelsten Unternehmen die nicht etwa wegen, sondern unabhängig von der Corona-Krise unprofitabel sind, zu retten, um so weitermachen zu können wie bisher. Mit viel, viel Geld werden nicht nur marode Unternehmen auf Dauer durchgepäppelt. Auch soziale Leistungen werden ermöglicht, die die Erwerbstätigen in dieser geschwächten Wirtschaft nicht mehr durch ihre eigene Arbeit erwirtschaften können. So gelingt es den wirtschaftlichen Niedergang und die schleichende Erosion des Massenwohlstands zu verschleiern. Solange die Bundesregierung die Probleme nicht ins Auge fasst, die die Wohlstandsentwicklung in Deutschland entscheidend limitieren, verlieren Rentner und Erwerbstätige sowieso. Egal, ob die Grundrente nun kommt oder nicht.
Alexander Horn, Die Zombiewirtischaft. Warum die Politik Innovation behindert und die Unternehmen in Deutschland zu Wohlstandsbremsen geworden sind. Edition Novo, 377 Seiten, 15,00 €.
Das Ziel ist die vollständige Enteignung der Deutschen, und dazu muss es flankierend eine massive Inflation geben, um die Flucht aus den Sachwerten und das Verbringen von Geldern ins Ausland unattraktiv zu machen.
Was Sie sagen, berührt einen Teilaspekt der Arbeitswelt und der industriellen Herstellung von Gütern. Um den Verlust mancher Arbeitsplätze und deren Ersatz durch Automaten/Roboter ist es wirklich nicht schade,… denken Sie nur an den Gussputzer, der früher den lieben langen Tag, fünf Tage die Woche mit der Flex in der Hand an den Gussgehäusen den Gusssgrat weg flexte. Der Arbeitsplatz laut und dreckig, in einer dunklen hinteren Ecke der Werkhalle. Es gibt noch einen anderen Aspekt, mir klingt es noch in den Ohren, wie in den 70er Jahren ein Wirtschaftsminister tönte: „wir sind ein Technologieland, wir exportieren Blaupausen, keine Billigprodukte“. Gemeint war mit den „Blaupausen“ der Export/Verkauf von Technologie. Nun, den Export von Knowhow und Technologie haben wir erfolgreich hin bekommen 🙁 Was bis in die späten 70er Jahre noch Domänen deutscher Ingenieurskunst waren, wanderte dann zunehmend Richtung Fernost: Fototechnik, Rundfunk und Fernsehen, Elektro- und Elektronik-Industrie, Kfz-Industrie, Maschinenbau. Inzwischen muss man neidlos zugestehen, Autos aus Japan und Korea entsprechen modernstem Technologiestand, werden mit modernsten Anlagen hergestellt… und deren Bordelektronik funktioniert – im Gegensatz zum modernsten VW-Golf aller Zeiten! Dieser Aspekt ist mit ein Grund, weshalb es hier in Deutschland bergab geht. Das Besteuerungsunwesen aus Berlin und Brüssel – gerade auch für indstrielle Investitionen, die zunehmende Planungsunsicherheit (kein Verlass auf verlässlches staatliches Handeln) tut ein übriges. In dieser Situation sehen wir uns Ländern und staatlichen Akteuren gegenüber, die uns technologisch mindestens ebenbürtig sind und gleichzeitig eine glasklare Interessen geleitete Politik im Sinne ihres Landes verfolgen. Schaue ich nun auf CDU, CSU, SPD, FDP, Linke und die Grünen, möchte ich nicht Unternehmer sein, der gerade eine Großinvestition in Deutschland plant und für das eingesetzte Geld eine verlässliche auskömmliche Rendite erwartet (sonst wird es keine Folgeinvestitionen geben können). Der Industriestandort Deutschland wird durch die gegenwärtige Politik zunehmend zu einem Risikostandort, besser…. Finger weg.
Grundrente für alle = Hartz IV für alle. „Grundrente“ hört sich nur besser an, und nur das zählt. Wer kann denn schon rechnen….
„Solange die Bundesregierung die Probleme nicht ins Auge fasst….“?
Diese Bundesregierung faßt keine Probleme ins Auge, diese Bundesregierung kann nur Probleme.
„Wir haben uns viel erspart….Freuen wir uns über alles, das jetzt wieder geht…“
Also hört endlich auf zu meckern.
…der Kanzlerin abgelauscht …
Leider baben Sie recht! Die Zustimmungswerte für CDU/CSU irgendwo zwischen 35 und 40% sprechen eine deutliche Sprache. Beobachte ich Menschen beim Einkaufen, fällt mir auf, viele tragen den Putzlappen nicht nur im Spermarkt, sondern ebenso draußen auf dem Parkplatz. Ist das nun der Glaube an den Schutz vor Infektion oder einfach nur bereitwillige Unterordnung unter behördliche Willkür?
Sie Haben recht! Der Staat, jeder Staat, hat zuvorderst die Aufgabe die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften herzustellen, Schlagwort „Infrastruktur beteitstellen, wie: Bildungswesen, Gesundheitswesen, Energieversorgung, Wasserversorgung, Transport- und Verkehrswege, Informationswesen (Telekommunikation, Datenverkehr einschließlich den Schnittstellen zu anderen Ländern). Genau hier versagt unser von Parteien und Parteiinteressen geleitetes Staatswesen zunehmend…. nicht erst seit heute. Das erste und schlagendste Beispiel ist doch die bundesdeutsche Energiepolitik, gleichrangig die Steuer- und Investitionspolitik! Elektrische Energie – Wunschenergie unserer schwarzrotgrünen Weltverbesserer – wird nicht nur kontinuierlich verteuert, sondern gleichzeitig in ein unzverlässiges Luxusgut umgewandelt (da stehen wir noch ganz am Anfang). Wie sollen Aluminium- Glas- und Halbleier-Hersteller hier noch erfolgreich in Konkurrenz zu ausländischen Produzenten treten können? Das ließe sich nun für beinahe jeden Bereich industrieller Entwicklung und Produktion beliebig fortführen. Überlagert wird das Ganze durch eine gigantische Regelungswut von deutscher und Brüsseler Verwaltung, welche Planungssicherheit für industrielle Großinvestitionen als ein unbekanntes Fremdwort erscheinen lässt (trifft in in Teilen den Mittelstand noch viel stärker). Wen wundert es, wenn hier in Deutschland zunehmend Stillstand den Fortschritt ersetzt? Investieren setzt den Glauben an ein erfolgreiches Geschäftsmodell bzw. -idee voraus, verbunden mit der Überzeugung eine bestimmte auskömmliche Rendite auf das eingesetzte Kapital erwirtschaften zu können. Geht dieser Glaube aufgrund veränderter politischer Rahmenbedingungen verloren,…. wird in Deutschland zunehmend weniger investiert, dafür in anderenTeilen der Welt mehr,…. das ist unabtrennbar verbunden mit der Globalisierung.
Die Grundrente ist ein Schlag ins Gesicht aller in Vollzeit Arbeitenden. Was wohl wenigen klar ist: sollte es tatsächlich eine Finanztransaktionssteuer geben, zahlen auch die Begünstigten mit. Aber so ist die SPD schon immer gewesen: ihre sozialen Wohltaten lässt sie von den Begünstigten teuer bezahlen.
Die Zustimmung im Volk wurde mit vielen Berichten über rührselige Einzelschicksale herbeigeführt. Wie immer die alleinerziehende Mutter, die nie fehlt, dann Schicksale von jetzige Armutsrentnerinnen. Wer die Berichte gelesen hat, das machen leider die wenigsten Leser , der kam bei vielen Beispielen von jüngeren Personen auf Lücken in der Erwerbsbiografie. Verleugnet wurde, dass seit 1. Juli 1977 der Versorgungsausgleich im Scheidungsrecht verankert ist. Verleugnet wurde der Wert der Kinder bei der Rente. Verleugnet wurde die Anrechnung von Mini-/Midijobs bei der Rente. Verleugnet wird auch, dass die Frauen gerne in Teilzeit arbeiten. Was aber am meisten verleugnet wird, es gibt die Grundsicherung. Wenn die Verwaltung alte Leute drangsaliert und schikaniert, dann muss da angesetzt werden.
…aber massiv vom „Produktiven Job“ erarbeitetes Geld dem schuftenden Schwein per Gesetz wegnehmen kann „der Staat“. ungeniert und ungestraft.
eines, das wie andere auch ohne Folgen für dieVerantwortlichen(soweit Politikdarsteller verantwortlich sind) bleiben wird.
Eingangszitat: >Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat viel Pech bei der Einführung der Grundrente, […] <
Wie sage bereits Alfred Tetzlaff in der WDR-Serie "Ein Herz und eine Seele" : "Der Sozi ist nicht grundsätzlich dumm, er hat nur sehr viel Pech beim nachdenken."
Warum sollte es da gerade der Hyper-Koryphäe Hubertus Heil besser gehen ?
Ich hatt es bereits geschrieben. Hubertus Heil kann nicht die Quersumme voon 21 bilden (bei Günther Jauch). Und dem vertrauen wir unsere Rentenpolitik an?
Nachdem letzte Woche riesige Milliardenhilfen verabschiedet worden sind, sind doch s0lche Artikel obsolet, folgen sie doch einer Logik, die es so nicht mehr gibt. Wenn schon das Wirtschaftssystem an die Wand gefahren wird – von CDU und SPD, quasi den Gründungsparteien der Bundesrepublik – sollen alle – und nicht nur Spanier und Franzosen usw. – einen ordentlichen Schluck aus der Pulle bekommen. Lieber Staat: Auch Du musst Dich verschulden und gibt Deinen sch**ß Untertanen auch mal was ab!
Löchrige Erwerbsbiographien wird es immer geben, schlecht bezahlte Jobs ebenso und nach Corona erst recht.
Eigentlich müsste das ganze System geändert werden. Etwa nach österreichischen Modell. Da das unsere Gutpolitiker aber keinesfalls wollen, finde ich die Grundrente richtig, aber viel zu niedrig. Statt umständliche Eigentumsprüfungen könnte man einfach staffeln : ab 38 Arbeitsjahre mit mindestens 30 Wochenstunden auffüllen bis 1000€ , pro 5 Arbeitsjahre mehr, + 10 % , also bei 48 Arbeitsjahren + 20 % mehr.
Das Geld würde ich bei Sozialarbeiterstellen und nicht anerkannten Flüchtlingen/ Zuwanderer einsparen. Und natürlich die Steuer auf Spekulationen und Transaktionssteuer muss schnellstens beschlossen werden, sowie Steuern fallen da an, wo das Geschäft/ Betrieb / Produktion/ Dienstleistung ist, gleichgültig, wo der Sitz der Firma ansässig ist.
Die Innoavtionen der letzten 20 Jahren bestanden doch nur aus der Aldisierung der Wirtschaft. Heute wird die Wäsche in Polen gewaschen, ein paar richtig arme Seelen schuften im Versandhandel, Paketdienst, oder bringen die Pizza an die Haustür. Dafür bewerben ein paar glücklich aussehende, junge Leute mit Migrationshintergrund, eine App im Fernsehen, und ein anderer Typ vergleicht die Strompreise auf einer anderen Platform. Die Billigflieger kommen inzwischen aus Irland, weil sie da offensichtlich keine Steuern zahlen, und so ein iPhone ist auch nicht wesentlich besser geworden. Das sind gar keine Innovationen, sonder nur „must have`s“ , mit denen die persönliche Eitelkeit befriedigt wird.
Aber der Staat darf mein Verdientes nicht wegsteuern oder weginflationieren bevor ich es in meine Altersversorgung einzahlen kann….. Selbst wenn ich nur auf dem Konto spare verliere ich fast 30% der Zinserträge. Es gibt in GOG halt kein Äquivalent des 401k in den USA…. oder ähnliches.
Man hält den Bürger wohl für zu blöd um selbst vorzusorgen, nimmt ihm dafür die Beiträge ab, die dann zweckentfremdet werde und niedrige Renten zur Folge haben. Wenn ich mir da Merkel, Heil, Schulze, das Maasmännchen (die so denken) anschaue wird mir schlecht.
Aus Sicht eines Wirtschaftswissenschaftlers ist das alles richtig. Die Politik hat jedoch noch andere Hebel, an denen sie ansetzen kann, ja sogar vor Einführung einer Grundrente ansetzen müßte.
– Der Rentenfreibetrag pro Jahr (!) beträgt lediglich 9408 Euro. Ein lächerlich geringer Betrag, jede „Grundrente“ über 784 Euro wäre anteilig weiterhin steuerpflichtig. Das trifft schon solche Rentner, die deutlich unter der Armutsgrenze liegen.
– Kaufkraftverlust, Inflation und Preissteigerungen haben große Auswirkungen auf den Lebensstandard. Es ist schwierig, im Internet eine Gesamtinflationsübersicht zu finden, ich habe mal irgendwo 36% seit 2002 gelesen, allerdings ohne dies belegen zu können. Sollte dem so sein, würde jede vermutlich steuerpflichtige Grundrente zusätzlich noch stark davon aufgezehrt.
– Wir haben die höchste Steuerbelastung der Welt für alleinstehende Durchschnittsverdiener, das Anlegen von Geldreserven und Rendite durch Investitionen sind für einfache Privatpersonen heute nur noch schwer möglich.
– Die „Riester-Rente“ ist gescheitert, jeder angelegte Betrag wird von den Niedrigzinsen bzw. sogar Negativzinsen vernichtet, es fehlt ein wirksames Alternativmodell. Eine „Grundrente“ kaschiert diese Mißstände, behebt aber nicht die Ursachen und ist nicht innovativ. Wer heute noch „riestert“ kann auch stattdessen gleich einen Teil seines Geldes direkt vernichten.
– Von einer Grundrente profitieren per se – der Name sagt es – viele Menschen gleichwertig. Dies beseitigt jedoch Leistungsanreize und schaltet Sicherheitsfunktionen aus. Von einer Grundrente profitieren – je nach späterer tatsächlicher Umsetzung – der Kohlekumpel mit 40 Jahren Berufstätigkeit und ein Einwanderer mit 5 Jahren Berufstätigkeit gleichermaßen. Das ist nicht gerechtfertigt und Spaltungen sowie Neid sind vorprogrammiert, insbesondere dann, wenn die deutsche Staatsbürgerschaft oder ein Mindesteinzahlungszeitraum in die Rentenkasse später nicht für den Leistungsanspruch berücksichtigt werden. Zudem schafft „Vollversorgung“ erneut große Lasten für wenige Zahler und natürlich auch neue „Pull-Effekte“.
In meinen Augen verhält es sich bei der „Grundrente“ daher ähnlich wie mit der propagierten „Bürgerversicherung“:
So lange nicht wenigstens vorher essentielle Fehler im bisherigen System, vor allem auf der Ausgabenseite korrigiert werden, braucht man über die Schaffung von etwas Neuem gar nicht nachzudenken. Solche Ideen führen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit zu Ergebnissen, die zwar „gut gemeint“, aber „schlecht gemacht“ sind und unter dem Strich Rentenempfänger nicht entlasten, sondern lediglich Steuerzahler belasten. Folgen solcher „Experimente“ am lebenden Objekt „Steuerzahler“ sind neben steigenden Kosten oft auch das unnötig weitere Aufblähen bereits vorhandener bürokratischer Wasserköpfe sowie eine nochmals stärkere, staatlich kontrollierte Umverteilung von Geldern.
Nein, ohne vorherige tiefgreifende Reformen des bestehenden Systems halte ich sowohl „Grundrente“ wie auch „Bürgerversicherung“ für ideologische Prestigeobjekte, die nur zeigen sollen, daß die immer gleichen Klientelparteien sich engagieren, aber unter dem Strich wird dies wie so oft mehr Schaden als Nutzen bringen.
Zuerst sollten Reformen erfolgen, erst danach kann man über notwendige Neuerungen nachdenken.
Die Grundrente, nicht die Grundsicherung,
Bekommt nur der , der mindestens 35 Jahre gearbeitet hat. Egal wieviel Stunden.
Die Ausnahmen sind Ihnen bekannt?
„Für alle, die mindestens 33 aber nicht 35 Jahre mit Grundsicherungszeiten vorweisen können,gibt es eine geringere Aufstockung. Sie steigt mit jedem Monat, bis mit 35 Jahren die volle Grundrente erreicht ist.“
Es zählen auch: Pflichtbeitragszeiten für versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit, Pflichtbeitragszeiten aufgrund von Kindererziehung, Pflege und Antragspflichtversicherung, rentenrechtliche Zeiten wegen des Bezugs von Leistungen bei Krankheit, Inanspruchnahme von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, Ersatzzeiten, Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung und Pflege.
https://www.test.de/Grundrente-Wer-von-der-neuen-Grundrente-profitiert-5584706-0/
Zur Grundsicherung zählt auch ALG II, unter die weiteren Ausnahmen fallen 1-Euro-Jobs, Weiterbildungsmaßnahmen des Arbeitsamt und Krankheitszeiten, auch über Jahre hinweg.
Langzeitarbeitslose bekommen also auch Grundrente.
Das was die CDU „ausgehandelt“ hat, ist ein Papiertiger. Fast jeder wird Anspruch auf diese Grundrente haben. Sollte es zukünftig linke Mehrheiten geben, wird die aufgrund der vielfältigen Ausnahmen recht euphemistisch beschriebene Mindestarbeitszeit sehr wahrscheinlich wieder schnell gekippt.
Eben, 35 Jahre Minijobs z.B. im elterlichen Betrieb oder der Arztpraxis des Ehepartners genügen.
Heil ist auch einer dieser Schlepaz, die nie etwas erwirtschaftet haben, nach dem Ende dieser Legislaturperiode haben er und die ganzen Politikerkumpel der Bundesregierung einschließlich der Parlamentarier, sich einen Anspruch auf ca. 1000 Euro Pension gegönnt.
Das kann eine verheiratete Verkäuferin ihr ganzes Leben nicht arbeiten.
Das nächste, geht heute jemand mit Anspruch auf Pension in den Ruhestand bekommt er 72 % seiner Momentanen Bezüge. Er hat keinen Knick in seinem Leistungsanspruch, der durch die Umstellung auf den Euro verursacht wurde. Die Rentenansprüche wurden jedoch nicht auf das Niveau durch die Verteuerung des Euros angepasst. Im Gegenteil die
Rentenansprüche wurden nach der Wende und unter Rot-Grün verringert und die Witwenrenten nochmals und sind empört über die Altersarmut der Frauen, die sie mit verursacht haben.
Inzwischen umfassen die gesamten Änderungen des Rentenrechts seit 1990 mehr als 400 Seiten.
Am Freitag hat die spanische Regierung ein Grundeinkommen für arme Familien beschlossen. Die monatlichen Unterstützungen betragen zwischen 460 und 1000 Euro, je nach Größe des Haushalts.
Aus dem „Wiederaufbauprogramm“ der EU-Kommission von 750 Milliarden Euro soll das „arme“ Spanien einen Anteil von 77 Milliarden an nicht rückzahlbaren Zuwendungen erhalten. Deutschland wäre das größte Geberland.
Ich möchte mich weder für noch gegen das Grundeinkommen in Spanien oder eine Grundrente in Deutschland positionieren. Es darf aber unterstellt werden, dass weitere „arme“ EU-Staaten dem Beispiel Spaniens und ggf. dem deutschen folgen werden. Folglich ist die nächste finanzielle Krise in EU-Landen absehbar. Neue Hilfsprogramme werden aufgelegt werden. Die Druckerpresse wird einen Gang höher geschaltet. Der Schuldenberg wird zum Schuldengebirge. Das Ende naht, wann immer der Tag gekommen ist – im EU-weiten Chaos!
Ähnliches ist jetzt aus Spanien zu lesen. Nicht nur Grundrente, sondern gar gleich ein Grundeinkommen kredenzt die sozialistische Regierung nun über 2 Mio. Spaniern. Kosten: >3 Mrd. Euro jährlich. Der sprudelnde Goldesel dafür ist seit letzter Woche bekannt.
Schlau gemacht: Bevor Brüssel im Zuge der nun geplanten 77 (in Worten: siebenundsiebzig) Milliarden Euro „Zuwendungen ohne Rückzahlung“ noch Reformen dafür verlangt, heißt es jetzt das Geld schon mal schnell und bedingungslos wohlfeil verteilen. So geht Schuldensozialismus in der EU.
Die im Rahmen des „Wiederaufbaus“ vorgesehenen hohen Geldgeschenke aus Deutschland über den Umweg EU werden u.a. durch die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien begründet. Eine Jugendarbeitslosigkeit von 33% ist sicher nicht schön.
Nur, wenn Spanien allein seit dem Jahr 2001 rund 7 Mio. Migranten aus Venezuaela, Kolumbien, Marokko, Rumänien, etc. anlockt und ansiedelt (Spanien 2000: 2% Migrationshintergrund; Spanien 2020: 15% Migrationshintergrund) um demographisch an Frankreich und Italien aufzuschließen und somit auf Augenhöhe mit den „Großen“ in Europa mitpielen zu können, mag das mit Bezug auf die rund 5 Mio. Millionen eingeschifften Lations unter Integrationsgesichtspunkten vielleicht ein Leichtes sein (gleiche Sprache/Religion).
Allerdings wenn man es sich ökonomisch nicht leisten kann, sollte man nicht mit dem Finger auf die EU/Deutschland zeigen, den „armen Mann“ Südeuropas spielen und mit teils gereizten und unisono unverschämten Drohungen Dutzende Milliarden Geldgeschenke von „Europa“, gemeint ist Deutschland, einfordern.
Hola la Ricola! Wer hat´s erfun´dn? Die Spanier! Wer zahlt`s? Die Deutschen!
Ein ganz großes Problem sehe ich aber auch in der Kunstwährung €uro. Eine Währung die seit Jahren gerettet werden muß, ist keine Währung.
Was konnte ich damals mit 2000 DM alles anfangen ? Mir ging es gut, es reichte für die Familie, die Miete, ab und zu mal gut Essen gehen und auch für Familienurlaub. Was kann ich heute mit 1000 € Rente anfangen ? Miete und Aldi und warten auf die nächste Rentenzahlung.
Alles richtig.
In den letzten Jahren erlebe ich aber auch einen lähmenden Anstieg bürokratischer Hürden. Allein die Umsetzung der DSGVO verschlingt Kappa ohne Ende, die an anderer Stelle fehlt.
Gerne hätte ich im Rahmen meiner Selbständigkeit (Unternehmensberatung) in den letzten 3 Jahren weiterhin in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Von wegen! Unmittelbar stand ich unter dem Generalverdacht der Scheinselbständigkeit, da ich zu der Zeit nur einen Kunden (Branche Automotive) vorzuweisen hatte. Geholfen hätte mir schlicht die (verflixte) Kontonummer meiner RV. Aber Nein, das wäre ja zu einfach gewesen –
Das Geringqualifizierte Jobs so schlecht bezahlt sind, hat damit zu tun, dass Millionen Unqualifizierte in den letzten Jahren nach Deutschland geströmt sind, somit ein Überangebot an Billigstarbeitern darstellen.
Da man von diesen Löhnen nicht leben kann und erst recht keine Familie mit Kindern durchbringen kann, dürfte es KEINEN NACHWUCHS für diesen Arbeitsmarkt geben. Dieser wird aber durch die Sozialleistungen ERZEUGT.
Ein Teufelskreis …
Das halte ich für falsch. Ob ein Billigjob einer ist, also gering entlohnt, hat mit der nationalen Identittät des Ausübenden nichts zu tun. natürlich werden Geringqualifizierte immer eher dazu streben, einen derartigen Job anzunehmen als einen, der hohe Qualifikation voraussetzt, allerdings übersehen Sie in Ihrem Denkansatz die Frage, warum denn überhaupt primär Ausländer/Zuwanderer in diesen Sektor des Arbeitsmarktes drängen.
Es gibt zwei einander bedingende Entwixcklungen: Gut bezahlte Arbeitsplätze ohne akademische Bildungsvotraussetzung sind hierzulande selten geworden. Diese waren industfrielle Arbeitsplätze, die es trotz Digitaliseierung unverändert gibt – nur nicht hierzulande. Die Globalisierung, der Welthandel haben zu ihrem Export aus Deutschland und damit seiner Deindustrialisierung geführt. Der Ersatz dieser industriellen Arbeitsplätze waren die prekären und schlechtbezahlen Jobs in Einfachdienstleistungen.
Daß Ausländer bevorzugt in diesen Sektor strömen, liegt nicht an ihnen, sondern daran, daß die Deutschen parallel zu o.a. geschilderten Etwicklung sich durch Gebärverzicht massiv selbst reduziert haben. So gibt es heute nur noch ca. 65 Millionen autochthone Deutsche, gegenüber 80 Millionen 1970. Somit haben Sie heute einfach viel zu wenig Autochthone, die noch bereit wären, eine niedrigezahlte dienende Tätigkeit auszuführen. Dadurch sind Ausländer in diesen Branchen – oder eben beim sozialstaatlichen Transfer – so überrepräsentiert. Man kann als Population seine Unterschicht nicht abschaffen. Entzieht man der eigenen Ethnie durch eine Mischung aus Bildungsaufstieg und negativer Geburtenrate die Basis für diese Unterschicht, wandert sie, osmotischen Vorgängen nicht unähnlich, einfach wieder ein. Ob Sie nun einen Sozialstaat haben wie Deutschland oder keine wie die USA – der osmotische Druck ist der Wohlstandsunterschied, der nicht von innen konterkariert werden kann, weil die Authochthonen durch geringe Geburtenrate eben keine Unterschicht mehr stellen können.
Nebenbei kollabiert damit auch ihr Altersversorgungssystem. Rente ohne eigene Kinder ist ebenso unmöglich wie eine Gesellscghaft ohne eigene Kinder. Gesellscfaten mit ausreichend eigenem Nachwuchs haben nie das Problem, von externer Einwanderung bedrängt zu werden. Sie brauchen sie nicht und lassen sie von sich aus nicht zu. Und haben auch alle Folgeprobleme daraus nicht. Sie sehen also, wo man ansetzen müßte. Am Ende bei der liberalen, individualistischen Gesellschaft an sich. Eine Quadratur des Kreises für alle westlichen Geselschaften, so, wie sie sind.
Nebenbei bemerkt, als die geburtenstarken Jahrgänge in den Arbeitsmarkt strömten, gab es nicht genug Lehrstellen und zu wenig Studienplätze. Mehr als ein Kind zu haben entsprach nicht dem Zeitgeist und galt als asozial. Außerdem zog diese Generation, die meistens Schlüsselkinder waren, es vor, erst gute wirtschaftlichen Verhältnisse zu schaffen, bevor man durch Kinder wieder in finanziellen Engpässen landete. Trotzdem waren auch damals junge Familien oft von der finanziellen Hilfe durch die Eltern abhängig.
Lebte man auf dem Lande, gab es nicht genug Kindergartenplätze und wenn, waren deren Öffnungszeiten für einen Berufstätigen mit üblichen Arbeitszeiten fast unmöglich zu bewältigen und man war von vorneherein auch auf ein eigenes Auto angewiesen, um überhaupt an den Arbeitsplatz zu kommen.
Kinder in Deutschland als Deutscher zu haben, ist seit Jahrzehnten von vorneherein erst mal mit einem Opfer auf Wohlstand verbunden und nicht mit der Sicherung der Rente.
Das Grundproblem sind die Schlepaz in Deutschland. Völlig losgelöst von jeder Realität beschließen sie Sozialleistungen für alle und jeden. Die Sozialkassen der Arbeitnehmer werden geplündert. Die Steuergelder werden geplündert und es besteht keine Transparenz mehr geschweige denn eine Verantwortlichkeit wie die Gelder verwendet werden, beziehungsweise Konsequenzen gezogen. Zum Beispiel wurde Frau von der Leyen von ihrer besten Freundin nach Brüssel befördert, obwohl sie die Bundeswehr marodiert hat und enorme Summen für undurchsichtige Berater verplempert hat, ganz nach der besten Art des neuen sozialistischen Matriarchat.
Die besten Ansätze für eine Sozial- und Steuergerechtigkeit wurden einst von Professor Paul Kirchhof erarbeitet.
Eine Grundrente sollte Richtung 1200 Euro sein, von 890 Euo zu leben ist ein Witz.
„Die meisten Jobs sind im Gastgewerbe…..“
Experten gehen davon aus, dass etwa 30 % der Einnahmen in der Gastronomie nicht über die Buchhaltung laufen und somit auch nicht versteuert werden.
Und das ist gut so. Diesen verkommenen ‚Staat‘ zu besch… sollte ‚Volkssport‘ werden. Den 68er Spontispruch – macht kaputt, was euch kaputt macht – umgekehrt aktualisieren und inszenieren. Bürgerlicher Widerstand – wo und wie es nur immer auch geht.
“ Diese niedrigen Renten resultieren daraus, dass viele Menschen aufgrund der zuweilen grassierenden Arbeitslosigkeit in den letzten Jahrzehnten .. “
Nö -. Diese niedrigen Renten resultieren einzig und allein aus der Herrschaft der Darsteller in Politik und Verwaltung. Allesamt Dilettanten, Dummköpfe, Berufsspinner, oder schlichtweg Kriminelle ( siehe Erfinder der R-Rente).
Hinzukommt eine gerade absurde Abgabenlast auf das Leben: höchste Energiepreise, Krankenversicherung, Rentenversicherung (sic!) – und damit nicht genug: CO2-Steuern demnächst, geforderte Verteuerung von Fleisch, und mit Corona läuft auch schon was, womit Oma und Opa endgültig ihr Häuschen in den Wind schreiben können.