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Die Angst der Herrschenden vor dem Armageddon

Verschwörungstheorie und Verschwörungsmythos

09.07.2020

| Lesedauer: 11 Minuten
Dieser postdemokratische deutsche Staat der dritten Dekade nach dem Beitritt der Länder der ehemaligen DDR zur BRD wandelt sich selbst zur verschwörungstheoretischen Republik.

Was ist der Unterschied zwischen einem Mythos und einer Theorie? Hat diese Frage eine Bedeutung, die über bloße Gehirnakrobatik hinaus geht? Hat sie vielleicht sogar eine politische Bedeutung, die für unser aller Leben von Bedeutung ist? Nähern wir uns dieser Frage behutsam – nähern wir uns ihr, indem wir sie zu verstehen suchen.

Der Mythos

Ein Mythos ist in seinem ursprünglichen Sinne nichts anderes als eine Erzählung. Das, was in neudeutscher Sprachvernebelung gern als „Narrativ“ umschrieben wird, ursprünglich allerdings auch für „Märchen“ steht. Der klassische Mythos ist daher nichts anderes als eine erzählerische Erfindung. Derartige Erzählungen können einen Kern dessen haben, was gemeinhin als Wahrheit bezeichnet wird – wobei auch dieser Begriff zumeist höchst unpräzise verwendet wird (in „Wahrheit – Religion – Wirklichkeit“, ISBN 978-3-943726-69-5, bin ich auf diese Problematik umfänglich eingegangen). Mythen können jedoch auch bar jeglichen Realitätsbezuges nichts anderes als mehr oder weniger hübsch erdachte Phantasievorstellungen wiedergeben.

Die Theorie

Eine Theorie beschreibt durch Denken gewonnenes Wissen. Wobei wir auch hier vorsichtig sein sollten: „Wissen“ impliziert nicht selten „Wahrheit“. Zumeist jedoch ist es nichts anderes als eine durch das denkende Individuum als „Wahrheit“ im Sinne von tatsächlichen, unwiderlegbaren Fakten angenommene Idee oder Vorstellung, die dennoch als Theorie niemals Wahrheit sein kann, solange sie des definitiven Beweises bedarf. Die Theorie ist eine Wahrheitsvermutung, deren Beweis aussteht. Ist dieser Beweis jedoch erbracht, handelt es sich bei der jeweiligen Erkenntnis nicht mehr um eine Theorie – denn nun wäre die Theorie Tatsache.

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Deshalb wiederum wird der „Theorie“-Begriff von manchen Wahrheitsgegnern auch gelegentlich genutzt, um wissenschaftlichen Erkenntnissen ihren „Wahrheitsgehalt“ weiterhin abzusprechen. Deutlich wird dieses beispielsweise bei den Erkenntnissen zur Evolution, deren Wahrheitsgehalt kein wissenschaftlich-denkender Mensch ernsthaft in Abrede stellen kann, und die dennoch gern als „Evolutions-Theorie“ von ihren Gegnern im Sinne des Framing bewusst in die Fragwürdigkeit des Ungewissen verbracht wird. Weshalb ein ernsthafter Mensch auch nie von Evolutionstheorie, sondern von Evolution oder Evolutionserkenntnis sprechen wird.

Eine Theorie basiert auf Thesen oder Hypothesen. Diese beiden Begriffe nun sind, wenn überhaupt, schwer zu unterscheiden. Die These können wir am ehesten als Wahrheitsvermutung oder als Wahrheitsannahme betrachten, die möglicherweise in der Sache und der ihr innewohnenden Logik naheliegend, nicht jedoch bewiesen ist. Als solche unterscheidet sie sich von der Theorie in ihrer Substanz nicht, jedoch in der Menge: Eine These steht immer für sich allein, während eine Theorie aus zahllosen Thesen bestehen kann – niemals jedoch nur aus einer These, da eine These allein keine Theorie ausmacht. Die Hypothese wiederum ist gleichsam die Steigerung der These ins Ungewisse. Basiert die klassische These zumeist noch auf zumindest logischen, vielleicht auch wissenschaftlich begründbaren Annahmen, so verzichtet die Hypothese als – wörtlich übersetzt – „Unterstellung“ auf jeglichen Bezug zur Wirklichkeit. Sie ist insofern das Pendant zum Mythos in der Theorie dann, wenn diese den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt.

Eine Theorie, die von der bloßen Wahrheitsvermutung zur manifesten Wahrheitsannahme wird, bezeichnen wir gemeinhin als Ideologie: Ein Sammelsurium unbeweisbarer Vermutungen, deren Anhänger gleichwohl wider die intellektuelle und wissenschaftliche Vernunft diese nicht bewiesene Vermutung alternativlos als Wahrheit annehmen – wiederum, ohne diese Wahrheitsannahme in irgendeiner wissenschaftlich korrekten Weise als eben solche beweisen zu können.

Mythos und Theorie sind enge Verwandte

Wir sehen: Mythos und Theorie sind im Ergebnis enge Verwandte. Sie unterscheiden sich dadurch, dass der Mythos gänzlich auf jeglichen Bezug zur Wirklichkeit verzichtet, während der Theorie, wenn sie sich nicht auf das Ergebnis von Hypothesen beschränkt, sondern in ihrer Thetik zumindest den Versuch unternimmt, sich der Wirklichkeit zu nähern, ein höherer Wahrscheinlichkeitsgrad des Tatsächlichen zugewiesen werden kann.

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Dieser graduelle Unterschied führt dazu, dass im Verständnis des unbedarften Menschen eine deutlich größere Unterscheidung zwischen Mythos und Theorie dominiert. Hier wird der Mythos uneingeschränkt in den Bereich des Sagen-haften gedacht; dabei bestenfalls – so der Mythos jene Erzählungen berührt, die landläufig als Religionen bezeichnet werden – als mythologischer Aspekt einer unbeweisbaren Wahrheitsvermutung angenommen wird. Der Theorie hingegen wird gemeinhin unterstellt, auf wissenschaftlichen, damit gefühlt auf Wahrheit beruhenden Erkenntnissen basierenden Tatsachen eine Realsituation der Gegenwart und selbst der Zukunft beschreiben zu können.

Auch wenn diese Unterstellung selbst wenig mit dem tatsächlichen Gehalt einer These zu tun hat, so dient diese ihrerseits lediglich theoretische Annahme vom hohen Grad der Wahrscheinlichkeit einer Theorie ihren Verfechtern gern als Instrument, ihre Theorie als Wahrheitsersatz anzudienen und zu vertreten. Gleichwohl bleibt festzuhalten: Die Theorie ist nichts anderes als eine mögliche Annahme dessen, was die Wahrheit sein könnte. Wäre die Wahrheitsidentität der sie füllenden Thesen bewiesen, so wäre sie keine Theorie mehr.

Die politische Bedeutung der Unterscheidung

Tatsächlich nun gewinnt diese geistige Akrobatik der Unterscheidung von Mythos und Theorie in der aktuellen Politik der Bundesrepublik Deutschland eine ungeahnte Bedeutung. Die Bedeutung ist derart relevant, dass nicht nur Politiker, sondern auch die zu Staatsmedien mutierten, öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sich an vorderster Front in die Unterscheidungsreihen eingliedern. Warum? Nun, man könnte als unbedarfter Betrachter den Eindruck bekommen, dass die Herrschenden von einer unbestimmten Angst bestimmt werden. Ein Eindruck, den wir als These in den Raum stellen, da wir ihn nicht beweisen können und er für sich allein noch nicht ausreicht, um bereits Theorie zu sein.

Worum geht es? Seit „der Staat“ – also jene, die als politische Führung über unser aller Geschick bestimmen – im Zuge der Corona-Panik in erheblichem Maße in die Grundrechte eingegriffen hat, mehrt sich der Widerstand gegen eben diese Eingriffe. Wie es das Recht eines jeden freien Bürgers ist, trafen und treffen sich einige jener, denen die Eingriffe zu weit gehen, zu Demonstrationen. Bei diesen wiederum waren auch Personen anzutreffen, die über un- und außergewöhnliche Wahrnehmungen der Wirklichkeit verfügen. Dabei ist der jeweilige Grad der Wahrscheinlichkeit der jeweiligen Wahrnehmungen so vielfältig wie der Mensch selbst.

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Neben jenen, die beispielsweise nicht akzeptieren wollten, dass sie nicht mehr ihre Zweitwohnung in einem anderen Bundesland ansteuern durften, oder denen die Eingriffe in ihre individuelle Lebensgestaltung grundsätzlich zu weit geht, finden sich auch Personen, deren Wahrheitsannahmen zumeist bestenfalls in den Bereich der Hypothese zu stellen sind. Manch einer unterstellt einem ungarischen Großkapitalisten, der sein Geld nicht zuletzt mit Insidergeschäften und gezielter Währungsmanipulation gemacht hatte, mit dem Corona-Virus den Griff zur Weltherrschaft vorzubereiten. Andere gehen davon aus, dass der ebenfalls zum Großkapitalisten gewordene Entwickler eines weithin genutzten Programms zum Betrieb von Computern die Chance nutzen wolle, um den Menschen per Zwangsimpfung Nanopartikel in den Körper zu spritzen, welcher ihrerseits das Individuum fernsteuern lassen.

Noch andere vertreten die Auffassung, dass ohnehin ständig über Strahlung ein permanenter, steuernder Angriff auf das Gehirn erfolge, welcher wiederum nur durch das Aufsetzen einer Kopfbedeckung aus Aluminium zu verhindern sei. Kurz: Neben jenen, die wir gemeinhin als normale, besorgte Bürger bezeichnen, finden sich auch jene wenigen ein, denen die breite Masse des Volkes gern den Titel „Spinner“ anheftet. Außerdem – was wiederum von den Herrschenden als besonders besorgniserregend wahrgenommen wurde – sollen sich auch sogenannte „Rechte“ im Sinne der politischen Gesäßgeographie nicht nur unter die Demonstranten gemischt haben, sondern sogar den Versuch unternehmen, diese in ihrem Sinne zu „instrumentalisieren“.

Die faschistische Sprache der Herrschaft

Tatsächlich fällt es der politischen Führung des Staates schwer, den von ihr unerwünschten Protest einzuordnen. So betonte Regierungssprecher Steffen Seibert zwar pflichtschuldig, weil andernfalls verfassungswidrig, dass selbstverständlich jeder Bürger das Recht habe, seinem Protest Laut und Gestalt zu geben – dennoch machte er am 11. Mai auch deutlich, wo für ihn – und damit für die Frau Bundeskanzler – das Erträgliche endet: „Wer abstruse Behauptungen; hasserfüllte Stereotype; Theorien, die entweder auf einen Sündenbock hinauslaufen oder auf eine Art Weltbösewicht, der alle Fäden in der Hand halten soll – wer das verbreitet, der will sein verschwörungstheoretisches Süppchen kochen, mit dem er offensichtlich bei anderen Gelegenheiten nicht so recht zum Zuge gekommen ist. Wer sowas verbreitet, der will unser Land spalten und die Menschen gegeneinander aufbringen.“

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Da war es nun spätestens in der Welt, dieses Wort von der „Verschwörungstheorie“, verbunden mit dem mittlerweile schon klassischen „Spalter“-Vorwurf, der immer dann in Erscheinung tritt, wenn jemand eine den politischen Führern missliebige Position vertritt. Der genau deshalb auch der Mottenkiste faschistischer Kampfbegriffe entstammt; anti-pluralistisch, damit wiederum antidemokratisch und in seiner Konsequenz verfassungswidrig ist, da er davon ausgeht, dass der Volkskörper eine meinungs-homogene Masse zu sein hat, die außer einer von oben (oder von sonstwo auch immer) verordneten Einheitsmeinung keine andere, etwa gar abweichende Auffassung dulden darf. Der eben auch einer vor allem deutschen Tradition zu entstammen scheint, die in der jüngeren Geschichte regelmäßig selbst behauptete „Abweichler“ als Sündenböcke missbrauchte; sie erst verbal zu vernichten suchte, dann selektierte und inhaftierte, am Ende vielleicht sogar eliminierte.

Abweichlertum von der Auffassung der Herrschenden ist für dieses Deutschland immer wieder eine üble Sünde gewesen, der es mit allen denkbaren Mitteln zu begegnen galt – und sei es, dass die Mächtigen selbst zu Verschwörungstheorien griffen, um abweichende Meinungen zu unterbinden. Merkel und ihr Kollegium der Nicht-Abweichler stehen insofern in manifester, deutscher Tradition – und es will bemerkenswert, wenn nicht sogar fehlinterpretierbar erscheinen, wenn ausgerechnet die Protagonistin der alternativlosen Einheitsmeinung im Zusammenhang mit den Einschränkungen der Bürgerrechte diesen Satz formuliert: „Denn dieses Virus ist und bleibt eine demokratische Zumutung.“

Unabhängig davon ist die hier dargelegte, regierungsamtliche Definition von Verschwörungstheorie durchaus auch in grundsätzlicher Hinsicht bemerkenswert. Zumindest dann, wenn wir sie nicht auf jene Personenkreise beschränken, die anlässlich einer Corona-Demonstration (neudeutsch auch: „Hygiene-Demo“) antreten. Wir werden darauf zurückkommen.

Die Verschwörungstheorie

Eine Verschwörungstheorie ist trotz des regierungsamtlichen Definitionsversuchs etwas, das nicht so ohne weiteres zu definieren ist. Gemeinhin wird darunter ein partiell auf Tatsachen basierendes Gedankenmodell verstanden, welches auf Grundlage gedanklich entwickelter Hypothesen bestimmte wahrgenommene, angenommene oder gedachte oder gefühlte Tatbestände erklären soll. Die „Verschwörung“ basiert dabei auf der Annahme, dass irgendwelche, für den normalen Menschen nicht fassbare Existenzen im Hintergrund gezielt auf das in der Theorie behauptete Ziel – zum Beispiel die Weltherrschaft – hinwirken.

Insoweit, als der Verschwörungstheorie zumeist Hypothesen als unbeweisbare Unterstellungen, oftmals auch Thesen, die zumindest einen Teilrealbezug aufweisen, zu Grunde liegen, sind eben diese Verschwörungsannahmen völlig korrekt als „Theorien“ zu bezeichnen. Nur am Rande soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass überaus erfolgreiche Geschäftszweige sehr gut von der Vermarktung von Verschwörungstheorien leben. Nein, nicht von den Esoteriker-Märkten ist hier die Rede, sondern von der Trivial-Literatur und der Film-Industrie. So definiert sich beispielsweise der anhaltende Erfolg der überaus erfolgreichen „James Bond – 007“-Reihe weitestgehend über dort zu Grunde gelegte, verschwörungstheoretische Vorstellungen mit partiellem Realbezug ebenso, wie dieses zahllose Katastrophen- und Nachzukunftsepen tun.

Die Queerfront der Verschwörungstheoretiker

Dennoch und weil die Herrschenden sich offensichtlich außerstande sehen, zwischen unpolitisch-esoterischen Verschwörungstheoretikern und Verschwörungstheoretikern aus den Kreisen der politisch „Rechten“ und der politisch „Linken“ sowie einfach nur besorgten Bürgern zu unterscheiden, schlug sich am 11. Mai der Sprecher des Bundeskanzleramts in die Bresche der pauschalen Diffamierung jeglicher Verschwörungstheoretiker – unmittelbar nach ihm startete folgerichtig der öffentlich-politmediale Versuch, den wissenschaftlichen Aspekt, der einer Theorie vorgeblich zuzuschreiben ist, von dem Verschwörungs-Wasauchimmer zu trennen.

Plötzlich tauchte im Sinne des Framing – der Besetzung von Begriffen und Diffamierung des Unerwünschten durch abwertende Begriffszuweisung – statt des Begriffs „Verschwörungstheorie“ der Begriff „Verschwörungsmythos“ auf. Wiederum angebliche Wissenschaftler, die sich der Erforschung eben solcher theoretischen Mythen oder mythischen Theorien hingeben und im Zuge ihrer Tätigkeit zumeist das Phänomen und dessen Entstehen erklären sollende Thesen entwickeln, unternahmen den Versuch, aus dem von der Wissenschaft als ernsthaft beanspruchten Begriff der Theorie die Verschwörungs-Überlegung auf die Ebene des Mythos herabzusetzen.

Der Verschwörungsmythos

Die eingeschworene Gemeinde jener, die in jeder Kritik auf die staatlich vorgegebene Politik eine Verschwörung rechtsextremer Personenkreise wittern, folgte dem Umetikettierungsansinnen gern und zumeist kritiklos. Jedoch nicht ohne jeden Verstolperer. So würfelten beispielsweise im Morgenmagazin der ARD Moderatoren und Reporter bei einem Bericht über das dort erkannte Verschwörungs-Unwesen die framenden Begriffe „Verschwörungsmythos“, „Verschwörungserzählung“ und „Verschwörungsideologie“ unkontrolliert durcheinander, dabei verkennend, dass bezieltes Framing im Sinne der Diffamierung von Begriffen nur dann erfolgreich ist, wenn ein bestimmter Zielbegriff einheitlich eingesetzt wird.

MACHT OHNE VOLK
„Wohin treibt die Bundesrepublik?“
Doch halten wir der MoMa-Redaktion zugute, dass sie immerhin bemüht gewesen ist, den höchstamtlichen Ukas der zielgerichteten Herabwürdigung des zum Unwort erklärten Begriffs „Verschwörungstheorie“ im Sinne der allgemeingültigen, alternativlosen Einheitsmeinung zu erfüllen. Da wird es entschuldbar, dass das intellektuelle Niveau der Beteiligten noch nicht in der Lage ist, die manchmal nur graduellen Unterschiede zwischen Mythos, Erzählung und Ideologie artenrein voneinander zu trennen – Hauptsache, aus der positiv im Sinne scheinbarer Glaubwürdigkeit interpretierbaren Theorie wird etwas, dessen Glaubwürdigkeit allein schon durch den verwendeten Begriff über den Rand des Glaubwürdigen verschoben wird.

Eines zumindest hoffen die Framer so zu erreichen: Sobald aus der „Theorie“ ein „Mythos“ wird, verlässt die Verschwörung die Ebene des Realen und zieht sich zurück in die Transzendenz des Irrealen. Aus einem Etwas, dem scheinbar reale Feststellungen und Tatsachen zu Grunde liegen, wird nun etwas, dem es an jeglichem Realbezug mangelt. Der Theoretiker, der den geistigen Intellekt der Wissenschaftlichkeit in Anspruch zu nehmen meint, wird so zum Träumer; zu einem Phantasten am Rande er Zurechnungsfähigkeit – am besten gleich zu dem, was gemeinhin als „Spinner“ abqualifiziert wird.

„Spinner“ bedeutet unseriös – weshalb Seibert bei seiner verschwörungstheoretischen Definition dem angesprochenen Bürger neben der unausgesprochenen Empfehlung, sich von Spinnern und also von „Corona-Demonstrationen“ fernzuhalten, auch eine konkrete Handlungsempfehlung mit auf den Weg gab. Jeder könne sich aus vertrauenswürdigen Quellen informieren, meinte der Sprecher Merkels. Wobei nun wiederum das Problem im Raum steht, vertrauenswürdige von nicht vertrauenswürdigen Quellen zu unterscheiden. Denn auch diese Auswahl fällt umso schwerer, wenn beispielsweise einer von der ARD als „Faktenfinder“ gelobten Lobbyistentruppe per Oberstem Gericht auferlegt wird, auf politisch wertende Zusatzbeurteilungen zu Medienprodukten der Konkurrenz zu verzichten und sie bei Zuwiderhandlung mit hohen Geldstrafen, alternativ Haft zu belegen ist.

Um die Unterscheidung zwischen seriösen und unseriösen Quellen dennoch im Sinne der regierungsamtlichen Definition zu erleichtern, erfolgt das Erkennen des Seriösen aus Sicht der Regierenden notwendig darüber, dass das dort Verbreitete kritiklos in Übereinstimmung mit der alternativlosen Auffassung der Regierung steht, wohingegen das Erkennen des Unseriösen notwendig über die Kritik an eben dieser regierungsamtlichen Auffassung ermöglicht wird. Womit nun wiederum beispielsweise Medien, die über ein internes Behördenpapier berichten, welches nicht der Auffassung der politischen Leitung des Hauses folgt, notwendig unseriös sind. So einfach ist die Welt, wenn in faschistischer Manier jegliche Kritik an obrigkeitsstaatlichem Handeln zum spalterischen Angriff auf die meinungsidentische Einheit des Volksköpers wird.

Jahrtausende alte Verschwörungsmythen stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes

Wenden wir uns dennoch und abschließend noch einmal der in sich hübschen Definition der/s Verschwörungstheorie/mythos/erzählung/ideologie zu, die der Regierungssprecher in seiner Darlegung zum Besten gegeben hat. Demnach zeichnen sich Verschwörungstheorien, die „unser Land spalten und die Menschen gegeneinander aufbringen wollen“, durch „abstruse Behauptungen“, „hasserfüllte Stereotype“ und „Theorien, die entweder auf einen Sündenbock hinauslaufen oder auf eine Art Weltbösewicht, der alle Fäden in der Hand hält,“ aus.

Nun, wir dürfen in dialektischer Logik davon ausgehen, dass im Sinne der seibertschen Definition auch Theorien, die auf eine Art Weltgutwicht, der alle Fäden in der Hand hält, hinauslaufen, in die Rubrik der Verschwörungstheorie fallen. Denn „gut“ und „böse“ sind als kulturspezifisches Ergebnis einer auf den jeweiligen Beurteilungskriterien dieser Kultur beruhenden, ethischen Betrachtung keine deterministischen Konstanten, sondern Kulturvariable.

PRIMA KLIMA
Linke Ideologie geht vor Verfassung
Nicht nur, weil das so ist, wäre der Bundesregierung infolge der seibertschen Definition nun dringend anzuraten, jenen Artikel 140 des Grundgesetzes abzuschaffen. Denn dort werden jahrtausendealte Verschwörungstheorien unter den staatlichen Schutz gestellt, die „abstruse Behauptungen“ von irgendwelchen unerkennbaren Überwesen, phantastischen Heerscharen und unbeweisbaren Ewigkeitsparadiesen in den Raum stellen; die zumindest partiell durch „hasserfüllte Stereotype“ auffallen, wenn sie pauschal durch sie als solche behauptete „Ungläubige“ und Andersgläubige als Quelle allen Übels diffamieren und deren Vernichtung propagieren; die auf „einen Sündenbock hinauslaufen“, den sie in unterschiedlichen Varianten als „Satan“ bezeichnen; die von einem Weltgutwicht ausgehen, der alle Fäden in der Hand hält, und der gleichwohl auch schnell zum Weltbösewicht werden kann, wenn der jeweilige Betrachter selbst einer Verschwörungstheorie anhängt, die die Weltgutwichtfunktion des Besagten im Auftrage des konkurrierenden, eigenen Weltgutwichts grundsätzlich ablehnt.

Alle als monotheistisch und als Religion bezeichneten Welterklärungstheorien haben als Verschwörungstheorien begonnen; als unbeweisbare Erklärungsmodelle des scheinbar Unerklärlichen, deren existentielle Notwendigkeit sich aus der behaupteten Verschwörung gegen sie gerichteter, mehr oder weniger unfassbarer Kräfte ergibt. Bei sachlicher Betrachtung haben sie diesen verschwörungstheoretischen Ansatz auch niemals verlassen, stehen doch jene abstrusen Behauptungen, hasserfüllten Stereotypen und Sündenböcke wie Fäden-haltende Mächte bis heute in ihren schriftlichen Manifestationen und bilden daher auch heute noch das Fundament der jeweiligen Verschwörungstheorie – oder sollten wir vielleicht doch besser von Verschwörungsmythos sprechen, weil das dem behaupteten religiösen Ansatz des Übernatürlichen in der Sache dann doch deutlich näher kommt als der Versuch des wissenschaftlichen Anstrichs einer Theorie?

Wenn der Kampf gegen die Verschwörungstheorie selbst zur Verschwörungstheorie wird

Sei es drum: Die Kulturgeschichte der Menschheit ist eine ewige Geschichte der Verschwörungstheorien. Ein wenig Licht in das Geflecht der dunklen und hellen Mächte, die irgendwie und unerkennbar von irgendwo die Geschicke der Menschen lenken, kam erst mit der westeuropäischen Aufklärung, dem sapere aude eines Immanuel Kant, in die menschliche Kultur. Dieses sapere aude aber wird lästig, wenn es im „postfaktischen Zeitalter“ einer Angela Merkel deren antidemokratische Alternativlosigkeit entlarvt, welche sich auch in Sätzen des kaum versteckten Absolutismus findet wie diesem: „Ich bin sehr einverstanden, dass jeder im Rahmen seiner Zuständigkeit arbeitet. Das heißt aber auch, dass mir als Bundeskanzlerin und der ganzen Bundesregierung schon wichtig ist, dass wir in grundsätzlichen Fragen übereinstimmen.“

L’Etat, c’est moi, sagte der Sonnenkönig. Ihr könnt machen, was ihr wollt, solange es das ist, was ich will, dass ihr es macht, sagt die Sonnenkanzlerin. Wer dem nicht folgt, wird zum Spalter, hinter dem irgendwelche bösen Mächte stehen, welche für den einer von Staats wegen verordneten Einheitsmeinung frönenden Volkskörper schädlich sind.

KRITIK AM BUNDESVERFASSUNGSGERICHT
Deutschlands Abschied vom Verfassungspatriotismus
Was, wenn nicht selbst eine Verschwörungstheorie ist es, wenn unverschworene Kritiker mit Verschwörungsesoterikern in einen Topf geworden und letztere in Bausch und Bogen zu geistig verwirrten Abweichlern gestempelt, diese dann wiederum als unterwanderungs- und übernehmungswillige „Rechte“ zwangskategorisiert werden?

Worüber beschwert sich eine Frau, die nicht von der Macht lassen kann, wenn sie selbst die Kraft und die Macht der Vernunft in ein vergangenes Zeitalter verbannt und stattdessen den Weg antritt vorwärts zurück in die Epoche der gesellschaftsdominanten Verschwörungsmythen, in der, von der normativen Kraft des Faktischen befreit, über das Richtig und das Falsch nicht die wissenschaftliche Erkenntnis entscheidet, sondern die unbeweisbare Annahme des moralisch-ethischen Gut und Böse?

Dieser postdemokratische deutsche Staat der dritten Dekade nach dem Beitritt der Länder der ehemaligen DDR zur BRD wandelt sich selbst zur verschwörungstheoretischen Republik.

Er bedarf der ständigen Präsenz des unsichtbaren Schattens einer vor nunmehr 75 Jahren verstorbenen Person, um deren unsichtbaren Fäden und Bünden der Verschwörung alle Unbill der Gegenwart und des eigenen Versagens zuschreiben zu können.

Er definiert seine Zukunft über unbewiesene Theorien, die nicht selten selbst auf verschwörungstheoretischen Vorstellungen vom moralischen Gut und Böse statt auf dem Axiom der Vernunft der Unterscheidung des Wahren und des Unwahren basieren.

Er bedarf der Verschwörungstheorien nicht zuletzt auch deshalb, um seine eigenen Verschwörungstheorien als Nicht-solche erkennen zu lassen.

Es ist der totale Staat, der im Sinne des deutschen Denkers Carl Schmitt alle Weisheit, alle Erkenntnis, und damit all das, was er als Wahrheit behauptet, für sich beansprucht.

Es ist der totale Staat, der unweigerlich in die faschistische Diktatur führt, weil er jegliche Abweichung von der regierungsamtlich verordneten „Wahrheit“ als Spaltertum verurteilt, welches, weil es „die Menschen gegeneinander aufbringt“, letztlich der apokalyptische Bote eines drohenden Armageddon ist, den es mit allen, wirklich allen Mitteln zu vernichten gilt.

Es ist der totale Staat, der sich die Ideale der Demokratie und der pluralistischen Meinungsvielfalt und Gewaltenteilung nur noch als Negligé überwirft, um seinen faschistisch-totalitären Anspruch der allein glücklich machenden Einheitsmeinung zu camouflieren.

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41 Kommentare

  1. Nachtrag :Substantiell entscheidend fuer die beobachtbare Entwicklung und ihren Erfolg ist die, entscheidend von und mit Merkel eingeleitete Reduktion des deutschen Menschen auf Affekte, Impulse, Instinkte und Triebe unter gleichtzeitiger diffamierender Elimierung der kognitiven Kontrolle, von nicht wenigen „GesellschaftswissenschaftlerInnen“ als neuer Weg zur glueckseligen Erfüllung gepriesen und bis heute, auch weil energiesparend, wirkmaechtig. Nur so sind die entsprechenden Bereiche des Gehirns von den. MachthaberInnen derart erfolgreich und nachhaltig zu triggern und der Neocortex durch immer massivere Ausschüttungen diverser Nuerotransmitter und Hormone praktisch auszuschalten. Dass eine derart auf Amygdala und archaische limbische Bereiche reduzierte Bonoboherde, „Entlastungsangebote“ muessen natuerlich sein, leichter zu führen ist, als eine Gemeinschaft (nach) denkender, selbstbewusster Individuen mit politischen Teilhabeanspruechen liegt auf der Hand.

  2. Interessante Aufdröselung der Begrifflichkeit, der Bedeutung und der Anwendung der Verschwörungstheorie ( und -mythos). Vielleicht liegt es an mir aber die message, so überhaupt vorhanden, habe ich nicht verstanden.

    Vielleicht sollte man bei diesem Thema bei Herrn Sokrates ansetzen. „Ich weiß daß ich nichts weiß“ bedeutet zu allerletzt dass alles möglich ist. Gepaart mit dem aus reiner Logik herzuleitenden Wissen darüber, daß Geschichte immer von den Siegern geschrieben wird
    heißt das nichts anderes als das unser vermeintlich gesamtes Wissen auf Ausführungen von mächtigen Personen und Institutionen beruht.
    Ist es denn völlig abzustreiten dass die Sieger vielleicht nur deshalb Sieger geworden sind damit die Verlierer Mundtot gemacht werden könnten? Wo endet denn das Machtstreben? So es ein Ende gibt kann dies nur die ganze Welt mit einem untertänigen und unterwürfigem Volk sein. Und wie erreicht man so etwas? Vielleicht mit „Weltproblemen wie Terrorismus, Klimaerwärmung und Rassismus? Oder evtl. mit einem „Weltvirus“ der selbst nach seiner Quasiauslöschung zu einer 7-Milliarden Zwangsimpfung mit neuartigem, genveränderden und ungetesteten Impfstoff führen soll?
    Vielleicht spinne ich mir ja da eine Theorie zusammen die fernab jeder Realität ist.
    Was ich aber ganz sicher weiß ist, daß ich das auf keinen Fall möchte.

  3. Bekanntlich hat die Autokratin in einer der denkwürdigen und aufschlussreichen Frage runden im BT bereits Fragen als „spalterisch“ diffamiert, um sich so wie ueblich der Antwort zu entziehen. Mir ist das Motiv der Verschwoerungsdenunziation hierzulande klar, denn der heute lebende Deutsche moechte vieles sein, definitiv aber kein Verschwörer oder Meuterer gegen die Regierung von einer Mutti, die es nur gut mit ihm meint. Der Hegel’sche Glaube an den Staat und seiner Allwissenheit und Güte ist ungebrochen, zumindest wenn er von Typen wie Merkel, Soeder und Kretschmann repräsentiert wird. Warum es bei vielen Deutschen offenbar nicht eingängig ist, dass es „vor“ einer Verschwörung noch eine, von bestimmtenInteressen und Zielen geleitete, Kollusion gibt, erschließt sich nur mit der Vermutung, dass Deutsche mit Interessen und Zielen nicht viel anfangen koennen, gleich ob es um Interessen von Staaten oder Zielen von Typen wie Merkel und anderen geht, von Gruppen aus dem Kapital und Multis aus deren Interesse heraus massiv unterstützt. Den anruechigen Begriff Verschwörung braucht es nicht um zu erkennen, zumal es nicht einmal verheimlicht wird, was das Ziel bestimmter politischer und wirtschaftlicher Akteure ist. Aus deren Sicht sogar rational nachvollziehbar. Das Interesse des Demos und seiner bürgerlichen Teile, so vorhanden, sollte diesen Zielen (eigentlich) diametral entgegenstehen. Diverse Mechanismen sorgen erfolgreich dafuer, dass diese Demosinteressen nicht gegen den Feind im eigenen Haus, der sich als fuersorgicher Freund tarnt, vertreten werden. Verbloedung verhindert Bewusstwerdung, Brot und Spiele sorgen fuer Ablenkung und Narrative oder schoene Märchen sorgen dafuer, dass die „Kinder“ den, nicht zufaellig häufig weiblichen, Rattenfängern hinterherlaufen, und die Spaltung mit Diffamierung verhindert eine gemeinsame Interessenvertretung qua Zusammenschluss. Dieser findet aber auf der anderen Seite durchaus statt, ohne den Begriff der Verschwörung bemühen zu muessen. Nebenbei erfahren natuerlich auch Mythen zuhauf fröhliche Urstaend, nicht verwunderlich in diesen gewollt antifaktischen und voraufklaererischen Zeiten, wenn sie dem Regime auf seinen Weg nuetzen. Diese Mythen reichen von der Gottgleichheit von Merkel ueber die Gesandtheit von Greta zur Geschlechtskonstruktion bis hin zur“ Frau als besseren Menschen“, von den Opfermythen ganz zu schweigen, massivste Widersprüche, deren Erkennung aber einen gewissen Mindestverstand voraussetzen wuerde, inklusive.

  4. „Er bedarf der ständigen Präsenz des unsichtbaren Schattens einer vor nunmehr 75 Jahren verstorbenen Person, um deren unsichtbaren Fäden und Bünden der Verschwörung alle Unbill der Gegenwart und des eigenen Versagens zuschreiben zu können“.

    Das trifft es ziemlich gut. Am Ende wird man auch noch Corona für all das verantwortlich machen, daß man selbst vergeigt hat, eingeleitet schon Jahre vor dem Auftreten des Virus.
    Darüber hinaus: auf den nicht genehmen Demos wird von den MSM immer derjenige Typus selektiert, der möglichst bizarr, ungepflegt, verfettet und zahnlos ist. Dieser darf dann irgend was möglichst wirres und vernuscheltes ins Mikro keifen. Und schon ist die ganze Demo diskreditiert. Ziel erreicht.

  5. Das Wort Verschwörungstheorie ist ein Wording aus1967 durch die CIA, um die Fragen nach den Urhebern des Attentats auf Kennedy zu desavouieren.
    Seit dem wird es gemacht mit großem Erfolg. Die Massen sind dankbar für derart einfache Erklärungen, je größer der Vorwurf, desto unsichtbarer wird die dahinterstehende Lüge, eine Form der Propaganda, Merkel eine Meisterin ihres Faches.
    Und wenn alles nichts hilft, dann eben Rechter oder Antisemit.
    Und es funktioniert, es funktioniert prächtig.

  6. „Noch andere vertreten die Auffassung, dass ohnehin ständig über Strahlung ein permanenter, steuernder Angriff auf das Gehirn erfolge, welcher wiederum nur durch das Aufsetzen einer Kopfbedeckung aus Aluminium zu verhindern sei.“ ts,ts… diese Hinterweltler! Der Aluhut wird nichts nützen. Man muß einen aus Blei aufsetzen 🙂

    • Kupfer ist noch besser, Silber am besten. Hohe elektrische Leitfähigkeit und Absorption elektromagnetischer Felder. Der Aluhut ist nur der Schild des kleinen Mannes, die Alufolie die 1€ Variante aus dem gleichnamigen Shop. ? ?

  7. Die „Zwangsimpfung“ gegen Masern ist seit 1.3.2020 am Laufen. Und mache bangen schon um ihren Arbeitsplatz, so sie sich nicht impfen lassen wollen, aber nicht 100% Immunität nachweisen können. In dem Fall wird der Arbeitgeber in die Pflicht genommen, zu überprüfen und auf Erfüllung zu pochen.

    • Wie sähe die Welt wohl ohne Masernimpfung aus?
      Meine Urgroßeltern, die noch Zeiten ohne Impfschutz erlebt haben, haben das als großen Segen gepriesen. Warum wohl?

  8. Echte Wissenschaft und Wissenschaftler, sowie Politiker die tatsaechlich der Wissenschaft folgen wollen und Journalisten die des Begruffes wert sind, begruessen angebrachte Zweifel, Gegenthesen und -argumente, und setzen sich intensiv sachlich mit jenen auseinander, statt sie zu ignorieren oder zu diffamieren, schon gar nicht pauschal und aus identitaetspolitischem oder ideologischen Ansatz heraus.
    Nicht umsonst heisst es ja:
    Science progresses one funeral at a time.

  9. Verschwörungstheorien sind Puzzle, bei denen noch nicht jedes einzelne Puzzlestück an die richtige Stelle gesetzt worden ist oder gänzlich fehlt und deshalb nicht an die richtige Stelle gesetzt werden kann.

    In ersterem Falle versucht der Verschwörungstheoretiker das Puzzle mit seinen in Gänze vorliegenden Stücken zu vervollständigen und drückt im Ablauf hie und da die falschen Teile an die falsche Stelle im noch unfertigen Bild.
    Im zweiten Falle versucht er, fehlende Puzzlestücke in seinem Kopf zu ergänzen und so das Gesamtbild zu rekonstruieren.

    In beiden Fällen hat der Verschwörungstheoretiker ein Informationsdefizit, das er versucht auszugleichen. Diesen Vorgang kann man unterstützen, indem man ihm die nötigen Informationen liefert, um das Puzzle korrekt zu vervollständigen und aus einer Verschwörungstheorie eine validierte Information zu machen.
    Manchmal ist die Lösung eines Puzzles jedoch gar nicht erwünscht, denn das vervollständigte Puzzle ergibt eventuell ein für bestimmte Personen ungünstiges Bild. Dann liefert man dem Verschwörungstheoretiker ganz gezielt die falschen Puzzleteile, damit er das Puzzle niemals korrekt lösen kann.

    Der erste Fall ist das Resultat von mangelnder Kommunikation und damit ein unbeabsichtigtes Missgeschick, was korrigiert werden kann.
    Der zweite Fall ist volle Absicht und damit kein Missgeschick.
    Und der zweite Fall ist gar nicht so selten.

    • „Dann liefert man dem Verschwörungstheoretiker ganz gezielt die falschen Puzzleteile, damit er das Puzzle niemals korrekt lösen kann“.

      Das ist doch selbst schon eine Verschwörungstheorie.

      „In beiden Fällen hat der Verschwörungstheoretiker ein Informationsdefizit, das er versucht auszugleichen“.

      Nein, es ist viel schlichter. Er hat kein Informationsdefizit, sondern ein Hirndefizit. Ausgleich leider unmöglich.

      • Wenn man alle Verschwörungstheorien der letzten 100 Jahre per se als „Hirndefizit“ ad acta gelegt hätte, dann sehe heute die Welt wohl etwas anders aus……

        Wie im Artikel beschrieben bedarf es kritischer Geister, bis eben hin zu den Spinner, um den Wahrheitsgehalt von offiziellen Postulaten zu verifizieren bzw. zu falsifizieren.

        Wenn sie sich die Systemmedien betrachten und sehen, wie sehr hier Gleichschritt herrscht und auch geschrieben und gefordert wird, dann erkennen sie auch, weshalb es „Spinnern“ bedarf.

        Bei Fortschreiten der Entwicklung werden sie keinen Unterschied mehr, in Bezug auf Unterdrückung und Gleichschaltung der Menschen, zwischen den Jahren 1935 und 2030 erkennen…….außer vielleicht, dass sie eine signifikante Anzahl an Personen sprachlich und kulturell nicht mehr verstehen, weil diese auf ihre Kultur kacken und sie nur als Sklaven ihrer Wünsche wahrnehmen.

  10. Verschwörungstheorien haben für die Verschwörungs-Praktiker oft den Nachteil, dass sie sich nach ca. 30 Jahren als die Wahrheit erweisen.

  11. Feyerabend meinte, daß der Wahrheitsgehalt wissenschaftlicher Theorien ähnlich hoch sei wie der von Mythen und Sagen. Wissenschaft sei teuer, laut und auffallend. Nachdenkenswert auf alle Fälle.
    In unserer Postdemokratie geht der Grad des Verkommenseins und der Lüge ins Obszöne.
    Das wirft ein übles Licht auf die Akteure. „Des Kaisers neue Kleider“, ein Märchen, klug mit wahrem Kern, zeigt die Nacktheit hybrider Menschen auf.
    Das ist hier ein Anblick der zum Abwenden zwingt. Nur so kann die Entäußerung vermieden werden.

  12. Nun, eine (natur-)wissenschaftliche Untersuchung [=Analyse] einer Wechselwirkung kann mit einer wohlbegründeten Vermutung [educated guess: An educated guess is a guess which is based on a certain amount of knowledge and is therefore likely to be correct. Collins Cobuild] beginnen, oder mit einer ebenso wohlbegründet formulierten (natur-)wissenschaftlichen Hypothese. Diese (natur-)wissenschaftliche Hypothese lässt sich nun durch Versuche [=Experimente] bestätigen, widerlegen oder keines von beiden. Ist eine (natur-)wissenschaftliche Hypothese bestätigt, so nennt man sie fortan (natur-)wissenschaftliche These. Diese (natur-)wissenschaftliche These wiederum kann in eine bestehende (natur-)wissenschaftliche Theorie eingefügt werden, oder man kann mit einer (natur-)wissenschaftlichen) These eine neue (natur-)wissenschaftliche Theorie begründen. Eine (natur-)wissenschaftliche Theorie basiert auf durch Versuche bestätigten Hypothesen. Eine (natur-)wissenschaftliche Theorie beschreibt also durch Denken und Versuche gewonnenes Wissen und Erkenntnisse.

    Verschwörungsvermutungen/Verschwörungsmythen haben deshalb weder etwas mit Hypothesen noch mit Thesen oder gar mit Theorien zu tun. Sie lassen sich daher auch weder durch Versuche bestätigen noch widerlegen. Sie sind wie sich selbstverstärkende und gegen jegliche Kritik immunisierende kognitive Dissonanzen.

  13. Danke, Herr Spahn, für die Auffächerung. Erlauben Sie mir einige Anmerkungen aus der Perspektive des Wissenschaftlers. Eine Theorie umfasst immer ein fundamentales Prinzip sowie ein Repertoire von Denkansätzen und Methoden, welche dieses Prinzip fruchtbar machen. Das sieht man an der Allgemeinen und der Speziellen Relativitätstheorie, der Quantentheorie, der Quantenfeldtheorie usw., und selbstverständlich auch an der Evolutionstheorie. Es sind conceptual frameworks, wie man im Englischen sagt. Daher ist das Thema des menschengemachten Klimawandels keine Theorie i.e.S., dazu fehlt es an intellektueller Weite, es handelt sich um eine Spezialhypothese zur Relevanz von CO2, denn darauf konzentriert sich schon deshalb alles, weil CO2 den zentralen Hebel für einen inzwischen riesigen Tross von Nutznießern darstellt, die das Thema längst in das Feld der Religion transferiert haben. Auch „verzichtet die Hypothese nicht auf jeden Bezug zur Wirklichkeit“, im Gegenteil wird sie oft durch Beobachtungen nahegelegt, als begründete Vermutung. Nur ihr Grad der Sicherung lässt zu wünschen übrig, sie bleibt aber lange, auch wenn viele mit ihr konforme Daten vorliegen, eine Hypothese. Mit „Hypothese“ verbindet man empirische Prüfbarkeit zumindest im Prinzip, mit „These“ nicht notwendigerweise. So jedenfalls arbeiten Wissenschaftler. Aus der Luft gegriffene „Hypothesen“, die von Phantasien nicht unterscheidbar sind, gedeihen nur im Laienmilieu. Wie Sie zu Recht konstatieren, macht sich überall bemerkbar, dass sich die Bedeutung dieser Begriffe in der Wissenschaft von derjenigen im Alltagsgebrauch oder gar der Agitprop unterscheidet. Statt des mehrdeutigen Begriffes der „Ideologie“ gebrauche ich den der „Fiktiologie“, der das Moment der ungerechtfertigten Verabsolutierung genauer beschreibt.

    Das Auswerfen von und Umsichschlagen mit Phrasen wie „Verschwörungsmythos“ usw. scheint in der Tat sehr schlicht motiviert und durchsichtig (wie alles bei der sog. Intelligenz oder Elite). Einerseits kaschiert man so den Mangel an Argumenten auf der eigenen Seite, andererseits versucht man, pauschal die Argumente des Gegners zu eliminieren, indem man ihn für unmündig, verblendet, amoralisch, leichtfertig, gefährlich usw. erklärt. Das lief früher unter „Ketzer“, „Atheist“ (m.W. hat die tü. Religionsbehörde Atheisten für geisteskrank erklärt, und in S.-A. firmieren sie als „Terroristen“), und natürlich unter „Jude“, „Geistesjude“, „Volksfeind“, heute analog unter „Ungläubiger“, „satanischer Evolutionist“, „Rassist“ usw. Dass beispielsweise die EKD mit der Klimaforschung kopuliert, hat nichts mit Liebe zur Wissenschaft zu tun, im Gegenteil, ihre Religionisierung und die entsprechende Bereitstellung von (ggf. Totschlag-)Phrasen („Klimaleugner, Klimasünder, Klimabuße, Klimafasten“ usw.) stehen in direkter Tradition der Wissenschaftsfeindschaft Luthers.

    Es ist kurios, wenn Herr S.S. davor warnt, einen „Weltbösewicht“ zu hypostasieren. Haben wir den nicht Tag für Tag, gerade im Milieu der Follower & Handpuppen von Frau A.M.? Man vergleiche, wie dieser Weltbösewicht in den Medien dargestellt wird, mit den Darstellungen von Churchill und Roosevelt im seinerzeitigen Edelblatt „Das Reich“, dann fallen die Parallelen wie Balken ins Auge. Herr S.S. ist mir übrigens vor 2,5 Jahren in einem sehr konkreten Fall als nugator malignus aufgefallen, und ich hätte mit ihm gelegentlich ein sehr persönliches Hühnchen zu rupfen. Unter den Auspizien der mater ineptorum omnium gedeiht halt mehr als je zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik, von AAS bis Zelotismus. Das Gemeinsame ist der links-totalitäre Habitus.

      • Das genaue Gegenteil ist der Fall.

    • Ihr Kommentar ist mitunter selbst ein gutes Beispiel für eine Verschwörungstheorie.
      Darüber hinaus ein infantiles Aneinderreihen von Fremdwörtern, mit denen Sie Intellekt vortäuschen wollen.
      Ich möchte lieber nicht wissen, was für ein Wissenschaftler Sie sind. Von Physik haben Sie jedenfalls nicht den geringsten Schimmer.
      Sie sollten den Kommentar von LiKoDe lesen, dann haben Sie heute wenigstens was gelernt.

      • Anmaßend. Ihre anderen Kommentare hatten mehr Niveau.

    • Ach ja, und wenn Sie gelegentlich mit „Herrn S.S.“ Ihr persönliches Hühnchen rupfen – lassen Sie es uns nicht wissen.

  14. Das Corona-Virus, die Legende seiner Tödlichkeit und die Nähe zur „Wir-werden-alle-an den-CO2-Folgen-sterben-Klima-Kirche“. Eine Verschwörungstheorie (??) von mir – Aluhutträger und Spinner – lt. Seibert in einer Reihe mit Flatearthern, Chemtrailanhängern und Zwangsimpfungsneurotikern stehend.

    1997 wurde das sog. Kyoto-Protokoll unterschrieben. Seitdem gehen die Regierungen weltweit davon aus, mit Ausnahme von Kanada und den USA, CO2 wäre der „Hauptschuldige“ an der Klimaveränderung. Maßnahmen, wenngleich nicht rechtlich bindend und einklagbar, wurden beschlossen. 2016, 20 Jahre nach Kyoto, wurde in Paris festgestellt, daß daß das Spurengas CO2 in der Atmosphäre zugenommen hat und weiterhin zunimmt und daß dessen Zunahme unterbunden werden muß, andernfalls dieser Planet gegrillt würde. Alle in Kyoto auf loser Basis vereinbarten Maßnahmen hatten sich als wirkungslos erwiesen. Wie frustrierend für die ständig steigende Anzahl der Tagungsteilnehmer. Die weltweiten Regierungen, mit Ausnahme von Syrien und den USA, stimmten dem Pariser Abschluß-Protokoll zu. Die Regierungen weltweit ringen also nicht mehr darum, O B CO2 der Auslöser für die Klimaveränderungen sei, vielmehr sind sie sich einig darüber, DASS dies so ist. In Kurzform: Das ist weder These noch Theorie – sondern Fakt. These: Eine neue Glaubensbewegung, eine Kirche, hatte sich gegründet. Gegründet auf den Berechnungen und Prognosen von Klima- und Klimafolgenforschern, deren „Wissenschaft“ auf dem Hin- und Herwälzen von Zahlen beruht, deren Herkunft auf Spekulationen gegründet ist, die ihre Basis in Vermutungen haben.

    Alljährlich finden „Klima- und Umweltkonferenzen“ mit jeweils mehr als 20.000 Teilnehmern statt, rekrutiert aus den Zustimmerstaaten des Kyoto- und Pariser Protokolls sowie unzähligen NGO und „Wissenschaftlern“. Wie frustrierend für die, daß sich die Ergebnisse hinsichtlich der Reduzierung des Giftgases CO2, nicht wie gewünscht einstellen. Offensichtlich sind die seitens der Regierungen eingeleiteten Maßnahmen zu halbherzig, werden von den Bevölkerungen konterkariert – auf jeden Fall scheint das Alles viel zu lange zu dauern um den vermuteten weltweiten Gau abwenden zu können. Die Zeugen Jehovas erwarteten den Weltuntergang 1975 und wurden bitter enttäuscht. Gibt es hier eine Parallele zur Klima-Kirche? Aber das ist reine Polemik.

    Im Dezember 2019 ereignete sich die (vermeintlich) erste „Covid19“-Infektion in China. 2 Monate lang wurde dieses „neue“ Virus „heruntergespielt“ (ich sage: realistisch betrachtet), bis man im Februar 2020 sein wahres Potential erkannte. Wenn es zur „weltweit tödlichen Pandemie“ ausgerufen würde, dann liessen sich mittels der dann eintretenden Folgen die Klimaziele, die CO2-Vermeidung, vielleicht doch erreichen. Ganz ohne Einleitung einzelner Zwangsmaßnahmen, die bei den Bevölkerungen zu erheblichem Unmut geführt hätten. Der Shutdown, unter dem Narrativ die Bevölkerung vor einer tödlichen Gefahr zu bewahren, ließ auf einmal alle Maßnahmen Wirklichkeit werden, die ohne die Bedrohung durch „eine weltweit tödliche Pandemie“ niemals durchführbar gewesen wären. Und das unter dem tosenden Beifall der betroffenen Bevölkerung.

    Dazu war keine „Abstimmung unter den Regierungen“ notwendig. Die waren sich ja schon seit Jahren dahingehend einig, daß CO2 der neue Satan sei. Es bedurfte nur des Rufes der WHO um eine unabgestimmte aber trotzdem konzertierte Aktion der Industriestaaten herbeizuführen.

    Die Wucht der Indizien scheint mir überwältigend. Keine Hpothese, keine Theorie, sondern nur eine lose Aneinanderreihung von Fakten.

    Wir werden mit großen Zahlen geängstigt, die niemals in einen Zusammenhang gestellt werden. Würde der Zusammenhang kommuniziert, outete sich Covid19 als das, was es ist: Eine Marginalie.In keinem Land führte Covid bisher zu „Übersterblichkeit“. Noch nicht mal in den USA, wo uns 130.000 Corona-Tote um die Ohren geschlagen werden. Im ersten Halbjahr 2020 starben in den USA knapp 15.000 Menschen mehr als im 1.Halbjahr 2019. Wo sind sind sie geblieben, die 130.000 Corona-Opfer?

    Als Aluhutträger und Spinner steht für mich fest: Corona ist eine mindergefährliche Erkältungskrankheit die als Vehikel zur Umsetzung der Ziele der Klima-Kirche dient.

    • Wenn es aber nur um Klima ginge – weshalb holt man Millionen neue Menschen, vornehmlich Muslime, meistens auch noch wehrfähige junge Männer, nach Deutschland, deren ökologischer Fußabdruck sich mit dem Betreten Europas und der ihnen zur Verfügung gestellten Erstausstattung, dauerhaften Alimentierung einschließlich Wohnung, um ein Vielfaches erhöht?
      Nicht nur „Klima“ sondern auch gleich Islamisierung und damit „Unterwerfung“ ist uns zugedacht in eine Ideologie, die zwischen Gläubigen und Ungläubigen, Mann und Frau deutlich unterscheidet und allen ihren zugedachten Platz in einer solchen Gesellschaft bereit hält. https://twitter.com/AliCologne/status/1281180647718105088
      Während sie sich die Kinder schnappen, sind die Alten, die vielleicht regulierend eingreifen könnten, wegen des Virus verängstigt und teilweise immer noch nicht zu besuchen in Heimen eingesperrt. Und unsere bisher gewohnte Kultur dank Corona der in Afghanistan und anderen islamischen Staaten angepasst.
      Die Lawine mit den vielen Themen, die wohl im PIK zusammen laufen, überrollt uns gerade. Interessant zu sehen, wo die Krake ihre Finger überall hin streckt: https://twitter.com/pik_klima?lang=de
      Die das glauben und unterstützen und auch mit solchen wie Greta am Ball gehalten werden sind die, die in der so bereiteten schönen neuen Welt leben und dafür bezahlen werden müssen: https://twitter.com/rahmstorf

      • Vielen Dank für den Link betr. AliCologne. Ich habe ihn mir abgespeichert, um den Inhalts bei passender Gelegenheit meinen ach so toleranten und weltoffenen Freunden vorzuspielen. Ein nonfiktionaler Film – und sei er noch so kurz – sagt eben zuweilen mehr als 1000 Worte…

  15. Allen „West-Deutschen“ die Angst vor einer DDR 2.0 haben, sei gesagt, dass diese „nur“ 40 Jahre gehalten hat. Und dies NICHT ZULETZT durch Geld und Waren aus der BRD. Ich erinnere an den Milliardenkredit durch FJ Strauß und die Westpakete* und Geldtransfers.

    Historisch gesehen, schaffen es „dekadente“ Gesellschaften NICHT sich von Krisen richtig zu erholen. Somit könnte die Corona-Krise der Anfang vom Ende sein. Die Frage ist eher, wie die USA und China sich erholen. Diese beiden Wirtschafts- und Weltmachträume sind die Messlatte für Europa. Wobei China nicht aufzuhalten ist, und die USA erst mal mit Trump und BLM beschäftigt ist. Somit werden die Ereignisse in den USA (Präsidentschaftswahlen) wohl die Richtlinie für Europa bilden.

    *der Wert war immens, da es Mangelprodukte enthielt. Einen guten Füller oder Taschenrechner gab es in der DDR nicht.

    • Gut möglich, dass Sie recht haben und dieser Staat hat die längste Zeit existiert. Die Frage ist, was kommt danach. Die Kandesbunzlerin schwafelte vor einem globalistischen Milliardärsforum ja von einer großen Transformation, der sie uns unterziehen will. Man muss realistisch konstatieren, dass sie damit schon recht weit gekommen ist und dass sie in in Zusammenarbeit mit ihrer Freundin UvL und anderen ja fleissig weitermerkelt. Wahrscheinlich kommt demnächst eine Phase, die von chaotischen Z wischenfällen à la Silvester 2015 und Stuttgart 2020 einerseits und autoritären Freiheitsbeschränkungen andererseits bei gleichzeitiger Verarmung geprägt ist. Danach könnte in zwei bis drei Jahrzehnten die Islamische Republik Deutschland kommen, in der wieder Stabilität herrscht. Den zukünftigen Machthabern in dieser IRD wird es ziemlich egal sein, wie das Land wirtschaftlich dasteht im Vergleich zu China und den USA, das sind dann nicht mehr die Benchmarks. Da zählt dann mehr der Vergleich mit den islamischen Bruderstaaten.

  16. Es ist eine gnadenlos konsequente Flucht nach vorn, welche der Regierungsapparat samt Medien seit etwa 2016 unternommen hat. Devise: Angela Merkel darf auf keinen Fall das Gesicht verlieren und ihre Kritiker (vulgo: die Rechten) dürfen nicht auch noch Recht behalten! Notfalls ändert man halt die Wirklichkeit ab.
    Je repressiver sich das Ganze ausnimmt (Corona kommt zur Hilfe), desto mehr kann man einen Eindruck von den verheerenden Fehlern erhalten, welche seit 2010/11 gemacht worden sind. Es ist die reine Flucht nach vorn. Kein Masterplan, sondern pure Not.
    Ähnlich ist m.E. der stalinistische Terror zu verstehen, ohne ihn damit verharmlosen zu wollen. Bereits um 1920 muss den Bolschewiki klar gewesen sein, dass sie bereits gescheitert waren, daher „Augen zu und durch!“(letzte Äußerungen Lenins vor seinem Tod lassen darauf schließen).

  17. Werter Herr Spahn,

    wie immer: ein lesens- und aufbewahrenswerter Beitrag!

    Mit einer kleinen Schwäche: das „Evolutionsbeispiel“ passt m.E. nicht. Diese ist und bleibt eine Theorie und es ist m.E. auch kein Framing von einer Evolution-Theorie zu sprechen, was ich selbst tue (bin Chemiker). Zur Vertiefung empfehle ich Hugo Staudingers Artikel „Der methodische Atheismus der neuzeitlichen Wissenschaften“ und „Die Unterschätzung der Folgen des methodischen Atheismus“.

    Der methodische Atheismus – MA – ist kurz gefasst die im 17. Jahrhundert postulierte Konzeption von Huge Grotius , dass „alles erklärbar sein muss, als GÄBE es keinen Gott“. Der MA ist selbst eines der wirkungsvollsten Framings, dass mir bekannt ist. Es entfaltet, weil den meisten unbekannt, eine unheilvolle Wirkung in der Frage der persönlichen Erkenntnis des „woher kommt und wohin geht“ der Mensch.

    Das Konzept oder die Theorie der Evolution mag jeder gerne für sich in einer existentiellen Weise annehmen, einen Erkenntnisrang würde ich ihr nicht beimessen.

    Dies sagt ein sehr ernsthafter Mensch 😉

  18. Was soll denn an einer Theorie so falsch sein? Sie ist nur nicht richtig, wenn sie als Kampfmittel, von wem auch immer benützt wird und dem Theoretiker von vorneherein unterstellt, daß seine Theorie, sprich Vermutung, Anlaß wäre um sein Gegenüber zu schädigen.

    Nun taucht zwangsläufig die Frage auf, wer war zuerst da, die Henne oder das Ei, denn hätten wir mehr Theoretiker, dann würde eine Mehrheit den eigentlichen Verschwörungstheoretiker schneller ausmachen, weil bei ihnen gegensätzlich schon längst eine andere Strategie jenseits der Theorie verfolgt wird und um das ganze zu kaschieren, wirft man den anderen das perfide Wort Verschwörungstheoretiker um die Ohren, damit diese im Ansehen des Restes der Betrachter verunglimpft werden und von den eigentlichen Problemen ablenken soll.

    In Nazideutschland sprach man bei Abweichlern von Gesinnungslumpen und heute benützt man das gleiche Wort, neu abgewandelt in der Hoffnung damit eine Gegenmeinung im Keim ersticken zu können. Das alles ist nicht neu, nur erscheint es zunächt gewaltloser und darin liegt die eigentliche Gefährlichkeit, weil sie allen Andersdenkenden jede Fähigkeit abspricht mit ihrem Denken zu richtigen Ergebnissen zu kommen, weil das nur der Staatsratsvorsitzenden und ihrer Entourage vorbehalten ist und alles andere an Majestätsbeleidigung grenzt, was natürlich unterbunden werden muß.

  19. Von Verschwörungstheorie kann gar keine Rede mehr sein, denn zu offensichtlich sind die vielen Unwahrheiten, und der Unsinn, der unters Volk gebracht wird. Statt sich um die Wirtschaft, und das Wohlergehen der eigenen Bevölkerung zu kümmern, werden immer neue Themen ins Blickfeld derückt, die „wir dann schaffen“ müssen. Dabei wird das Recht gebrochen, Sprachregelungen getroffen, Qutenregelung erfunden, und zu Wahlen nur Leute aufgestellt, die ins Konzept passen. Mit der staatlich verordneten Finanzierung der Medien, und neuerdings finanzieller Einflußnahme auf die Zeitungen, bekommt das Wort Informationsauftrag eine völlig neue Bedeutung. Entscheidend ist schließlich wer den Informationsauftrag gibt, die Posten in den Medien besetzt, und was dann berichtet wird, ergibt sich aus den Interessen der allmächtigen Parteien. Bei denen geht es nur um den Machterhalt.

  20. @ Herr Krauthausen: Glauben Sie, dass es noch freie Wahlen geben wird? Ich bin da sehr skeptisch, denn dies würde den faschistoiden Politkern das Handwerk legen.

  21. Politik und auch jeder Staat braucht ein Feindbild, egal ob extern oder intern. Nur mit diesem gelingt es die Bürger möglichst breit zusammenzufassen und zu lenken. Unser Staat und unsere Politik hat sich ausschließlich eines bekannten Themas gewidmet und ordnet dem imaginären Kampf gegen Rechts nicht nur alles unter, sondern befördert ihn ständig, hält ihn stets am Köcheln, wissend, das man darüber die Masse der Bürger einfangen, einschüchtern und lenken kann. Ob aus den ebenfalls stets und gezielt geschürten Schuldkomplexen aus der Vergangenheit heraus oder den geschürten Ängsten vor einer vermeintlichen Gefahr in der Zukunft, spielt dabei keine Rolle. Es funktioniert letztlich. Man schaue sich an, wie man die Deutschen mit diesem Thema mittlerweile nicht nur indoktriniert sondern hysterisiert hat. Bis zum Ende des Kalten Krieges spielte dieser Kampf gegen Rechts kaum eine nennenswerte Rolle, man hatte ein anderes Feindbild. Auch die Meinungs-und Redefreiheit zu diesem Thema war kaum betroffen. Seit dem das Feindbild des Kommunismus wegfiel, wurde der Kampf gegen Rechts hervorgeholt, immer stärker intensiviert und ist heute praktisch Staatsdoktrin. Und hier hat Herr Spahn völlig recht, man hat es geschafft, jedes Faktische zu diesem Thema und auch der Vergangenheit praktisch abzuschaffen und rückt jeden, der die Wahrheit sucht oder ausspricht, in den Kreis eines Verschwörungstheoretikers oder gar Feind der Gesellschaft. Man hat es quasi geschafft, die Wahrheit, Tatsachen und Fakten nicht nur zu leugnen, sondern das Benennen derselben zu unterdrücken und denjenigen, der es wagt sie auszusprechen oder die Staatsdoktrin zu hinterfragen oder gar in Frage zu stellen, von vornherein zu diskreditieren und die Hartnäckigen und Mutigen zumindest wirtschaftlich und sozial zu vernichten. Dazu braucht es heute keine Schauprozesse und Tribunale mehr, der Staat selbst braucht sich die Finger nicht mehr schmutzig machen, das erledigen die staatshörigen Medien für ihn. Das hat nicht einmal die untergegangene Sowjetunion oder die DDR geschafft, da mußte die Justiz noch selbst ran. Wie auch auch immer, wer das, was in diesem Lande mittlerweile passiert, noch für eine Demokratie hält, nur weil man den Leuten noch einen gewissen Rahmen an „Freiheiten“ beläßt, vor allem, weil die ja weiter tüchtig konsumieren sollen, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

  22. Der Vollständigkeit halber sollte man die „Mutter“ aller politisch instrumentalisierten Verschwörungstheorien erwähnen und würdigen…
    http://www.jfklancer.com/CIA.html
    CIA Document 1035 960
    Dazu dann Walter Lippman, Niklas Luhmann usw. es ist der Kampf um die Meinungshohheit….“Wer die Gegenwart beherrscht beherrscht die Vergangenheit, wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft“.
    Nicht weniger als der Bestand unserer freiheitlichen (und wohlhabenden) Zivilisation steht auf dem Spiel und das fängt auch beim tragen der objektiv med. sinnlosen Maske an.

  23. Dass unter dem Regime der – sagen wir mal – „Frau“ an der Spitze der jetzigen „Regierung“ eine Art von Gesundheits-Diktatur eingeführt werden soll, kann man ja nun wirklich nicht als Mythos oder Verschwörungstheorie bezeichnen. Erinnern wir uns doch nur daran, dass unser lieber Herr Spahn alle Deutschen im Rahmen eines Transplantationsgesetzes zu theoretischen Ersatzteil-Lieferanten machen wollte (es sei denn, man widersprach) oder daran, wie derselbe Herr Spahn ein höchstrichterliches Urteil ignorierte, dass Schwerstkranken entsprechende Mittel zusprach, um ihnen ein Überwechseln in eine andere Sphäre auf sanfte Art zu ermöglichen. Darüber hinaus geht aus folgender Passage des sehr lesenswerten Buches „Unsinn Vorsorgemedizin“ der renommierten Medizinerin Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser hervor, dass die Frau von Herrn Sauer bereits vor 13 Jahren gern Drangsalierungen im Gesundheitssystem eingeführt hätte:

    „Im Jahr 2007 hatte die damalige deutsche Bundesregierung Abstrafungen für Patienten mit bestimmten chronischen Krankheiten beschlossen. Sie sollten wirksam werden, wenn Bürger erkranken, die zuvor die entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen nicht regelmäßig in Anspruch genommen hatten. Ebenso waren finanzielle Nachteile für chronisch erkrankte Menschen vorgesehen, die sich nicht „therapietreu“ verhalten, also die Anweisungen der Ärzte nicht befolgen. Die Sanktionen hätten die Falschen getroffen. Hauptursache für fehlende Therapietreue ist nämlich das schlechte Kommunikationsverhalten der Ärzte. Viele Patienten, die eine Arztpraxis verlassen, haben nicht verstanden, warum sie welches Medikament in welcher Dosierung für wie lange einnehmen sollen.
    Per Gesetz sollten die Bürger zur Krebsvorsorge verpflichtet werden, auch wenn diese vermeintliche Vorsorge Erkrankungen wie Brustkrebs gar nicht verhindern kann. Im Gegenteil, durch sogenannte Überdiagnosen führt das Screening zu mehr Brustkrebs unter den Frauen.
    Das beispiellose Vorgehen der deutschen Politiker hatte es bis zu einer Meldung im British Medical Journal, einer weltweit renommierten medizinischen Fachzeitschrift, geschafft. Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde mti einem Foto abgebildet. Die Schlagzeile lautete „Germany will penalise cancer patients who do not undergo regular screening“, also „Deutschland wird Krebspatienten bestrafen, die nicht regelmäßig am Screening teilnehmen“.
    Zum Glück gab es damals ausreichend Widerstand von kritischen Wissenschaftlern. Das Gesetz wurde so nie umgesetzt.“

    Ich glaube, jetzt im Corona-Wahn haben die Politiker erst so richtig Blut geleckt. Von diesem Drangsalierungs-Spielzeug über die Angst-, Panik-, Virus- und Impfschiene werden sie wohl so schnell nicht lassen wollen. Es sei denn, wir hindern sie bei den nächsten Wahlen daran.

  24. Lieber Herr Spahn, Sie rennen bei mir auch deswegen offene Türen ein, weil ich in der Folge des 11.9.2001 die Bücher von Matthias Bröckers gelesen habe.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathias_Br%C3%B6ckers
    Zufällig hörte ich 2002 im Radio ein Streitgespräch – gab es damals noch – zwischen SPIEGEL-Haller und Bröckers über den zugelassenen Anschlag; Haller war mir mit dem bayr. Tonfall sympathischer, Bröckers gewann. Er schreibt in einer Passage, daß es schon in der Antike Verschwörungen gegeben habe. Ich wunderte mich Jahre lang, warum Tichy mir die Erwähnung des Buches von Friederike Beck: Die geheime Migrationsagenda nicht erlaubte, ich habe es dreimal erwähnt, es wurde dreimal nicht zugelassen. Es ist das beste Buch zur geplanten Invasion von 2015.

    • Es gibt kein wiki über die Frau – aber gut recherchierte hinterlassene Berichte, wie der hier über die Schweinegrippe von 2009: https://zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/214-schweinegrippe-ein-lohnender-blick-in-die-vergangenheit-.html
      Mit Anlauf und Corona scheinen sie es jetzt mit dem Wiederaufleben des damaligen dreamteams zu schaffen. Sucht man videos von Dr. Schiffmann oder anderen findet man bei youtube fast immer den Hinweis: „COVID-19 Aktuelle, wissenschaftliche Informationen finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ mit Möglichkeit, einen link dahin zu betätigen. Bei der Querdenkerdemo in Ulm am Samstag haben sie es verpasst: https://www.youtube.com/watch?v=UGdCgfp3hT8

    • Soeren,
      … nicht nur für die ‚Gated Community‘ wird es furchtbar.
      Ich habe gestern aus Honduras die Nachricht erhalten, dass Standard Fruit dort und in anderen mittelamerikanischen Ländern wegen ‚Corona‘ bzw. den deswegen nicht mehr lohnenden Exportgeschäften sehr wahrscheinlich ihre gesamte Plantagen-Wirtschaft (Ölpalmen/Bananen/Ananas etc) aufgeben wird.
      Das bedeutet gar keine Arbeit mehr = noch mehr Nicht-Bildung, noch mehr Hunger, noch mehr Kriminalität, noch mehr Flucht … – ein Dominostein wirft den nächsten um. Davon werden wir alle betroffen sein.
      Und das alles wegen einer kleinen VERBRECHER-Bande, die ein ‚gefährliches‘ Virus schlicht erfindet, nur weil sie ums Verrecken den Macht- und Geld-Hals nicht voll genug kriegt. Es ist zum Weinen.

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