In den letzten Wochen häufen sich erstaunte Berichte darüber, dass in Deutschland die Zahl der Menschen, die an den Folgen einer Corona-Infektion sterben, „so niedrig“ ausfalle. Offenbar möchte man uns damit sagen, dass Deutschland die Lage dermaßen gut handhabt und im Griff hat, dass es gerade deswegen zu einer bisher so – im Vergleich mit anderen europäischen Ländern – geringen Zahl an Opfern geführt hat. Und dass darum die extremen Verbote gerechtfertigt sind. Außerdem möchte man den Bürgern trotz der „positiven Zwischenlage“ nicht zu viel der offenbar notwendigen und mit großen Mühen gesäten Angst wieder nehmen, damit diese sich weiterhin an die Verbote halten. Also getreu dem Motto: „Was nicht ist, kann ja noch werden.“
Nach der ersten Ansprache von Angela Merkel legte ich jedenfalls die Angst wie einen Mantel ab. Ich war wie kuriert von dieser „German Angst“. Denn nachdem die Liste „was alles noch offen und erlaubt ist“ von ihr herunter gerattert wurde, stellte ich fest, dass sich in meinem aktuellen Leben nicht viel verändert hatte und die Welt scheinbar doch nicht ein solch gefährlicher Ort mit drohender Apokalypse sein kann. Ich fragte mich, was das für ein Todesvirus sein muss, das uns alle vor Angst erstarren lässt.
Ich lehne mich nun weit aus dem Fenster und behaupte, dass es nicht an den Kontaktsperren und Verboten liegt, dass die Zahlen der Infektionen und Verstorbenen in Europa so unterschiedlich sind, sondern unter anderem an der unterschiedlichen Mentalität und Kultur des Miteinanders, die auch vor der Krise existierte. Was für die Bekämpfung von Corona hilfreich sein mag aber fördert Distanz, Ferne und Angst.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
In Italien leben nun mal mehr Menschen miteinander, die wiederum mit vielen anderen Menschen Kontakt haben. Tägliche Besuche von Nachbarn oder sonstigen Personen gehören zum Alltag. So etwas gibt es in Deutschland kaum, oder auch: Immer seltener. Nicht unangekündigt, nicht ohne Termine, nicht einfach so! Man meldet sich an. Selbst die Kinder bei ihren Spielkameraden. Das mag in der derzeitigen Krise helfen. Aber sonst?
Hinzu kommen die sozialen Gepflogenheiten beim Begrüßen und Verabschieden. Generell handelt es sich um eine Kultur, die den Körperkontakt zu anderen Menschen nicht meidet oder fast ganz scheut – wieder. Kurz hatte man die französische Sitte der Drei Küsschen imitiert. Freunde wie auch Bekannte, teilweise sogar Fremde werden mit Umarmungen und mit Küsschen auf die Wangen begrüßt. Nicht alle, aber die meisten Menschen in Italien machen es so. Kinder, besonders Kleinkinder, werden meistens herzlich umarmt und geliebkost mit vielen Küsschen auf Kopf, Stirn oder Hände.
Das bedeutet, dass allein Kinder eine nahezu perfekte Virus-Schleuder sind, da diese gerne auch mal den ganzen Tag bei den Großeltern verbringen, was in Deutschland ins Verhältnis gesetzt eher weniger der Fall ist – und die Regierung empfahl zu Beginn der Krise, ganz auf Besuche zu verzichten oder die Betreuung durch Großeltern abzubrechen. Ohnehin müssen deutsche Großeltern sich oft mit nur einem Besuch am Sonntagnachmittag einmal im Monat zufrieden geben. Die Familien wurde auseinander gerückt, jetzt werden sie noch weiter distanziert. Was die körperliche Nähe betrifft sind die Spanier den Italienern und anderen „warmen“, „familienzentrierten“, Ländern ähnlich. Körperliche Nähe ist in der Kultur verankert und erschafft somit auch gleichzeitig eine gefühlte – und sei es eine fiktive – emotionale Nähe. Ob man das gut oder schlecht findet, kommt immer auf die Betrachtungsweise an. Bei einer Virus-Pandemie ist diese Nähe offensichtlich ein hoher Risikofaktor. Einsamkeit wird zum gesellschaftlichen Ideal. Nur vorübergehend oder auf Dauer?
Auf äußere Umstände als Ursache unterschiedlicher Belastungen wie das Gesundheitssystem oder das Klima werde ich hier nicht eingehen. Aber in einer Kultur der „Ferne“ wie der deutschen reicht bei der Begrüßung ein freundliches Lächeln und eine Mimik oder Handbewegung, um dem Gegenüber zu verstehen zu geben, dass man „sich selbst“ gerade unangenehm fühlt und den anderen nicht in seine Nähe lassen will. Das ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. In Deutschland ist es normal und erlaubt, einen anderen nicht an sich ran zu lassen. Über solche Verhaltensweisen herrscht ein gewisser Konsens, den die Menschen untereinander unausgesprochen verstehen. Es muss nachvollziehbar sein, weshalb ein Mensch die körperliche Nähe und somit auch die emotionale vermeidet. Sich nicht daran zu halten, kann beleidigend sein. Jetzt gilt es als Erfolgsfaktor. Aber was geht dabei verloren?
Alle Macht nach Berlin? Nein, danke.
Insofern machen auch in familienbezogenen Ländern Schilder und Plakate Sinn, die die Menschen auffordern, Abstand zu halten. Dass diese Order von „oben“ kommt, macht es den Menschen leichter, ihre Ängste ausnahmsweise über ihre geschätzte Alltagskultur zu erheben. In Deutschland ist es genau andersherum: Die Angst steht über allem und jedem, und wer sie sät, gilt als ein Messias, denn er rettet das Weltklima. Angst war immer schon ein Instrument der Politik. Auch vor Corona war Angst vor dem künftigen Weltuntergang in jeder Nachrichtensendung präsent. Jetzt wirkt sie bis in die Familien hinein.
Manchmal erlebt man Deutsche, die einen bei der Begrüßung umarmen möchten, um ihre Wärme zu zeigen. Sie umarmen einen – und schaffen es tatsächlich, mit dieser künstlich erzeugten Nähe trotzdem Distanz zu erschaffen. Denn diese Umarmungen sind so zögerlich, unsicher und untypisch, dass sie das Gegenteil von dem erzeugen, wofür die Geste eigentlich gedacht war. Kein Wunder – Angst ist amtlich erwünscht.
Viele haben Angst vor Nähe. Und so ein Virus kommt ihnen wie gerufen, um endlich offen Angst haben zu dürfen, die berechtigt und auch noch richtig ist. Und das Allerbeste: Es steht sogar auf Schildern, dass man sich so richtig verhält.
Deswegen wird nun auch immer mehr übertrieben. Aus 1,5 Meter Abstand sind mittlerweile 2 geworden. Man kann sich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass es manchen Menschen auf eine seltsame Weise Spaß bereitet, diesen Abstand immer mehr zu vergrößern. Eine Gesellschaft rückt buchstäblich auseinander.
Ich glaube zu wissen, warum die Infektionzahlen so niedrig sind. Vor unserer Wohnung ist eine Bäckerei, die ich täglich beobachten kann. Die Schlange vor der Bäckerei ist während der Öffnungszeiten immer etwa 20 Meter den Gehweg entlang – bei 5 Personen. Die Menschen betreten die Bäckerei einzeln, da sie recht klein ist. Um zu zeigen, wie verantwortungsbewusst und wie gesetzeskonform sie sind, begannen die Menschen, die vor dem Laden warteten, über die letzten Wochen hinweg immer mehr Abstand zu halten, von der Eingangstür und voneinander. Mittlerweile kann man als Passant gar nicht mehr erkennen, dass die Leute beim Bäcker anstehen. Sie halten nicht nur mindestens 5 Meter voneinander in der Schlange Abstand, nein, sie halten auch 5 Meter vor dem Eingang Abstand, weil zwei oder drei Meter nicht mehr reichen, um zu zeigen wie ernst man die Lage nimmt. Wer aus Versehen die Schlange durchbricht wird zurechtgewiesen. Es herrscht wieder Disziplin.
Anhand des Abstandes zeigt man nun, wie „gut“ man ist. Proportional zum Abstand steigt der Moral- und Gutmenschlichkeitswert. Aber ich glaube, es gab außer politischer Propaganda, wie „#solidarität“, „#zusammengegenCorona“ und so weiter, auch vor der Coronakrise weder körperliche noch geistige Nähe. Weder in der Politik noch in der Gesellschaft oder in den Familien derer, die solche Sprüche absondern. Der erhobene Zeigefinger im Internet signalisiert die eigene Überlegenheit – womöglich auch Einsamkeit.
Schneller die Masken nie wechselten
Insofern wird sich das Virus hier schnell langweilen, da die Wirte eben keine guten Gastgeber sind und die Quarantäne längst kein Umstand mehr ist, sondern eigentlich gelebter Alltag, für den man jetzt halt nur mehr Toilettenpapier braucht.
Da wünscht man jedem wirklich nur: bleibt gesund! Aber was macht ihr gegen eure Einsamkeit?
Naja, so ganz kann ich dem Beitrag nicht zustimmen. Es stimmt zwar, dass die Deutschen sehr obrigkeitshörig sind. Disziplin war aber eben auch schon immer eine positive Charaktereigenschaft der Deutschen. Zurechtweisungen habe ich übrigens noch keine bekommen. Auch meine Frau nicht. Wir leben allerdings in einem kleinen Ort auf dem Land. Meine Frau ist Chinesin und super glücklich, jetzt hier zu sein. Sie hat zuvor Jahre im Ruhrpott gelebt. Dort wird man ähnlich wie in Berlin ständig zurecht gewiesen. Das ist aber ein sehr regionales Phänomen.
Ansonsten möchte ich auf die klimatischen Auswirkungen auf die kulturellen Eigenarten von Völkern hinweisen. Dazu habe ich schon als Student das schöne Buch Fudo von einem japanischen Philosophen, dessen Name mir gerade leider nicht einfällt, gelesen. Und empirisch kann man sehr schön die Korrelation zwischen Breitengrad und Wohlfühlabstand der Bevölkerung feststellen. Je höher der Breitengrad, desto größer ist der Wohlfühlabstand, wenn sich Menschen begegnen. Man schaue mal nach Norwegen, wo man mit Corona eigentlich super klar kommen müsste.
Als jemand der eigentlich entweder auf der Arbeit vor dem Computer sitzt oder daheim hat sich, bis auf die nervigen Regeln beim Einkauf, gar nichts geändert. Ich kann mich nicht beschweren. :^)
Schon merkwürdig, welch ein Wehklagen ertrinkende Migranten im Mittelmeer verursachen, die sich selbst in Lebensgefahr begeben haben, während die Wehklagenden selbst es im eigenen Land nicht für notwendig erachten, das Leben ihrer Landsleute zu schützen bzw. wenigstens deren Recht auf Leben zu achten.
Der Party-Entzug führt dazu, dass ganze Horden den Aufstand proben und sich ohne Masken und Mindestabstand zusammenrotten, um ihre „Freiheit“ zu verteidigen. Dasselbe gilt für Fußballfans, die man auch wieder in blökenden Herden vor den Stadien antreffen wird, wenn die nächsten „Geisterspiele“ stattfinden. Die nächste Demonstration der Ignoranz werden wir am 1. Mai beobachten können … vielleicht nicht mit 2m Abstand, aber wenigstens mit Schutzmasken (Sturmhauben).
Strunzdumm ist fast noch der mildeste Ausdruck, der mir für solche Vollpfosten einfällt. Genau wegen dieser Leute sind sanktionierbare Ver- und Gebote überhaupt erst erforderlich. Manchmal kommt es mir vor, als sei ich von trotzigen Kleinkindern umgeben, die sich an der Supermarktkasse schreiend auf den Boden werfen, um Mutti einen Kinderriegel abzupressen.
Für jemanden, der mit zwei Angehörigen sog. Risikogruppen im Haushalt zusammenwohnt, ist dies alles nur noch unfassbar. Für diejenigen, die dieser Tage um ihre Existenz bangen müssen, tut es mir wirklich von Herzen leid, aber diejenigen, die wegen ein paar Wochen, in denen sie mit relativ harmlosen Einschränkungen leben müssen (sie müssen sich tatsächlich mit ihren Kindern auseinandersetzen oder können nicht „shoppen“ gehen?), jetzt schon förmlich am Rad drehen, empfehle ich dringend, im Nachgang zur Krise einen Therapeuten aufzusuchen.
Jein. Ich kenne beide Kulturen gut: hier den Süden, dort den Norden. Eigentlich nur ein paar hundert Kilometer Distanz. Ja, es stimmt, man begrüßt sich herzlich mit Küsschen und Nähe. Das betrifft normalerweise aber nur Familie und enge Freunde. Die Großfamilien gibt es zumindest im Norden (wo ja bisher die großen Opfer zu beklagen waren) schon lange nicht mehr. Schon seit den 70er Jahren sind Ein-Kind-Familien sehr weit verbreitet! Familienfestivitäten waren bei mir in Dtld. immer wesentlich größer, als die in Italien. Außerdem ist es bei uns bis heute Tradition JEDEM die Hand zu geben ( Virusweitergabe sehr gut möglich) , auch bei recht großen Versammlungen, was in Italien nicht so streng genommen wird und wurde. Ich spreche hier explizit für den Norden (Virushochburg): ansonsten ist man ziemlich reserviert und vorsichtig, gerade was zum Beispiel Einkaufen angeht: Obst oder Gemüse im Supermarkt ohne Plastikhandschuhe anzufassen, hat Ihnen in Italien schon vor 20 Jahren böse Blicke zuwerfen lassen, genauso wie dass ein Metzger den Schinken schneidet und dann gleich anschließend das Geld mit derselben Hand einzieht, ist in der kleinsten Metzgerei in Italien schon seit langem undenkbar. Das können Sie manchmal in unserem Lande HEUTZUTAGE noch sehen. Hier desinfizieren, dort desinfizieren ist im Privatbereiche absoluter Alltag.
Ich sehe deshalb andere Gründe für diesen großen Ausbruch in Norditalien: erstes Land in Europa mit wenig Vorwarnzeit, zu wenig Intensivbetten, noch ältere Bevölkerung als in Dtld. und vielleicht sogar zu wenig Resistenzen durch zu heftiges Desinfizieren (mit Sicherheit jedenfalls nicht das Gegenteil!!).
Große Geister sind immer einsam. Aber ich hab einen Hund. 😉
Eine kleine Korrektur : Bei Dates nach Tinder und aehnlichen sehr beliebten Plattformen duerfte der Abstand kaum eingehalten werden…. Was allerdings tatsaechlich weniger mit echter Naehe zu tun. Bei genauer Betrachtung kommen hier ein gewisses Misstrauen gegenüber dem Naechsten, die gewollte Beifuegung von sexueller Bedeutung zu jedem, näheren Kontakt und der Regelgehorsam der Deutschen zusammen. Bei angekündigten Geschwindigkeitskontrollen werden nicht 50km/h laut Schild, sondern 30 bis max. 40 gefahren. Der Deutsche ist ein Musterschueler, leider auch bei unsinnigen oder gar kriminellen Anweisungen, wenn sie nur von oben kommen. Er hat weniger Angst vor Corona, als „erwischt“ und sozial stigmatisiert, ausgesondert und in die Ecke gestellt zu werden. Ein zutiefst verunsichert und in weiten Teilen neurotischer Mensch, der entsprechend auf das Virus und die Befehle von Mutti, der Matriarchin, reagiert. Wobei diese sozusagen eine Art Prototyp nicht nur des Weiblichen, sondern der „Naehe“ darstellt. Kleiner Scherz am Ende.
Die Beschreibungen der verschiedenen Gewohnheiten treffen schon zu. Nirgends ist allerdings der Begriff „bodenloser Leichtsinn“ zu lesen. Man sollte Vorsicht nicht mit Angst verwechseln.
Unbegreiflich, dass man noch nicht einmal für begrenzte Zeit mit sich allein oder der Kleinfamilie zurechtkommen kann und eine Menge riskiert.
Wie kann man aus dem Fenster heraus feststellen, aus welchen Gründen die Kunden vor der Bäckerei 5 Meter Abstand halten? Waren es wirklich 5 Meter oder war das übertrieben (im Supermarkt werden bei vielen Leuten schon 2 Meter zur Herausforderung)? Könnte es nicht sein, dass sie bei 1,5 Metern vor dem Bäcker nervös werden, es könnten bei Bewegung leicht weniger werden? Wozu unnötig dicht aufschließen, wenn es auch lockerer geht?
Nach meiner Beobachtung erfahren Leute mit Atemschutzmasken auf Abstand mehr „gute Schwingungen“ von Leuten, die ebenfalls Masken aufsetzen. Man spürt ihre Erleichterung, eine gewisse solidarische Gemeinsamkeit und ist selber auch dankbar. Es muss nicht immer Körperwärme sein, die das Leben schön macht. Die Japaner können es auch.
Klar, gute Schwingungen, weil sich die Guten gegenseitig erkennen. Und natürlich die Bösen.
Müsste kein Mundschutz sein, dazu taugt prinzipiell jedes Abzeichen: Ne Sonnenblume, Atomkraft nein danke. Oder Hammer und Sichel. Ein Hakenkreuz. Oder das Logo der Lieblingsband.
Öffentliches Bekenntnis, Uniformierung, Gruppenidentität. Darum geht es: Gruppenidentität.
Wieso tragen wir nicht alle statt Mundschutz mal eine Deutschlandfahne? Sie wissen schon, das schwarzrotgoldene Stück Stoff, das Angela lieber wegwirft. Wie wäre es, zur Abwechlung eine solidarische Gemeinsamkeit im Bekenntnis zu Volk und Nation zu finden? Zu Deutschland. Sie wissen schon, das ist das Ding womit Robert nichts anfangen kann und das Claudia scheiße findet.
Die Japaner, Chinesen, Russen, etc. können es auch.
Es war nur der Atemschutz m Spiel, nicht was Sie hinzu spinnen.
Es geht aber darum im Artikel, wie dankbar demütig der Großteil alle
vom Staat oder Land oktroyierten Gängelungen erträgt, und für sich
selbst oder erziehend schulmeisterisch für andere auch noch freiwillig
erweitert. Wie sinnvoll oder -los dieser ganze Zirkus ist, ist längst noch
nicht erwiesen. Und, man kann sehr wohl auch auf eine gewisse Distanz
2 Meter von 5 Metern unterscheiden, es befinden sich bestimmt Autos
in der Nähe, da hat man schon eine mittlere Referenzlänge von 3, 50m.
Zur Körperwärme sag ich nur Tokio und U-Bahn, soviel zu Japan.. ?
es ist nicht nur in der ‚kultur der ferne‘ begründet.
mitverantwortlich ist auch der heute praktizierte feminismus und der faschistoid veranlagte genderismus.
kann einem doch schon das türaufhalten als frauenfeindlichkeit oder ein kompliment als vergewaltigung ausgelegt werden.
#geliefertwiebestellt
Und wie komisch die Leute einen angucken, nur weil man keine Massenzuwanderung aus Afrabien will, die Sozialkosten und die Kriminalität der Asylanten sehr wohl wahrnimmt, die Zensur und die staatliche Unterstützung linksradikaler Gruppen wie Amadeo-Antonio, Correctiv, Antifa, öffentlich-rechtliches Fernsehen etc. ablehnt, an den CO2 Bullshit nicht glaubt, die sog. Energiewende und den Euro für zum Scheitern verurteilt ansieht, die EU verachtet, für mehr Freiheit, nationales Selbstbewusstsein, Marktwirtschaft und Eigenverantwortung plädiert und Genderspinner für verrückt und Feministinnen für überverwöhnte und untervögelte Zicken hält.
Wirklich, sofort schauen die Leute einen schräg an.
Man will hier offenbar lieber ein Land mit Windmühlen aber ohne Wälder oder Strom, mit multikulturellen Parallelgesellschaften, Straßengewalt, Planwirtschaft, Zuweisungen von Wohlstand und Rechten gemäß Quoten und Subgruppenzugehörigkeit, und strenge Überwachung durch eine priviligierte Funktionärskaste. Wir wollen nur kontrollierte, statistische Individualität, aber bloß keine Individuen. Wir wollen Schwulenparaden, aber keine Schwulen, die das nicht wollen. Wir wollen jüdisches Leben, aber keine Juden in der AfD und keine, die sich beschweren, wenn sie für ihr jüdisches Leben von den Moslems auf die Kippa kriegen. Wir wollen Meinungsfreiheit für die richtigen Meinungen, wir wollen Wissenschaft, vorausgestzt, sie liefert genehme Erkenntnisse. Wir wollen mündige Bürger, die klug genug sind, sich in allem und jedem belehren und erziehen zu lassen. Wir wollen uns den Pelz waschen lassen aber nicht nass werden – am Ende werden wir nass und dreckig sein.
Da wird noch einiges #geliefertwiebestellt.
Wir bekommen „neue Normalität geschenkt“.. Cyber- Sex.
„Freuen“ wir uns doch drauf.. ???
Ich höre immer öfter von Leuten, wie irritierend sie es finden, dass fremde Leute bei Begegnungen im Supermarkt regelrecht von einem wegspringen wenn sie einen unversehens am Regal um die Ecke antreffen. Als hätte man Mundgeruch oder die Pest. Das hat schon bei Begnungen mit Fremden psychologische Effekte.
Viel schlimmer noch sind die physiologischen Folgen des Kontaktverbots.
Wir sind soziale Wesen und brauchen die Kontakte. Körperliche Nähe kann schon deswegen nicht digital ersetzt werden weil das Bindungshormon Oxytocin (genannt „Kuschel-“ oder „Streichelhormon“) durch Berührung und Streicheln ausgeschüttet wird und nicht durch Videotelefonate.
Oxytocin stärkt nicht nur Bindungen, es agiert auch als Neurotransmitter und wirkt u.a. stressreduzierend indem es den Blutdruck und die Ausschüttung von Cortisol reguliert.
Es stärkt das Vertrauen in die anderen Menschen und das eigene Selbstvertrauen, sowie in das eigene Handeln, macht umgänglicher und selbstsicherer.
Deswegen verwundert es nicht, dass Menschen mit den Corona-Kontaktverboten und Abstandsregeln zunehmend ängstlicher und aggressiver werden. In Studienergebnissen zeigte sich unter anderem, dass die Testpersonen durch die stressreduzierende Wirkung von Cortisol entspannter mit ihren Mitmenschen umgingen.
Von den Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen auf Babys und Kleinkinder, denen in entscheidenden Lebensmonaten wichtige soziale Interaktionen und Erfahrungen genommen werden ganz zu schweigen.
Der Schaden durch den dilettantischen Umgang der Regierung mit Corona seit Januar wird viel größer sein als angenommen, und der wird mit Geld nicht wieder gut zu machen sein.
Liebe Frau b.,
Tut was gegen eure Einsamkeit. Wem sagen sie das? Den deutschen, zu denen sie sich angeblich zugehörig fühlen? Oder jetzt doch nicht?
Irgendwie spüre ich auch ein bisschen Missgunst aus ihren Worten bezüglich der geringeren Todesanzahl.
Ja, die Kulturen sind verschieden, der Italiener singt auf dem Balkon und der deutsche bastelt Gesichtsmasken. Und falls sie doch Corona erwischen sollte, könnte es sein , dass sie lieber in ein deutsches Krankenhaus Wollenn, als in ein italienisches?
Wie wahr! Danke für diesen wunderbaren Beitrag, bin ehrlich , so habe ich die Dinge bislang nicht gesehen. Nun wird es Zeit das Corona geht und die Menschen endlich wieder vorm Klima Angst haben können.
Liebe Firuze, da Sie ja, ohne Deutsche zu sein, in Deutschland leben und das vermutlich Ihr ganzes Leben lang, sollte der Begriff „Kultur“ für Sie doch eine besondere Bedeutung haben, dürften sie doch zwei in sich tragen: Die des Herzens (von Ihrer Familie vermittelt) und die des Verstandes, das ist die, die Sie über Schule und Beruf vermittelt bekommen haben. Ihren Namen nach sind Sie vermutlich Türkin oder türkisher Herkunft, mit anderen Worten: Ihre kulturelle Heimat ist eine mediterrane Kultur, die eines Warmwetterlandes. Deutschlands Kultur kennen Sie – fremd ist Sie ihnen trotzdem irgendwie.
Deutschland ist von seiner autochthonen Grundprägung ein Land einer Kaltwetterkultur, Nicht so extrem vielleicht wie in Finnland oder Norwegen oder Rußland, aber es existiert dieser doch krasse Gegensatz zwischen „nördlich der Alpen und „südlich der Alpen“. Es betrifft alle Bereiche der Kultur und des Staates – denken wir nur an „Corona-Bonds“ oder Euro-Bonds und warum sie alle Mediterranen wollen (Erdogan am liebsten auch) und Deutsche, Österreicher und Niederländer nicht.
Sehen wir davon ab, diesen kulturellen Graben zu bewerten. Beide kulturellen Stile haben ihre Vor- und Nachteile. Ist es nun besser, einsam als Alleinlebender zu sein, spontanen Besuch nicht zuzulassen (nach meinem Dafürhalten eher ein Kind der Telefonära, denn in der DDR konnte man bis zum Schluß unangemeldete Besuche machen, man konnte ja nicht vorher anrufen) oder in einem bankrotten Staat zu leben, der sein Überleben nur durch, lassen Sie mich kurz aufzählen, mit Erpressung (Türkei) aberwitzigen Reparationsforderung (Griechenland) oder Verschuldung (Italien) sichern kann.
Millionen von Mediterranen (darunter Ihre Eltern) sind in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland gekommen. Zumindest ganze Stadtteile von Großstädten haben sie den Deutschen schon ganz abgenommen.
Und doch, da werden Sie mir nicht widersprechen wollen, hat sie das auch geändert. Daß ein türkischer „Almancilar“ in der Türkei dadurch auffällt, daß er an roten Ampeln hält (alle anderen aber nicht) ist sicher auch ein gern erzähltes Bonmot.
Es zeigt aber auch eins: In einem Gebiet, in dem man fremd ist, tut man in der Regel gut daran, die Sitten und Gebräuche der Einheimischen nicht nur zu respektieren, sondern sie auch fallweise zu übernehmen. Ich war schon einmal in der Sahara. Schon nach einem Tag habe ich begriffen, daß dicke Vermummung und Trinken von heißem Tee weit sinnvoller ist bei 45° am Tag als die europäische Variante mit T-Shirt, kurzen Hosen und endlos Mineralwasser. Also habe ich auch bald wie ein Beduine ausgesehen. Ich bin natürlich keiner geworden – aber ich habe begriffen, daß das Tun der Menschen vor Ort nicht umsonst so ist, wie es ist. Übrigens: Ein Neapolitaner spricht im Regelfall in fünf Minuten mehr als ein Beduine den ganzen Tag. Wenn Sie einmal in der Wüste den Nachthimmel gesehen haben, mit vom Mondlicht erleuchteten Sanddünen, definieren Sie Einsamkeit ganz neu und anders. Ich gebe aber auch zu, daß es schrecklich sein kann, als alter Mensch Weihnachten allein zu verbringen und niemand ruft an oder kommt vorbei.
Vielleicht verstehen Sie ja, was ich meine.
Ich danke Ihnen für diesen m.E. sehr gelungenen Kommentar!
Ich möchte hinzufügen, dass in einem Land wie Großbritannien, wo die Leute doch etwas distanzierter, aber freundlich, miteinander umgehen, die Zahl der Corona-Toten (wie auch immer sie dort, hier und anderswo gezählt werden) so hoch ist wie in den „Südländern“. Die Autorin des Artikels hat sicherlich in einigen Punkten recht, aber es gibt noch andere Ursachen für die Unterschiede.
Danke für Ihr Kommentar. Dieser Satz von Ihnen „ Deutschlands Kultur kennen Sie – fremd ist Sie ihnen trotzdem irgendwie.“ , dem stimme ich zu. Auf gewisse Weise ist sie ( die deutsche Kultur) mir weitaus vertrauter und tiefer verinnerlicht als die Kultur des Landes aus dem meine Eltern stammen- trotz der sozialisation denn das Umfeld in dem man lebt prägt einen grundlegend mit und das war bei mir hauptsächlich „deutsch“bis zu einem gewissen alter. Anderseits gerate ich manchmal auch an meine Grenzen des Verstehens, weil verstehen in vielen Punkten nicht mehr ausreicht, weil die Gefühle und Emotionen dieses Verstehen stützen müssten manchmal einfach fehlen oder abhanden kommen. Da hilft dann weder ein Studium noch sonstiges- das gilt im übrigens auch für die Lebensweisen und Kultur der Menschen mit denen ich meine „ethnische Herkunft zwar teile und viele vertraute Gemeinsamkeiten vorhanden sind, aber immer nur bis zu einem gewissen Punkt. Das ist diese innere Zerrissenheit- dieses Spannungsfeld in dem ich bewege und aus dem ich schreibe. Das spüren sie als Leser gewiss.
Ich liebe mein Land und wenn ich das schreibe denken viele ich meine dieTürkei. Aber ich liebe Deutschland und die Türkei die ich Liebe oder eher gesagt meine Eltern geliebt haben und die Sehnsucht bei ihren Kindern gesäht haben existiert einfach nicht mehr.
Erdogan hat die Generation meiner Eltern – die Säkularisierten Türken ein zweites Mal entwurzelt.
Ich befinde mich immer nur zwischen den Welten. Manchmal gehöre ich dazu. Und dann falle ich abrupt wieder raus. Und das passiert so oft in beiden Kulturen. Dann fängt mich eine Seite auf, stützt mich wieder hoch -während die andere mich niederdrückt. Das passiert im Wechsel. Und manchmal existiert eine fast perfekte nahezu symbiotische koexistenz in der beide Seiten miteinander im Einklang stehen. An solchen Zeiten halte ich fest, weil sie schön sind und mich ganz fühlen lassen. Aus solchen Zeiten ist meine Ehe und meine kleine Familie entstanden. Ich habe dieses Gefühl der Einheit Und der Grenzüberschreitung für mich so in Stein gemeißelt. Ein leben auf der Brücke gegründet die diese Welten und Kulturen verbinden.
Aber diese Brücke wird oft so wackelig und dann bekomme ich Angst. Sie sehen selbst als „lesender Beobachter“ das es so ist. Es wackelt und holpert zwischen uns ungewohnt oft für mein empfinden in den letzten Jahren. Das wir hier miteinander diskutieren ist trotz aller Uneinigkeiten wenigstens eine Art der Begegnung und des Austauschs- eine Verbindung. Das halte ich für wichtig.
Ich bewerte keine Kulturen mehr, schon lange nicht mehr.
Es mag manchmal den Eindruck erwecken. Aber glauben sie mir: Jeder hieb in welche Richtung auch immer trifft mich Oft mit.
Vielleicht verstehen sie mich. Danke und schönes Wochenende
Frau B, schön, dass Sie sich im Kommentarbereich melden. An Ihrem Bericht, Ihren Beobachtungen ist objektiv nichts auszusetzen und doch blieb bei mir ein störendes Hintergrundrauschen hängen.
Nachdem ich ihren Kommentar gelesen und den Bericht vor diesem Hintergrund auch nochmals neu bewertet habe, sinkt die gefühlte Distanz unter fünf Meter, ja, sogar unter zwei Meter.
„Anderseits gerate ich manchmal auch an meine Grenzen des Verstehens, weil verstehen in vielen Punkten nicht mehr ausreicht, weil die Gefühle und Emotionen dieses Verstehen stützen müssten manchmal einfach fehlen oder abhanden kommen. Da hilft dann weder ein Studium noch sonstiges -“
Da hilft das Beschäftigen mit der Kultur, in der man lebt, weil man ansonsten ein Analphabet bleibt. Es reicht eben nicht, sich an die Gesetze zu halten, wenn man dazu gehören will. Wenn man dazu gehören will, muss man verstehen, wie die Leute fühlen und denken. Andere Einwanderer sowie Kinder von Einwanderern haben das geschafft – auch in meiner Familie gibt es sie. Sie sind assimiliert und nur durch ein etwas anderes Aussehen überhaupt zu unterscheiden. Schwierigkeiten haben vor allem Türkeistämmige. Das liegt meines Erachtens an deren Erziehung. Sie glauben aus einer überlegenen Kultur zu stammen und empfinden sich im Alltag als inferior. Deshalb der ständige anklagende Ton, der auch ihre Texte auszeichnet. Sie stellen nicht nur einfach fest, dass Deutsche distanzierter sind als Südeuropäer, nein sie unterstellen Angst. Genau das machen die Linken auch, die unsere Gesellschaft gespalten haben. Wie viele Phobien wurden hier eigentlich herbeigeschwafelt? Wer dem Islam gegenüber kritisch eingestellt ist, gilt als islamophob; wer phob ist, ist nicht ganz zurechnungsfähig.
Wenn Sie das einfach mal lassen könnten, wäre eine Unterhaltung mit allen Lesern hier möglich
„die Türkei die ich Liebe oder eher gesagt meine Eltern geliebt haben und die Sehnsucht bei ihren Kindern gesäht haben existiert einfach nicht mehr.
Erdogan hat die Generation meiner Eltern – die Säkularisierten Türken ein zweites Mal entwurzelt. “
Nein, hat er nicht. Erdogan ist die Türkei. Genau so sind 2/3 aller Türken. Was meinen Sie denn, warum die ihn hier wählen? Weil er einer von ihnen ist. Punkt. Als Kind des Ruhrgebiets bin ich mit Türken aufgewachsen und kann über gegenteilige Geschichten nur schmunzeln. Die säkularisierte Türkei habe ich vor 30 Jahren in der Türkei gesucht und nicht gefunden. Alle Geschichten über Istanbul der Sorte „weniger verschleierte Frauen als in Deutschland“ stimmten nicht. Auf die türkische Riviera oder die türkische Ägäis mag das zutreffen aber weder für Istanbul, noch für die Schwarzmeerküste und schon gar nicht auf Südostanatolien hat das jemals zugetroffen. Es war eine Wunschvorstellung, die ihre Eltern Ihnen eingepflanzt haben. Lassen Sie das Trugbild entschwinden. Dann fällt es Ihnen auch leichter, anzuklagen und zu kritisieren, was nicht kritikwürdig ist.
„Ich bewerte keine Kulturen mehr, schon lange nicht mehr. “
Nichts anderes haben Sie bisher in jedem Text getan, den Sie hier veröffentlicht haben.
Ich habe das schon einmal geschrieben: Wie begegnen sich Menschen?
Sie essen z.B. zusammen. Das ist mit Türken sehr schwierig. Es geht in der Regel nur, wenn man isst, was sie kochen. Daran habe ich kein Interesse. Das ist keine Brücke, sondern ein Brückenkopf.
Sie spielen z.B. gegeneinander Fußball. Dann lesen Sie die Spielabbruchsberichte der Kreis- und Regionalverbände und achten Sie auf die Vornamen. Das ist keine Brücke, sondern eine einseitig betriebene Zerstörung.
Sie werden sagen: „Ja, aber so bin ich doch nicht.“
Schön, dann hören Sie sofort auf, uns dafür zu kritisieren, dass wir nicht so sind wie Sie – so „warmherzig“, so „familiär“ und weiß ich nicht alles noch.
Ich empfinde Ihre Kritik als frech. Sie beißen die Hand, die ihre Eltern gefüttert hat.
Sehr geehrter Herr Diderot,
Ich bedanke mich für ihre subjektiven und ausführlichen Berichte unter meinen Artikeln. Ich freue mich darüber das Sie sich so ausführlich mit mir und meinen Ausführungen beschäftigen. Vom Inhalt kurz abgesehen, befasst sich vermutlich kein anderer Leser derart kritisch und intensiv mit meinen Texten, wie man allein anhand der Länge ihrer „Kommentare“ entnehmen kann. Solche Personen wie sie motivieren, bestätigen und bestärken mich weiterzumachen. Eine schöne Woche wünsche ich ihnen. Bleiben Sie gesund und Halten sie Abstand, manche Menschen sind eben leider noch ansteckend.
Mit freundlichen Grüßen
Firuze
Sehr geehrte Frau B.,
Ihre Antwort zeigt mir nur, wie vergeblich mein Bemühen ist. Sie setzen sich nicht mit dem Inhalt und damit auch nicht mit sich selbst auseinander. Ihre Analyse beschränkt sich auf die Tatsache, dass sich jemand mit Ihren Texten sehr kritisch beschäftigt. Warum ich so kritisch bin, das interessiert Sie nicht. Kein Wunder, es würde Sie ja zur Reflektion zwingen. Diese wiederum wäre sehr, sehr unangenehm.
Anstelle einer Auseinandersetzung kleben Sie mir die üblichen Etiketten an. Sie fühlen sich persönlich angegriffen und versuchen zurückzuschießen mit den Anführungszeichen in „Kommentare“, mit dem Wort „solche“ vor Personen und mit dem Wort „subjektiv“. Was kränkend gemeint ist, empfinde ich als hilflos. Man kann mich mit der Gefühlsnummer nicht packen, wenn es um Politik geht.
Mein Anliegen ist doch völlig klar. Sie klopfen Bröckchen aus dem großen Steinbruch der Narrative der türkischen Einwanderung. Narrativ ist ein moderneres Wort für eine der Propaganda entsprungenen Lüge. Ich lasse Sie damit nicht durchkommen. Das mache ich im Alltag übrigens auch. Wenn alle weg sind, kommen dann die Deutschen und bedanken sich.
Noch einmal: Das Anwerbeabkommen mit der Türkei wurde uns Deutschen von der NATO aufgezwungen. Es ist quasi eine verspätete Kriegsfolge. Sie können das nachlesen in Migration und Politik von Johannes Dieter Steinert, 1995. Allein deshalb kann es nicht so bewertet werden, wie die Anwerbeabkommen mit anderen Ländern. In ihrem Artikel zur Dankbarkeit habe ich Ihnen klar gesagt, dass Deutsche für diese Einwanderung nicht dankbar sein müssen. Profitiert hat die Türkei, wir nicht. Bei uns haben einige ein Geschäft gemacht, die Kosten trägt die Gesellschaft und zwar nicht nur die materiellen.
Was Herr Hellerberger Ihnen diplomatisch und sehr menschenfreundlich sagt, sage ich Ihnen knallhart und direkt: Sie müssen sich anpassen, wenn Sie dazugehören wollen. Tun Sie es nicht, gehören Sie eben nicht dazu. Das gilt für die Wüste genauso wie für ein Waldland. Wir wissen aber beide, dass die Exotennummer viel attraktiver ist als einfach nur ein Rad im Getriebe zu sein…….
Begraben Sie den Traum, dass Deutsche Ihnen entgegenkommen, dass sich etwas mischt. Öl und Wasser mischen sich nicht. Die „linken“ und „christlichen“ Deutschen sind nur nicht so ehrlich wie ich.
Deutsche sind nicht gegen Türken – sie lehnen türkisches Benehmen ab.
Das ist der Punkt, den Sie nicht wahrhaben wollen.
Ich kenne es seit meiner Kindheit zur Genüge und lehne es deshalb ab. Es ist anmaßend, es ist überheblich und gestützt durch unsere Politik auch ausbeuterisch. Es ist unfrei und dadurch nicht attraktiv.
Das wollen Sie nicht wissen und meiden eine kritische Reflektion. Stattdessen ist Erdogan schuld. Ist er nicht. Erdogan ist die Türkei.
Mein Vorschlag: Speichern Sie die Texte und lesen Sie sie erneut in 20 Jahren. Sie sind ja noch sehr jung.
Müssen die Angst und die volkstypische Distanziertheit an der Regierung liegen?
Zur Unterscheidung: Es gibt irrationale und rationale Angst.
Bei einigen (leider zu vielen) Deutschen scheint der Kadavergehorsam,
und der auch noch vorauseilend, in der DNA zu kleben. Ich hab es selbst
vor zwei Wochen bei Aldi erlebt, (einer kommt raus, einer geht rein)
eine Frau bewegt sich keinen Millimeter nach vorn, als es vor ihr weiterging.
Die interessierte sich Nullkommanull für das Geschehen hinter ihr,
egal, diskutieren war völlig zwecklos mit der, die würde wohl noch ganz
andere Sachen machen, wenn es nur von „der Erhabenen“ befohlen würde.
Das sind m. E. genau so Gestalten, die mit „Verbietet uns endlich was“-
Schildern auf Klimaspinner- Veranstaltungen rumlungern.
Ich bin auch kein Freund von südländischen Umarmungs- und Bussi
Bussi- Ritualen mit mir nicht so gut bekannten Menschen. U- Bahn
fahren in Tokio würde bestimmt auch nicht zu meinen Favoriten zählen,
aber man kann auch alles übertreiben mit der Distanz.
Ähnlich wie die Postbankfiliale meines Stadtteiles, die haben in
Normalzeiten schon hohe Kundenfrequenz und eine, sagen wir
mal, sehr gemächliche Abwicklung der Vorgänge. Warum die ihre
Filialzeiten jetzt halbieren, erschliesst sich mir ehrlich gesagt nicht.
Die Kunden haben genug Abstand zu den Schalterangestellten,
das Schutzargument zieht hier m. E. überhaupt nicht.
Daraus resultieren durch das Abstandsgebot jetzt Warteschlangen
von locker 70 m in Stoßzeiten, und da ist, jetzt erst recht, immer
Stoßzeit. Ich vermute, die üben schonmal den Filialabbau, der ja
bei anderen namhaften Banken schon lange vorangetrieben wird.
Ich befürworte die meisten Corona-Regeln nicht, nehmen sie uns doch viele bürgerliche Freiheiten, und man weiss nicht, ob diese Instrumente nachher wieder abgeschafft werden. Aber ich finde es klasse, dass man an der Supermarktkasse brav Abstand halten muss, kann einem doch der Hintermann nicht so fürchterlich auf die Pelle rücken und einem seinen Atem in den Nacken blasen.
Unsinnige Regeln in den Supermärkten.
Es wird darauf geachtet, dass man nach vorne und nach hinten ausreichend Abstand hält (um das zu unterstützen darf man nicht mehr ohne Einkaufswagen in die Märkte rein), anschließend jedoch zwängen sich die Leute seitlich in den engen Gängen aneinander vorbei. Das Virus kennt also in den Supermärkten nur zwei Flugrichtungen, nach vorne und nach hinten, nach der Seite breitet sich das Virus Gott sei Dank nicht aus.
Die Unterschiede zwischen Italiener und Deutschen.
Italiener knuddeln und küssen Kinder zu Begrüßung, nicht nur die eigenen. Wenn man so etwas in Deutschland in der Öffentlichkeit macht, wird man schief angeguckt und gleich als Kinderschänder verdächtigt. Schon dann, wenn man als Mann einem fremden Kind, dass im Kinderwagen sitzt zuwinkt oder zuzwinkert, wird man von den Eltern des Kindes ganz erschrocken angeschaut, so als wäre man ein Pädophiler.
Auch als Frau muss man in den von Ihnen beschriebenen Situationen schon befürchten, als übergriffig wahrgenommen zu werden. Eine unschöne Entwicklung, wie ich finde.
Gut beobachtet. In NRW wird gerade ein Hochhauskomplex mit 450 Menschen eingezäunt, weil sich 2 Familien nicht an die Auflagen gehalten hätten. In einem Staat, der selbst die Regeln am laufenden Band bricht und einem Innenminister, der das auch richtig als Herrschaft des Unrechts bezeichnet, zeigt sich die ganze Schizophrenie dieser Helldeutschen. Auch bei mehr Infizierten ist in Italien die Lebensqualität wesentlich höher als in Deutschland.
Firuze B
Ich habe vor einigen Wochen bereits versucht, Ihnen etwas sehr wesentliches zu erklären: Sie wissen nichts über Deutsche. Sie kennen keine. Ich meine persönlich. Sie kennen „linke“ Deutsche, das ist aber eine andere Art Mensch, nämlich eine austauschbare. Ein „linker“ Deutscher und ein „linker Amerikaner“ oder ein „linker Engländer“ haben keine Bindung zu den Werten ihrer Kultur. Weil z.B. Frau Özoguz auch nur solche Leute kennt, kam sie auf die Idee, zu behaupten, es gäbe keine deutsche Kultur jenseits der Sprache. Ich bin davon überzeugt, dass Sie das auch so sehen, oder z.B. Hasnain Kazim vom SPIEGEL, der Anspruch auf unser Land erhebt und in Pakistan mit Bildern von seiner Frau prahlt. Auch Deniz Yücel, ein linker Türke mit deutschem Pass, fügt sich blind ein in die „linke“ Community hierzulande.
Warum werden Sie z.B. mich wahrscheinlich nie kennenlernen? Weil ich wählerisch bin. Ich entscheide selbst, wen ich mag und wen nicht. Wenn man mir Menschen aufdrängt – Sie erinnern sich bestimmt, dass ich die Geschichte der orientalischen Einwanderung skizziert habe – schaue ich zweimal hin. Oder dreimal.
Was ich nicht mag: Sich in die erste Reihe stellen, auftrumpfen, eine mittelmäßige Leistung bringen, beifallheischend gucken und dann, wenn die Bewertung realistisch ausfällt, sich über „kalte“ Menschen oder „Dikriminierung“ oder „Rassismus“ zu beschweren.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass Sie vielleicht nicht liebenswert genug sind, um herzlich umarmt zu werden? Dass Deutsche Ihnen nicht trauen, weil Sie nicht vertrauenswürdig sind?
Vertrauen erwirbt man durch Wohlverhalten. Und das beruht in Deutschland auf Ehrlichkeit. Mir haben das englische IT-ler, die es in den Nullern hier reichlich gab, teils schockiert, teils belustigt berichtet, wie sie mit der direkten Art von uns Deutschen nicht klar gekommen sind. Nur wer ehrlich ist, hat aber eine Chance dazuzugehören. Die Ehrlichkeit beginnt bei einem selbst. Schönfärben geht nicht. Und da haben Sie noch viel zu lernen.
Ich gebe Ihnen ein paar einfache Wahrheiten auf den Weg, wie viele Deutsche ticken.
Wer geliebt werden will, muss liebenswert sein. (Dann wird er auch umarmt.)
Wer respektiert werden will, muss respektabel sein.
Was nicht schmeckt, wird schmackhaft gemacht.
An ihrem klischeebeladenen, selbstverliebten, unreflektierten Text schmeckt mir vieles nicht.
Im Übrigen finde ich die deutsche Tugend, sich in der Krise zusammenzureißen anstatt hysterisch zu werden und anderen die Schuld zu geben, sehr, sehr sympathisch.
Sollten Sie auch mal versuchen.
Disziplin natürlich auch eine Tugend, die in linken Kreisen nicht geschätzt wird.
Ja, so wie sind, so sind wirklich sehr viele Deutsche, ich würde so etwas als oberlehrerhaft bezeichnen, das ist wirklich typisch deutsch, ein typisch deutscher Charakterzug.
Leider wahr. Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit sind Eigenschaften, die man hat, lebt oder zulässt – und die sich der andere nicht erst durch Wohlverhalten verdienen muss.
Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit sind Eigenschaften, die man hat, lebt oder zulässt.
Weil sie so wertvoll sind, täuschen gewisse Menschen sie gerne vor, um Vorteile zu erschleichen.
Klug und besonnen ist, wer auf Taten achtet und nicht auf Worte.
Und noch eine Ergänzung: „Vertrauen erwirbt man durch Wohlverhalten“, habe ich geschrieben. Das halte ich für sehr vernünftig, denn hinter vorgetäuschter Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit steckt oft der Enkeltrick.
Gehen Sie in ein beliebiges Gericht in einer westdeutschen Großstadt und achten Sie auf die Vornamen der Angeklagten.
Gehen Sie in ein beliebiges Frauenhaus in einer westdeutschen Großstadt und achten Sie auf die Vornamen der Bewohner.
Vertrauen – die wertvollste und härteste Währung.
Man muss lernen, mit Zurückweisung zu leben, Alfonso. Und: „Oberlehrerhaft“ trifft hier doch gar nicht zu. Ehrlich und realistisch – das trifft es.
cernunnos
Sie haben es perfekt getroffen.
Sie haben noch eines vergessen, die meisten mögen auch Anschleimerei und zudringliches Gehabe nicht. Was mir dazu auffällt, ist daß man inzwischen überall in der Werbung und dem Marketing geduzt wird. Widerlich und ekelhaft, denn die respektieren mich nicht. Und ich kaufe bei denen nichts. Der Deutsche liebt die Distanz, deshalb haben wir auch das Du und das Sie.
„öffentlich-rechtliches Coronafernsehen“
Volltreffer. Versenkt!
Gut beobachtet.
Wenn man sich mit einem Italiener oder schlimmer noch Spanier unterhält, dann dauert es keine zwei Minuten und man wird angedaddelt. Auch nichts abgewinnen kann ich diesem Theater auf den Balkonen mit Lied – und Tanzeinlagen. **
Die Autorin irrt, wenn Sie die Unterschiede in den Fallzahlen auf die sozialen Codes zurückführt. Zwar scheint klar, daß das Virus sofort die Runde macht, wenn man sich andauernd auf der Pelle liegt und wild prustend gestikuliert. Aber das erklärt nur das Geschehen in Italien, auch Spanien. Mehr auch nicht.
Beispiel: Briten sind noch viel verstockter und noch mehr auf Abstand bedacht als die Deutschen. Und dennoch sind die Fallzahlen in UK weitaus höher. Wie kömmt’s?
Die Grippe-Enthusiasten unter uns wie auch alle Ärzte, die andere Ärzte kennen, die als Mediziner tätig sind, wissen es ganz genau. Nur hört man auf sie nicht. Und das ist auch gut so. Denn die zweite Welle wird kommen, das ist so sicher, wie die Aufhebung des Versammlungsverbots zum Ramadan in Schland. Ich fürchte, da wird es noch sehr einsam werden, nicht nur für unsere geschätzte Autorin.
Interessant ist vor allem, dass die Lebenserwartung in Italien mehr als zwei Jahre höher ist als hier. Trotz des schlechteren Gesundheitssystem. Vielleicht halten die vielen sozialen Kontakte auch viele Alte noch jung und dürfte insgesamt zu einer höheren Lebensqualität führen. Wenn man somit dort länger und glücklicher lebt, dann kann man durchaus eine höhere Coronasterblichkeit in Kauf nehmen und ist immer noch besser dran als hier.
Arbeit macht krank, daran liegt es. Zur Zeit der Gastarbeiter aus Italien war übrigens in den Firmen, die diese Leute, angeblich alle jung und gesund, der Krankenstand der Italiener erheblich höher als der der Deutschen (es gab da eine Krankfeierer-Reihe, bei der die Italiener ganz vorn standen, dann kamen die Portugiesen, Griechen und Südspanier; die beste Arbeitsmoral hatten Jugoslaven und Türken). Aber was sagte mir die Eisdielenbesitzerin aus den Dolomiten kurz bevor die hysterische Politik ihr das Geschäft zumachte: „Corona ist nur in Norditalien, denn da wird gearbeitet. In Süditalien arbeitet doch keiner.“
Die leben eben nach dem Motto: „ Wer Arbeit kennt und sich nicht drückt … stirbt früher.“
Deshalb werden die so alt. Man kann das übrigens auch an diversen Berufsgruppen hier im Land sehen. Schauen Sie sich mal an, wie alt im Schnitt Politiker werden.
Norditalien kenne ich gut: das Gesundheitsbewusstsein würde ich als einer der wichtigsten Gründe für die höhere Lebenserwartung nennen. Besser Vorsorge als Nachsorge. Es gibt durchaus gute Ärzte, aber die Gerätemedizin ist weniger gut ausgebaut als hierzulande, keine Frage. Die Großfamilie ist in Norditalien aber reines Klischee, Kleinfamilien schon seit den siebziger Jahren. Da ist bei uns mehr Großfamilie.
Ganz großes Kompliment, Frau B.!
Sie haben die Deutschen sehr gut beobachtet und genau verstanden, wie sie so ticken. Von einem Deutschen selbst, habe ich so eine treffende Analyse noch nie gelesen.
@PAule
Das Lob gilt der Analyse. Da steckt keinerlei Wertung über die deutsche Mentalität drin. 😉
Lieber Ralf,
Die Eigenschaft Gutmensch sein zu wollen und sich einzuschleimen hatte Frau b. Noch vergessen. Sie haben es nachgeholt.
@anita b.
Das sehen Sie aus ihrer Perspektive. Meine ist eine andere.
Und zwar eine professionelle: Als Sicherheitsmitarbeiter muss ich andauernd zwischen den verschiedenen Kulturen vermitteln.
Dass ich fortwährend die islamische Welt hier und auf anderen Webseiten massiv kritisiere, ist ihnen eventuell entgangen. Wenn ich mich jedoch hier hinstelle und einfach behaupte, die unsrige Kultur wäre von Natur aus besser und fehlerfrei, so entspricht dies schlicht nicht der Realität. Unterschiedliche Kulturen haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Und das mit unserem Land und unserer Kultur etwas nicht stimmt, hat hier jeder erkannt und wird dies wohl auch nicht bestreiten wollen. Denn es ist unsere deutsche(!) Politik (die unserer Kultur entsprungen ist), die seit Jahren das eigene Land an die Wand fährt.
Man kann nicht einfach sagen, die jetzige Regierung wäre nicht deutsch. Sie ist es. Die Deutschen kennen nur Barfuß oder Lackschuh. Nichts dazwischen. Und im Moment ist es mal wieder Barfuß. Das ändert jedoch nichts daran, dass der Islam eine totalitäre Ideologie ist, die mit unseren Werten und unserem Grundgesetz nicht in Einklang zu bringen ist.
Sich selbst neutral zu bewerten, ist meist schwierig. Deshalb sollte man zuhören, wenn einen andere Kritisieren. Ob die Kritik berechtigt ist oder nicht, kann man dann ja erörtern.
Ich finde Ihre Ausführungen sehr gut: es sollte nicht um Wertungen gehen, sondern ob so verschiedene Wertvorstellungen in einem Staatswesen gemeinsam eine fruchtbare oder eine furchtbare Zukunft haben!
Ich mag die körperliche Nähe zu weitläufigen Bekannten, wie sie sich in den „Bussis“ ausdrückt, nicht. Enge Freunde umarme ich gern zur Begrüßung, andere Menschen nicht. Ich kann nicht finden, daß mich das zur Einsamkeit verurteilt.
Brüller des Tages gefällig: WHO warnt vor Immunitätsausweisen von Genesenen oder Antikörper-Getesteten. Antikörpernachweis reicht nicht aus. 2. Ansteckungsgefahr. Aber wozu dann impfen!? Ha! Reingefallen WHO!