<
>
Wird geladen...

Der Gottesdienst gehört zur Grundversorgung: Macht die Kirchen auf!

09.04.2020

| Lesedauer: 5 Minuten
Bestseller-Autor Peter Hahne findet es bedenklich, dass in Deutschland Getränkemärkte weiterhin geöffnet haben, Gotteshäuser jedoch geschlossen bleiben müssen - und das sogar am höchsten christlichen Fest zu Ostern.

Diese Meldung fand nur ein kleines Eckchen in den Zeitungen, die wie tagtäglich prall gefüllt waren mit der Frontberichterstattung vom Krieg gegen Corona. Schließlich gilt es ja, dem Massensterben zu wehren — in der Vier-Millionen-Stadt Berlin liegt diese Masse bei unter 40. Wir haben alle Maßstäbe verloren! Es wäre eigentlich die Topmeldung gewesen, handelt sie doch von den unverantwortlichen Kollateralschäden dieser Massenhysterie. Aber Fakten stören ja nur. „Grönland verbietet den Verkauf von Alkohol.“

Als Grund nennen die Behörden die zunehmende Gewalt in den Familien seit der häuslichen Zwangsisolation während der Corona Pandemie. Ähnliches befürchtet auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, doch das ist so heuchlerisch wie der Kampf gegen Zigaretten. Der daran bestens verdienende Staat wäre pleite, würden plötzlich alle aufhören mit Trinken und Rauchen. In Deutschland haben Getränkemärkte (deshalb?) weiterhin geöffnet, doch die Gotteshäuser müssen ausgerechnet zu den höchsten christlichen Feiertagen geschlossen sein. Ostern pervers!

DAS KOCHBUCH FüR NOTFALL & KRISE
Solider Notvorrat zur Versorgung der Familie in Krisenzeiten
Und genau hier setzt die ganze Unglaubwürdigkeit der Maßnahmen gegen Corona ein. Eine Weinhandlung in meiner Nähe darf verkaufen, die Buchhandlung nicht. Dabei sind Bücher Lebensmittel. Gerade jetzt, wo die Menschen Zeit haben. Christliche Literatur ist sogar eine Delikatesse, denn hier findet man Lebensbrot, Medizin für die Seele. Als Autor kann ich nur dankbar sein, dass es Online Buchhandlungen wie den „Tichys Einblick Shop“ gibt, sonst säße man auf dem Trockenen wie die Alkoholiker jetzt in Grönland.

Kirchen nehmen es nahezu widerstandslos hin, dass ihnen erstmals seit der Christianisierung durch den Staat das Elementarste genommen wird: Die Gemeinschaft bei Gotteslob, Wort und Sakrament. Etwas, was selbst der Neomarxist Jürgen Habermas in seiner Disputation mit dem damaligen Kardinal Ratzinger „eine weltweit einmalige Ressource“ nannte. Was bei „Aldi“ möglich ist, wird dem Dom nicht gestattet: Abstand statt Leerstand.

Der Protest dagegen hält sich in Grenzen. Erfahren wir überhaupt noch die Wahrheit? Es gibt namhafte Wissenschaftler, die die aktuelle Hysterie für unbegründet halten. Die meisten Zahlen aus der „Wissenschaft“ oder von (natürlich unabhängigen!) Instituten erweisen sich als widersprüchlich, um es vorsichtig zu sagen.  Doch die Medien plus regierende Politik scheinen sich an der Katastrophe geradezu „aufzugeilen“, um ein drastisches Wort Martin Luthers zu benutzen. Jeder gilt jetzt als Corona Toter, selbst der bereits längst zuvor sterbenskranke Mann des früheren Berliner Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit. Und von Gewalt in der Familie hört man nichts außer amtlicher Schönfärberei. Spricht man jedoch unter vier Augen mit Polizisten und Sozialarbeitern, so packt einen das Grauen. Kindesmißbrauch und Frauenmißhandlung in dramatischem Ausmaß. Konfliktpotenzial à la Weihnachten, und rund um die Uhr gibt es Alkohol zu kaufen, aber keinen (Flucht-)Raum zum Beten.

TE EMPFIEHLT: DURCHBLICK SCHENKEN!
Taugt das Christentum noch als geistiges Fundament Europas?
Der Verlust biblischer Traditionen und Rituale rächt sich bitter. Die heute Jungen werden noch im hohen Alter, „gesegnet“ mit Sterbehilfe und „Abschalten der Geräte“, einmal voller Sehnsucht fragen: „Da hatte doch Uroma mal einen Spruch aus einem alten Buch: ‚Ehre Vater und Mutter‘“ Die Zerstörung der Familie, der ganze Schwachsinn von Gender und einer bunten Gesellschaft, erfährt jetzt einen knallharten Realitätstest. Wir haben Gottes Gebote in den Wind geschlagen und den Sturm von Egoismus und Selbstsucht geerntet. Der absurde Kampf ums Klopapier ist das traurige Symbol dieser Krise und spricht Bände.

Eine Berliner Krankenschwester bringt die ganze Heuchelei drastisch bei Facebook auf den Punkt: „Steckt euch euren Beifall doch sonst wohin … Wo wart ihr denn vor Corona und habt euch um unsere Gehälter und Arbeitsbedingungen gekümmert?!“ Anlass war der Aufruf, um 19 Uhr von den Balkonen für die „Corona Helden“ zu klatschen. Die EKD schrammte denn auch haarscharf an der Lächerlichkeit vorbei, als sie allen Ernstes vorschlug, abends um Sieben von den Balkonen „Der Mond ist aufgegangen“ zu singen. Was hinter den Wohnungstüren passiert, das ist dieser spießbürgerlichen Schickimicki-Parallelgesellschaft mit ihren Wohlfühlfantasien wohl unbekannt.

Der Zukunftsforscher Matthias Horx träumt denn auch von einer Zukunft nach Corona mit einer Neuerfindung des Menschen. Sein Schlussakkord: „System reset. Cool down! Musik auf den Balkonen! So geht Zukunft.“ Kyrie eleison! Es ist die Musik auf der Titanic, die bis zum Untergang plärrt. So können doch nur staatlich oder kirchlich alimentierte Funktionäre reden, die vom wahren Leben mit seinen aktuellen Sorgen keine Ahnung haben. Man könnte durchaus auch mal fragen, wie viele der wichtigen Politiker eigentlich eine intakte Familie mit richtigen Kindern haben. Aus einer Altbau-Luxus-Penthouse-Wohnung im Nobelviertel lässt sich leicht argumentieren — sei es zu Corona oder zu Integration.

WER HAT WAS BESSERES?
Das Christentum ist bedroht – warum das auch für Atheisten relevant ist
Ich kann es nicht mehr hören, dass Corona uns Entschleunigung lehrt, Muße und Musik wichtig macht und die Stille stärkt. Der laute Hilfeschrei des normalen Menschen ist doch die Angst vor dem Jobverlust, dem wirtschaftlichen Ruin, dem endgültigen Auseinanderbrechen der Familie. Filigranes Philosophieren zerschellt an der Lebensrealität. Und Kirchen, C-Parteien, ja sogar die untergehende Wirtschaft machen mit.

Der Starkolumnist der linken New York Times, Thomas L. Friedman, warnt: „Die Löscharbeiten dürfen nicht verheerender sein als der Brand.“  Und der Kommentar des liberalen „Südkurier“ lautet schlicht, dass die Kirchen aufpassen müssen, „nach Corona als nicht mehr systemrelevant angesehen zu werden.“ Jetzt ist die Stunde von Verkündigung und Seelsorge, von gelebter Gemeinschaft und keiner Zwangsisolation vor dem elektronischen Hausaltar.

Es ist müßig darüber zu debattieren, ob Corona eine Strafe Gottes ist. Kardinal Walter Brandmüller nennt es eine Heimsuchung: „Die Christen sollten endlich wieder bedenken, dass alles Unheil in der Schöpfung dadurch entfesselt worden ist, dass das Geschöpf Mensch sich gegen seinen Schöpfer erhob, und dass wiederum Heil geschieht, wenn er zu ihm zurückkehrt.“ Ja, es ist im wahrsten Wortsinn eine Heim-Suchung, so wie der Vater seinen verlorenen Sohn förmlich nach Hause zurück geliebt hat.

Dieses bekannteste aller Gleichnisse Jesu ist aktueller denn je, gerade als Osterbotschaft. Kehrt um und glaubt dem Evangelium! In Gott Heimat und mit anderen Christen Gemeinschaft zu haben, das ist die Krone des Glaubens — auf Latein: Corona. Und wer das nicht glauben kann, der kröne sein Leben wenigstens mit kritischem Verstand statt mit stupider Staats- und Mediengläubigkeit.

Die WELT kam mit einem originellen Vorschlag um die Ecke: die Kirchen sollten doch einfach die an Ostern geschlossenen Baumärkte nutzen. Dort ist doch bekanntlich mehr Abstand möglich als in den Kirchen. Wer’s glaubt, wird selig! Und da unsere Corona-Regierung ja auch das von Kirchen permanent geforderte Verbot von Sonntagsverkauf mal so eben völlig widerstandslos einkassiert hat: Man kann sogar Osterkerzen anbieten und damit die Video-Übertragungen zur Risikogruppe Alte (wie mich!) finanzieren. Man könnte aber auch die Gemeindehäuser selbst kurzfristig zu Baumärkten erklären. Damit steht man fest auf dem Boden der Bibel: der Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes, Christen sind Bauleute Gottes, Christus selbst ist der Eckstein, die Botschaft vom Kreuz ein Stein des Anstoßes. Und wie aktuell die uralte Bibel ist, zeigt Matthäus 23 Vers 27, wo Jesus Klarttext redet. Die Pharisäer und Heuchler werden mit getünchten (Achtung! Baumarkt) Gräbern verglichen: außen Hui und innen Pfui. Na dann: Frohe Ostern!


Mehr zum Thema auch im aktuellen Buch, seit sechs Wochen auf Platz 1 der Sachbuch Bestsellerliste: Peter Hahne, Seid ihr noch ganz bei Trost. Schluss mit Sprachpolizei und Bürokratenterror. Quadriga, 128 Seiten, 12,00 €.


Empfohlen von Tichys Einblick. Erhältlich im Tichys Einblick Shop >>>

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

61 Kommentare

  1. Ich bin aus der Kirche ausgetreten, vermisse nichts.
    Die Kirche macht mich weder satt, noch stillt die meinen Durst. Auch heizt die nicht mein Haus oder beleuchtet es.
    Wo oder weshalb sollte die Kirche der Grundversorgung dienen ? Vulven malen können die Leute auch zu Hause.

  2. Wie war es zu Zeiten der Pest? Waren die Kirchen wirklich geöffnet?

    • Vielleicht nach dem Motto: Stell dir vor die Kirche ist offen und keiner geht rein.
      Und bei uns in Norwegen gibt es den „Drive-In-Gottesdienst“. Alle bleiben im Auto sitzen, Ton kommt über einen FM-Transmitter ins Autoradio. Wenn denn jemand den Gottedienst unbedingt braucht, es geht.

  3. Wir leben im Zeitalter des Fernsehempfangs und der Fernseher darf wohl auch nicht gepfändet werden?
    Habe gerade die Live-Übertragung der Johannespassion von Johann Sebastian Bach aus der fast leeren Thomaskirche in Leipzig gesehen, arrangiert für einen Tenor, Cembalo und Xylophon? eingerahmt von einem Troitus und Exitus unter der Leitung des Thomaskantors.
    Es wird wohl auch heute nacht übertragen auf arte oder mdr.
    Ich kann das hier nicht verstehen!!!
    Wer suchet, der findet.

  4. Warum lassen sich die Cristen und echten Kirchgänger so von den beiden Amtskirchen gängeln-Bervormunden.Ich binAtheist und Ossi hatte aber in meiner Verwandschaft(Frauenseite )eine grosse Kirchengemeinchaft.Tante war KüsterIch hatte guten Kontakt zum Pfarrer.Man konnte gut mit ihm reden und Diskutieren.Auch gegen den Staat(DDR)Und Heute?Schweigen und dulden zu bestimmten Dingen.Es ist ein Ausverkauf unserer alten Werten.

  5. Muss man sich jetzt bei TE darauf einstellen, alle paar Tage mit einer Art „Wort zum Sonntag“ von einem verhinderten evangelischen Pastor mit missionarischem Eifer belästigt zu werden? Ich muss es ja nicht lesen, meinen Sie? Aber ich bezahle dafür (Abo für die Print-Ausgabe). Zitat: „Die Christen sollten endlich wieder bedenken, dass alles Unheil in der Schöpfung dadurch entfesselt worden ist, dass das Geschöpf Mensch sich gegen seinen Schöpfer erhob, und dass wiederum Heil geschieht, wenn er zu ihm zurückkehrt.“ /Zitat Ende. Das ist mittelalterlich und gegen die Aufklärung gerichtet. Solcherlei Sermon kann Herr Hahne in einer Kurchenzeitung absondern, hier bei TE nervt die pastorale Attitüde (mich jedenfalls).

    • So unaufgeklärt war das Mittelalter nicht, wie manche Atheisten glauben. Aber das wäre jetzt ein anderes Thema. Freuen Sie sich doch über das, was uns das Christentum und seine kulturelle Prägung Gutes gebracht hat, beispielsweise arbeitsfreie Feiertage …

    • Diejenigen, die so etwas das gerne lesen wollen, bezahlen auch ihr Abo! Was nun?

      Wir wollen doch Meinungsvielfalt/freiheit…..oder etwa nicht? Da muss man das schon aushalten. Wenn es selbst in den zurecht oft so gescholtenen MSM (noch) erlaubt ist , sollte es doch hier bei TE erst recht so sein.

  6. Ein Gottesdienst ist nach katholischer Auffassung mehr als nur eine äußerliche Gebetsversammlung, Liturgie ist vielmehr ein heiliges Geschehen, welches unsere Vorstellungen von Raum und Zeit sprengt. „Ohne Eucharistie können wir nicht leben,“ sagten die verfolgten Christen der Urkirche. In diesem Sinn ist und bleibt der Gottesdienst für den Gläubigen immer systemrelevant. Das Recht auf freie Religionsausübung ist grundgesetzlich geschützt und kann und darf vom Staat nicht verboten werden.

    • Das wäre zu machen, wenn die Kirchgänger zu Ostern damit einverstanden sind, gleich in der Kirche zwecks Quarantäne interniert zu werden. So ist allen geholfen. Auch dem Grundrecht auf Gesundheit, wer nicht freiwillig darauf verzichten möchte.

      Grundgesetz, Art 2 (2): Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. …

      Wäre die Ausübung der Religion nicht gewährleistet, wenn sie im Freien stattfände und ausreichende Abstände zwischen Personen eingehalten würden? Sogar Päpste haben schon im Freien gepredigt.

  7. Die Zeiten wo Bücher Lebensmittel waren sind schon lange vorbei. Bei uns gibt es eine Weinhandlung, die regelmäßig nach Holland fahren, um Klopapier zu besorgen. Ich habe heute tatsächlich Klopapier im Supermarkt ergattert, mit Lavendelduft weil es aus Frankreich kommt.
    Lieber Herr Hahne für mich ist die Coronazeit ein Fest. Hört sich irre an , ist aber so.
    Ich möchte zu Ostern eine Weihnachtsgeschichte erzählen. Vor einem Jahr hatte ich den Auftrag eine rumänische Mutter und ihr Kind zu betreuen. Von Woche zu Woche taten sich mehr Probleme auf, Schule war Katastrophe, Schulden in einem Ausmaß, da ging keiner mehr dran. Vergewaltigung in der Schwangerschaft. Alkohol bei den Eltern, die jüngere Schwester mußte auch noch großgezogen werden. Letzten Sommer dachte ich , nun landen sie unter der Brücke. Zum xten mal die Wohnung weg. Eine Klientin, die aufgrund von Traumatisierung, durch das Leben rannte als sei der Teufel hinter ihr her. Das 10jährige Kind bekam die Diagnose Adhs und sollte Ritalin bekommen oder auch in stationäre Unterbringung. Nach juristischem Kampf bekam die Frau endlich ihren ausstehenden Lohn und anschließnd Mutterschaftsgeld da sie wieder schwanger war, denn gearbeitet hat sie in unsrem Land immer.
    Nun ist ein neues Kind geboren und die Mutter war höllsch in Angst, auch wegen Corona.
    Heute wohnen alle zusammen und arbeiten auch alle. Aus dem Chaoshaushalt ist eine Gemeinschaft von sechs Menschen geworden, nannte man früher Familie. Der Babyblues ist überstanden und das Kind wird gestillt. Eine Heilung des Mutterseins geht voran. Alles funktioniert, einer wäscht die Wäsche, einer kocht, einer ist Vater geworden für das ältere Kind, einer ist dem rumänischem Knast entgangen und lernt jetzt Deutsch, eine pflegt ambulant deutsche Senioren. Die Hebamme ist happy, sonst gibt es doch meist Pulvermilchbabys. Und die Hauptklientin strahlt wie die Sonne. Ich bin sicher, dieses Kind wird ein guter deutscher Bürger, nicht so wie viele eigentlich Deutsche heute. Warum? Es lernt was Familie ist. Ostern ist bei rumänisch orthodoxen übrigens erst nächste Woche.
    Allen frohe Ostern. Aber erst kommt Karfreitag, hoffentlich zur Besinnung.

  8. Kirche lässt sich im Fernsehen übertragen. Getränke nicht.

    • Wieso? Im Fernsehen quatschen die an sich selber Besoffenen den Zusachauer besoffen.

  9. Den Niedergang des Glaubens bedauere ich wie Autor Hahn. Aber daran würde auch ein masseninfektiöser Ostergottesdienst nichts ändern. Deshalb: Die Kirchen bleiben zu – völlig zu recht. Wer für einen lebendigen, lebensstärkenden Glauben kämpfen will, soll das woanders tun.

    (Und, so mein Eindruck, innerhalb der Kirchen hat der wirkliche Glauben im Moment keine Chance. Die Kirchen sind eine Mischung aus grün-sozialdemokratischer Vorfeldorganisation und Arbeiterwohlfahrt geworden, die selbst nicht genau wissen, wozu Gottesdienste eigentlich gut sind.)

  10. „Es ist müßig darüber zu debattieren, ob Corona eine Strafe Gottes ist.“

    Müßig? Nein, nicht müßig, mittelalterlich.

  11. Die weltbekannte muslimische Philosophin Kaddor gibt auf t-online wieder ihr Bestes.
    Sie beklagt sich, dass die Integrationsbeauftragte Widmann-Mauz die Muslime ermahnt, trotz des Ramadan das Kontaktverbot einzuhalten.
    Was erlauben Strunz. Wie kommt sie nur auf den Gedanken, dass unsere Hochzeitsfeierkönige (incl. Autobahnblockade) sich nicht 100% an die Vorschriften halten.
    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_87682182/coronavirus-krise-die-integrations-staatsministerin-spielt-hau-den-muslim-.html
    Im Übrigen, Herr Hahne, so gerne ich sonst ihre Artikel lese, das mit dem gemeinsamen Kirchgang ist wohl keine so gute Idee, vor allem, wenn ich an die Altersklasse denke, die sich da versammelt.

  12. Ist das hier noch Tichys Einblick oder mittlerweile die Verschmelzung von kath.net und Wodarg?
    Und nein, der Gottesdienst gehört nicht zur Grundversorgung.

    • Jeder darf hier mitmachen, natürlich auch solch herzensgute Christen wie Herr Hahne!

  13. Schon die alten Römer kannten die desinfizierende Wirkung des Weines und schleppten diesen auf den Kriegszügen für ihre Legionäre in Mengen mit, sie sollten gesund und bei Kräften bleiben. Von Büchern ist derweil nichts derartiges bekannt und beten kann man auch zu Hause – meinte jedenfalls Christus:
    Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich. 7Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.…

    Matthaeus 6:6

    • ……das meint matthaeus, von jesus ist mir keine meinung bekannt!

      • Soweit ich mich entsinne, sind das Worte der Bergpredigt, die ja bekanntlich von Jesus höchstderoselbst gehalten wurde. Matthäus hat Jesus hier zitiert.

      • —–ich will h i e r keinen theologischen streit ausbrechen lassen! aber hier spricht eindeutig verbalinspirierter!

      • …….das finden verbalinspirierte gut! keine neutestamentler, die etwas von ihrer wissenschaft verstehen!

  14. „Bestseller-Autor Peter Hahne findet es bedenklich, dass in Deutschland Getränkemärkte weiterhin geöffnet haben, Gotteshäuser jedoch geschlossen bleiben müssen – und das sogar am höchsten christlichen Fest zu Ostern.“

    Ich fände es andersrum noch viel bedenklicher.

  15. P.S.: Ich freue mich sehr, dasss Sie, Herr Hahne, den ich als kritischen und ehrlichen Ex-öffentlich-rechtlichen Menschen sehr schätze, den Weg zu Tichy gefunden haben. Vielleicht gelingt es ja doch noch, Deutschland zu „wecken“.

  16. Da es in Deutschland nicht mehr so viele Gläubige wie früher gibt, ist es vielen Menschen egal, ob die Kirchen offen stehen oder nicht. ABER: Herr Hahne, Sie haben natürlich Recht, mit dem, was Sie kritisieren. Auch ich glaube, dass – wieder einmal – ein Schwenk in Richtung Sozialismus vor sich geht, der ja bekanntlich nichts von
    Religionen und Glauben hält. Und dann Mutti: Es wird ein ganz anderes Ostern werden als je zuvor. Bla,bla. Was meint sie damit und was weiß Mutti denn über Ostern?! Wir feiern Ostern und punktum. Ob anders oder ahnlich.

  17. Es ist aber nicht nur die Unglaubwürdigkeit der Maßnahmen durch die Politik, sondern auch die Unglaubwürdigkeit der Kirchenvertreter, die mich stört. Sie wehren sich noch nichtmal gegen die unverhältnismässigen Maßnahmen, sondern unterstützen diese auch noch aktiv – wie die Herren Marx und Bedford-Strohm. Ich finde es ist zu kurz gegriffen hier ausschließlich die Politik in die Verantwortung zu nehmen. Übrigens Herr Hahne, in Bayern ist der Irrsinn der Maßnahmen noch grösser. Hier gibt es eine sogen. „NonFood-Handelskette“ mit A….., die aber auch einige Lebensmittel, Getränke, Tierbedarf, Drogerieartikel usw. verkauft. Die haben auch geöffnet, aber massenweise Dinge des täglichen Bedarfs wie Schreibwaren, Haushaltsscheren, Nähgarn, Haargummis, Glühbirnen, Verlängerungskabel, Unterwäsche und Strümpfe sowie der komplette Heimwerkerbedarf sind mit Planen abgedeckt – dürfen angeblich nicht verkauft werden. Der Lottoladen nebenan darf aber dieselben Artikel wie Briefumschläge, Schreibwaren, Klebebänder sowie div. Deko-Artikel verkaufen. Wer als Politiker solche Verfügungen trifft – wie Söder – dass man kein Gummiband, kein Nähgarn und keine Scheren kaufen darf, der hat schlichtweg keine Ahnung was zum täglichen Bedarf des Lebens für den Otto-Normal-Verbraucher gehört und der hat den Bezug zu seinen Wählern komplett verloren. Am Erschreckendsten finde ich aber, dass man 4 Wochen lang nicht ein Mal über seine Handlungen nachdenkt und nach Selbsterkenntnis wenigstens in solchen Bereichen Minimal-Lockerungen vornimmt.

  18. …..nanu: plötzlich fromm geworden? ich benötige zu meiner grundversorgung keinen gottesdienst! und ob der osterglaube wahr ist, ist mir auch eine frage! ich bin kantianer genug
    um zu wissen, wo ich gott verorten muß! als moralischer gesetzgeber und garant der menschlichen glückseligkeit nämlich in der praktischen vernunft! a m e n!!

    • ……gerade die einzigartigkeit des menschen und der erde sollte den menschen doch befähigen das humanum hochzuhalten und nicht das deum! das schreibe ich als ehemaliger theologe und jetziger naturwissenschaftler!
      beste grüße und dem forum und gesundheit aus kanada von dem kantianer!

  19. Die Kirche hat sich selbst ad absurdum geführt. Wer eine intolerante Religion hofiert, sein Kreuz vor lauter Toleranz und eigenaufgabe ablegt, wer nur noch grünen Mainstream kann und meint er müsste mich belehren über Gut und Schlecht. Wer im Chor der germanophoben Linksgrünen mitsingt und weiter Millionen in Schlepperdienste investiert, um weitere Abermillionen vom Staat kassiert zur Versorgung der nicht integrierbaren Pseudoasylanten und Witschaftsflüchtlingen, also derjenige Verein der selbst finanzstark genug wäre die Eingeschleppten selbst zu versorgen, die aber lieber den Steuerzahler, also Sie und mich und Millionen anderer auspresst,
    Nun den Verein braucht man nicht.
    Als ehemaliges Mitglied zutiefst enttäuscht haben ich den irdisch heuchlerischen Führungspersonal adieu gesagt.
    Und wenn mir danach ist, kehre ich ein in ein Gotteshaus und halte Zwiesprache mit unserem Schöpfer. Ganz ohne Bodenpersonal.

    Glaube geht auch ohne Kirche.

  20. Sehe ich definitiv überhaupt nicht so.

    Die Wirtschaft muss wieder in Gang kommen, damit das System nicht zusammenbricht.

    Das Geldverdienen muss möglichst bald möglich sein, in Maßen, für Unternehmen und Beschäftigte. Und, wie schon geschrieben wurde, wird in vielen Läden darauf geachtet, dass der Mindestabstand eingehalten ist und die Anzahl der Anwesenden begrenzt. (Selbst wenn das nicht immer 100prozentig funktioniert.)

    Kirche/Religion ist meines Erachtens KEINE Grundversorgung, es ist Gläubigen zuzumuten, mal ein paar Wochen/Monate ihren Glauben in den eigenen vier Wänden zu leben, solange viele ältere Menschen in Heimen keinen Besuch bekommen und einsam sind.

    Wenn viele Gläubige jedweder Religion zusammenkommen in Kirchen oder beim Fastenbrechen, kann kein Veranstalter sicherstellen, dass sie sich nicht zu nahe kommen (so er das überhaupt will/für wichtig hält). Wenn wir anfangen, überall Ausnahmen zuzulassen, wird man bald auch eng an eng demonstrieren dürfen, z.B. auf Großveranstaltungen am 1. Mai. Niemand kann da alle Beteiligte unter Kontrolle haben, den Überblick wahren. Zu viel Lockerheit gefährdet zu Ende gedacht sehr kranke Personen in Kliniken. Das muss nicht sein. Das darf nicht sein.

  21. Denkt an das fatale Treffen der Evangelikalen in Mühlhausen im Elsass und lasst die Kirche im Dorf. Also haltet die Kirche geschlossen.

  22. Herrgott nochmal, wer hat denn Bakterien und Viren erschaffen?

    Ansonsten interessiert mich nicht was wer Glauben will, wenn dadurch keine Einschränkung meiner „Kreise“ erfolgt!

  23. Man könnte sich vorstellen, eine religiöse Telefon- oder Videokonferenz zu nutzen, wo Gläubige das dringende Bedürfnis nach Gebet und Zuspruch haben. Das würde ich sinnvoll finden. Zahllose Gläubige indes auf engstem Raum zusammenkommen zu lassen, halte ich für unverantwortlich gegenüber den Einzelnen und auch gegenüber der Gesellschaft.

    Beim Getränkehandel könnte man sich immerhin eine Form der Grundversorgung für Alkoholkranke vorstellen. Der Vergleich hinkt irgendwie.

    • Es geht nicht darum „zahllose Gläubige auf engstem Raum zusammenkommen zu lassen“, sondern es geht um die grundsätzliche Verfügung von oben herab. Man könnte die Kirchen ja genauso unter Auflagen wie Abstandspflicht und Mundschutz sowie Einschränkung der Personenzahlen geöffnet lassen. Die Priester könnten dann bspw. anstatt nur 2 Messen am Tag, 5-6 Gottesdienste verrichten, damit sich die Kirchenbesucher gut verteilen.

    • Wann sitzen denn Gläubige auf engstem Rauzm dicht beisammen? Doch höchstens zu
      Weihnachten, garantiert nicht zu Ostern, schon überhaupt nicht, wenn das Wetter
      halbwegs gut ist wie jetzt. Die Paar Besucher des Gotesdienstes, wird der Küster wohl
      noch in die Bänke sortiert bekommen.

  24. Macht die Kirchen auf!
    …um die Leute rauszulassen.

    Schluss mit Kirchensteuer!

  25. „Bestseller-Autor Peter Hahne findet es bedenklich, dass in Deutschland Getränkemärkte weiterhin geöffnet haben, Gotteshäuser jedoch geschlossen bleiben müssen“

    Hier muss ich Hahne mal widersprechen. Getränkemärkte sind wohl weitaus wichtiger, daß man da noch hin kann, als mal ein paar Wochen nicht in die Kirche zu können.

    Und keine Sorge, Herr Hahne. Ich denke zum 23. April geht das wieder. Da beginnt der „Fastenmonat“ für unsere baldige neue Staatsreligion. Ich war mal in Saudi im „Fastenmonat“. Da gibt es tatsächlich vom Staat Zuschüsse, damit sich die „Fastenden“ die Völlerei im „Fastenmonat“ leisten können. Alleine das verdeutlicht ja wohl, wie bekloppt diese Religion ist…

    • Das glaube ich noch nicht, dass es am 23. April generell wieder geht. Es wird wohl wieder nur eine bestimmte Glaubensgruppe bevorzugt behandelt.

  26. Wenn daraus dann das letzte Zuckerfest oder der letzte Ramadan in Deutschland resultierte. So what?

  27. Entweder die Regeln gelten für alle, oder für keinen.
    Ausnahmen zur Erhaltung der Grundversorgung bestätigen die Regel.
    Kirchen, Moscheen und Synagogen gehören als Veranstaltungsorte genauso geschlossen, wie Konzerte, Demonstrationen o.Ä., wo sehr viele Menschen auf kleinem Raum zusammenkommen. Sonst ist alles umsonst.
    Wie will man es (gesundheitlich und rechtlich) sonst rechtfertigen, dass der Jugend die Coronaparty versagt wird, während die Religionsgemeinschaft de facto das selbe unter anderem Namen tun darf?
    Die Israelis machen es vorbildlich und haben ihrer jüdisch-orthodoxen Gemeinde die gleichen Regeln auferlegt, wie allen anderen auch.
    Das können und sollten wir mit den bei uns ansässigen Religionsgemeinschaften ganz genauso handhaben.
    Religion hat bei uns kein Vorrecht vor weltlichem Recht.
    Wir leben nicht in einem Gottesstaat. Und das ist gut so.

    • Das sehe ich etwas anders; Kirchen sind keine „Veranstaltungsorte“, sondern für viele Zufluchtsorte, die einem Kraft und Trost spenden. Für viele Nicht-Gläubige mag das unverständlich sein. Ausserdem besteht in Kirchen – im Gegensatz zu Demonstrationen oder Konzerten sehr wohl die Möglichkeit, Sicherheitsabstände durch Barrieren zu gewährleisten.

      • Dann bräuchten Kirchen, genauso wie auch derzeit die Supermärkte, entsprechendes Sicherheitspersonal, welches die Einhaltung der Regeln sicherstellt. Andernfalls würden sich die Gläubigen in den Kirchen nicht nur Kraft und Trost, sondern eventuell auch den Tod holen. Und das wäre nicht Sinn eines Gottesdienstes, oder?

  28. In allen „sozialistischen“ (gab es auch andere?) Diktaturen wurden Kirchen, wurde Religion stets unterdrückt oder verboten. Warum sollte es dieses Male „zu Beginn“ anders sein?

    • Ich kann Sie beruhigen. Bei den Amtskirchen in Deutschland braucht man von sozialistischer Seite her nichts mehr zu unterdrücken. Die sind definitiv sozialismuskompatibel.

    • Chirst sein ist eine persönliche Angelegenheit und hat mit Kirche nichts zu tun.

  29. Unsere Kultur geht unter. Wo sind die Freunde Merkels, die Bischöfe. Die Liturgie ist bei denen zur Pillepalle verkommen. Hauptsache politisch handeln.

  30. Trinken ist lebensnotwendig. Nun kann man im Lebensmittelhandel die Getränke in Einzelflaschen kaufen oder im Getränkemarkt in Kisten. Dass ein Getränkemarkt mit hochprozentigem Alkohol gleich gesetzt wird, ist Unfug.
    In die Kirche gehen ist nicht lebensnotwendig. Selbst von kirchensteuerzahlenden Christen gehen die wenigsten in die Kirche und leben in Zufriedenheit. Man könnte natürlich die wenigen Kirchenbesucher so weit auseinander setzen, dass kein Kontakt entsteht. Nun hat man sich zum Schließen der Kirche entschlossen und auch das ist in Ordnung.

  31. Ich finde die Aufnahme von Getränken durchaus essentiell, irrationalen Aberglauben — und dazu gehört auch das gemeinsame Anhimmeln eines von den Römern hingerichteten jüdischen Aufrührers, eher nicht.

    • JESUS: „Der Mensch lebt nicht vom Brot alleine …“ Recht hat er und darum himmel ich ihn an.

    • Zum Durststillen reicht ein funktionierender Wasserhahn.

  32. Werter Herr Hahne, Ihre Wut hatte ich bei der Verkündigung der heutigen Maßnahmen!!
    Die Verhältnismäßigkeit ging hier komplett verloren. Da brauchen wir nicht nur die berühmten Grippetoten von vor zwei Jahre anführen. Wenn Geld und Grundrechte keine Rolle mehr spielen, könnte man sehr viele Todesfälle verhindern oder besser verschieben: Krankenhauskeim-Opfer, Strassenverkehr einschränken bzw. abschaffen, verpflichtende engmaschige Krebs- und Herzkreislaufvorsorgeuntersuchungen für JEDEN etc. pp Leben ist lebensgefährlich. Auch hier gilt: wer zwischen Sicherheit und Freiheit, die Sicherheit wählt, verliert am Ende beides.

  33. Im Getränkemarkt gibt es keine Massenveranstaltung! Der Vergleich hinkt. Selbst bei jedem Aldi stellen sich die Leute außen an und werden nur vereinzelt reingelassen. Wie rechtfertigen Sie dann das Verbot von Kulturveranstaltungen, wenn der Kult in der Kirche voll praktiziert wird? Das Beten und Gottesdienstschauen über TV wurden ja nicht verboten, sondern nur der Kult über den engen sozialen Kontakt. Ohne Getränke sterbe ich, beten kann man aber auch für sich und niemand stirbt bei Verzicht auf 6 Wochen Gottesdienst.

  34. Die Kirchen könnten geöffnet werden wenn: der Abstand zwischen den einzelnen Personen und die hygienischen Bedingungen so sichergestellt sind wie in den Baumärkten
    oder dem Discounter. Abendmahl geht gar nicht!

    • Man, man, man……………..hygienische Bedingungen im Discounter….hahahaha…

    • Bevor die Kirchen – mit Zuschauern – wieder aufmachen, sollte man eher Fussball – ohne Zuschauer – wieder anpfeifen.

  35. Es wird interessant werden, ob sich andere Religionsgemeinschaften ihre Rechte einfach nehmen lassen. So kritisch ich auch sonst bin: Verübeln könnte ich es ihnen nicht.

    • Sich Rechte nehmen, vielleicht auf Veranstaltungen infiziert zu werden/andere zu infizieren: doch, ich würde es übelnehmen.

Einen Kommentar abschicken