Kanzler Kurz, Vizekanzler Kogler, Gesundheitsminister Anschober und Innenminister Nehammer treten als eingespieltes Team auf. Ihre Pressekonferenzen im Kanzleramt am Ballhausplatz in Wien bescheren dem ORF nie dagewesene Zuschauerzahlen für seine Nachrichtensendungen.
Sebastian Kurz erklärt seinen Landsleuten in verständlichen Worten, ruhig, freundlich und trotzdem eindringlich, warum seine Regierung welche Maßnahmen für nötig hält, um das Tempo der Ausbreitung des Virus so zu verlangsamen, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser und des Gesundheitspersonals möglichst nicht an ihre Grenzen stoßen.
Ursprünglich wollten die Vier schon am Freitag vor die Öffentlichkeit treten, doch sie brauchten noch das ganze Wochenende für Gespräche mit Experten und denen in Wirtschaft und Gesellschaft, die bei der Durchführung der Maßnahmen mitmachen müssen, damit sie wirken. Dieses mal sind es die Supermärkte, die ihren Kunden ab Mittwoch Mund-und-Nasenschutz-Masken (MNS) aushändigen, bevor sie das Geschäft betreten dürfen. Beim Einkaufen und anderen Begegnungen im sozialen Raum wird das Tragen dieses Schutzes Pflicht.
Kurz betont, dass diese Masken nicht den Träger vor Ansteckung schützen, sondern andere vor der Ansteckung durch die Träger – und dass diese neue Maßnahme die alte, den Abstand von mindestens einem Meter, nicht ersetzt, sondern ergänzt, verstärkt.
Kogler redet seinen Landsleuten mit volksnahen Formulierungen in oststeirischem Akzent ins Gewissen, die Maßnahmen konsequent mitzumachen, weil jeder, der das tut, Leben rettet, und jeder, der das nicht tut, Leben gefährdet. Ja, sagt er, genau so drastisch müsse man das ausdrücken.
Anschober vertieft Erkenntnisse und notwendiges Handeln mit dem Nimbus des Fachkundigen und Fürsorglichen, er hat sich in der Wahrnehmung der Österreicher an seinem Parteivorsitzenden Kogler vorbei nach vorne gespielt. Die Gunst der Stunde will es, dass Koglers Naturell sichtbar nichts dagegen hat.
Nehammer, der vor der Regierungsbildung als Generalsekretär die Wahlkampagne von Kurz gut gemanagt hat, berichtet sachlich und unaufgeregt von den Erlebnissen der Polizei bei der Durchsetzung der Ausgangsbeschränkungen.
Nächsten Montag treten sie „in dieser Formation“ wieder vor die Presse, kündigt Kurz an. Dazwischen werden das sicher wie gehabt andere Personenkonstellationen der Bundesregierung tun, ähnliche in den Bundesländern und viel Bürgermeister in ihren Gemeinden. Wenn Kurz, Kogler und die anderen vom ganzen Land als „Team Österreich“ reden, ist das eine Werbeformel, aber mit hohem Wahrheitsgehalt.
Hier findet ein Land noch mehr zusammen als vorher schon. Aus dem großen Kanton schaut manch einer im Geiste über die Berge und denkt sich: Felix Austria.
Äa? Wo haben die denn die Masken her, die sie vorschreiben und in den Supermärkten verteilen lassen? Haben die heimlich eine Million davon gehortet? Oder sind das so Lappen, wie sie der Grupp nähen läßt?
Leider verstehen das die wenigsten.
Ich verstehe nicht, warum in den alternativen Medien so wohlwollend über Kurz berichter wird. Dieser Mann ist ein Paradebeispiel eines Lakaien der Hochfinanz, det nur eine Aufgabe hat: Diese irrsinnigen Maßnahmen in Österreich zu verkaufen. Ich glaube dem Mann gar nichts, er ist auch keinen Deut besser als von der Leyen, Macron oder Merkel. Was also sollen diese Elogen?
Danke, dass Sie das tun, was man von Journalisten und Medien erwarten würde. Die Schenkungen von Maas, die Nicht-Antwort von Spahn auf den Brandbrief des Schutzmaterial-Händlers, das sind meiner Ansicht nach Riesenskandale, die mittelbar Menschenleben gekostet haben und möglicherweise noch kosten werden. Und in sämtlichen Interviews lässt man die Verantwortlichen mit ihren Beschönigungen und ihren Beteuerungen durchkommen, dass Schutzmaterial bestellt sei. Ein Journalismuskandal dazu.
Super Idee mit den abnehmbaren Gummis, die sind nämlich knapp. Auch Schrägstreifen von Jersey (z. B. von zerschnittenen T-Shirts eignen sich). Stoff schräg schneiden und dann ein wenig langziehen, dann rollen sie sich ein und sind elastisch. Mit Sicherheitsnadeln befestigen oder klammern, wenn kein Tunnel genäht werden kann.
Sie könnten auch Kaffee-Filtertüten nehmen.
Das ist wohl die hygienischste Form der Maske. Wir werden jetzt auch selber basteln, denn wer weiß, wann der Handel mal wieder liefern kann. Und „Trigema“ 10 Stück für 120€ ist mir etwas zu heftig ( auch wenn sie waschbar sind)…
…oder Unterhosen. Braucht man noch nicht mal was nähen und sitzt perfekt. ?
Ich bewundere Kanzler Kurz zutiefst. Ein Mann von 33 (!) Jahren, der klar und enschlossen und dabei sehr menschlich auftritt. Der es schafft, seine Minister um sich zu scharren, die alle an einem Strang ziehen. Da merkt man mal wieder, dass die wahren Führungspersönlichkeiten die sind, die ohne Druck oder Angst erzeugen zu müssen (wie Merkel), ohne eine Herrschaft der absoluten Autorität ich meine immer noch Merkel) auszuüben, am Ende doch die Sieger sind. Dagegen kommt mir unsere 65jährige Kanzlerin wie eine unselbstbewusste, emotionslose alte Frau vor, die bitte bald in Pension geht. Uns zwar in Ostdeutschland. Damit sie auch dort begraben wird. Und mit ihr die zutiefst sozialistische, abstoßende DDR-Autoritäts-Kultur.
Vollkommen überzogen. Meine Meinung. Aber Kurz ist ja hier immer der Musterknabe.
Richtig. Kurz steht in der Radikalisierungsspirale der Maßnahmen sehr weit vorn. Da können wir uns wenigstens einmal freuen, noch nicht so weit zu sein. Aber es wird so weitergehen. Poliker können angesichts eines völlig verängstigten Volkes als Quasi-Diktatoren am besten Punkte sammeln. Das hat auch Söder begriffen. Kurz ist ein Medien- und Posterboy, ein kluger Stratege, aber mit wenig politischer Substanz. Daß er bei Tichys Einblick so gut ankommt, liegt wohl eher am ständigen Vergleich mit Merkel.
Hat uns Heiko denn noch ein paar Schwarzbestände an Masken, die er zu Kurz über den Brenner kutschieren kann?
@Kontra geografisch zur Info: “ über den Brenner kutschieren“ wäre bereits Italien.
„Aus dem großen Kanton schaut manch einer im Geiste über die Berge und denkt sich: Felix Austria.“
Fast wie im Märchen. Die *) Königin schaut über die Berge und muß feststellen, daß der junge Kanzler des Nachbarlandes sich um sein Volk kümmert und handelt.
Und es liegen nicht nur Berge dazwischen, sondern Lichtjahre.
Gott schütze Österreich und hab Erbarmen mit unserem Land.
*) Selbstzensur in Zeiten von Corona
Ich bin schon seit sehr langer Zeit der Meinung, dass Sebastian Kurz ein absoluter Ausnahmepolitiker und Kanzler im positiven Sinne ist. Bedenkt man sein Alter, ist der Respekt, der sich bei mir einstellt, ziemlich weit oben auf der Skala.
Was für ein Unterschied zur deutschen Polit- und öffentlich-rechtlicher Medienriege!
Wenn ich dann an das Interview nach der österreichischen Kanzlerwahl von Kleber mit Kurz denke, werde ich heute noch hochrot vor Fremdscham.
Kleber, Sie … ! Hau´n Sie endlich ab. Gehen Sie in Rente oder sonstwohin, aber belästigen uns nicht mehr mit Ihrer arroganten und verquirlten Gedankenwelt.
Felix Austria, Finis Germania.
Ich muß mal kurz zwischenfragen – ist das jetzt von der Presseabteilung Bundeskanzleramt am Ballhausplatz, 1010 Wien oder ist das dieser kritische Journalismus von TE? Habt’s a Göld griagd?
@sponk 07: Wenn man Herrn Kurz mit Frau Merkel vergleicht, braucht man mir kein Geld zu geben, damit ich sehe, wer von den beiden die bessere Politik macht :-))
Na klar, ist ja auch ganz logisch, gell, dass die Masken zwar von innen schützen, aber nicht von außen, oder? Dieser Unsinn wurde von gefälligkeitsproletenden Virologen, die bevorzugt von der Regierung vor die Presse geschoben werden, um das Regierungsversagen zu kaschieren, verzapft. Mich enttäuscht nur, dass Kurz das unkritisch übernimmt und nachplappert, ohne seinen eigenen Verstand einzuschalten. Natürlich schützen sie nicht so gut wie ffp 2- oder ffp 3- Masken, weil sie nicht so dicht am Gesicht anliegen und der Virus ja immer noch seitlich und von oben eindringen kann, zudem auch über die Augen. Dennoch schützen sie, und zwar beidseitig.
So ist es. Und ehrlich, mit einer FFP2 / 3 Maske hat man auch nur dann mehr Schutz wenn man sie optimal angepasst hat. Dann ist die Atmung aber erschwert, was nicht alle gut aushalten. Dann lieber einfache, die auch getragen werden – ohne andere Schutzmaßnahmen zu vernachlässigen.
Das wäre sicher sinnvoll, auch hierzulande Masken an Supermarktnutzer auszugeben. Wenn es denn welche gäbe, in Deutschland sind sie sogar für medizinisches Personal knapp bzw. nicht vorhanden, ja, auch die ganz billigen. Anscheinend haben die Verantwortlichen in Österreich besser geplant. Hier setzt sich Yogeshwar in den „Presseclub“ und beantwortet die Frage einer Anruferin, ob denn nicht Masken das Gebot der Stunde und sinnvoll wären, mit der Auskunft; in dem Wissen, dass es kaum Masken gibt in D; dass ihm das Distanzhalten ausreiche, er brauche keine Maske. Vermutlich hat er bereits einen Karton Masken im Keller, wie damals, als er per „Vitamin B“ für seine Familie Tamiflu besorgt hat, das es für den Normalbürger nicht gab.
Plötzlich bist du mit der Burka wieder ganz vorn dabei. Die Letzten werden die Ersten sein.
“ schützen nicht den Träger vor Ansteckung, sondern andere vor der Ansteckung durch die Träger“
Kann mir mal jemand erklären, warum dieser Schutz nur in einer Richtung funktionieren soll?
Der Schutz hält die eigene Spucke zurück, spukt jemand dagegen, dringt die Feuchtigkeit nach ihnen und berührt den Mund.
Wenn eine Maske nicht perfekt vor Ansteckung schützt, d.h. in manchen Situationen doch noch Viren beim Einatmen durchlässt, warum sollte das nicht auch in die andere Richtung gelten, so dass mit eigener Maske auch die Ansteckung anderer nicht vollständig ausgeschlossen werden kann? Was durch das nach wie vor gültige Abstandsgebot auch zwischen Maskenträgern unterstrichen wird.
Kann man nicht einfach sagen: „Jede Maske schützt besser als keine Maske – Vorsicht und Rücksicht sind weiterhin geboten“?
Bei aller Hochachtung für den jungen österreichischen Kanzler, aber diese Vorschrift ist in meinen Augen mehr Panikmache als zweckdienlich. Wer „erkältet“ ist, soll zuhause bleiben! Wer hochbetagt oder schwer vorerkrankt ist, bleibt auch zuhause! Alle anderen passen auf, wo sie ihre Hände hinstecken (nicht ins Gesicht) und waschen (meinetwegen desinfizieren) ihre Hände nach einem Ausflug in den Supermarkt gründlich. Der Supermarkt stellt vielleicht Desinfektionstücher zur Verfügung, mit denen der Griff des Einkaufswagens abgeschwischt werden kann. Gesunden Menschen einen MNS vorzuschreiben, ist weitgehend ineffektiv. Lediglich die geringe Zahl uneinsichtiger und rücksichtloser Menschen, die trotz Infektion ungeschützt im öffentlichen Raum herumlaufen, würde dadurch weniger infektiös. Alle anderen werden schlichtweg in „Sippenhaft“ genommen. Die Hersteller von MNS – momentan ohnehin schon wie die Kollegen der Toilettenpapierbranche im Dauerglücksrausch – wird´s sicher freuen.
Die geringe Zahl uneinsichtiger und rücksichtsloser Menschen reicht aber völlig aus, um eine Seuche auszubreiten. Siehe die Italiener, die sich wegen dem Coronavirus von der Lombardei aus auf den Weg in den Süden gemacht haben. Wegen dieser kleinen Minderheit hat inzwischen nicht nur der Norden, sondern das ganze Land mit der Seuche zu schaffen.Die Italiener kennen zwar auch den Spruch, „lieber im stehen sterben als auf den Knien leben“, aber wirklich nützlich ist diese Einstellung in diesem Fall nicht.
Sie haben offenbar nicht mitbekommen, dass eine Infektion mit dem aktuellen Coronavirus, bei vielen Menschen mit nur milden Symptomen oder gar symptomfrei abläuft außerdem kann die Inkubationszeit zwei Wochen betragen. Es weiß also niemand, ob er gesund ist, sich gesund fühlen ist nicht das Selbe wie gesund sein. Ansteckend und damit potenziell tödlich für andere Menschen kann jeder sein. Kurz hat meiner Ansicht nach die genau passenden Worte gefunden.
Schauen Sie doch bitte mal in die Supermaerkte…Hochbetagte leben nicht nur im Heim sondern auch vielfach noch zu Hause, sorgen fuer sich, soweit sie noch koennen und sind auch im Supermarkt unterwegs. Gleiches gilt fuer Vorerkrankte vom Astmathiker bis zum Krebs-Patienten…die muesen alle raus, zum Arzt, Apotheke, Supermarkt…und dort treffen Sie dann Leute wie Sie, die aus Prinzip den Mundschutz ablehnen….super sozial Ihre Einstellung. Der einfache Mundschutz….in 2 Minuten aus einem Kuechenkrepp und zweit Haushaltsgummis selbst gebastelt, kann ihren Mitmenschen das Leben retten. Da sollten die eigenen Interessen mal ein bisschen zurueckstehen….sowas nennt man Solidaritaet.
Was das neue Coronavirus von Sars unterscheidet ist, dass es lange bevor Symptome auftreten ansteckend ist und es daher unmöglich ist, die Verbreitung einzudämmen indem man nur die Erkrankten isoliert. Die Maßnahme der Österreicher ist richtig, zumal die Tröpfchen mit den Viren nur sehr langsam zu Boden sinken und dann von anderen eingeatmet werden. Dazu reicht es schon, in gebührende Abstand hinter jemandem zu gehen.
Eine Hypothese, sonst gar nichts!
Die Wirtschaft wird vernichtet, danach wird es gefährlich werden. Diese Politiker denken maximal bis zu ihrer Nasenspitze, wenn überhaupt??????
Ach Herr Hingerl, die Generation der Babyboomer in Deutschland, der ich selber angehöre, hat immer nur nach dem bequemsten Weg Ausschau gehalten. Deshalb wollte sie auch für lange Zeit lieber rot als tot sein. Für rechtsstaatliche und demokratische Grundwerte einzutreten, ist nur einer kleinen Minderheit, wie auch heute noch, in den Sinn gekommen. Statt dessen haben Sie Egoismus und Intrigantentum ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt und haben diese miese Einstellung an ihre Kinder weiter gegeben. Die Herrschaften verstehen unter Solidarität nur das übervorteilen der anderen. Da kann man nichts erwarten. Am allerwenigsten ein Umdenken, weil es der intellektuelle Bankrott nicht zulässt..
Wo nehmen die Österreichischer die Masken her? In Deutschland kann die Kanzlerin das nicht anordnen! Sie hat nämlich nicht genug Schutzkleidung geschweige denn Masken, um Ärzte oder Krankenhäuser zu versorgen. Versager halt, obwohl sie es hätten wissen müsden!
Die Atemmasken für medizinisches Personal müssen eine ganz andere Qualität haben, weil sie den Träger, der womöglich den ganzen Tag Infizierten ausgesetzt ist, schützen müssen. Die sogenannten MNS-Masken, oder einfache Atemmasken aus Papier, Vlies oder Stoff, wie sie in Österreich gefordert sind, wirken wie im Text beschrieben. Da die Regelung ab Mittwoch gelten soll, und die Geschäfte die Masken verteilen sollen, muss man annehmen, dass diese einfachen Masken vorhanden sind.
Die Frage ist, warum sie in Deutschland nicht vorhanden sind.
die hochwertigen ffp2 masken f.d. medizinische personal kriegen wir aktuell aus china (2 transporte durch die aua sind heute am gesperrten flughafen schwechat galandet), die vliesmasken haben wir in notfalllagern seit der schweinegrippe gbunkert. österreichische beamte werfen nichts weg!
Woher nehmen?
Man muss sich aktiv darum bemühen, nicht nur rumlabern, dann bekommt man sie auch.
Beispiel Bayern (ich glaube die „Welt“ berichtete hierüber):
Der Freistaat Bayern bzw. das bayerische Gesundheitsministerium kaufte soeben für 8,9 Mio Euro Schutzmasken, über 330.000 Schutzanzüge, 158 Beatmungsgeräte und 235.000 Flaschen Desinfektionsmittel.
Siehste, es geht doch. Nicht nur jammern, wie es der Spahn tut. Die kommen nicht einfach so aus dem All angeflogen.
In Deutschland müssen erst die NGOs, die GEZ-Sender, die Gewerkschaften, der Bundesrat, die Komödianten und Schauspieler ihre Zustimmung geben und die Formulare dafür gedruckt werden.
Die Sache ist relativ einfach: wenn die Österreicher die Masken nicht hätten, könnten sie sie nicht verteilen. Österreich hat halt eine clevere Regierung.
Wer sich wundert, dass Deutschland so etwas für seine Bürger nicht hat, versteht unsere Regierung der völligen Unfähigkeit nicht.