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Corona bringt's an den Tag

„… sondern bekommen eine Sterbebegleitung“

27.03.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Es macht einen gewichtigen Unterschied, ob man auf tausend Einwohner acht bis neun Krankenhausbetten zur Verfügung hat (Japan, Russland, Deutschland), oder sich mit sechs (Frankreich) und drei (Italien) behelfen muss.

Bei einem überdurchschnittlichen Patientenansturm muss für die Nutzung der begrenzten Intensivstationen und Beatmungsbetten eine Vorabentscheidung getroffen werden. Dabei macht es einen gewichtigen Unterschied, ob man auf tausend Einwohner acht bis neun Betten zur Verfügung hat (Japan, Russland, Deutschland), oder sich mit sechs (Frankreich) behelfen muss.

Man kann bei knappen Betten nicht einfach einen gerade behandelten Alten von der Anlage herunterreißen, um einen Fünfzigjährigen anzuschließen. Also wird selbst eine momentan freie Station bei Ankunft eines Alten nicht diesem zur Behandlung überlassen, sondern sicherheitshalber für Jüngere freigehalten.

Was aber macht man mit den eingetroffenen Alten? Lässt man sie in Schmerz und Panik keuchend oder gar schreiend herumliegen? Zurückschicken kann man sie nicht, weil das den – ob nun zu Recht oder Unrecht gefürchteten – Virus weiter verbreiten könnte. Irgendetwas aber muss man mit den Leidenden anstellen.

In der Universitätsklinik des französischen Straßburg haben sich Ärzte aus dem rechtsrheinischen Baden-Württemberg das Procedere einmal angeschaut: „Über 80-Jährige werden nicht mehr beatmet, sondern bekommen eine Sterbebegleitung.“

Diese Methode wird nicht weiter erläutert und schon gar nicht als eine Verbindung aus Zuwendung und Gesprächen beschrieben. Dafür wäre ja auch gar keine Zeit. Schnell muss also die Verabreichung der Überdosis erfolgen, wenn gleichzeitig viele Alte eintreffen, die womöglich am Corona-Virus gar nicht leiden, ihn aber auch nicht ausschließen können. Nun gelangten sie an einen Ort, wo nicht einmal mehr auf Rettbarkeit untersucht werden konnte.

Gibt es, wie in Italien, lediglich drei Betten auf 1.000 Einwohner, kommt es unweigerlich zu einem Altenstau. Die „Sterbebegleitung“ muss dann in schnell steigender Frequenz angewendet werden. Für das Land wissen wir bereits, dass 99 Prozent der Toten nicht an Corona gestorben sind, sondern an einer Kombination von Vorerkrankungen. Ihr Durchschnittsalter aber lag bei 80 Jahren.

Nicht eine besondere Gefährlichkeit von Corona, sondern die Kombination aus Bettenmangel, Achtzigjährigkeit und Corona-Panik erzeugt die außerordentliche Ansammlung von Leichen, mit der die lokalen Bestatter nicht mehr fertig werden. Ihr Abtransport durch die Armee wird dann zur zweitbesten Lösung. Am Beispiel Bergamos ging sie weltweit durch die Medien. Man wollte die Tödlichkeit des Virus unterstreichen und hat doch nur den sichtbaren Teil der Sterbebegleitung gezeigt.

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46 Kommentare

  1. Nur ein Gunnar Heinsohn darf sich an so ein heisses Eisen herantrauen. Sehr sachlich analysiert, was in Italien und Frankreich geschieht. Wertfrei. Schmerzfrei.

  2. „Nicht eine besondere Gefährlichkeit von Corona …“
    Was ist das für eine verquere Logik? Was will Herr Heinsohn damit sagen?
    Ohne Corona wären diese Leute jedenfalls noch am Leben. Aber eine besondere Gefährlichkeit hat es nicht?
    Diabetes ist auch nicht besonders gefährlich, außer ich hab keine Insulinspritze mehr.

  3. Euthanasie. In Deutschland. Anno 2020. -Wo ist der Aufschrei der Öffentlichkeit? Wo der der Medien? Wo ist der Untersuchungsausschuss dazu? Wo die Anklagen der Staatsanwaltschaft?

  4. Nicht Hilfe, sondern Sterbebegleitung für die Alten. Genau so sehen sie aus, unsere „Europäischen Werte.“ Aber davon wird dann niemandem öffentlich schlecht.

  5. Der Westen ist so pathologisch krank geworden, und die westlichen Völker eine Strunz dumme einfach zu manipulierende Schafherde.

    Hypermoral und Einzelschicksale zu Hauf bei offensichtlichen Pseudo-Flüchtlingen, und 50 Milliarden jährlich, aber die sterbenden eigenen Alten betrachtet man nüchtern wie gekeulte Schweine während der Schweinepest.

    Die Leute merken nicht, dass dieselben Leute die jetzt „Solidarität“ fordern über Jahre das Gesundheitssystem kaputt gespart haben, und 3 Monate Jahrhundert Pandemie im Anmarsch schlicht komplett ignoriert haben.

    Das geht so weit, dass General Motors, Ex Bailout Kandidat der letzten Finanzkrise, 1 Milliarde fordert um Atemgeräte zu produzieren? Der Staat rettet korrupte schlecht gemanagte Drecksfirmen in Finanzkrisen (öffentliche Verluste, private, unangetastete Gewinne), Aber wenn potentiell Hunderttausende der Bürger des Staates sterben, rühren die Drecksfirmen keinen Finger ohne noch möglichst erpresserische Gewinnmaximierung zu betreiben.

    Keine Atemgeräte, keine Masken, keine Schutzkleidung. Auch nach 3 Monaten nicht, in einem der weltweit erfolgreichsten Industrieländer? Mit diesen Vollversagern und totalen Knallchargen an der logistischen Heimatfront könnte WW III ja höchsten 3 Wochen dauern, und erst mit 6 Monaten Verspätung beginnen …

  6. Zitat: „… sondern bekommen eine Sterbebegleitung“

    Wie alt ist der Hosenrock nochmal?

  7. Der Artikel ist in sich widersprüchlich. Kurz schreiben Sie: Corona-Panik ist übertrieben, die Leute rennen in die Notaufnahme wegen Corona-Panik, werden dort nicht behandelt und sterben dann – Ihrer Meinung nach nicht an Corona, sondern weil sie sowieso sterben würden. Wer ein schwaches Herz hat oder Diabetiker ist, stirbt üblicherweise nicht unbedingt an akutem Sauerstoffmangel, Blutungen in der Lunge oder Nierenversagen, sondern im Normalfall an Herzinfarkt, Schlaganfall, Gefäßverschlüssen. Er kann sich in schlechten Krankenhäusern noch etwas dazu holen, aber bislang kommt er nicht mit der Lungen-Symptomatik ins Krankenhaus, sondern mit z.B. Herzinfarkt. Hier kommen die Leute aber nicht mit Herzinfarkt. Heute tun alle so, dass absolut jeder mit diesen Vorerkrankungen ansonsten an Influenza oder MRSA etc. gestorben wäre. NEIN. Man kann auch an der Krankheit selbst sterben. Das gilt auch für Krebs. Man kann auch an Krebs ganz ohne Beteiligung der Lunge sterben.

    • Die mit Corona erzeugte Angst wird so manchen, der herzkrank ist, vorzeitig ins Grab bringen! Denn Aufregung ist für diese Menschen reinstes Gift! Wenn man dann noch allein und sozial isoliert ist…

  8. Diese ganze öffentliche Diskussion zeigt, auf welch hoffnungslos verlorenem Posten unsere Ratio steht, sofern wir emotional unter Druck geraten.

    Und die politmediale Nutzung der Pandemie (eine von unzähligen vergangenen und zukünftigen Pandemien….es gab unendlich schlimmere und es wird noch viel schlimmere geben) zeigt, dass wir alle im Zweifel unseren Narzismus über das Gemeinwohl setzen.

    Alle tun so, als wäre erstmalig und völli überraschend der Tod in unser Leben getreten. Eine Kränkung ….how dare you, death? Kann ja gar nicht sein….einer hat Schuld, sonst wäre das nicht möglich geworden.

    Und alle tun, so, als würde das kommode Risiko einer statistischen Übersterblichkeit jeden (!) Versuch Wert sein, dies zu vermeiden.

    Keiner ist mehr in der Lage, Konsequenzen zu antizipieren. Die Verantwortungsethik ist nazi.

    Wer sich so verhält, liefert die Zivilisation der Natur aus, das sollte ihm klar sein.

    • Kann mich allerdings nicht erinnern, daß in vergangenen Grippewintern Leichen von Militärkonvois „abtransportiert“ werden mussten.
      Jedem „Grippetoten“ konnte man noch ein würdiges Begräbnis zuteil werden lassen.
      Bei uns am See finden Abschiedsfeiern nur noch ausschließlich im Freien, im engsten Familienkreis und mit zwei Metern Sicherheitsabstand und Winke-Winke statt.

    • Sie haben recht. Mittlerweile entwickeln sich Teile unserer Bürger wieder auf einen Zustand zu, der dem Instinktverhalten von Tieren ähnelt. Obwohl ich glaube, dass so manches Tier mehr Verstand aufbringt, um seine Probleme zu lösen, als so mancher Mitbürger!

      Vielleicht ist es aber auch so: Selig sind die Idioten, denn sie haben keinen Verstand mehr zu verlieren!

  9. Wir haben mal wieder was Falsches gelernt. Die „Euthanasie“ der Nazis hat uns gelehrt, dass es lebensunwertes Leben nicht gibt. Wir wissen, jedes Leben ist wertvoll.
    Das ist zwar sehr romantisch, aber natürlich Quatsch.
    Sterbende, die keinerlei Lebensqualität und keinerlei Chance auf eine Genesung mehr haben, werden jahrelang mit künstlicher Ernährung und Beatmung in ihren Betten gehalten. Das nennen junge gesunde Moralisten dann human.

    Hier im Altenheim gabs auch ein Corona-Opfer. Fast 90, seit Jahren bettlägrig, praktisch alle relevanten Vorerkrankungen. Welchen Sinn hätte da eine Beatmung gehabt?
    Bitter ist es nur, wenn der Patient eine (wenigstens kleine) Chance gehabt hätte, wieder zu genesen, wenn er nur versorgt worden wäre. Aber so weit sind wir noch lange nicht.

    Ich für meinen Teil hoffe doch sehr, dass ich, sollte es mich einmal betreffen (ich meine generell, nicht speziell Corona) an einen mutigen und wirklich humanen Arzt gerate, der jede unsinnige „Rettung“ unterlässt und mir lieber ne kräftige Abschiedsdosis verpasst.

    • Das ist genau der Punkt. Die hypermoralisierende Gesinnungsethik steht vor ihrem Fiasko. Das wird die bedeutungsvollste Folge der Corona-Krise werden. Sie ist Katalysator, aber nicht Auslöser. Unter der Hand wird all dies bereits diskutiert. Legalisierte Sterbehilfe wird die Alten unter erheblichen moralischen Druck (nicht zuletzt seitens der Angehörigen) setzen. Der Tod ist Teil des Lebens und nicht irgendeine abwendbare Katastrophe. Frühere Gesellschaften haben ihre Alten sterben lassen. Geburt und Tod waren Teil eines ewigen Prozesses, die Menschen wussten sich in eine generationenübergreifende Tradition eingebettet. Wenn 50 Prozent der Gesundheitskosten eines Menschen in dessen letzten 6 Monaten entstehen, muss darüber eine ernsthafte und vor allem öffentliche Dikussion stattfinden. Wie viele Jahre unseres Lebens wollen wir nur dafür arbeiten, dass wir am Ende unseres Leben die modernste Hightechmedizin praktisch unbegrenzt bekommen?

    • Danke für Ihren Beitrag. Wer die Verhältnisse in den meisten deutschen Altenheimen kennt, kann die aufgeregten Besorgnissse über die angeblich bevorstehende Euthanasierung aller über 70jährigen nur als zynisch erachten.
      Um das Wohl älterer, nicht mehr autonomer Menschen schert sich in unserer Gesellschaft kaum jemand. Pflichtbesuche am Wochenende, unterbezahlte, unterbesetzte Pflegekräfte, Basalpflege in Warteeinrichtungen auf das Ableben. Einigermaßen lebenswerte Rahmenbedingungen nur für Selbstzahler.
      Besuche in Altenpflegeheimen sollten Pflichtprogramm für alle Schüler sein.
      Verzichtet man – ethisch unbedingt korrekt – auf die intensivmedizinische Beharkung eines multimorbiden todkranken 85jährigen (um ihn bestenfalls hernach komplett pflegebedürftig dem weiterführenden Blick an die Decke in seinem Pflegeheim zu übergeben), wittert man Nazis am Werk.

      • „Entscheidend ist nicht die Anzahl der Jahre, sondern die Vielzahl der schönen Augenblicke im Leben

        Es sind nicht die Jahre, die zählen, sondern die schönen Augenblicke im Leben.

        Es sind am Ende nicht die Jahre im Leben, die zählen, es ist das Leben in den Jahren.“

        Adlai Ewing Stevenson II. (1900 – 1965) amerikanischer Jurist, Politiker und Diplomat.

  10. Corona-Intubierte haben nur geringe Überlebenschance (Aussage Dr. Koch des schweizerischen BAG). Sie erwarten also ernsthaft, dass nach dem First come first serve Prinzip verfahren wird? Der 85 jährige Corona Patient soll dem 25jaehrigen Motorradunfall vorgezogen werden, weil der Alte vorher im Krankenhaus war? Bei den ü65 sieht es schlicht düsterer aus als bei den unter 65. es sterben aber gesunde 20jaehrige an Corona.

  11. Das unwerte Leben wird zur Realität. Aus den vorangegangenen unwerten Entscheidungen und Fahrlässigkeiten demokratischer Politiker wird die Euthanasie vollzogen. Im Endergebnis kein Unterschied zu den Politikern der Nazizeit!

    • Genauso ist es! Und die frechen Aussagen und das Lustigmachen von jungen Menschen über das Sterben von älteren Menschen, besonders von alten weißer Männern resultiert auch aus dem fatalen Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur sogenannten Sterbehilfe. Es ist wie sie schreiben „Vernichtung unwerten Lebens“, sprich Euthanasie!!

      • Das steht unter dem Zeichen des zerstörten Familienverbandes, und es ist unausweichlich, dass die Freitagshüpfer und Geschwätzwissenschaftler der folgenden evolutionären Existenzprüfung nicht gewachsen sein und hinweg gefegt werden.

  12. Die Alten prophylaktisch sterben lassen. Wie stehts denn hier mit der Pseudo Humanität, die dieser (mir fehlen die Worte um den Abscheu kenntlich zu machen) „Regierung“ bei jedem 2. Wort über die Lippen tropft. Pseudo Asylanten mit Leistungen vollstopfen aber die Pandemiegefahr über Jahre sträflich vernachlässigen.

  13. Es macht halt in vielen Fällen keinen Sinn, bei vorerkrankten und steinalten Patienten alles durchzutherapieren. Vielleicht sollte man die vorher mal fragen ob die diese Tortur überhaupt wollen via obligatorischer Patientenverfügung. Und das sage ich aus eigener Erfahrung, wenn mein Vater nicht auf dem Land gelebt hätte und dort in ein katholisches Krankenhaus gekommen wäre, würde der heute noch, hirntot, in irgendeinem Heim vorsichhin vegetieren. Nur dank der Menschenfreundlichkeit der Ärzte haben sie ihn, natürlich richtig sediert, sterben lassen.

    • In einem Fall ähnlich dem Ihres Vaters sollte ein Patientenverfügung das Maß der Dinge sein und nicht eine Alterschranke. Ihre Gedanken zu Ende gebracht, sollte eine Operation ab einem bestimmten Alter garnicht mehr durchgeführt werden, da der OP-Platz ja wegen eines ungeplanten Unfalls auf der nahen Autobahn plötzlich benötigt werden.

  14. „Über 80 jährige werden nicht mehr beatmet, sondern bekommen eine Sterbebegleitung.“
    Das ist mit unserem GG nicht vereinbar, jeder Mensch hat die gleichen Rechte.
    Auch ein 80 jähriger hat bei Heilung die Chance noch 10 Jahre oder gar mehr zu leben. Wer hat das Recht, hier über Leben oder Tod zu entscheiden ?
    Lt. Focus sollen bei uns bereits über 70 jährige nicht mehr intubiert werden.
    Für mich ist das menschenverachtend, weil jedes Leben gleich lebenswert ist.
    Während man für die Wirtschaft Milliarden in die Hand nehmen kann, findet man wenn es um Menschenleben geht keine andere Möglichkeit , als diese Altersselektion ?
    Hier darf Geld keine Rolle spielen, zumal Altmeier ja sagte, Geld sei genug da.
    Die Frage ist nur für was, für Menschen oder die Wirtschaft ?
    Wobei mich dieses Wort „Selektion „an finstere Zeiten erinnert und käme dieser Vorschlag von der AfD, wäre ihnen die tägliche Beschimpfung als Nazis sicher, nebst sofortigem Parteiverbot.
    Wo sind die Linken und Grünen die doch sonst immer sofort “ Diskriminierung “ schreien ? Wo ist die immer so hoch gelobte Wertegemeinschaft denn in dieser Frage ?

    • Da hört wohl unsere Humanität auf. Alles nur Schall und Rauch. Aber sich um jeden notleidenden auf der Welt kümmern wollen. Beschämend.

    • “ Lt. Focus sollen bei uns bereits über 70 jährige nicht mehr intubiert werden.“

      Mit Verlaub, das ist nachweislich völliger Quatsch. Wie kommen Sie auf sowas? Warum verbreiten Sie solche falschen Informationen?

      Die besagte Stellungnahme der Fachgesellschaften lautet:

      „Die Empfehlung des Papiers: Wenn die Intensivmedizinkapazitäten nicht mehr ausreichen, sollen Menschen keine Intensivtherapie bekommen, wenn:

      ► der Sterbeprozess unaufhaltsam begonnen hat.

      ► die Therapie als medizinisch aussichtslos eingeschätzt wird, weil keine Besserung oder Stabilisierung erwartet wird.

      ► ein Überleben an den dauerhaften Aufenthalt auf der Intensivstation gebunden wäre.“

      All das ist ehrlicher Weise business as usual und medizinische Ethik für Anfänger und gilt auch außerhalb von Pandemiezeiten (sollte jedenfalls).
      Eher stellt sich mir die Frage, ob solche Patienten überhaupt intensivmedizinisch behandelt werden sollten…egal warum.

      Es geht um die situative Sinnhaftigkeit von bestimmten Behandlungsmaßnahmen. Diese Frage stellt sich einem Arzt jeden Tag, ständig.
      Behandlungen sollten nur durchgeführt werden, wenn sie in der Situation Sinn machen.
      Einen Menschen mit ARDS, schwerer Herzinsuffizienz, Dialyspflichtigkeit, Demenz und seit einem Jahr bestehender Hinfälligkeit zu beatmen ist z.B. unethisch, egal ob er 25 oder 95 Jahre alt ist.
      Bei 95jährigen werden Sie allerdings diese Konstellation häufiger vorfinden, naturgemäß.

      Andererseits wird niemand bei einem 81jährigen, bis dahin altersentsprechend fitten Menschen mit akut im Rahmen einer Infektion aufgetretenem ARDS auf eine Beatmungstherapie verzichten.

      Die jetzt völlig ohne Not losgetretene Triagediskussion, fällt natürlich in der hysterisierten öffentlichen Stimmung auf fruchtbaren Boden.

      Mögen die sie wieder einfangen, die sie aufgrund ihres medialen Profilierungsbedürfnisses gestartet haben.

      Ihre Anspielung auf Nazipraktiken und „unwertes Leben“ lasse ich höflich wie ich bin, mal unkommentiert.

      • @Montesquieu
        Dazu fällt mir eine Frage ein:
        Wenn aus einer Gruppe Notfallpatienten jene Ihrer Auflistung (die 3 Pfeile) aussortiert wurden und für die, die dann noch übrig sind, immer noch nicht genug Betten/Gerätschaften verfügbar sind,
        was dann?

  15. Das sind extrem harte Vorwürfe, die nichts anderes bedeuten, als dass (fast) alle Völker Europas VORSÄTZLICH eingesperrt werden. Geben dies die Fakten so her??

  16. Nach meinen bisherigen Kenntnissstand werden in Italien aber auch die Verstorbenen noch getestet. Das heisst für mich aber das alte Menschen mit einer oder mehreren Vorerkrankungen p l u s Coronavirus infiziert gestorben sind.
    Wenn wir in D. 80.000 Infizierte haben werden wir sehen, ob die Betten samt Personal reichen.

    • Wir haben schon jetzt viel mehr. Die Dunkelziffer ist immens.

  17. Das kann so wohl nicht ganz stimmen!
    Plötzlich gibt es ein Massensterben von alten Menschen, die alle gleichzeitig an ihren Vorerkrankungen, wie auch immer, sterben???
    Nein, Corona hat ihnen den Rest gegeben. Weil es unerkannt verbreitet wurde.
    Sonst wären sie vermutlich über Jahre an Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenentzündung Krebs oder einfach an Altersschwäche verschieden, aber doch nicht alle auf einmal innert Wochen. Also bitte!
    Was heißt überhaupt Vorerkrankungen?
    Also ich bin 71, mit erneuerter Herzklappe vor 10 Jahren, bin alltagsfit und reiselustig, mache Herzsport und Wanderungen, Corona wär nicht gut für mich, möchte gerne meine Rente noch lange genießen und schütze mich entsprechend ganz ohne Panik.
    Mein Mann ist Hochrisikopatient, lungenkrank, dem geht es aber zu hause bestens. Er sonnt sich auf der Terrasse, lauscht den Vögeln, zählt die Bienchen, die schon ein Quartier suchen, genießt den Frühling, freut sich des Lebens.
    Corona wäre aber sein Tod.

    • Freundlicher Hinweis: Sie irren – was angesichts der vorherrschenden Berichterstattung nicht verwunderlich ist – deshalb, weil es trotz der sogenannten ‚Corona-Toten‘ keine ‚Übersterblichkeit‘ gibt. Auch in Italien nicht. Die Menschen sind auch in anderen Jahren in etwa der gleichen Zahl in diesen Monaten gestorben. Prof. Dr. Hockartz: ‚Die Menschen sterben nicht wegen sondern mit Corona‘. PS.: Ich bin auch über 65! Wir müssen gelassen bleiben.

    • Es gibt kein Massensterben. Natürlich sterben täglich alte und kranke Leute.
      „Corona hat ihnen den Rest gegeben?“ Kann man vielleicht so sehen, wenn man unbedingt will. In jedem anderen Jahr wärs aber die Grippe gewesen, die diesen Winter extrem milde ausfiel und vor zwei Jahren 25.000 Leute mitnahm. Oder es wäre etwas anderes gewesen. Sommerhitze. Winterkälte. Die neuste Merkel-Rede.

      Was nämlich Vorerkrankungen betrifft:
      AIDS -Kranke sterben am Ende auch an Grippe oder Lüngenentzundung. Ist die Grippe dann also Todesursache? Und hatte AIDS deswegen nix damit zu tun?
      Wie bei der gewöhnlichen Grippe, ist Corona – wenn überhaupt – nur die proximale Ursache, Vorerkrankungen sind die distale Ursache.

      Ihr Mann ist natürlich durch Corona gefährdet, weil er vorerkrankt ist. Aber eben nicht viel mehr – wenn überhaupt – als in jedem anderen Jahr. In jedem Grippewinter. Auch wenn die Berichterstattung anderes suggeriert, es sterben zur Zeit nicht mehr alte „vorerkrankte“ Menschen als jedes andere Jahr.

      Blenden Sie Corona mal völlig aus und schauen sie auf die Gesamtsterberaten, gern auch sortiert nach den Alterskohorten. Sie werden sehen, die Alten werden nicht(!) wie die Fliegen dahingerafft. Von Massensterben keine Spur. Es ist eine kognitive Verzerrung. Was man den ganzen Tag hört und sieht und liest hält man für wahr.

      „Verfügbarkeitsheuristik (englisch availability heuristic) ist eine verkürzende kognitive Operation, die zu Urteilsfehlern führt.[1] Sie gehört in der Kognitionspsychologie zu den sogenannten Urteilsheuristiken, die gewissermaßen Faustregeln darstellen, um Sachverhalte auch dann beurteilen zu können, wenn kein Zugang zu präzisen und vollständigen Informationen besteht. Sie ersetzt die schwierige Frage nach der Häufigkeit eines Ereignisses oder dem Umfang einer Kategorie durch die einfachere Frage, wie leicht es fällt, sich an passende Beispiele zu erinnern. Zwei häufige Ursachen dafür, dass Beispiele leicht verfügbar sind und so zu einem systematischen Fehler führen, sind eigene Erlebnisse sowie Berichte in den Massenmedien.“ Quelle: Wiki

  18. Bei aller Kritik an der italienischen Schuldenpolitik und den angestrebten Transferzahlungen, der Kommentar ist nun wirklich daneben.

    • Ich würde Welt-Artikel immer kritisch betrachten – besonders dann, wenn mit Adjektiven zugeschrieben wird, statt neutral berichtet.
      Oder sie erst gar nicht lesen.

  19. Schade, dass Herr Heinsohn unsichere Zahlen als Gewissheit verkauft. Die Gefährlichkeit des Virus ist auch bei Jüngeren gegeben, sonst müssten die nicht beatmet werden. Da ist nicht mit zu spaßen. Der Bettenstau ist real immer irgendwann erreicht, wenn man das exponentielle Wachstum nicht stoppen kann. Ob unbeatmete Junge die Sache überleben werden, wage ich zu vezweifeln. Übrigens: neueeldungen besagen: es gibt wesentlich mehr Tote in Italien als offiziell verlautbart und nicht weniger. Wir werden erst in ein paar Wochen wirklich mehr wissen. Bis dahin: schaut auf News York in den nächsten Wochen.

  20. Korrekt!

    Aber bestürzend ist, dass unsere Politik mitsamt Medien mit den italienischen Zahlen genauso Schindluder treiben. Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gef…. hast …

    Soviel ich weiß. wird auch in Deutschland weiterhin jeder Verstorbene, der mit Corona-Symptomen eingeliefert wurde, als Corona-Toter geführt.

    Auch wird die Sterberate aus dem Verhältnis Todesfälle zu Corona-Symptom-Trägern und ggfs. positiven Testfällen, nicht aber auf die Zahl der Infizierten ermittelt, also auch systematisch überhöht.

    Sicher ist die Zahl der Infizierten schwer feststellbar. Aber deren Schätzung ergäbe sicherlich ein erheblich anderes Bild als die Quoten, die uns ständig gemeldet werden. Eine überschaubare Quote im Bereich der Grippetoten ließe sich allerdings auch nicht so schön instrumentalisieren …

  21. So ist es Herr Heinsohn! Das IIS hat es untersucht: Die anamnestische Pathologie der ‚Corona-Toten‘ ist beeindruckend. Dazu berücksichtigen sollte man auch, dass es nicht nur dem Gesundheitssystem in Italien schlecht geht – man denke nur an die katastrophale Situation bei den nosokomialen Infektionen – nein, es geht auch Italiens Wirtschaft schlecht und damit geht es auch dem Euro sehr schlecht. Den Euro hat ‚man‘ (oder war es frau?) mit dem Conte-Coup nochmal ‚gerettet‘. Aber nun droht Salvini die Wahlen zu gewinnen. Dann hat der Euro fertig. Dessen ungeachtet: Unsere Liebe gilt dem Italienischen Volk! Wir stehen einander bei. Wir brauchen wieder ein Europa der Vaterländer. Länder und Menschen, die sich schätzen, achten und sich gegenseitig die Luft zum Atmen lassen!

  22. Na, da haben wir in D ja mal richtig Glück gehabt, dass „Fliege“ Lauterbach und Bertelsmann mit ihren „Reform“-Vorschlägen, die Zahl der Krankenhausbetten im Lande drastisch zu kürzen, bisher NICHT durchgedrungen sind.

    Aber abwarten, vielleicht ist diese „Sparmaßnahme“ dann dran, wenn sich die Corona-Fluten irgendwann einmal beruhigt haben. Super-Spahn, der Gesundheits-Held, wird es schon richten, nachdem der Außen-Held Heiko unser Krisen-Material maaslos an „unsere“ Diktaturen-Freunde verschenkt hatte…

    • Ob das Verschenken von Krisenmaterial oder das Einfliegen und ins Land lassen von ca. 200.000 nicht registrierter, nicht auf Corona überprüfter und nicht in Quarantäne geschickter „Gestrandeter“ (wer kann schon wissen, wer sich alles hinter einem solchen Begriff verbirgt) Maas größter Coup ist, wird sich alsbald für uns alle heraus stellen.

      Was treibt die, solches zu tun?
      Die Schweiz denkt anscheinend nicht im Traum daran, ihre Landsleute aus fremden Gefilden abzuholen und während der Pandemie ins Land zurück fliegen zu lassen.

  23. Nein, nicht in Italien aufgebauscht, sondern in Deutschland getürkt, weil es für einen Totenschein in Deutschland unabhängig vom Aufwand nur 25 Euro gibt. Häufig werden dadurch nicht einmal die Fahrtkosten für den Arzt gedeckt. Jeder Arzt, der auf dem Totenschein „Todesursache unbekannt“ ankreuzt, muss sich auf einen bürokratischen Hindernislauf gefasst machen, der sich gewaschen hat.

  24. Es macht aber einen viel größeren Unterschied zwischen Russland, Italien und Deutschland als die Anzahl der Krankenhausbetten pro tausend Einwohner, wenn von den Politdarstellern in Deutschland jeder macht was er will, keiner macht was er soll aber alle mitmachen. Zum Beispiel geschlossen Gewehr bei Fuß stehen, wenn neu ankommende ** das Coronavirus in die Erstaufnahmeeinrichtungen einschleppen. Das ist zum Beispiel in Baden Württemberg innerhalb einer Woche sechs mal gelungen. Ach ja, fast hätte hätte ich es vergessen. Gemeinschaftssinn ist laut Herrn Habeck alles.

  25. Ich schätze Herrn Heinsohn sehr, aber aus dem Artikel werde ich nicht ganz schlau.

    „Diese Methode wird nicht weiter erläutert und schon gar nicht als eine Verbindung aus Zuwendung und Gesprächen beschrieben.“

    Wenn Herr Heinsohn – was ich ihm absolut nicht wünsche – mal in die Situation einer tödlichen Erkrankung geraten sollte, die mit dauerhafter schwerster Atemnot einhergeht, wünschte ich ihm eine qualifizierte pharmakologische Linderung der Atemnot und Angst. Hospizartige spirituelle Zuwendung und Gesprächsangebote würde er in der Situation – ich weiß es aus jahrzehntelanger Erfahrung – nicht zu schätzen wissen.

    Jeder, der es wissen will, weiß, dass (auch und gerade) in Deutschland die Indikation zu invasiv intensivmedizinischen Maßnahmen inklusive mechanischer Beatmung zu weit gestellt wird.

    Das hat verschiedene Gründe:

    Die Weigerung, eine Güterabwägung (im Sinne des Patienten!!!) inklusive potentiellem Verzicht auf – unmittelbar – lebenserhaltende Maßnahmen überhaupt ins ärztliche Bewußtsein dringen zu lassen – und sei die Prognose aufgrund der Umstände noch so schlecht.

    Der Druck der Angehörigen.

    Der ärztlicherseits selbst aufgebaute Druck durch medial annoncierte Omnipotenz.

    Der sich jährlich erweiternde Goldbrunnen haftungsrechtlicher Möglichkeiten.

    Es gibt zum Thema einen besonnenen Beitrag eines ehemaligen Internisten und Infektiologen aus der Schweiz in der NZZ vom 26.03.2020, den ich sehr empfehlen kann:

    „Will ich im Extremfall um mein Überleben kämpfen, und habe ich
    auch die Kraft dazu? Diese Frage sollte sich jetzt jede(r) von uns ganz
    konkret stellen – und die Antwort in einer Patientenverfügung
    festhalten“

    Der von Heinsohn zitierte Bericht zweier Katastrophenmediziner der Uni-Tübingen (Orginalbericht und nähere Umstände sind bislang eigenartiger Weise nicht bekannt, es werden nur indirekte Zitate in verschiedenen Medien gebracht, die man dann alarmistisch zurechtspint….die angeblich von den beiden Medizinern getroffene Projektion der Elsaßverhältnisse auf zukünftige Verhältnisse in Deutschland sind Stand heute mehr als spekulativ), beinhaltet angeblich folgendes Zitat:

    „“Wir dürfen am Ende nicht all diese Patienten verlieren, um dafür alle Covid-19-Patienten gerettet zu haben,“ so der Bericht der Mediziner.“

    Es wäre schon sehr viel gewonnen (unabhängig von der COVID-19 Epidemie), wenn wir die Indikation zu invasiv intensivmedizinischen Maßnahmen am Lebensende überlegter und verantwortungsvoller stellen und zum anderen den Mut und die Menschlichkeit aufbringen würden, eine nicht zum Erfolg führende Beatmungstherapie auch wieder zu beenden.

    Der Grund, warum ein übergroßer Teil unserer Krankheitskosten in den letzten Lebensmonaten anfällt, hat wesentlich auch mit diesem Problemfeld zu tun (wenn auch nicht nur).

  26. Für das Land wissen wir bereits, dass 99 Prozent der Toten nicht an Corona gestorben sind, sondern an einer Kombination von Vorerkrankungen. Ihr Durchschnittsalter aber lag bei 80 Jahren.

    Naja, irgendwann ist es halt zuviel. Und im dem Fall eben ist es Corona.

  27. **
    Konkret: wenn am Verbandsplatz mehr Verwundete ankommen, als versorgt werden können, bleibt nichts als Triage (auf Deutsch: Selektion) nach besten Aussichten für alle Beteiligten. Warum den mit dem halben Schädel noch behandeln, wenn Sie in der gleichen Zeit 6 andere transportfähig machen können. So ist das halt, wenn es ‚mal eng wird. Es kommt im zivilen Leben seltener vor, aber Naturkatastrophen etwa führen zu vergleichbaren Lagen. Das ist so seit es Menschen gibt. Wir alle wissen es, sprechen aber nicht gerne darüber. Wozu auch, der Arzt weiß, nach welchen Kriterien er entscheiden muß, und er weiß auch, daß ihn niemand um diesen Zwang beneidet. Es verurteilt ihn aber auch keiner. Ist so, war so und wird immer so sein.

  28. Ich finde es immerhin besser, wenn ich mit Schmerz- und Schlafmittel in den Tod befördert werde als wenn ich mit großen Schmerzen und Leiden (die es bei Corona gegen soll) langsam sterbe.
    Lieber einen schönen Tod als einen sehr unschönen.

  29. Die Italiener haben nur “ drei “ weil die bösen, unsolidarischen EU-Europäer, Deutschland ganz besonders, nicht mehr Kredite an Italien gegeben haben. Die Italiener gestehen aber nicht ein, dass sie, selbst wenn sie mehr Kredite bekommen hätten, diese in der “ casta“ versenkt hätten und trotzdem nur drei Intensivbetten hätten.

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