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Türkei-Konflikt

Erdoğan setzt seinen Kurs auch während der Pandemie fort

24.03.2020

| Lesedauer: 5 Minuten
Inmitten der Coronavirus-Pandemie treibt Erdoğan sein böses Spiel an der Evros-Grenze weiter. Die Griechen verlieren diese Front nicht aus den Augen und haben ihren Grenzschutz aufgerüstet. Die resultierenden Szenen werden inzwischen allgemein als kriegsähnlich beschrieben.

Die Welt hält den Atem an. Die Covid19-Pandemie lässt derzeit das Leben in unzähligen Ländern stillstehen. Doch nicht so im Niemandsland an der türkisch-griechischen Grenze. In internationalen Meldungen hieß es zwar, dass Erdoğan seine Grenzen zum europäischen Nachbarland wieder »geschlossen« hätte, doch das bezog sich wohl nur auf Einreisen in die Türkei, nicht auf den fortgesetzten Versuch, Migranten nach Europa zu schleusen. Auch die Verknüpfung der Entscheidung mit der Videokonferenz vom Dienstag letzter Woche dürfte verfehlt sein. Als ob Erdoğan seinen Gesprächspartnern Merkel und Macron irgendeinen Gefallen tun würde …

Tatsächlich zog der türkische Präsident an den Grenzen der Türkei wohl die Notbremse, um das heimische Corona-Aufkommen nicht durch europäische Importe zu vergrößern. Die offizielle Zahl der Infizierten in der Türkei ist in den letzten Tagen rasch auf halbwegs realistische Werte angestiegen. Die Nachbarschaft des stark betroffenen Iran konnte nichts anderes erwarten lassen. Doch bis vor kurzem gab es offiziell keine Fälle in der Türkei. Und noch immer versucht man offenbar, die Gefahr herunterzuspielen.

So wurden angeblich Journalisten festgenommen, die über lokale Covid19-Fälle berichtet haben, ebenso sollen fünf kurdische Bürgermeister willkürlich inhaftiert worden sein. Das ist freilich gemeine Währung in Erdoğans Türkei, doch in Krisenzeiten noch leichter einzusetzen. Die Sicherheitsmaßnahmen des Landes gegen eine Epidemie erscheinen dagegen durchaus niederschwellig. Die Türkei könnte auf eine Implosion ihres Gesundheitswesens zusteuern.

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Am Evros wurde in der vergangenen Woche von abfahrenden Bussen berichtet, die einige der illegalen Grenzkampierer wieder ins Landesinnere bringen sollten. Tatsächlich nahmen die Angriffe auf die Grenze nur kurzzeitig ab. Doch zugleich gab es immer noch 38 Verletzungen des griechischen Luftraums durch türkische Flugzeuge, wie die griechische Tageszeitung Kathimerini am Freitag zählte.

Griechische Drohnenaufnahmen zeigen, dass die improvisierten Lager der Türken noch stehen. Daneben sind auch die türkischen Spezialkräfte geblieben. Seit dem Wochenende haben die Kommandos und ihre migrantische Vorhut erneut die ›Arbeit‹ aufgenommen. Videos vom Sonn- und Montag zeigen, wie die Belagerer versuchen, den Grenzzaun zu zerschneiden, während ihnen die Einsatzkommandos aus dem Hintergrund Schutz geben, indem sie Tränengas auf die griechische Seite abfeuern. Also das übliche Geschäft an der griechisch-türkischen Grenze, nur dass der Angriff der Türken auf Europa inzwischen noch niederträchtiger geworden ist, wo auch in Griechenland buchstäblich 100% der Aufmerksamkeit auf die Pandemie gerichtet sind. Doch vergessen auch die Griechen diese Front keineswegs.

https://twitter.com/NicAthens/status/1241799839706382337

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Daneben bauten die Migranten sich Leitern, drückten mit Eisenkonstruktionen gegen den Zaun. Die Griechen setzten zur Abwehr der anstürmenden Gruppen einen zum Wasserwerfer umgebauten Leopard-1A5 ein, auch »David« genannt. Bei anderer Gelegenheit setzten die Migranten einen Baum in Brand, um den Zaun niederzureißen. Ein herunterfallender Ast beschädigte die Grenzsicherung, aber die Grenzschützer konnten den Bereich rasch isolieren und wieder unter ihre Kontrolle bringen.

Neue Taktiken

Hinzu kommen ganz neue Taktiken, wie sie Türken und Konsorten letzte Woche ausprobierten. So war am Mittwoch plötzlich der Mobilfunk an der Evros-Grenze lahmgelegt. Die griechischen Soldaten, die dort über eine Handy-App miteinander kommunizieren, wären im Krisenfall ohne die Möglichkeit zur Verständigung geblieben. Offenbar hatte man von türkischer Seite die Sendeanlagen mit Signalen bombardiert und so die betreffenden Mobilfunksender blockiert.

Kommunikation auf Distanz wird dabei in der noch vor uns liegenden Kampfphase von entscheidender Bedeutung sein. Denn die Griechen und ihre Frontex-Partner müssen ständig auf der Hut vor neuen Operationen der Türken und Migranten sein, die nun nicht mehr am offiziellen, pro forma geschlossenen Grenzübergang drohen, sondern auf einer längeren Strecke der Grenze und des Evros-Stromes. Man überlegt daher schon, wie man derartige elektronische Angriffe in Zukunft verhindern kann. Vielleicht würde die Verwendung moderner Funkgeräte schon helfen.

Bald wird die türkische Regierung wohl eine lange geplante Gefängnisreform durchführen, was zur Freilassung von 100.000 Häftlingen führen könnte, das entspricht einem Drittel aller Gefangenen. Die türkischen Gefängnisse sind derzeit zu 136% belegt. Die Entlastung der Anstalten wird gerade durch die Gefahr einer Covid19-Epidemie dringlicher. Befürchtet wird allerdings, dass die Freilassung zahlreicher Krimineller in der Folge die Lage an der Grenze belasten könnte.

Die »März-Gestrandeten«

Die Grenze am Evros hält derzeit dicht. Anders die Seegrenzen in der Ägäis, wo am Wochenende erneut Boote ankamen. Und das, obwohl anlandende Migranten seit Anfang März keinen Asylantrag mehr in Griechenland stellen können. Inzwischen wurden insgesamt 1.345 dieser »März-Gestrandeten« von den Inseln in ein Abschiebezentrum auf dem Festland gebracht. Auffallend ist die breite Streuung der Nicht-Asylbewerber über die verschiedenen Inseln der nördlichen und südlichen Ägäis bis nach Rhodos. Die Türken lassen offenbar erneut Boote von ihrer gesamten Mittelmeerküste aus starten. Dabei waren die meisten in diesen Tagen auf Chios (283), Kos (262) und Leros (253) separat vorinterniert. Lesbos (189) war jüngst etwas verschont geblieben, noch mehr Samos (129). Kastellorizo hat 105 Migranten aufgegriffen, Kalymnos 57 und das kleine Eiland Symi 29.

Inzwischen tauchen Boote aber auch an gänzlich unerwarteten Orten auf. So erlitt ein Frachtschiff vor der Kykladen-Insel Kea Schiffbruch. Die Insel liegt jenseits der Kykladen, unweit von Attika. Die Schiffsbesatzung, bestehend aus 193 Migranten, wollte angeblich Italien erreichen, schaffte es aber nicht einmal sicher durch die Ägäis. Die verunglückten Insassen sollen wohlauf sein und wurden fürs erste in einem Hotel auf der Insel untergebracht. Fern der Front zeigt sich noch die altgewohnte Gastfreundschaft der Griechen. Logischerweise müssten aber auch diese gestrandeten Migranten in ein geschlossenes Zentrum verbracht werden und bald abgeschoben werden.

Syrer vor Zypern

Eine weitere Migrationsfront hat sich nun bei Zypern geöffnet. Das Land liegt quasi am Seeweg von Syrien nach Europa, und da es auch selbst Mitglied in der EU und im Schengen-Gebiet ist, wäre es ein logisches Ziel für seetüchtige Boote.

Der zypriotische Küstenschutz brachte nun ein Fischerboot mit 175 illegalen Migranten vor den Küsten der Insel auf und verwehrte ihm die Einfahrt in zypriotische Gewässer. Das ereignete sich etwa 10 Seemeilen von Kap Greco entfernt. Der Polizeisprecher Christos Andreou sagte, die zypriotische Polizei habe gemäß einer ministeriellen Anweisung gehandelt, die die Einreise nach Zypern wegen der Gefahr einer Verbreitung des Coronavirus verbiete. Das Kap Greco liegt im Südosten der Insel, unweit des türkisch besetzten Famagusta. Da aber die zypriotische Küstenwache ihrem Namen gerecht wurde, entschlossen sich die Migranten weiterzufahren. Nahrungsmittel und Wasser schlugen sie ebenfalls aus. Das Boot legte schließlich im türkisch besetzten Norden der Insel an. Angeblich waren 30 Frauen, 69 Kinder und 76 Männer – angeblich sämtlich Syrer – auf dem Boot.

Kluge Ratschläge aus Genf

Der UN-Menschenrechtsrat hat Griechenland inzwischen aufgefordert, die Abwehr der Migranten an der Grenze aufzugeben und ihnen stattdessen Schutz zu gewähren. Der Sonderberichterstatter für die Menschenrechte der Migranten, Felipe González Morales, kritisierte insbesondere die Politik der »pushbacks«, also der unmittelbaren Zurückweisung von Migranten an der Grenze. Dies werde unvermeidlich zu Situationen führen, in denen die abgewiesenen Migranten »Tod, Folter, Misshandlung, Verfolgung oder andere irreparable Schäden« erleiden könnten. Allerdings scheint evident, dass den Angreifern an der Grenze in der Türkei zumindest nichts dergleichen droht. Das islamistisch regierte Land geriert sich ja vielmehr als Schutzmacht der Muslime aus aller Welt, auch wenn diese von Erdoğan für seine privaten politischen Interessen und damit für eine Destabilisierung seiner europäischen Nachbarstaaten instrumentalisiert werden.

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Die Kritik des UN-Menschenrechtlers González Morales ist insofern vom Feldherrnhügel einer überlegenen Moral formuliert, die weder die Schwierigkeiten der »Asylgewährung« noch die daraus resultierenden Nachteile und Gefahren für die Inländer berücksichtigt. González Morales spricht schlicht pro domo und aus der Perspektive, die dem von ihm repräsentierten Organ seit seiner Entstehung aufgeprägt worden ist. Um es kurz zu sagen: Die Geschichte könnte über diese hochgesteckten Ideale bereits hinweggegangen sei.

Derweil hat auch der Verband der Pakistanis in Griechenland gefordert, die Grenze zu öffnen, und damit gezeigt, in welcher Solidarität er sich sieht. So sind die Allianzen gestrickt. Gott sei Dank, hat auch Griechenland noch einige Verbündete. So erhalten die griechischen Grenzschützer bei ihrer Rückkehr von der Evros-Linie immer wieder spontanen, aufrichtig gemeinten Applaus der Bürger. Und auch die Spendenbereitschaft der Griechen für ihre Grenzwächter kennt kein Ende: Nudeln, Konserven und H-Milch sind inzwischen in ausreichendem Maße vorhanden. Daher rief die orthodoxe Kirche zum Spenden von medizinschem Zubehör (Masken, Einmalhandschuhe, Medikamente) auf. Die Corona-Krise könnte schnell auch an der türkischen Grenze ankommen. Dafür lohnt es, gerüstet zu sein.

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52 Kommentare

  1. hat nicht eine frau von storch von waffengewalt gesprochen und wurde deshalb wochenlang angefeindet? man sieht,es könnte kommen.

    • doch,es ist schon in teilen so und zeigt wie verkommen diese politik ist.

  2. Bin mal gespannt, ob sich diese Provokationen der Türken zu einem echten militärischen Schlagabtausch auswachsen werden. Aber die Türken wissen sicher ziemlich genau, wie weit sie mit ihren Unverschämtheiten gehen können, leider sitzen sie am deutlich längeren Hebel, zumindest solange sie immer noch vom wichtigsten Staat in der EU protegiert werden.

  3. Währenddessen sendet Georg Restles Monitor einen gebührenbezahlten Beitrag, in dem all dies nicht vorkommt. Stattdessen: Dort die guten Flüchtlinge, hier böse griechische Grenzposten, die das Recht mit Füßen treten. Ein Aktivist beschwert sich, dass illegaler Grenzübertritt geahndet werde! Unbelegt wird von bösen griechischen Polizisten mit Knüppeln, in denen Nägel stecken, erzählt.

  4. Es ist praktisch Krieg, nur das mit nicht-letalen Waffen gekämpft wird.

    Die Türkei hat in der NATO nichts mehr zu suchen.

  5. Eine große Schuld an diesem Dilemma trägt die deutsche Regierung und da vor allem die Kanzlerin

  6. Es ist ein Krieg gegen Griechenland und die EU. Es wird nie aufhören, wenn nicht knallhart durchgriffen wird („unschöne Bilder“). Mit der Pandemie im Rücken kann sich Griechenland/Europa keine weitere Migration leisten. Wer hilft Griechenland, damit es uns beschützen kann?

  7. Das Softeis ist weitgehend sicher im Kühlschrank verstaut. Sofern die Köche soweit sind, könnte man das Kebab nun in die Pfanne hauen.
    Wenn man zu lange damit wartet, wird es draußen und drinnen noch wärmer und der Hunger auf Softeis dann wieder größer.
    Oder das Softeis schmilzt, weil derweil der Strom ausgefallen ist.

    • Und in der Toilette steht die Klobürste…Sehr tiefschürfender Beitrag, der grosse analytische Fähigkeiten erahnen lässt und sehr sachorientiert ist.

  8. „Die Kritik des UN-Menschenrechtlers González Morales ist insofern vom Feldherrnhügel einer überlegenen Moral formuliert….“ Nicht nur das, er nimmt den Aggressor in Schutz, und stellt ihn als Opfer da. Die Tatsachen werden zu 100% auf den Kopf gestellt. Jede Nation muss für sich entscheiden.

  9. Sie kommen in ein fremdes Land, ohne Papiere, ohne Berechtigung – und häufig noch mit Gewalt – wie man auf diesen Bildern vom griechischen Grenzgebiet sehen kann! Und dann stellen Sie noch Forderungen für offene Grenzen für ihre Landsleute, die auch kommen wollen! Und es gibt nicht wenige in Europa, z. T- in hohen Positionen, die das unterstützen!

  10. Erdogan wird immer weiter machen, denn solange Merkel an der Macht ist,kann er sich absolut sicher sein das seine Erpressung funktioniert.

  11. Es sollte auch erwähnt werden, Erdogan zündelt mit dem Geld der Deutschen ( Merkel ist da sehr großzügig)….keine Ahnung wen dieser zwei ich mehr verachte

  12. Ich frage immer wo ist unsere Regierung, wo ist Supermerkel und wo ist ihr assistant Sheriff Heiko? Wo sind ihre anderen Lakaien ?
    Wenn es nichts gibt, mit dem man sich profilieren kann, gilt die selbstverordnete Sendepause in Berlin! Wo ist der ÖR?
    Syrien hat sich nicht von alleine zerlegt! Syrien wurde von den Nachbarländern zerlegt.
    Die sich einen „Dreck“ um die humanitären Folgen kümmern.
    Wenn die UN etwas vernünftiges zu sagen hätte , dann sollten die Verursacher zur Verantwortung gezogen werden und nicht Europa!
    Alle die, die noch mit der Türkei reden wollen, machen sich an noch übleren Geschehnissen verantwortlich, die diese Lokalpatrioten noch anzetteln.
    Wirtschaftlicher Druck auf die Türkei und die Saudis würde helfen aber dazu müßte man handeln und nicht lamentieren.

    • Supermerkel hat erstmal eine Auszeit genommen. Wann sie sich wieder einwechselt , weiß niemand. Das hängt von der weiteren Taktik ab, von der wir zahlende Tribünenzuschauer
      keine Ahnung haben. Bis dahin können die „Mäuse“ weiter dilettieren.

      • Merkel hat sich 2020 anders vorgestellt. Viel Reisen. Lecker Staatsbanketts. Orden und Ehrenwürden. Dabei ein bisschen Geld verschenken.
        Und jetzt kommt dieses xxxx Virus und macht alles kaputt. Trotzdem kein Bock sich ständig vor ne Kamera zu stellen und was vorzulesen.
        Lösung: Quarantäne, Selbstisolation, social distancing.

      • Die größte Dilletantin ist doch Merkel selbst.

  13. Die EU sollte anfangen Waffen an die Kurden zu liefern. Waffen für die Kurden in Syrien und Irak, Babynahrung und Medikamente zur Förderung der Fertilität für die Kurden in der Türkei. Gleiches vielleicht für Armenien.

  14. Den Buchstaben »ğ« gibt es im Deutschen nicht. Für die Übertragung solcher Sonderzeichen gibt es Transkriptions- und Transliterationssysteme. Ich bin dafür kein Fachmann, aber ğ wird zu g, soviel ist klar. Das ist auch keine Respektlosigkeit gegenüber dem Träger dieses Namens. Ein Herr Müller würde im Englischen auch zu Mueller. Jede Sprache hat ihre eigene Identität und Systematik. Mischmasch ist Kauderwelsch.

  15. *

    >> was Griechenland mit der EU gemeinsam hat?

    Die Sorge ums gute Leben weicht der Hysterie des Überlebens.

    Man fürchtet beim Wohlstand Einbußen hinnehmen zu müssen und sieht sich in kriegsähnlichen Zuständen, – die Deutschen wegen Corona, – die Griechen kämpfen an zwei Fronten, es kommt noch der Druck durch Migranten hinzu.

    Richtigen Krieg allerdings, führt man in der Leistungsgesellschaft in erster Linie mit sich selbst.
    Derweil sieht die Masse zu, wie Andere unsere Wirtschaft kaputt machen, um sie nachher wieder retten zu können, weil – daraus erwächst deren Macht und – der Rest schaut zu, als wäre es Schicksal Untertan zu sein.

    ***

  16. „Verband der Pakistanis“
    Warum gibt es sowas in Griechenland?

    • Als Spähtrupp für die Eroberung, was denn sonst … . Eroberung durch Pakistan, das „Land der Reinen“ – die nennen sich tatsächlich so.

  17. Wer es noch nicht verstanden hat, Europa und vor allem Deutschland sind zum Abschuss freigegeben. Volk, Heimat, Identität sind Naziiiiiiiiiiiiii! Das läuft schon länger, aber 2015 war nochmal eine Zäsur. Die verfassungswidrige Entscheidung Merkels, die Grenzen schutzlos zu stellen, wirkt bis heute. Es ist, als ob man den oberen Knopf eines Hemdes falsch geknöpft hat, das zieht sich durch alle Knöpfe fort und wird nicht mehr. Man muss oben wieder neu anfangen.
    Und das deutsche Publikum? Sitzt faul im Sessel rum.
    HALLO? Industriell entkernt, Schuldenbombe geplatzt, Parlament entmachtet, Richter korrupt, Demokratie abgeschafft? Was denn noch?
    Das Volk gehört auf die Straße, geht nicht? Ein Schelm, der Böses denkt ..

    • Was soll man von einem Volk erwarten, daß sich wegen Toilettenpapier prügelt, aber sich seine Heimat und seine Existenz unterm Hintern wegziehen läßt?
      Ich bin ganz Ihrer Meinung und das mindestens seit 10 Jahren. Deutschland ist zur Ausplünderung und zum Abschuß freigegeben.

      • habe heute im wdr welcher? gehört das die handys eventuell nach corona auaspioniert werden sollen. dachte erst, es wäre der bericht im wdr 5 mit einem gewissen kai horstmann humbold universität bin mir nicht sicher suche noch.auf jeden fall kam das thema.. eventuell haben die aluhuträger doch recht..

  18. Frauen suchen schon immer den starken Mann als Begatter, das steckt so in den Genen. Wenn der deutsche Mann sie gewähren läßt und seine Schwäche zeigt setzen sich die weiblichen Gene durch und sorgen dafür, daß bessere Begatter kommen. Das nennt sich Biologie. Und wer Frauen und weibische Mannen in höchste Staatsämter wählt verschließt sich eben vor der Natur und bekommt von ihr die Quittung.

    • Danke. Das ist eine schlichte anthropologische Wahrheit, die infolge des semitotalitären Zeitgeiste von den meisten als abstrus empfunden wird. Nicht nur die Suche nach dem Starken ist der Grund dieser Verirrung, sondern auch die Projektion des weiblich-mütterlichen Schutzinstinkts auf ein anderes, zeitgeistkonformes Objekt, gilt doch die Gründung einer Familie als altbacken.

  19. Erdogan wird vermutlich mit dem Rücken zur Wand stehen. In Syrien hat er gezündelt und das Feuer nicht mehr unter Kontrolle, jetzt kommt auch noch Corona dazu. Aber wenigstens ist die türkische Wirtschaft gut aufgestellt: Laut Internet trug der Tourismussektor 12,1% zum BIP in 2018 bei.

  20. In dieser Zeit zeigt sich, was die EU wert ist. Nichts.
    Die UN als Weltregierung. als der sie sich sieht, übt Kritik daran, dass sich ein Land gegen die Migrationswaffe zu wehren versucht. Es ist Krieg. Griechenland wird angegriffen. Und Griechenland wird von der EU im Stich gelassen. Natiopartner gegen Natopartner. Mit Erdogan darf man nicht verhandeln.

    Das hat es auch noch nicht gegeben:
    Auch Migrationsbewegung in dieser Größenordnung kann eine Waffe sein.

    Eine Völkerwanderung nach Europa ist mit allen, ausnahmslos allen Mitteln zu verhindern.

  21. Wir brauchen einen Lord Byron, der den Griechen zu Hilfe eilt.

  22. Erdogan nutzt die Gunst der Stunde. Die unterlassene Hilfeleistung der EU auf den Hilferuf aus Italien zeigte Erdogan und den Griechen überdeutlich die Schwäche der EU Führung durch UvdL und dass sie sich nicht auf diese EUROKRATEN verlassen können.
    Die Pandemie zeigt aber auch die NICHTLösung der Flüchtlingskrise durch die NGOs mit ihren Marionetten in Politik, Kirchen, allen voran der UN, des UNHCR. Das viele Geld, das für den Shuttleservice in die EU verschwendet wurde, fehlte schon immer, jetzt jedoch mehr denn je, um Menschen auf der Flucht tatsächlich zu helfen oder auch Fluchtursachen zu bekämpfen.
    Statt den Kriegsflüchtlingen vor Ort zu helfen, wurden diese an Erdogan verkauft, der Despot konnte seine Kriegskasse füllen und ein Bruchteil der Menschen wurde in die EU geholt. Zum Schaden der Bevölkerungen und der Flüchtlinge. Das Asylsystem wurde zu einem unfairen und ungerechten Willkürsystem gemacht
    Afrika wurde nur als großer Markt für die Überschussproduktion hochsubventionierter Lebensmittel der EU Agrarindustrie gesehen. NGOs und Kirchen schwiegen zu den Freihandelsabkommen, nur wenige Einzelpersonen kritisierten dies. Während die Chinesen in die Infrastruktur in Afrika investieren, damit den Menschen vor Ort helfen und sich damit den Zugang zu Rohstoffen sichern, setzt die EU auf den Markt in Afrika, vernichtet auf subtile Weise Existenzen in Afrika und holt dafür die Leute in die EU. Die Chinesen sind da ehrlicher.
    Um die Menschen, Humanität ging es nie. Nicht den PolitikerInnen, nicht den Kirchen, nicht den NGOs.
    Auch das muss während, spätestens nach der Corona Krise auf den Tisch der EU.

    • Ich lese ständig „Fluchtursache bekämpfen“. „Fluchtursache“ ist ganz allein deren Rundumversorgung bei uns. Weist man alle, die hier nichts verloren haben aus und gibt den anderen keinen Unterhalt und kaserniert sie, will keiner von denen mehr zu uns. Aber solange die mit den Altparteien durch und durch verfilzten Helferleingruppen wie AWO, DRK, Caritas und Diakonie sich mit denen eine goldene Nase verdienen und solange der Bürger nicht aufwacht und Merkel und Konsorten in die Wüste schickt, solange ändert sich nichts an der Völkerwanderung aus dem Orient. Ganz nüchtern betrachtet: Afrika zu helfen ist Unsinn, in dem Moment, wo man dort „hilft“, vermehren sich die Leute dort noch mehr als ohnehin schon. Man sollte besser ein Verbot der Afrikahilfe durchsetzen, damit die sich entweder selbst helfen oder verhungern. Das mag hart klingen, aber die haben mit uns auch kein Mitleid und wollen uns nur ausbeuten. Warum soll ich mit denen Mitleid haben.

      • Das ist richtig, denn Afrika hat keine Probleme. Beweis: Die sind keine kleinen Kinder, hätten sie Probleme, so täten sie sie lösen wie alle anderen Erwachsenen weltweit auch. Dambisa Moyo, sambische Nationalökonomin in ihrem Buch „Dead Aid“: „Wir Afrikaner sind doch keine kleinen Kinder“. Voilà.

      • „Afrika zu helfen ist Unsinn,“ das habe ich auch nicht geschrieben. Afrikanische Märkte mit hochsubvetionierten, billigsten Lebensmitteln aus EU Überschussproduktion überfluten ist eine der Fluchtursachen. Das Anreizsystem Deutschland eine weitere. Beides muss aufhören. DAS ist die einzige Hilfe für Afrika.

  23. Verstehe nicht warum Griechenland hier nicht bei den internationalen Gremien offizielle Beschwerde einlegt und bei seinen Verbündeten (alle EU-Staaten, alle Nato-Staaten ausser TR) um Hilfe bittet. Bei der EU um Hilfe in Logistik und im Grenzschutz, sowie um Sanktionen gegen den Aggressor, bei der Nato um militärische Hilfe.

    Hier wird sich erst etwas ändern wenn es der Türkei richtig weh tut.

    • Einwohnerzahl:
      Türkei: 83.154.997 (2019)
      Griechenland: 10.727.668 (2018)
      Wer ist also der größere Markt? Und nur darum geht es.

      • … und erst der gesamte muslimische Markt mit 1,6 bis 2 Milliarden, also 1.600 bis 2.000 Millionen! Vollgestopft mit Rohstoffen zum Bezahlen – ideal für uns als Rohstoff freies, aber innovatives Exportland. Und unfähig, jemals als Konkurrent auf zu treten – da kommt nicht mal China mit. Womit bezahlen eigentlich die Türken? Ach ja, sie schenken uns Menschen … .

      • @schukow: Möglicherweise haben Sie meine Frage falsch verstanden. Ich hinterfrage das Verhalten der *Griechen*. Die Griechen machen sich keine Illusionen hinsichtlich ihrer östlichen Nachbarn. Schliesslich wurden sie von ihnen 400 Jahre lang unterdrückt, geplündert und vergewaltigt. Das ist in der griechischen Nationalseele sehr präsent. Sie sollten sich also mit allen Mitteln wehren, und das schliesst die Inanspruchnahme von Hilfe durch Freunde ein.

        Ob unsere aktuelle Regierung so dumm ist, nicht zu verstehen, dass sich der Angriff auch (und eigentlich) gegen uns richtet, steht auf einem anderen Blatt.

      • Früher standen in Notzeiten den Griechen immer die Briten, z.T. auch die Franzosen zur Seite (denken Sie an von der Schulenburg und den Kampf um Korfu). Was hindert z.B. die Briten jetzt, nachdem sie dem Saftladen EU den Rücken gekehrt haben, daran die Griechen zumindest moralisch zu unterstützen. Die Briten könnten ein deutliches Zeichen setzen, was für eine verkommene Mißgeburt die EU doch ist. Kartoffelseiti erwartete ich allenfalls noch die weiter Unterstützung Erdogans. Ätzend.

      • Diese Regierung ist hier so dumm- das steht auf keinem anderen Blatt.

    • „Bei der EU um Hilfe in Logistik und im Grenzschutz, sowie um Sanktionen gegen den Aggressor, bei der Nato um militärische Hilfe….“
      können Sie vergessen. „CORONA-KRISE
      „Die EU lässt Italien im Stich. Wir merken uns das“ „Masken, Gummihandschuhe, Kunststoffbrillen – dies sind die ersten Dinge, um die Italien Europa gebeten hat: Es hat um Hilfe beim Aufbau der einfachsten Barriere gegen das Coronavirus gebeten. Unbeantwortet. “ https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus206533793/Corona-Krise-Die-EU-laesst-Italien-im-Stich-Wir-merken-uns-das.html

    • Welche Hilfe braucht Griechenland denn, seine eigenen Grenzen gegen Gewalt von Außen mit der Waffe zu verteidigen? Wozu war Militär eigentlich vorgesehen? Für Paraden?

      • GR kann TR militärisch nicht abschrecken: https://armedforces.eu/compare/country_Greece_vs_Turkey

        Wenn die europäischen Brüder und der Onkel aus Amerika an seiner Seite stehen, sieht das ganz anders aus.

        Ich fürchte, Sie unterschätzen, was hier gerade passiert. Die kleinen Scharmützel von primitiven Banden mit Polizei- und paramilitärischer Unterstützung sind erst der Anfang. Erdogan will natürlich mehr, er sagt das ja auch ziemlich offen. Je länger man ihn gewähren lässt, desto schwieriger wird es. Sendet man hingegen jetzt ein deutliches Signal, und damit meine ich massive, ja maximale, Sanktionen bis hin zu kontrollierten lokalen militärischen Gegenschlägen an der Grenze, kann man ihn bändigen.

      • erstens kommt die türkische armee nicht mit allem was sie hat und zweitens wäre solch ein krieg absolut aberwitzig.es ist ja nicht so,als wenn die griechen mit zwillen schießen würden..der erdogan gehört weg ganz einfach.

      • Addendum:

        Da TR auch griechischen Luftraum verletzt, ist die einzig richtige Reaktion der Nato jetzt:

        1. Alle Nato-Länder, insbesondere die USA stellen sich an die Seite von GR.
        2. Die USA liefern ihre modernsten Raketensysteme an GR, diese werden an der Grenze und an strategischen Punkten in der Ägäis aufgebaut.
        3. Unmissverständliche Warnung, dass das nächste eindringende Flugzeug abgeschossen wird.
        4. Dies wird von allen Partnern unterstützt.
        5. Bei weiterer Verletzung des Luftraums feindliche Flugzeuge abschiessen.

        Vorher wird der Irre in Istanbul nicht aufhören.

        Wenn parallel dazu die EU scharfe Wirtschaftssanktionen verhängt, dürfte es nicht bis zu Stufe 5 kommen. Das wäre natürlich die bevorzugte Lösung.

  24. Das alles gäbe es nicht ohne die hohen deutschen Sozialleistungen und die Open-door-policy.

  25. Wenn die Türken „jammen“ können, sollte dazu Frontex wohl auch in der Lage sein 😉
    Ansonsten sollte sich die EU vertrauensvoll an die Briten (GCHQ, MI6 et al.) wenden 🙂

    • Jetzt hab‘ ich doch tatsächlich erst »M16« gelesen und gedacht, daß ein solches zwar durchaus hilfreich sein könnte, aber wohl der »Zensur« zum Opfer gefallen wäre…. ja so ist das mit der freudschen Wahrnehmung. 🙂

  26. Wann werden endlich all die moralisch Hochbegabten von Gonzales abwärts kurdisiert.

    Was kurdisieren ist? Schlag nach bei E wie Erdogan.

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