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Corona: Der Crash ist da?

12.03.2020

| Lesedauer: < 1 Minuten
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Marc Friedrich im Gespräch mit Roland Tichy über die Folgen des Corona-Crashs: Wie tief geht die Krise und wie kann sie überwunden werden? Was macht man jetzt - abwarten und Tee trinken oder schnell handeln?

„Den größten Crash aller Zeiten“ haben die beiden Finanzberater Marc Friedrich und Matthias Weik in ihrem Bestseller prophezeit. Ist das der prophezeite Crash – oder haben die beiden Autoren einfach nur zutreffend geraten mit ihrer Prognose? Sind ein Virus und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft vorhersehbar – aber vor allem: Wie geht es jetzt weiter?

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15 Kommentare

  1. Ich kann mir nicht helfen, aber es hat für mich etwas Unseriöses, die Auswirkungen einer unvorhergesehenen und unvorhersehbaren Pandemie als Bestätigung einer Prognose darzustellen, die aus ganz anderern Voraussetzungen abgeleitet wurde.

    Herr Friedrich sagt es ja selbst [ab Minute 8:00]: in JEDEM Fall hätte das Virus die Wirtschaft einbrechen lassen.

    Wo ist also ist der logische Zusammenhang mit Friedrichs Prognose ??? ?

  2. Also ich verstehe dieses Interview nicht, wie es einige Kommentatoren hier offenbar tun, als kostenlose Anlageberatung. Stattdessen spricht Herr Friedrich hier eher als Volkswirt, auch wenn ersteres eher zu seinem Berufsbild passen würde.

    Seine Aussagen sind soweit sicherlich in vielem richtig und nachvollziehbar. Gerade die Rede von der Politik der EZB und der Staaten nach der Finanzkriese, von Zombieunternehmen die durch die Nullzinspolitik zur Insolvenzverschleppung angehalten werden, kann man auch bei anderen renomierten Ökonomen nachlesen.

    Letztlich muss ich aber sagen, dass es mich nach spätestens 10 Minuten dunkler Lagen- bzw. Krisenbeschreibung nach Lösungsfindung dürstet. Es ist keine große Kunst die Fehlentwicklungen der letzten Jahren aufzuzeigen, eine Kunst wäre es einen Ausweg aufzuzeigen, vor allem einen den auch fachlich teils unterqualifizierte Finanzpolitiker umsetzten könnten und wollten.
    Seine Vorhersage eines großen Crashs ist für mich auch nicht sonderlich imposant, da es zum marktwirtschaftlichen Einmaleins gehört, dass auf eine Boomphase eine Rezession folgt, und umso länger der Boom dauert desto stärker die Rezession. Das ein teils hart überbewerteter Anlagemarkt entsprechend tief fallen kann ist daher auch klar. Einen Crash bis 2023 zu erwarten ist daher billig und dann noch 3 Jahre daneben zu liegen eher peinlich.

    Wirklich unseriös wird es aber wenn sich Herr Friedrich als Virologe aufspielt, ohne auf seine mangelne Fachkenntnis entsprechend hinzuweisen. Selbst auf deutliche Nachfrage von Herrn Tichy tut er dies ja nicht. Fortbildung, Fachzeitschriften lesen und mit Ärtzen reden ersetzt kein fachärztliches Studium!

    Unabhängig vom Inhalt sollte Herr Friedrich dringend einen Kommunikationsberater aufsuchen. So brilliant er rhetorisch auch zu formulieren weiß, sein Sprachstil ist katastrophal. Wenn man Botschaften in Interviews vermitteln möchte, das auch noch teils an interessierte Laien wie mich, dann sollte man strukturiert vorgehen, sich selbst kurze Pausen gönnen und seine wichtigsten Aussagen hervorheben. Weniger ist manchmal mehr.

  3. Marc Friedrich hat sich spätestens mit seiner Empfehlung für Bitcoin als Anlageberater disqualifiziert. Der Wert dieser spekulativen Kryptowährung wird früher oder später bei Null enden. Da halte ich mich lieber an die Empfehlungen von Markus Krall, von dem ich hier gerne regelmäßig ein Status-Update lesen würde.

  4. Das Gespräch war interessant, aber leider auch nicht mehr. Finanzmarktaktuere benötigen indes konkrete Entscheidungsgrundlagen zum Was und Wann. Die wesentliche Frage aktuell ist, wann man denn wieder in Aktien einsteigen kann (Wer jetzt noch welche hält, dem ist ohnehin nicht zu helfen.). Interessante Hinweise liefert dazu der Baltic Dry Frachtraten Index, der dem Aktienmarkt als Frühindikator voraussläuft. Nach einem massiven Abschwung seit ca. Sept. 2019 begann er Ende Feb. 2020 wieder zu steigen. Geht man von einer ca. 5-6 monatigen Vorlaufzeit aus, wäre Mitte / Ende Juli 2020 wieder der richtige Zeitpunkt, um über einen Wiedereinstieg nachzudenken. Zudem hätte dann die westliche Welt zwei Quartalsberichtserstattungsrunden hinter sich, so daß die wirtschaftlichen Folgen für die Gesamtwirtschaft, einzelne Sektoren und einzelne Unternehmen wieder halbwegs abschätzbar wären. Meine Empfehlung: Bis zu diesem Zeitpunkt Aktien-Quarantäne.

  5. Weder der Corona-Virus, noch der Streit zwischen Russland und den OPEC-Staaten war vorhersehbar. Insofern kommt das wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Wer einen Crash im ersten Halbjahr 2020 vorhergesagt hat, hat mit seiner Prognose Glück gehabt.
    Wer seine Liquidität noch nicht verschossen hat, kann jetzt günstig Aktien kaufen.

  6. Corona war lediglich der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte. Der Grund für den Reset liegt in den schweren politischen Versäumnissen.

  7. Du lieber Himmel, bei dem Schnellfeuer-Sprech, wer kann
    da noch richtig den Überblick behalten. Im Hobellied gibt es
    einen Vers, der lautet: „Am Ende weiß keiner nichts“. Selbst
    Herr Tichy, wenn auch mit sehr klugen Einwürfen aufwartend,
    wirkt eher, ich möchte sagen…zurückhaltend. Mein persönliches
    Geständnis lautet, daß ich Menschen wie dem Herrn Friedrich,
    wenn auch durchaus sympathisch, rein instinktiv distanziert
    begegne – trotz, oder gerade wegen, einer erheblichen Brillanz.
    Dies besonders dann (das ist aber nur meine „Lebensweisheit“),
    wenn sich so etwas wie Faszination an einen ranschleicht. Mir
    war das alles, ehrlich gesagt, irgendwie zu glatt. Der Mann ist
    scheinbar gar nicht in „Verlegenheit“ zu bringen. Auf alles kommt
    sofort die pistolenschußschnelle Antwort…der hinterfragt sich
    offensichtlich nirgendwo (falls ich da einiges nicht mitbekommen
    haben sollte – dann allerdings sorry).

    • Das ist auch mein subjektiver Eindruck, was vielleicht nicht ganz fair ist, denn ich würde gern objektiv Bezug nehmen können, aber Herr Friedrich kommt mir in erster Linie wie ein glatter Vertriebler vor, weshalb ich einem Herrn Krall instinktiv mehr Glauben schenke.

    • Bei mir schleicht sich das gleiche Gefühl ein. Mir fällt dazu das Trump’sche „Fortune Tellers“ und „Prophets of Doom“ ein. Wirtschaft ist zwar wichtiger als Klima, finde ich. Aber die Frage für mich ist auch hier nicht die wann die Welt zu Ende geht, sondern wie windet man sich da heraus.

  8. Also was der Herr Friedrich da alles losgelassen hat, war ja eher so eine Art Schrotflintenvariante nach dem Motto, irgendetwas trifft immer. Alles für möglich halten kann man immer, dass aber hat keine Substanz. Da sind mir Herrn Kralls wunderbar überzeugend vorgetragenen logischen Ketten schon lieber und vor allem lehrreicher, auch wenn diese in ihrer Vorhersage wohl auch nicht stimmen. Es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten. Aber wenn man einfach nur alle möglichen Gruselszenarien herunterspulen will und die schwarzen Klamotten unpassenderweise ausgerechnet jetzt probetragen will, dann passt das schon irgendwie zusammen.

  9. Vielen Dank für das wirklich tolle Video!

    Aber eine Verständnisfrage hätte ich:

    Der Satz „Vor jeder Hyperinflation kam die Deflation“ mag historisch korrekt sein, allerdings stößt er mir etwas sauer auf. Momentan wird unser Geldsystem doch schon so sehr durch das Bedrucken von Papier im Akkord verwässert, dass man erstmals in der Geschichte dafür bezahlen muss, wenn man es loswerden möchte (Minuszinsen). Wie soll eine Deflation zustande kommen, wenn jeden Tag Milliarden an DIN-A4-Blättern ohne jeglichen Gegenwert von der EZB in Geld verwandelt werden? Wie, wo und warum sollte es Geldknappheit geben?

    Ansonsten bin ich absolut Ihrer Meinung. Für die nächsten Jahre gibt es nur zwei Kriterien an Anlagewerte.

    1) Sie dürfen nicht beliebig vermehrbar sein, sonst kann man gleich Euro oder Dollar behalten
    2) Der Staat darf weder Wissen über das eigene Vermögen noch irgendeine Zugriffsmöglichkeit haben. Dafür gab es schon zu oft Enteignungen und Goldverbote, die alle (langfristig) denkenden Bürger bestraft haben.

    Diese beiden Kriterien werden meiner Ansicht nach nur von Gold und Kryptowährungen erfüllt. Letztere gibt es heute zum Spottpreis. Wer etwas Geld in ein „entweder verzehnfachen oder null“-Los stecken kann, der kann damit richtig reich werden. Wobei ich bei einigen Altcoins weit mehr Potential sehe, als bei Bitcoin.

    • Das meiste Geld, das gedruckt wird, kommt nicht in der Wirtschaft an. Die Banken bunkern wie verrückt das Geld, das die EZB schafft. Deshalb ist der Einlagenzins negativ und deshalb ist bereits der 500-€-Schein abgeschafft worden. Kleine Unternehmen bekommen kaum noch Kredite und jeder flüchtet in Sachwerte, was die Schere zwischen Reich und dem Rest der Bevölkerung immer weiter auseinandertreibt. Durch die Nullzinspolitik weiß niemand mehr, in was er eigentlich noch investieren soll, weil es keine Marktsignale mehr gibt. Der Ottonormalverbraucher neigt dann ebenfalls zum Bunkern von Geld. Liquiditätsfalle nannte das Keynes. Das meiste Geld versickert in bestimmten Kanälen der Volkswirtschaft, wo es Blasenbildung gibt. Das künstliche Antreiben von Inflation zum Verhindern einer Delfation führt paradoxerweise genau zu einem deflatorischen Gegendruck.
      Die Deflation kommt deshalb vor der Hyperinflation, weil die Banken durch die Nullzinspolitik (zur Bekämpfung der Deflation!), faule Kredite in ihren Bilanzen und erodierten Eigenreserven irgendwann ins Schwanken geraten und Pleite gehen. Dann können sie das Geld erst recht nicht mehr in Umlauf bringen. Die Wirtschaft bricht zusammen und die Geldmenge, die in Umlauf ist, reduziert sich dramatisch, was die Politik und die Zentralbank dazu veranlasst, mit aller Gewalt noch mehr Geld in die Märkte zu pumpen. Gleichzeitig verlieren die Menschen das Vertrauen in die Währung und stoßen sie ab. Das geht auch nur, weil alle wie verrückt hochliquide Mittel, also Bargeld gebunkert haben. Ab da geht es ganz schnell mit der Hyperinflation. So mein Versuch einer laienhaften Erklärung.

  10. Ein sehr, sehr vielwortiges Statement von Herrn Friedrich – nach dem man aber auch nicht schlauer ist. Aktien verkaufen? Antwort: Jein, hätte man besser vor drei Wochen getan. (Nun ist es eine nutzlose Binsenweisheit, dass man heute viel besser weiß, was man vor drei Wochen hätte an der Börse tun können.) Herr Friedrich hält unser Geldsystem für verrottet. Soll man also raus aus dem Geldsystem? Antwort: Jein, bevor das in einer Hyperinflation ganz hinübergeht, kommt zuerst eine Deflation, wo Geld nützlich ist (da es im Wert steigt).

    Also, was tun?

    Wie auch immer: Die Ergänzung dieses Gesprächs durch ein Gespräch mit H.-W. Sinn wäre bestimmt sinnvoll.

  11. Falls jemanden die Meinung eines alten Börsianers interessiert:
    Ich mach jetzt erstmal genau gar nichts, weil der aktuelle Crash immer „der grösste aller Zeiten“ ist und man sowieso keine Glaskugel für die Zukunft hat.
    Leerverkaufen geht auch nicht, weil shorten bei Privatanlegern in den allermeisten Fällen mit Verlust endet und die Aufgelder der Papiere sowieso zu hoch sind.
    Es gibt ja nur 3 Szenarien:
    1. Wir sind nahe an der Talsohle und Corona stellt sich als Hysterie heraus, die Kurse steigen wieder. Auch dank Helikoptergeld der Notenbanken. In diesem Fall nichts machen. Der Preis dafür ist halt dann der weitere Verfall der Währung. Der niedrige Ölpreis hilft übrigens auch.
    2. Wir bekommen eine leichte bis mittlere Rezession, wovon jetzt aber auch schon viel eingepreist ist. Alles stagniert dann ein bissl und erholt sich auch wieder. Langsamer dann halt.
    3. Worst case. Depression. Währungskrise. Kernschmelze.
    Dann muss man was machen, nämlich umschichten. Rd. 50% meines Portefeuilles sind Werte in Sondersituationen (Medion, Audi) deren Kurse durch Abfindungszahlungen der übernehmenden Konzerne abgesichert sind. Sowie ein weiterer ganz kleiner Wert, zu welchem ich aber nichts sagen kann, weil ich davon 5% halte.
    Wenn es zur Kernschmelze kommt, müssen diese kursgesicherten Positionen schlimmstenfalls auch mit kleineren Verlusten liquidiert werden um damit dann die völligen Ruinen in Tec- und MDax aufzukaufen.
    Bis dahin werden Dividenden kassiert und falls auf irgendeinem Konto Liquidität aufpoppt auch mal was gekauft.
    Also alles ganz easy. Abwarten. Zunächst.

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