Manchmal wäre es besser, man hielte einfach den Mund. Aber nach dem Massenmord in Hanau wird kein Mund gehalten. Es wird geschrien: Vor Schmerz, vor Zorn, vor Hass, vor Dummheit. Nirgends ein Gedanke, der über die vorhandenen stereotypen Erklärungen hinaus reichte.
I.
Wer das Falsche sagt, ist rechts. Wer rechts ist, sagt das Falsche. Wer aber nichts sagt, liegt erst recht falsch. Heißt es doch, wir dürften jetzt nicht schweigen. Von der Hysteriespirale wird alles mitgerissen.
II.
Jeder Satz, der nun fällt, kann falsch verstanden werden. Entscheidend ist nur, wer was hinein lesen will. Beispiel: Der Täter ist geistesgestört. Schon die Feststellung dieser allgemein akzeptierten Tatsache kann zu Lasten des Sprechenden interpretiert werden. Er hat sich dem Vorwurf zu stellen, mit seinem Satz die Ungeheuerlichkeit eines Massenmords zu relativieren, einen aufgehetzten Rassisten als Einzelgänger zu verharmlosen.
III.
So muss dieser wie jeder andere Satz erst gerechtfertigt werden. Es gilt, ihm eine Gebrauchsanweisung anzufügen, eine Unbedenklichkeitserklärung bereit zu halten. Das tue ich hiermit und stelle fest: Auch der Irre bezieht seine Motive nicht einfach bloß aus seinem eigenen kranken Gehirn. Er benötigt Treibstoff für seinen individuellen Wahn und findet ihn oft genug in kollektiven, religiösen und ideologischen Wahnideen. Der Verrückte von Hanau bediente sich rassistischer Narrative.
IV.
Damit bin ich jedoch noch lange nicht aus dem Schneider. So füge ich – nicht aus taktischen Gründen, sondern aus voller Überzeugung, wie ich ausdrücklich betonen will, – hinzu: Es ist eine infame Vereinfachung, wenn etwa der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen schreibt: „Das ist weder rechter noch linker Terror, das ist die wahnhafte Tat eines gefährlichen Irren.“ Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen oder auch nur zu relativieren. Solange die AfD in den eigenen Reihen rechtsextremes Gedankengut zulässt, können auch die „Anständigen“ in ihren Reihen also auch nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Als Ausdruck einer unguten Entwicklung unserer Gesellschaft sollte man die AfD niemals verharmlosen.
V.
Vorsicht! Schon wieder und noch immer bringe ich mich in Teufels Küche. Man könnte mir jetzt unterstellen, ich würde die Auffassung vertreten, der irre Terrorist habe in Wahrheit der AfD und überhaupt allen Rechten geschadet. Ich solle doch endlich kapieren, dass diese schlimmen Systemkritiker und Antidemokraten quasi der „parlamentarische Arm des Terrors“ seien und eigentlich verboten gehörten. Ein Satz wie: Auch ohne AfD gäbe es rechten Terror – wäre also hochgefährlich. Obwohl nichts an ihm falsch wäre. Ich bitte deshalb diesen Satz, probehalber notiert, wieder zu streichen. Ebenso wenig ist die Umkehrung des Satzes akzeptabel: Auch ohne Terror gäbe es die AfD. Ich bitte darum, diesen Satz ebenfalls zu streichen. Er entspricht nicht dem der Lage angemessenen Gedankengut.
VI.
Ganz vorsichtig gefragt: Könnte es sein, dass der krankhafte Hass der Rassisten und der Hass auf eine vermeintlich rassistische Gesellschaft eines gemeinsam haben: den Hass? Ich glaube, jetzt habe ich mich endgültig zu weit ins Vergiftete hinaus gewagt. Krank ist selbstverständlich nur der rechte Hass.
VII.
Muss ich dem noch etwas hinzufügen? Ja, es wäre besser für mich. Ich erkläre vollkommen ironiefrei aus gegebenen Anlass ausdrücklich: die Bundeskanzlerin trägt keinerlei Mitschuld an dieser bösen Tat. Diese ist auch nicht der böse Fluch ihrer Taten. Die politischen Fehler der drei Regierungen Merkel wie auch die von mir zigfach beklagten Beschädigungen der politischen Kultur rechtfertigen niemals Gewalt.
VIII.
Doch eigentlich ist es gleichgültig, was ich hier zu meiner Entlastung erkläre, weil ich es hier erkläre. Sie wissen schon, Tichys Einblick geht gar nicht. Es ist eine Echokammer der Rechten, gehört mindestens vom Verfassungsschutz beobachtet. Macht der das nicht schon?
IX.
Einiges von dem, was ich in Kommentaren auf meine Kolumne Woche für Woche lesen muss, ist Unsinn. An manche Leute komme ich nicht heran, sie suchen tatsächlich ausschließlich Bestätigung ihrer Ansichten. Doch trotz aller Zweifel hänge ich der vielleicht illusionären Vorstellung an, dass der demokratische Diskurs alle einbeziehen müsse, wenn sich in den Köpfen etwas bewegen solle. Ich halte Meinungsblasen für schädlich und piekse honorarfrei in die eine oder andere hinein, höre aber immer mal wieder, das sei sinnlos.
X.
Mit diesen Anmerkungen bin ich, je nach Perspektive des Lesers, entweder rechts, also praktisch ein rassistischer Hetzer, oder ein vom linken Mainstream eingeschüchterter Opportunist.
Wir müssen die ganze Problematik „Rassismus“, „Überfremdung“ etc. viel stärker aus einem nüchternen, wissenschaftlichen Blickwinkel betrachten, um Hysterie und Emotionalisierung herunterzufahren. Rationalität ist Souveränität. Leser Jan hat dazu weiter unten einen guten Kommentar geschrieben.
Vielleicht könnte TE hierzu auch mal einen Soziologen/Konfliktforscher/Genetiker interviewen?
„Mit diesen Anmerkungen bin ich, je nach Perspektive des Lesers, entweder rechts, also praktisch ein rassistischer Hetzer, oder ein vom linken Mainstream eingeschüchterter Opportunist“
… oder Sie sind ganz einfach völlig normal.
Und jetzt wissen Sie auch, warum so unglaublich viele Menschen heutzutage ganz einfach den Mund halten. Mit geballter Faust in der Tasche.
„: Vor Schmerz, vor Zorn, vor Hass, vor Dummheit.“ Vor allem aber: vor Niedertracht!
Einem Psychopathen, Paranoiker, Schizophrenen Stimmenhörer kommen Sie mit: „die von mir zigfach beklagten Beschädigungen der politischen Kultur rechtfertigen niemals Gewalt“. Eine höchst merkwürdige Weltfremdheit offenbaren Sie damit (zumal der rassistische Teil des Tätermanifests erst kürzlich eingefügt worden sein soll – so der Generalbundesanwalt). Das ist das Niveau von Merkels: „Sexualdelikte sind bei uns nicht erlaubt und werden geahndet.“ (14.9.2017)
Darwin war dann ja der größte Hassprediger der Geschichte, denn biologische und kulturelle Evolution basieren ja komplett auf diesem ominösen „Hass“.
Der Author sollte sich also weder als Rassist noch als Opportunist sehen, sondern als Evolutionsleugner… eigentlich viel schlimmer.
Denn Evolution ist das Spiel das wir alle spielen (ohne opt-out), und wer dessen Regeln komplett ignoriert und über-emotional überall Hass sieht (den man aber in einem zukünftigen Utopia beseitigen könnte), versteht natürlich auch überhaupt nicht was um ihn herum eigentlich abgeht.
Lieber Herr Herler, ich habe nicht den Anspruch einen harmlosen Satz zu sagen. Ich möchte lediglich in Ergänzung zu Ihrem sehr wichtigen Beitrag „Eine Lektion in Demokratie“ auf Übung 2 zurückkommen: „Formulieren Sie, was einen Putsch von Punsch unterscheidet.“ Meine Ergänzungsfrage wäre: Welche Rolle spielt dabei ein Reichstagsbrand und seine Schuldzuschreibung?
Wahn verankert sich stets in der aktuellen gesellschaftlichen Situation. Denken Sie nur an die wahnhafte McCarthy-Zeit in den USA! Da waren es die Kommunisten! Oder an die Zeiten der Hexenverfolgung. Der Wahn machte sich stets an aktuellen Bezügen fest, insofern ist es nicht verwunderlich, dass er sich in diesem Fall an Migranten festmacht.
So wie der Wahn der Vertreter der Systemparteien sich an den angeblich massenhaft vorhandenen Rassisten und Faschisten festmacht!
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Wahn? Das sozialistische Übel an der Wurzel auszureißen hat den USA nur gut getan. Sonst würden wir heute schon längst die Internationale singen, unter den strengen Augen der Antifa.
Wahn? Wie lief denn der Sozialismus so in Russland, China, Kuba, Vietnam, Kambodscha, Nordkorea, Venezuela… und nicht zu vergessen, 2x in Deutschland, es heißt nicht umsonst NationalSOZIALISTEN.
Sorry, es ist absurd den Hexenwahn von einst mit dem Kampf gegen die sehr reale Bedrohung durch dn Sozialismus zu vergleichen.
„Es ist eine infame Vereinfachung, wenn etwa der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen schreibt: „Das ist weder rechter noch linker Terror, das ist die wahnhafte Tat eines gefährlichen Irren.“ Eine Vereinfachung ist es, aus psychiatrischer Sicht aber keine infame. Tobias R. erfüllt alle Kriterien des amerikanischen Psychiatrie-Diagnosesystems DSM-V oder des ICD-10 für paranoid-halluzinatorische Schizophrenie. Bis in die 80er Jahre hinein fühlten sich viele Schizophrene von amerikanischen Geheimdiensten verfolgt und einige wollten sich durch Flucht in die DDR in Sicherheit vor der CIA bringen. Dort landeten sie prompt in der Psychiatrie, wurden kurz begutachtet und in Kenntnis der Unheilbarkeit und hohen Kosten stante pede zum „Klassenfeind“ nach Westdeutschland abgeschoben. Keiner hat damals für solche Ereignisse den Kapitalismus, den Kommunismus, CDU oder SED verantwortlich gemacht.
„Das ist weder rechter noch linker Terror, das ist die wahnhafte Tat eines gefährlichen Irren.“ Das ist der beste Satz in Ihrem Artikel!
Ohne den Herles der Woche würde hier etwas fehlen. Auch und gerade, weil ich nicht immer zu allem nicke. Heute haben Sie meine Stimme ohne Einschränkungen. Schönes Wochenende!
Warum gibt es denn diesen „harmlosen Satz“ nicht mehr??
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Ich kann nur wieder einmal Konfuzius zitieren:
„Wenn die Worte nicht stimmen, dann ist das Gesagte nicht das Gemeinte. Wenn das, was gesagt wird, nicht stimmt, dann stimmen die Werke nicht. Gedeihen die Werke nicht, so verderben Sitten und Künste. Darum achte man darauf, daß die Worte stimmen. Das ist das Wichtigste von allem. “
Ein schönes Wochenende!
Sehr gut, Konfuzius kannte also den Unterschied zwischen Strategie und Ziel.
Seid 40 Jahren lässt sich der dumme Rest von den Links-grünen in Debatten über ihre Strategie verwickeln, die vollkommen sinnlos sind, da das von den Linken gesagte nie das gemeinte ist.
Die wahren Ziele der Linken offenbaren sich stets im (sicheren) Scheitern ihrer verlogenen Utopien.
Wie sagte die Bibel: an ihren Taten, nicht ihren Worten sollt ihr sie erkennen.
Ach Herr Herles,…. sie beschreiben das schlechte Wetter -dabei sind wir in einem veritablen Hurricane. Man packt die sieben Sachen wenn man kann, die anderen ducken sich mehr oder weniger weg. Ist ihnen bewußt daß TE auch in die Gefahrenzone kommen kann? Ich denke schon. So vorsichtig wie sie unsere Malaise ausdrücken. Ich habe mich als ehemaliger Westberliner immer gefragt, wie es möglich ist, eine Diktatur zu errichten. Die Mitmenschen würden da nicht mitmachen. Ich habe mich geirrt.
Wie Professor Bolz könnte man ja mal nachfragen, welche extremen Äußerungen von wem auch immer genau gemeint sind und wo genau diese gemacht wurden und wie man beweisen will, dass, so es solche gibt, die grundlegend für eine solche Tat sein könnten.
So bleibt schon alles sehr im Allgemeinen und man hat gar keine Basis, auf der eine „Diskussion“ stattfinden könnte.
Irgendwie scheinen mir nicht nur auf der Welt sondern auch hier und aus welchem Grund auch immer die schönen Tage von Aranjuez vorbei?
Hab ich schon versucht. Der Logik will hier leider nicht gefolgt werden.
Es wird in letzter Zeit viel über Rassismus geredet, ohne zu erklären, woher dieser kommt und was ihn bedingt. Er kommt direkt aus der menschlichen Natur und ist keine am Schreibtisch entworfene politische Idee oder Ideologie wie der Kommunismus (was nicht heisst, dass man auf Basis von Rassismus keine politische Ideologie entwickeln könnte). Man hat es hier also weniger mit einem intellektuellen Problem zu tun, sondern mit einem genetischen, welches alle Menschen betrifft. Es gibt zwar Menschen, die weniger rassistisch denken als andere, aber den wirklich völlig unrassistischen Menschen gibt es nicht. In bestimmten Situationen denken und handeln Menschen rassistisch, die einen früher, die anderen später. Einige lassen ihrem Rassismus freien Lauf, andere unterdrücken ihn, weil es sich nicht schickt. Wer von sich behauptet, noch nie im Leben rassistische Gedanken gehabt zu haben, der macht sich was vor. Rassismus bedeutet übrigens nicht ausschließlich Apartheit, Sklaverei oder Völkermord (das sind nur die extremsten Konsequenzen davon), nein, er fängt schon viel früher an. Das menschliche Gehirn sortiert Menschen in ethnische Gruppen ein, dagegen kann sich niemand wehren. Anhand dieser Sortierung ordnet der Mensch ein, wer zu seinem Stamm gehört und wer nicht. Von daher ist die Frage „Wo kommst Du denn wirklich her?“ durchaus rassistisch. Weil der Befragte in diesem Moment als nicht wirklich zum Stamm des Fragestellers zugehörig einsortiert wird. Es ist aber menschlich unmöglich, sich so eine Frage nicht zu stellen. Wenn wir sie nicht laut aussprechen, so tun wir es in unserem Inneren. Zugespitzt gesagt: der Mensch ist von Natur aus rassistisch veranlagt und somit ist der Tribalismus auch seine natürliche Lebensform. Daher ist auch die sogenannte Parallelgesellschaft von Migranten-Communities völlig normal und unvermeidlich. Das muss man als Grundlage sich einfach mal eingestehen.
Davon ausgehend ist es nun primäre Aufgabe der Politik, Migration quantitativ und qualitativ so zu steuern, dass es möglichst zu keinen rassistischen Verwerfungen kommt. Sie tut aber genau das Gegenteil und das ist das Problem. Sie will nicht begreifen, dass Rassismus in der menschlichen Natur veranlagt ist und es nur wenig braucht, um ihn zu entfesseln. Stattdessen tut man so, als sei Rassismus ein rein kopfmäßiges oder gar soziales Problem, das man abtrainieren, wegerziehen oder wenigstens mit Geld, also sozialen Wohltaten, zuschütten könne. Die menschliche Natur lässt sich aber langfristig nicht durch Verbote, Umerziehung und soziale Ächtung unterdrücken oder nivellieren, sondern sie bahnt sich früher oder später immer wieder ihren Weg. Das musste schon die Kirche mit dem menschlichen Sexualtrieb lernen, den sie jahrhundertelang zu unterdrücken versuchte.
Und da sind wir bei einem weiteren Problem: der Westen hängt einem idealistischen Menschenbild an, welches unrealistisch ist und nicht der menschlichen Natur entspricht. Es ist ein Bild, was alle Menschen der Welt völlig unabhängig von Kultur (Sitten, Moral), sozialer Schicht, Ethnie und Rasse zu betrachten versucht und es mit Kategorien und Wertmaßstäben tut, die von weißen westlichen Menschen erdacht und erfunden worden sind und von daher niemals neutral sein können. Der Entwurf der Allgemeinen Menschenrechte von 1948 ist eine Konsequenz davon. Sie sollen für alle Menschen gelten, sind aber ein anglo-protestantisches, anglo-amerikanisches Konstrukt. Die islamischen Staaten reagierten darauf 1990 mit einer eigenen Version der Menschenrechte. Der westliche Mensch macht sich also selber zum idealisierten Weltmaßstab, den er allen anderen aufdrückt. Das ist durchaus imperial. Daraus entstehen all die Verwerfungen, die sich in den letzten 50 bis 60 Jahren aufgestaut haben. Einerseits fährt der (demographisch mittlerweile schwindende) Westen durch Demokratie-Export nach außen hin ein imperialistisches Programm, woraufhin die stark anwachsenden muslimischen Gesellschaften mit Islamismus als Abwehrhaltung reagieren. Andererseits betreibt er mit millionenfacher (überwiegend muslimischer) Migration eine Art Selbstkolonialisierung seiner eigenen Territorien (weil er denkt, alle Menschen seien gleich, also so wie er), auf die immer mehr Einheimische, die sich im demographischen Niedergang befinden, mit Rassismus als Abwehrhaltung reagieren. Wie welt- und menschenfremd sind diejenigen Zeitgenossen eigentlich, die sich bei solcher Konstellation noch wundern, dass es immer häufiger knallt?
Die Kombination aus Sanktionierung der rassistischen Abwehrhaltung bei gleichzeitig weiterer Forcierung der Migration erhöht den Druck im Kessel, der sich irgendwann in rassistisch motivierten Amokläufen wie in Hanau entlädt. Die Frage ist: hätte der Amokläufer auch dann seine rassistischen Auslöschungsphantasien gegenüber nicht-weißen Völkern der Zweiten und Dritten Welt gehabt, wenn der Westen im letzten halben Jahrhundert nicht diese Einwanderungspolitik gefahren hätte? Wahrscheinlich nicht. Denn was kann man gegen Afrika oder den Orient haben, wenn nicht Millionen Menschen aus diesen Regionen in unser Land einwandern würden und nicht jene Probleme wie Kriminalität, Kulturkampf und mittlerweile auch demographische Verdrängung mit sich bringen, über die wir seit Jahrzehnten in Endlosschleife diskutieren, ohne zu einer Lösung zu kommen?
Die pure Verdammung von solchen Attentätern als böse Rassisten, soziale Einzelgänger, komische Sonderlinge oder einfach nur hasserfüllte Menschen, die man ächten, ausgrenzen und unterdrücken muss, ist nicht zielführend. Ebenso auf der anderen Seite bei den Islamisten. So kommt man dem Problem auf der Meta-Ebene nicht auf den Grund. Und solange man sich dieser großen Betrachtungsweise verweigert, hocken alle nur weiterhin in ihren Wagenburgen und schießen gegenseitig Giftpfeile aufeinander.
Es ist nur noch ermüdend. Und ich habe das Gefühl, dass die typischen Berufspolitiker, die alle opportunistisch um Macht und Posten rangeln, die Letzten sind, die uns aus diesem Schlamassel noch herausführen können.
Eine lange, wichtige Betrachtung. Danke!
Vielen Dank für ihren klugen Kommentar. Solche speichere ich mir ab um die Ideen dahinter später zu nutzen. Ich hoffe, sie haben nichts dagegen wenn ich Textteile von ihnen verwende.
Das hier gesagte dürfte den Kern des Pudels weitaus eher treffen, als es Herles mit dem „Was wollte uns der Dichter sagen.“, sagen wollte.
Die Migranten selbst wollen ja besondere deutsche sein, mit eigenen intetessenvertretern.Warum denn , wenn es keine Rassen gibt und alle Menschen gleich sind.
Ja, es ist ermüdend.
Rassismus ist nicht nur in der menschlichen Natur sondern in jeder Kreatur verankert, denn er ist ein evolutionärer Faktor der Arterhaltung. Kanmarienvögel, die in unseren Breiten aus ihrem Käfig entkommen, werden von den einheimischen Vögeln totgehackt, es gibt Revierkämpfe nicht nur zwischen Vertretern derselben Art, sondern auch zwischen Vertretern verschiedener Arten, denn es geht um Fresskonkurrenz. Genetisch muss man feststellen, dass die Paarungsfähigkeit zwischen verschiedenen Arten stark eingeschränkt ist. Elefanten paaren sich nicht mit Giraffen, selbst unter den Affenarten gibt es keine solche Paarungsvielfalt.
Wenn es anders wäre, dann wäre die Welt schon längst von einem Einheitstier und einem Einheitsmenschen bevölkert.
Wir müssen begreifen, dass Rassismus eigentlich im engeren Sinne gar nicht existiert, also mit dem bösartigen Hintergrund, andere Menschen einfach als minderwertig abzuqualifizieren. Es wird nur von bestimmten Kreisen, die sich am extremen rechten Rand und im gesamten linken Spektrum befinden, bösartig misbraucht.
Verschiedene Arten existieren als Anpassungsprozess an den gegebenen Lebensraum. Der Vogel in der Luft, der Fisch im Wasser. Erst durch das Eindringen von Arten in Lebensräume, denen sie nicht angepasst waren, zum Beispiel durch Migration, scheinen diese Unterschiede auf.
Afrikaner sind dem Lebensraum Afrika bestens angepasst. Der Lebensraum Europa fordert erhebliches von ihnen ab. Es ist kälter, nasser, die Gesellschaften sind hier anders organisiert. Sind wir Europäer deshalb in der Pflicht, afrikaähnliche Lebensverhältnisse zu schaffen, ja auch nur zu dulden, damit diejenigen, die in unseren Lebensraum gekommen sind, nicht so sehr einem Anpassungsdruck ausgesetzt sind?
Ist es Rassismus, diese Frage zu stellen und diese Feststellung zu treffen?
Jan, ein wirklich sehr guter Text.
„Sie (die Politik) will nicht begreifen, daß Rassismus in der menschlichen Natur veranlagt ist“.
Das ist das Problem. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden aus rein ideologischen Gründen abgelehnt. Konnte man bereits 2010 sehr gut bei der Diskussion um Sarrazin beobachten.
Haben Sie in den unzähligen Talkshows jemals einen Soziologen oder Genetiker sitzen sehen? Natürlich nicht, denn der könnte womöglich unbequeme Wahrheiten kundtun.
Wo ich Ihnen vielleicht nicht ganz zustimme, ist beim Thema Menschenrechte. Ich halte die Aufklärung für einen, wirklich epochalen, Fortschritt. Folgerichtig, sind Teile der Welt, die diesen Fortschritt nicht erfahren haben, rückständig. Man kann ihnen diesen Fortschritt nicht aufzwingen, man kann daraus aber schon so etwas wie universalistische Menschenrechte ableiten. Das muß nicht der Weisheit letzter Schluß sein, stellt aber den vorläufigen Endpunkt dar.
Ihr Text versucht die ganze Problematik auf nüchterne, wissenschaftliche Füße zu stellen. Und das scheint mir ganz dringend nötig und muß breit öffentlich passieren. Ansonsten läuft die Fehlentwicklung mit zunehmender Radikalisierung weiter und Hanau wird nicht der letzte Fall gewesen sein.
Sie sprechen in ihrer denkwürdigen Betrachtung so viele Aspekte an, daß ich daraus zwei Kernaussagen extrahieren möchte, um daraus einen Aspekt abzuleiten, der meiner Meinung nach entscheidend für die aktuelle Diskussion ist. Ihrer Definition nach wäre also Rassismus eine biologisch begründete Disposition, wonach „In bestimmten Situationen denken und handeln Menschen rassistisch, die einen früher, die anderen später.“ … „Das menschliche Gehirn sortiert Menschen in ethnische Gruppen ein, … Anhand dieser Sortierung ordnet der Mensch ein, wer zu seinem Stamm gehört und wer nicht. … und somit ist der Tribalismus auch seine natürliche Lebensform.“ Dazu möchte ich anmerken: Was das menschliche Gehirn alles warum macht, ist sehr kompliziert und wird in der Forschung (meistens) mit anderen Begriffen beschrieben. Das „Einsortieren“ von Menschen in ethnische Gruppen ist Gegenstand der Sozialwissenschaften, die das Verhalten von Menschen in sozialen Gruppen mit überprüfbaren Aussagen beschreiben wollen, wozu sie Definitionen benötigen wie zum Beispiel der „Rasse“: “Eine größere Lebensgemeinschaft von Menschen, die in ihrer körperlichen Gestalt und ihren geistig-seelischen Wesen sich gleichen und ihre körperlichen Merkmale und geistig-seelischen Eigenschaften in ihren Nachkommen vererben, nennt man Rasse.” Daß es dieses Begriffes überhaupt bedarf, ist mittlerweile durch eine Ideologisierung der Sozialwissenschaften leider stark umstritten, weil nicht sein kann was nicht sein darf, ich will das hier jetzt gar nicht thematisieren.
Als eine weitere Kernaussage formulieren Sie zunächst die folgende politische Norm: „Davon ausgehend ist es nun primäre Aufgabe der Politik, Migration quantitativ und qualitativ so zu steuern, dass es möglichst zu keinen rassistischen Verwerfungen kommt. Sie tut aber genau das Gegenteil und das ist das Problem.“ Und kritisieren damit dann die aktuelle Politik in der Umsetzung dieser Norm: „… der Westen hängt einem idealistischen Menschenbild an, welches unrealistisch ist und nicht der menschlichen Natur entspricht. Es ist ein Bild, was alle Menschen der Welt völlig unabhängig von Kultur (Sitten, Moral), sozialer Schicht, Ethnie und Rasse zu betrachten versucht …“
Und hier möchte ich ihnen respektvoll widersprechen: Es steht meines Wissens nach nirgendwo im Grundgesetz, dass es eine primäre Aufgabe der Politik sein soll, Migration quantitativ oder qualitativ zu steuern im Hinblick auf irgendwelche möglichen rassistischen Verwerfungen! Die Politik hat NUR den Auftrag, den Willen des Souveräns als Konsens zu formulieren und in Staatshandlungen umzusetzen! Ob die Bürger in ihrer Souveränität sich bei der Gestaltung ihrer Solidargemeinschaft sich stärker von wissenschaftlichen Erkenntnissen oder von moralischen Normen leiten lassen, haben nicht die Medien (auch nicht Herr Herles) und schon gar nicht die Politik durch ideologisch motivierte Diffamierung von Begriffsverwendungen in irgendeiner Form zu manipulieren! Bis auf diesen Aspekt möchte ich ihren interessanten Ausführungen aber durchweg zustimmen.
Eine Frage der Definition. Ist der, ich nenne es mal „natürliche“ Rassismus, denn überhaupt Rassismus?
Der Drang zu Gruppenzugehörigkeit und Gruppenidentität sind evolutionär bedingt, stimmt. Ethnie ist ein Abgrenzungskriterium, stimmt auch.
Aber gehört zu Rassismus nicht etwas mehr?
Wenn „woher kommen Sie“ rassistisch ist, dann müsste analog die Frage „sind Sie Mitglied“ (Fitnessclub, Dackelzüchterverein, Greenpeace, Partei etc.) genauso „rassistisch“ sein. Die Abgrenzung findet zwar nicht über die Ethnie statt, aber es geht um dieselbe Frage. Drinnen oder draußen?
Wobei die Frage „woher kommen Sie“ eher der Frage „wo waren Sie vorher Mitglied“ entspricht, denn offenkundig ist der Befragte ja anwesend, mithin kann man die Frage nach der (sichtbar) fremden Herkunft auch inkludierend auffassen. Genau das tun die Leute meistens übrigens. Mein Papa hat jeden gefragt, was für ein Landsmann er denn sei. Ich habe nie(!) erlebt, dass einer beleidigt gewesen wäre. Die Leute haben es so aufgefasst, wie es gemeint war, als Interesse an ihrer Person.
Das Problem beginnt also schon beim falsch verwendeten Begriff Rassismus, der eben nicht bloß die evolutionäre Abgrenzung zwischen ethnischer Gruppenidentität beschreibt. Rassismus, laut Wiki: „Rassismus ist eine Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund weniger äußerlicher Merkmale – die eine bestimmte Abstammung vermuten lassen – als „Rasse“ kategorisiert und beurteilt werden.“
Es geht um Gesinnung und Ideologie, und Abgrenzung (Kategorisierung) allein genügt eben nicht, es muss beurteilt werden.
Beurteilt kann in diesem Zusammenhang nur bewusstes, willkürliches urteilen bedeuten. Die unwillkürliche, evolutionär bedingte Präferierung der eigenen ethnischen Gruppe, ist eben kein solches Urteil, sondern ein Instinkt, der unabhängig von jeder rationalen Bewertung gegeben ist.
Apropos Bewertung. Natürlich muss das Urteil auch wertend sein. Ein Urteil ohne Wertung ist auch bloß eine Kategorisierung.
Rassismus entspringt demnach der Natur, das ja, aber er ist definitiv eine Ideologie bzw. Geisteshaltung. Der „natürliche Rassismus“ sollte nicht Rassismus genannt werden. Damit reißt man die Tür für die Ideologen sperrangelweit auf.
Der Begriff Rassismus ist selbst wertend, und es ist absurd eine Wertung auf unsere Natur anzuwenden, wo doch jede Wertung, die wir Menschen überhaupt vornehmen können, eben unserer Natur entspringt.
Ansonsten stimme ich Ihnen völlig zu. Sehr schön: „der Westen hängt einem idealistischen Menschenbild an, welches unrealistisch ist und nicht der menschlichen Natur entspricht. Es ist ein Bild, was alle Menschen der Welt völlig unabhängig von Kultur (Sitten, Moral), sozialer Schicht, Ethnie und Rasse zu betrachten versucht und es mit Kategorien und Wertmaßstäben tut, die von weißen westlichen Menschen erdacht und erfunden worden sind und von daher niemals neutral sein können.“
So ist es. Alle Menschen betrachten dieselbe Wirklichkeit, nehmen sie aber anders wahr. Wir alle haben Filter zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit. Manche sind physiologischer Natur (z.B. Farbenblindheit) andere psychlogischer Natur. Die kann man weiter aufspalten in u.a. kulturelle Filter.
Das Pefide an kulturellen Filtern: Wir Menschen lernen nur zu einem kleinen Teil bewusst durch Internalisierung (d.h durch gesagt bekommen und annehmen), sondern größtenteils unbewusst durch Imitation.
Wer hier im Westen aufgewachsen ist, der hat ein bestimmtes Bild von der Welt, egal ob er reich oder arm, gebildet oder ungebildet, links oder rechts ist. Er ist voll mit den unzähligen, durch Imititation erlernten Glaubenssätzen unserer Kultur, und sich dessen zu mindestens 90% nicht bewusst. Er kennt seine impliziten Glaubenssätze nicht.
Ein Beispiel für Imitationslernen: Wenn Papa dem Sohne Ehrlichkeit predigt, den Bettler aber wegschickt mit den Worten „hab kein Geld“, obwohl er die Taschen voll hat, dann sehen Außenstehende natürlich den Widerspruch. Der Papa selbst sieht ihn nicht. Und der Sohn auch nur anfangs. Beide werden zeitlebens Ehrlichkeit als Tugend nennen, und sie werden in vielerlei Hinsicht ehrlich sein. Sie halten ihre Versprechen, zahlen ihre Steuern. Und bei einigen Dingen lügen sie, dass die Balken krachen, und merken es nicht mal selbst.
Handelt es sich nun z.B. beim „Bettler verscheuchen“ um ein sozial anerkanntes Verhalten, dann bemerken nicht mal Außenstehende den Widerspruch. Voila, so funktionieren unsere kulterellen Filter.
So kommt es, dass so viele Leute von sozialer Gerechtigkeit schwätzen und sich zugleich einen fechten Kehricht darum scheren, ob Rentnerinnen an er Tafel gewaltsam von jungen Migranten verdrängt werden.
Wir alle wissen, was passiert, wenn man ihnen den Widerspruch vorhält: Sie reagieren mit rasendem Zorn und blankem Hass.
Denn man stellt ihr Selbstbild infrage. Die „soziale Gerechtigkeit“ haben sie internalisiert, sie glauben auch, genau so gerecht zu sein, ihr unbewusst durch Imitation erlerntes Verhalten ist indes oft das genaue Gegenteil.
Ein echter Heuchler und Opportunist, ist jemand, der sich des Widerspruchs bewusst ist. Die meisten Leute bemerken jedoch nichts davon.
Andere Völker verstehen unter Demokratie oder Menschenrechten folglich auch etwas ganz anderes als wir. Sie lernen dieselben Definitionen, sie verstehen rational, was wir damit meinen. Aber sie fühlen es nicht so. Die grundlegenden Vorstellungen von Individualität oder Gesellschaft, das Konzept „Mensch“, das Konzept von „Recht“, alles ist anders als bei uns. Oft nur in Nuancen, aber dafür einfach alles. Und das ist beiden Seiten ganz überwiegend nicht bewusst.
Es ist fatal, dass von der Politik das Bekenntnis zu einem Welt- und Menschenbild eingefordert wird, das sich als unumstößliche Wahrheit begreift, obwohl es bereits ebendeshalb nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben kann.
Dieses Weltbild leugnet die Unterschiede zwischen Rassen und Kulturen. Wir Deutschen sollen, und viele wollen und viele haben es internalisiert. Die Taten sehen oft anders aus: Man wohnt möglichst migrantenfei, wenn man es sich leisten kann, und man schickt die Kinder auf Privatschulen. Man hält sich fern von Gruppen junger, dunkelhäutiger Männer. Wenn es unangenehm oder gar gefährlich wird, dann folgt man dem natürlichen Impuls und verdrückt sich. Man macht keine Szene draus. Man tut einfach. So hielt es Papa, so hielt es Opa…
Wer tagtäglich eine bestimmte Realität erlebt, und dabei ist völlig irrelevant, ob diese Realität tatsächlich real ist, die nicht zu dem eingeforderten Menschenbild passt, der wird sich der Internalisierung verweigern. Wird darauf mit Ausgrenzung und Gewalt reagiert, dann steigt die Gewaltbereitschaft der Ausgegrenzten. Leuten, die aufbegehren, weil sie sich bedroht fühlen, mit noch mehr Drohungen beizukommen, funktioniert nur recht kurzfristig.
Und natürlich befinden sich in jeder Menge auch ein paar labile Kandidaten, da knallt dann die Sicherung durch.
Über die Morde von Hanau wird die Zeit hinweggehen, neue Erregungsobjekte auftauchen. Wer spricht heute noch von Halle? Kaum einer. Schon im April ist die Nachrichten- und Empörungskarawane weitergezogen. Fest steht nur: Das alles, was wir diese Woche erlebten, wird nicht aufhören. In der „Jungen Freiheit“ las ich vor ca. 2 Jahren mal einen Beitrag des Chefredakteurs über den Aufstieg und raschen Fall der Republikaner (er schrieb ihn als explizite Warnung an die AfD, der er mit weit mehr Sympathie gegenübersteht als etwa die Redaktion von TE). Über die Mechanismen, die zu ihrer Isolation und anschließenden Selbstradikalisierung führten, über den Mord an einem ihrer Funktionäre durch einen Migranten in einem Berliner Restaurant, der schon damals in der Presse, die noch keineswegs so links war wie heute, totgeschwiegen wurde. Danach verabschiedeten sich alle gemäßigten Mitglieder in die zwar sichere, aber schlechtgelaunte Nische des Privatisierens und Konsumierens, bis das böse Erwachen 1998 mit rotgrün kam. Erst 2013 war das Zeitfenster für die Gründung einer neuen konservativen Partei für kurze Zeit wieder offen.
Ich denke, dass dieses Schicksal der AfD unmittelbar bevorsteht – was für die linken Parteien (liberale gibt es derzeit keine) aber nur ein Pyrrhussieg wäre. Denn die AfD ist nicht Urheber, sondern Resultat einer bestimmten Mainstream-Politik, aber – man hat schon immer den Überbringer der schlechten Nachrichtgehängt, anstatt sich um den Mißstand zu kümmern.
Ein Wort, das ich ständig, und das weiß Gott nicht nur von links, lesen muß, ist „Spaltung der Gesellschaft“. Ich sage dazu nur: Na und? Eine hochindividualisierte, dazu multiethnische, vielsprachige und vielreligiöse Gesellschaft ist per se gespalten.
Die Vorgänge nach der Tat sind in erster Linie der Versuch, die, je nach Region, 10 bis 25 Prozent der Wähler, die AfD wählen, auszugrenzen und sie untrennbar an den Täter und jene terroristischen Neonazi-Kreise zu heften, so daß sie am Ende, von allen isoliert, sie als „ihre Jungs“ adoptieren. Wenn das passiert, dann sind sie alle zur Jagd freigegeben, bei Maaßen angefangen.
Man sollte sich schon einmal überlegen, warum der „Flügel“ in der AfD so wirkungsmächtig geworden ist, und wie immer wird man dann erkennen, daß es ein immer wieder zu beobachtende Wechselwirkung zwischen der bequemlichen Trägheit der Liberalkonservativen und der Ideologisierung und Kampagnenfähigkeit der echten Rechten ist. Wer gestern noch Kabitz oder Höcke vorwarf, sie zerstörten die AfD mit ihrer Melange aus Kulturnationalismus und Sozialismus, der hat heute keine andere Wahl, als sie zu verteidigten, wenn er kein Verräter sein will. Denn zwischen Höcke und Lars Klingbeil ist nur noch das Niemandsland des Stacheldrahtverhaus mit seinen vergessenen Minen.
Genau diesen Mechanismus zeigt Wolfgang Herles in seiner vergeblichen Suche nach dem harmlosen Satz auf. Mit wem soll er sich jetzt noch solidarisieren? Mit den linken Schreihälsen, die rüde und zielgerichtet die Ermordung von 10 Menschen für ihre Zwecke umdeuten, unter Mithilfe ihrer gesinnungsidentischen Medienschaffenden? Den getöteten Ausländern? Kann er danach noch ernsthaft deren islamische Parallelkultur kritisieren, das Wort erheben gegen ungebremste Armutszuwanderung aus dem Orient?
Unterläßt er das – und ein kluger, wacher Kopf wie Herles erkennt das wohl – sitzt er auf einer Bank mit dem AfD-Flügel. Nicht in realitas – aber in der gefühlten und daher als existent geltenden Wirklichkeit.
Liberalkonservative in Deutschland haben lange der Fiktion nachgehangen, sie könnten die CDU (und auch FDP) wieder „umdrehen“, sie für ein Projekt neuer Mehrheiten jenseits des globalistischen Linksliberalismus begeistern. Doch dieser Blick ist elitenfixiert. Die für viele in den 1970er und 1980er Sozialisierten kaum noch faßbare Grünlinksheit der deutschen Gesellschaft, zumindest im sog. Westen, ist weder von Merkel noch den Grünen verursacht oder ausgelöst, sondern eine Folge der allgemeinen Wohlstandsverwahrlosung als Folge des langen Friedens und Kapitalismus seit 1949. Die Deutschen reagieren damit auf den Überfluß von Wohlstand, Gefahrlosigkeit und Selbstverwirklichungsangeboten. Ein Vorgang, der historisch für überreife Gesellschaften schon mehrfach belegt ist, ebenso wie ihrer Degenerierung und anschließenden Zerfall.
Mit der Kritik an ein paar Symptomen wie dem Zulassen von Masseneinwanderung oder der Tendenz zu BIldungsrelativismus oder Sozialismus ist es nicht getan. Linksnationale wied er „Flügel“ setzen hier an mit einer allgemeinen Kritik des Westens und seiner Lebensweise (in der Regel also der USA, dem „Weltjudentum“ usw.), verbinden das mit katharsischen Umsturzphantasien. Damit bilden sie für die linke Dekadenzgesellschaft eine ideale Projektionsfläche von eigenen Abstiegsängsten, die sie auf den „Feind rechts“ projizieren. FFF und der „Flügel“ sind also nur zwei Seiten derselben Medaille.
Solange Liberalkonservative aber vermeinen, mit ein paar Korrekturen an der EU, der EZB, der NATO oder der CDU/FDP sei es getan, werden sie nur bestürzte, überfahrende Beobachter einer rasenden Entwicklung sein. Ein Narrativ jenseits des bürgerlichen Wohlstandsaufstieges wird es sein müssen – oder sie bleiben weiterhin nur verschreckte Beobachter, deren Nische ständig kleiner geschossen wird.
„neue Erregungsobjekte auftauchen“
Mitteleuropa im Griff der neuen „(Corona)Pest“, mit zahllosen Toten?
Mal sehen ob auch Pandemien zu „gesellschaftlichen Konstrukten“ umdefiniert und damit entschärft werden können. Was kann ein Virus noch böses anrichten, wenn es verzweifelt seinen Weg in 79 möglichen Geschlechtern sucht ….
Exzellenter Kommentar. Merkel ist nicht die Ursache, sondern das Symptom bzw. der Nutzniesser (genderkonform bzw. ** spare ich mir…?)
Sie haben schon recht, doch was sind die Gründe?
Meine Meinung: Die sogenannten Konservativen hierzulande sind, sorry, totale Weicheier. Schauen Sie nach America, da gibt es auch Ultrarechte, Bürgerwehrfuzzis, Rednecks, Tea-Party, alles mögliche an Spinnern. Aber deshalb waren die US-Republikaner nie zu feige, sich selbst stolz als Rechte zu bezeichnen. Und man staune, sie sind nicht die NS-USA-AP geworden.
**
„Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen oder auch nur zu relativieren.“
Das ist völlig falsch, sowohl aus rechtlicher wie auch aus klinischer Sicht. Es ist sogar rechtsstaatlicher Standard, die möglichen Motive eines offenkundig schuldunfähigen eben nicht zu thematisieren. Das gilt in diesem Fall ebenso wie auch wenn ein mit Schizophrenie Diagnostizierter mit dem Ruf „Allahu Akbar“ ein Kind auf die Gleise schubst. Solche Taten sind, so schwer das fallen mag, als Unfälle zu betrachten, es gibt hier keine Schuld, und es sollte nicht zu einer Suche nach Schuldigen aufgerufen werden.
Es ist unmöglich zu sagen, welche Einstellung der Hanau-Täter wirklich gehabt hätte, wäre er geistig gesund gewesen. Gut möglich, dass er auch dann noch fremdenfeindlich drauf gewesen wäre, oder auch nicht. Dass er rassistische Narrative in seine Wahnvorstellungen einbaute ist jedenfalls keinerlei Indiz für irgendwas. In den Forensischen sitzen Täter, die nie menschenfeindlich aufgefallen sind, dennoch in einer schizophrenen Wahnphase sich für Hitler persönlich hielten und dann ihre eigene Mutter getötet haben. Solche Taten gehen zu Recht nicht als „neonazistischer Mord“ in die Statistiken ein.
Es ist nicht gut, wenn sich die Presse im Fall Hanau an grundsätzliche Standards nicht mehr hält. Meiner Meinung nach müssten etliche Artikel der letzten Tage vom Presserat gerügt werden.
„Solche Taten sind, so schwer das fallen mag, als Unfälle zu betrachten“
Klar, so wie eine Löwen oder Tigerattacke in der Großstadt. Nur – wie kommt das nicht schuldfähige Raubtier dorthin?
Da hatten mit Sicherheit einige schuldfähige ihre Hände im Spiel.
Im Grunde ist das doch die einzig relevante Frage: „wie kommt das nicht schuldfähige Raubtier dorthin?“ Oder anders gefragt, durch welche demokratischen Mechanismen hat eine Mehrheit der Wähler sich dazu hinreißen lassen, für eine Politik zu votieren, welche ihre Gemeinschaft mit möglicherweise „schuldunfähigen“ und damit unberechenbaren Mitgliedern versorgt ?
Punkt 1.: Würde der Täter noch leben, käme er wegen Schuldunfähigkeit in die forensische Psychiatrie.
Punkt 2.: Von welchen politischen Extremisten wurden Adelheid Streidel und Dieter Kaufmann beeinflusst? Wer es nicht weiß, das waren die Täter in den Attentaten auf Lafontaine und Schäuble.
Fragen…
Ein differenzierter Austausch von Meinungen wäre sicherlich wünschenswert. Aber das Merkel-Regime hat beschlossen, dies unter keinen Umständen zuzulassen. Oder verstehe ich das „Thüringen-Syndrom“ falsch?
Linke differenzieren ständig um zu verschleiern.
Nicht wirklich wünschenswert …
Ich stelle mir durchaus die Frage, ob ein Rassist viele Mrd. Jahre in der Zeit zurückreisen wollte, um die Entstehung allen Lebens, ob Einzeller, Pflanzen, Tiere oder Menschen, und somit auch der eigenen Rasse (!) zu verhindern, wie im „Manifest“ dieses Irren angekündigt…
„Misantroph“ wäre demnach passender. Oder vielleicht „Misanbios“ (oder so), also „Lebenshasser“? Allerdings wären selbst solche Zuschreibungen noch zu viel der Ehre für diesen schlichtweg komplett Wahnsinnigen.
Ich habe in den letzten Tagen übrigens ausführlich Google bemüht, aber ich habe solche Ideen wie im „Manifest“ dieses Herrn weder im Programm der AfD noch in den Reden des Herrn Höcke gefunden, ja noch nicht einmal bei Wolfgang Gedeon.
In diesem Fall passen auch keine der üblichen „Rassismus“-Deutungsmuster:
– Afrika wollte der Grünen-Sprössling z. B. lediglich „feinsäubern“, als ob es aus seiner Sicht irgendwie „rassisch einwandfreie“ Schwarzafrikaner gebe.
– Die Nonsensparole „antimuslimischer Rassismus“ passt auch nicht, denn auf seiner Vernichtungsliste finden sich auch nicht-muslimische, ostasiatische Staaten.
– „Anti-asiatisch“ war er aber auch nicht, denn China und Japan wollte er z. B. komplett verschonen.
Usw. usf.
Man kann sich natürlich die Rosinen aus der Wahnwelt dieses Mannes herauspicken, um selbst aus dieser grausamen Tat noch politisches Kapital in Form der Diffamierung und Entmenschlichung politischer Gegner zu schlagen. Allerdings halte ich genau dieses Vorgehen für „infam“,, im Gegensatz zu Meuthens völlig zutreffender Feststellung, dass der Amokläufer keine einzige Tasse mehr im Schrank hatte.
Ursächlich für die Tat war die gesamte krude Vorstellungswelt dieses schwerst pathologischen Falles, inklusive Gedankenkontrolle, Zeitreisen, US-Kindermordgefängnissen und einer völlig zusammenhanglosen Form von Hass (oder was auch immer) auf irgendwelche zufällig zusammengestellten Völker und/oder Staaten. Es ging jedoch nicht um Rassen, nicht um Politik, sondern nur um Wahn.
Dichtet man der „infamen“ AfD eine Mitschuld an, müsste man auch sämtliche Journalisten und Politiker, die sich, wie speziell seit der Trump-Wahl schwer angesagt, antiamerikanisch geäußert haben, sowie die Autoren und Beteiligten sämtliche Science-Fiction-Bücher und -Filme zu Themen wie „Zeitreise“ und „Gedankenlesen“ für die Morde mitverantwortlich machen.
Weiß Gott , Monika …..
Herr Herles redet , wenn der Tag lang ist , ziemlich viel ,
hahnebüchenen Unsinn !
Er ist halt von sich sehr überzeugt …..
Ich weiß nur nicht wieso !
Ach, Herles, was wären Sie hier auf Tichy ohne die AfD…
“ … die Bundeskanzlerin trägt keinerlei Mitschuld an dieser bösen Tat … Die politischen Fehler der drei Regierungen Merkel … rechtfertigen niemals Gewalt.“
Herr Herles? Um Gottes Willen, was ist denn mit Ihnen los? Das sagt doch auch niemand!
Aber DAS hier sage z. B ich (wenn auch nicht von mir – gestern als Kommentar gefunden):
„Ein Irrer, der ein Pulverfass anzündet, braucht jemanden, der ein Fass besorgt, Pulver einfüllt, eine Zündschnur anbringt und es für den Irren leicht zugänglich aufstellt.“
Mit anderen Worten: er braucht eine Regierung Merkel!
So, und nun sind Sie wieder dran.
Das ist falsch interpretiert. Derartige Taten speisen sich nicht aus der Politik sondern aus Verfolgungswahn und Paranoia und den damit verbundenen Assoziationen des Betroffenen. Der Wahn könnte sich z. B. auch gegen Frauen richten, die als getarnte Hexen den Betroffenen vermeintlich manipulieren und verhexen, u.v.m. Zuerst kommt die Wahrnehmung und dann die Kanalisierung desselben in (für den Betroffenen plausible) Erklärungen.
Was bleibt ist doch rational zu argunentieren.Entweder ein Argument macht Sinn oder nicht.Wenn jemand etwas hineininterpretieren will dann kann ich das nicht verhindern.Oder soll ich meine Argumentation so verbiegen damit es irgendwelchen Leuten die ich ohnehin nicht mag gefällt?
Das Problem der bürgerlichen Mitte ist doch, dass Sie immer den Schreihälsen von weit links nachgibt und genau das hat doch zu der Situation geführt die wir heute haben.
Gerade eben die ersten Forderungen nach Berufsverboten fuer Funktionäre einer zugelassenen Partei. Bedtime for democracy…..
Meines Wissens nach begann Terror bzw. Mord und Totschlag mit Kain und Abel. Dort liegt die wahre Wurzel. Oder gab es damals schon die AfD? Wer wirklich wissen will, woher das Böse kommt muss sich mit der Bibel beschäftigen. Dann versteht er auch die entsetzlichen Ereignisse unserer Tage.
„Solange die AfD in den eigenen Reihen rechtsextremes Gedankengut zulässt, können auch die „Anständigen“ in ihren Reihen also auch nicht aus der Verantwortung entlassen werden.“
Ein anderer Aspekt: Was heißt zulassen? Welches Mitglied hat die Macht, die Meinung (geäußertes Gedankengut) eines anderen Mitgliedes zuzulassen oder nicht zuzulassen? Wir haben in Deutschland das Recht auf freie Meinungsäußerung, das steht so in der Verfassung. Solange hier nicht rechtswidrig beleidigt oder Volksverhetzung betrieben wird, kann man die freie Meinungsäußerung nicht unterbinden. Insofern ist man für das, was andere Parteimitglieder von sich geben, nicht mitverantwortlich. Man kann sich davon zum Beispiel distanzieren. Noch einmal: Nur wenn solches Gedankengut Eingang in das Parteiprogramm findet, dann kann man es den anderen Mitgliedern vorwerfen.
Ich kann dieser Meinung nicht folgen.
In Hanau geschah ein Amoklauf eines Geisteskranken.
Es ging um überhaupt keine wie auch immer geartete Gesinnung sondern um Schizophrenie im höchsten Stadium
Der Irre wollte laut seinem Manifest die ganze Menschheit auslöschen. In erster Linie, Araber, Juden, aber auch Vietnamesen, Afrikaner, halb Deutschland. Er wollte in einer Zeitmaschine zurückreisen um die Menschheit zu verhindern. Was hat das alles mit der neurechten Bewegung oder gar der AFD zu tun? Man kann zu Partei und Ideologie stehen wie man will. Mit Verstand kann man nur zur Antwort kommen: Nichts.
Was hier von Seiten der Medien passiert ist eine unsägliche Instrumentalisierung. Zu denken gibt mir, dass der Irre bereits seit November beim Generalstaatsanwalt aktenkundig geworden ist, mit einem ähnlichen Pamphlet, das uns nun als rechtsextrem verkauft wird. Warum wurde er nicht überwacht? Warum hatte er den Waffenschein immer noch? Man könnte glatt ein bewusstes Nichtagieren unterstellen um genau das auszulösen, was uns in Deutschland droht. Die Diktatur der moralisch Erhöhten!
Oh ja, der Kommentar ist ein guter Denkanstoß für Hrn. Herles. Hoffentlich nutzt er was.
Gesinnungsethisch hat Merkel alles richtig gemacht. Verantwortungsethisch hat sie die Zustände in diesem Land herbeigeführt.
Ich wünschte es wäre möglich, in meinem Leben nur noch mit Anhändern der einen Anschauung verkehren zu müssen.
Nach allem was ich in den verschiedensten Medien gelesen habe gehe ich davon aus, dass dies k e i n e politisch motivierte Straftat war. Warum instrumentalisiert eigentlich die Tat niemand gegen die NPD, was doch ideologisch naheliegender wäre? Antwort: Weil diese im bundespolitischen Geschehen keine Rolle spielt. Man versucht nur dem wichtigsten politischen Gegner zu schaden. Die Große Transformation unserer Gesellschaft soll unter allen Umständen durchgesetzt werden, und dem steht die AfD im Weg.
Sehr wichtiger Aspekt, man haut nur die, die einem gefährlich werden können, es geht nicht um die Verurteilung der Tat sondern um ihre Brauchbarkeit.
Lieber Hr. Herles, im „Manifest“ des Amokläufers von Hanau stand u.a. auch sinngemäß, dass nach seiner Ansicht bestimmte Völker ausgelöscht werden müssten, weil sie den westl. Völkern im Weg stünden, per Zeitmaschine Milliarden Jahre in die Vergangenheit zurück zu reisen, um die Entstehung des Lebens zu verhindern. Das ist der „Treibstoff“ seines „Rassismus“ gewesen. Wer solche krude Phantasien jedoch „rassistisch“ nennt, verharmlost die tatsächliche reale Gefahr durch wirkliche Rassisten, und tut letzteren damit sogar noch einen Gefallen.
Ja Herr Hermes, manchmal geht eben nicht sowohl als auch. Manchmal muss man sich entscheiden. Für das eine oder andere. Man macht meist, indem man das geringere übel wählt. Oder man verhungert eben , wie der Esel zwischen den Heuhaufen.
Ich nehme an, nach allen Abwägungen werden sie den erstenweg wählen und opportunist sein. Wie viele andere auch. War auch in der DDR so.
Ich weiß ja nicht. Irgendwie kommt mir der Kommentar ein bißchen wie durch den augenblicklich wieder tobenden Mainzer Karneval inspiriert vor: „Jedem wohl und keinem weh, MCV und MCC . . .“
Es gibt diesen harmlosen Satz nicht mehr. Als 2015 der damalige Bundespräsident seinen unsäglichen Satz über das helle und dunkle Deutschland sagte, war meine Antwort zu meiner Frau darauf, dass ab heute die Schützengräben gegraben werden. Jeder auf seiner Seite und mit jeder Verschärfung des Diskurses, nein Krieges, wird immer immer tiefer gegraben.
Denn der politische Gegner ist der Feind geworden. Der mit der anderen Meinung, also die Rechten, die Nazis halt. Er muss aufgespürt werden und, ja was eigentlich? Vernichtet, vertrieben werden! Ja, das ist die Logik des Krieges! Und jede länger dieser Krieg dauert, desto mehr gewinnen die die Oberhand,die den totalen Krieg wollen! Das Krebsgeschwür muß herausgeschnitten werden. Und die politische Mitte? Wird von beiden zerrieben! Thüringen ist ein schönes Beispiel dafür. In Kriegen gibt es wichtige Wendepunkte, Thüringen ist so einer.
Deshalb gibt es diesen harmlosen Satz nicht mehr! Denn die Logik des Krieges verlangt überzeugte Radikalität und „starke“ Anführer. Und so eskaliert der Konflikt jeden Tag ein bisschen mehr! Lösungen? Nur wenn, man wüsste, wie man die Leute aus ihren geistigen Schützengräben wieder herausholen könnte. Aber soweit sind wir noch nicht und bis dahin wird der Konflikt weiter eskalieren.
Keine guten Aussichten! Trotzdem machen Sie weiter! Jede Stimme der Vernunft ist wichtig in diesen Zeiten! Schönes WE!
Herr Herrles, Sie kokettieren mal wieder mit Ihrer eigenen gedanklichen Unschärfe und verwechseln das offensichtlich mit besonderer Urteilskraft .
Lieber Herr Herles,
zu Ihrer Bewertung von Meuthens Kommentar empfehle ich Ihnen, den offenen Brief von Prof. W. Meins auf der Achse des Guten zu lesen. Der scheint mir qualifiziert zu sein.
https://www.achgut.com/artikel/offener_brief_an_den_generalbundesanwalt_dr._peter_franke_zum_attentat_von_
einfach bloß aus seinem eigenen kranken Gehirn. Er benötigt Treibstoff für seinen individuellen Wahn und findet ihn oft genug in kollektiven, religiösen und ideologischen Wahnideen. Der Verrückte von Hanau bediente sich rassistischer Narrative.“
Also Herr Herles, woher hat er denn dann seinen Treibstoff? Von der AfD? Diese verbreitet also kollektive, religiöse und ideologische Wahnideen? Und ist deshalb gefährlich und rassistisch? DANN sagen sie es halt einfach und schwurbeln nicht rum.
Und was wäre die Konsequenz? Die AfD lö st sich auf und wir haben uns alle wieder lieb? Ach kommen Sie…
„Es ist eine infame Vereinfachung, wenn etwa der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen schreibt: „Das ist weder rechter noch linker Terror, das ist die wahnhafte Tat eines gefährlichen Irren.“ Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen oder auch nur zu relativieren. “
Lieber Herr Herles, dieser Ihrer Einschätzung kann ich nicht zustimmen. Sie ist nun einmal zutreffend. Der Täter war ein Irrer, der auch seine Mutter – aus welchen Gründen auch immer – ebenfalls getötet hat. Was ist daran, bitte schön, rechtsextrem. Wird bei linksextremen und/oder bei islamistischen Terror die Linken/Grünen oder die Merkel (islamistischen Terror gäbe es ja nicht, wenn Merkel nicht 2015 grundgesetzwidrig die Grenzen aufgemacht hätte und jeden ohne Papiere herein gelassen hätte) verantwortlich gemacht bzw. wird hier ein Tatbezug hergeleitet? Fehlanzeige. Sie messen daher ebenfalls mit zweierlei Maß und das ist nicht akzeptabel.
Was sie nicht erwähnen ist, daß unsere Behörden nicht viel früher eingegriffen haben, der Täter war ja nicht unauffällig geblieben und daß sein Vater Grüner-Abgeordneter gewesen ist – mag es von Belang sein oder nicht – zur vollständigen Information gehörte es sich dies zu erwähnen, wenn schon eine ganze demokratische Partei (unberechtigt) verunglimpft wird.
Und bitte auch nicht vergessen, Merkels CDU hat gestern abend verkündet, daß sie in Thüringen den Kommunisten an die Macht verholfen haben. Da kam die Tat von Hanau wahrscheinlich zu richtigen Zeitpunkt.
Scheinbar gibt es nicht wenige „rechte Aktivisten“, die noch vor 2015 brave linke Multi-Kulti-Fans oder einfach unpolitische Mitläufer waren.
Daran, dass Argumente überzeugen, glaube ich nicht. Ich glaube aber daran, dass Realität überzeugt.
Ich wage es, Herr Herles, in Ihre Meinungsblase zu pieksen und Sie hiermit zu konfrontieren: https://www.achgut.com/artikel/offener_brief_an_den_generalbundesanwalt_dr._peter_franke_zum_attentat_von_/P10#comment_entries . Nur so, vielleicht war der Amokläufer von Hanau doch einfach nur ein „Verrückter“ (googeln Sie bitte die Qualifikationen des Autors obigen Artikels). Sie stellen immanent einen Zusammenhang her, den es nicht gibt (warum nicht auch zu den Grünen, bei denen der Vater des Amokläufers aktiv war? Was natürlich genauso haltlos wäre). Sie kommen mir zunehmend vor wie einer, der bei einem Großbrand nicht löschen hilft, sondern kontrolliert, ob die Schläuche der Feuerwehr sauber sind und der darüber wacht, dass die Feuerwehrleute nicht zu viel Wasser verbrauchen und kein übermäßiger Wasserschaden entsteht. Da wäre dann einfach nur tatenlos zuschauen (oder dann wirklich mal „die Klappe halten“) die bessere Option. Und ich hin k e i n AfDler, sondern nur einer, der A.M. für das personifizierte Unheil für Deutschland hält.
„Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen oder auch nur zu relativieren.“
Sie irren, Herr Herles, es gibt einen sehr wichtigen Grund, an einer ideologischen Ausrichtung der Tat zu zweifeln. Der Täter von Hanau war psychiatrisch erkrankt, schwer erkrankt.
Ich zitiere aus einem Brief des Psychiaters Wolfgang Meins an den Generalbundesanwalt, heute auf der Achse des Guten veröffentlicht:
„Ist Ihnen bekannt, dass aus einem Schriftstück, welches in einem psychischen Zustand wie oben geschildert verfasst wurde, das also durchgehend (u.a.) wahnhaft geprägt ist, so gut wie keinerlei Rückschlüsse auf die „eigentliche“, also nicht krankheitsbelastete oder krankheitsgeprägte Persönlichkeit, auf politische Einstellungen und Motive möglich sind? Um es noch einmal zu betonen: weil in diesem Manifest auch potenziell rassistische Äußerungen – bis zum Beweis des Gegenteils (s. Punkt 6) – entscheidend oder gar ausschließlich durch das wahnhafte Erleben bestimmt sind.
6. Vielleicht wies der Täter in gesunden Tagen tatsächlich eine fremdenfeindliche oder rassistische Gesinnung auf. Aber ist Ihnen bekannt, dass man valide Informationen über die „prämorbide“ Persönlichkeit des Täters, seine politischen Einstellungen und Motive allenfalls retrospektiv gewinnen kann durch eine umfassende biographische Ermittlung – also v.a. durch die Vernehmung von Zeugen, ergänzt durch die Analyse von Zeugnissen, medizinischen Behandlungsunterlagen etc.
7. Würden Sie auch die folgende Täterin als rassistisch oder fremdenfeindlich motiviert einschätzen? Eine 35-jährige Mutter von drei noch nicht schulpflichtigen Kindern erkrankt nach der Geburt des dritten Kindes an einer paranoiden Schizophrenie. Sie entwickelt dabei den Wahn, dass Muslime aus einer in der Nähe gelegenen Moschee ihre über alles geliebten Kinder entführen, foltern und bei lebendigem Leibe verbrennen wollen. Um ihnen das zu ersparen, erstickt sie alle drei Kinder. Falls Sie diese Täterin grundlegend anders beurteilen als den Hanau-Täter, warum?
siehe: https://www.achgut.com/artikel/offener_brief_an_den_generalbundesanwalt_dr._peter_franke_zum_attentat_von_
Der Autor irrt, ja er irrt.
Enttäuschend auch, dass er als Intellektueller scheinbar auch nicht in der Lage ist, dem Ursache-und Wirkungsprinzip zu folgen. Nach dem in seiner letzten Konsequenz noch gar nicht absehbaren, Merkelschen Thüringen-Fanal – respektive ihren neuerlichen Putsch gegen die parlamentarische Verfassung, durch den nun die letzten Dämme zur Erhaltung von Demokratie und politischer Vernunft zu brechen scheinen, würde es mich nicht wundern, wenn es da in den HERZEN vieler, auch zu einer Art „seelischen Amoklauf“ gekommen ist.
Wie so oft, so auch hier, fehlt mir bei Herrn Herrles eine gewisse Zweidimensionalität, die miteinbezieht, dass, gerade vor dem Hintergrund der heutigen Entwicklungen einer völlig aus den Fugen geratenen Welt, an der „Die Patin“ wohl unbestritten eine MITSCHULD trägt, nicht jeder Zeitgenosse ein vernunftbegabter Demokrat ist, der seine Herzensnot über diese Zustände entsprechend kanalisieren kann, indem er sich zum Beispiel auf TE seinen Frust von der Seele schreibt etc.
Das man A.M. nun konkret keine Schuld an dieser kranken Gewalttat geben kann und darf, ist schon klar. Nichts rechtfertigt sowas! Aber ihr hier dennoch Absolution a’la Herrles zu erteilen, wird der Sache nun mal auch nicht gerecht und stößt einem daher bitter auf. Nicht jeder steckt die Knigges des helldeutschen Polit-Typus, von „Krebsgeschwür, Gesindel bis Pack und Nazis“, die sich die Protagonisten des Altparteien-Komplexes gegenüber dem politischen Gegner – respektive seiner Wählerschaften – leisten, so so souverän weg Sie, lieber Herr Herrles. Das sollten Sie bei Ihren heutigen Überlegungen schon etwas mit bedenken bzw. miteinbeziehen, finde ich.
Viele Grüße
Ach lieber Herr Herles – everybody’s darling geht in diesen Zeiten gar nicht. Es herrschen Lüge, Bösartigkeit und Hass auf allen Ebenen. Da muss man schon irgendwie Position beziehen.
1. Wie können Sie Meuthen „infame“ Vereinfachung unterstellen? Kennen Sie nicht die Bedeutung des Wortes „Infamie“? Sie gilt als bösartig, durchtrieben und auf schändliche Weise anderen schadend. Meinten Sie das?
2. Zwischen Wahn und Ideologie gibt es immer noch einen Unterschied. Jeder Psychiater könnte Ihnen das erklären. Ideologie hat ein klares politisches Ziel, Wahn ist völlig irrational.
3. Es gibt nicht nur rechtes, sondern auch linkes extremes Gedankengut. Beide führten zu „unguten Entwicklungen“ in unserer Geschichte. Doch ebenso Verteufelung des politischen Gegners, hasserfüllte Ausgrenzung, Parteilichkeit und das Messen mit zweierlei Maß – das sollte uns viel mehr beunruhigen!
Wir können hier, wenn wir Extreme nennen, nicht mehr nur nach links oder rechts beschreiben. Es gibt auch Extreme aus der islamischen Ideologie, weitere, die Ehrenkodexe wie das Paschtunwali oder Kanun verinnerlicht haben und keinen Finger breit davon abweichen. Und dazwischen auf allen Seiten all die, die psychisch unheil sind und in ihrer eigenen Welt leben – und für die es in Deutschland nicht genügend Therapieplätze gibt.
Unsere Umgebung wird von Tag zu Tag unzuverlässiger und verlangt uns allen beständige hohe Achtsamkeit ab.
Nein Herr Herles, es ist die Tat eines schwer Geistesgestörten. Der Verweis auf Mitglieder in einer Partei, die sie besser nicht haben sollte, sind in diesem Zusammenhang völlig unangebracht. Diese Idioten gibt es in allen im Bundestag vertretenen Parteien. Wirklich interessant ist die Frage, wie sich ein schwer Geisteskranker bis an die Zähne bewaffnen kann und das mit behördlicher Erlaubnis. Aber das ist weder Ihr Thema noch das von den links-grünen Hetzern, die sich wie die Nazis nach dem Reichstagsbrand in Szene setzen. Mit dem einzigen Unterschied, das die Nazis die SPD und die KPD als Sündenböcke ausgemacht haben.
Also wenn Sie hier schon Wortklaubereien betreiben, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass zwischen „Amokläufer“ und „Terrorist“ ein gewaltiger semantischer Unterschied besteht. In jedem Fall nehme ich zur Kenntnis, dass Sie und ich die Frage, ob der Täter in Hanau ein geisteskranker Amokläufer oder ein rechtsextremer Terrorist gewesen ist, offenbar unterschiedlich beantworten.
Im Übrigen hängen Sie nicht der vielleicht illusionären Vorstellung an, dass der demokratische Diskurs alle einbeziehen müsse. Sie hängen der definitiv illusionären Vorstellung an, dass CDU und CSU in absehbarer Zeit wieder konservative Politik machen werden.
und Amok passt nun überhaupt nicht, denn es beschreibt einen plötzlich, ohne Vorwarnung und Planung einsetzenden Zustand von ungerichteter massiver Gewaltanwendung.
Falsch. Amokläufe können sehr wohl geplant sein – oftmals detailliert und manchmal sogar über Jahre hinweg.
Lieber Herr Herles, wir sind uns alle einig, dass dies ein abscheulicher, menschenunwürdiger Terrorakt gegen Fremde/Ausländer war. Gleichwohl denke ich, dass ihre quasi sophistische Analyse wenig hilfreich ist.
Die Mehrheit der Altparteien instrumentalisieren diese Tat natürlich um den politischen Konkurrenten zu schaden. Und die ÖR ebenso wie die dominanten Leitmedien fühlen sich hier in die Pflicht genommen und versuchen mit spitzfindigen und wortklauberischen Kommentaren gegen die AfD sich einen Anschein von Weisheit, Moral und Sachkenntnis zu geben.
Natürlich gibt es rechte Gewalt in Deutschland mit Rassismus, Deutschtümelei und ebenso wie linke Gewalt mit Rassismus, Antisemitismus usw.
Mir fehlen vorurteilsfreie und objektive Kommentare über die Ursachen der tiefen Spaltung unserer Gesellschaft mindestens seit 2015. Stadtteile verwahrlosen, Clan-Kriminalität, links-grüne Wetterhahnpolitik à la Merkel, nach wie vor offene Grenzen mit Zuzug von Menschen aus dem arabisch-afrikanischen Raum, die weder mit unserer Bildung noch mit unseren Wertvorstellungen übereinstimmen. Wähler, die mit dieser Entwicklung nicht einverstanden sind ebenso wie die sog. Visegrad-Staaten und nun auch Dänemark werden rechts = rechtsextremistisch eingeordnet. Da eine konservativ-liberale Partei fehlt, wählen sie die affine AfD, die mehrheitlich patriotisch und konservativ ausgerichtet ist. Dass die AfD auch weiter nach rechts hineinreicht ist so logisch wie die Linke, die mit großen Teilen kommunistisch verortet ist ebenso wie die GRÜNEN, die ökofaschistische Elemente in ihren Reihen hat.
Ganz entscheidend halte ich ihre eingangs gemachte Aussage, dass der demokratische Diskurs alle einbeziehen muss, wenn sich in den Köpfen etwas bewegen soll.
Ja, Herr Herles, Sie provozieren gerne das Forum hier. Es sei Ihnen gegönnt. Wenigstens äußern Sie sich in einer Publikation, in der man Ihnen eine Antwort schreiben kann, im Gegensatz zu H. Kohler von der FAZ, der die nahezu identische Auffassung vertritt.
Ich dagegen bleibe bei der Sache.
Der immer wieder gerne konstruierte Vorwurf, die AfD würde für was weiß ich was den Nährboden bereiten, ist eine völlig in die Irre führende Logik, die nur funktioniert weil sie mehrere Aspekte einfach ausblendet.
1. Eigenverantwortung: Jeder Mensch ist für sein Handeln selber verantwortlich. Ob er sich dabei von einer Ideologie, irgendwelchen Einzelpersonen oder was auch immer geleitet fühlt, muss unerheblich bleiben. Es liegt ja auch in der Verantwortung des Einzelnen zu erkennen ( oder auch nicht ), ob seine Leitbilder „richtig“ oder „falsch“ sind.
2. Schuldverschiebung: Die gerne aus verschiedenen Gründen angewendete Verschiebung der teilweise oder vollständigen Schuld auf äußere Umstände oder Andere, ist einfach nur eine inakzeptable Methode vom Versagen von Systemen oder Personen abzulenken. Als gestandener Beobachter sollte Ihnen dieser beliebte Mechanismus bestens bekannt sein. Dieses Verhalten findet sich ja auch in Begriffen wie, Befehlsnotstand, Mitläufertum ( …was sollten wir denn machen ?… ), Kenntnisverweigerung ( … das habe ich nicht gewusst … ), …
3. Schulddefinition: Mit der direkten logischen Verknüpfung, dass Auffassungen zu konkreten Taten führen können, müsste sich, wenn sie denn richtig und gültig wäre, jede Person und Organisation eine „Schuld“ an bestimmten Überschreitungen an einem gesellschaftlichen Konsens zuschreiben lassen. Wer definiert dann die geradezu mechanistischen Zusammenhänge zwischen Äußerung => Tat => Schuld, die dann praktisch in einem Zirkelschluss auf denjenigen zurückfällt, der die Äußerung getätigt hat.
4. Strafbarkeit: Mit der angeführten Logik, wenn sie denn richtig wäre, könnte sich streng genommen ein konkreter Straftatbestand, nämlich die Anstiftung zu einer Straftat, ergeben. Haben sich jetzt alle AfD-Mitglieder, Sympathisanten und Wähler strafbar gemacht ?
Jeder, auch Sie H. Herles, der sich vehement für die Freiheit der Meinung einsetzt, muss diese „Schuldlogik“ ablehnen, denn sie führt genau in den Totalitarismus der ja gerade mit großen Schritten voran schreitet. Jeder kann mit dieser Logik willkürlich diskreditiert werden, je nachdem welche gesellschaftliche Strömung gerade die Lufthoheit hat.
Ich halte es deshalb für einen Ausdruck von gesellschaftlicher Verantwortung, wenn alle die sich öffentlich äußern, pauschale und mechanistische Schuldzuweisungen unterlassen. Das aber nicht nur an die Adresse der Verantwortlichen der AfD, sondern auch an die Verantwortlichen aller anderen Parteien und Gruppen, die derzeit ihren unsäglichen Beitrag zur Zerstörung des gesellschaftlichen Zusammenhangs leisten.
„Eigenverantwortung: Jeder Mensch ist für sein Handeln selber verantwortlich. Ob er sich dabei von einer Ideologie, irgendwelchen Einzelpersonen oder was auch immer geleitet fühlt, muss unerheblich bleiben.“
Richtig Herr Neuhaus, die Verantwortung ist das Korollar der Freiheit in einer freiheitlichen Gesellschaft. Deren Fehlen, bzw. die Ignoranz dessen (z.B. in der Rede, Frank-Walters, des Spalters) bezeugt, dass unsere „Eliten“ nichts mit der Freiheit (re. Franz. Revol.) im Sinn haben, wahrscheinlich sogar glauben, dass diese bereits nonexistent, weil abgeschafft sei.
Sehr geehrter Herr Herles, ich habe vor einiger Zeit mit großer Begeisterung Ihr Buch „Die Gefallsüchtigen“ gelesen. Trotzdem kann ich hier öfters nicht mit Ihnen übereinstimmen.
Sie schreiben: „Es ist eine infame Vereinfachung, wenn etwa der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen schreibt: „Das ist weder rechter noch linker Terror, das ist die wahnhafte Tat eines gefährlichen Irren.“ Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen oder auch nur zu relativieren“. Von dieser Infamie ist dann wohl auch der Psychiater Professor Dr. Wolfgang Meins auf „Achse des Guten“ befallen, der schreibt dem Täter könne man nach den vorliegenden Informationen keinen rassistischen Hintergrund unterstellen. Mit Ihrer Aussage über Jörg Meuthen, der rassistischen
AFD und dem rassistischen Täter bedienen Sie das von allen infamen Verleumdern propagierte Narrativ eines Zusammenhangs zwischen Opposition zu Merkel-Deutschland und mordenden Rechtsextremen.
Mit Ihrem Beitrag hier verkörpern Sie für mich das klassische Elend der Intellektuellen, zwar den Durchblick zu haben, aber sich konkret aus allem herauszuhalten und sich auf keinen Fall die Finger schmutzig zu machen. Auf Grund Ihres Intellekts müssten Sie eigentlich erkennen, daß Sie mit dieser Haltung auch einen Anteil an dem Niedergang dieses Landes haben.
Auch auf die Gefahr hin Unsinn zu schreiben. Ich weiß ja nicht, wie Herr Herles das befindet. Aber zuerst eine ehrliche Vorbemerkung. Ich freue mich jedes mal die Kolumnen (stimmt der Begriff) von Herrn Herles zu lesen.
Sehr geehrter Herr Herles, ständig, wenn ich den Begriff rechts lese, wo wahlweise reaktionär, rechtsradikal, rechtsextrem, nazibraun stehen müsste, packt mich meine Frau am Rockschoß, damit ich nicht durch die Decke gehe.
Ich bin rechts. Was sollte ich in dieser Gesellschaft, in deren Mitte ich mich über die Jahrzehnte definierte, anderes sein, wenn meine Partei die CDU sich an Bob Beamon ein Beispiel nahm und Anlauf zu einem gewaltigen Sprung nach links nahm und ich in meinen Werten der Gleiche geblieben bin..
Ich bin rechts, weil ich im Gegensatz zu den Linken Freiheit als Freiheit „für“, „zu“ und nicht als Freiheit „von“ verstehe. Weil ich im Gegensatz zu den Libertären, nicht den Liberalen Wirtschaft unter den Vorbehalt der Achtsamkeit stelle; weil ich nicht für die Demokratie sondern für die Freiheitlich Demokratische Grundordnung stehe; weil ich für Vater, Mutter, Kind stehe; weil ich für evolutionäre, geordnete, organische, dem Menschen angemessene Zuwanderung bin; weil ich den Menschen nicht als Tabula Rasa, als weißes Blatt Papier begreife, das durch die richtige Erziehung nach Wunsch und Willen beschrieben werden kann; weil ich, siehe oben, für die FDGO und nicht für die Diktatur der Mehrheit (der Meinungsmacher!) bin …. Rassehass gehört mit Sicherheit nicht zu meinem Überzeugungsbild
Habeck sagt, es gäbe kein Volk. Ich frage mich, warum die Welt in Schnappatmung verfällt, wenn Massaker in diesem Land „ohne Volk“ passieren, während Dutzende von Toten in wahlweise Nigeria oder Niger ein paar kurze Zeilen auf Seite 3 wert sind.
Ich will mit dem letzten Satz einen logischen Fauxpas und ein Messen mit zweierlei Maß deutlich machen und bitte bei den durch die Morde persönlich Betroffenen für die Anmerkung um Entschuldigung.
Es gäbe noch so viel anzumerken, aber ich bin müde. Ein Satz noch. Es scheinen die letzten Hemmungen im Kampf gegen falsche Meinungen gefallen zu sein … Mir wird es, ist es angst. Bernhard Vogel sagte, als er sein Amt als MP von Rheinland-Pfalz aufgab „Gott schütze Deutschland“. Aber der liebe Gott hat, wie man weiß selten getan, selten geschützt.
100% Zustimmung! Danke für Ihren treffenden Kommentar!
„Jeder Satz, der nun fällt, kann falsch verstanden werden.“ – Richtig. Ich merke an mir selbst, dass ich nun noch vorsichtiger bin, dass ich mir noch genauer überlege, ob ich zu bestimmten Themen überhaupt (noch) etwas sage und wenn ja, wie ich es formuliere.
Einfach mal die DFL-Presseschau von heute 7:05 Uhr in der Mediathek anhören. 8 Minuten 51 Sekunden ein Thema und eine Einheitsmeinung! Man muss zwangsläufig den Eindruck gewinnen, dass sich jeder, der sich eine abweichende Meinung erlaubt, zum Komplizen von rechtem Terror wird. Sogar die FAZ stimmt ein:
„Wer AfD wählt, stärkt radikalen, völkischen Wahn in Parlamenten und auf den Straßen. Er sollte auch nicht überrascht sein, wenn leicht verführbare Menschen das exekutieren, was Volksverhetzer wie Höcke mehr oder minder deutlich vordenken.“ Die FAZ versteigt sich zu der Behauptung, dass hinsichtlich AfD nicht „das Urteil des Verfassungsschutzes entscheidend ist“, sondern das des „mündigen Bürgers und Wählers“. Die Rhein-Neckar-Zeitung träumt wieder einmal den Traum aller Haltungsjournalisten, ein Verbot der AfD.
Fazit: Wer keine der Blockparteien wählen mag, egal aus welchem Grund, ist Nazi-Wegbereiter, Nazi-Mitläufer oder gleich Mittäter.
Auch ich halte Figuren für Höcke für verheerend. Kann sein, dass er und Gleichgesinnte der AfD ein paar Wählerstimmen bringen. Aber am Ende des Tages kosten sie viel mehr Stimmen, als sie bringen. Der konservative Wähler ist einfach heimatlos geworden! Die CDU reiht sich in Thüringen endgültig in die neue SED ein, die FDP ist zur Lachnummer geworden und Linksgrüne werde ich niemals wählen, weil sie m. M. n. eine völlig falsche Politik machen. Was also soll ich tun?
Vielleicht hilft Ihnen der von mir hoch geschätzte Dushan Wegner mit diesem Essay: https://dushanwegner.com/nur-noch-linke/?mc_cid=97c68b09a9&mc_eid=eeb0952ed6
@Atheist46
Danke für den Link. Aber der ist nicht nötig. Immer wenn ich zweifle, wen und was ich wählen soll, schaue ich die MSM-Nachrichten. Dort sehe ich die heuchelnden „Demokratieverteidiger“; ich höre, dass die CDU jetzt Steigbügelhalter für die SED-Nachfolger wird; ich realisiere, wie täglich mit zweierlei Maß gemessen wird; ich registriere die Instrumentalisierung schrecklicher Verbrechen für leicht durchschaubare politische Zwecke; ich bekomme den starken Eindruck, dass Migranten und Migrationshintergründler für unsere „demokratischen Parteien“ mittlerweile einen höheren Stellenwert haben als Ur-Deutsche (man vergleiche den Umgang des politisch-medialen Komplexes bzgl. Hanau mit dem Umgang bzgl. Breitscheidplatz). Und ich weiß, was ich wählen werde. Das FAZ-Genörgel interessiert mich dann nicht mehr.
Herr Herles, was nahezu ausgestorben ist, das ist das Objektive. Das Unparteiische, wo Dinge beobachtet und wertungsfrei Zusammenhänge und Ursachen und Wirkungen beschrieben werden können, ohne einem Lager zugeteilt und zu Bekenntnissen aufgefordert zu werden – und ohne einer Kette von geschlussfolgerten Unterstellungen ausgesetzt zu sein, die jede sachliche Auseinandersetzung im Keim erstickt.
Objektivität wird immer weniger toleriert, ja sie wird nicht einmal mehr als solche erkannt, geschweige denn anerkannt. Die Mehrheit steht nicht mehr über den Dingen sondern ist verwickelt, ob freiwillig oder unfreiwillig.
Es ist ein Indiz für und gleichzeitig die Auswirkung von einer tiefgehenden Spaltung des Diskurses, der auf wenige Narrative begrenzt wurde und zunehmend auf ein (einfaches und im Kampf um Machtgewinnung effektives) Schwarz-Weiß-Denken hinausläuft – wo er (der unterdrückte Diskurs) inzwischen auch angekommen ist.
Wir beobachten die Transformation einer einst diskutierfreudigen, toleranten Gesellschaft in eine festgelegte, intolerante. Sie hat den Diskurs nicht verlernt sondern er wurde ihr ausgetrieben. Wir haben das Hell- und Dunkeldeuschland, das von höchster Stelle ausgerufen wurde und dessen Grenzen nicht geografisch verortet ist sondern in den tolerierten und nicht tolerierten Haltungen.
Für Ihre Bereitschaft, sich nicht verwickeln zu lassen danke ich Ihnen ausdrücklich. Deswegen lese ich TE, weil ich keine Partei ergreifen und keinem Narrativ folgen will – und weil ich auch weder erzogen werden, noch in eine Gemeinschaft einheiraten will.
Naja, mit der Objektivität ist das so eine Sache. Ich denke, jeder hat seine Realität, die er selbst als objektiv wahrgenommen beschreibt. Ein und die selbe Situation kann von zwei Menschen objektiv unterschiedlich wahrgenommen werden. Und beide haben aus ihrer Sicht, mit ihren Erfahrungen, internalisierten Werten, divergierenden Intellekten usw. recht. Das Problem ist mMn, dass kaum noch Bereitschaft besteht, sich den Argumenten anderer zu öffnen, und zu überprüfen, ob evtl. die Schlüsse aus der eigenen Wahrnehmung korrigiert werden müsste. Auch sind die Menschen kaum noch in der Lage, Aussagen einfach mal „stehen zu lassen.“
Ansonsten stimme ich Ihrem Kommentar völlig zu! Insbesondere Ihrem letzten Absatz!
Frau Kremmel, ich bin da grundsätzlich gerne und ganz bei Ihnen. Bei einem Punkt aber ist in mir Zweifel aufgekommen.
Sie schrieben „Wir beobachten die Transformation einer einst diskutierfreudigen, toleranten Gesellschaft in eine festgelegte, intolerante. Sie hat den Diskurs nicht verlernt, sondern er wurde ihr ausgetrieben.“ Ich mache ein großes Fragezeichen hinter „tolerant“ und „ausgetrieben“:
Die angesprochene Toleranz ist rückblickend m.E. mehr eine Illusion. Solange es den gemeinsamen Feind im Außen (Ostblock) mitsamt Heimat in der NATO gab, solange es noch keine massiven Bedrohungen wie Masseneinwanderung, Vergreisung der Gesellschaft, Zentralisierung (EU), Globalisierung und Deindustrialisierung, Arbeitsplatzverlust und Massenverarmung gab, war leicht und gefahrlos auf der Basis ungefährdeter Wohlsituiertheit heraus zu diskutieren. Aber selbst damals waren Radikale von rechts und v.a. links nicht wirklich diskussionsbereit und tolerant. Sie lebten lediglich in ihren Nischen und Blasen meist außerhalb öffentlicher Wahrnehmung und Unterstützung, die Linken v.a. an den Unis.
Heute, im Zeitalter der „großen Transformation“ geht´s ums Eingemachte, und alle bisherigen Werte, Vorstellungen und Besitztümer sind massiv bedroht („offene Gesellschaft“ etc.). Und die 68er und ihre Kinder haben den Marsch durch alle Instanzen abgeschlossen und den einst „Mitte“ repräsentierenden Mainstream erobert. Unter solchen Umständen zeigt sich aus meiner Sicht massiv, wie hohl solche Eindrücke von Liberalität und Toleranz schon immer waren. Selbst die Diskutanten von damals, insbesondere die auf der linken Seite des Spektrums, kommen heute völlig intolerant, anmaßend und totalitaristisch rüber und akzeptieren keine andere Meinung und Sicht als die eigene. Das diskussionslose Verteufeln von „rechts“ dient vor allem als Vorwand, um jedweden politischen Gegner zur Unperson („Faschist“) zu diskreditieren und vom eigenen – linken – Totalitarismus („Antifaschismus“) abzulenken, der selbst höchst faschistoid ist.
Und für das „austreiben“ hat es nicht viel gebraucht. Etwas Druck aus Politik, Medien, Kirchen etc., gepaart mit einer Dosis Gefallsucht und Sozialneid, und die meisten Deutschen fallen sofort um wie die Fliegen und schwimmen willigst im Strom mit oder machen gar noch jeden nieder, der nicht mitpaddeln will. Ich stelle fest, dass Mann´s „Der Untertan“ eine unvermindert gültige Charakterisierung des deutschen Michels ist, egal ob nun Kaiser, Nazis oder Kommunisten totalitär herrsch(t)en. Napoleon I. hat ebenso treffend festgestellt, wie leicht man die gutmütigen Deutschen „mit einer Parole“ gegeneinander aufhetzen kann. Es stellt sich nur noch die Frage, ob die Kohorten von Angela I. ob ihrer ideologischen Verbohrtheit nicht willens oder in der Lage sind zu erkennen, hinter wessen Parolen sie als williges Werkzeug her laufen – oder ob es ihnen egal ist …
Ich empfehle dem Autor den offenen Brief von Herrn Meins, immerhin eine wissenschaftliche Fachkraft, an den Generalbundesanwalt. Vielleicht hilft Herr Meins ihm dabei, die Tat und vor allem den Taeter richtig einzuordnen. Wer bei dieser Tat und diesem Taeter reflexartig an die AfD denkt, ist Teil des Problems, denn mit der AfD oder ihren Repräsentanten hat diese Tat nichts, ich betone nichts zu tun. Es duerfte auch Herrn Herles sehr schwer fallen, die hier offenbar erwünschte (politische)Kausalität herzustellen, die uebrigens bei den Taten der muslimischen Gaeste gegenüber den hiesigen Frauen deutlich näher laege, allerdings zu einer ganz bestimmten Person, die die Herren unkontrolliert im Alleingang hereinliess. Im Unterschied zu Herrn Herles sehe ich die Bewertung des Herrn Meuthen als deutlich sachangemessener, als das, was der linke medial/politische Mainstream dazu abgesondert hat. Vielleicht noch mal genauer bei Laschet, Lindner und Co. nachlesen. Vielleicht sollte sich Herr Herles auch noch einmal den Ablauf nach der Tat vom Breitscheidplatz verinnerlichen, um das Problem zu erkennen, naemlich die erstaunlich unterschiedliche Gewichtung von Taeter und Opfern, je nach Herkunft. Und der damalige Taeter dürfte deutlich weniger psychotisch belastet gewesen sein, als der aktuelle, bei dem, auch wenn es emotional schwerfällt, selbst die Schuldunfaehigkeit nicht haette ausgeschlossen werden koennen. Die mehr oder weniger subtile Verbindung eines offenkundig Geisteskranken mit einer zugelassenen Partei hat schon was, leider nichts Gutes, sehr geehrter Herr Herles. Und erwaegen Sie bitte Ihre Ueberlegensheitsattitude gegenüber bestimmten Kommentatoren, deren Naehe zu einer bestimmten Partei Ihnen nicht gefällt, was Ihr gutes Recht ist. Sowenig, wie ich Sie „einordne“, moechte ich von Ihnen „eingeordnet“ werden. Diese Einordnung waere ohnehin falsch, weil unterkomplexer, als Sie vermutlich glauben.
Sehr geehrter Herr Herles,
mir geht es wie Ihnen. Bleiben Sie bei Ihren Gedanken. Aber gewöhnen Sie sich daran, dass die meisten Leute Lager brauchen, damit sie richtig und falsch unterscheiden können. War schon immer so. Leider. Im privaten Umfeld habe ich es aufgegeben, zu differenzieren und halte den Mund. Denn alleine schon in politischen Fragen ist es fast unmöglich, Teile des AFD Programms gut und andere Sachen falsch zu finden. Danach hassen einen beide Lager…^^
Der „demokratische Diskurs“ ist bei uns nur innerhalb der Grenzen des Sagbaren möglich. Und diese Grenzen werden von der Linken definiert.
TE macht da keine Ausnahme.
Nein Herr Herles, ich lese ihre Beiträge sehr gerne. Meist toll geschrieben und gut zu lesen. Auch wenn ich oft genug nicht der gleichen Meinung bin. Wie auch diesmal. Der Wahnsinnige und eine Partei.
Leider verschwenden sie keine Zeile darauf, wie dieses Massaker von den „demokratischen“ Parteien übelst vereinnahmt wird. Dafür dann das Adjektiv „infam“ für ein wohltuend neutrales Statement.
Zu X.
Ist doch völlig egal, was andere über einen denken! Mir zumindest. Wichtig ist, wo ich selbst mich sehe. Und dann muss ich es eben aushalten, wenn ich als links- oder rechtsradikal, heutzutage gar als Nazi eingeschätzt werde. Ich weiß, dass ich weder das eine noch das andere bin.
Eine Katastrophe wird es allerdings dann, wie es jetzt Herrn Tichy und seiner Familie passiert ist, wenn durch die Diskursverweigerung und einseitige Zuschreibung als rechtsradikaler Hetzer indirekt zu Gewalt aufgerufen wird. Aber soll man deshalb den Mund halten? Ist es nicht eher an der Zeit, seine Haltung öffentlich zu zeigen? So, wie es die laute linksgrüne Minderheit macht? **
Die Zeit der Wortklauberei, Herr Herles, ist mMn vorbei, es sei denn, man akzeptiert, dass das absehbar ganz große Schweigen einsetzt.
Ein schönes Wochenende an alle!
Jasmin Gerigk
Zuviel Moral und zu wenig Substanz.
Ich dachte immer wir haben Gesetze, stattdessen wird ständig moralisiert und damit endet jegliche Diskussion im Absurden.
Es ist zu dämlich, wenn Menschen darüber diskutieren ob nun linke, rechte oder islamistische Verbrechen schlimmer sind.
Ein Humanist lehnt jede Art von Gewalt ab.
Das Grundgesetz lehnt übrigens auch jede Art von Gewalt ab, in dem es diese mit Strafen sanktionieren lässt.
Das Grundgesetz wird immer nur dann respektiert, wenn es im Sinne von Merkel und Co. ist. Im anderen Fall wird es grundsätzlich mißachtet, siehe z.B. Art. 16a Abs. GG, der klarstellt, dass Asyltouristen keinen Asylanspruch haben.
Wie der Terroranschlag ausgeschlachtet wird, zeigen die folgenden Meldungen:
Am 20.2.: »Laut Generalbundesanwalt Peter Frank hatte der Todesschütze eine „zutiefst rassistische Gesinnung“. Das gehe aus den Videobotschaften und „einer Art Manifest“ auf der Homepage des Mannes hervor.«
t-online.de am 21.2.: »Der mutmaßliche Terrorist von Hanau adressierte bereits vor Monaten ein Schreiben an den Generalbundesanwalt. Es ist in weiten Teilen mit seinem Bekennerschreiben identisch. Nun bestätigt die Behörde den Eingang … Das Schreiben habe aber keine rechtsextremistischen oder rassistischen Ausführungen enthalten und man habe wegen des Briefes kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.«
Das zeigt nur eines: Dass der Generalbundesanwalt nichts anderes ist als ein williges Instrument im System Merkel, das politisch gewünschte Justiz auf Kommando abliefert – und dass dieses Amt wohl genau zu diesem Zwecke so geschaffen wurde.
@“So füge ich – nicht aus taktischen Gründen, sondern aus voller Überzeugung, wie ich ausdrücklich betonen will, – hinzu: Es ist eine infame Vereinfachung, wenn etwa der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen schreibt: „Das ist weder rechter noch linker Terror, das ist die wahnhafte Tat eines gefährlichen Irren.“ Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen oder auch nur zu relativieren. Solange die AfD in den eigenen Reihen rechtsextremes Gedankengut zulässt, können auch die „Anständigen“ in ihren Reihen also auch nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Als Ausdruck einer unguten Entwicklung unserer Gesellschaft sollte man die AfD niemals verharmlosen.“
Das ist, allein medizinisch-fachlich betrachtet, Unsinn, was Herles hier schreibt.
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins, Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie und Professor für Psychiatrie; in den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger, schreibt auf „Achse des Guten“ hierzu glasklar (in einem offenen Brief vom 21. Februar 2020 an den Generalbundesanwalt Dr. Frank):
„6. Jetzt kommt eine ganz wichtige Frage: Ist Ihnen bekannt, dass aus einem Schriftstück, welches in einem psychischen Zustand wie oben geschildert verfasst wurde, das also durchgehend (u.a.) wahnhaft geprägt ist, so gut wie keinerlei Rückschlüsse auf die „eigentliche“, also nicht krankheitsbelastete oder krankheitsgeprägte Persönlichkeit, auf politische Einstellungen und Motive möglich sind? Um es noch einmal zu betonen: weil in diesem Manifest auch potenziell rassistische Äußerungen – bis zum Beweis des Gegenteils (s. Punkt 6a) – entscheidend oder gar ausschließlich durch das wahnhafte Erleben bestimmt sind.
6a. Vielleicht wies der Täter in gesunden Tagen tatsächlich eine fremdenfeindliche oder rassistische Gesinnung auf. Aber ist Ihnen bekannt, dass man valide Informationen über die „prämorbide“ Persönlichkeit des Täters, seine politischen Einstellungen und Motive allenfalls retrospektiv gewinnen kann durch eine umfassende biographische Ermittlung – also v.a. durch die Vernehmung von Zeugen, ergänzt durch die Analyse von Zeugnissen, medizinischen Behandlungsunterlagen etc.“ (*)
Die rassistischen, fremdenfeindlichen, rechtsextremen Motive, die das Tätermanifest enthält, müssen also keineswegs der Einstellung des Täters entsprechen, die er als geistig Gesunder hatte.
Dass sich also die AfD gegen die Stigmatisierung als Munitionslieferant des Täters (so Klingbeil-SPD: AfD hat „mitmunitioniert“) verwahrt, ist selbstverständlich und sollte von Herrn Herles nicht diffamiert werden.
Den Missbrauch dieser Tat aus niedersten Gründen zu politischen Zwecken bekommt ja auch, wie wir gestern hier lesen konnten, Herr Tichy ab, den aktuell Herr Augstein zum Abschuss freigeben will:
„Die Wegbereiter der Gewalt haben Namen und Adresse: Sarrazin, Broder, Tichy, und andere, die die Verrohung des Diskurses vorangetrieben haben. Zuerst kommen die Worte, dann die Taten. Das ist bei den Rechtsterroristen so, wie bei den Islamisten.“ (Augstein)
Herr Tichy schrieb dazu völlig zu Recht:
„Eine abscheuliche und niederträchtige Mordnacht wird benutzt, um namentlich benannte Journalisten und freie Medien anzugreifen, zum Verstummen zu bringen. (…)
Namen und Adresse.” – Es ist ein Aufruf, meine Familie und mich, meine Kollegen und Mitarbeiter einzuschüchtern, zu belästigen, anzugreifen. Wir sollen zum Verstummen gebracht werden, indem man uns in eine Reihe mit einem wahnsinnigen Mörder stellt. Einfach so.“
Der politische Missbrauch eine furchtbaren Tat aus niedersten politischen Motiven wird keinesfalls dadurch akzeptabler, dass er nicht „nur“ Herrn Tichy und Herrn Broder, sondern auch die AfD betrifft.
Hoffentlich sieht das Herr Herles ein!
(*) https://www.achgut.com/artikel/offener_brief_an_den_generalbundesanwalt_dr._peter_franke_zum_attentat_von_
Die politische und gesellschaftliche Entwicklung wird sich noch verschärfen, weil der Fuss voll auf dem Gaspedal stehen bleibt. Hätte mir niemals vorstellen können, dass es ohne einen Aufschrei durch alle Medien und Institutionen, auch Strafverfolgungsbehörden, möglich ist, wie ein gewisser Augstein und eine Person wie Böhmermann gegen eher konservative, alternative Medien zu hetzen, in dieser Form! Gleichzeitig veruteilen all diese Personen excact dieses Verhalten.
Solange bewusst, oder unbewusst mit zweierlei Mass gemessen wird sind weitere schwere Verwerfungen nur eine Frage der Zeit!
Eine dystopische agonie macht sich mehr und mehr breit…
Während sich, wie Herr Kraus schreibt, die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion in Rheinland-Pfalz, Helga Lerch, vor Gericht vergewissern will, ob Meinungsfreiheit im Land noch gilt: „Sie wolle geklärt wissen, wie weit ein Abgeordneter mit seinem freien Wort gehen dürfe.“
All das hat sich wohl keiner hier vor ein paar Jahren auch nur ansatzweise ausdenken können…
Zitat Merkel: „Wir stellen uns denen, die spalten, mit aller Entschiedenheit entgegen.“ – sprach’s und stellte sich flugs vor einen Spiegel.
In Meinungsblasen können wir alle gefangen sein. Auch Sie, Herr Herles, werden sich schwer tun, manche der eigenen anpicksen zu lassen.
In der Sache gibt es auch welche, die nicht ihre Meinung ablassen, sondern von einer Metaebene aus differenziert betrachten, Fragen stellen und sich mit Annahmen und Bewertungen zurück halten – und den Rahmen der Geschehnisse viel weiter fassen. Und damit die Möglichkeit geben, den „Fall“ als Anlass zu nehmen, den Zustand der Republik und der bestimmenden „Funktionäre“ ins Scheinwerferlicht zu stellen.
„Doch trotz aller Zweifel hänge ich der vielleicht illusionären Vorstellung an, dass der demokratische Diskurs alle einbeziehen müsse, wenn sich in den Köpfen etwas bewegen solle.“
So etwas ähnliches denke ich mir auch in letzter Zeit immer wieder.
Es sollte eine Partei mit dem Namen
„Demokratie ist für alle da“ oder „Wir reden mit allen“ geben.
Eine freiheitlich, pluralistisch, säkular, auf Ausweitung von Demokratie und Mitsprache, an gegenwärtigen und zukünftigen Themen, orientierte, Partei.
Eine Partei, die befreit ist von „linken“ und „rechten“ Ideologen.
Eine Partei, die sich nicht in das „Links-Rechts-Schema“ einordnen lässt.
Was nützt eine neue Partei mit dem Namen „Demokratie ist für alle da“ – wenn bislang funktionierende demokratische Prozesse auf höchsten Staatsebenen, von „Experten“ begleitet, nach Belieben unterbunden werden?
Es ist überfällig, sich von dem hartnäckig aufrechterhaltenen Dogma zu lösen, daß die real existierenden Parteien die Interessen ihrer Wählergruppen vertreten (wollen). Sie vertreten immer nur ihre eigenen Interessen. Ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster mit der Behauptung, daß schon innerhalb der Parteien die Führungsebene nicht vordergründig die Interessen ihrer eigenen Parteimitglieder vertritt. Wir wir nun wiederholt erfahren, ist Demokratie nur solange halbwegs leidlich funktionell, wie eine ausgewogene Balance in Details unterschiedlichen Politikansätzen gehalten werden kann. In Deutschland ist diese Balance bereits unhaltbar verloren gegangen und es zeigt sich wieder, daß Anfang und Ende jeglicher gesellschaftlichen Dynamik die Diktatur ist.
Davon gibt es nach offiziellem Selbstbild bereits 5.
Die neue Partei wird vom politischen Gegner genau dasselbe erleben, was die AfD jetzt erlebt. Es werden die Äußerung einzelner Mitglieder aus dem Zusammenhang gerissen und als rassistisch etc. diskriminiert. Wir haben eine derzeit totalitäre ökologisch/sozialistisch ideologische Elite, die ihre Ideologie auch mit unfairen Mitteln wie Hetze, Ausgrenzen, Denkverbot und Diffamierung durchsetzen will. Davon würde jede Neugründung betroffen sein.
Ich gebe Ihnen keinen Dauem nach unten, weil ich Ihre Gedankengänge nachvollziehen kann. Im Kern sind sie aber apolitisch und die alte deutsche Sehnsucht nach einer „überparteilichen“, überväterlichen konsensgesteuerten Expertenregierung.
Genau diese Sehnsucht bedienen aber die Parteien Union, Grüne, SPD und FDP, mit ihren moderen „Kommissionen“ und Erpertenräten – oder der Auslagerung des Disputes vom Parlament in Talkshows.
Eine Gesellschaft, insbesondere eine Wohlstandsgesellschaft, ist immer nur und nie mehr als die Summe egoistischer Individuen. Dagegen haben sich, links und rechts, schon immer kommutaristische Gegenideolgogien wie der Sozialismus/Kommunismus oder der Faschismus/Nationalsozialismus gebildet, die von ungespaltenen, geeinigten Volkskörpern ausgingen. Neu für das 21. Jahrhundetrt ist nur das links der Mitte bestehende Ausblenden bzw. Negieren kultureller Divergenz als Widerspruch zu dieser Volkslösung. Denken Sie das mal durch, und dann erkennen Sie, daß Ihre Vorstellung relativ genau an diesen Erlösungsideologien entlangläuft.
@Thomas Hellerberger: Ja, ok. Von Kommissionen u.ä. halte ich aber sehr wenig.
Ich denke auch viele Wähler (bzw. Mitglieder) von Grünen und sogar von SPD und Linke und noch viel mehr von CDU/CSU und FDP wollen dieses „nicht reden“ ihrer Funktionäre mit „den anderen“ nicht.
Sie sind aber in der Minderheit und werden sich nie durchsetzen.
Von daher fände ich eine Kooperation der Gutwilligen, Kooperativen, Vernünftigen, Anständigen gut um Leute, wie Lindner, Kipping, Riexinger, Habeck, Baerbock, Roth, Söder, Esken, Scholz, Kramp-Karrenbauer, Laschet leichter von ihren Ämtern entbinden zu können.
Die Schweiz oder Österreich gefallen mir dazu besser.
Sebastian Kurz redet mit allen. Unter anderen Umständen wäre er noch heute in der Koalition mit der FPÖ. Das dies nicht der Fall ist, ist Kurz wohl nicht anzulasten.
Wir leben alle auf einem verbal verminten Gebiet. Es ist so wie sie sagen, alles was man sagt kann einem falsch ausgelegt werden und der Gegner unterstellt sofort Motive die man gar nicht hat. Das Schweigen bringt auch nichts denn wer schweigt drückt stillschweigend seine Zustimmung aus. Besonders schlimm auf Twitter wo Leute wie Stegner ihren Haß verbreiten. Jeder zarte Hinweis auf einen Tweet, der Schreiber sollte doch noch mal überdenken was er das von sich gegeben hat wird sofort zurückgewiesen und, in meinem Fall, rechtes Gedankengut untergeschoben. Ein demokratischer Diskurs wäre wünschenswert aber ist nicht mehr möglich. Wenn potenzielle Diskusionspartner entmenschlicht werden, übels beschimpft, als Gesindel als Nazis bezeichnet werden ist ein offener Diskurs unmöglich. Die AfD hat immer wieder aufgefordert offen und rational zu diskutieren aber sie sehen ja das Ergebnis. Die Verweigerung liegt auf der anderen Seite, aus gutem Grund denn deren Argumente sind, ich sags freundlich, äußerst dünn. Inhaltlich stellen, wie groß propagiert wurde als die AfD in den BT einzog, hat nicht mal annähernd funktioniert was blieb ist offener Haß und Hetze der Unfähigen. Da das nicht funktionierte soll die AfD komplett ignoriert werden auf alle Ebenen, von der Kommune bis in den BT und in allen Medien sowieso. Diskusion? Ich vermissen die Reden im BT der 60ger bis 80iger, was für tolle Reden von allen Seiten da wurde dem Gewgner auch nichts geschenkt aber heute?
Noch was, gestern Abend hat sich die thüringer CDU der SED unterworfen! Ein „historischer Kompromiß“, wie wahr, das ende der CDU wurde eingeläutet und die Leute hören die Glocken nicht. Ein schönes Wochenende.
„Wir leben alle auf einem verbal verminten Gebiet.“ Sie sagen es! Und genau das ist so wahnsinnig beängstigend! Letztendlich kann es jeden „Unliebsamen“ des Systems den Kopf kosten, wenn wir uns bereits auf diesem Niveau befinden.
Lieber Herr Herles,
aber ganz gleich, wer sie sind, wer sie waren oder wer Sie in Zukunft sein wollen, ich mag Sie trotzdem bzw. das, was Sie schreiben. Mochte ich schon, als Sie es noch öffentlich rechtlich vortrugen – schönes WE!
„Mögen“ ist natürlich genau die politische Kategorie, die uns diese tolle Situation eingebrockt hat. Aber wem erzähl ich das.
„Der Verrückte von Hanau bediente sich rassistischer Narrative. Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen oder auch nur zu relativieren.“
Auch wenn ich persönlich es ablehne, die AfD mehr oder weniger direkt mit verantwortlich für einen Massenmord zu machen (so wie ich auch Aggressionen gegen Polizisten oder AfD-Vertreter nicht pauschal der Linken oder SPD zuordnen würde …):
Einverstanden, die meisten Kriminellen bedienen sich eines bestimmten weltanschaulichen Weltbildes, das die Tat entweder mit auslöst oder zumindest als Rechtfertigungsgrund mit herangezogen wird. Menschen ziehen gern einen „guten Grund“ heran für das, was sie tun. Wenn man sich dann noch auf andere Gruppen berufen kann, die angeblich mit einem übereinstimmen, umso besser.
DAS gilt aber nun als psychologisches Gesetz für einen Großteil der verübten Verbrechen und illegalen/im Kern menschenfeindlichen Aktionen: Sie beruhen mit auf spezifischen Normen und Werten, die der Täter meint umzusetzen.
Ich frage mich ja auch oft, was linke Demonstranten/Antifa-Repräsentanten im Kopf haben, die Polizisten beschimpfen oder mit Steinen bewerfen oder Vertreter der WerteUnion/Parteienvertreter bedrohen, was (welches geschlechtsspezifische Rollenbild) Männer/Migranten im Kopf haben, die Frauen töten oder erniedrigen, welche Motivation Migranten zeigen, die ihre Pässe vor Eintreffen in einem Staat mal kurz entsorgen, usw. Hinter allem stehen problematische Narrative. Und viele dieser Akte finden vermutlich vor dem Hintergrund eines klareren Bewusstseins statt als mutmaßlich die Hanauer Tat. Man darf annehmen, dass der Täter geistig gestört war, dabei aber eben dennoch wirre Dinge im Kopf hatte.
Lesen Sie sich bitte Ihren letzten Satz noch einmal durch.
Ich halte es auch nach Lektüre Ihres Artikels nicht für plausibel, dass Reden von Björn Höcke die Wahnwelt des Täters beeinflusst haben sollen, nicht aber Äußerungen eines Herrn Brok über Krebsgeschwüre, die entfernt werden müssen, auch nicht das Hofieren von Judenhassern seitens SPD, nicht das Bewerben von Konzerten von Bands, die gewaltverherrlichende Texte vortragen, nicht das Veröffentlichen antisemitischer Karikaturen (SZ) oder das Geschwurbel von der jüdischen Verschwörung (Spiegel).
Um bestimmte Verhaltensweisen zu erklären. Muss man auch einen Blick auf das Elternhaus richten.
Warum wurde der Sohn nicht eingewiesen bei diesem Geisteszustand? Das ist eben auch das Weltbild dieser . Der Vater war anscheinend bei den Grünen. Und nach deren Weltbild können ja such IS Terroristen wieder nach Deutschland. Wenn etwas passiert sind es immer die anderen.
Herr Herles, zum Abschluss über das rechte Gedankengut in der AfD. Wenn das ein Maßstab ist dann dürfte es keine der Altparteien geben, da in jeder, ausnahmslos jeder, rechtes Gedankengut vorhanden war und zwar von echten Nazis.
Eine zwangsweise Einweisung wäre nur bei nachweisbarer Selbst- bzw. Fremdgefährdung möglich. Und dieser Nachweis ist ohne konkrete vorangegangene Taten und Vorstrafen schwierig. Wenn die Familie aber vom Waffenschein wusste, hätten sie die Kreisverwaltung über die psychiatrische Erkrankung informieren müssen, sodass eine nachträgliche Aberkennung des Waffenscheins möglich gewesen wäre.
Der Satz muss nicht harmlos sein, sondern wahr.
„Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“
(In: Die Bibel, Jakobus 1,19)
Zitat Herles: „Einiges von dem, was ich in Kommentaren auf meine Kolumne Woche für Woche lesen muss, ist Unsinn.“
Das stimmt, so wie es auch richtig ist, das einiges, was wir von Journalisten zu lesen bekommen, Unsinn ist.
Zitat: „Doch trotz aller Zweifel will Wolfgang Herles der vielleicht illusionären Vorstellung anhängen, dass der demokratische Diskurs alle einbeziehen müsse, wenn sich in den Köpfen etwas bewegen solle.“
Das ist nun wirklich „illusionär“! Die Ausgrenzung der AfD ist absolut. Alles andere geht an der Realität vorbei.
Ich finde nicht, dass Hass unser Problem ist, sondern die Wiederkehr des Kollektivschuld-Gedankens. In einem funktionierenden Rechtsstaat gibt es keinen Zweifel daran, dass an einem Mord kein anderer die Schuld trägt, als der Mörder. Wenn ein Rechtsstaat sich auflöst und in einen totalitären Unrechtsstaat abgleitet, dann gilt nicht mehr individuelle Schuld, sondern kollektive Schuld. Dann sind plötzlich ganze Bevölkerungsgruppen an Einzeltaten schuld. Das war in der Geschichte immer wieder zu beobachten. Insofern gibt es gegenwärtig nur eine Diagnose: Der deutsche Rechtstaat ist wieder dabei sich aufzulösen und wieder einmal vorangetrieben von Linken.
„Doch trotz aller Zweifel hänge ich der vielleicht illusionären Vorstellung an, dass der demokratische Diskurs alle einbeziehen müsse, wenn sich in den Köpfen etwas bewegen solle.“ Das stimmt, ist aber nur eine der notwendigen Bedingungen. Es gibt leider Köpfe, in denen sich schon lange nichts mehr bewegen kann. Die landen dann z.B. bei den Öffentlich-Rechtlichen oder den Grünen, wo so etwas nicht weiter auffällt.
Herr Herles,
Da sind wir nun alle gefangen im Dschungel der kontaminierten Sätze und Begriffe. Ganz offensichtlich ist es schwer, zu diesem Verbrechen eines geisteskranken Mannes ein richtiges Wort zu finden. Die Verschärfung der gesellschaftlichen Spannungen wird diese Tat in jedem Fall befeuern.
Ich befürchte, dass jeder von uns früher oder später durch eine zufällig entstehende Situation gezwungen sein wird, sich zu einer Seite des politischen Kraftfeldes zu bekennen. Da helfen dann auch keine Abgrenzungen oder Nuancierungen mehr: entweder sie werden der einen oder anderen Seite zugeordnet, unabhängig davon, wo sie sich selbst verorten. Diese Polarisierung ist beängstigend und offenbar nicht zu verhindern. Bin gespannt, an welchen Pol es Sie langfristig verschlägt, Herr Herles.
„Diese Polarisierung ist beängstigend und offenbar nicht zu verhindern“
Füge hinzu, und gewollt!
Thilo Sarrazin hat mir lange vor den jüngsten Anschlägen erklärt, dass jede Gesellschaft und sei sie auch noch so gut, prozentual einen amoralischen Bodensatz hat, an den man nicht herankommen kann.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es grösstenteils zufallsbedingt ist, ob jemand links-, rechts- oder islamistisch radikalisiert ist. Die Hauptursache liegt in dysfunktionalen Elternhäusern.
Der Kampf gegen „links“ oder „rechts“ ist deshalb so idiotisch wie wirkungslos.
Der Kampf muss den dysfunktionalen Eltetnhäusern gelten.
Und wie hysterisch, Herr Herles, muß nun eine Gesellschaft sein, wenn jedes harmlose Wort zu solchen Verdrehungen und Unterstellungen führen kann? Der Satz von Herrn Meuthen war falsch. Aber ich verstehe, wie er zustande kam. Die unglaublichen Angriffe auf die AfD, als hätte sie den Täter von Hanau selbst losgeschickt, führen zu reflexhaften Abwehrmechanismen. Dabei kann man doch einfach sagen: Das Massaker in Hanau war die Tat eines Wahnsinnigen. Punkt. Das Massaker in Hanau war die Tat eines Rassisten. Punkt. Beide Dinge schließen sich nicht aus.
Manchmal hat man den Eindruck, die Etablierten warten nur auf eine Tat wie in Hanau, um ihrem Haß gegen die AfD freien Lauf lassen zu können. Und man hat den Eindruck, die AfD wartet nur auf den nächsten islamistischen Anschlag, um gegen die Etablierten losschlagen zu können. Und so sitzen Herr Klingbeil und Frau von Storch an ihren Geräten, um gleich das entsprechende Gezwitscher in die Tasten zu hauen. Nachdenken verboten.
Und wer ist schuld an der ganzen Misere? Man wird wohl nie einen Alleinschuldigen ausmachen können. Viele sind an der Einengung des politisch Erlaubten und Genehmen, das zu dieser Spaltung der Gesellschaft geführt hat, beteiligt. Im Zentrum jedoch steht die Frau mit Dienstsitz in der Willy-Brandt-Straße 1.
„Solange die AfD in den eigenen Reihen rechtsextremes Gedankengut zulässt, können auch die „Anständigen“ in ihren Reihen also auch nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Als Ausdruck einer unguten Entwicklung unserer Gesellschaft sollte man die AfD niemals verharmlosen.“
Und wenn der nächste Irre wieder auf arabisch „Gott ist groß“ ruft, dann werden selbstsverständlich alle Verantwortliche aus der Verantwortung entlassen und auch Sie werden nicht den Mut haben genau diesen Artikel zu schreiben und diese heuchlerische Einseitigkeit ist es, die viele Menschen zutiefst abstößt.
Dann wird keiner fragen woher der Treibstoff für dieses Gedankengut kommt, dann wird es wieder heißen: es hat nichts mit dem Islam zu tun, man dürfe die Moslems nicht in Sippenhaft nehmen, Islam heißt Frieden und die Vorsitzenden der Islamverbände und die Kopftuchfeministinnen dürfen sich im Fernsehen als Unschuldslämmer präsentieren und und und.
Es gibt einen gewaltigen Unterschied: Der Täter von Hanau ist eindeutig geisteskrank, die Islamisten sind geistig gesund, sie hängen aber einer totalitären, kriegerischen Ideologie beziehungsweise Religion an und setzen ihre Ziele mit Mord und Totschlag durch. Sie sind mehr und damit viel gefährlicher. Und sie haben großen Rückhalt in ihrer Gemeinschaft und in manchen Ländern.
Etwas verwirrend und schwierig Ihnen zu folgen geehrter Herr Herles. Ich bin trotzdem neugierig auf Ihre Artikel, danke Ihnen!
Frau Merkel ist natürlich nicht an Verbrechen in Hanau schuldig. Derartige Instrumentalisierung dieses Verbrechens und Spirale der verbalen Aufrüstung, so wie Tweet von Augstein sind möglich dank der Politik der Kanzlerin. Vor allem Thüringen hat das gezeigt. Rechtstaat und Demokratie ziehen sich immer mehr unter Kanzlerschaft Merkel zurück.
Herr Herles, ich verstehe nach wie vor nicht, wo die Verbindung zwischen Äußerungen und Haltungen in der AfD einerseits und dem Denken und Handeln des mutmaßlichen Mörders von Hanau liegt. Allein die Tatsache, dass dieser nicht nur (mutmaßlich) mehrere fremde Menschen erschossen hat (offenbar mit einiger Professionalität), sondern auch seine Mutter, sagt doch alles über die außerhalb der offiziellen Sphäre der Politik wurzelnden Motive des Täters. Sehen Sie eigentlich nicht die Gefahr, in der wir uns befinden? Dass eine in jedem anderen Land völlig normale konservative Partei mit allen Mitteln vernichtet werden soll, indem ihr „Verantwortung“ für das Verhalten eines Psychopathen zugeschrieben wird, für das sie objektiv nichts kann und das sie objektiv nicht hätte verhindern können?
Ja, das war es was ich auch darstellen wollte.
Anschlag in Christchurch, Massaker von Breivyk, Juli 2011 die Anschläge in Oslo und auf der Insel Utøya. Gibt es irgendwelche Paralelen, gab es in Norwegen und Neuseland ähnlich politische, parlamentarische, außerparalamentarische Parteien, Gruppierungen die diese Massaker anfeuerten, oder einfacher gesagt, gab es eine Partei wie die AFD die sich als konservative Opposition darstellte und argumentierte?
Wer weiß es?
„… mit allen Mitteln vernichtet werden soll …“
So nehme ich es durchaus auch wahr.
Es gibt auch solche Begriffe, wie „Feind“ in dem Kontext.
Die Partei wird nicht – wie die anderen Parteien – als dauerhafter politischer Wettbewerber verstanden und akzeptiert.
Das stellt für mich diesen Parteien kein gutes „demokratisches Zeugnis“ aus.
Und ich mache mir ziemliche Sorge um Demokratie, Fairness, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit, …
….dem ist nichts hinzu zu fügen
Wie sagte doch Herles? „Als Ausdruck einer unguten Entwicklung unserer Gesellschaft sollte man die AfD niemals verharmlosen.“
Kein Psychopath sondern Psychotiker, ein meilenweiter Unterschied.
„Denn es gibt nicht den geringsten Grund, die ideologische Ausrichtung der Tat zu leugnen “ Äh, wie bitte- der Täter ist offensichtlich schizophren, also wohl kaum Herr seiner Gedanken. Im Umkehrschluss würde Ihre Argumentation, Herr Herles, ja bedeuten, dass die religiöse Ausrichtung, also der Islam schuld ist, wenn ein psychisch Kranker, wie es ja in der Vergangenheit öfters passiert ist, allahu Akbar schreit und sein Gegenüber mit dem Messer perforiert. Übrigens, der Mann, der ihm lt. Focus wohl verboten hat, Schulfreundschaften mit Migranten zu schliessen, ist sein Vater. Was der Focus dabei natürlich geflissentlich weglässt, ist , dass der Vater für die Grünen kandidierte. Unter 23 Uhr 20 hier zu lesen https://www.focus.de/politik/deutschland/hintergruende-unklar-lizenz-fuer-anschlaege-welle-der-kritik-an-afd-nach-hanau-bluttat_id_11684030.html Käme jetzt irgendjemand bei Verstand auf die Idee, die Grünen für die Tat verantwortlich zu machen?