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METZGERS ORDNUNGSRUF 06-2020

Großbritanniens neue Freiheit macht den EU-Bürokraten Angst

06.02.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Die EU will in den anstehenden Verhandlungen mit Boris Johnson vor allem eines beweisen: Ein EU-Austritt lohnt nicht! Das kann sich als Irrtum erweisen.

Verräterisch ist die Sprache, die der ehemalige deutsche Spitzenkandidat der europäischen Konservativen, Manfred Weber, vergangene Woche in einem Interview mit der WELT gewählt hat: „Wenn der Brexit gefühlt zum Erfolg wird, dann ist das der Anfang vom Ende der EU.“ Genau diese Strategie scheint aber nicht nur der als Möchtegern-Kommissionspräsident gescheiterte CSU-Mann verfolgen zu wollen. Auch die Tonlage, die der französische EU-Verhandlungsführer Michel Barnier anschlägt, weist in diese Richtung. Es liege in der Hand des Vereinigten Königreichs, ob es sich auch künftig weitgehend an die EU-Regeln halten wolle oder nicht. Davon wird seiner Meinung nach das Ausmaß des Freihandels mit Großbritannien abhängen. Auch Ursula von der Leyen ließ sich kämpferisch vernehmen und will die Interessen der EU bis zum Letzten verteidigen.

Die EU-Bürokraten wollen also an den Briten ein Exempel statuieren, um zu belegen, dass ein Ausstieg aus ihrem supranationalen Konstrukt scheitern muss? Nachahmer sollen abgeschreckt werden? Das klingt wie das Pfeifen im Wald. In Brüssel geht die Sorge um, dass sich die Mitgliedstaaten unter dem Druck ihrer Bevölkerung immer deutlicher von den europäischen Zentralstaats-Ansprüchen zu befreien suchen, die in Wahrheit hinter der jahrzehntelangen „Ever closer union“ steckten. Doch die Nationalstaaten und ihre Bürger sind noch immer in der EU der eigentliche Souverän. Die europäischen Eliten verfügen nur über eine geliehene Teilmacht. Und selbst dieser scheinen sie sich alles andere als sicher zu sein, wenn sie jetzt so kleinkariert auf die neue britische Freiheit vor der europäischen Haustür reagieren.

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Dass Boris Johnson nach seinem Wahlsieg, der ihm innenpolitisch bis zum Jahr 2024 eine solide Mehrheit beschert hat, die neue britische Souveränität auskosten will, kann ihm niemand verdenken: „Wir werden die volle souveräne Kontrolle über unsere Grenzen, die Zuwanderung, die Regeln des Wettbewerbs, der Staatshilfen und des öffentlichen Beschaffungswesens wiederherstellen“, betonte er am Montag in Richtung Brüssel. Damit positioniert sich Johnson sehr klar gegen die Bedingungen, die man dort als Gegenleistung für den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit dem Vereinigten Königreich erwartet.

Auch wenn im Jahr 2018 53 Prozent der britischen Importe und 45 Prozent der britischen Exporte über EU-Außengrenzen abgewickelt wurden, lässt sich aus dieser Tatsache allein kein uneingeschränktes europäisches Erpressungspotential gegenüber dem UK ablesen. Denn wirtschaftliche Prozesse sind dynamisch. Was den Briten schadet, hinterlässt auch in der EU Bremsspuren. Außerdem hat die EU einiges zu verlieren, wenn sie die Briten gnadenlos in die Ecke drängt und dadurch etwa die britische Kooperationsbereitschaft auf dem Gebiet der Verteidigungs- und Außenpolitik verliert oder auch in der Forschung. Die neue Souveränität, die Großbritannien ohne das EU-Zwangskorsett selbstbewusst für sich in Anspruch nehmen wird, birgt für das Land auch Chancen. Das gilt nicht nur für den Finanzplatz London, sondern auch für die britische Volkswirtschaft im Ganzen.

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45 Kommentare

  1. Handel wird durch die WTO möglich, das kann England fördern…und wo ist das Problem dann? Steuervorteile…Steuerparadies…die Möglichkeiten sind grenzenlos im Sinne des Wortes. Und die EU wird in die Röhre gucken…und das Licht am ende wird das feuer sein, in dem der Euro verbrennt

  2. die EU ist ein bürokratisches Monster welches nur seinen Günstlingen Vorteile bringt. Dies mit Zähnen und Klauen zu verteidigen ist oberstes Ziel dieses krebsgeschwürartig wuchernden Bürokratenapparats. Leute wie früher Brock oder heute v.d.Leyen sind dafür ein untrügliches Zeichen.

  3. In der Rücksau ist es Irrsinn, was aus der EU, die einmal als Freiheitsprojekt und als Gegenentwurf zum totalitären Ostblock unter sowjetischer Herrschaft gestart ist, mittlerweile geworden ist: Genau zu dem totalitären Monstrum, das einmal durch mehr Freiheit für die Bürger und Nationen bekämpft werden sollte.

  4. Sollte Großbritanien ein Erfolgsmodell mit Hilfe des Commonwealts und den USA werden, dann können sie in Brüssel sicher sein, daß viele den Standort wechseln, denn Erfolg macht geil und den Rest der Hungerleider kann dann Deutschland finanzieren und so geht auch Politik, mit Hurra in den Untergang, wenn man die Bevölkerung nicht hinter sich hat und meint nach Gutsherrenart diesem künstlichen Gebilde vorstehen zu können und Albanien und Mazedonien sind ja wirklich ein toller Ersatz für die Briten, ein Großteil der Kapitals und der Menschenmasse geht und wird durch drittklassige ersetzt, das ist wirklich vorausschauend und was hat man eigentlich erwartet von diesen Gestalten, die in Volkes Namen dabei sind sie durch Infiltration von außen abzuschaffen, schlimmer geht nimmer und da soll mal einer sagen, Frauen wären die besseren Politiker, diese Annahme haben sie selbst konterkariert.

  5. Nur mal so zur Info!
    USA Steuer erst über 18000$ Jahreseinkommen, Großbritannien ebenso 18000.
    Deutschland?
    Wo ist es nochmal sozial gerecht?
    Fragt doch mal die Griechen. vor der EU und jetzt. Rente, Lebenarbeitszeit?
    ich hatte mal naiv angenommen, heute arbeitet jeder 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich, das war mal ein Ziel für Vollbeschäftigung. Aber dann kamen 1998 Fischer und Schröder und dimmten das Licht in D……

  6. Ich sage schon seit langem: je mehr CO2-Steuer der deutsche Finanzminister kassiert, desto eher ist unser Planet gerettet.
    Jetzt kommt hinzu: je mehr Fleischzusatzsteuer unser Finanzminister kassiert, desto höher die landwirtschaftlichen Einkommen.
    Und die inzwischen völlig verblödete Mehrheit der Bevölkerung glaubt buchstäblich alles, was man ihr vorsetzt.

  7. AKK hat offensichtlich Angst vor Neuwahlen. Angst vor Wahlen? Aber sonst spielen sie die Oberdemokraten.

  8. Manfred Weber liegt falsch. Wenn der Brexit ein Erfolg wird, kann die EU daraus lernen. Dann können sich beide wieder annähern. Es geht nicht um das Ende der EU, sondern um das Ende von Sozialismus und Dirigismus IN der EU.

  9. Der BREXIT wird aller Wahrscheinlichkeit nach eines der größten Erfolgsmodelle nach dem 2. Weltkrieg, …wirtschaftlich, kulturell, finanziell, unabhängigkeitsmäßig, u.s.w.

    Der Erfolglose folgt dem Erfolgreichen; das gilt auch für EU-Länder. Und jetzt gehen den anderen Ländern der EU auch noch die Narrative und Fakes aus, mit denen sie GB immer beworfen haben.

    Ein erfolgreiches GB wäre das letzte, was die EU gebrauchen würde und höchstwahrscheinlich auch der Anfang vom Ende der EU, …zumindest in der jetzigen Form.

    Woll´n wir mal sehen, wer hier wem was vorschreibt und diktiert ! Ich freue mich drauf !

  10. In Großbritannien gibt es die Geschlossenheit nicht wie der Autor hier vermittelt. Schottland will in die EU bleiben und fordert ein neues Referendum. Nordirland will auch in der EU bleiben, weil der Lebensstandard sinken wird, denn die Republik Irland hat sich zu einem Wirtschaftswunderland entwickelt u. kommt die EU-Grenze auf der Insel, wird es Nordirland hart treffen.
    Hat der Autor vergessen, dass selbst Norwegen und die Schweiz die Bedingungen der EU akzeptieren, um weiterhin am EU Binnenmarkt teilzunehmen? Oder das England gerade wegen seiner Wirtschaft vor 50 Jahren darum gebettelt hat, in die EU einzutreten, weil sie Pleite waren? **

    • Sie verwechseln etwas: Geschlossenheit gibt es nur in einer Diktatur! Da gibt es nur eine Meinung. In einer Demokratie gibt es die „Mehrheit“ und die ist eindeutig und gibt Boris Johnson und den Conservativen die entsprechende Legitimation und den notwendigen Handlungsspielraum. Und mit ihrer offensichtlichen Schwarzmalerei was die Zukunft von UK angeht können sie wirklich niemanden mehr schrecken.

  11. Den Daten des britischen Amts für Statistik zufolge wurden 2017 Waren im Wert von insgesamt 423 Milliarden Pfund zwischen der EU und Großbritannien gehandelt, davon entfielen 164 Milliarden Pfund auf Exporte in die 27 Mitgliedstaaten. Also ein Plus für die Rest-EU von 259 Milliarden Euro. Was wollen unsere EU-Menschen eigentlich. Für das meiste davon finden sich auch Lieferanten in den USA, Indien oder China. Auf der anderen Seite werden dann wohl auch Bereiche wieder in GB aufleben, die aufgrund der günstigeren EU-Produkte zu Grunde gingen. In Russland verhungern die Menschen trotz EU-Sanktionen auch nicht und ich glaube die Sanktionen haben den Russen eher geholfen selber mal den Allerwertesten hoch zu kriegen. Genauso wird es in Britannia gehen.

  12. Was kostet die EU? Verwaltung Parlament? Antworten? Fehlanzeige!
    Stattdessen Märchen. Ohne EU kein Frieden in Europa. Bla, Bla!
    Hatte der Frieden in der EU nicht etwas mit der Blockbildung zu tun und den atomaren Patt?
    Bürger zu verdummen führt irgendwann ins entgegen gesetzte Extrem.

  13. Die zentralistisch-planwirtschaftliche EU hat alle Voraussetzungen geschaffen, sich von innen heraus selbst zu zerlegen. Sollte dann hinzukommen, dass das Vereinigte Königreich zukünftig Erfolg hat und prosperiert, die hauseigenen Probleme der EU hingegen offen zutage treten und ungelöst bleiben, dann dürfte das Luftschloss „Ever closer Union“ bedenklich ins Wanken geraten. Vorreiter auf den Dressurpferden: Christine Lagarde und Uvd Leyen, unser neues Dream-Team am EU-Euro-Sternenhimmel. 1.000 Milliarden Euro für den „Green Deal“ werden frisch gedruckt und in schattigen Kassen verborgen! Das ist ein derart inflatorischer Sprengsatz, dass er dem Euro und damit der EU das Genick brechen dürfte.

  14. Herr Metzger, nicht nur das Volumen sondern auch die Trade Balance* anschauen. In der Hälfte des Handels – außerhalb der EU – erzielt UK einen Überschuß von rd. 41 Mrd GBP – entspricht in etwa dem Überschuß mit den USA; mit der EU einen Verlust von rd 67 Mrd GBP. Mit dem zweitgrößten Handelspartner nach USA, Germany, einen Verlust von rd. -21Mrd GBP, gefolgt von den Niederlanden mit rd. -8 Mrd GBP.
    Wer ist da wohl in der stärkeren Verhandlungsposition? Die Merkelclique bestimmt nicht.

    –* https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_the_largest_trading_partners_of_United_Kingdom

  15. Herrn Metzger stimme ich im Wesentlichen zu. Er ist mMn ein aufrechter und kluger Mann.

    Bei vielen Kommentaren hier habe ich einen anderen Eindruck: EU-Bashing scheint hier ähnlich populär wie in mancher D-Propaganda das Rechte-Bashing (um es mal ganz zurückhaltend auszudrücken).

    Dem halte ich entgegen: Welche Nachteile wir von einer EU haben, insbesondere von der derzeitigen, das wissen wir. Welche Nachteile wir von einer eher mehr als weniger auseinandergefallenen EU hätten, das wissen wir nicht so genau… Insofern sollten wir es uns mMn nicht allzu leichtfertig wünschen („ist nicht zu reformieren“). Auf dem bequemen Sofa zu räsonieren erzeugt zwar narzisstische Hochgefühle, aber was ist, wenn das Sofa irgendwann mal weg ist?

    Oder, um es mit Hölderlin zu sagen: Ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt…

  16. Zum Schluss werden es nicht die Staaten sein, die dieses EU Konstrukt zerreißen sondern die Macht des faktischen…die macht des Geistes Freier Marktwirtschaft…der Fakt einer freien Marktgesellschaft…das Streben des Menschen nach Mehrwert…nach Verbesserung des bestehenden…die Kraft der Neugier…der Innovation…des Wissen und Wohlstand. All dies wird mit dem Green Deal und dem Euro nicht umsetzbar sein und genau daran wird das gruensozialitische EU Konstrukt dann scheitern…an ihren eigenen Vorgaben.

  17. Das Portfolio lacht jetzt schon! Windräder und Uschis Grün Deal bleiben das was sie sind: Unfug. Die 2020er werden dem deutsch-europäischen Staatssozialismus die Zähne zeigen. Vorfreude ist die schönste Freude.

      • Der Deutsche hortet, der andere shortet. ?

  18. …“ God save the Queen and Boris“….aus tiefstem Herzen sage ich das..Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass wir hier in „ Futschland“…, wie ein Forist unsere ehemals schöne Republik vor ein paar Tagen treffend bezeichnete, in einem Käfig voller Narren, Hasser und Demokratiezerstörer leben müssen…und die „ EU“ unter „ dem inkompetenten Rös‘chen „ passt dazu… Ich habe schlaflose Nächte…..

  19. Das ist ja eine tolle Idee. Jeder zweite findet Lebensmittel zu billig, möchte also den Produzenten höhere Erzeugerpreise gönnen. Und die Regierung nutzt das, um statt dessen mit Steuern selbst den Rahm abzuschöpfen. Widerlich!

  20. Die Briten sollten versuchen, es „bis auf das Blut“ auszureizen!
    Jedoch nicht mittels staatlicher Subventionen, sondern durch wirkliche, ja nahezu absolute, Freiheit der Märkte, nach möglichst libertären Grundsätzen

    • @Thomas Glauber
      Die Briten haben soviel mehr Trümpfe in der Hand als die EU. Und der größte Trumpf ist die Freiheit der freien Marktwirtschaft!

    • Die neoliberale Masche hat dort jedoch ihre Unattraktivität für die Mehrheit nachgewiesen.
      Sogar die Toris rudern bzgl. der privatisierten Eisenbahn zurück, und das ist nicht die einzige Schwachstelle!
      Das britische Gesundheitswesen finden Sie auch toll?(u.v.a.)
      Und die absolute Spitzenleistung, die englische Küche, kein Wunder…

      • Genau das ist doch BJohnsons Programm : jetzt wieder genügend Geld für diese als Problem erkannten Baustellen zu haben . Und mittlerweile kann man sehr gut in vielen englischen Dorfpubs essen, man sollte nur nicht den Fehler machen, Jamie Olivers Rezepte nachzulocken.

  21. Pfeifen im Walde, Glauben an die eigene Unverzichtbarkeit … egal. Die EU steht jetzt ohne die Briten da mit jede Menge Problemen an der Backe. Dabei rechner die „großen EuropäerInnen“ fatalerweise damit, dass die deutsche Wirtschaft so weiterläuft wie in den letzten 10 Jahren. Man tut so als ob dies ein interessanter Markt für die Briten wäre. Nur wird es genau umgekehrt laufen. Deutschland wird dramatisch an Bedeutung verlieren, weil Bildung und Forschung schon jetzt das Weite suchen. Wachsen werden hier nur die sozialen Probleme. Und von denen sollten die Briten sich abschotten.

  22. Vor allem die Aussage von Manfred Weber („wenn der Brexit gefühlt ein Erfolg wird, ist das der Anfang vom Ende der EU“) fand ich so unglaublich ehrlich. Ich schätze Herr Weber ist so naiv, dass er so ehrlich ist. Kein normaler Mensch würde doch zugeben, dass die eigene Sache so Sch… ist.

  23. Die Angst der EU ist doch schon seit dem Referendum täglich spürbar. Mit wirklich allen Mitteln sollte der Austritt verhindert werden.
    Dank unserer Presse spüren das leider immer noch viele nicht. Es wird Stimmung gemacht gegen die Briten. Im Büro hieß es gestern schon wieder, dass die sich noch wundern werden, und für wen „die“ sich halten. Dieser uneingeschränkte Glaube in die EU ist bei vielen Menschen sehr verfestigt.
    UK hat eine schwere Zeit vor sich, um sich trotz aller miesen Vorführungsversuche (die garantiert kommen werden) behaupten zu können.

  24. Noch was: keine PC, aber schlichte Lebenserfahrung, Frauen verfolgen vehementer als Männer den Grund für Enttäuschung! Und wir haben hauptsächlich Frauen an den Schaltstellen – und vielfach Männer, die öfter frappierend eher an Schoßhündchen erinnern!

  25. Bez. der Forschung liegen Sie nicht richtig. Im Forschungs-Ranking in Naturwissenschaften liegen mehrere britische Institute/Universitäten an den vordersten Stellen wie die USA, dazwischen kommt an 7. die Züricher ETH, die erste deutsche ist die Münchner Uni an Stelle 61 und 64! Dann lange Zeit nichts mehr. Nr. 142 sind Fakultäten der Berliner Humboldt!!!
    Schließen sich die Briten mehr den USA an, dann eilen sie uns noch schneller davon. Außerdem haben die Briten das Empire, d. h., sie haben sehr gute Handelsbeziehungen, die sie intensivieren können – gar nicht zu reden von den Beziehungen zu den USA.
    Wir sind die Dummen, nicht die Briten! Aber das geht in die sozialistischen nach hinten gewandten Dickschädel natürlich nicht rein.
    Der Fortschritt ist immer auf einzelne vorausgehende Idividuen, die sich mit ihrer Sache identifizieren, weil sie ihr Baby ist, in Zusammenarbeit mit anderen gleichen Individuen konzentriert. Auch die Meetings etc. funktionieren nicht – psychologische Binsenweisheit.
    Liberalismus bringt Fortschritt, nicht Kollektivismus und Vorschriftenzwang.
    Ich wette, die Briten gewinnen, Brüssel/Berlin kennen nur Emotionen, Hass, Strafe, und dieses Verhalten fällt uns sehr schwer auf die Füße. Daher ist eine Entmachtung des linken Blocks bitter nötig.

    • und nicht zu vergessen: die Sprache der Wissenschaft ist englisch! Jeder der in Deutschland naturwissenschaftlich-medizinisch international anerkannt werden möchte, muß eine spezifisch deutsche Hürde überwinden, unabhängig von seiner wissenschaftlichen Qualifikation, nämlich fließend englisch sprechen zu können, um einer fachlichen Diskussion gewachsen zu sein oder international publizieren zu können, daher gehört BTA (been to america) oder BTGB zu jedem höheren akademischen Lebenslauf. GB zieht daher auch den gesamten akademischen Nachwuchs aus dem früheren common wealth an, ein Riesenpotential, wenn man nur an die Bevölkerungsmassen von Indien und Pakistan denkt. Wir sind längst nur noch akademischen Lehrlinge im großen angelsächsischen Wissenschaftskosmos geworden.

  26. Seit der neuartigen „Demokratieerfahrung“ in Thüringen sowie die bulligen (leider: erfolgreichen) Reaktion des Pokitik-Establishments darauf traue ich den Brüsseler Politikzirkus alles zu. Sie lachen und aus, wir müssen uns mehr trauen!

  27. Die “mächtigste“ EU der Welt sanktioniert Russland, will England sanktionieren, wird von den USA sanktioniert und hat mit China einen Handelspartner der zukünftig eh macht was und wie er will.
    Über die bescheidenen Verhältnisse zu anderen Wirtschaftsräumen einschließlich der Mitgliedsstaaten, lohnt es sich nicht zu sprechen.
    Da wünsche ich den mit Allmachtfantasien befallenen EU- Bonzen weiter gutes Gelingen.

  28. Bei allen Freihandelsabkommen gelten für die betroffenen Warengruppen gemeinsame Standards – auch wenn diese ggf. bei einem der Partner angepaßt werden müssen – denn sonst hätte die Seite mit den höheren Standards massive Wettbewerbsnachteile.
    Natürlich feuert man vor Verhandlungsbegin mal Nebelgranaten ab -das ist immer üblich. Der Hinweis a.d. Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ist lächerlich.
    Was wollen die Briten machen? Ihre NATO-Mitgliedschaft ebenfalls beenden? Die Sicherheitspolitik? Wollen die Briten dann nicht wissen, was die kontinentalen Geheimdienste ausbaldowert haben?

    • Na, ob die kontinentalen Geheimdienste etwas auszubaldowern haben, was die Amerikaner nicht längst wissen. Ich stelle mir gerade die Schlapphüte von unserem Inlandsgeheimdienst vor, wie sie in Internetforen die AfD überwachen. Ob das die Briten wirklich interessiert?
      In der Realität ist es ja eher anders herum. Die Atombomben und die Flugzeugträger haben die von der Insel. Wir haben die Gorch Fock, bei der hin und wieder auch ein Mädel von der Rah fällt. Und unsere Panzer sind kaputt und die Armee türkisch/islamisch unterwandert.

      • Wie gesagt, die militärische Stärke ist zwischen entwickelten Staaten irrelevant. Weshalb die Deutschen so in völliger Nibelungentreue den Amis folgen, werde ich als Österreicher nie verstehen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit kann es durchaus mit dem FSE (ehm. KGB) geben – und die lesen bei den div. amerikanischen Diensten die Berichte noch vor deren Chefs.
        RU wäre ohnehin ein viel logischerer Partner als die USA – ein riesiger Markt, Realpolitiker und keine Sendungsansprüche zur Demokratisierung der restlichen Welt. Aber wenn man unbedingt im Hintern Washingtons stecken will, bitte.

    • Nicht die Natomitgliedschaft, sondern ggfs. alle europäischen Kooperationen. Und die kontinentalen Geheimdienste kann man in die Tonne drücken, die Briten erfahren mehr von den USA. Sie haben nämlich eine ziemlich umfassende Kooperation auf diesem Gebiet mit den USA, während es bei uns eine Einbahnstraße ist, wir berichten, und erfahren im Gegenzug nur das Allernötigste.

    • Macht gründet auf 3 wesentlichen Potentialen:
      Wirtschaftliche-,politische- und militärische Stärke
      Nun dürfen Sie nachdenken, wie mächtig die Briten sind und wie ohnmächtig wir.

      • Die militärische Stärke ist zwischen entwickelten Staaten irrelevant – was will die Royal Navy machen? die Skagerrak-Schlacht 2.0 provozieren? Wäre lustig die NATO beim Ausruf des Bündnisfalls gegen UK zu beobachten. Wir leben im 21. Jhdt, nicht im 19.!

      • Ja Ja, das haben wir gerade auf der Krim und in Syrien erlebt.
        Die Welt ist eben kein Ponyhof!

  29. Boris Johnson hat irgendwo so etwas gesagt wie: Er wolle Freihandel mit der EU, aber ohne dass sich Großbritannien dazu verpflichte, automatisch neue EU Regelungen zu übernehmen. Im Gegenzug biete er der EU an, dass auch sie nicht automatisch neue Regelungen Großbritanniens übernehmen müsse.

    Soviel Selbstbewusstsein würde man sich in der deutschen Politikelite auch mal wünschen. Vergebens. Gegenüber Brüssel kriechen sie, gegenüber Thüringen fordern sie Kadavergehorsam. Der autoritäre Charakter, wie er leibt und lebt. Im 3. Reich wären sie Parteigenossen gewesen.

  30. Bestrafung war seit Anfang der Brexit-Bewegung die Intention der EU, was aber bis heute nichts verhindern konnte. Der Erfolg der Briten wird die EU natürlich schwächen, aber er wird kommen. Grundlegend werden die Handelsbedingungen sein und die werden von der Großindustrie bestimmt, nicht von Politikern. Den Drohungen mit dem Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen werden auch die Bestrafungsrethoriker nicht widerstehen.

  31. UvL
    Die letzte Präsidentin der Europäischen Kommission?
    Wäre das schön wenn der Zirkus ein Ende hätte. Reformierbar ist das jetzige Gebilde nicht.

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