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Golden Globes

Ricky Gervais an Hollywood-Gemeinde: »Ihr wisst nichts über die reale Welt«

07.01.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Bei der diesjährigen Verleihung der Golden Globes hat der britische Comedian Ricky Gervais, selbst Gewinner zahlreicher Preise, der versammelten Hollywood-Gemeinde die Meinung gesagt: Hört auf zu predigen, auch ihr seid nicht besser als andere.

Es sind die kleinen Oscars, die alljährlich zu Jahresbeginn an die Film- und Fernsehschaffenden der Vereinigten Staaten verliehen werden. Bei der 77. Verleihungszeremonie der Golden Globes wurden die Stars nun zu Zeugen eines Schauspiels der besonderen Art.

https://www.facebook.com/nbc/videos/1578051965711400/?v=1578051965711400

Ricky Gervais, der die Verleihung zum fünften und letzten Mal präsentierte, hatte sich für seinen Abschied offenbar etwas ganz Besonderes vorgenommen. Das süffisante Mienenspiel des Comedians, die perfekt einstudierten Dialoge mit imaginären Gesprächspartnern, alles wurde Teil eines ziemlich zornigen, manchmal auch zotigen Monologs, in dem Gervais den anwesenden Filmgrößen genüsslich ihr Fett mitgab und vor allem die absurden Wendungen ihrer politischen Posen zwischen Inklusion und Hypermoral nachzeichnete. Gleich zu Beginn gab er zu Protokoll: »Eigentlich wollten wir an die Verstorbenen des Jahres erinnern. Aber als ich die Liste derer sah, die gestorben waren … das war einfach nicht divers genug, fast nur Weiße. Und ich dachte so, nee, nicht mit mir!« Dann mit einem Lächeln: »Mal sehen, wie es nächstes Jahr aussieht.«

Als er die Show aufmacht mit: »Lassen Sie uns mit einem Knall starten, lassen Sie uns auf Ihre Kosten lachen. Denken Sie daran, es sind nur Witze. Wir werden alle bald sterben – und es gibt keine Fortsetzung, also denkt dran!« musste jedem Anwesenden klar sein: Das hier wird kein Safe Space wie die Oscars.

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Wenn das noch eine bloße Fußnote zu sein schien, dann ging Gervais bald schon in die vollen und spießte das Komplizentum der Hollywood-Gemeinde in Sachen sexueller Nötigung auf. »Unsere nächste Preisverleiherin (Sandra Bullock) ist Star in Netflix‘ „Bird Box“, einem Film, in dem Menschen überleben, in dem sie vorgeben, nichts zu sehen. Also in etwa so, wie für Harvey Weinstein zu arbeiten.« Gervais spricht das anwesende Publikum an: »Talking of all you perverts.« In diesem Raum hätten praktisch alle Grund, sich vor Ronan Farrow zu fürchten, der einst den Weinstein-Skandal ins Rollen brachte: »Er ist hinter euch her.« Denn genau wie in einem der ausgezeichneten Filme hätten auch bei Weinstein offenbar sehr viele Leute weggesehen und so getan, als ob gewisse Dinge nicht passiert seien.

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Dass dieses Lied noch längst nicht ausgesungen ist, deutete er mit einigen treffsicheren Bemerkungen an. So verglich der Brite scherzhaft, dass eine Serie („After Life“, deren Drehbuchautor und Hauptdarsteller Gervais ist), in der ein Mann über den Krebstod seiner Frau so verzweifelt sei und darüber Selbstmord begehen wolle, fröhlicher sei, als sich die nächsten Stunden Golden Globes anzusehen. Staffel 2 sei in der Mache, so – Spoiler Alarm – er tötet sich ganz offensichtlich nicht. Überleitung zum nächsten Gag: »So wie Jeffrey Epstein« – und provoziert abermals eine teilweise entgeisterte Reaktion des Publikums: »Shut up. Ich weiß, er ist euer Freund, aber das ist mir egal.«

Der Witz über Judy Denchs intime Beziehung zu ihrer Rolle in »Cats« (»die Rolle meines Lebens«) – der eher süffiger, jedenfalls nicht spezifisch feministischer Natur war – kann hier nicht wiedergegeben werden. »Sie ist von der alten Schule!«, rief ein selbst in Gelächter ausbrechender Gervais verzweifelt aus. Daneben kamen auch Martin Scorsese (Körpergröße) und Leonardo Di Caprio (junges Alter seiner Freundinnen) an die Reihe. Das so geehrte Publikum musste sich entscheiden, ob es echt oder gespielt, lauthals oder etwas vorsichtiger lachen sollte. Gar nicht mehr aus einem naserümpfenden Staunen kam Tom Hanks heraus.

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»Wenn ISIS einen Streaming-Dienst gründet, ruft ihr euren Agenten an, oder etwa nicht?«

Die schmerzhafteste Wahrheit des Abends waren aber Gervais’ Ausführungen zur hochfliegenden Moral der versammelten Hollywood-Stars, die sich nicht immer ganz mit dem eigenen Handeln deckt – wie eben schon die verspäteten Aussagen zur Weinstein-Affäre zeigten. 2019 ist nun der Technologie-Gigant Apple mit der Streaming-Serie »The Morning Show«, einer Satire über das Fernsehnachrichten-Geschäft, erfolgreich ins TV-Geschäft eingestiegen. »Ein herausragendes Drama«, so Gervais, »über Würde und das richtige Handeln – produziert von einem Unternehmen, das ausbeuterische Fabriken in China betreibt.« Aber das war erst der Anfang seiner Philippika: »Ihr behauptet aufgeklärt zu sein, aber wenn das die Firmen sind, für die ihr arbeitet … unglaublich! Apple, Amazon, Disney – wenn ISIS einen Streaming-Dienst gründet, ruft ihr euren Agenten an, oder etwa nicht?«

Mit einiger Verve bat er alle Anwesenden, ihre Dankesreden nicht für politische Predigten zu nutzen (woran sich allerdings wenige hielten): »Ihr habt kein Recht, das Publikum zu belehren, über nichts. Ihr wisst nichts über die reale Welt. Die meisten von euch haben weniger Zeit in der Schule verbracht als Greta Thunberg.«

»You’re in no position to lecture the public about anything, you know nothing about the real world. Most of you spent less time in school than Greta Thunberg. So, if you win, come up, accept your little award, thank your agent and your God – and f*ck off. OK?«

Seine Preise möge man mit Demut annehmen, seinem Agenten und seinem Gott danken und … sich verziehen. Der englische Ausdruck ist im offiziellen Video nicht zu hören. Tom Hanks presste seine Lippen fest aufeinander und blinzelte in ein unter ihm liegendes Nichts.

In der Ankündigung der ersten Preisvergabe kam dann noch einmal Gervais’ Kritik an der vollständigen Selbstbezüglichkeit des versammelten Hollywood-Zirkels zum Ausdruck: »Den Preis für den besten Schauspieler präsentieren … na ja, ein paar Schauspieler eben, aus dem Fernsehen. Was soll man dazu sagen?« Nichts mehr, da praktisch alles gesagt ist.

Es kam, wie es kommen musste, wann immer die Melange aus Medien und Politik keine Antworten auf die klassische old school Satire nach oben haben: Ricky Gervais muss ein Rechter sein.

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Das gesamte Transkript des Ricky Gervais Golden Globes Monologues finden Sie hier.

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62 Kommentare

  1. Großartige Rede! So etwas wünsche ich mir bei den mickrigen selbstbeweihräuchernden Filmpreisverleihungen in Deutschland auch. Aber bei aller Kritik an Hollywood – so was ist dort immerhin möglich! In D hätte man ihn wohl vom Saaldienst von der Bühne holen lassen!

  2. „How dare you“-Copyright schon vergeben. Das wird im Fernsehen rauf und runter gesendet, wenn es dem Niveau der dort Tätigen entspricht, also wenn es ein unbedarftes (zurückhaltend gesagt) unreifes Mädchen äußert. Die brauchte auch keine eloquente Argumantation dafür. „How dare you!“ reicht.

  3. Eine überraschende Rede. Ob der Text vorher abgesprochen war? Oder ist das bei solchen Reden nicht üblich?

  4. Das die den Mann nicht von der Bühne gezogen haben..:D..das hätte den safe space dann doch sehr unsafe wirken lassen:D
    Jedenfalls dürfte der kurze Redeclip von ihm in der nächsten Zeit mehr Zuschauer generieren als es die quasitoten Golden Globes seit Jahren getan haben.
    Im Amerika scheint sich das Blatt immer mehr zu wenden.
    Nochmal 4 Jahre Trump und die politische Korrektheit ist engültig von der Realität überholt und beendet.

  5. Gervais ist in den USA und GB sehr bekannt. Vor Jahren hat er die sensationelle BBC-Serie „the office“ gemacht. Das ist Entertainment vom Feinsten! Gibts noch auf DVD und man kann diese grandiose Serie sicher auch irgendwo streamen…..

  6. Es ist fast unglaublich (zumindest hier in Deutschland), dass es noch Menschen gibt, die mit klarem Blick vor versammelter Mannschaft höchst unangenehme Wahrheiten verlauten läßt. Bezeichnend, dass es ein Engländer war, der sich in Amerika äußert.
    Auch mir geht das Geseiere von sogenannten Stars furchtbar auf die Nerven. Angefangen beim Klima- und Migrantensektierer von Hirschhausen bis zu einem Grölemeyer. Als ob die wüßten, was in der realen Welt tatsächlich los ist – deren Blase ist noch weitaus größer als die der Politiker.

  7. Dieser Roast war ein Einlauf erster Güte und wurde von den Betroffenen sauber beklatscht. Einstecken können sie.

    • Mit 100 Millionen auf dem Konto und vornehmen Wohnsitzen an der kalifornischen Küste könnte sicher jeder einstecken…

    • Wie mans nimmt, Tom Hanks sah mir aus, als wenn
      er übelste Verstopfung hat, einige andere zumindest
      heftiges Sodbrennen… Faces Of Pain. ??

  8. Ich hatte Glück, ich habe seinen ganzen Monolog noch auf Youtube gesehen- als ich das nachmittags meinen Kindern zeigen wollte, war es dort schon gesperrt. Kennt jemand noch einen Link, wo man es in Gänze anschauen kann? Bei Achgut ist ja der Text zu finden, ich gebe zu, den habe ich gebraucht, um wirklich alles zu verstehen und Bezüge aufzulösen, die ich nicht verstand. Herrlich! Ich kannte den Mann nur aus dem Film „Erfindung der Lüge“, der gefiel mir gut.

    • Einfach mal „Ricky Gervais- best of Golden Globe“ bei youtube eingeben. Dann kann man sich seine Reden nochmal zu Gemüte führen. Er hat das ja über 7 Jahre lang moderiert, und war immer frech und unterhaltsam. Dieses Mal war es nun der krönende Abschluss. Das ist Unterhaltung, wie ich sie von einem Comedian erwarte, schlagfertig ist er nämlich auch noch :-))

    • Youtube geht den Gang der Golden Globes und hält sich nur mit den Zuwächsen aus der 3. Welt noch am Wachstum. Bitchute dagegen ist gerade am kommen.

  9. „The Irishman was amazing. It was amazing. It was great. Long, but amazing. It wasn’t the only epic movie. Once Upon a Time in Hollywood, nearly three hours long. Leonardo DiCaprio attended the premiere and by the end his date was too old for him. Even Prince Andrew was like, ‚Come on, Leo, mate.You’re nearly 50-something.'“

    Where is Maxwell?

    • DiCaprio hat das aber wenigstens noch mit Humor genommen….

  10. Ob man sich wirklich darauf freuen soll? Es trifft auch viele Unschuldige und Widerständler.
    „Der typische Deutsche ist ein Held vor dem Feind, aber ein Feigling vor der eigenen Obrigkeit. Er verteidigt sich erst dann, wenn es quasi nichts mehr zu verteidigen gibt“.

  11. Warum wäre solch eine Rede in einem Saal in Berlin oder München vor der versammelten Film- und TV-Welt nicht möglich?
    Unsere sogenannte Elite will mit Gewalt nach aussen hin als moralisch wahrgenommen werden. Als die Guten, die einer neuen Religion frönen: Wir sind links, also gehören wir zu den Guten, und alle anderen müssen bekämpft werden.
    Wäre die Filmschaffenden ehrlich, bekämen sie keine Aufträge mehr.

  12. Gibt es sicher – die müssen aber damit rechnen, daß Fahrzeugbesitzer nicht nur Fahrzeuge besitzen, sondern auch Bleispritzen.

  13. Warum Ricky Gervais ab jetzt für einen Rechten gehalten werden wird, ist doch klar: Er hat Prominente kritisiert, die sich selbst für Linke halten, obwohl sie für ausbeuterische Konzerne arbeiten. Er hat diese „Linken“ dazu aufgefordert, keine politischen Statements abzugeben, weil davon nichts verstünden. Wer Linke derart kritisiert muss ein Rechter sein.

    • So ist es. Er hat Ihnen den Spiegel vor die Nase gehalten: „Wenn morgen ISIS einen Streaming-Dienst gründet, dann ruft ihr doch euren Agenten an“, hat er ihnen zugerufen. Hah!

  14. Wusste erstmal nicht, ob ich Ihnen „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“ geben soll, weil ich mein Leben lang nicht an das Bild vom „hässlichen Deutschen“ glauben wollte. Leider haben in den letzten viereinhalb Jahren zu viele, auch in meinem persönlichen Umfeld, ein hässliches, autoritätsgeiles Gehabe und Gedenke an den Tag gelegt. Daher „Daumen hoch“.

  15. Hallo Martin, ich gebe Dir leider Recht. Ausser bei den schlechten Wünschen für eine ganze Nation, das ist mir zu unsportlich. Ich bin zwar gebürtiger Deutscher, habe mich aber schon immer im Ausland viel wohler gefühlt (vorzugsweise südliche Hemisphäre und Asien). Dieses linksfaschistische Pack hier, und damit meine ich nicht nur den Mainstream Müll, sondern einen Grossteil der Bevölkerung, widert mich nur noch an. Und oben drauf noch die Ausbeutung bzw. Wegelagerei über astronomische Steuern oder z.B. Zwangsabgaben wie GEZ oder IHK. Oder die gezielte Masseninvasion. Das alles lässt sich tatsächlich nur ein dummes Volk gefallen. Meine Familie und ich haben die Konsequenzen gezogen, wir wandern dieses Jahr aus.

  16. Das tolle an Ricky Gervais ist: er ist nicht nur frech, sondern auch brilliant und sehr unterhaltsam….die Engländer haben ja mehrere grosse Entertainer ( Steven Fry, Stephen Merchant), da mangelt es nicht an guter Unterhaltung und es wird auch gern mal politisch unkorrekt unter der Gürtellinie verteilt. Sowas haben wir in Deutschland leider nicht, da fehlt es wohl an Humor und Kreativität….

    • Dafür zeigt sich dann deutlich in Monthy Python’s Philosopher’s Soccer, wo der Brite bei ernstlichen Gedanken bestens aufgehoben ist.
      Am Rand.

  17. Im ZDF-Mittagsmagazin vom 6.Jänner lief ein (incl. Moderation) dreiminütiger Bericht über die Golden Globes. Weder in der Moderation noch im Bericht selbst wurde Gervais erwähnt. Kein einziges Wort über seine Rede kam über den Sender. Am Ende des Berichts war Gervais für zwei Sekunden zu sehen, es wurde aber nicht erklärt, wer das ist. Stattdessen klärten verschiedene Schauspieler die Zuseherinnen über den Klimawandel auf und ermahnten Frauen, bei der nächsten US-Wahl „richtig“ zu wählen.

    Vielleicht hätte Michelle O. die Laudatio halten sollen, die hätte das ZDF wohl in voller Länge gesendet. Und mit ihr hätte die Moderatorin sich auch viel besser identifizieren können als mit dem doofen weißen Brexit-Briten (kein Rassismus, nur Sarkasmus).

    Die ganzen „Eliten“ aus Politikern, Journalisten, Künstlerinnen etc. sind nur noch eine selbstreferentielle Clique von Leuten, die im eigenen Saft schmoren und sich dabei gegenseitig gut finden. Besonders dem Künstlervolk wäre ich dankbar, wenn es sich selbst nicht so furchtbar wichtig nehmen würde. Über den Klimawandel informiere ich mich bei Klimaforschern und nicht bei Brad Pitt.

    Und dem ZDF würde ich raten, eine bemerkenswerte Rede, die im Internet die Runde macht, nicht einfach zu verschweigen, um sich nachher über den Begriff „Lückenpresse“ zu wundern.

    Ich muss aufhören zu schreiben, ich reg mich nur auf. Schönen Tag noch!

  18. Well done, Ricky Gervais. Furchtbar allerdings das aufgesetzte Gelächter des Publikums an etlichen Stellen. Dafür entschädigte der Gesichtsausdruck des Do-gooders Tom Hanks: Er sah aus, als hätte er Blähungen. 😀

    PS Auf der Achse findet sich zu dem Thema „Promis in Mission für das Gute – zwar ohne Kompetenz fachliche Kompetenz, dafür aber mächtig aufgeblasenem Ego“ ein wunderbarer Text von Wolfgang Röhl; ist inzwischen schon drei Jahre alt, aber immer noch hochaktuell: https://www.achgut.com/artikel/wenn_mimen_politisch_werden

  19. Der Mann hat wörtlich gesagt: „…and fuck off, OK?“ Und das
    ist mit „verzieht euch“ nicht etwa übersetzt, sondern angst-
    hasenfüßig eher unter den Teppich der p.c.-gesäuberten
    Sprachregelungen gekehrt. „Verpisst euch“, mindestens, trifft
    es wohl besser. Und das bei TE und einem Roland Tichy.
    Soviel (Selbst-) Zensur ist irgendwie betrüblich. Sie werden
    diesen Brief natürlich nicht veröffentlichen, aber loswerden
    mußte ich das doch…unbedingt.

  20. GANZ GROßE KLASSE!

    Für diese Vorstellung hätte Gervais selbst mehr als einen Oscar verdient. Wie er der selbstgerechten, überbezahlt-überheblich-überprivilegierten wichtigtuerischen Hollywood-Gutmensch-Schickeria den Spiegel (nein, nicht den Spiegel, nicht das Ding für die Altpapiertonne, einen echten) vorhält und die Maske vom Gesicht reißt. Wie man den ganzen klischeehaft-erstarrten linken Belehrungsquatsch satt hat! Gervais entlarvt das linke Wichtiggetue als das was es immer schon war: Pseudoengagement, das nur dazu dient, die eigene Gier, den eigenen übersteigerten Ehrgeiz der Links-Glitterati zu kaschieren. Hier bei uns gibt’s auch viel zu tun, jede Menge linker Pharisäer bloß zu stellen. Warum lädt ihn keiner ein, hier bei uns mal eine ähnliche Rede zu halten?

  21. Ist ja ein echter Sympatieträger, dieser Ricky Gervais. Mit Witz, echter Satire (Satire ist wahr!) und **. Dagegen wirkt Dieter Nuhr wie eine Schlaftablette und Jan Böhmermann wie Rizinusöl. In Deutschland würde die Analtifa gegen diesen Gentleman Sturm laufen, Morddrohungen ausstoßen und hyperventilieren, sofern sie ihn überhaupt kennen würde. So einen kann nur Good Old British Empire hervorbringen.

    • Da kann ich Sie beruhigen, liebe(r) Tesla,
      in England gibt es mittlerweile auch genug Gutmenschen und Empörungsjournalismus.
      Das tolle an den englischen Comedians ist aber, daß sie sowas nicht anficht, da stehen die drüber und legen höchstens noch nach :-))

    • Das Böhmermännle quasi in einem Atemzug mit R. Gervais zu nennen, ist von Ihnen doch sicherlich als Satire gemeint, oder? 😉

  22. Da mein Englisch nicht so gut ist, habe ich mir den Text von google übersetzen lassen. Der Mann hat wirklich **! Er hat denen den Spiegel vorgehalten und Tom Hanks war sein Unwohlsein deutlich anzusehen aber auch anderen sind die Gesichtszüge entglitten. Ansonsten bei den Namen wohl keine Überraschungen. Ich habe das in meinem Ordner „Satire oft nicht zum lachen“ abgespeichert für die Nachwelt erhalten.

  23. Ist mir sowieso völlig unverständlich, weshalb man Leute hofiert, deren Job es ist, fiktive Personen in Filmen darzustellen und Texte aufzusagen, die von anderen geschrieben wurden.

    Eine herausragende intellektuelle Leistung, die dazu befähigt, andere deswegen maßzuregeln, kann ich dabei nicht erkennen.

    Ich vermute sogar, dass das Gegenteil zutrifft und das in dieser Branche über Durchschnitt geistige Dünnbrettbohrer angesiedelt sind.

    • Die ganzen Medienhuren, die sich einfach nur am Zeitgeist anbiedern und sich dann noch als „mutig“ bezeichnen lassen. Die ganzen Schwaigers, Berbens, Bergers, Grönemeyer, Lindenberg, Maffays, finanziert von GEZ – Zwangsgebühren.
      Und wenn morgen andere politische Kräfte am Werk sind, kriechen sie eben denen in den Hintern….

  24. »Ihr habt kein Recht, das Publikum zu belehren, über nichts. Ihr wisst nichts über die reale Welt. Die meisten von euch haben weniger Zeit in der Schule verbracht als Greta Thunberg.«

    Warum muss ich da an Claudia Roth, Katrin Göring-Eckardt, Annalena „Kobold“ und Co. denken, wenn die mich über die komplexen Zusammenhänge des Klimas, der Elektromobilität, Solartechnologien, Batterien und der Digitalisierung aufklären wollen.

    • „Warum muss ich da an Claudia Roth, Katrin Göring-Eckardt, Annalena „Kobold“ und Co. denken, ?“
      Weil die sich mit hinterhältiger Lästigkeit in Ihr Gehirn reinbohren, über das Hypnosegerät das da Television heißt. Je größer der Bildschirm, je kleiner das Hirn. Ich wollte es wäre ein Witz. Habe bewußt den Ausdruck Satire vermieden.

  25. Habe mir Teile angeschaut … ich fand, das war schon ein ziemlicher GAU – weltweit übertragene „Körnchen“ einer dunklen Wahrheit.

    Obwohl ich ein Filmjunkie bin, wurde ich leider in den letzten Jahren ziemlich ernüchtert. Ich denke, Hollywood ist ein Teil der Propaganda-Maschine. Ich erinnere da nur kurz an die Tränen der Enttäuschung von Meryl Streep, als Donald Trump der 45. US-Präsident wurde.

    Sehr mutig und absolut großartig von Ricky Gervais. Ich vermute, es wurde ihm von Kräften hinter sich „erlaubt“, sich so weit aus dem Fenster zu lehnen.

    • Zu Hollywood gehört eben auch sich auf die vermeintlich moralisch richtige Seite zu stellen, um NICHT von „Aktivisten“ angegriffen zu werden.

  26. So etwas ist nur mit Beteiligung der beiden freiesten und demokratischsten Staaten der Welt möglich: USA und UK! In Deutschland undenkbar – seit jeher! 🙁

    Und bitte jetzt nicht Klaus Kinski als Gegenbeispiel liefern! Der war kein Rebell oder Revolutionär, sondern nur **

  27. Früher gingen in Deutschland noch Politiker (z.B. Willy Brandt) in Live-Kabarettsendungen (z.B. die Lach- und Schießgesellschaft) und ließen sich dort freiwillig durch den Kakao ziehen (natürlich nicht so herb wie oben beschrieben). Warum sind wir nur alle in unserem Land so mimöschenhaft geworden? Warum darf es denn nicht auch mal in den von uns unfreiwillig finanzierten Sendeanstalten innerhalb eines großen Meinungsspektrums offen kontrovers zugehen? Und die Passage von Ricky Gervais: „Ihr habt kein Recht, das Publikum zu belehren, über nichts. Ihr wisst nichts über die reale Welt.“ gilt nicht nur für Hollywoodgrößen, sondern auch für viele Schlauberger-Journalisten (und sonstige Linksaktivisten) in unserem Land.

    PS: „Wenn man anderen zu weit in den Hintern kriecht, muß man sich nicht wundern, wenn man ihnen eines Tages zum Hals heraushängt.“ (Gerhard Uhlenbruck)

  28. Ich habe im letzten Jahr eine persönliche Hypothese entwickelt. Es ist nur eine Hypothese:
    Früher dachte ich mir, wieso sich verschiedene Leute so hypermoralisch aufführen. Das macht sie doch erst angreifbar. Ich habe das nicht verstanden. Das ist doch für die selbst ein großes Risiko.
    Jetzt vertrete ich die Hypothese, dass sie es machen müssen. Denn ihr eigenes Leben ist so ein moralische Abgrund, dass es gar keine Rolle mehr spielt. Sie können den moralischen Anspruch so niedrig hängen wie sie wollen, sie könnten mit ihrem Leben immer noch aufrecht darunter durch gehen.
    Ihre einzige Chance ist es, sich so absolut hypermoralisch aufzuführen, damit keiner auf die Idee kommt, wie es bei ihnen wirklich ist.
    Vielleicht vergleichbar mit diesem Gerold Becker von der Odenwaldschule. Oder auch anderen prominenten Beispielen.
    Wie gesagt nur eine Hypothese. Die Frage ist, auf wie viele Leute mit linker Hypermoral trifft das wohl zu?

    • Sie führen sich hypermoralisch auf, weil sie dadurch unangreifbar werden! Wer will schon zweifeln wenn es irgend ein Schauspieler oder Sänger das gesagt hat! Es geht dabei um die Meinungshoheit, wer in den Medien zuerst schießt hat schon gewonnen da kann man hinterher sagen was man will das wird abgebügelt mit den irrsten Begründungen. Fragen sie doch mal die ganze Bagage hier in DL was sich alles nach vorne drängelt. B/C Promis, Schauspieler auf Jagd nach Rollen oder Sänger/innen, Bands die gerne noch ihr neues Album promoten wollen.

  29. Tja. Die Briten (und Amis) haben Ricky Gervais und Chapelle. Wir haben Gutgesinnungskasperle wie Böhmermann.

    • Systemkasperle wie unter den Nazis und in der DDR systemnahe Schaupieler immer Verwendung fanden…

    • Die Amis haben auch die linken Satiriker im Kreuzzug gegen Trump. Aber sie haben eben AUCH andere, die nicht links stehen. Die haben CNN und die New York Times. Aber sie haben AUCH Fox News. Das ist der Unterschied. Schauen wir, ob sie sich wagen, Dieter Nuhr oder Uwe Steimle zum Einführungsredner der nächsten Bambi-Verleihung zu machen. Oder doch wieder nur Marietta Slomka.

      • @Octavian
        Richtig, systemkritisch ist Fox News nicht. Aber der Sender repräsentiert die andere Seite des Meinungsspektrums.
        So etwas haben wir in Deutschland im Moment überhaupt nicht.
        Alles tickt und tönt bei uns wie CNN.
        Einheitsmeinung ist der Killer der Demokratie.

  30. In Deutschland würde der Mann keinerlei Job mehr irgendwo bekommen, schaun wir wie die Briten damit umgehen und ob es noch Hoffnung gibt in der besten aller „westlichen“ Welten?

    • Deswegen hat auch er es erst bei seiner LETZTEN Gala getan.

      Mit dem Mut eines alten, weißen Mannes, der die Wahrheit spricht und tut, da er um seine Endlichkeit weiß.

  31. Dabei wurde eigens rein veganes Essen gereicht. Und dann kommt so einer …

  32. Eine sehr deftige Abreibung, die ich auch, zum Teil im drastischen Originaltext, bei Achgut gelesen habe. Recht so! Wie gewisse Deutsche: grün reden, rechts leben! Western Californian Society und ziemlich linke Dems soll ja identisch sein. Der als Pelousy veralberten Dame kann man ja auch nicht gerade Armut nachsagen!

    • Nicht wenige wählen links-grün, um ihr Gewissen zu beruhigen.

      Früher gab es auch den Ablasshandel …

    • Rechts leben würde ich das, was die meisten so treiben, nicht nennen. Unendliche Verschwendungssucht, Drogen- und Alkoholexzesse, jede Woche eine neue im Bett und dazu die Verlogenheit eines sprichwörtlichen Pharisäers sind nicht rechts, sondern passen ganz gut zur hyperscheinmoralischen Einstellung der meisten dieser Promis.

      • Rechts leben und links reden: davon habe ich mein eigenes Bild, seitdem ich Folgendes vor fast 40 Jahren erfuhr: eine als Linksaussen bekannte Dame vom Hessischen Rotfunk lebt/e samt Ehemann auf dem seinerzeit als Nobelviertel bekannten Sachsenhäuser Berg in der exklusivsten Ecke in einer teuer und gediegen eingerichteten Luxuswohnung. Meine selbst finanziell gutgestellten Bekannten sagten, das Geld für eine solche Wohnung und Interieur sei bei ihnen nicht vorhanden. Nein, den Namen der reichen Linken möchte ich nicht nennen. Ich kenne die Dame nicht persönlich. Ihr Ehemann ist mal Politiker gewesen.

      • Da habe ich auch einen: Hannelore Kraft (SPD, ex-MP von Nordrhein-Westfalen) Lässt eine grüne Ministerin das Schulwesen an Rhein und Ruhr ruinieren und schickt ihren Sohn auf Deutschlands teuerstes Internat Salem.

      • Ich würde das alles jedem gönnen, der es mag und es schafft, sich das zu verschaffen. Allerdings sollte er dann Anderen nicht erzählen, wie sie doch bitte völlig anders leben sollen. Nicht heucheln.

  33. Die Kernschmelze mitten im Herzen der völlig weltfremden, total abgehobenen und selbstverliebten Showbizbranche.
    Und das auch noch live in die ganze Welt übertragen…
    Was für ein Brett! 😀

    Ricky Gervais hat sich damit sein ganz persönliches Denkmal gesetzt.
    Gebt dem Mann einen Orden! Er hat ihn sich redlich verdient!

  34. ‚twas rather glorious to watch. Mann-o-mann, sowas mal im Bundestag, und alle fünf Sekunden auf das rechts hinter einem sitzende Weibsbild zeigen. 😀

  35. Mutig, schön das es einen gibt der die Reichweite seiner Botschaft nutzt um etwas Wahrheit ans Licht zu bringen.. in Deutschland undenkbar.

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