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Der Friedhof der Illusionen: Begrabene Projekte der Energiewirtschaft

09.01.2020

| Lesedauer: 8 Minuten
Hoffnungen sind der Antrieb und das Licht in unserem Leben. Manches geht in Erfüllung, manches nicht. Hin und wieder muss man erkennen, dass sich einige Hoffnungen, die nicht realistisch waren, nicht erfüllen. Das Feld der deutschen Energiehoffnungen ist auch ein Gräberfeld.

Ein schöner Tag im Winter, er lädt zu einem Spaziergang ein. Verbinden wir ihn mit stillem Gedenken. Nachdem wir bereits den Friedhof der Prognosen besuchten, lade ich Sie heute auf den Friedhof der Illusionen ein, auf dem vor allem Hoffnungen bestattet wurden. Einige sind schon gut verwest, andere noch mit frischer Erde bedeckt, für weitere sind die Gruben ausgehoben. Gestecke oder Kränze liegen nicht auf den Gräbern, die Beisetzungen erfolgten meist in aller Stille. Vor allem durch Vergessen.

Auf dem Gräberfeld 1 liegen einige Wandlungstechnologien. Die Besonderheit hier ist, dass einige Verwandte noch leben und als Klein- oder Forschungsanlagen oder an speziellen Standorten angewendet werden.

So verharren wir kurz vor dem Stein mit der Aufschrift „Aufwindturmkraftwerk“. Große Hoffnungen waren mit ihm verbunden, sind doch die Ressourcen – wie bei allen Windkraftwerken – unerschöpflich. Der Aufwind, der durch den natürlichen Zug infolge verschiedener Luftdichten entsteht, die wiederum von unterschiedlichen Temperaturen verursacht werden, dazu der Sog des Windes an der Turmspitze, dies sollte genutzt werden. In einen sehr hohen Kamin geführte bodennahe Warmluft treibt eine oder mehrere Luftturbinen an. Die warme Luft lässt sich sogar in begrenztem Maß speichern, so dass auch nach Sonnenuntergang noch der Betrieb möglich ist.

Dünne Luft

Ein vom Bundesforschungsministerium bezahltes Pilotkraftwerk im spanischen Manzanares erreichte eine Spitzenleistung von 50 Kilowatt bei einer Turmhöhe von 194 Metern. Das ist etwa die Motorleistung eines Kleinwagens. Um wirklich Energie zu ernten, bräuchte man Turmhöhen von mehreren hundert Metern, was die Baukosten treibt. Ein Projekt in Australien mit einem tausend Meter hohen Turm und 130 Metern Durchmesser samt einer bedeckten Fläche zum Erwärmen der bodennahen Luft von 38 Quadratkilometern wurde nicht realisiert, es hätte wohl 200 Megawatt gebracht. Wie generell bei der Windenergie macht auch hier die geringe Energiedichte bewegter Luft alle Hoffnungen zunichte.
Wir legen zum Gedenken eine Windrose ab.

Verschiedene Bauformen von Windkraftanlagen mit vertikaler Achse sind daneben bestattet. Obwohl schon der „Windhamster“ 1995 krachend scheiterte (im Buch Dunkelflaute beschrieben), gibt es immer wieder Ansätze, vor allem Hausbesitzern Kleinanlagen anzudrehen. Vom Ansatz sind zunächst auch Vorteile erkennbar: Kaum Geräuschentwicklung, kein Schattenwurf, keine Abhängigkeit von der Windrichtung, wenig Beeinträchtigung der Umgebung. Problematisch hingegen der grottenschlechte Wirkungsgrad, zumal wenn die Anlagen in geringer Höhe an Hausgiebel angeschraubt werden. Ein Teil des Rotors muss immer wieder gegen den Wind nach vorn gedreht werden. Selbst die Branche warnt vor Scharlatanen, die immer wieder Anlagen verkaufen wollen, die noch im Stadium des Prototyps sind. Bei Investkosten von drei- bis fünftausend Euro pro Kilowatt ist eine Amortisation im Grunde nicht zu erreichen. Aber es soll Menschen geben (sogar Staaten wie die Bundesrepublik Deutschland), die wollen Zeichen setzen, koste es, was es wolle.
Wir pusten nochmal kurz durch.

Daneben eine offene Grube. Mit großer Hoffnung startete das Prinzip der Flugdrachen, das nun im Sterben liegt. Führend war hier das Projekt „enerkite“, es sollte 2018 in den (Subventions-)Markt eintreten. Trotz EU-Zuschüssen und dem „Siegel der Excellenz“ gibt es nach wie vor nur Demonstrationsanlagen von 30 bis 500 Kilowatt. Obwohl einige Vorteile für das System sprechen – die Windgeschwindigkeit in großen Höhen und der Entfall eines Turmes – sind komplizierte technische Details schwierig zu lösen. Die Steuerung des Drachens, automatisierte Starts und Landungen, Zwischenpufferung des Stroms beim Rückspulen der Winde und mehr. Wie beim Drachensteigen dürfte es schwierig sein, die Drachen bei windarmem Wetter überhaupt in die Luft zu bekommen. Auch hier wird eines Tages das Aufwand-zu-Nutzen-Verhältnis den Totenschein ausstellen.

Ebenso war die Wiederbelebung der Windkraft für den Schiffsantrieb, die Renaissance der Segel in Form von Drachen, kein Erfolg. Obwohl hier die Umwandlung in Strom entfällt und die Energie sofort in den Vortrieb umgesetzt werden kann, hat sich das System nicht durchgesetzt. Die Hamburger Firma „Skysails“ versuchte, Flugdrachen von Schiffen aufsteigen zu lassen und so Kraftstoff für den Antrieb zu sparen. Es hat funktioniert, dennoch setzte sich das System nicht durch. Fehlende Wirtschaftlichkeit hielt die Drachen am Boden.

Auf und ab

Wellenkraftwerke tauchen medial mit Regelmäßigkeit immer wieder auf, was schon ihr Wirkprinzip annähernd beschreibt. Hintereinander verbundene Schwimmkörper („Seeschlangen“) verändern ihre Lage, über eine hydraulische Technik kann so erzeugter Öldruck in Strom verwandelt werden. Einige Projekte in der Nordsee vor Schottland waren mit hohen Erwartungen verbunden.

Eine andere Variante sind einzelne Schwimmkörper, deren vertikale Bewegung genutzt wird. Problematisch und ursächlich für das Absterben dieser Idee sind die hohen Anschlusskosten und die Wetterextreme auf See. Auf Flaute bis Orkan muss man sich einstellen, das Salzwasser und der Verschleiß samt Reparaturbedarf auf See treiben die Kosten. Die mediale Welle um die Wellenkraftwerke hat sich beruhigt, sozusagen ruhige See. Exhumierung ist allerdings wahrscheinlich. Wir schwappen auch hier etwas Wasser aufs Grab.

Am Ende der ersten Reihe finden wir ein großes Grab für ein Projekt, das inzwischen von feinem Sand überweht wurde, original Wüstensand. Auf einem schmucklosen weißen Stein ist „Desertec“ eingemeißelt. Es verschied bereits im zarten Alter von fünf Jahren, ohne dass je ein Elektron von Afrika nach Europa floss.

Wie viel Hoffnung verband sich mit dem hochfliegenden Plan, das heiße und sonnenreiche Afrika für die europäische Stromversorgung anzuzapfen. Ziemlich schnell wurde deutlich dass ein solcher Energiekolonialismus nicht nur an der instabilen Lage in vielen afrikanischen Ländern, sondern auch am europäischen Unvermögen eines gemeinsam zu planenden Netzausbaus scheitert.
Nichtsdestotrotz diente das Projekt der Ethikkommission von 2011 als eine von mehreren Begründungen, warum der deutsche Ausstieg aus der Kernkraft möglich sei. Wir streuen zum Gedenken noch etwas feinen Sand drüber.

Die Luft ist raus

Auf dem Gräberfeld 2 liegen einige Speichertechnologien. Gleich unter der großen Linde finden wir Adele, sie wurde nur sechs Jahre alt. 2009 unter großer medialer Beachtung als Baustelle eröffnet, segnete sie früh das Zeitliche, ohne dass mehr als ein Baustellenschild bei diesem Projekt eines adiabaten Druckluftspeicherkraftwerks bei Staßfurt in Sachsen-Anhalt zustande kam. Nach Berechnungen zur Rentabilität schaltete RWE die künstliche Beatmung des Projekts ab. Wir pusten etwas Luft über den schon verstaubten Grabstein.

Das Grab der Kugelpumpspeicher ist wieder offen. Sie wurden jüngst exhumiert durch die Idee eines Projekts für den Restsee des Tagebaus Hambach. Zu Grunde liegende Idee sind hunderte Betonkugeln oder -körper, die auf dem Grund des Gewässers liegen und wechselweise mit Wasser oder Luft gefüllt werden, je nachdem, ob Energie eingespeichert wird (eine Pumpe fördert das Wasser aus der Kugel) oder ausgespeichert wird (Wasser dringt über eine Turbine in die Kugel ein und verdrängt die Luft). Sinnvoll wäre das Ganze ohnehin nur bei großer Wassertiefe, die im Hambacher See mit 400 Metern schon respektabel wäre, besser aber noch vor dem europäischen Festlandssockel wie vor der norwegischen Küste.
Wie bei solchen Projekten üblich, bleibt eine Kostenkalkulation aus. 400 Meter Wassersäule bedeuten 40 bar Wasserdruck, dem die Betonhülle standhalten muss. Im Meer entsprechend höher, dazu salzwasserfest, was auch Pumpe und Turbine betreffen. Die mechanisch verschleißenden Aggregate innerhalb des Betonkörpers liegen damit in großer Tiefe, was Reparaturen aufwändig und teuer macht.
Ehe aus dem Hambacher „Loch“ ein See geworden ist, vergehen noch geschätzte 20 bis 30 Jahre. Dann sieht die Energiewelt anders aus. Wie? Keiner weiß es. Mit ziemlicher Sicherheit ist mit einer Wiederbelebung nicht zu rechnen. Auch hier ein Schwapp Wasser zum Abschied.

Ein schlichtes Holzkreuz erinnert an die Idee der Ringwallspeicher. Im Flachland sollten riesige kreisförmige Wälle aufgeschüttet werden, so die Idee. Die Vertiefung des Bodenaushubs bildet dann ein Unterbecken, innerhalb des Walls entsteht ein See mit höherem Wasserspiegel. Die Lageenergie des Wassers soll dann wie im Pumpspeicherwerk zur Stromspeicherung verwendet werden. Zu den Kosten finden sich wie oft nur verschwommene Angaben. Die gigantischen Mengen zu bewegender Erdmassen, die Festigung des Bodens und die Abdichtung der Becken sind enorme Herausforderungen. Auf Projektbildern sind auf dem aufgeschütteten Damm oft noch Windkraftanlagen zu sehen. Dass für diese eine enorm teure Bodenverdichtung zur Fundamentierung nötig wäre, bleibt angesichts der schönen grünen Zukunftsoptik außen vor. Noch schnell eine Kanne Wasser aus dem Brunnenring über die schon trocknenden Blumen.

Ein paar Schritte weiter finden wir die offene Grube einer Batterie- oder, genauer gesagt, Akkumulatorentechnologie. Die Redox-Flow-Batterie wurde und wird mit großen Hoffnungen begleitet, weist sie doch gegenüber anderen Stromspeichern einen entscheidenden Vorteil auf: Anstelle stundenlang aufzuladen, kann man einfach die Elektrolytflüssigkeit wechseln. Der so ausgerüstete Bolide „Nanoflowcell Quantino“ aus Schweizer Produktion löste 2016 große Begeisterung aus. Tausend Kilometer Reichweite und super Fahrleistungen begeisterten die Gemeinde der E-Autofahrer. Die Schweizer gaben allerdings die technischen Einzelheiten nicht heraus. Vermutlich ist das Handling der Elektrolytflüssigkeit nicht so einfach. Anstelle eines 60- oder 80-Liter-Tanks müssen auf Grund der geringen Energiedichte mindestens 500 Liter dieser Flüssigkeit transportiert werden und eine Infrastruktur zum Wechsel der Flüssigkeit dürfte schwierig aufzubauen sein. Schauen wir mal, ob da noch was kommt. Zum Gedenken legen wir eine Monozelle ab.

Strom und Geld zu Wasserstoff

Viel Platz auf dem Friedhof ist noch für einige Power-to-X-Technologien. Technisch gibt es viele interessante und auch funktionierende Möglichkeiten. Der Wirkungsgrad der Elektrolyseure konnte deutlich gesteigert werden, Optimierungen bringen Fortschritte und auch für das schwierige Handling des Wasserstoffs gibt es hoffnungsvolle Ansätze wie die LOHC-Technologie, bei der das flüchtige Gas an eine Flüssigkeit angedockt und damit besser handhabbar wird.
Technisch ist also vieles möglich, ob es je marktfähig sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Besonders zu erwähnen ist, dass medial ständig von „neuer Technologie“ oder „Zukunftstechnologie“ die Rede ist, obwohl die Idee schon von Herrmann Honnef im Jahr 1932 bezüglich seiner für Berlin vorgeschlagenen „Reichskrafttürme“ geäußert wurde. Weitblickend war ihm klar, dass Windstrom auch zu Zeiten geliefert würde, wenn ihn keiner braucht. Nun gibt es bis heute keine Anwendung im Markt, dieser wird vom Wasserstoff aus dem fossilem Rohstoff Erdgas beherrscht. Den gewünschten grünen „Wasserstoffmarkt“ gibt es nicht, dafür eine kaum zu überblickende Förderkulisse, die für jede Menge Geld sorgt. Mehr als 40 Power- to-X-Anlagen hängen deutschlandweit am Tropf.
Die Bundesnetzagentur (BNA) veröffentlichte Anfang 2018 den von den Übertragungsnetzbetreibern vorgelegten Entwurf eines „Szenariorahmens“. Für die wahrscheinliche Entwicklung der Stromerzeugungskapazitäten erläuterte die Behörde, dass sie aufgrund der marktwirtschaftlichen Gegebenheiten für den zu betrachtenden Zeitraum 2025 bis 2035 keine wirtschaftliche Perspektive für ein umfassendes Power-to-Gas-Szenario sähe. Dennoch unterstellte man einige Kapazitäten, weil „ . . . durch den hohen Erwartungsdruck der Energiewende-Stakeholder in diesem Bereich mit der Förderung solcher Anlagen zu rechnen“ sei. Ein Sieg der Hoffnung bei niedriger Erfolgswahrscheinlichkeit.

Grundirrtum für die beschworene P2X-Zukunft ist die Annahme, dass künftig riesige Mengen emissionsfreien Stroms quasi kostenlos zur Verfügung stünden. Dann konkretisiert man das auf die Zeiten der „Überproduktion“, die heute durch negative Preise an der Strombörse zur Perversion der Marktwirtschaft beitragen. Im Jahr 2019 waren das reichlich 200 Stunden – von 8.760 Jahresstunden. Bei wirtschaftlicher Kalkulation, bei der sich jede technische Anlage mit Hilfe ihrer Betriebszeiten amortisieren muss, lässt sich das nicht rechnen, selbst wenn man die Stunden mit sehr niedrigen Preisen hinzunimmt. Mit weiterem Abschalten konventioneller Kraftwerksanlagen wird öfter Platz im Netz für den Windstrom sein, in windstiller Zeit gehen wir Zeiten des Strommangels entgegen. Die Ware Strom wird durch die höhere Nachfrage teurer werden, auch für die P2X-Anlagen. Selbst wenn Windkraftanlagen nicht ins Netz, sondern nur an solche Anlagen liefern, müssen sie ihre Fix- und laufenden Kosten verdienen. Vielleicht lässt sich das eines Tages für die grüne Gasproduktion rechnen, für die Rückverstromung und damit die Nutzung als Stromspeicher bei einem etwa 25-prozentigen Gesamtwirkungsgrad mit Sicherheit nicht.

Goldene Zeiten

An dieser Technologie lässt sich die Besonderheit deutscher Subventionsideologie erkennen. Als August der Starke dem Johann Friedrich Böttger den Auftrag gab, Gold im Labor zu schaffen, war auch er voller Optimismus und Zuversicht in den menschlichen Forscher- und Erfindergeist. Nach langem und zähem Ringen mit den Materialien und dem Feuer, nach dem Ausprobieren verschiedenster Rezepte gab es keinen Erfolg, mit dem Porzellan allerdings ein tröstendes Nebenergebnis. Dann hatte August der Starke wohl eingesehen, dass man Gold im Labor nicht basteln kann.

Im Deutschland von heute wäre es anders. Zahlreiche weitere Alchimisten würden mit der Goldherstellung beauftragt. Es würde einen Bundesbeauftragten für synthetisches Gold geben, eine nationale Plattform zur Goldherstellung gegründet, Reallabore gebaut, die Subventionen würden hochgefahren, allseits würden „mutige, ehrgeizige“ und auch „radikale“ Maßnahmen zur Goldherstellung gefordert. Die Schwarze Null würde als Hemmschuh des Fortschritts gegeißelt, die vielen Labore würden von Bund, Ländern und Kommunen gefördert. Man müsse ein Zeichen setzen und Vorreiter werden.

Eine Silbersteuer würde eingeführt, um endlich genug Geld für synthetisches Gold zu haben. August der Starke würde sich wundern, was heute alles geht. Auch die Idee, einen Teil der Ausatemluft, das CO2, zu besteuern, würde ihn begeistern. Hatte er sich doch damals nicht getraut, die Atemluft zu besteuern. Was wäre das für ein Prunk bei Hofe gewesen!

Heute werden in ganzer Breite Aufträge immer wieder vergeben, um ein offensichtlich totes Pferd weiter reiten zu können. Es wird ein sehr langsames (und teures) Sterben. Nur eine Entwicklung könnten die Anwendung von P2X doch in die Nähe der Wirtschaftlichkeit bringen: Eine deutliche Verteuerung des fossilen Erdgases.

Multiples Organversagen

Ergänzend müsste auf jedem Totenschein der Speichertechnologien der Hinweis auf die gesetzlichen Regularien erscheinen. Die staatliche Fokussierung auf den Zubau „erneuerbarer“ Energieumwandlung lässt kein Geld übrig für die Befreiung des Speicherstroms von Netzentgelten und Umlagen. So ist schon im Ansatz auch jede sinnvolle Speicheridee zum Scheitern verurteilt. Selbst bewährte und abgeschriebene Pumpspeicherwerke kämpfen ums Überleben. Allerdings werden ihnen die zu erwartenden starken Schwankungen des Börsenstrompreises helfen.

Beim Gehen noch ein Blick auf ein ganz altes Gräberfeld. Verschiedene Perpetuum mobiles ruhen hier. Exhumiert wird wohl keine mehr. Obwohl – in unseren Zeiten zunehmenden Glaubens kann man wohl auch da nicht sicher sein.

Nach diesem Spaziergang wird mich wieder Kritik erreichen ob des Pessimismus und der Aufzählung von Projekten, die uns nicht weiterhelfen. Eigene Ideen, wie es besser geht, seien nicht zu finden.
Die muss ich auch nicht haben. Ein Blick über den hohen deutschen Suppentellerrand genügt, um zu sehen, was in der Welt auf dem weiten Feld der Energietechnologien passiert.

Dort geht man weniger über Friedhöfe, eher über Baustellen.


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57 Kommentare

  1. Ich glaube mittlerweile kann man guten Gewissens auch die Entwicklung neuer Li-Batterien als Spielfeld für Glücksritter und Subventionsgrab bezeichnen. Quasi jedes Jahr wird eine neue Sau (Akkutyp) durchs Dorf getrieben der endlich den Durchbruch bringt. Bisher nichts als heiße Luft. Siehe den Artikel von 2014, passiert ist ausser massiver Geldverbrennung (allein dieses Institut erhielt 120 Millionen USD) nichts.
    https://www.spektrum.de/news/der-akku-wird-neu-erfunden/1280637

  2. den vorgesehene platz auf dem ‚friedhof der illusionen‘ für die digitalisierung dürfen sie nicht unerwähnt lassen.
    gibt es doch schon zb im ernergieanlagenbau auf lieferantenseite überlegungen dahingehend, dass man zukünftig wieder verstärkt auf hartverdrahtungen zurückgreifen muss, wenn man die energiewende zuende denkt. cloud-anwendungen haben sich dann auch erledigt…

    • das waren noch zeiten… ?

      mit beginn des projektes hatten wir damals im science skeptical blog viel spass. waren die projektbeteiligtene doch noch nicht einmal in der lage, eine website zu betreiben, in der die erzeugten, verbrauchten, exportierten und importierten summenleistungen dem grundsatz entsprachen, dass 1 + 1 zwangsläufig 2 ergibt.

  3. Bei Sinsheim und im Angelbachtal gab es vorgestern unweit vom EX AKW Philippsburg den ersten Stromausfall.
    Geht also schon los.

  4. Um über die Kompetenz der Verantwortlichen Politiker für die energetische Versorgung zu urteilen muss man sich doch nur an erster Stelle die Frau Schulze als Umweltministerin anschauen . Selten fand man etwas Ahnungsloseres auf einem Ministersessel.
    Sie hat leider allerdings bei aller Unkenntnis ein Schlüsselministerium inne , in welchem sie nach Kräften ( hier Unwissen) vernünftige Wege der Energieversorgung torpediert.
    Weiter ist in diesem Bereich der allgegenwärtige Wirtschaftsminister unterwegs.
    Auch hier ist das Verhältnis von Kenntnis und Unwissen umgekehrt proportional. Mit massivem Unwissen ausgestattet ,immer den Rückversicherungen Blick auf seine Kanzlerin ,verkauft er den Wind— und Sonnenenergieblödsinn mit dem Brustton der Überzeugung . Und nicht ganz zu vergessen eine gelernte Physikerin. Sie schweigt sich zwar meistens aus ,gegenüber ihrem Souverän,dem Volke ,hinter den Kulissen allerdings ist diese Dame fleißig dabei Deutschlands Ernergiversorgung zu Schreddern. Freilich im Gleichklang mit den tonangebenden Grünen . Diesen allerdings ist nun jedes technische Wissen suspekt .Somit werden Hoffnungen zu Tatsachen und fundierte Widersprüche zu rechter Propaganda.
    Alles in Allem ,ein völlig ahnungsloses und verstandesbefreites Regierungshandeln mit dem Bekannten Farbkasten der ideologischen Zukleisterung .

  5. Also das Energieproblem habe ich schon in meiner Jugend gelöst. Zwei alte Lichtmaschinen vom Schrottplatz geholt, die Wellen miteinander verbunden und die elektrischen Anschlüsse umgekehrt verbunden. Einmal angeworfen läuft das Ding heute noch, ohne Strom, ohne Abgase.

  6. Also, Herr Hennig, Hand auf’s Herz: Kann es sein, dass Sie uns nur die halbe Wahrheit bei Ihrem Gang über den primären Friedhof der Illusionen erzählen? Dass Sie sich aber davor drücken, mit uns auch noch über den sekundären Friedhof zu gehen, weil Sie das wegen des dortigen Verwesungsgeruchs der Leichen, die nicht mehr begraben werden konnten, aber auch der Masse der schon ausgehobenen Gräber mit uns zusammen nicht ertragen und weil wegen dessen Größe dafür auch noch Marschgepäck vorbereitet, Spezialschuhwerk beschafft und Sie sich auch noch mit CO2-behaftete Nahrung (geht ja gar nicht!!!) ausrüsten müssten? Was ich unter einem sekundären Friedhof der Illusionen verstehe? Ach so… damit meine ich solche sekundären Millionen-Projekte, wie die Oberleitungstrasse über der rechten Spur auf der A1 zwischen den Anschlussstelle Reinfeld und dem Kreuz Lübeck, in die sich Hybrid-Lkws einklinken können, um auch mal ihre Elektromotoren für eine paar Kilometer mehr mit Power-Energie zu versorgen. Wäre doch einmal interessant, eine Umfrage unter den Lesern hier zu starten, die aus ihrer unmittelbaren Umgebung bestimmt eine Vielzahl von Leichen des sekundären Friedhofs benennen können.
    Aude pensare – wage zu denken

  7. Wie kommen quicklebendige Projekte, auf Ihren Friedhof Herr Hennig? Bilden Sie Ihre Meinung mit fundierten Recherchen? Flugwindkraftanlagen, am Beispiel von EnerKite genannt – sind zwar ein knappes Jahrzehnt in der Entwicklung, aber erst mit wenigen Ressourcen unterstützt worden. Seit 2019 scheinen hier erstmals Fördermittel im einstelligen Mio. Bereich zu fliessen. Sollten die zugegebenermaßen komplexen Entwicklungen nicht mindestens so stark unterstützt werden, wie Elektromobilität und autonomes Fahren und elektrisches Fliegen? Technologien zum intelligenten Beherrschen hochkomplexer Systeme werden doch gerade erst verfügbar. Ich würde in diesem Fall eher von einem Kindergarten schreiben.

    • „Seit 2019 scheinen hier erstmals Fördermittel im einstelligen Mio. Bereich zu fliessen.“

      was verstehen sie bitte unter fördermittel?

      vor 10 jahren gab es mit den passenden triggerworten multi-millionen euro an förderungen für solche sachen.

      ich habe zwei gute bekannte, die zu dieser zeit 2x20mio euro an direkter bzw indirekter förderung bekommen haben.

      gefördert wurde dabei die forschung und entwicklung.

      bestandteil des triggerworts war dabei in aller regel das wort ‚klima‘

  8. Die Frage der Rentabilität ist auch eine Frage des Strompreises. Wenn der in wenigen Jahren bei 50Cent kwh, mit steigender Tendenz, kostet rentieren sich auch heute noch unsinnige Projekte. Da wird man alles nutzen wo man ein paar kwh rausquetschen kann. Nach neuesten Berechnungen wird der Stromverbrauch bis 2030 um 25% steigen denn so unsinnig es klingt, gerade sehr stromsparende Herstellungstechniken sind sehr Stromintensiv in der Summe gesehen. Bis dahin wird sowieso alles in CO²/to umgerechnet und dann steigt nicht mehr der Strompreis sondern alles was mit CO² besteuern läßt also praktisch alles.

  9. ach Herr Herr Henning, so viel Defätismus! Nehmen Sie sich ein Beispiel am Chef der Salzgitter AG.Herr Fuhrmann wurde heute in der WELT befragt, ob C-frei erzeugter Stahl realistisch sei? “ das ist realistisch, weil es realistisch sein muss“ So geht Energiewende! Abtreten!

  10. Nein, nein, nicht auf Stahl, sondern auf hydraulischen Zement: Dessen Produktion haut ca vier Mal so viel CO2 in die Luft als was der gesamte Luftverkehr weltweit, Jahr für Jahr, gucksdu wiki. Um Zement zu machen, muss man Kalk (Calciumcarbonat, CaCO3) auf ca 1.500 bis 1.800 Grad C erhitzen, um das CO2 in der Verbindung, im Kalk thermisch aus zu treiben, um so Calciumoxid (CaO) zu erhalten. Das wird dann als Portland-Zement mit paar weiteren Ingredentien mit geeignetem Sand und Kies und Wasser vermischt und bindet dann ab zu Beton, ohne wiederum CO2 aus der Luft auf zu nehmen. Im Gegensatz zu Kalkmörtel.

  11. Es ist doch wirklich erstaunlich, mit welch großer Inkompetenz Deutschland seit einigen Jahren von sich reden macht. Und da haben wir noch nicht mal vom BER oder Stuttgart 21 gesprochen. Der Fisch unseres Kopfes stinkt nicht nur, er ist schon längst verwest. Man muss ja schon fast Hochachtung zollen, mit welch unglaublicher Arroganz hier die Energiewende (haha) als Erfolg verkauft und die Menschen gnadenlos verdummt und übers Ohr gehauen werden, während sich die Wirtschaftsmafia die Taschen voll stopft.

  12. Was August der Starke nicht bedacht hat: Sobald die synthetische Herstellung von Gold gelungen wäre, hätte es keinen Wert mehr gehabt…

    • nicht unbedingt, siehe die preise von ‚echten‘ diamanten und die von synth. hergestellten.

  13. In einem alten Teil des Friedhofes findet man noch einen überwucherten Grabstein mit der Inschrift „Atlantropa“. Da wollte in den 30er Jahren der deutsche Architekt. Herman Sörgel einen gigantischen Staudamm in die Strasse von Gibraltar bauen und das Mittelmeer trocken legen. Wasserkraftwerke in der Staumauer sollten über 110.000 MW liefern. In Zusammenhang mit der geplanten Auto- und Eisenbahntrasse sollte Europa mit Afrika verbunden werden. Wenn die Grünen das spitz kriegen, exumieren die das auch noch. Damit würden sie gleich zwei fliegen mit einer Klappe schlagen

    • Das Projekt geistert in schöner Regelmäßigkeit immer wieder durch die Gazetten. Auch ein Gezeitenkraftwerk dort wird immer wieder besprochen denn die Tiefenströmung in Richtung Mittelmeer ist sehr stark aber aber die Kosten.

  14. Yes Sir – wir sprechen über den Freihof der Kuscheltiere. Aber ist es der Pet Sematary – you know – Schreiben nach Gehör der Hüpf-Kinder – oder der Pet Cemetery.
    Die Frage ist auch bei Ihnen noch offen.
    Wie gehen wir mit den Untoten um – ob Monster oder Engel.

  15. Ich denke dass es 2020 zu flächendeckenden Stromausfällen in Deutschland kommen wird. In der Tat wird es dann interessant, wenn uns die Energiewender erklären werden, das wo gehobelt wird auch Späne fallen….

  16. Was sind sie doch für ein pessimistischer Technokrat, Herr Henning. Die Lösung unserer Energieprobleme ist doch ganz einfach: Es muss sich nur jemand finden, dem es gelingt Frau Analena ihr grosses Geheimnis zu entlocken. Dann speichern wir den Überschusstrom im Netz und alles ist gut.

  17. In der Energiewirtschaft hat es schon viele Projektegegeben, die letztendlich gescheitert sind – und der Artikel zählt sie mit viel Ironie gewürzt auf.
    Aber ohne Scheitern gibt es auch keine Innovation. Und ich schätze das Verhältnis dürfte wohl gut und gerne oberhalb von 100 zu 1 liegen. Also lassen wir uns durch das Scheitern weiter inspirieren und finden dann vielleicht doch eine gute Lösung. Vielleicht entwickeln wir noch die sichere und fast abfallfreie nukleare Energiequelle. Oder wir entdecken eine Solarzelle, die nicht nur 18 % der Sonnenenergie in Strom umsetzt sondern 80 %.
    Es gibt halt noch so viele gute Möglichkeiten zu scheitern und dann aber auch die Chance für einen Treffer. Manchmal auch zufällig, wie schon bei so vielen genialen Forschern.

    • Frage: erstreckt sich Ihr Optimismus auch auf das oben erwähnte Perpetuum Mobile? Das wäre zweifellos die Ideallösung (null Energieeinsatz = null Emissionen). Welchen Anteil an den staatlichen Fördersubventionen würden Sie empfehlen? Sie wissen ja, nur wer wagt, gewinnt!

    • Natürlich muß/kann/soll man neues ausprobieren. Wenn man die Wundertechnik dann gefunden hat können die Kraftwerke ja abgeschaltet werden.

      Aber doch nicht vorher.

    • Trefferchancen gibt es sicher – aber leider nicht in Deutschland.
      Hierzulande würde wohl jeder Treffer sofort in Bausch und Bogen verdammt werden. Die Profiteure des Windkraftwerkewahns lasse sich doch ihr Geschäft nicht vermiesen. Nicht zu vergessen auch die Deutschlandhasser, die mit den Vogelschreddern die Landschaft absichtlich verschandeln.
      Und schließlich: Eine Lösung der Energie- (und damit Klima-) problematik wäre ein Fiasko für das Regime. Man braucht das Thema doch, um das „Pack“ in einem Dauerzustand der Panik zu halten, was so schön von anderen Dingen ablenkt, etwa der Migration.

    • Um Innovationen zu fördern, müssen Unternehmen von diesen auch profitieren können. Sprich: Es muss sich finanziell lohnen Geld in Forschung und Entwicklung zu stecken.

      Die deutsche Energiewirtschaft ist inzwischen ein nahezu komplett planwirtschaftliches System mit genehmigten Netznutzungsentgelten, Erlösobergrenzen, Erweiterungsfaktoren, Kapitalkostenabgleichen, Mehrerlössaldierungen, Produktivitätsfaktoren, Qualitätselementen, pauschalierten Investitionszuschlägen etc. pp.

      Alles Kinder der Chimäre Energiewende und ihrer noch hässlicheren Schwester Anreizregulierung. Das ganze überwacht von einer völlig überflüssigen, mitunter inkompetenten Bundesnetzagentur, die vieles geschafft hat, aber sicherlich nicht das Ziel einer günstigen und sicheren Energieversorgung erreicht hat.

      Allerdings tendieren solche behördlichen Wasserköpfe m.E. dazu sich ihre eigene Existenz durch immer unsinnigere Gesetze und Verordnungen selbst zu sichern.

      Strom ist ein generisches Produkt, bei dem die meisten Leute einfach nur auf den Preis schauen. Eine Innovation kann also nur zum Ziel haben den Strom preisgünstiger erzeugen zu können als die Konkurrenz.

      Der derzeit eingeschlagene Weg mit „erneuerbarem“ Flatter- bzw. Hinundwieder-Strom ist alles andere als eine Innovation, sondern eine Missachtung physikalischer Gesetze und Plünderung der Bürger aus ideologischen Gründen.

      Der Aufschlag der BRD wird sehr hart werden…

  18. Ich hoffe für Ihre Gesundheit, daß Sie eben nicht Frau Cerstin Gammelin bei Markus Lanz gehört haben, die uns wieder an ihren tiefen naturwissenschaftlichen Kenntnissen teilhaben ließ und darauf hinwies, daß wir doch endlich mehr auf Speichertechnologie und „intelligente Netze“ (das ist 100% Grünsprech) setzen sollten. Sie werden es nicht mehr lernen, kommt der Blackout, liegt es an den Versäumnisse, diese Speicher nicht erfunden zu haben, nicht am System, das ist die Denke des SPD Shootingstars Eskins: es gab bisher noch keinen Sozialismus.

  19. Ich habe noch 2.
    Auf El Hierro wo Windwasserkraftwerk schon in 2014 ganzen Strombedarf decken sollte.
    Tut es aber nicht. EU hat das ganze mit unserem Geld finanziert.

    In La Porte, Texas gibt es eine NET Testkraftwerk mit der auf dem Allam Zyklus basierten Anlage. Die Anlage sollte in 2018 fertig getestet worden sein. Ich vermisse immer noch einen Bericht dazu.
    Die Idee ist sehr verlockend, was aber ärgerlich ist: man beschreibt das ganze als „carbonfree“ was ziemlich doof ist wenn man dabei Gas verbrennt und CO2 erzeugt. Warum schweigt nun Wikipedia darüber wie erfolgreich die Testanlage in Texas war?
    Vielleicht weil die Steuerbegünstigungen (tax credits), wie in zB Forbes beschrieben, schon bald ablaufen? Vlt sind das die Kosten oder etwas anderes oder Orange Man Bad hat es verhindert um stattdessen eine Kohlekraftwerk zu bauen? Wer weiß das schon.
    Da wir alle in 10Jahre schon sterben werden wir wohl nie wissen. Oder war das 11?

  20. Und gemeinsam stehen wir am Grab und trauern um die versenkten Milliarden, hoffen darauf, dass endlich jemand das Amen spricht. Aber nein, es kommen immer neue Säcke. Und nun fängt es auch noch an zu regnen, aber leider kein Hirn.

  21. Recht lustig war auch der Hype um die sogenannte „Solarstraße“, ein Straßenbelag sollte Strom erzeugen und trotzdem wie Asphalt befahren werden können.
    Pilotanlage, Förderungen kassiert, als völliger Unsinn entlarvt, in der Versenkung verschwunden. Auch in Frankreich.

    • Noch nicht ganz versenkt: Zum maroden Solarradweg Erftstadt war zu Lesen, daß sich die Betreiber und die Kommune trefflich streiten, denn der Betreiber will sanieren, natürlich auf Kosten der Öffentlichkeit, während dien Kommune den Abbau u. Wiederherstellung des Ursprungszustandes wünscht, auf Kosten des Betreibers. Und solange das nicht geklärt ist, bleibt eine nicht nutzbare Ruine, vermutlich für länger.

    • Insbesondere mit Brütertechnologie, unschlagbar. Und mit atomarem Restmüll kann man Klein-„Castoren“ füllen, die dann für die nächsten 10.000 Jahre den Leuten den Ashram wärmen. Wenn sie sich so ein kleines Gefäß in den Keller stellen. Die Erde hält sich auf diese Weise seit ein paar Milliarden Jahren warm, so ca 1.000 (tausend) Grad C im Durchschnitt. Brauchen wir nicht, so gute 20 bis 25 Grad täten ja auch schon langen, als Wohlfühltemperatur. Im Sommer machen wir halt nur warmes Wasser, auch nicht schlecht – der Russe und die Muftis sind sauer, klar.

    • Das können die Franzosen nicht machen. Wo sollen „wir“ dann den Strom kaufen, wenn hier der Ausstieg aus dem „Atomstrom“ Wirklichkeit ist? Das muß dem Macron mal wer erklären.

  22. Diese Masse an Strommühlen kann man nur bauen, weil man genug fossile Rohstoffe verfeuert, um sich diesen Schwachsinn leisten zu können. Was dabei rumkommt ist eine Konstruktion, die auf 20 Jahre Nutzungsdauer ausgelegt ist, wobei sie davon 10 Jahre ohne jeden Nutzen in der Gegend rumsteht. Mein Gefühl sagt mir, dass so eine Mühle eine negative Energiebilanz hat. Es kommt nicht das raus was man reingesteckt hat, und das ist beim Elektroauto auch so. Wenn da nicht bald der Fusionsreaktor kommt, sieht es in 100 Jahren ganz schön schlecht für die Menschheit aus. Da hilft es auch nichts, wenn wir in Deutschland so bescheuert sind, Zuckerrüben und Mais in Biogasanlagen zu verheizen. Das ist alles was für gallische Dörfer, aber nichts für eine Industriegesellschaft. Und die darf natürlich auch überdurchschnittlich mehr verbrauchen. Schließlich liefert der Kongo keine Autos, die die Welt unbedingt braucht.

    • Ich hatte schon mal auf den Erntefaktor hingewiesen, der ihr Gefühl zumindest für die windarmen Gebiete bestätigt: (https://de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor). Dieser ist gleich 1 wenn alle die zur Errichtung, Betrieb und Rückbau der Anlage notwendige Energie durch den Betrieb bei gegebener Lebensdauer wieder eingebracht wird. Bei Windkraftanlagen liegt dieser je nach Leistung und Standort (Küstennah) zwischen 16 und 51. Für BW dürfte der Wert noch deutlich niedriger liegen, wenn er überhaupt einen positiven Wert erreichen kann. Ob dabei der „Rückbau der Stahlbetonfundamente“ (1300 qm3 Beton, 180 tonnen Stahl macht 3500 Tonnen Fundament) mit eingeplant ist, geht daraus nicht hervor. In Dithmarschen läßt man sie vertragswidrig im Boden. (https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Rueckbau-bei-Windraedern-oft-mangelhaft,windkraft920.html)

      • In der Art habe ich auch was gelesen, habe inzwischen aber keine Quelle mehr. Da ging es um 100 Kubikkilometer Wind, die über die Rotorblätter strömen müssen, um eine Strommenge X zu erzeugen. Das Kohlekraftwerk brauchte dafür dann nur noch 1 Tonne Steinkohle, und im Atomkraftwerk waren nur noch 2 Gramm Plutonim nötig. Wenn man dann noch den Preisverfall bei Uran sieht, das um 2/3 billiger geworden ist, kann man keine dümmere Entscheidung Treffen, als die AKW´s abzuschalten. Es ist sowieso ökonomischer Unsinn Anlagen abzuschalten, die noch in bestem Zustand sind. Ich verschrotte ein Auto schließlich auch nicht nach 5 Jahren.

      • Dazu muss man die grüne Kompetenz haben ,aber von nix etwas verstehen und die Frechheit einer Physikerin im Handstreich nach Fukushima zu erklären „ jetzt reicht es mir ,die Dinger ( Atomkraftwerke abschalten) .
        Ohne Parlamentsbeschluss und ohne den Souverän gefragt zu haben.
        So geht desaströse Energiepolitik a la Merkel .

    • So wie der Strom aus der Steckdose kommt, die Milch aus dem Tetra-Pack, das Steak aus der Tiefkühlung, so kommt der Zement halt aus der Fabrik. Das hat alles mit nix zu tun, was Frau Bärbock und Frau Neubauer sicher schlüssig belegen können, und natürlich der designierte Kanzler „Kinderbuch“.

    • Alles richtig, was Sie sagen, bis auf den Fusionsreaktor. Es geht auch ohne ihn, in der nuklearen Stromerzeugung. Er ist bisher, trotz immenser Mittel für die Forschung, der Marktreife nicht wesentlich näher gekommen.

  23. nicht zu vergessen ie unter rot/gruen entstandenen Bio-Gas-Kraftwerke….die funktionieren zwar und erzeugen auch Strom…manche auch Waerme….aber….die versprochene Verwertung von Gruenschnitt aller Arten, gemischt mit….vor allem Schweineguelle….wie von den Gruenen damals propagiert….stellte sich als leeres Versprechen heraus. Wie schoen waere es gewesen wenn die Ueberproduktion von Schweineguelle zu Methan und nicht riechendem Bio-Duenger mutiert waere….leider stellte sich heraus, dass die bloeden Bakterien und Mikroben die das Methan zum Betrieb der Kleinkraftwerke herstellten keinen Hunger auf Gruenschnitt gemischt mit Schweineguelle hatten….sondern die Effizienz erst mit der Zufuetterung von Mais effektiv wurde. Folge….ganze Landstriche vermaisen bis heute…..wozu natuerlich auch die Bio-Kraftstoff-Wirtschaft fuehrt….obwohl viele E10 nicht tanken….einige tun es….und da ist dann eben 10 Prozent Getreide im Tank…..im normalen Kraftstoff uebrigens 5 Prozent……eine Perversion des Anbaus von Nahrungsmitteln. In Mexiko fuehrte der Bio-Kraftstoff aus Mais gewonnen, durch die starke Nachfrage aus den USA…zu regionalen Hungersnoeten….weil die Maispreise immens anstiegen. Das wurde dann durch die massive Foerderung der Fracking Wirtschaft unter Obama wieder zurueckgedreht.
    Man sieht….gruene Energie hat immer Folgen….die die meist ungebildeten Protagonisten gerade dieser Partei…natuerlich nicht bedenken.
    Uebrigens das oben angefuehrte deserttec Projket waere ja nicht allzu doof gewesen….haette man sich nicht fuer einen Standort in Nordafrika sondern in Spanien, Italien oder Griechenland entschieden….dort waere zwar die Ausbeute schlechter….aber immer noch besser als in Deutschland. Gerade in Spanien im Landesinneren gibt es immense Brachflaechen die zum Teil wegen des Wassermangels dort zum Teil in Wueste uebergehen….das waeren die idealen Voraussetzungen fuer ein solches Projekt….man muesste natuerlich Leitungen bauen…..Fernleitungen….durch Frankreich hindurch……bei einer Bundesregierung die es nicht mal geschafft hat 400 km Stromtrasse von Nord nach Sued zu bauen…wohl eher utopisch.

    • Siehe Frau Künast, die einst prophezeite, daß die Bauern die zukünftigen Ölproduzenten sein werden. Davon will man nichts mehr wissen, sieht man doch jetzt die negativen Auswirkungen der Vermaisung auf die Insektenvielfalt für die die Grünen doch so vehement kämpfen. Noch ein Kuriosum: das Verfahren C.A.R.E, das Diesel aus Restfetten etc Diesel produziert, wird in Deutschland nicht zugelassen, damit kein Palmöl dem Ernährungsmarkt entzogen werden; (Teller statt Tank), auch das war eine grüne Idee, schon vergessen?

  24. Bei niedriger Bevölkerungsdichte kann man mit niedriger Energiedichte vielleicht ganz gut auskommen – bei hoher Bev.-dichte wie bei uns darf’s gerne bisschen mehr Energiedichte sein. Das ist die Kernfrage. Die Beduinen könnten mit Desertec schon was anfangen … .

    • Bei geringer Besiedelung, schlechten Transportwegen und großen Entfernungen ist die dezentrale Stromproduktion mit einfacher, leicht wartbarer Technik sicherlich interessant. Die Verlegung von Trassen, wie bei solaren Großanlagen erforderlich, macht jedoch die immanenten Vorteile zunichte. Die hohe Energiedichte fossiler Treibstoffe und das regionale Vorkommen stellen, bei Abwesenheit von Subventionen, eine unüberwindliche Konkurrenz dar. Ein zuverlässiger Dieselgenerator ist im Zweifel immer erste Wahl.

  25. Die von einer großen Schar inkompetenter Politiker und sonstiger Scharlatane dem Volk verordnete Energiewende, das zeigt sich immer deutlicher, ist ein in der Größenordnung bisher nicht da gewesenes “Wirtschaftsverbrechen“.

    • Die versprochene Strom-Autarkie mittels windkraft hat noch nicht mal auf der kanarischen Mini-Insel El Hierro geklappt. Da tuckert immer noch das alte Diesel-Kraftwerk zusätzlich.

  26. Vielen Dank für diese schöne Zusammenfassung.
    Ich habe im Regal noch Franz Alts Buch „Schilfgras statt Atom“ stehen.
    Was ist eigentlich daraus geworden ?

    • Gute Frage. Franz Alt treibt derweil sein Unwesen auf Telepolis. Älter ist er geworden, aber leider nicht schlauer, eher das Gegenteil davon.

  27. Immer wieder amüsant zu lesen und was bleibt einem denn noch anderes in diesen Zeiten als eine gehörige Portion Galgenhumor und ein herzhaftes Lachen über Schildbürgerstreiche am laufenden Band? Da ist es doch schon eine große Anmaßung, wenn wir uns heute über den Aberglauben und die Quacksalberei vergangener Jahrhunderte amüsieren. Wir stellen das heute mit dem Unwissen und der Leichtgläubigkeit der Energiegewendeten bei weitem in den Schatten. Die Folgen werden nicht so toll sein, aber Dummheit muss halt bestraft werden.

  28. Der redliche Stuttgarter Konstrukteur Jörg Schlaich hat doch jahrzehntelang gesagt, dass das Aufwindkraftwerk renditesicher betrieben werden kann ab ca. Marokko – und weiter südlich?! – Der projektierte 1000-Meter-Turm in Australien – wie weit ist der gediehen? – Es schien immer, als ob die Technik funktionieren würde, aber die Finanzierung nicht liefe, weil die voraussichtlichen Renditen von 2-2,5% Netto, die Schlaich als realistisch ansah, einfach zu niedrig wären, um eine riskante Innovation zu schaffen. – Alles falsch? Der Schlaich doch nicht so redlich – oder halt ein bisschen zu erfinderstolz?

  29. GROWIAN
    (Große Windanlage)

    1978 beschloss das BMFT den Bau der weltweit größten Windkraftanlage mit 100 Metern Turmhöhe und 100 Metern Flügeldurchmesser. Als Hauptkonstrukteur erhielt die MAN den Zuschlag.
    Für das Projekt wurde am 8. Januar 1980 die Growian GmbH gegründet, an der die HEW zu 46,7 %, die Schleswag zu 30,1 % und das RWE zu 23,2 % beteiligt waren.[4]

    Die Teilhaber und zum Teil auch das BMFT betrieben das Projekt auch mit politischen Motiven. Günther Klätte, Vorstandsmitglied des RWE, äußerte auf einer Hauptversammlung des Unternehmens: „Wir brauchen Growian (große Windanlagen), um zu beweisen, daß es nicht geht“ und erklärte, „daß Growian so etwas wie ein pädagogisches Modell sei, um Kernkraftgegner zum wahren Glauben zu bekehren“.
    Vom Finanzminister und ehemaligen Forschungsminister Hans Matthöfer wurde eine ähnliche Äußerung in Bezug auf die angenommenen finanziellen Schwierigkeiten überliefert: „Wir wissen, daß es uns nichts bringt. Aber wir machen es, um den Befürwortern der Windenergie zu beweisen, daß es nicht geht.“
    Nachdem die Anlage zum Spatenstich im Mai 1981 durch Die Grünen als „Feigenblatt“ der Elektrizitätswirtschaft verspottet wurde, wurde im RWE intern dafür gesorgt, öffentlich die Linie der Aufgeschlossenheit gegenüber alternativen Energieformen zu betonen und das öffentliche Interesse an Windenergie zu bremsen.

    Nicht zuletzt die Auslegung als Zweiblattrotor, der als Leeläufer auf der windabgewandten Seite des Turmes arbeitete, führte zu nicht beherrschbaren Lasten und Materialproblemen. Die Anlage wurde weitestgehend ein Misserfolg. Über die Jahre hatte sie weitaus mehr Reparatur- als Betriebszeiten und erreichte nicht einmal einen dauerhaften Testbetrieb. Bei ihrer Stilllegung hatten sich nur 420 Betriebsstunden angesammelt.

    Der Growian gilt als einer der größten Fehlschläge in der Geschichte der Windenergienutzung. Die Anlage konnte die an sie gestellten Erwartungen in keiner Weise erfüllen. Die wenigen gewonnenen Erkenntnisse fanden nur geringen Eingang in den Windkraftanlagenbau. Allerdings wurden etliche Lehren aus den begangenen konzeptionellen Fehlern gezogen, z. B., dass der Ansatz, eine rentable Anlagengröße ohne Zwischenschritte erreichen zu wollen, zum Scheitern verurteilt war.

    Auch wurde nach dem Scheitern des Growian-Projektes teilweise der Schluss gezogen, dass Windkraftanlagen mit mehreren MW Anschlussleistung technisch und wirtschaftlich nicht handhabbar seien. Diese Folgerung vor den damaligen Gegebenheiten wurde jedoch inzwischen vom technischen Fortschritt überholt. Etwa 25 Jahre nach der Stilllegung von Growian wurden ab den späten 2000er Jahren Anlagen mit gleichen Abmessungen und Leistungen (100 Meter Rotordurchmesser, 3 MW Nennleistung) in Großserie hergestellt. Seither bestimmt diese Anlagenklasse zunehmend den Markt und setzt das kontinuierliche Anwachsen der durchschnittlichen Nennleistung neu installierter Windenergieanlagen fort. Im Offshore-Sektor sind mit Stand 2015 noch deutlich größere Anlagen mit bis zu 8 MW und Rotordurchmessern bis ca. 170 m verfügbar. Anders als beim Growian wurden diese Anlagentypen jedoch Schritt für Schritt aus kleinen Anlagentypen mit wenigen dutzend bis einigen hundert Kilowatt entwickelt..

    • Aber selbst die allerneuesten Anlagen produzieren keinen Strom, wenn der Wind nicht weht.
      Und sie verwandeln herrlichste Landschaften in riesige Industrieanlagen und gefährden die Gesundheit der Anwohner.
      Diese Hauptsystemfehler sind nicht zu beheben, außer man hat die Absicht, Deutschland unbewohnbar zu machen.

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