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„Europäische Armee“ bleibt eine Fata Morgana

Polen baut womöglich 800 Panzer zusammen mit Südkorea

04.01.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Deutschland und Frankreich wollen Polen bei der Entwicklung eines neuen Panzers nicht dabei haben. Ohne Rücksicht auf übergeordnete strategische Überlegungen lässt man sich den gemeinsamen Bau von 800 Panzern entgehen. Die Polen suchen stattdessen einen Partner außerhalb Europas.

Anfang Dezember 2019 hat die Nato in London ihren 70. Geburtstag gefeiert. Es war nicht nur ein harmonisches Treffen, aber man war sich einig, dass man sich einig sein muss und dass es vor allem wegen Russland, China und wegen des internationalen Terrorismus keine Alternative zur Nato gibt. Unausgesprochen wurde auch klar, dass der Weg zu einer „europäischen Armee“ noch sehr weit, wenn nicht gar nur eine Fata Morgana ist.

TE EMPFIEHLT: DURCHBLICK SCHENKEN!
Eine europäische Armee – reales Ziel oder Fata Morgana?
Gleichwohl bleibt es richtig, dass die EU respektive die europäischen Nato-Mitglieder in Sachen Sicherheit und Verteidigung mehr Kooperation brauchen. Dafür ist an vorderer Stelle die Nutzung gleicher Waffensysteme notwendig. Hier aber hakt es gewaltig, wie die aktuelle Entwicklung um die Modernisierung der polnischen Panzerarmee zeigt. Es geht um neue Panzer für die polnische Armee, die von allen mittel- und osteuropäischen Nato-Armeen mit 118.000 Soldaten und 640 Panzern die stärkste ist und für die das Land – anders als die meistern Nato-Länder – mittlerweile mehr als zwei Prozent des BIP für Rüstung (Deutschland 1,38 Prozent) ausgibt. Polen ist damit durchaus ein militärisches Schwergewicht, es leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Ostflanke der Nato.

Nun also steht auf der Wunschliste der Polen ein moderner, neuer Panzer, zumal das seit 1999 zur Nato gehörende Polen in seinen Panzerbeständen immer noch überholte Sowjetmodelle hat. Frankreich und Deutschland sind gleichzeitig dabei, einen neuen Panzer zu fabrizieren. Vor allem will man damit einen Beitrag zur Vereinheitlichung und damit zur Verbesserung der Schlagkraft der Nato leisten. Denn in den europäischen Nato-Armeen gibt es 17 verschiedene Kampfpanzer bzw. insgesamt 37 unterschiedliche Kampf- und Schützenpanzermodelle. Daraus will man einen einzigen machen, das ist das Ziel einer französischen Initiative – mit Deutschland als Hauptpartner. Der neue Panzer soll unter dem Namen „Main Ground Combat System“ (MGCS) laufen und Ende der 2030er Jahre eingeführt werden. Es ist die Rede von einem Bedarf an 2.500 Stück. Ein „Leopard-3“ soll es also nicht werden.

Widerstand gegen eine polnische Beteiligung kommt indes aus Frankreich. Hinter vorgehaltener Hand heißt es dort, Polen würde sich zu sehr an den USA orientieren. Diese Präferenz der Polen für die USA ist sichtbar. Polen bot den USA 2018 nämlich an, entgegen der Nato-Russland-Grundakte vom 27. Mai 1997, die dergleichen eigentlich einschränkt, eine US-Panzerdivision dauerhaft in Polen zu stationieren und dafür zwei Milliarden US-Dollar für Infrastruktur und anderes aufzubringen.

Überhaupt kauft Polen Waffen mittlerweile vor allem in den USA – etwa 32 US-Kampfflugzeuge vom Typ F-35 mit einem Volumen von 6,5 Milliarden Dollar. Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak kündigte zudem an, 20 amerikanische mobile Raketenwerfer samt Munition vom Typ Himars für mehr als 400 Millionen Dollar anzuschaffen. Polen zählt unter anderem wegen solcher Investitionen zu den gerade mal sechs europäischen Nato-Ländern, die zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aufbringen und somit die Zielvorgabe des Bündnisses einhalten. In den nächsten Jahren will die Regierung in Warschau diesen Wert sogar auf 2,5 Prozent steigern. 

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Widerstand gegen eine polnische Beteiligung am MGCS-Panzerprojekt kommt aber auch aus Berlin. Man habe schlechte Erfahrungen mit europäischen Großprojekten gemacht: siehe Eurofighter oder Transportflugzeug A400M. Außerdem argwöhnt man, dass mit einer polnischen Beteiligung am MGCS-Panzerprojekt die deutschen Unternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann sowie das französische Unternehmen Nexter Anteile verlören. Frankreich und Deutschland (manche sprechen von einem Koch-Kellner-Tandem) schließen Polen jedenfalls mehr oder weniger klammheimlich von Rüstungsprojekten aus; man lässt sich ohne Rücksicht auf übergeordnete strategische Überlegungen einen gemeinsamen Bau von 800 Panzern entgehen.

Für einen groß angelegten Kauf von Panzern bietet sich den Polen nun ein Partner in Fernost an: Südkorea. Das Unternehmen Hyundai Rotem würde Polen eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Version des Modells K2 anbieten – und sogar den Technologietransfer, den sich Warschau wünscht. Es ist die Rede von 800 Exemplaren. Nach so einem Deal würde Polen übrigens über mehr moderne Kampfpanzer verfügen als Deutschland und Frankreich zusammen. 

Fazit

Es knirscht weiter in der Nato. Wenn Polen bilaterale Verträge mit den USA oder Südkorea abschließt, wird das Zusammenwachsen der europäischen Armeen noch schwerer. Die europäische Rüstungsindustrie wird damit weiter atomisiert. Oder aber es droht nach dem Brexit gar ein Auseinanderdriften der Nato in zwei Achsen: eine Washington-London-Warschau versus Paris-Berlin.

Vor allem aber: Die Sorge Polens um Russlands Militärpolitik ist alles andere als irrrational. Man muss die Polen verstehen. Zu ihrer historisch geprägten DNA gehört die Erfahrung mit Fremdherrschaft. Diese geht heutzutage gottlob nicht mehr von einem „Deutschland über alles“ aus, sondern sie ist tief geprägt erstens von den Erfahrungen mit dem russischen Zarenreich, Preußen und Österreich. Nach den drei polnischen Teilungen 1772, 1793 und 1795 hatte Polen bis 1918 aufgehört, als souveräner Staat zu existieren. Zweitens: Am 23. August 1939 gab es den Hitler-Stalin-Pakt, nachfolgend am 1. September 1939 den deutschen Überfall auf Polen. Aktuell kommt – drittens – für die Polen wie auch für die „drei baltischen Tiger“ Estland, Lettland, Litauen als Sorge vor allem die martialische Politik Putins in Sachen Georgien (Einmarsch der Russen und 5-Tage-Kaukasuskrieg 2008), Krim (Annexion im Februar/März 2014) und Ostukraine (ab April 2014) hinzu.

Ferner: Polen hat eine 500 Kilometer lange Küste zur Ostsee, die von Russen (und Chinesen) zu großen Seemanövern befahren wird. Polen hat über die Ostsee-Enklave Kaliningrad eine 232 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland. Dort hat Russland im Mai 2018 begonnen, Iskander-Raketen zu stationieren. Diese Flugkörper haben eine Reichweite von 500 Kilometern, womit sie Warschau, Berlin oder Kopenhagen erreichen können. Russland hat mit dem Panzer-Modell T-14-Armata einen hochmodernen Panzer mit effektiver Schnellladevorrichtung. Experten meinen, dieser Panzer sei sogar dem Leo-2 überlegen. Russland hat drei Viertel seiner Luft- und Seebasen sowie 70 Prozent seiner Landstreitkräfte westlich des Urals stationiert.

Das sind die Fakten – nicht nur die für Polen relevanten Fakten.

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108 Kommentare

  1. Die Linie Washington – London wird mit Sicherheit kommen, dafür sorgen die Deppen in der EU schon. Polen wird sich dieser Linie anschließen, auch wenn das Panzerproblem nicht wäre. Schon aus Angst vor Russland und aus Unsymphatie gegen Deutschland.
    Und Frankreich wird dann unter irgend einen Vorwand die Achse Paris – Berlin schleunigst verlassen, um nicht auf der falschen Seite zu stehen.
    Der Deutsche Michel wird wie einst wieder allein gegen alle dastehen. Diesmal aber ohne militärische Mittel und kann bequem geplündert werden.
    Merkel, von der Leyen und dieser Spaßvogel Maas sorgen schon bestens dafür, das europaweit eine Situation wie in den 30er Jahren entsteht. Vielleicht hilft uns dann der Iran, zu dem Maas so gute Kontakte pflegt.

  2. Es tut mir leid hier dem geschätzten Herrn Kraus widersprechen zu müssen. Er gerät in Widerspruch zu seiner eigenen (zutreffenden) Argumentation in seinem Buch „Nicht einmal bedingt abwehrbereit“, in dem er zu Recht darauf hinweist, dass wir eine eigene Rüstungsindustrie brauchen und das bei Gemeinschaftsprojekten zu viele Köche den Brei verderben (S. 104, 108 u.a. mit Beispielen). Arbeitsteilung ist traditionell wirtschaftlich und Deutschland sollte da, wo es führend ist, der Produzent/Lieferant bleiben: Zum Beispiel im Fahrzeugbau, einschließlich Panzerfahrzeuge, bei einem Teil der Artillerie und beim Bau konventioneller U-Boote und kleinerer Kriegsschiffe. In den übrigen Bereichen sollten wir zum Stopfen wenigstens grober Löcher kurz entschlossen zukaufen.

  3. Die neuen Panzer werden Ende der 2030er Jahre eingeführt, zu der Zeit sind Verbrenner bereits verboten. Der windradarme Pole wird hierbei ausgeklammert weil seine E-Panzer mit Kohlestrom betrieben werden müssten und das im Falle von kriegerischen Handlungen zu einer nicht hinnehmbaren Umweltbelastung führen würde.

  4. Gut für die Polen.
    Ein Nationalstaat braucht eine Armee, die stark genug ist sich zu verteidigen.

    Deutschland geht in dem EU Eintopf auf und braucht das anscheinend nicht. Wir haben Maas, das muß reichen.

  5. Polen sollte auch klar sein, dass die russischen Hyperschallraketen nicht mit Panzern bekämpft werden können.

    Die Panzer taugen eher dazu die Grenzen zum maroden und wehrlosen Deutschland zu sichern oder gar dort einzumarschieren und die geforderten Reparationen („Rheinlandbesetzung“) einzutreiben.

  6. Als Pilotprojekt für eine einheitlich ausgerüstete europäische Armee schlage ich in einem ersten Schritt das einheitliche Design für Uniformknöpfe vor.
    Bei einem solchen europäischen Projekt werden für viel geringere Kosten alle nationalen Probleme sichtbar.

  7. … machen wir mal ein kleines Gedankenexperiment. Polen stellt Reparationsforderungen an Deutschland in Höhe von 750 Milliarden Euro und bekräftigt dies, da politisch-diplomatisch nicht durchsetzbar, mit verdeckter militärischer Mobilisierung.
    Ein langes Wochenende reicht aus, sich mit einer starken Panzertruppe im Handstreich weite Landstriche im Nordosten Deutschlands als Faustpfand zu sichern. Leyens EU Kommission sagt du, du, du, die EU ist aber ein Friedensprojekt. Die anderen NATO-Staaten sagen, das ist ein bilaterales Problem, man hält sich zurück, das sollen die beiden Staaten untereinander ausmachen. Fast möchte man sich ein solches Szenario herbei wünschen, um die Probe aufs Exempel zu bekommen, dass die Merkel-Memmen in einer echten Bedrohungslage nur rumeiern würden…

  8. Wie recht doch Eisenhower hatte:
    „In the councils of government, we must guard against the acquisition of unwarranted influence, whether sought or unsought, by the military-industrial complex. The potential for the disastrous rise of misplaced power exists and will persist. We must never let the weight of this combination endanger our liberties or democratic processes. We should take nothing for granted. Only an alert and knowledgeable citizenry can compel the proper meshing of the huge industrial and military machinery of defense with our peaceful methods and goals, so that security and liberty may prosper together.“ (1961)

  9. Die Linie Washington-London-Warschau hat schon aus der Historie Tradition. Schon 1942 wurde sie der Linie Berlin-Paris vorgezogen.

  10. Das ist doch mal ne gute Nachricht! Denn wenn es mit dem neuen MGCS nicht so richtig klappt, können wir immerhin bei den Polen funktionsfähiges Material kaufen.

  11. Ob Polen sich eher an den USA orientiert oder nicht ist Sache der Polen. Mit der Kindergartentaktik ‚ich lasse dich nicht mitspielen bei meinem neuen Panzer‘ wird sich das garantiert nicht ändern.
    Wenn man schon in einem Bündnis zusammenarbeitet, sollten die Interessen des Bündnisses vorrangig sein. Die Vereinheitlichung der Panzerwaffe wäre ein solches.
    Das Frankreich eher gegen einen US-hörigen Partner ist, ist durchaus verständlich – nur bringt das nichts, solange die NATO am amerikanischen Tropf hängt. Realpolitik wäre die Einbindung der Polen und eine Aufteilung der Produktion – das würde auch die Wirtschaftsstandorte enger aneinander binden, egal was Washington gerade sagt.
    Dazu ist Europa leider nicht in der Lage. Man lässt die Amis die Drecksarbeit machen und suhlt sich im Antiamerikanismus.
    Wer A sagt, sollte auch B sagen – NATO auflösen, EU-Armee schaffen und fertig.

  12. Wir sollten unsere eigenen Streikräfte endlich stärken und das Geld dafür aus der Streichung von Sozialleistungen nehmen.

    Und jeder sollte in diesem Zusammenhang wissen, Deutschland ist nicht umgeben von Freunden (dramatischer will ich das nicht ausdrücken)! Das weiß jeder seit der Wiedervereinigung, den griechischen Schuldenprotesten und aufgrund der Rhetorik der aktuellen (antideutschen) polnischen Regierung!

    Und wenn es unserem Land weiterhin gut gehen soll, dann wäre es unvorstellbar wichtig, Polen langfristig klein zu halten. Denn wenn sie könnten und wir schwach sind, dann würden sie uns nach ihrer letzten territorialen Westverschiebung 1945 auch noch das Land westlich der Elbe nehmen – unterstützt durch deutsche Helfershelfer. Das sollte niemand vergessen und auf die leichte Schulter nehmen.

    • Verstehe leider die negativen Bewertungen nicht.
      Dürfte an den nich—vorhandenen Geschichtskenntnissen liegen und das Verständnis was mit Grosspolen gemeint ist und das Verhalten der Polen in den 20er und 30er Jahren. Stichwort: russischer—polnischer Krieg.

  13. Der neue Panzer soll „Ende der 2030er Jahre“ eingeführt werden. Das kann nicht stimmen. Mehr als zehn Jahre kann die Entwicklung unmöglich dauern – und wenn doch, ist Europa als eines der Wissens- und Könnens-Zentren neben USA und Fernost erledigt.

  14. Immerhin haben dann die Polen 800 funktionierende Panzer, während die deutschen Panzer, wegen CO2 Einsparung, nicht aus den Kasernen bewegt werden dürfen.

    • Die Panzer dürfen nicht fahren, weil von der DUH überall Dieselfahrverbot ist. Besser man baut Lastenräder.

    • Abwarten. Die Entwicklung der E-Panzer läuft!Berlin-Paris sind sich nur nicht einig welches Strommodell für militärische Ladesäulen es sein soll. Berlin bevorzugt das Windstrom Modell, obwohl es eine längere Ladezeit mit sich bringt.

    • Schon Ferdinand Porsche führte dem GröFaz einen elektrisch angetriebenen Panzer vor. Damals mit Kabel, da die Batterien „noch nicht fertig“ waren. :-O

  15. Besser einen funktionierenden Spatz in der Hand, als einen fragwürdigen Tauben auf dem Dach…
    Polen setzt auf Landesverteidigung und nimmt wohl das, was den größten Kosten/Nutzen-Effekt für das Land zu haben scheint. Dagegen ein Deutsch-französisches Großluftprojekt. Da füllen sich vermutlich nur europäische Heuchler die Taschen…

  16. Ich finde es stets beruhigend, wenn jds. Verhalten seinen Interessen zu folgen scheint. Der französich-deutsche MBT* soll 2030 fertig sein, aha. Daß heißt nach den Erfahrungen der Vergangenheit Einsatzbereitschaft nicht vor 2060. Außerdem mindestes doppelter Preis. Der koreanische K2 ist bewährt, kann in mehrfacher Hinsicht auf die besonderen Belange des polnischen Lastenhefts angepaßt werden und die Ersatzteil und Munitionsbeschaffung erfolgt natürlich in Lizenz und in Polen. Auch Südkorea hat das Problem, bei seinem mitlitärischen Großgerät nicht auf wirtschaftliche Stückzahlen zu kommen, also sind Kooperationen eine gute Sache für beide. Zumal es zwischen Polen und Südkorea niemals einen Konflikt geben kann. Naja, vielleicht einmal um die Marskolonien, aber das ist ja noch ‚was hin. Und daß sich Polen auf die VSA verläßt, ist völlig logisch. Wer sonst würde ihnen denn zu Hilfe kommen, wenn es darauf ankommt? Im übrigen ist das wahrscheinliche Kriegstheater keineswegs der russische Großangriff, die haben weiß Gott andere Sorgen dort an der Moskwa. Nein, es ist ein inner- und mitteleuropäischer Bürgerkrieg, vergleichbar den Kriegen auf dem Balkan nach dem Ende Jugoslawiens. Da sind 800 MBTs durchaus geeignet, den Krieg vom eigenen Territorium fernzuhalten.
    [*MBT: = main battle tank]

  17. Polen ist die letzte westliche Bastion vor Russland. EU bzw Nato stören nur bzw. werden gar nicht gefragt. USA machen das schon alleine. So einfach ist die Wahrheit!

    • Krieg ist ein dynamischer Vorgang. Was machen die Amis mit dem Nachschub im V Fall ? Da liegen einige Tausend Kilometer Wasser zwischen Polen und den USA. Warum sollten die Russen Polen angreifen, die haben genug innere Probleme. Und im Osten spielt China auch noch mit. Denken an den vergessenen Amur Konflikt und die ungerechten Verträge aus alter Zeit. Noch gilt der Satz der Feind meines Feindes ist mein Freund.

  18. Herr Kraus, Sie müssen sich um Polen keine Sorgen machen, die Amerikaner sind schon längst da und sie werden sich schon drum kümmern. Deutschland bzw. Frankreich sind nicht wichtig bzw. stören nur !

  19. Merkel sagte, man kann die Landesgrenze nicht schützen.( Sinngemäß) Polen hat eine andere Meinung. Zumindest sie sind entschlossen es im Notfall zu versuchen. Und nicht nur sie.

  20. Der ehemalige österr. Vizekanzler Bussek, sagte einmal ungefähr Folgendes: wenn die Deutschen und die Russen sich wieder einmal gut verstehen , wird’s den Polen schlecht. Die Historie hat da zu oft den Polen gezeigt welches Schicksal ihnen droht wenn sie zwischen zwei desöfteren Machtgierigen aufgerieben werden . Daher orientieren sie sich an der einzigen starken Schutzmacht, der sie einigermaßen vertrauen. Ebenso die Balten. Frankreich spielt dabei die eigenen Spielchen und war gegenüber den USA schon immer zwiegespalten. Eines ist den Polen und den Balten jedoch klar : bei eventuellen gierigen Pfoten des russischen Bären , gibt es nur einen auf den sie sich verlassen können. Und das ist gewiss nicht Berlin. Anscheinend auch nicht Paris.

  21. Danke für Ihre sachkundige und verantwortungsvolle Stellungnahme, leider zu viele Michel verstrahlt bzw. durch Geschichtsschreibung der Sieger narkotisiert!

    • Spielen Sie Schach, dann wissen Sie wer Bauer ist und wer nicht. Die Mächtigen brauchen die “Bauern” um sie opfern zu können und um ihre Macht zu sichern. Wieviele Soldaten mussten am Ende des WK2 ihr Leben lassen, nur damit die Nazi Clique noch ein paar Tage länger im Bunker Überleben konnte.

  22. Sobald Sie einmal einem gut bewaffneten Räuber gegenübergestanden haben, der ihnen alles, auch die Kleidung, abnimmt, sie anschließend nur zum Spaß noch ein wenig quält um dann vor ihren Augen ihre Frau zu vergewaltigen, werden Sie über das Thema Selbstverteidigung und Wehrhaftigkeit garantiert anders denken. Vielleicht, nur vielleicht, führte das sogar dazu, daß auch Sie den Sinn einer angemessenen Verteidigungsfähigkeit für ein Land, in dem es was zu holen gibt, erkennen.

  23. Die Idee, daß ein Land auf eine funktionierende Armee zur Landesverteidigung genauso gut verzichten kann, damit Gelder frei werden, die dann für Konsumzwecke genutzt werden können, ist eine neudeutsche Idee, die sonst niemand teilt, der halbwegs bei Sinnen ist. Aber auch andere staatliche Bereiche werden ja auf Verschleiß gefahren oder für überflüssig gehalten, von den Straßen über die Bildungseinrichtungen bis hin zur sicheren Energieversorgung und Mobilfunk bzw. Internetanbindung.

    So bleibt genug Geld für die Förderung islamischer Großfamilien und MuFls, sowie prima Verdienstmöglichkeiten für allerlei regimetreue NGO’s und die linken Fußtruppen im Kampf gegen den rechten Bürger.

    • Wenn man sich in der Mitte Europas befindet, ist man laut unserer Politiker nur von Freunden umgeben. So lebt es sich gut, bis man feststellt, das eines Tages das Geld für solche Freikauf Träume nicht mehr vorhanden ist. Also wird man dann den letzten Rest von Wehrtechnik den Franzosen zu Füßen legen, und als Kellner weiterwursteln.

  24. Wer die Geschichte Polens betrachtet,der versteht deren Sorge.
    Das gerade Frankreich mit Deutschland als Sozius sich gegen die Polen stellt ist nur verständlich,wenn man in Betracht zieht,das die politische Bilanz der Polen in den letzten Jahren beiden nicht in den Kram passt,man sehe nur die dümmlichen Forderungen aus Berlin und Paris,wenn es um Innere Angelegenheiten der Polen geht.
    Das die Polen sich da lieber mit anderen anfreunden,das muss nicht verwundern,das ist logische Konsequenz!!

  25. Polen kauft was es auch zeitnah verwenden kann und seinen Zweck erfüllt. Derweil füllen die europäischen Rüstungsprojekte gewisse Taschen, aber nur selten kommt etwas Brauchbares dabei heraus. Polnischer Pragmatismus ist sicherlich zielführender.

  26. Ja, es knirscht gewaltig in der Nato. (Nicht nur dort!)
    17 Panzermodelle u. 37 Schützenpanzermodelle!
    Welch eine eine – nicht nur die Nato betreffend – geradezu „Selbstdemontage“!

    • Wichtig ist doch, dass die verfügbare Munition (ggfs. auch die des vermeintlichen Feindes) auf alle Geschütze desselben Kalibers passt. Nicht wie zu meiner Bundeswehrzeit, als die Kalaschnikov zwar mit G3-Munition schießen konnte, nicht aber umgekehrt.

  27. Wer bitte braucht diese Panzer? Ursache ist die durchgeknallte Russlandphobie der Polen. Daher wird gerüstet. Diese Panzer kosten Mrd. und werden nur verschrottet werden. Null Nutzen.

    • Russland annektiert gern mal Gebiete seiner Nachbarländer.

      • Von welchem Baum der Erkenntnis haben Sie denn genascht?
        Oder noch Nachwirkungen der Silvesterfeier?
        Ukraine, Georgien, Tschetschenien/ Dagestan, wer war da primär „aktiv“?
        Wer plante die nächste Farbrevolution in Weißrussland?

      • Man sollte bei der, Krim aber schon die Besondere Situation beachten,
        besonders in Punkto bedeutende Militärstützpunkte von Rußland.
        Auch die Zusammensetzung der Bevölkerung.
        Was hätte wohl in gleicher Situation die USA gemacht?
        Auch bei der Ostukraine sollte Man genauer hin schauen.
        Und dann sollte Man auch noch mal betrachten, wie das so war mit dem Umsturtz in der Ukraine weg von Rußland. Wer da in wesentlicher Form zumindest mit Treiber / verantwortlich war. Geht es nicht vor allem darum Rußlasnd klein zu kriegen und immer weiter „auf den Pelz“ zu rücken.
        Konnten eine Zeit lang nicht Amerikanische Gesellschaften Bodenschätze in Rußland ausbeuten und den Hauptreibach machen. Man hatte so Rußland gewissermaßen auch landesintern „im Griff“. Das wurde von den Russen dann abgestellt und Russen machen das Geschäft ohne Amerikanische Firmen?
        Hat Amerika zum Ende der Obama Amtszeit nicht 10 Mil. Dollar genehmigt/ bereitgestellt zur „Unterstützung“, Förderung / Ausbau der Opposition in Rußland?

      • Wie so oft , übertreiben es die USA. Das hat sicher auch Trump festgestellt. Die Gehirnwäsche unserer Medien verdecken meistens die Hintergründe der Pläne und Taten der US Administration. Serbien, Ukraine , Libyen, Syrien usw. lassen Grüßen. Die tumbe deutsche Politik, die dadurch ihrer Unregierbarkeit sowie Abschaffung entgegengeht, versucht das dann noch als Erfolg für die Menschenrechte zu verkaufen. Erbärmlicher geht es nicht.

      • Die Ost Ukraine ist von russischsprachinger Bevölkerung geprägt. Ausgedehnt hat sich die NATO die eine Einziehung der Ukraine in den Einflussbereich anstrebte. Und die Krim war Russisch before Chruschtschow die verwaltungstechnisch in der Sowjetunion zur Urkraine umhängte. Die Russen machen Großmachtpolitik wie die Amis und Chinesen. Nicht besser oder schlechter.

      • Vielleicht hat es sich noch nicht bis Köln herumgesprochen, aber VOR Katyn gab es bereits einige andere Massaker.
        Nein, nicht nur Deutsche waren davon betroffen. Aber informieren Sie sich besser selbst, der Lerneffekt ist dann größer…

    • Daran ist nichts durchgeknallt. Die Geschichte gibt den Vorsichtigen und vor Allem den Vorbereiteten recht.

  28. Im Zeitalter des Drohnenkrieges erscheint mir so ein Panzer rausgeschmissenes Geld. Wenn man selbst gar nicht auf dem Schlachtfeld erscheint, und mögliche Gegner aus heiterem Himmel ihre Leute verlieren, dann ist das doch bestimmt sehr frustrierend. 2500 Panzer ist da eher eine Bedarfsgröße aus Rommels Zeiten. Eher muss man davon eine Vorstellung entwickeln, wie zukünftige Kriege aussehen könnten, oder noch besser, wie man sie gewinnt.

    • Sie irren, herkömmliche UAV bestehen nur in asymmetrischen Einsatzszenarien, wenn also der Gegner nicht über Flugabwehrwaffen verfügt. In der klassischen militärischen Auseinandersetzung verfügt der Gegner jedoch darüber. So konnte der Iran ohne weiteres eine amerikanische, nicht mit Selbstschutzsystemen ausgerüstete, hoch fliegende Drohne abschießen. Der schwere Kampfpanzer wurde schon oft totgesagt, stellt aber nach wie vor ein unverzichtbares Waffensystem zur Beherrschung des Gefechtsfeldes dar. Die russische Armee, für die Feuerkraft das wichtigste Kriterium der Offensive darstellt, modernisiert derzeit ihre Kampfpanzer umfangreich und führt sogar neue Typen ein. Das hat Polen längst erkannt und ist den strategischen Schnarchnasen in unserem Verteidigungsministerium weit voraus.

      • Der Krieg der Zukunft wird ohne Panzer geführt, und wenn die Amis das wollen, knipsen sie dem Iran in wenigen Tag das Licht aus, ohne das Land überhaupt zu betreten.

      • Halte ich für Unsinn. Panzer in Kombination mit Hubschraubern ist das was die Amis die letzten 20 Jahre gemacht haben. Zukünftig werden das Dröhnen machen und unbemannte Panzer.

  29. Wenn es um Rüstungs- und Geopolitik geht, scheint bei den deutschen Rechten als auch Linken der Realitätssinn verloren zu gehen, wie man hier auch im TE-Kommentarbereich lesen kann. Die Welt bestünde quasi aus Sunshine, Lollipops and Rainbows. Newsflash!: Seit spätestens Chamberlain wissen wir, dass Appeasement-Politik nicht funktioniert. Die Reaktion der Osteuropäer auf Putins ‚Heim ins Reich‘-Politik ist daher absolut nachvollziehbar.

    Schon die Römer wussten es: Si vis pacem para bellum.

    • Sehr richtig:
      Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor.
      Oder wie man in China sagt: Nichts hält des Anderen Schwert besser in der Scheide als das eigene geschliffene Schwert. –
      Was D. (Die EU!) in vielerlei Beziehung macht ist nichts Anderes als eine „Einladung“ an sämtliche „Spitzbuben“ dieser Welt. –

      Was ich nicht glaube(!) ist, dass Putin weiter „arondieren“ will oder wird.
      Er hat genug damit zu tun zu „konsolidieren“. –

  30. Wenn der gemeinsame Bau von Panzern so ein Erfolgsmodel wie der Kampfhubschrauber wird, sollte man lieber noch alte Panzer vom Schrottplatz in Thüringen retten. Die können wenigstens fahren.
    Nicht das man hinterher noch Panzer mieten muss, wie Helikopter vom ADAC, damit die Piloten mangels Flugstunden nicht ihre Pilotenlizenz verlieren.
    Bei den Panzern gibt es dann wieder eine Eierlegendewollmilchsau, wo an alles gedacht wurde und nix funktioniert. Das verschlingt wieder Milliarden und wird so laufen wie mit der A 400 M.

    • Plus Schwangeren gerechte Ausstattung für ca. 35000 Euronen, je Panzer, nicht je Panzerflotte. Mutterschutz ala **, die offenbar von den diesbezüglich geltenden Gesetzen Zero Ahnung hat.

      • Bei uns arbeiten schon genügend Firmen bei einem Panzer mit. Panzerwanne Rheinmetall, Turm KraussMaffeiWegmann, Motor je nach Modell Mercedes, MTU, MAN, Getriebe ZF,
        Bewaffnung Rheinmetall.
        Dazu noch ne Menge Elektronik, Sensor und Steuergedöns, nebst anderer Zulieferer von Kleinkram bis zur Munitionskiste.
        Jetzt stell man sich nur vor, in den Produktionsprozess will ein anderes Land mit X Firmen mitmachen. Wie viel Teile will man den quer durch Deutschland und Frankreich fahren ?
        Bei Problemen in der Technik fängt es mit der Sprache schon an. Hier in der Rüstungsindustrie sprechen die wenigsten Leute französisch.
        Bauen sich die Briten oder Australier hier spezielle Militär LKW, wo die noch Fahrzeuge spezifizieren, kann man mit denen englisch reden.
        Mit einem Dieselmotorenspezialist vom Bodensee ist das schon schwieriger, bei dem Dialekt.

        Hier in Deutschland ist alles vorhanden, um Militär LKW, Radpanzer, Kampfpanzer, Schützenpanzer und Panzerhaubitzen zu bauen.
        So einen Panzer mit Frankreich zu bauen, ist logistisch schon Unsinn. Unfassbar wer sich so einen Unfug ausdenkt.

    • Ob die Polen bei Ihren neuen Panzern wohl auch Wert darauf legen, daß diese Schwangere gerecht sind? Oder ob den Polen eher die Einsatzfähigkeit und Kampfkraft wichtig ist?
      Vielleicht weil die Polen gar nicht auf die Idee kommen Schwangere in Panzer zu setzen, besonders nicht im Ernstfall?

    • Man hat doch lange Truppentransporter von den Russen gemietet. Vielleicht haben die auch Panzer im Angebot?

  31. Für Südkorea ist die Armee die Bestandsgarantie und die Bewaffnung dementsprechend verlässlich – und es ist kaum eine Situation vorstellbar, in der Südkoreaner bei polnischen Panzern den irgendwo versteckten Not-Aus-Schalter betätigen sollten. Französische Technik hingegen (man sehe sich nur ihren verrosteten Seelenverkäufer von einem Flugzeugträger an), und dazu noch unter der Oberherrschaft einer gegenüber den V4 immer herrischer auftretenden EU… ‚Nuff said.

    • Es geht doch real nur darum, daß die Franzosen ihren Schrott moderniesieren und wir das bezahlen. So viel Wahrheit will hier aber keiner aussprechen, obwohl selbst eine AKK das begreifen dürfte.

    • Zur Qualität französischen Wehrtechnik: der Flugzeigträger ist nach der planmäßig erfolgten Überholung technisch auf dem neuesten Stand, das Kampfflugzeug Rafale dem gleich alten deutschen Eurofighter hinsichtlich der Verfügbarkeit, Einsatzbereitschaft und Waffenintegration weit überlegen und die französischen Fregattenprogramme werden mit Erfolg realisiert, während diesbezüglich die deutschen Programme in den Mühlen der Bürokratie hängen bleiben bzw. endlos nachgebessert werden müssen und laufend teurer werden. Man sollte schon wissen, worüber man schreibt.

  32. Die Polen setzen auf eine Panzerarmee und US Waffen. Der springende Punkt ist, Polen gehört weder in die EU noch in die Nato! Ja klar, die Russen werden Polen angreifen nachdem sie Litauen, Estland, Lettland und die Ukraine mit ihren Panzerarmeen niedergewalzt haben. Ja klar, an der Grenze zu Königsberg stehen ganze hochgerüstete Armeen bereit in Polen einzumarscheiern und dann tummeln sich noch russische und chinesische(Sic!) Schiffe an der Ostseeküste von Polen rum. Herr Kraus, ich bitte sie! Kriegshetzerei geht anders, viel subtiler.
    Den Russen als neues Feindbild aufzubauen ist nun wirklich letztes Jahrhundert. Ich verstehe, daß die Nato ein Feindbild braucht, gerade wo die eigenen Mitglieder im Süden Griechenland, Zypern, Türkei dabei sind sich untereinander zu beharken. Da braut sich was für die Nato zusammen was sie ins Mark treffen kann. Natopartner Türkei marschiert in Syrien ein und unterhält Basen im Irak. Jetzt will die Türkei in Libyen etwas Krieg spielen, weil sie die Ergasvorkommen vor Zypern wollen. Und dann kommt die Gefahr aus dem Osten? Stimmt, nur ein kleiner Unterschied, aus dem nahen Osten!

    • Jedes Militärbündnis von der Größe und Bedeutung wie die NATO braucht ein solides Feindbild zur Sicherung seiner Eigenexistenz. Im Zug der Erweiterung der NATO und zu Zeiten Jelzins in Russland, ist dieses Feinbild beinah verloren gegangen. Die NATO nur als Instrument zur globalen Absichererung von Handelswegen und als Ordnungsmacht etwa in Angelegenheiten wie Afghanistan oder dergleichen schien ein bißchen dünn zu sein.
      Putin mit seiner Rekonstruktion Russlands und der Idee der GUS, Gemeinschaft unabhäniger Staaten (Nachfolgestaaten der Sowjetunion) unter Einbeziehung auch Georgiens und der Ukraine, die wie sich herausstellte konfliktträchtig war, bildete den Hintergrund, wieder ein solides Feindbild aufzubauen.
      Die Verhandlungen Russlands mit EU und NATO in Betreff baltische Staaten und Eingliederung in die zivilen und militärischen Bündnissysteme konnten befriedigend beendet werden. Bei Georgien und der Ukraine war dann allerdings Ende in Sachen vollständiger Veränderung geopolitischer Paradigmenwechsel.
      Wie es weiter ging ist bekannt. Das vollständige Feindbild konnte wieder hergestellt werden im Ablauf der ukrainischen Krise und des Schaffens neuer Tatbestände auf der Krim durch Russland.
      Im Moment erscheint die EU als außenpolitisch schwach und passiv,- siehe Nahost, – Russland stark und aktiv. Wo die Ursachen dieser Diskrepanz liegen, wäre einer besonderen Analyse anheim gestellt.

    • @ Priess
      ihr Zynismus wurde hier wohl nicht ganz verstanden 😉

      • Zum ersten mal in 2 Jahren bekomme ich negative Bewertungen. Warum? Ich habe nur beschrieben, was aktuell die Realität ist. Wer es noch nicht begriffen hat, die Notwendigkeit der Nato entscheidet sich nicht an der polnischen Grenze, sondern an den Grenzen von der Türkei, Syrien, Iran, Irak, Libyen, Zypern und, das ist die größte Gefahr, Griechenland. Ich habe seit Jahren Morgens vor die Tür geschaut aber kein Russe weit und breit. Aber kriegsgeile Politiker zuhauf! Wer Bürger dieses Landes in den Krieg schicken will, den fordere ich auf, nimm eine Waffe in die Hand und geh voran.

      • Na, die Bewertungen sind ja inzwischen von -9 auf + 4 gedreht. Macht insgesamt 13 positive Punkte. Alles gut. Bei manchen Zeitgenossen fällt der Groschen eben etwas langsam. Ist normal.

  33. Polen wäre gut beraten, wenn es eine Politik der Versöhnung und des Ausgleichs mit Russland in gesamteuropäischem Interesse begänne, wie seinerzeit de Gaulle und Adenauer zwischen den beiden „Erbfeinden“ Deutschland und Frankreich.
    Im Lauf seiner Geschichte war Polen nicht nur Opfer sondern auch Täter und Angreifer in Bezug auf Russalnd, was gerne in Polen verdrängt wird.
    Die polnischen Teilungen, es waren drei, im 18.Jahrhundert, sind gewiss ein polnisches Trauma ebenso der Krieg von 1939 mit der Allianz von Stalin und Hitler. Andererseits hat sich Polen nach Wiedererlangung seiner Staatlichkeit 1918 nicht gescheut, gleich einen militärischen Angriff in Richtung Russland zu starten bis vor die Tore Kiews. Dieser Angriff wurde durch den legendären Reitergeneral Budennyi gestoppt und aufgelöst. Ein Kapitel europäischer Geschichte, das heute völlig vergessen und nicht mehr präsent ist.

    Wen es interessiert, kann „Die Reiterarmee“ von Isaak Babel lesen, der dabei war und diesem Abschnitt polnisch/russischer Geschichte ein literarisches Denkmal gesetzt hat.

    • Sind Sie sicher, dass Frankreich und Deutschland Freunde sind?
      Polen gemeinsame, nationale Erinnerung ist, dass das Land, ihre Heimat, nicht einmal von Russland/Sowjet Union und Deutschland aufgerieben, aufgeteilt würde.
      Sicherlich Spanien hat keine Angst vor Russland oder Deutschland. Das Gefühl, ob rational oder irrational kann Polen nicht ausbländen. Und Uschi Panzer? Ich würde auch nicht kaufen.

      • Ich bin einigermaßen sicher, dass Frankreich und Deutschland keinen Krieg mehr gegeneinander führen, was den Austritt Europas aus der Geschichte, dieses Mal endgültig, bedeuten würde.
        Polens Ängste und Befürchtungen in Richtung Deutschland und Russland sind auf Grund geschichtlicher Erfahrungen verständlich. Daraus Politik abzuleiten in Zeiten globaler geopolitisch vollkommen neuer Lagen, wo Europa nur überleben kann, wenn es friedlich zusammen arbeitet, wäre politisch „nostalgisch“.
        Ein Krieg innerhalb Europas unter Europäern wäre das Ende Europas und das in jeder Beziehung.

      • Das Ende Europas (in der gegenwärtigen Gestalt)
        ist sowieso aus inneren als auch geopolitischen Gründen besiegelt.

      • Schaun wir mal, wer in Frankreich und Italien in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren in der Verantwortung steht. Für Deutschland ist die Prognose relativ eindeutig.

      • Wer weiss wer in 50 Jahren in Frankreich und Deutschland den Ton angeben wird. Innereuropäische Kriege kann es durchaus in Zukunft geben. Sunniten vs. Schiiten. Oder von skrupellosen Eliten in Gang gebracht (divide et impera).

      • Deshalb „einigermaßen“ und nicht „vollkommen“ sicher…

      • Babylon, ich bin mir sicher das Deutschland keinen Krieg und gar eine eigene Außenpolitik aktiv durchführen kann, wenn Frankreich erstmal die gesamte Wehrtechnik innehat und die EU führt.

        Genau das ist auch das Ziel Frankreichs

  34. Wenn französische Waffen so toll sind, warum setzt dann die gesamte westliche und nahöstliche Welt auf amerikanische? F15, F16, F18, F35, C130, MARS, Patriot, Apache usw. Wer hingegen auf Frankreich setzt, ist verloren. Das muss gerade Australien in der U-Boot Beschaffung schmerzhaft lernen, nach Indien bei der Rafale. Die Deutsche Kompetenz bei Panzern an Frankreich verhökert zu haben, ist nur einer der vielen bleibenden Schäden der Versagerin UvdL.

    • Man frage mal einen Kfz- Mechaniker in einer markenunabhängigen Werkstatt, was er von französischen Autos hält. Die Antwort fällt recht eindeutig aus. Auch wenn man mehrere fragt.

    • Ein Freund von mir arbeitet bei Airbus: „Die Zusammenarbeit mit den Franzosen ist ein Alptraum“ …

      • Ist auf Adenauer zurückzuführen. Deutsch—französische Freundschaft und so. Die Franzosen dürften in der Tat die schwierigsten Kooperationspartner sein.

  35. Sicherheit in Europa kann es nur in Partnerschaft mit Russland geben; diese zentrale Einsicht würde ich mir hier bei TE auch mal wünschen. Warum sollte das mit Abstand größte Land der Erde noch mehr Territorium erobern wollen (außer zum Selbstschutz, wenn man es immer wieder versucht zu piesacken)? Die Russophobie der Polen ist dabei sehr hinderlich. Die Polen hatten auch schon mal Moskau erobert. Ein seltsames Volk. Ein Drittel des heutigen Staatsgebietes waren jahrhundertealtes deutsches Territorium. Ethnische Säuberung von -wieviel – 15 Millionen? – Deutschen. Und trotzdem noch Reparationsforderungen aufmachen.

    • Die Polen denken immer etwas unvernünftig. Das sieht man schon, wenn man an die Logistik denkt. Munition und Ersatzteile werden im Kriegsfall dann sicherlich mit der Transsibirischen Eisenbahn geliefert. Darauf muss man erstmal kommen.

      • Besser informieren, nicht Propagandamärchen nachbeten!

      • Und warum die Gesamtukraine, Polen und die balics nicht gleich mit?

      • Haben wir hier wieder Märchenstunde? Die Krim und die Ukraine waren Sowjetrepubliken. Chrustschow schenkte die Krim der Ukrainischen SSR. In der Ostukraine leben mehrheitlich ethnische Russen.

  36. Die EU eine geschlossene Einheit , zwischen diese Staaten paßt kein Blatt Papier ( Ironie aus ) Denke bald löst sich dieser Verein auf !!!

  37. Sie überraschen mich, Herr Kraus. Sie jetzt auch unter den forschen Ostlandrittern? So wie Röttgen, Lambsdorff, KGE und U.v.d. L./ AKK?
    Ein Großteil der Ostdeutschen ist am Frieden und sicheren Grenzen interessiert. Sollte Sie der Hafer stechen, können Sie ja gern einen „Aktivurlaub“ mit den o.g. Streithähnen und unter US-Anleitung in Nah- oder Mittelost buchen, in Afghanistan besteht auch Bedarf. Den Rest der Inländer verschonen Sie allerdings bitte mit ihrer degenerierten Sichtweise, einem G. Löwenthal nicht unähnlich. Nur noch eine Frage an Sie: Ist diese Ihre Ansicht auf dem eigenen Mist gewachsen, oder gibt es da interessierte und zahlende Stichwortgeber? Soros, Transatlantiker, KAS oder Sonstige? Und Sie sollen tatsächlich mal Lehrer gewesen sein? Sie enttäuschen mich, bin allerdings Kummer gewöhnt…

  38. Welchen wirtschaftlich vertretbaren Grund gibt es, Polen Panzertechnologie zu schenken? Danach gibt es noch Sonderpreise über EU-Gelder und Produktion vor Ort.
    Die Angst vor dem ehemaligen Friedenspartner Russland, mit dem man die Tschechoslowakei überfiel um den Frieden zu retten, spricht Bände über unser Partnerland Polen.
    Die rechtlich unhaltbaren Reparationsforderungen, die wieder anstehen, sowie die nationalistischen und diktatorischen Ausrichtungen in der Politik sprechen ebenfalls für sich.

    • Die NVA waren nach den Sowjets die eifrigsten Tschecheneroberer, 1968.

      • Die NVA ist am 21.August nicht in die CSSR einmarschiert. Es war politisch psychologisch nicht opportun. Das heißt nicht, das die DDR Führung es nicht getan hätte.

  39. Endlich mal gute Nachrichten auf Tichyseinblick. Stand auch irgendwo in der Quelle, wann die bis Berlin vorrücken?
    Eine wirklich ereignisreiche Woche. In der Haut von Herrn Paetow möchte ich nicht stecken; aus dem ganzen die morgige BlackBox zu Stricken. Gordischer Konten für Sie zum knobeln: unter 100 Seiten bleiben, ohne 80% der Meldungen des Wahnsinns wegzulassen. Ein Wort: UNMÖGLICH.

    • Echt? Ich dachte immer fürs Tunnelbohren ist die schwäbische Firma Herrenknecht zuständig. Immerhin Weltmarktführer in dieser Branche. Haben die einen russischen Auftraggeber und die Böller liefert Polen?
      Interessante Geschäftsverbindungen im Dreieck auf jeden Fall.

    • Ah ok, jetzt macht auch der Wassergraben Sinn. Der schützt nicht die abgehobene Spezis vorm Volk, sondern das restliche Berlin vor der Detonationswelle; schlau schlau

      • Wer hat den Auftrag für den Wassergraben? Herrenknecht kann´s nicht sein. Die bohren nur unterirdisch. Wer hat den Sueskanal gegraben?
        Richtig Lesseps und die Franzosen. Die sind also auch im Geschäft, mutmaßlich.

      • Voilà, société Suez.

  40. „1795 hatte Polen bis 1918 aufgehört, als souveräner Staat zu existieren. Zweitens: Am 23. August 1939 gab es den Hitler-Stalin-Pakt, nachfolgend am 1. September 1939 den deutschen Überfall auf Polen.“

    Zwischen 1918 und „Zweitens“ fehlt aber etwas, sehr geehrter Herr Kraus, und zwar die äußerst aggressive Politik eines Pilsudski.

    Nein danke, ich möchte für einen nachwievor nationalistischen und zu allem entschlossenen Zündler an der Ostflanke – was immer das sein soll – nicht meine Hand ins Feuer halten. Sollen sie doch ihre Panzer kaufen wo sie wollen.

    • Polen hat nach der Wiedererlangung seiner Staatlichkeit 1918 keine besonders intelligente Außenpolitik gemacht. Der Feldzug gegen Russland war nicht erfolgreich, die Abtrennung von Oberschlesien auf Kosten Deutschlands trotz gegenteiligem Abstimmungsergebis unklug. **

      Über die Außenpolitik Polens in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhundert und die verschiedenen möglichen Optionen scheint wegen ** nicht angemessen zu sein.

      Heute ist dieLage eine völlig andere. Polen ist nicht isoliert sondern Teil eines Militärbündnisses. Die Vernetzungen Europas bis hin zu Russland ziemlich eng, was auch die Vernetzung von ökonomischen Interessen bedeutet. Alles spricht für eine Vertiefung gesamteuropäischer Beziehungen unter sicherheitspolitischen und ökonomischen Aspekten.

      • Leider sind Ihre Äußerungen wegen der Asterisken nicht sinnvoll lesbar.

      • Vergessen wir nicht Stettin. Gegen die Annexion hatte selbst Walter Ulbricht bei Stalin protestiert – wenn auch vergeblich. Eines Tages wird dieser Fall wieder auf den Tisch kommen – sowie Schlesien unter Friedrich dem Großen.

  41. „Das sind Fakten“… allerdings. Fakt ist auch, wenn die Panzerarmeen in einem dritten europäischen Krieg aufeinander stoßen, ist Ende mit Gelände in ganz Europa.
    In welchem denkbaren Szenario sollten also die russische Panzerarmada in Richtung Polen und Westeuropa vorstoßen mit welchen geopolitischen Zielen? Zumindest Gas könnten sie dann nicht mehr verkaufen, an wen denn?
    Panzerrüstung ist heute Symbolpolitik und Geschäft. Die Spaltung Europas EU/Russland mit Spielball Ukraine ist völlig überholt und in Sachen Geopolitik angesichts des bereits eingetretenen geostrategischen Konfliktpotentials USA/China anachronistisch bis komisch. Macron hat das erkannt indem er eine neue Russlandpolitik in gesamteuropäischem Interesse eingeleitet hat.

    • Panzerpolitik = Symbolpolitik? Ein Phallusproblem, schaut her ich hab den dicksten, schnellsten, schwersten und längsten!!

      • Von im östlichen Sibierien liegenden Gasfeldern schon, da haben Sie ganz recht von der Jamal Halbinsel nicht, da fehlen zumindest bis jetzt die Verbindungen nach China
        Insofern war meine rhetorisch gemeinte Frage auf westlicher gelegene Gasfelder gemünzt, nicht auf die fernöstlichen.

  42. Die „europäische Armee“ ist eine französische Armee. Womit die Deutschen kein Problem hätten. Wie die Deutschen allgemein kein Problem damit hätten, wenn sie endlich irgendjemand erobern würden, um sie von der moralischen Qual ihrer Existenz zu befreien.
    Einziges Problem: Wenn der sich nicht an die linke Agenda des Gendersternchens hält. Aber würde der Eroberer sich kurzfristig an dieses linke Spielchen halten, würden die Deutschen ihn mit Blumen als „Befreier“ begrüßen.

    • Sie wären ganz überrascht, wieviele Deutsche sich mehr oder weniger klammheimlich wünschen, wahlweise die Polen oder die Russen würden dieser Republik, die offensichtlich nicht mehr willens und in der Lage ist sich selbst und das Volk zu erhalten, ein Ende machen.

      • Könnte auch heißen: „Sie wären überrascht, wieviele Amerikaner sich mehr oder weniger klammheimlich wünschen…“ lol

  43. Polen will Schutz vor seinen starken Nachbarn. Das sind derzeit Deutschland und Russland. Und für diese Sicherheit braucht Polen immer einen starken Verbündeten, der Polens Sicherheit glaubhaft verteidigen kann. Das ist derzeit die USA. Aber Polen würde sich auch mit China, Indien, wem auch immer verbünden, wen der ihm die Sicherheit gegenüber Deutschland und Russland garantieren kann.

    • Deutschland als „starker Nachbar“? Nach **? Kein Geheimdienst der Welt kann so schlecht sein, daß er solche Analysen nach Hause übermittelt!! Da würden unweigerlich Köpfe rollen…

      • Eben.12,3 Milliarden 2018.

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