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Die Selbstaufgabe der Geldpolitik

Die EZB sitzt in der eigenen Falle: Sie kann nichts tun gegen die Geldentwertung

13.12.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
EZB-Präsidentin Lagarde hat gegen die Inflation nur Propaganda zu bieten. Jede Zinsanhebung könnte schließlich das Kartenhaus der Staatsfinanzierung zum Einsturz bringen. Fragt sich nur, wie lange das Finanz-Establishment noch mitmacht, wenn die Bankkunden das Vertrauen verlieren.

Während die Inflationsraten nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Euro-Raum nach oben schießen und unabhängig von den Verbraucherpreisen besonders die Immobilienpreise in den Innenstädten Höhen erreicht haben, die bislang unvorstellbar schienen, setzt die EZB auf Propaganda, statt die Inflationsrealität als Folge ihrer langjährigen Nullzins- und Anleihenkaufpolitik anzuerkennen. Die EZB-Präsidentin – mit bürgerlichem Namen Christine Lagarde, obschon sie angesichts der Preisentwicklung den Beinahmen „Madame Inflation“ verdienen würde – hat einen der Herausgeber der FAZ zu sich zitiert, um im Sonntagsgespräch die Deutschen zu beruhigen. Unbelastet durch finanzökonomische Sachkenntnis setzt die Pariserin auf die einnehmende Wirkung ihrer französischen Allüren. Die Deutschen sollen bitte verstehen: Alles wird wieder gut. Die gegenwärtige Preisdynamik bei den Verbraucherpreisen sei nur vorübergehend. 

Ihre treue Sekundantin, Isabel Schnabel, einstmals Ordinaria für Finanzökonomie an der Universität Bonn, jetzt EZB-Direktoriumsmitglied, pflichtet ihr in der Tagesschau bei. Obwohl ökonomisch versierter als Lagarde, vermag auch sie nicht zu erklären, warum die gerade erst in Schwung gekommene Inflation so schnell verschwinden werde. 

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Mehr noch: Ihre Selbstverleugnung als Wissenschaftlerin nimmt immer groteskere Formen an. So erklärte sie unlängst, warum die EZB auf keinen Fall die Nullzinspolitik vor der Beendigung der Nettozukäufe von Staatsanleihen aufgeben könne. Dann, so Schnabel, würden die Eurozentralbanken freiwillig Verluste in ihren Bilanzen ausweisen müssen. Dies würde zu Verlusten beim Durchschnittssteuerzahler führen. Wahrscheinlich hatte der Juristische Dienst der EZB es versäumt, sich von Frau Schnabel diese Ausführungen vorlegen zu lassen. Denn sie sind das Eingeständnis, dass die EZB bei der Durchführung der von allen Banken erhofften Zinserhöhung hohe Verluste in ihrem Anleihenbestand berichtigen müsste – und vom Steuerzahler hierfür Kapitalzuweisungen benötigen würde. Gleiches gilt auch für die nationalen Zentralbanken des Eurosystems, die 80 Prozent der im Eurosystem gekauften Anleihen in ihren Büchern halten.

Das dürfte das Bundesverfassungsgericht besonders interessieren, zumal es genau diesen Gefahrentatbestand in seinem OMT-Urteil 2016 als einen zwingenden Grund benannte, die Bundesbank zum Ausstieg zum verpflichten. 

In der Weigerung der EZB, die Zinserhöhung vor Beendigung der Netto-Käufe durchzuführen, weil dies zu Verlusten im Eurosystem führe, liegt indes auch das Zugeständnis, über das Zinsinstrument der Geldpolitik zwecks Preisstabilisierung gar nicht mehr unabhängig verfügen zu können. Die EZB hat sich durch den Umfang der Anleihenkäufe um ihre Unabhängigkeit gebracht und verschleiert diese selbstverschuldete Zwangslage unter Hinweis auf Verluste im Anleihenbestand im Falle einer Zinserhöhung. Ein beeindruckender Fall der Selbstaufgabe des Preisstabilitätsmandats infolge der lockeren Geldpolitik („quantitative easing“) durch die Anleihenkaufprogramme PSPP und PEPP. 

Sprachlos sind die beiden Damen bei der anhaltenden Rechtfertigung der Nettokäufe. Obwohl nun schon ca. 33 Prozent der öffentlichen Euro-Schuld in den Bilanzen der Zentralbanken „eingesargt“ sind, soll die Geldmenge weiterhin aufgebläht werden. Zwar räumt Lagarde ein, dass das pandemische Notkaufprogramm PEPP zum 31.3.2022 auslaufen werde. Doch kann das Eurosystem auf Nettokäufe schon deshalb nicht verzichten, weil anderenfalls die Zinsen bei den Südstaatenanleihen schnell nach oben schießen werden. Ferner bedeutet das Auslaufen des PEPP nicht, dass man die Anleihen in den Markt zurückgibt, wie es das Bundesverfassungsgericht in seinem OMT-Urteil 2016 forderte. Vielmehr wird die Summe der Annuitäten und Zinsen wieder in den erneuten Kauf von Anleihen re-investiert, sodass EZB und Euro-System selbst bei einem Ende der Nettoankäufe über Jahre hinaus ein unverzichtbarer Intervenient und damit Wettbewerbsverfälscher an den Kapitalmärkten bleiben würden. 

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Währenddessen verstärken die Bankvorstände den Druck auf ihre Filialen, von den Einlagen-Sparern unterschiedlichste Entgelte zu fordern. Zunächst hatte man versucht, den Negativzinsaufwand durch die Anlage von überschüssiger Liquidität bei der EZB durch die diskrete Steigerung von Gebühren zu kompensieren. Dann war man dazu übergegangen, „Verwahrentgelte“ von größeren Kunden zu fordern. Nun geht es ans Eingemachte. Die Deutsche Bank fordert jenseits eines Freibetrags von 50.000 Euro auch von privaten Sparern ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent. Bei juristischen Personen wird vom ersten Euro Einlagevolumen das Verwahrentgelt – also eine Beteiligung an den Kosten der Zwangsliquiditätsabführung zu -0,5 Prozent bei der EZB – eingefordert. 

Jetzt könnte das Gasgemisch unterschiedlicher unkonventioneller Geldpolitiken deshalb zur Explosion geraten, weil die Geldanleger auf Dauer eine Inflation von ca. 5 Prozent und gleichzeitig Negativzinsen auf ihre Spareinlagen kaum akzeptieren werden. 

Zuerst aber sind die Bankvorstände gefragt. Sie werden der Dame aus Paris und ihrer deutschen Gehilfin darzulegen haben, dass auf Dauer das Vertrauen ihrer Kunden in die Kreditinstitute kaum aufrechterhalten werden kann, wenn sie in die Schere von Inflation und Verwahrentgelten geraten werden. Am 16.12.21 muss sich Madame Inflation erklären. Dann nämlich tagt der EZB-Rat und wird weitreichende Beschlüsse über Zinsen und Anleihenkaufpolitik zu treffen haben. Bleibt es beim Alten, dürfte das Vertrauen nicht nur der kleinen Sparer, sondern auch der großen Banken in die EZB-Politik erodieren. 

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103 Kommentare

  1. Die EU war von Beginn an das Projekt der Eliten. Erkennbar daran, dass der Bürger bei schwerwiegenden Entscheidungen nie gefragt wurde.
    Dementsprechend wird die scheiternde EU auch das Totalversagen der Eliten offenbaren. Immer wieder: der Fisch stinkt von oben. Der Bürger musste zu seinem „Glück“ gezwungen werden, weil den Eliten ein langsames organisches Zusammenwachsen viel zu lange gedauert hätte. Arrogante und skrupellose Politiker wollten sich auf Kosten der Bürger einen Platz in der Weltgeschichte sichern.

  2. Das Gebaren unverantwortlicher Schulden machender Politiker:
    1. langfristige Schulden aufnehmen für kurzfristig wirkende Projekte.
    2. die nächste Regierung zahlt diese Schulden auch nicht ab und sattelt für neue Projekte noch weitere Milliarden drauf.
    3. So geht es seit Jahrzehnten: nicht Geld wird fùr Infrastrukturprojekte geliehen, wo es sich lohnte vorzusorgen. Milliarden über Milliarden werden gepumpt und belasten Jahr für Jahr die öffentlichen Haushalte, weil diese vielen Milliarden für Zins und Tilgung, die für verpuffte Projekte vergeudet wurden, fehlen für Investitionen in unsere Infrastruktur, Bildung, Investitionen in neue Technologien und für Konjunkturspritzen. Dafür werden dann neue Schulden aufgenommen, weil die üppigen Steuereinnahmen in dem Land mit den zweithöchsten Steuer- und Abgabenraten dieser Welt, nicht ausreichen.
    Die unverantwortlichen Schuldenmacher und sozialistischen Forderer für fremde Kassen haben auch unser Land an den Rand des Ruins geführt.
    Es heißt zwar, dass ein Staat nicht Pleite gehen kann. Aber Schuldenrisiken und Gelddrucken steigern die Inflation. So werden Staatsschulden zu Wertminderungen auf den Konten der Bürger und Unternehmen. Die Regierung stiehlt der Volkswirtschaft schleichend ihr flüssiges Vermögen.

  3. Ist seit dem Omt-Urteil 2016 irgendetwas Passiert? Die DDR hat auch nicht durch ihre Geldpolitik aufgehört zu existieren. Ebenso wird die EUDSSR es nicht. Das der Sozialismus auch nicht durch noch so korrupte, unfähige Politiker nicht aufgehalten wird. Meinte wohl schon Honecker (Ochs und Esel). Oder sind diese gerade für den Sozialismus Systemrelevant?
    Electro Vult.

  4. Oder die Schuldenstaaten erheben eine Vermögensabgabe. Denn deren Bürger sind ALLE reicher als die (naiv-dummen) Deutschen.

  5. Wobei erst eine Währungsreform und dann eine Zwangsabgabe sinnvoller ist, als sich mit dem Alt-Geld abspeisen zu lassen, weil Geldvermögen am stärksten entwertet werden wird,

  6. ist doch logisch….und wurde von Merkel/Steinbrück damals in die Wege geleitet. Fast alle Experten sagten damals…die Südländer müssen raus aus dem EURO….wollte man nicht….nun hat man die Folgen. Die Folgen waren damals schon klar….jetzt fängt das Gejammer an. Rette sich wer kann….und das meine ich wörtlich…wer kann sollte abhauen….solange es noch geht.

    • Die dreistesten Diebe sitzen ganz oben.
      Selbst jetzt in der jahrelang dauernden Pandemiefalle verdienen die Konzerne und die eh schon Reichen deutlich hinzu, durch die Aktiengewinne der Logistik- und Pharmakonzerne, während Mittelstand und Sparer schleichend ruiniert werden.

      Es sieht so aus, als wollte das Großkapital die sozialistische Weltdiktatur einführen. Es läuft alles in diese Richtung. Die Fäden hält die Hochfinanz in der Hand.
      Frage: Sind wir dafür auf die Welt gekommen, um Sklaven von Monstern zu werden?

  7. Die EZB, die FED und die Notenbank in Tokio wollen eine kontrollierte Inflation, keine Hyperinflation. Denn dann wären die politischen Folgen unabsehbar.
    In Moskau würden die Sektkorken knallen, wenn Westeuropa oder gar die USA unregierbar würden. Jedes Quentchen weniger nominelles Wachstum im Westen erhöht die Freude im Moskau und auch in Peking.
    Aber einfach kein Geld mehr zu drucken ist keine Option, denn dann brächen sehr viele Unternehmen in Westeuropa in relativ kurzer Zeit zusammen.
    Deshalb muss weiter virtuelles Geld erzeugt werden, aber niedriger dosiert.
    Ob das funktioniert darf aber bezweifelt werden. Denn wenn zuwenig dosiert wird, nehmen die wirtschaftlichen Probleme zu und dann muss die Dosis erhöht werden. Es ist eben das Gefängnis von Keynes in dem diese Gläubigen jetzt sitzen. Ich bin kein gelernter Ökonom, aber ich empfand die Geldschwemme vor 2008, welche dann 2008 zur Finanzkrise führte, als Fehler und die Heilung dieser Finanzkrise mit noch mehr Geld war dann die Krönung der Dummheit.

    • Russland hat den Vorteil auf immensen Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas, Metallen und auch Gold zu sitzen und eine ziemliche geringe Staatsverschuldung zu haben. Ein weiterer Trumpf ist ihre schlagkräftige Armee und ihre eigene Kultur, die sich weder dem Westen noch dem Islam anbiedert.

    • Schulden mit noch mehr Schulden zu bekämpfen ist wahrlich der allerletzte Trumpf der Sozialisten

  8. Dass das alles in einem unvorstellbaren Desaster endet, ist klar. Den Wohlstand, den wir verlieren, haben wir aber nichtzuletzt durch diese Verschuldungspolitik bekommen. Unsere „Ersparnisse“ sind schlicht keine Ersparnisse, sondern sie werden von anderen ausgegeben, und wir haben nichts als eine Schuldverschreibung. Selbst Vermögen in Aktien sind nichts anderes, denn die Aktienkurse sind u.a. so hoch, weil Aktion und die Produkte dieser Firmen mit unseren „Ersparnissen“ gekauft werden, nur nicht von uns, sondern von anderen mit unserem „Ersparten“. Die EZB oder Lagarde etc. da zu beschuldigen, geht am Kern des Problems vorbei. Wir leben seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse und haben alle Mechanismen akzeptiert, die dies wunderbar verschleiern. Wir betrügen, wir lassen uns betrügen und wir betrügen uns selbst. Irgendwann platz das ganze und beginnt von vorne.

    • Bares ist nix Wahres mehr. Nur wer harte, anfassbare Habe hat, wird am Ende etwas von seinem Erarbeitetem retten können. Es sei denn, es kommt noch eine Enteignungsinitiative der Sozialisten, sodass man uns auch das noch stiehlt.

  9. Wenn Herrn Dr.Kerbers Forderungen nachgekommen wird, also die Bankvorstände bei Madame Inflation vorsprechen und vor dem Vertrauensverlust ihrer Kunden warnen, wird diese bestimmt reagieren. Sie wird den digitalen Euro und die damit verbundene Abschaffung des Bargeldes vorantreiben. Dieser Kaste von Apparatschiks ist das Vertrauen ihrer Untertanen doch gleichgültig, es geht nur darum, ihnen sämtliche Fluchtwege zuzumauern, sie der allerletzten Wahlmöglichkeiten zu berauben.

    • Hinter all solchen Einmauerphantasien, wie bei allen anderen aktuellen sozialistischen Zwangsphantasien, steht die naive Vorstellung, dass wenn „wir“ so blöd sind und vorangehen, beklatscht von der restlichen Welt, der Rest ganz bestimmt folgen wird. Hier werden fleißig Mauern gebaut, die beklatscht werden, manch ein Land baut auf dem Papier auch kleine Mäuerchen aus Pappmasche oder einem Hauch von Nichts, die bei erster Gelegenheit völlig durchlässig und luftig sind oder einfach umfallen oder zerbröseln. Übrig bleiben nur die meterdicken Mauern im Land der Deppen und Dödel, die wieder einmal stehen bleiben für Jahrzehnte und jede Freiheit vernichten, während man im Rest der Welt maximale Beinfreiheit genießt. Es reicht vielleicht nur ein Land, dass die eigene Pappmauer einreißt und an das Wohl der Bürger denkt, was weitere mit einreißt, und wieder einmal ist die sozialistische Blase geplatzt. Das hindert Bürokraten bekanntlich nicht daran, ihre Bürger für weitere Jahrzehnte im Elend zu gängeln.

  10. Wirklich eigene Falle oder doch „nur“ südeuropäische Geldpolitik?
    Hatten die Franzosen doch Recht, als sie bei der Einführung des Euro von „Versailles ohne Krieg“ sprachen?
    Es werden noch sehr viele Fragen bezüglich der „Europolitik“ auftauchen …..

  11. Wenn man sich das von Prof. Sinn zitierte Zitat von Stefan Zweig in Erinnerung ruft ist doch Inflation was Feines. Dann dürften spätestens in zehn Jahren unsere jetzigen politischen und gesellschaftlichen Protagonisten die Leidtragenden sein. Sie haben sich den Volkszorn redlich verdient.

  12. Die Zinsen müßten eigentlich angehoben werden, das hat ja auch die FED erkannt, aber bei uns würde es das Aus für viele Staaten bedeuten und deshalb wird die Politik des Herrn Draghi fortgesetzt, bar jeder Vernunft, zum vermeintlichen Wohle der Länder Frankreich, Italien und Spanien als Hauptbetroffene und da läßt man lieber Deutschland und andere bluten, denn wer das natürliche Regulativ aushebelt befindet sich schon in der fiskalischen Planwirtschaft und das kollidiert zwangsläufig mit der produzierenden Wirtschaft und führt deshalb schon seit Jahren zu Verwerfungen, die kein Mensch mehr aufhalten kann und sich im großen Vermögensverlust für alle durch Inflation niederschlagen.

    Dann fangen wir eben wieder von vorne an und wäre das Ereignis über Nacht und völlig unbekannt über uns hereingebrochen, könnte man noch ein gewisses Verständnis aufbringen, aber die Einfältigkeit, Neid und Mißgunst auf der anderen Seite hat uns in diese Situation sehend hineingeführt und diesen Vorwurf muß man der Politik einfach machen, die schon immer Getriebene waren und nie den Mut hatten sich dieser Entwicklung rechtzeitig zu stellen, denn eine Pleite ist ehedem nicht zu verhindern, ist aber immer noch besser, wenn es Einzelne trifft und nicht zum Schluß alle zusammen, was dann in einem Inferno enden kann und darin liegt die eigentliche Gefahr.

  13. Es geht ja nicht nur um die Sparer. Es geht um Sozialversicherungen wie Rentenversicherung (355 Milliarden an EZB). Das Scholz als Sozi sich für Mindestlohn stark macht aber nicht für die Substanz womit auch in Zukunft die Rentner bezahlt werdn können, lässt tief blicken. Wahrscheinlich sind es dann wieder die Selbstständigen gewesen, welche die Rentenkasse ruiniert haben.

  14. Es wird (mal wieder!) unterschlagen, daß die Schuldenländer sich jederzeit über Vermögensabgaben auf eigene Kosten entschulden könnten, denn sie sind deutlich vermögender als wir Deutschen!

    Stattdessen wird so getan, als ob die reichen Südländer ein natürliches Recht darauf hätten, daß wir deutlich! ärmeren Deutschen die Südländerschulden abzuarbeiten hätten, damit der Südländer auch der Reichere bleibt!

    Wir finanzieren den Südländern die Eigenheime und Renten, die wir uns selber nicht leisten können – und zwar genau deswegen!

  15. Die Zinsen werden steigen, nur nicht in Europa. Dann sucht sich das Geld einen neuen Wirt.Fließt Kapital in die U S A weil die FED die zinsen nur um 0,5 % anhebt,dann brechen die Dämme auch bei der EZB. Nix Bazooka. Währungen wie Rubel,Huan oder Rand,SF und Pfund werden gegen den Euro gewettet. Deutschland als Gläubiger Nr.1 haftet. Aber eins ist dann auch erledigt: Klimagedöns und Corona, das wäre dann zumindest ein kleines Trostpflaster.

    • Die Zinsen können nicht steigen, denn in Europa würde es Staatspleiten und ein Zerbrechen des Euros geben. Die FED und andere können damit nur graduell handeln, weil es sonst zu Aufwertungen und damit Exportprobleme geben würde.

  16. Die deutschen EU-Befürworter (also fast alle Parteien!) wissen um das deutsche Sparvermögen von 3-4 Billionen Euro! Sollte die Zinspolitik auf europäischer Ebene zusammenbrechen, dann wird unter Mithilfe des höchsten deutschen Gerichts eine Zwangsenteignung aufgrund einer außergewöhnlichen Situation (die Rettung der EU!) stattfinden! Der Selbstbehalt von Sparvermögen wird auf 20 000 Euro gedeckelt, damit man nicht alle verprellt und dieser Alternativlosigkeit ein Preisschild geben kann!
    „Wir haben alles versucht, wir konnten damit die EU retten, aber mehr konnten wir leider nicht für euch herausholen!“
    Während dieser Satz in den ÖR-Medien läuft, lachen sich die Mitgliedsstaaten ins Fäustchen….

    P.S. Die genannten Zahlen sind meine Schätzungen, sie dienen nur der Veranschaulichung!

  17. Diese Befürchtungen hege ich schon länger und habe deswegen fast alles Geld ausgegeben. Wer bis vor ca. 8 Jahren noch keine Immobile erworben hat, der hat Pech gehabt.

    • So sieht es aus: Häuser, Bargeld in Franken, Dollar und Pfund im eigenen Tresor, Edelmetalle nur in fungibler Form (Silberdollar), jetzt vielleicht noch einen langlebigen Verbrenner für die nächsten 10-15 Jahre bestellen usw.

  18. Es geht nicht um 5 %, sondern um zweistellige Preissteigerungen.
    Alles andere ist für die EZB als Gefahr uninteressant.
    Immerhin gibt es noch Unternehmen, deren Aktienrendite bei knapp 5 % liegt. Allerdings fallen Dividenden rasch aus, wenn die Geschäfte erwartungsgemäß schlechter laufen.

    • Die 5% pro Jahr reichen, wenn sie mehrere Jahre lang erfolgen. Es reicht zumindest um diese Schuldensituation soweit zu stabilisieren, dass es sich noch Jahre hinzieht bis es knallt.

  19. Die EZB hat kein Interesse an einer Verhinderung der Inflation. Im Gegenteil, es ist eine extreme Inflation gewollt, um eine längst überfällige Währungsreform durchzuführen. Die Akzeptanz dafür ist nur mit hohem Leidensdruck seitens der Bevölkerung möglich.

    Zudem sind in Deutschland bereits im Herbst 2019 (also vor Corona) Gesetze zum Lastenausgleich im Falle von Impfschäden verabschiedet worden.

    1. Änderung von Artikel 21 des Gesetzes zur Regelung des Sozialen Entschädigungsrechts (Lastenausgleichsgesetz) vom 12.12.2019 mit Geltung ab dem 01.01.2024

    https://www.buzer.de/gesetz/13714/a232818.htm

    In dieser Änderung wird der Zweck der „Kriegsopferfürsorge“ für den das Lastenausgleichgesetz geschaffen wurde, durch den Begriff „Soziale Entschädigung“ ersetzt und auf das Sozialgesetzbuch Vierzehntes Buch verwiesen, welches ebenfalls geändert wurde.

    1. Änderung des Sozialgesetzbuch Vierzehntes Buch (SGB XIV) vom 07.11.2019 mit Geltung ab dem 01.01.2024

    https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw45-de-entschaedigungsrecht-664940

    „Das neue 14. Buch Sozialgesetzbuch (SGB XIV) regelt die Entschädigung von schädigungsbedingten Bedarfen von … Personen, die durch eine Schutzimpfung oder sonstige Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe nach dem Infektionsschutzgesetz, eine gesundheitliche Schädigung erlitten haben.“

    Der Staat kann also ab dem 01.01.2024 einen Lastenausgleich in den Vermögenswerten der gesamten Bevölkerung mit dem Vorwand der Entschädigung von Impfgeschädigten durchführen. Bei der Gelegenheit kann sich der Staat dann gleich entschulden und den digitalen Euro einführen.

    • Danke für diese Information. In privaten Diskussionen habe ich in den letzten Jahren die Befürchtung geäußert, daß ein solches Gesetz kommen würde – nichtsahnend, daß es schon längst beschlossen wurde!

  20. weil die Geldanleger auf Dauer eine Inflation von ca. 5 Prozent und gleichzeitig Negativzinsen auf ihre Spareinlagen kaum akzeptieren werden“:
    Weiß ich nicht. Was sollen/werden sie denn machen? Die machen GAR NICHTS.

  21. Das dürfte das Bundesverfassungsgericht besonders interessieren…“:
    Da würde ich mir keine Sorgen machen. Die sind auf Linie. Die würden auch absegnen, dass die Erde eine Scheibe ist, wenn es von ihm verlangt wird.

  22. Das Vertrauen in die EZB-Politik ist, falls überhaupt jemals vorhanden, weg.
    Warnende Stimmen,welche bereits bei Einführung des EURO laut wurden, hatte man aus politischen Gründen überhört.
    Jetzt wird überdeutlich, daß politische Träumereien die Ökonomie nicht überzeugt.
    Die nicht mehr wegzuredende und nicht mehr wegzubekommende Inflation wird dem jetzigen EURO, wie auch immer,den Garaus machen.
    Zukünftig muß, wenn kein nationaler Alleingang in Währungs-Verschuldungsfragen erreichbar ist, die Auswahl von solventeren Ländern, als derzeit, den Ausschlag geben müssen.

  23. Das mittelfristige Ziel dieser verbrecherischen Finanzamateure sind die Billionen Einlagen deutscher Sparer. Das waren sie von Anfang an der europäischen Einigung, nur Kohl und seine Finanzamateure haben es nicht verstanden und die mit standing ovations bedachte Pfaffentochter erst recht nicht. Womit auch? Lindner, dieser Mehrfachbankrotteur wird unter der Regentschaft seines Hütchenspielkanzlers dem jahrzehntelangen Fleiß und der Vorsorge der Deutschen den endgültigen Garaus machen. Zur Not mit dem Hinweis auf immerwährende deutsche Schuld und Schuldigkeit. Ein in der Menschheitsgeschichte einmaliger Vorgang.
    Nicht umsonst haben Pöhl, Weber und zum Schluss Weidmann das Weite gesucht.
    Finis.

  24. Mit der Inflation werden nicht nur die Preise steigen, sondern auch die Umsätze der Unternehmen – nominal. Wenn aber die Aktivseite explodieren und auf der Passivseite die Schulden inflationieren, steigt das Eigenkapital – und damit der Anteilswert.

    • Wovon die profitieren, die die Zeichen der Zeit nicht nur erkennen bzw. erkannt haben, sondern eigenverantwortlich Konsequenzen ziehen bzw. zogen.
      Und da liegt der gemeine deutsche staats(medien)gläubige Hase seit Jahr+Tag gehörig im roten, grünen, und schwarzen Pfeffer.
      Wobei Inflationsresistenz aka auch real steigende Anteilskurse von Unternehmen nebst der materiellen Werthaltigkeit der Aktiva auch von deren Einstandskosten, Personalkosten und Preissetzungsmacht abhängen.

  25. Warum ist ein Kartoffelacker Gold wert? Der ist nur etwas wert, wenn er auch bewirtschaftet wird, selbst bewirtschaftet wird. Die meisten würden mit einem Kartoffelacker verhungern!

  26. Schon unter Draghi wurde die letzte Stellschraube der Untergangswährung abgeschafft, das hatte ich schon damals gesagt- Herr Weidmann war der Einzige, der Einspruch einlegte. Was für eine Verantwortung für Dilettanten, die völlig voreingenommen waren, als sie das Amt antraten!

  27. Seit der „Griechenlandkrise“ vor einigen Jahren bin ich sehr sehr vorsichtig wenn Finanzexperten irgendwas vorraus sagen. Erinnern wir uns, damals waren sich alle aber auch alle einig, daß Griechenland pleite geht und als erster Zacken der EU Krone abbrechen wird. Alle waren sich einig, GR wird, ja muß Pleite gehen und die EU verlassen, in sämtlichen Foren und Kommentaren die selbe Meinung, warum? Weil sich niemand vorstellen konnte, daß Merkel 280 Milliarden in die Hand nimmt um GR und die EU zu beschützen. Die Schuldenunion war damit Wirklichkeit geworden. Was danach kam war nur noch Verschleierung. Was wird heute geschehen? Egal was, es wird Geld gedruckt und dieses überschüssige Geld wird über die Inflation und andere Abschreibungen abgeschöpft. Egal wie viele Milliarden oder besser Billionen es kostet den Preis für die EU zahlen die Bürger.

  28. „Bleibt es beim Alten, dürfte das Vertrauen nicht nur der kleinen Sparer, sondern auch der großen Banken in die EZB-Politik erodieren.“

    Das heißt dann erst recht Kapitalflucht und damit noch mehr Inflation. Das in Zeiten in denen der alternde deutsche Michel jede Menge Geld im Spaarstrumpf hat, für die Rente und vielleicht auch noch eine Erbschaft für den Nachwuchs.

  29. Früher im Gymnasium sagte unserer Sportlehrer stets zu den jammernden, adipösen Drückebergern: „Kann ich nicht heißt will ich nicht.“ So ist es wohl auch bei der EZB. Sie könnten schon, jedoch nicht ohne Schmerzen für den ein oder anderen Zombie-Politiker, Zombie-Bankmanager und Zombie-Unternehmenslenker.

  30. Frei nach Wilhelm Busch: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe! Oder Meynhard Keynes: Willst Du eine Nation vernichten, zerstöre ihre Währung.

  31. Das Vertrauen der Sparer in die EZB wird nicht erodieren. Es gibt schlicht kein Vertrauen. Den Sparern bleibt doch gar nichts anderes übrig, als bei Banken anzulegen. Es fehlen die Alternativen. Auch wenn jetzt einige verlockende Alternativen sehen, wie Immobilien, Aktienmarkt, Bitcoin und Rohstoffe. Für die breite Masse ist das nichts, da einfach Blasenanfällig, funktioniert nur wenn relativ wenige investiert sind. Richtig liquid ist nur Bargeld und Giralgeld.

    • Lieber blasenanfällig als garantiert dem Untergang geweiht. Wer vor zehn Jahren eine Immobilie für 500.000 in München kaufte, der kann sie heute für 1,3 Mio. verkaufen, auf der Bank wären die 500.000 immer noch 500.000 und nicht einmal sicher, wenn ich an Zypern erinnern darf. Und dann kommt die allgemein permanent sich verringernde Kaufkraft noch dazu.

    • Regelmäßig in Aktien (globaler Index z.B.) investieren, bügelt alle Übertreibungen aus. Nirgendwo hat man so viel Angst vor Aktien wie in Deutschland und als Ergebnis die schlechteste Altersversorgung aller bedeutenden Industrieländer (außer die Beamten und Bonzen natürlich).

  32. Wen interessiert denn so etwas? Ist doch sowieso schon seit 2007 alles pleite. Läuft trotzdem weiter. Da man ja sowieso eine Planwirtschaft Stück für Stück einführt, ist das doch kein Problem. Wird einfach alles verstaatlicht, was pleite geht. Oder wir schaffen einfach das Insolvenzrecht ab. Dann geht auch Niemand mehr pleite. Zumindest in der Statistik. Die Damen und Herren von der EZB waren auch schon in der Vergangenheit kreativ…
    Nur ein Teil der Transformation. Von Freiheit zu Tyrannei, von Marktwirtschaft hin zum Kommunismus.

  33. Was „verwahrt“ eine Bank eigentlich, wenn sie auf Guthaben eine Gebühr erhebt?
    Anders sieht es bei einem gemieteten Tresor aus.

    • Leider wird es immer mehr erschwert das Geld zurück in den Kreislauf zu bringen. Man betrachte nur die neuen Regelungen bei Bargeldeinzahlungen. Das macht man natürlich „nur“, um die Geldwäsche zu bekämpfen.

    • Sie verwahrt die Dummheit der deutschen Sparer, die immer noch ihren Obulus auf die Bank tragen und unendlich Angst vor internationalen Aktienanlagen haben..

  34. Na ja, es sitzen doch alle auf dem sinkenden Dampfer. Die Banker haben faule Kredite im mehrstelligen Milliardenbereich in den Büchern, die alle an der verdeckten Inflation hängen. Sobald die EZB die Leitzinsen anhebt, gehen alleine in Deutschland etliche Häuslebauer schlagartig bankrott, doch dann will ihre überteuerten Blenderburgen niemand mehr haben.

    Diese gigantische Immobilienblase in Deutschland würde platzen und nicht nur den Bankensektor in den Abgrund reißen. Realwirtschaftlich ist ja nach zwei Jahren Maskenterror und Lockdown nichts mehr da, die Lieferketten sind derart beschädigt, dass eine Inflationsbereinigung zwangsläufig war.

    Und noch pumpt der Staat Milliarden in seine Haushalte, obwohl die Kommunen dramatische Steuerausfälle haben, die nur dadurch kaschiert werden, dass der Bund Hilfsgelder ohne Ende in den Markt presst. Ohne Hilfsgelder gibt es eine Kettenreaktion bis ganz nach unten.

    Durch den Corona-Irrsinn droht keine Bankenkrise wie 2008, das ganze System steht, bis runter zum kleinen Handwerker, auf tönernen Füßen und droht zusammenzubrechen, wenn die EZB sich zu sehr bewegt. Darum sollte man auch die „Great Reset“-Thesen von Klaus Schwab nicht als Verschwörungstheorie abtun. Wir sind dem Kipppunkt, ab dem die Kettenreaktion in den europäischen Volkswirtschaften nicht mehr aufzuhalten sind, sehr nahe.

    • In München werden Bauträger-Doppelhaushälften für 2,4 Mio. Euro angeboten. Furchtbare Architektur, kleines Grundstück, kein Charme. Da gehört zum Platzen nicht viel dazu, das sind tickende Zeitbomben.

  35. Das EZB-Drama ist sehr anschaulich beschrieben, die Ratlosigkeit groß.

    So ist das eben, wenn die EZB rotzig und uneinsichtig Staatsfinanzierung betreibt und ihrer einzigen ureigentlichen Aufgabe, für Preisstabilität zu sorgen, nicht mehr nachkommen kann.

    Da bin ich mal gespannt, wie die Deutsche Bundesbank reagiert. Das Urteil von 2016 und auch das Urteil vom Mai 2020 sind hoffentlich noch in Erinnerung.

    • Was nützen Urteile wenn das Kartenhaus zusammenfällt? Genau nichts. Das ist wie Ihre Einlagensicherung von 100.000 € auf den Banken. Wenn das System kippt wars das mit Ihrer Absicherung. Vielleicht bekommen sie sogar die 100.000 €, nur können Sie sich davon dann vielleicht 2 Brötchen kaufen. Ich empfehle jedem sein Geld auf der Bank in Wertsachen umzuwandeln.

  36. Die Deutschen müssen sich endlich damit abfinden, dass der Euro ein Flop ist – entweder Schwachwährung oder Währungsreform.
    Auch die Amis haben mit der Inflation Probleme: Kommt es zum Tapering und Zinsanhebung, gibt`s einen Crash im Aktien- und Immobilienmarkt mit globaler Rezession, die sogar 1929 in den Schatten stellen könnte.
    Wie meinte der frühere Chef der FED Alan Greenspan: »Gold ist eine Währung – keine andere kann es mit ihr aufnehmen.«

    • Wer kauft Wertsachen, wenn’s für Brötchen schon nicht reicht?

  37. TE: „Bleibt es beim Alten, dürfte das Vertrauen nicht nur der kleinen Sparer, sondern auch der großen Banken in die EZB-Politik erodieren.“

    Da stelle ich mal die Frage: Na und, wenn juckt das hierzulande? Solange politische Verfechter einer harten Währung wie Frank Schäffler von der FDP, Herr Willsch von der CDU, Herr Gauweiler von der CSU oder die komplette AFD von Parteifreunden, der Bevölkerung, dem deutschen Management, den Medien und der Wissenschaft mehrheitlich geschnitten oder ignoriert werden, kann es noch nicht so schlimm sein. Sonst würden die Chefs von Commerzbank, Deutsche Bank, Allianz, Munich Re usw. längst genauso Alarm schlagen wie die Chefredakteure von FAZ, SZ, Welt oder Spiegel. Tun sie aber nicht.
    Daher mein Fazit: Da passiert noch Jahre nichts. Die Deutschen sind duckmäuserisch geworden bzw. wieder geworden. Heinrich Mann hat mit seinem „Untertan“ alles bzgl. dieser Mentalität gesagt und Goethe mit seinem Faust alles zur Geldpolitik: „Es fehlt an Geld? Nun wohl, dann schaff‘ es denn!“
    Man kann nur für sich selbst sorgen, durch solide Devisen, Edelmetalle, ausländische Grundstücke, Sammlerstücke wie Oldtimer, solide Aktien und alternative Investments wie z.B. Ackerland, eine Altlastendeponie oder Kryptos, nicht zu vergessen Kinder und Bildung.
    Es gilt der alte Lehrsatz: Der Optimist kauft Gold und Silber, der Pessimist Konservendosen. Dann kommt man auch durch die kommende Geldentwertung.

    • Die Chefs der deutschen Finanzwirtschaft und die Industriekapitäne stehen vor einem Dilemma, weil gerade der Euro ihnen und insbesondere der Exportindustrie sagenhafte Umsätze ermöglicht hat. Und die Mehrheit der Wähler kratzen Nullzins und Verwahrgebühren auf Spareinlagen nicht, weil sie keine Spareinlagen haben.

  38. Streichen der Staatsschulden?Da ein großer Teil der Staats- und ein beachtlicher Teil von Unternehmensanleihen durch die EZB gehalten werden, wird immer wieder diskutiert, ob das Streichen dieser Schuldpapiere aus den Büchern der EZB eine Lösung wäre.
    Das ändert aber nichts am Grundproblem. Um die Schuldpapiere anzukaufen, hat die EZB frisches Giralgeld geschöpft, das auf die Girokonten der Banken geflossen ist. Dieses frisch gedruckte Giralgeld ist da und bleibt da, auch wenn die Anleihen ausgebucht werden.
    Letztlich bedeutet der Ankauf von Anleihen durch die Notenbank, dass konkrete Ansprüche von Gläubigern an ganz bestimmte Schuldner, also Staaten oder bestimmte Unternehmen, die die Anleihen herausgegeben haben, eingetauscht werden gegen allgemeine Ansprüche an das Sozialprodukt, weil man mit Geld ja einfach jederzeit alles kaufen kann, mit Anleihen nicht.
    Also wird der Glaube an die Rückzahlung durch einen konkreten Schuldner eingetauscht durch einen Glauben, dass man jederzeit beliebige Dinge und Dienstleistungen einkaufen kann. Es wird also ein Spezialglaube eingetauscht gegen einen Generalglauben. Aber es bleibt ein Glaube, ein Vertrauen darauf, dass das entsprechende Papier (egal ob Geld- oder Schuldpapier) einen Wert hat, sprich gedeckt ist durch Güter und Dienstleistungen.
    Wenn die Anleihen in den Büchern der EZB daher gestrichen werden, bleibt das Geld trotzdem in Umlauf. Also ist das keine Lösung. Wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein: Dass ein Staat beliebig Schulden machen kann, die über die Notenbank finanziert werden und trotzdem alles gut geht.
    SchuldenschnittEin Schuldenschnitt wäre eine sinnvolle Lösung. Allerdings heißt Schuldenschnitt gleichzeitig Vermögensschnitt, sprich das würde die oberen ein Prozent und vor allem die obersten 0,1 Prozent der Erdbevölkerung am härtesten treffen. Weil deren Einfluss auf die Politiker, vorsichtig ausgedrückt, enorm groß ist, halte ich einen Schuldenschnitt, obwohl er die mit Abstand beste Lösung wäre, für extrem unwahrscheinlich. Mit den (Super)-Reichen will sich keine Regierung gerne anlegen.
    InflationEine Inflation von 10 Prozent über 10 Jahre würde die Preise von 100 auf 260 steigen lassen, würde also heute bestehenden Schulden real deutlich vermindern, mehr als halbieren. Das wäre also eine Lösung.
    Allerdings ist es angesichts der derzeit bestehenden weltweiten Überkapazitäten, der hohen Arbeitslosigkeit und der geschwächten Massenkaufkraft in den Industrieländern für die Notenbanken sehr schwer, eine Inflation loszutreten. Das hat bereits in den letzten 10 Jahren ungehemmten Gelddruckens nicht funktioniert.
    Pleitewelle und DeflationWenn Schuldenschnitt und Inflation nicht klappen, kommt vermutlich eine Pleitewelle, eine Finanzkrise, Bankenpleiten, Staatsinsolvenzen, Massenarbeitslosigkeit, Chaos und Unruhen. Unternehmens-, Staats- und Bankenpleiten sind auch ein Schuldenschnitt, aber ein ungeordneter, chaotischer, der einen Abwärtsstrudel auslösen dürfte mit
    schlimmen, teilweise unkalkulierbaren gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen.
    KriegNatürlich sind auch noch schlimmere Szenarien denkbar, zum Beispiel der Ausweg Krieg. Sowohl der erste wie der zweite Weltkrieg waren, rein ökonomisch gesehen, Ventile für kaum haltbare ökonomische Zustände vor 1914 und vor 1939.
    FazitWeiterhin Nullzinspolitik und Gelddrucken geht nicht. Zinsen anheben geht nicht. Staatsschulden streichen geht nicht. Ich fände einen geordneten Schuldenschnitt das Beste, eine Inflation, auch wenn sie für ein Land miserabel ist, das Zweitbeste bzw. weniger Schlimme.
    Vor Lösung sechs – Wirtschaftsabsturz – und sieben – Krieg – graut mir. Ich hoffe auf die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein der Handelnden, denn eines Tages müssen wir aus der heute weitverbreiteten Illusion erwachen
    Wir stehen vor ganz erheblichen gesellschaftlichen Änderungen und vermutlich vor sehr starken ökonomischen und vor allem sozialen Spannungen. Ich fürchte, es stehen harte Zeiten bevor. Je früher, vernünftiger und ehrlicher wir die Probleme angehen, desto geringer wird das Leid der Menschen werden.
    Quelle: Die bedrohliche Geld- und Schuldenblase: Wie geht es weiter? (epochtimes.de)

  39. Der Geldberg in den letzten 14 Jahren grob gemessen sieben- bis achtmal so stark gestiegen wie die reale Wirtschaftskraft und auch die Schulden sind deutlich stärker gestiegen als die Wirtschaftsleistung. Mit anderen Worten: Den Geldscheinen steht heute nicht mehr annähernd so viel reale Wirtschaftskraft gegenüber wie früher und auch den Schuldpapieren stehen deutlich weniger reale Güter gegenüber als zuvor. Die Inhaber der Geld- und Schuldpapiere glauben aber offenbar immer noch, dass sie eines Tages ihr Geld real zurückbekommen und in reale Wirtschaftsgüter umtauschen können. Das ist aber längst eine Illusion, ein Irrglaube.
    Das ganze ungehemmte Geldausgeben der Bundesregierung (und vieler anderer Regierungen) über neue Schulden, die dann wieder zum guten Teil von der Notenbank durch frisches Gelddrucken finanziert werden, beruht darauf, dass Menschen, die vorher Geldguthaben oder Schuldscheine, beispielsweise Ersparnisse, hatten, teilweise enteignet werden.
    Denn jeder neue Geld- oder Schuldschein, der dazukommt, ohne dass sich die reale Wirtschaftskraft erhöht, entwertet ein klein wenig die bestehenden Geld- und Schuldscheinbestände. Das liegt daran, dass mit jedem neuen Geld- oder Schuldschein die Anspruchsrechte auf die realen Wirtschaftsgüter steigen. Die Leute merken das aber nicht sofort, weil es ein schleichender Prozess ist.
    Was heißt das für unsere Zukunft?Einfach immer weiter die Zinsen auf Null lassen und immer weiteres Gelddrucken durch die Notenbanken?
    Was spricht eigentlich dagegen, die Notenbankzinsen über die nächsten Jahrzehnte, ebenso wie in den letzten etwa 13 Jahren, einfach auf Null zu lassen und weiterhin Geld zu drucken, indem Anleihen von den Notenbanken gekauft werden, wie es seit 2007 geschieht? Wird das einfach unsere neue Normalität? Wo ist das Problem?
    Wo ist das Problem? Warum sollen Aktien und Immobilienpreise nicht einfach immer weiter und weiter überproportional steigen? Bei Immobilien sieht man es sofort: Wir bekommen ein Mietproblem. Mieten werden immer teurer, die Einkommen halten nicht mit. Solange die Immobilienpreise immer weiter steigen, werden auch die Mieten immer weiter steigen.
    Für Neueinsteiger, beispielsweise junge Familien, wird der Wunsch nach den eigenen vier Wänden immer unerschwinglicher. Aber auch für börsennotierte Aktienunternehmen haben überproportional immer weiter steigende Aktienkurse Auswirkungen: Die Vorstände werden gezwungen, immer höhere Gewinne zu erwirtschaften. Also auch der Gewinnmaximierungsdruck auf die Unternehmen und ihre Mitarbeiter nimmt zu.
    Wenn die Zinsen also sehr lange bei Null bleiben, kommt eine Immobilien- und Aktienblase, das heißt eine immer stärkere Überbewertung. Und eines Tages kommt eine Bereinigung, möglicherweise ein Crash. Genau solche Entwicklungen gab es bereits mehrfach in der Wirtschaftsgeschichte, beispielsweise der japanische Immobiliencrash ab 1980, die spanische Immobilienblase 2007 oder die Bereinigung der New Economy Bubble ab März 2000.
    Kurz: Langfristige Nullzins- und Anleiheaufkaufpolitik der Notenbanken führen zu einer asset bubble, einer Vermögensblase mit anschließender Bereinigungskrise. Auf Dauer können die Zinsen nicht bei Null bleiben, sonst laufen wir in Mietprobleme und einen Börsencrash.
    Zinsen langsam wieder erhöhen, Geldmenge langsam wieder zurückführen und Schulden langsam abbauen?
    Angesichts des momentanen Schuldenstandes im Verhältnis zur Wirtschaftskraft ist eine spürbare Reduzierung der Geldmenge, die nur bei einer gleichzeitigen Zinserhöhung stattfinden kann, unmöglich. In einigen Ländern belaufen sich die Staatsschulden auf über 100 Prozent der Wirtschaftsleistung.
    Wenn hier die (Real)- Zinsen auf, sagen wir 3 Prozent steigen, werden viele Länder, auch einige Industrieländer, zahlungsunfähig. Das gleiche gilt für viele Unternehmen und Privathaushalte. Einige Unternehmen – Stichwort Zombie-Unternehmen – und Haushalte haben solch hohe Schulden, dass ein nennenswerter Anstieg der Zinsen zu Masseninsolvenzen und Wirtschaftsdepression führen würde. Also: Wiederaufsaugen der frisch gedruckten Geldes durch die Notenbanken und eine signifikante Realzinserhöhung gehen nicht, das würde zu einem Wirtschafsabsturz führen.

    • Gute Idee! Als alter Bankkaufmann rate ich Ihnen, die Währungen zu mischen; also einen Fond erwerben, wo zumindest der Euro außen vor bleibt. Wie man es mit dem US-Dollar zu verfahren hat, ist unter meinen Kollegen umstritten, also ihre Entscheidung. Bitte auch an Edelmetalle (Schwerpunkt Silber nicht Gold ) denken. Viel Glück!

  40. Deutschland im Zangengriff französisch-eurokratischer Haushalts- und Geldpolitik: Macron besorgt auf der einen Seite mit seiner frankopihlen Erffüllungsgehilfin Leyen über den EU-Haushalt sowie „Hilfs- und Aufbaufonds“ zusätzliche Milliarden der deutschen Bürger für „gemeinsame“ EU-Investitionen sowie insbesondere für die südeuropäischen Bündnispartner Frankreichs und Lagarde besorgt auf der anderen parallel mit der EZB die weitere Vermögensenteignung sowie signifikante Kaufkraftverluste der Deutschen durch viele, viele Jahre anhaltende Null-/ Minuszinsen und zunehmend steigende Inflation.
    Scholz zeigt sich derweil erwartungsgemäß demütig und dankbar für diese klugen Vorgaben und lässt nach seinem Rapport in Paris und Warschau auch brav verlauten künftig „sehr, sehr hohe Beträge“ in den EU-Haushalt einzuzahlen.
    Noch weitere 5,6 Jahre permanent steigende Nettozahlungen an das EUrokraten-Umverteilungs-Transfer-System kombiniert mit 4-6% p.a. Inflation*, dazu Dutzende Millarden p.a. sunk costs gegen einen sogenannten „menschengemachten Klimawandel“ (und wieder sehen wir im Jahr 2021 in ganz Deutschland: 15° Durchschnittstemperatur im Dezember! Geht ja gar nicht!) sowie dauerhaftes und nimmer enden wollendes/sollendes einsickern von 1,1 bis 1,6 Mio.** vielfach unqualifizierte Armutswanderer (bei gleichzeitig hoher Abwanderung von hundertausenden (hoch-)qualifizierten Deutschen und hier langjährig ausgebildeter Fachkräfte mit Migrationshintergrund) und das Ende der bisher gekannten Finanz-, Wirtschafts-, Technologie- und Bildungsmacht Deutschland könnte noch schneller kommen, als bisher schon zu befürchten war.
    *5% Inflation p.a. heißt, dass nach 10 Jahren ein Euro noch 60 Cent wert ist, bei 7% Inflation p.a. nur noch die Hälfte.
    **Zwischen 2011 – 2020 betrug die durchnittliche Anzahl von Migranten nach Deutschland jährlich 1,46 Mio. Da es sich dabei zumeist nicht um zuvor ausgewanderte Rückkehrer handelt kann man sagen, dass heute rund 13-14 Mio. Personen leben, die 2010 und davor noch nicht in Deutschland waren.

  41. Dieses Modell hat den Knackpunkt, dass keiner mehr arbeiten will. Ich würde keine Cryptos für meine Arbeit annehmen …

  42. Der IMF hat doch in seinem Strategiepapier schon angekündigt, dass er alle Schulden, auch die der Bürger, übernimmt, wenn wir brav und folgsam sind.
    Bedeutet: Impfplicht, Gehorsam und Unterwerfung. Jenen, die sich nicht fügen, entzieht man sämtliche Lebensgrundlagen bis hin zum Kauf von Lebensmittel, da Bargeld abgeschafft wird und jeder nur mehr überwacht sein Dasein fristen darf. Nicht mal der Tod wird schlimmer sein, aber er spielt diesen Psychopathen, egal wie man versucht aus dieser Nummer rauszukommen, in die Hände.
    Und die Menschen glauben es nicht, erst wenn sie selbst betroffen sind, aber dann ist es leideer zu spät!

  43. Man sollte die EU auflösen und diese Idee eines vereinten Europa komplett vergessen, weil es ein einziger Betrug ist.

    • Wie beim Sozialismus: „Die Idee ist gut, nur die Umsetzung nicht“ …

      • Ich muss Ihnen hier doch entschieden widersprechen!
        Auch die Idee des Sozialismus ist nicht gut, denn sie negiert Individualität, die erst den Menschen zum Menschen mit einer Würde macht.
        Der Sozialismus sieht den Menschen als klonbare Marionette an. Die Gleichheitsideologie des Sozialismus deformiert den Menschen schon vom Grundgedanken her. Wir sind Individuen, jeder einzigartig und nie gleich im Wesen und damit Fühlen und Denken. Die Vermassung, die notwendig zum Wesen des Sozialismus gehört, macht aus der Lebenswirklichkeit eine einzige Hölle – siehe SolschenizynDer erste Kreis der Hölle“.

    • So weit ich mich erinnere war von einem freien, friedlichen und geeintem Europa die Rede. Nicht etwa von einem vereinten Europa. Oder?

      • Vor allem war von einem Europa der Nationen und „Vaterländer“ die Rede (Kohl) und nicht von einer Neosozialistischen Union welche ihre Geschichte und ihre eigenen Heimatländer verleugnet. Masseneinwanderung, selektive und unseriöse Medienberichterstattung, die Förderung des Unnatürlichen, oder bestenfalls gedankenloser Massenkonsum, sind dabei die europäische Kultur zu zerstören. Europas autochthone Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus atomisierten Individuen, denen jeder Sinn in ihrem Leben fehlt, und die Tag um Tag von der politischen Klasse schikaniert werden. Es gibt viele Meinungen wie es dazu kommen konnte, doch die Proteste vom Mai 1968 waren zweifellos ein Wendepunkt auf dem Weg Europas in eine sich selbst hassende, dekadente Gesellschaft. 

    • Bin ich auch dafür. Jeder soll wieder seine eigene Wirtschaft betreiben. Dann hört auch die Erpressung der vernünftigen Länder wie durch Corona ins Extrem getrieben auf.

  44. Das dürfte das Bundesverfassungsgericht besonders interessieren………
    Diese Gericht ist für den Popo, denn es wird sich nicht dafür interessieren und wenn doch, wird es im Sinne von dieser zwar Verurteilten aber nicht in den Knast Gewanderten entscheiden!

    • Das ist GENAU DAS wogegen schon VOR der Einführung des Euros (zu Zeiten Kohls) geklagt wurde.

    • Den Harbarth-Senat interessiert gar nichts. Die rufen im Bundeskanzleramt an, um das Urteil vorformuliert zu bekommen, oder eine NGO wird beauftragt. Das BVerG ist Geschichte, nur noch „so da“

  45. „Ohne einschlägige Qualifikation und Unabhängigkeit gehört man nicht auf einen solchen Posten.“
    Ich dachte, das seien beide Gewächse von Goldman-Sachs? Kann es denn noch höhere Weihen in diesem Geschäft geben?

  46. Die unsägliche Gelddruckerei nahm mit der Eurorettung ihren Anfang, die sich wie ein Flächenbrand von Griechenland, über Spanien, Portugal, Irland, bis Frankreich und heute Italien fortsetzt. Heute wird dies natürlich als Coronahilfe/EU-Anleihe getarnt, und das Geld wird munter weiter gedruckt. Die Billion Target 2 Gutschriften an die Pleitestaaten seien hier der Vollständigkeit halber noch genannt. Wenn die EZB jetzt nichts tun kann, dann ist sie überflüssig. Und wen sie das tut, was sie tun soll, dann macht sie sich überflüssig, weil das Euro-System quietschend zusammenbricht. Zu einem Verliererstaat wie Deutschland passt der Euro aber bestens.

    • Das Eurosystem wird nicht zusammenbrechen. Die Menschen werden sich von dem Micky Maus Geld nur immer weniger kaufen können.

  47. Die Weltwirtschaft ist im letzten Jahr 2020 so stark eingebrochen wie noch nie seit 1945. Das Welt-Sozialprodukt ging um etwa 4,4 Prozent auf ca. 84 Billionen (84.000 Milliarden) US-Dollar zurück. Gleichzeitig sind die Schulden um etwa 20 Billionen auf ungefähr 277 Billionen Dollar Ende 2020 gestiegen.
    Die führenden westlichen Notenbanken haben 2020 frisches Geld in wie nie zuvor in ungeheurem Umfang gedruckt. Steigende Schulden, steiler Anstieg der Geldmenge bei sinkender Wirtschaftskraft: Wie sollen die Schulden jemals zurückgezahlt werden? Wie soll der Geldwert stabil bleiben? Wie soll das alles gutgehen? Was kommt da auf uns zu?
    Die Entwicklung der Geld- und Schuldenmenge
    Seit Beginn der letzten Finanzkrise 2007 hat sich die Geldmenge in den Industrieländern in einem Ausmaß erhöht, das bis vor Kurzem allen Ökonomen als Irrsinn erschienen wäre. Praktisch alle führenden Notenbanken der westlichen Welt habe die Geldnotenpresse in historisch nie dagewesenen Umfang angeworfen und frisches Geld gedruckt:

    Der Gelddruckprozess erfolgte im Wesentlichen in zwei Wellen. Die erste Welle, um die Auswirkungen der Finanzkrise 2007/9, die zweite Welle, um die Folgen der Lockdownpolitik 2020/21 auf die Realwirtschaft so gut wie möglich abzufedern, das heißt, Wirtschaftsschrumpfung und Arbeitslosigkeit so stark wie möglich einzudämmen. Ohne das massive Aufblähen der Geldmenge, das Überfluten der Banken, Regierungen und großen Unternehmen mit Liquidität wäre die Wirtschaft sowohl nach 2007 wie 2020/21 sicherlich sehr viel schlimmer abgestürzt, als sie es tatsächlich tat.
    So gesehen war das Gelddrucken ein großer Erfolg. Es kam weder nach 2007 noch 2020 zu einer sich selbst verstärkenden Wirtschaftsdepression. Die Notenbanken haben die Lektion der Jahre 1929 bis 1932 gelernt. Damals wurde kein frisches Geld gedruckt, die Zinsen nicht auf Null gesenkt, was die Welt in eine vieljährige Deflation, Depression, Massenarbeitslosigkeit und schließlich Krieg gestürzt hat.
    Aber nicht nur die Geldmenge hat in den letzten 14 Jahren dramatisch zugenommen. Auch die Schulden, insbesondere die Staatsschulden, sind im Zuge der Lockdowns 2020 in einem fast nie dagewesenen Umfang gestiegen. 
    Ende 2020 wurden die Weltschulden auf 277 Billionen Dollar geschätzt. Bei einem Welt-Sozialprodukt von etwa 84 Billionen Dollar entspricht das ungefähr 330 Prozent des Weltwirtschaftskraft [277 geteilt durch 84 ist gleich 3,3]. Sollten also alle Schulden zurückgezahlt werden, so müssten alle Werktätigen der Welt fast dreieinhalb Jahre lang ohne Lohn und Gehalt arbeiten und alle Wertschöpfung an die Gläubiger abgeben.
    Da etwa die Hälfte der Finanzvermögen auf die oberen ein Prozent der Erdbevölkerung entfallen, hieße das konkret, dass die unteren 90 Prozent der Welt über eineinhalb Jahre ohne Einkommen arbeiten müssten, um den oberen ein Prozent ihre Ausleihungen zurückzuzahlen. Also mit ein wenig gesundem Menschenverstand betrachtet ist das einfach unmöglich. 
    Es wird zu ziemlich hohen Schuldenausfällen kommen. Kurz: Die Schulden können auf keinen Fall auch nur annähernd in voller Höhe zurückgezahlt werden, wir leben in einer ziemlich großen Schuldenblase.

    • Das Weltwirtschaftsforum rund um Klaus Schwab (der große Umbruch) ist dies Voraussage, Warnung oder sogar Drohung? The Great Reset:
      „Du wirst nichts mehr besitzen und Du wirst glücklich sein!“
      Das soll bis 2030 real werden, Lagarde wird es sogar noch beschleunigen und keiner kann es mehr bremsen…

  48. Über die Qualifikation von Frau Lagarde wurde ja schon einiges geschrieben. Hier weiteres zu erwähnen ist daher müßig. Allerding zu Ihrer Aussage Herr Kerber, Zitat: „Das dürfte das Bundesverfassungsgericht besonders interessieren, zumal es genau diesen Gefahrentatbestand in seinem OMT-Urteil 2016 als einen zwingenden Grund benannte, die Bundesbank zum Ausstieg zum verpflichten.“ muß ich einwenden, dass dieses Verfassungsgericht, insbesondere der I. Senat, wohl nichts mehr interessieren dürfte, was gegen die politisch vorgegebene Richtung der deutschen Politik und der EU Kommission spricht. Aber auch das hat sich zwischenzeitlich schon herum gesprochen.

  49. Nahezu die ganze EU sitzt in einer Ideologiefalle!

    Die Transformation ehemals demokratischer Rechtsstaaten hin zu bürokratisch sozialistischen Ökodiktaturen nimmt immer konkretere Formen an. Schon wirtschaftlich muss das über kurz oder lang in eine Katastrophe führen.

    Die politischen Akteure sind von einer solch eklatanten Unfähigkeit geschlagen, dass ihnen nicht einmal die deutlichsten Warnzeichen einen Anlass geben, vom Kurs in den Abgrund abzulassen.

    Sozialistische Fanatiker kennen keine Fakten und auch keine auf Vernunft basierende Politik, sondern nur den imaginierten „Heilszustand“, den es mit allen Mitteln, auch den sinnlosesten, zu erreichen gilt. Einbildung ist da alles.

    Ist ein Land erstmal auf diesem Kurs, kann nur der Kollaps zu einem Erwachen aus dem Wahn führen.

  50. Hahahaha ….. Bundesverfassungsgericht ……. DAS war dann der Brueller.
    Ich muss mir unbedingt noch Popcorn fuer die Show besorgen.

    • ich empfehle eher auf „Prepper“-Produkte zu setzen: Tütensuppe und Dosenbrot 😉

  51. Welches Vertrauen der Sparer? Die haben Null Vertrauen in die beiden Damen. Die legen auf Deibel komm raus ihr Geld in Betongold an. Gold ist ihnen zu riskant, weil sie intuitiv ahnen, dass die Zentralbanken ihre Finger da auch im Spiel haben, sonst würde der Goldpreis bei 10 000 Euro stehen. Dafür kostet jetzt eine 100 qm Wohnung in Hamburg-Eppendorf 1,5 Mio Euro. Die Banken werden nix klar machen, weil sie komplett von diesem Ponzi-Schema abhängen. Und nun frisst sich die Inflation auch ins Alltagsleben. Und wir wissen, was 5 % Inflation real heißt; mindestens 7-8 %. Da trifft es sich gut, dass man die „Bürger“ unter der Maske ruhig halten kann. Die Frage ist, wie lange noch? Wenn die Energiekosten explodieren, der Brotpreis steigt und die Mieten durch die Decke gehen.

    • Das größte Risiko bei Gold ist: Abgabepflicht per Gesetz

      • Bei Immobilien und deutschen Aktiendepots auch.

      • Na ja, wenn der Lastenausgleich kommt, und er kommt, wie schon 1948, dann muss jeder Hausbesitzer 25 % des neuen Einheitswertes abdrücken …

  52. Lagarde (wörtlich Die Wächterin) war der Preis für eine deutsche Kommissionspräsidentin. Diese hat eine Schlüsselrolle beim Green Deal und Next Generation inne. Beides wird entsprechende, sich gegenseitig beschleunigende Wachstumsschübe auslösen, um die uns die Welt beneiden wird. Inflation ist temporär und wird im allgemeinen überschätzt. Sie kommt und geht wie die Schweinegrippe. Das hat nichts mit mit Anleihekäufen usw. zu tun. Die EZB-Politik ist solide, weil sie richtig ist! Zur DM: Eisen gab ich für Gold. Lehnen Sie sich zurück und danken Sie eher dafür, dass Sie aufgrund der Lissabonagenda seit 2010 in der wettbewerbsfähigsten Region der Welt leben.

    PS: der Geburtsfehler der EU über die EWG hinaus sind faule Kompromisse sowie das Negieren bzw. Vertagen von Problemen. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch. Ob Euro, Asyl, ……aber daran ist auch der Geisterfahrer der EU namens Deutschland schuld.

  53. „.. weil die Geldanleger auf Dauer eine Inflation von ca. 5 Prozent und gleichzeitig Negativzinsen auf ihre Spareinlagen kaum akzeptieren werden“.

    Dann verrate mir doch bitte einer, wie ich da raus komme. Das Vertrauen habe ich schon längst verloren, alleine ich kann nicht sagen was ich machen soll.

    • Sachwerte wie Gold, Aktien und Immobilien. Kleinanleger können auch ETFs erwerben. Tip: „physische ETFs“ und am besten von US oder Schweizer Anbietern …

  54. In der Falle sitzt der deutsche Sparer und nicht nur EZB mit dieser Staatsfinanzierung, denn der verliert sein Vermögen während die EZB nur dumm dasteht. Genau vor dieser Problematik haben Kritiker des Euro schon vor seiner Einführung gewarnt. Für ältere Semester: es gab mal eine ganzseitige Anzeige in der FAZ in den 90ern.
    Ein Blick an den Bosporus zeigt, wohin diese Politik führt. Mal sehen wann die Anleger zur Kapitalflucht ansetzen.
    Mein Rat ist, rechtzeitig zu beginnen und nicht erst in der Panik zu kaufen. Man sollte ca 10% in Edelmetallen und Immobilien anlegen. Meine Favoriten sind asiatische Aktien, Goldminenaktien (AEM, NEM) und US-Immobilien.

  55. Das kommt davon, wenn eine Zentralbank sich anmaßt, mit ihren geldpol. Mitteln nicht Geldpolitik (im Interesse der Wertstabilität des Geldes), sondern entgegen ihres pol. Auftrags Wirtschafts- und Finanzpolitik (insbes. im Interesse der Schuldenstaaten) zu betreiben.
    Für Wirtschafts- und Finanzpolitik sind (normalerweise) ausschließlich die jeweiligen Regierungen der Nationalstaaten verantwortlich.

    • Dies war doch spätestens seit der Personalie Lagarde klar. Diese Dame hat in ihrer gesamten Laufbahn einen immensen Opportunismus und Hang zu politischen und juristischen „Grenzgängen“ bewiesen.

    • Die Nationalbanken sind, leider, Teil des Euro Systems. Die haben gar nichts zu sagen.

    • In welchem Universum leben sie denn? Die Schlauen leben von den Dummen und die von der Arbeit. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Und die Deutschen sind nun mal das Abstand dämlichste Volk in Europa.

  56. „Das Bundesverfassungsgericht dürfte interessieren…“
    Glauben Sie das ernsthaft? Das BVerfG in seiner derzeitigen personellen Besetzung ist ein zahnloser Tiger, der mitträgt, was die Politik ihm vorsetzt (Corona-Maßnahmen) bzw. die Politik noch links überholt (Klimaschutz-Urteil).
    Wie sollte es auch anders sein, so lange unter den roten Roben Richter stecken, die in Ihrer Vergangenheit Teil des Systems waran Maßnahmen mitgewirkt haben, über die nun entscheiden sollen.

  57. „Das Bundesverfassungsgericht dürfte interessieren…“

    Glauben Sie das ernsthaft? Das BVerfG in seiner derzeitigen personellen Besetzung ist ein zahnloser Tiger, der mitträgt, was die Politik ihm vorsetzt (Corona-Maßnahmen) bzw. die Politik noch links überholt (Klimaschutz-Urteil).

    Wie sollte es auch anders sein, so lange unter den roten Roben Richter stecken, die in Ihrer Vergangenheit an Maßnahmen mitgehol

  58. Frau Lagarde sitzt keineswegs in der Falle, Geldwertstabilität war immer ein spezifisch deutsches Ziel und tangiert Madame nur peripher.
    Frankreich und Italien sowie andere Südländer sehen in die Aufgabe der Zentralbank schon immer im Wesentlichen in der Bereitstellung ausreichender Mittel für die öffentliche Hand.
    Angesichts der politischen Entwicklungen in Deutschland hin zum Staatszentrismus und Wirtschaftslenkung sehe ich inzwischen eine ähnliche Tendenz. Die Schamgrenzen sind lägst gefallen.
    Wer alt genug ist, mag sich an die Verhältnisse in Italien und Frankreich in den 70gern und 80gern erinnern. Bis zum Ende der Fahnenstange hat die EZB noch sehr, sehr, sehr viel Luft!

  59. Alles nachvollziehbar. Aber wie will sich der Geldbesitzer wehren? Bei den Aktien droht immer ein Crash (Krieg in der Ukraine z. B.).

    • Ein Ukraine-Krieg ist kein echtes Risiko, da die USA nicht Russland und China zusammenschweißen möchte. Eher werden „Verbündete“ im Stich gelassen.
      Und selbst Europa könnte es treffen, da die USA als Beschützer „alternativlos“ ist …

  60. Der deutsche Sparer hat nach den Aussagen des AfD-Bundestagsabgeordneten Rene Springer in den vergangenen zehn Jahren durch die Nullzinspolitik der EZB und die permanenten Rettungsschirme sage und schreibe 648 Milliarden an Vermögen verloren. Man muss sich auch darüber wundern, dass der Aufschrei in Deutschland darüber ausbleibt, dass sich dieser Vermögensverlust durch die „Negativzinsen“ auf Spareinlagen mittlerweile beschleunigt. Sollte der Euro platzen, sind für Deutschland auch die durch die Targetsalden versteckten Schulden vor allem der Südländer verloren. Dazu kommen noch die Verbindlichkeiten Deutschlands durch die Verschuldungsorgien der EU.
    Kurz: Des Erwachen in einer Finanzkrise, die kommen wird, wird furchtbar. Und: Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Das wird bald sein!

  61. Es ist seit vielen Jahren mehr als überdeutlich sichtbar, das speziell Frankreich mit seiner merkantilistischen Wirtschaftssicht die EU domestiziert hat und vor allem versucht Deutschland ökonomisch im Griff zu halten. Unterstützt wird Frankreich von den übrigen Club Med-Ländern, die ein eigenes Interesse haben IHRE Schulden zu Lasten der „frugalen“ Nordländer zu vergemeinschaften. Der größte Leidtragende ist der deutsche Michel, der für ca. 6 (!!) Billionen Euro haften soll/muss. Unser Mittelstand und die kleinen Sparer sind die eigentlich Gekniffenen. Sozialismus durch die Hintertür nennt man das. Und die „Kampf-Uschi“ in Brüssel hat wieder nicht realisiert welch schmutziges Spiel gespielt wird.
    Aber Hauptsache der kleine Italiener oder Franzose oder Spanier hat mehr Erspartes auf der hohen Kante als der kleine ach so reiche Mittelstandsdeutsche. Zum Teil mehr als das doppelte (76 T€ zu 39T€ gemäß Statistischen Erhebungen).
    Nur weiter so: Wir schaffen das,mit der nächsten Währungsreform. Die lateinische Münzunion des 19. Jahrhunderts lässt grüßen.

    • Und jetzt fragen wir uns mal wo die intelligenten Europäer wohnen. Definitiv jedenfalls nicht zwischen Rhein und Oder.

  62. Dieses „Verwahrentgelt“ dürfte doch rechtlich eine höchst zweifelhafte Sache sein.
    Es ist ja de facto ein Negativzins und sollte meiner Meinung nach auch so benannt werden.

  63. Einen verdammt schweren Pfeil haben sie noch im Köcher: Abschaffung des Bargeldes! Wenn notwendig, werden sie keine Sekunde zögern, diesen abzuschießen.

  64. Nicht wenige halten Inflation für „gottgegeben“. Andere verstehen schon, das es was mit Menschen zu tun hat, demonstrieren dagegen, aber sie wissen nicht so recht, gegen wen und kennen die Ursachen nicht. Die EZB wird mit ihrer Lüge also davonkommen. Als Laie kann man nichts anderes denken, als das es sich hier um ein Schneeballsystem handelt, das irgendwann richtig kollabiert.

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