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Zemmour erklärt Kandidatur

Zemmour will Frankreich den Franzosen zurückgeben – und zwar allen

01.12.2021

| Lesedauer: 6 Minuten
Mit einem geradezu literarischen Stil hat der ehemalige Journalist Éric Zemmour seine Kandidatur zu den Präsidentschaftswahlen angekündigt. In seinem Programm stellt er die unerhörte Forderung: Alle Franzosen sollen sich zu ihrem Land, seiner Kultur und Geschichte bekennen. Die deutsche Presse ist sich einig, dass solches zu verdammen ist.

Ein Foto ging in den letzten Tagen durch die Presse: Éric Zemmour, zu diesem Zeitpunkt noch einfacher Journalist und, wie es stets heißt, Polemiker der extremen Rechten, streckt einer Frau mittleren Alters aus dem Fond eines Wagens den aufrechten Mittelfinger entgegen. Was das Bild nicht zeigt: Die Frau hatte zuerst die obszöne Geste gezeigt, und das obwohl Zemmour ihr Anliegen anhören wollte und dazu das Autofenster heruntergelassen hatte. Doch das war alles vor seiner Kandidatenwerdung am Dienstag. Am Abend des Tages erklärte Zemmour: „Ich bin nicht mehr Journalist und Autor. Ich bin Kandidat für die Präsidentschaftswahlen.“

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Marine Le Pen hatte Zemmour noch am Montag aufgefordert, von einer Kandidatur abzusehen, damit sich die „nationale Familie“ hinter ihrem Namen vereinigen könne. Zemmour sei die Verwandlung vom Polemiker zum Präsidenten offenkundig nicht gelungen. Man könne seinem Land auf tausend Wegen, in ganz verschiedenen Funktionen dienen, war Le Pens Botschaft an den möglichen Konkurrenten. Inzwischen hat Le Pen sich den zweiten Platz in den meisten Umfragen zurückerobert, den sie zwischen Oktober und November immer wieder an Zemmour hatte abgeben müssen. Sie steht derzeit bei rund 20 Prozent, Zemmour bei etwa 15 Prozent, Macron führt mit um die 25 Prozent.

Einen Tag später ist die Präsidentschaftskandidatur Zemmours einen großen Schritt näher gerückt. In einem zehnminütigen, im Internet veröffentlichten Video rief Zemmour seine Anhänger auf, ihn zum Präsidenten zu wählen. Damit seine Kandidatur ganz real wird, muss der Ex-Journalist nun noch 500 Patenschaften gewählter Volksvertreter vorweisen. Im Fernsehsender TF1 gab er sich optimistisch, dass das gelingen werde. Er habe schon zwischen 250 und 300 Zusagen von Bürgermeistern und anderen Mandatsträgern erhalten.

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Sein Antrittsvideo erregte aus mehreren Gründen Aufsehen. Zum einen wird Zemmours Kandidatur nun seit gut zwei Monaten erwartet, zum anderen ist der Mann selbst ebenso umstritten wie populär, zudem sind seine Thesen für gewöhnlich messerscharf erdacht und formuliert. In seinem Video trägt er zu den Klängen von Beethovens Siebter eine Art Manifest vor, das natürlich in Zemmours Fall ein durchaus polemischer Text ist. Der Auftritt ist fast musikalisch in drei Teile geteilt. Dazwischen liegen zwei Generalpausen, in denen Zemmours sonst unermüdliche Stimme kurz schweigt.

Der Kandidat sitzt in einer Bibliothek vor einem Radio-Mikrofon, ähnlich wie einst der General de Gaulle, als der sich aus dem Exil an die Franzosen wandte. Das ist natürlich eine bewusste Inszenierung, wie Zemmour bei TF1 gerne zugibt. Natürlich gebe es in der Kunstform Wahlkampfvideo ein gewisses Maß an Inszenierung. Doch noch wichtiger ist: Zemmour spricht klar und meidet die Leerformeln des Politikersprechs.

Nostalgie nach einem unvergessenen Land

Sein Vortrag beginnt mit einem Hornsignal und exponiert in seinem ersten Teil die Idee der „dépossession“ – des Gefühls der Enteignung, das viele Franzosen heute haben. Diese Bürger, so Zemmour, gehen durch die Straßen ihrer Städte und erkennen sie nicht wieder. Das Anschauen eines Werbespots, eines Fußballspiels oder eines Films, einer Theateraufführung oder eines Schulbuchs führe stets zum gleichen Ergebnis. Die Zustände und Gewalttaten in U-Bahnhöfen, Flughäfen und Schulen – die im Video teils bildlich vorgeführt werden – nähren denselben Eindruck.

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Die Franzosen hätten nicht mehr das Gefühl, in dem Land zu sein, an das sie sich erinnern. Es ist ein weiter, übertragener Erinnerungsbegriff, den Zemmour im Folgenden entfaltet: Erinnerung, so schlägt er vor, bezieht sich nicht nur auf das eigene Leben, sondern auch auf die Erzählungen der Älteren und kulturelle Erzählungen, die man sonst Geschichte, Literatur oder Kino nennt. Insofern gehören Johanna von Orléans und Napoleon genauso zu den Erinnerungen der heutigen Franzosen wie Charles de Gaulle oder Jean-Paul Belmondo. Doch das von diesen und so vielen anderen Personen und Dingen repräsentierte Frankreich suche man heute immer mehr vergebens, so Zemmour.

Niemand habe sein Land verlassen, doch das Land habe ihn verlassen. Franzosen, die wie er denken, seien zu inneren Exilanten geworden. An dieser Stelle lässt sich leider hinzufügen, dass im heutigen Frankreich – aber auch in Deutschland und anderen westlichen Staaten – schon eine Minderheit lebt, die wirklich und wahrhaftig zu Exilanten im eigenen Land geworden sind. Es sind die Kritiker des Islam wie die junge Französin Mila oder der deutsch-ägyptische Politikwissenschafter Hamed Abdel-Samad, die – nur einige unter mehreren – unter ständigem Polizeischutz leben müssen, wie auch der jüngst verstorbene dänische Zeichner Kurt Westergaard.

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Und so vergangenheitsselig sich all das anhört, so sehr richtet es sich doch auch an jüngere Wähler, wie das Engagement der Jugendlichen von der „Génération Z“ für den Kandidaten deutlich macht. Zemmour drückt das so aus: Die junge Generation habe Nostalgie nach einem Frankreich, das sie nie selbst kennenlernen durfte.

Im Folgenden zeichnet er quasi die Entstehung der Bewegung nach, die sich heute hinter ihm vereint. Lange seien nämlich diese „inneren Exilanten“ sich ihrer Gedanken und Empfindungen unsicher gewesen, hätten sich nur langsam und allmählich ihren Ehepartnern, Kindern, Eltern, Freunden, Arbeitskollegen und schließlich gänzlich Fremden anvertraut. „Und Sie haben verstanden, dass Ihr Gefühl der Enteignung von allen geteilt wurden. Frankreich war nicht mehr Frankreich, und alle hatten das erkannt“, lauten die Schlussworte dieses ersten Teils.

Die versagenden Eliten und die Folgen der Immigration

Der zweite Teil des Videos könnte den Titel „Die Verachtung“ tragen. Er handelt von der Geringschätzung der Mächtigen und Regierenden für die Gefühle und Gedanken der normalen Franzosen. Eingeblendet werden bewegte Bilder von Ursula von der Leyen, von verschiedenen französischen Journalisten, Akademikern und Gewerkschaftern. Sogar religiöse Würdenträger hätten die Gedanken der normalen Franzosen für falsch erklärt. Doch genau damit hätten alle diese Autoritäten falsch gelegen, verkündet Zemmour zu den Bildern von öffentlichen Unruhen und der Demolierung kultureller Monumente. Er stellt klar, dass die Immigration nicht die Ursache aller Probleme sei, dass sie aber alle Probleme verschlimmere.

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Zemmour spricht davon, dass Frankreich derzeit zu einem Drittweltland herabsteigt, und schlägt folglich eine Wiederbelebung der französischen Wirtschaft vor, die ihm oft nicht zugetraut wird. Und auch wenn er sich nicht immer als glühender Liberaler in Wirtschaftsfragen zeigt, könnte die Idee, dass nicht alles ausgezeichnet funktioniert, durchaus der Grundstein für echten Wandel sein. Natürlich will Zemmour auch die Bildungsinstitutionen erneuern. Die Universitäten müssten von „islamogauchisme“ und „gender studies“ befreit werden. Auch der EU als „ever closer union“ erteilt Zemmour eine Absage. Die Allmacht der „europäischen“ Gerichte müsse enden, stimmt er seinem konservativen Rivalen Michel Barnier zu. Doch Zemmour wird noch deutlicher: Europa wird für ihn nie eine Nation sein.

Die Linke wie die Rechte habe das Volk seit Jahrzehnten getäuscht und es in Niedergang und Dekadenz geführt. Der Ernst der eigenen (vor allem wirtschaftlichen) Deklassierung sei vor den Franzosen versteckt worden, ebenso die „Realität unserer Ersetzung“. Das französische Wort dafür, remplacement, ist inzwischen auch im Deutschen bekannt. Stattdessen sei das französische Volk eingeschüchtert, gelähmt, indoktriniert, kulpabilisiert worden, heißt es später. Doch es erhebe nun den Kopf und lasse die Masken fallen.

Zuerst musste Zemmour eine eigene Illusion begraben

Zwischendurch sagt Zemmour die wohl persönlichsten Worte seines Videos. Einst habe er, Zemmour, gedacht, als Journalist auf diesem Feld wirken und – vielleicht – einen Politiker mit seinen Ideen begeistern zu können. Er hatte sich gesagt: Schuster, bleib bei deinen Leisten – jedem seine Rolle, jedem sein Kampf.

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Heute habe er das Verfehlte dieser seiner Illusion eingesehen – so deutet Zemmour an, dass er vielleicht selbst glaubt, zu spät gehandelt zu haben. Er ist zu dem Schluss gekommen, dass kein Politiker in Frankreich heute den Mut besitze, das Land seinem tragischen Schicksal zu entreißen. Und Präsident Macron, der sich einst als „homme neuf“, als Neuling oder Aufsteiger präsentiert habe, sei tatsächlich die Synthese seiner beiden Vorgänger – nur noch schlechter. Das sind wirklich polemische Worte, die das Phänomen Macron nur grob umreißen (dass der nichts grundlegend Neues brachte, versteht sich). Zemmours Abgrenzung von Macron wird in einem anderen Satz deutlich, den er passenderweise zur triumphalen Reprise des Symphoniesatzes ausspricht: „Es ist nicht mehr die Zeit, um Frankreich zu reformieren, sondern um es zu retten.“

Und damit beginnt der dritte Teil, in dem es um das konkrete Programm Zemmours und dessen Umsetzung geht. Und auch hier fällt ein Reizwort: Die Unterwerfung (soumission) unter eine unfranzösische Kultur soll beendet oder verhindert werden. Vielmehr müssten sich die neu Ankommenden an die französische Kultur assimilieren und sich dieselbe ganz zu eigen machen. Es sollen wieder Franzosen in Frankreich heranwachsen, keine Fremdkörper auf einer Terra incognita, das fordert der unverstellte Nationalist Zemmour. Und natürlich seien die Franzosen ein großes Volk, das sich nicht beherrschen, erobern oder kolonisieren und natürlich auch nicht verdrängen, nicht ersetzen lasse. Diese Botschaft erhielten und erhalten die Franzosen von dem Sohn nordafrikanischer Juden, die einst aus Algerien nach Frankreich kamen.

Das erste offizielle Wahlkampfvideo Éric Zemmours ist ein interessantes und höchst anregendes Dokument vor allem durch die absolute Schonungslosigkeit der Analyse. Dagegen sind die Lösungsvorschläge schon beinahe versöhnlich. Und das ist vielleicht die merkwürdigste Pointe dieses Zeitdokuments. Was Zemmour von seinen alten und neuen Landsleuten fordert, ist vorerst nur ein Bekenntnis zu Frankreich, seiner einzigartigen Kultur und Geschichte, woraus sich für Zemmour auch der Wunsch ergibt, das Land heute (und morgen) wiederaufzubauen, es zu neuer Größe zu führen.

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Doch genau das scheint heute zu den unerhörtesten Forderungen überhaupt zu gehören – vor allem in Deutschland, wo man offenbar einem neuen Konkordat mit einem institutionell ungefestigten Islam entgegenfiebert und Zemmour daher wegen Demagogie und EU-Hass angreift. Oder man sammelt einfach ein paar schlüpfrige Geschichten, um einen unbequemen Anti-Establishment-Kandidaten auszubooten. Die Erinnerung an „ein längst vergangenes Frankreich, das groß, stark, schön und friedlich gewesen sei“, halten wieder andere schlicht für eine „Karikatur“. Doch auch in Frankreich erklärten erstaunlich viele Gegner und Konkurrenten des Kandidaten, dass seine Weltsicht düster sei und der jungen Generation keine Hoffnung gebe.

Der Präsident aller Franzosen, nicht der aller Glaubensgruppen

Am Dienstagabend erklärte Zemmour in der Fernsehsendung „Le 20 heures“ auf TF1 (ab Minute 15:00), dass er der Präsident aller Franzosen, also auch jener muslimischen Glaubens sein wolle: „Im Unterschied zu vielen anderen unterscheide ich nicht zwischen dem Islam und dem Islamismus, denn das ist beides dieselbe Sache. Das ist eine falsche Unterscheidung. Dafür unterscheide ich aber zwischen dem Islam und den Muslimen, und ich rufe alle Muslime dazu auf, sich zu assimilieren und die Praxis des Islam abzulegen, die darin besteht, anderen einen juridischen und politischen Kodex aufzuerlegen.“

Er vergleicht das sodann mit dem leitenden Gedanken bei der Assimilation der Juden im Frankreich der letzten beiden Jahrhunderte. Danach sollten die Juden als Individuen alle Rechte haben, aber keine Sonderrechte als Angehörige einer Glaubensgemeinschaft erhalten. „Man muss den Juden als Nation alles verweigern und ihnen als Individuen alles zugestehen“, so fasste der Revolutionär Stanislas de Clermont-Tonnerre (1757–1792) seinen Gedanken zusammen. Die Juden sollten nicht als Glaubensgemeinschaft, sondern als Individuen integriert werden. Éric Zemmour ist überzeugt, dass sehr viele Muslime sich diesem Gedanken anschließen können, weil sie ihre Heimatländer genau wegen der repressiven Natur des Islam verlassen haben.

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65 Kommentare

  1. Klasse Typ dieser Éric Zemmour. Populistisch ist immer so ein dummes Wort linken Framings, daß nur dem bürgerlichen Lager zugeschrieben wird, hat im Stalinistischen seinen Ursprung. In den klaren inhaltlichen Ausrichtung muß Politik aber auch in Wahlkampfzeiten plakativ dargestellt werden, und das macht Éric Zemmour sehr gut. Ich hoffe, daß dieser markante Haudegen sehr gute Chancen hat. Sein aufgeklärter Patriotismus gefällt mir sehr gut, bei uns in Deutschland undenkbar.

  2. So kann das gelingen: Le Pen hat im zweiten Wahlgang nur eine Chance, wenn es ein Reservoir gibt von konservativen Stimmen, die zu ihr wechseln können. Bisher war im zweiten Wahlgang klar, das kann nichts werden, sie hat schon alle Stimmen, die sie bekommen kann. Das gilt umgekehrt auch für Herrn Zemmour .

  3. Solange ca. 90% der Journalisten eher grünlinks sind und nicht ausgewogen berichten können, solange ist jeder der was anderes sagt/schreibt ein „N..i“. Ende der Story.

  4. Ganz am Schluss kommt das Problem: „sehr viele“ Muslime würden sich dem anschließen. Das ist ähnlich manipulativ und unsinnig wie es oft heißt „sehr viele seien integriert“ usw.. Natürlich ist das falsch. Denn wenn es so wäre gäbe es ja die Dauerkatastrophe mit Clans, Radikalen, Alltags-Scharia, Betrug, Abzocke, Bildungverweigerung, Übergriffen, usw.. nicht. Dass die Muslime plötzlich mehrheitlich Assimilation betreiben, nur weil Zemmour Präsident wird und Reden hält, ist abwegig. Nein, nicht „sehr viele“ wollen das, sondern „viel zu viele“ denken gar nicht daran sich den Ungläubigen anzupassen. Es wird nicht gehen ohne den rechtsstaatlichen Rahmen bis zum Äußersten auszuschöpfen.

  5. Ob konservative/rechte Franzosen wirklich einen Kandidaten mit algerisch-jüdischer Abstammung wählen werden? Möglicherweise temporär, um überhaupt mal einen Fuß in die Tür zu bekommen.

    • Naja, im Augenblick gibt es keinen einzigen Kandidaten aus dem linken Lager, der auch nur den Hauch einer Chance auf das Präsidentenamt hätte. Macron ist noch der, der am ehesten „links“ steht. Alle anderen derzeitigen in Umfragen relevaten Kandidaten sind definitiv rechts von ihm einzuordnen.
      Wenn das nicht tief blicken läßt, weiß ich auch nicht weiter…

    • Menschen mit diesem Hintergrund sehen vielleicht die Vorteile der französischen Gesellschaft und Kultur wie durch ein Brennglas, wenn sie es mit ihrem Herkunftsland vergleichen – und Angst haben das Europa auch zu solch einem „failed state“ werden könnte.

  6. Die links-grünen Medien stehen schon wieder „Gewehr bei Fuß“ um Zemmour zu stigmatisieren. Sie sollten dies nur kräftig tun und versuchen sich in innerfranzösiches Geschehen einzumischen. Sie werden das Gegenteil bewirken. Die Franzosen werden sich um so geschlossener hinter Zemmour stellen. Diese links-grünen Medien sind eigentlich so dump, daß sie die Wirkung ihrer Agitationen nicht erkennen. Beispiel ist auch die Agitation gegenüber Polen und Ungarn.

  7. „““…gewöhnlich messerscharf erdacht…“““:
    Zemmour sinngemäß im letzen Jahr bei einer Veranstaltung seiner Fangemeinde – Der Hitler-Stalin-Pakt sei aktuell wie eh und je.
    Es ist zwar nicht gerade zum Totlachen, aber allzu fehlt dann doch nicht, oder? Was für ein Vorzeigefranzose, Herr Nikolaidis, oder vielleicht doch nicht??? Gewisse Zweifel seien wohl erlaubt, dass dieser Zemmour nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

  8. Das wird Macron freuen. Schwächen sich die Konservativen doch nun selbst. Le Pen ist Richtung Mitte gerückt um die fehlende Wählerteile zu gewinnen und macht damit Rechts eine Lücke auf die nun andere Protagonisten für sich gewinnen wollen.
    Aber gerade dieses Bestreben nach „Mitte“ das überall in Europa zu erkennen ist, ist eben in zerfallenden Gesellschaften nicht möglich.

    Die Franzosen wie die Italiener mögen renitenter und weniger obrigkeitshörig sein aber an dem Grundproblem ändert das nichts.
    Der großen Mehrheit, die am Staatszipfel hängt geht es weiterhin Recht gut (auch in F und I). Erst wenn das in der Masse nicht mehr funktioniert wird sich was tun.

  9. Herr Zemmour spricht mir aus der Seele: Die Rettung Europas und seiner Kultur der Aufklärung, der Trennung von Staat und Religion, der Gleichheit vor dem Gesetz, der persönlichen Freiheit, der Demokratie und Gewaltenteilung kann nur über einen national einenden Patriotismus erfolgen. Und dieser Patriotismus braucht und darf kein Nationalismus sein, der durch den vergleichenden Blick nach außen darauf abzielt, sich als Nation über andere Nationen zu stellen. Beim Patriotismus auf national-kultureller Ebene geht es vielmehr um den Blick nach innen – genau wie Zemmour sagt: um die eigene Geschichte und um die eigene nationale kulturelle Identität. Dies ist der Kitt – und zwar der einzige Kitt – um die durch Migration zerissenen Nationen Europas wieder intern zu einen und auf einen Erfolgskurs hinsichtlich Wohlstand, Freiheit, Sicherheit und Frieden zurückzuführen. Dieser Weg ist die einzige Chance, den Niedergang auf Dritte-Welt-Niveau zu verhindern. Ich hoffe, es gibt in den Nationen Europas zukünftig immer mehr Menschen, die dies so klar erkennen und einfordern, wie Herr Zemmour.

    • Ich glaube, die Gedanken, die Sie hier ausführen, versteht die Journalistin von DIE WELT überhaupt nicht. Sie beschreibt Zemmour als „clowneske Gestalt“. Da wundert man sich schon, welche Stereotypen mittlerweile bemüht werden, um Andersdenkende zu diskreditieren.

  10. Eines verstehe ich nicht: wenn LePen und Zemmour zusammen auf weit mehr Stimmen als Macron kommen, dann müßte in einer Stichwahl doch auf jeden Fall der konservative Kandidat gewinnen, egal, wo ob diese(-r) Zemmour oder LePen heißt. Die Leute sind ja hoffentlich nicht so dumm, nur aus Enttäuschung über das Ausscheiden des eigenen Wunschkandidaten dann lieber für die Gegenseite zu stimmen.

  11. Ich lese hier viele Kommentare von wegen Zemmour sei nur eine Marionette, von Macron ins Rennen geschickt um einen Sieg von Le Pen zu verhindern. Diese „Theorie“ muss ich, als Franzose, zurückweisen. Denn Macron’s Plan war ein erneutes 2017, sprich eine Stichwahl zwischen ihm und Le Pen. Diese Stichwahl würde auch ziemlich sicher zugunsten von Macron ausgehen, da sich Le Pen in ihrer Kampagne 2017 teilweise bis auf die Knochen blamiert hat, beispielsweise beim TV-Duell gegen Macron, ähnlich peinlich wie Biden beim TV-Duell gegen Trump. Und auch seitdem hat sie sich nicht mit Ruhm bekleckert. Sei es ihre komplette Abwesenheit beim Thema Corona oder die innerparteilichen Querelen die sich nicht in den Griff bekommt. Hinzu kommt dass sie ihre Partei immer weiter in die Mitte verschoben hat und ehemalige Kernpunkte (bspw. Referendum über EU- und Euroaustritt) aufgegeben hat. Vergessen darf man auch nicht dass an ihrem Namen noch der „Geruch“ ihres Vaters anhängt, dem man unterstellt Nazi zu sein. Entsprechend werden die französischen Medien und „Zivilgesellschaft“ (sprich Antifa, Islamverbände, usw.), wie schon 2017, massiv gegen Le Pen Stimmung machen. Ergo: Le Pens Image als inkompetente Frau, die ihre Partei inhaltlich entkernt und nicht im Griff hat und die erwartbare Kampagne die gegen sie gefahren wird, werden es nahezu unmöglich machen eine Stichwahl gegen Macron zu gewinnen.

    Bei Zemmour sieht die Lage ganz anders aus. Er ist, das attestieren ihm auch seine ärgsten Gegner, unheimlich belesen, vor allem kulturell und geschichtlich. Zudem bleibt er sich treu. Seit 30 Jahren sagt er dieselben Dinge, und seit 30 Jahren behält er recht. Zudem wird man bei Zemmour schwieriger eine „glaubwürdige“ Nazi-Kampagne fahren können, da er selbst Sohn algerischer Einwanderer und Jude ist. Dass das Establishment dennoch eine solche Kampagne fahren wird ist jetzt schon absehbar, nur wird das nicht so glaubwürdig sein wie bei Le Pen, zumal der Name Zemmour nicht vorbelastet ist.
    Insofern rechne ich Zemmour in einer Stichwahl gegen Macron bessere Chancen zu zu gewinnen als mit Le Pen. Ein weiterer Punkt der diese Theorie dass Zemmour ein Dummy von Macron ist um Le Pen zu verhindern ist, dass Macron bei 20-25% steht, Zemmour und Le Pen bei 15-20% und der Rest, also Konservative, Sozialisten, Grüne und Linksextreme bei 0-10%. Insofern ist eine Stichwahl Macron gegen das nationalistische Lage mMn sicher. Nur ist die Frage wer fürs nationalistische Lager ins Rennen geht. Die inkompetente Le Pen oder Zemmour.

    • Danke für die Info. Vielleicht werden die Franzosen zusammen mit den Briten und den Amis uns wieder einmal befreien müssen. Drücken wir ihnen die Daumen, erst einmal ihre eigenen Länder zu retten.

    • Wenn dem so ist, dann hat Zemmour offensichtlich nicht realisiert, dass es bei Wahlen nur darauf ankommt, zu gewinnen. Er gewinnt aber weder für sich, noch für das Land etwas, wenn er von Le Pen getrennt agiert. Was hat das konservative Lager davon, wenn ein paar Wähler von Le Pen zu Zemmour überlaufen? Nichts! Der einzige Gewinner ist Macron. Bei dieser Wahl kommt es ausschließlich darauf an, einen Machtwechsel zu erlangen. Danach, aber eben wirklich erst danach sollte man an den Feinheiten arbeiten. Die Konservativen müssen sich zwingend zusammenschließen, sonst wird das nichts. Übrigens- der politische Gegner macht genau das.

      • Bei einer Stichwahl würden sicherlich die Wähler des einen in das Lager des anderen überwechseln und so beide Stimmenanteile vereinen. Wenn Marine Le Pen angefangen hat, sich Richtung Mitte anzuwanzen, hinterläßt sie eben eine rechte Flanke. Die wird nun von Zemmour eingenommen. Kommt Zemmour in die Stichwahl, werden die meisten Le Pen Anhänger dann ihn unterstützen. Im umgekehrten Fall wird Le Pen vermutlich nahezu alle Stimmen der Zemmour Anhänger bekommen. Wen sollten sie auch sonst wählen? Macron?

      • Wie Peter Silie geschrieben hat, wird sich das nationale Lager in der Stichwahl so oder so vereinen, da entweder Zemmour oder Le Pen gegen Macron in die Stichwahl kommen werden.
        Und da Le Pen inkompetenten, inhaltsleer und aufgrund ihrer Familiengeschichte ohnehin nicht mehrheitsfähig ist, ist Zemmour meine letzte Hoffnung um Macron zu verhindern.
        Außerdem hat Zemmour sowohl den Konservativen (LR) als auch dem Rassemblement National von Le Pen eine Allianz angeboten, von beiden wurde sein Angebot abgelehnt.

  12. Was sagt denn dieser Mann anderes wie Marine Le Pen schon immer gesagt hat? Warum schließt er sich nicht einfach derer Meinung an? Warum also? Will er den Front Nationale verhindern?
    Wird er also von den Globalisten bezahlt und gefördert?

  13. Dem „vertraue“ ich so sehr wie „Sarkozy“ und seinem Kärcher.
    Beide aus derselben „Wundertüte“ kurz vor Wahlen gehüpft und beide später extrem wendehälsisch agiert.
    nee,besser die wirkliche Rechte wählen als Franzose

  14. Frankreich ist eine christliche Nation: Das Christentum auf allen Ebenen zu stärken, wäre Zemmours Aufgabe, um Frankreichs kulturellen Verfall aufzuhalten, statt darauf zu hoffen, dass Muslime in Frankreich zu Häretiker werden, das eine Illusion bleiben wird; ohne die gesellschaftliche Rückkehr zum Christentum, ergo zu Frankreichs kulturellen Wurzeln, wird dessen Niedergang nicht gestoppt werden können, das bereits im 19. Jahrhundert der englische Historiker und Publizist Lord Acton im folgenden Aphorismus festhielt: “Kein Land kann ohne Religion frei sein.“

  15. Zemmour analysiert glasklar, ohne irgendwelche Zugeständnisse an die „woke“ Gesinnungs- und Sprachdiktatur zu machen. Allein das schon ist wundervoll, zumal Zemmour längst nicht irgendein nobody mehr ist. Wer den Dämon beim Namen nennt, wer darauf hinweist, daß der Kaiser ja gar keine Kleider anhat, der hat den Bann schon im Ansatz gebrochen. Die Idee, Zemmour könnte ein bewußte Inszenierung des gegnerischen Lagers sein, halte ich verschwörungstheoretisch angehaucht. Was er sagt, gilt – mutatis mutandis – für die meisten westlichen Gesellschaften, allen voran Deutschland. Wenn man die Situation hier, das standing der AfD, mit der Situation in Frankreich vergleicht, muß man sich eingestehen, daß Frankreich uns einen Schritt voraus ist. So, wie die Verkommenheit des französischen Adels und Klerus im 18. Jahrhundert die französische Revolution auslöste, so könnte die Verkommenheit des heutigen „Adels“ und „Klerus“ (politische Einheitsparteien, Medien, NGO´s, Kulturbetrieb) auch heute wieder zu einem revolutionären Ereignis führen. Denn, einen „herrschaftsfreien“, offenen Diskurs, gibt es ja längst nicht mehr. Interessant auch, daß in Frankreich bereits ein Begriff für die seltsame Koalition aus Links- und Islamfaschismus“ (die eigentlich Todfeinde sein müssten) geprägt wurde.
    Es wäre jedenfalls ein Segen, wenn Zemmour oder LePen den Elysée erobern würden; das Berliner Regime wäre endgültig isoliert in Europa und dem Brüseller Regime das Rückgrat gebrochen.

    • Eine Wandlung der derzeitig herrschenden Verhältnisse in Deutschland kann nur von draußen erfolgen.

    • Man stelle sich vor, die Franzosen würden eines Tages das machen, was Egon Flaig hier in einem Interview mit TE als Möglichkeit skizziert hat: 3 Millionen Franzosen die Staatsbürgerschaft wegen unfranzösischens Verhaltens zu entziehen. Das ginge nach deren Code Civil. Dann könnten sich Millionen Staatenloser auf den Weg nach Deutschland machen.

  16. Der Mann ist gut. Der Mann kann denken.
    Darum bekommt er auch so viel Gegenwind. Aber das sollte ihn nicht stören.
    Wer Recht hat, der hat Recht.
    Und zwar auch dann, wenn es weltfremde Ideologen nicht hören wollen.

  17. „Zemmour spricht klar und meidet die Leerformeln des Politikersprechs“
    Gerade läuft die Kandidatenvorstellung der CDU. Merz, Röttgen und Braun sind eine einzige Leerformel. Man fragt sich, für wie dumm sie die Deutschen im allgemeinen und ihre eigenen CDU-Mitglieder im besonderen halten. Hat der deutsche Wähler eigentlich kein Anrecht auf verständliche Politkommunikation? Was für eine komische Demokratie ist dies eigentlich, in der wir hier leben?

  18. Für mich ist Zemmour ein Wichtigtuer der verdächtig pünktlich zu den Wahlen erscheint, um die Wiederwahl Macrons zu sichern bzw. um einen Le Pen Sieg zu verhindern. Und natürlich werden eine Menge Franzosen auf ihn hereinfallen, so wie sie schon auf Macron hereingefallen sind. Durchsichtiges Manöver, was aber typischerweise funktionieren wird.

    • Das Problem liegt eher bei den Bürgern die auf die Medienpropaganda reinfallen. Siehe Deutschland im Umgang mit der AFD.

  19. Damit könnte da nationalistische Lager gespalten und entscheidend geschwächt werden.
    Hoffentlich gibt es eine Stichwahl, um die gespaltenen Wähler auf eine Person und Partei zu bringen.

  20. Im Grunde artikuliert Zemmour meine Gefühle, meine Gedanken. Man ersetze Frankreich durch Deutschland, und schon ist beschrieben, was ich fühle und denke, wenn ich auf den Straßen von Berlin unterwegs bin. Ich erzähle meinen Kindern von „meiner“ Welt. Die sind der Meinung, das Land, in dem ich aufwuchs und meine Jugend verbrachte, sei toll gewesen. Wenn ich ihnen erzähle, daß es keine Bettler gab, und wenn, daß die wenigstens Musik machten, um für ihren Unterhalt zu sammeln, daß niemand seinen Müll auf die Straße schmiß, niemand Messer bei sich trug, Frauen nicht belästigt wurden, Ausländer entweder Italiener oder Jugoslawen waren, Rassismus mangels fremder Rassen kein Thema und ein schwarzer GI für uns Kinder eine Sensation war, haben sie das Gefühl, das müsse hundert Jahre her sein. Ist es nicht. Es war eine Zeit, in der alles immer besser wurde, auf den Zweitransistorempfänger folgte der Neuntransistorempfänger ( eigenes Radio zum Mitnehmen, eine Sensation!), wir glaubten an die Technik und den Fortschritt. Jeder wußte, es geht aufwärts. Einen solchen Krebsgang wie heute hätten die Menschen niemals akzeptiert.

  21. „Zemmour will Frankreich den Franzosen zurückgeben“

    So ähnlich hat sich und hat man uns auch einmal Sebastian Kurz in Bezug auf Österreich verkauft.

    Sind sie mal ganz oben, einmal den Geruch der Macht eingeatmet, das wirkt wie eine Droge auf solche Personen, dann schweben sie weit weg über der „normalen“ Bevölkerung und haben und wollen keinen echten Bezug mehr zu dieser.

  22. In der nächsten Weltwoche von Roger Köppel gibt es ein vierseitiges Interview mit Zemmour. Das erste in einer deutschsprachigen Zeitung. Bin gespannt, werde mir die Zeitung am Freitag wieder kaufen.

  23. Davon wollen die MSM aber nichts wissen: Cem Özdemir zu einem Passanten in Stuttgart: „Halt die Fresse… Wir sind hier in Deutschland. Maul halten!“
    https://www.youtube.com/watch?v=5NHpd_9Bt7Y
    Das hätten unsere Polit“eliten“ gerne. Dass wir, das Volk, in ihren Augen der Pöbel, das Maul halten. Die Grünen, diese Ökofaschisten, dulden keinen Widerspruch. Willkommen in der Diktatur bzw. im nächsten totalitären Regime auf deutschem Boden!

  24. Die Angst der Herrschenden muss riesengroß sein. Für mich ist Herr Zemmour eher eine angeheuerte Marionette, um Le Pen Wähler abzujagen. Motto- teile und herrsche. Nichts kann ihr mehr schaden. Er wird eine sehr dicke Prämie bekommen haben. Das Erscheinen dieser Figur ist einfach zu plötzlich und zu spontan. Ziemlich clever. Macron weiß, wie das geht- er war selbst schon einmal in dieser Funktion

  25. Das ist die einzige treffsichere Rezension von Zemmours Video, die ich bisher in den deutschen Medien finden konnte. Anderswo geben sich die Leute offensichtlich überhaupt keine Mühe, zu ergründen, welches Lebensgefühl in dem Video zum Ausdruck gebracht werden soll. Man macht es sich ganz einfach: Es wird geschwind das Etikett „rassistisch“ draufgeklebt und schon hat man sich jede tiefergehende Analyse erspart. Es ist schade, dass in Deutschland eine derartige Verarmung der Diskussionskultur stattgefunden hat. Glücklicherweise gibt es immerhin noch TE.

  26. Das würde ich so nicht sehen, momentan lt Umfragen liegt Zemmour bei 15% , Lepen bei 20%, macron bei 25%, alle anderen Kandidaten liegen unter 10%. Das bedeutet im zweiten Wahlgang treten Zemmour oder Lepen gegen Macron an, die Stimmen des einen gehen dann sowieso an den anderen sowie die von den Parteien DLF und LP, also besteht dann nur die Frage bei wem fühlen sich die Wähler der Republikaner besser augehoben, nachdem was damals mit François Fillon veranstalltet wurde denke ich nicht, dass die mehrheit Macron wählen wird.

  27. Leider irrt Hr. Zemmour wenn er denkt die Muslime würden ihre Heimatländer wegen der Ablehnung Islams verlassen, die Einen kommen gerade wegen des Islams, weil diese den Glauben leben. Die Anderen weil „Germoney“.

    • Ich denke er mußte das sagen. Das die Moslems eine Problemgesellschaft sind weiß er. Aber er weiß auch das er erst einmal gewählt werden muß. Die die ihn wählen können gut zwischen den Zeilen lesen und wissen das er den Islam bekämpfen wird. Aber anders wie Le Pen will er wirklich Präsident werden und dafür braucht er mehr Stimmen als nur die die gegen den Islam sind. Sie sehen ja wie das ausgeht wenn man Tacheles redet. 10% wählen in Deutschland die Partei die gegen den Massenzuzug von Moslems ist, 90% der Wähler entscheiden sich für offene Grenzen und den Einmarsch der Glaubenskrieger.

  28. „… weil sie ihre Heimatländer genau wegen der repressiven Natur des Islam verlassen haben“: Die meisten haben ihr Land verlassen, weil sie woanders ihr Glück machen wollten. Weil das Gras woanders immer grüner ist als Zuhause.
    Natürlich ist es als Mann schön, wenn willige welt- und sex-offene weiße westliche Frauen zur Verfügung stehen, aber dass die eigene Schwester oder Tochter dazu gehören, das will man ganz sicher nicht.
    Für das eigene Wohlbefinden in der Jugend ist der westliche hedonistische Lebensstil gut, aber wenn man ernsthaft eine Familie gründen will, wird man für die Seinen den Islam gegenüber dem dekadenten Westen vorziehen.
    Nein, das war Spaß. Natürlich kamen sie alle wegen Parlamentarismus, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Umweltschutz, Klimaschutz, Feminismus, Genderismus nach Frankreich.

  29. Du meine Güte, so ein Text öffentlich in diesem kranken und kaputten Land, egal ob von einem Medienmann oder einem Politiker und derjenige würde seines Lebens nicht mehr froh. Schön, daß so eine Art von Meinungsfreiheit in Frankreich noch möglich ist.

  30. Nein. Noch hat Le Pen keine Chance. Sie werden im 2. Wahlgang ALLES auffahren, was sie haben.
    Sollte Le Pen gewinne, wäre das die Implosion der EU. Im Grund wie die Französische Revolution die Implosion für das adlige Europa war.

  31. Jetzt gibt es 2 „rechtsextreme“ Kandidaten für die Präsidentschaft. Ich würde sagen, das zeigt, dass der „Rechtsextremismus“ langsam in der Mitte angekommen ist. Wer weiß wie lange die Republikanische Front noch Stand hält?
    Sicher wird Macron wieder gewinnen. Aber wenn Le Pen es geschickt anstellt, könnte der RN dauerhaft zur zweiten starken Partei Frankreichs aufsteigen. Zu DER Oppositionspartei.

  32. So eine klare Sprache, ein klares Bekenntnis zum Vaterland und Nennen der Missstände und den Willen damit aufzuräumen – das wünschte ich mir von einer CDU die verstanden hat.
    Aber es gibt wünsche die niemals wahr werden.

  33. Es zeigt schonmal, dass die Links Ideologen in Frankreich keine Mehrheit mehr haben, denn wenn man alle rechten parteien zusammen nimmt sind das gut 60% wenn nicht mehr, im zweiten Wahlgang wird dann wahrscheinlich Marine Lepen oder Eric Zemmour gegen Macron antreten, Zemmour hätte einen Vorteil die Antisemitismus Keule rausholen um den Gegner zu diskreditieren würde in dem Fall wohl nicht greifen und wäre auch absurd.

  34. Lichtblicke in Frankreich, waehrend Madame vdL (auch gebuehrend von Herrn Zeymmour benannt) gerade eine Impfpflicht fuer die EU „andenken“ moechte.

    Testing the waters.

    Oder nach Resolution 2361 des Europarates:
    „The Assembly thus urges member States and the European Union to:
    7.3.1. ensure that citizens are informed that the vaccination is NOT mandatory and that no one is politically, socially, or otherwise pressured to get themselves vaccinated, if they do not wish to do so themselves“

  35. Zemmour spaltet nicht die Rechte. Die Wahl ist zweistufig. Le Pen oder Zemmour kommen in die Endrunde. Le Pen ist die ewige Verliererin, versucht, den Rassemblement National weichzuspülen. Ob es der überforderte Macron noch einmal in die Endrunde schafft?

  36. Die modernen globalistischen Nationen-Hasser wollen – so geben sie vor – Vielfalt. Vielfalt der kleinen atomistischen identitären Grüppchen. Wobei sie natürlich einige Grüppchen lieber mögen als andere.
    Die Nationen in Europa sollen aber demgegenüber irgendwie in einer Art grossem europäischen Eintopf aufgehen. Ich liebe Europa, und ich mag Eintopf. Aber ich finde, die Italiener, die Franzosen, die Spanier… usw. sollten ihre Küchen und ihre speziellen Kulturen behalten. Sie sind zu wertvoll, um in einen Einheitsbrei geschmissen zu werden.
    Einerseits sollen also die europäischen Völker ihre Identitäten verlieren – andererseits sollen wir kleine identitäre Grüppchen religiöser oder sexueller Art geradezu auf Altäre stellen und verehren.
    Ich werfe den Modernisten nicht ihre Forderungen an sich vor. Aber ich werfe ihnen die monströse Dummheit vor, dass sie den Widerspruch in ihren Forderungen nicht erkennen wollen. .

    • Ich befürchte die Modernisten kennen den Widerspruch, aber eine in viele kleine Grüppchen gespaltene Gesellschaft ist mit sich selbst beschäftigt und somit keine Gefahr für die Globalisten. Ziel ist die Unterdrückung. Das Aufeinander hetzen zerstört die Solidarität und den Widerstand, ist ausgesprochen hilfreich bei der Erreichung ihrer totalitären Ziele. Die LGBT-, FFF-, Gender-, Buntheit-Communities sind ihnen vollkommen gleichgültig. Sind nur die nützlichen Idioten.

  37. mein lieber Schwan – bei uns Politiker mit dieser Einstellung – unvorstellbar wie schnell die Nazikeule von den Guten geschwungen würde. Insbesondere die allwissende und gute Grünenfraktion und die dort angesiedelten Weltverbesserer würde sich überschlagen. Scheinbar gibt es einen großen Unterschied zwischen dem französischen Nationalismus und dem deutschen. Ist es die Geschichte? Dann sollte man bei den Franzmännern auch nicht so genau hinschauen.

  38. Ich habe die Lektüre der Mainstream-Medien eingestellt – weil es dort zum Beispiel undenkbar wäre, dass die Ansichten eines Herrn Zemmour einfach fair und sachlich wiedergegeben werden, ohne Diffamierung und moralische Verurteilung. Von daher bin ich froh, dass es Tichys Einblick und Ausblick gibt – auch wenn diese in Sachen Reichweite verglichen mit den etablierten Medien leider nicht mehr sind als ein Tropfen auf den heißen Stein…
    Inhaltlich frage ich mich, was es für einen Sinn haben soll, das konservative Lager in Frankreich in zwei Parteien zu spalten. Dem Establishment könnte nichts besseres passieren! Das ist seine Rettung.

  39. Schade, dass ich nicht dort wählen darf! Da spricht mir einer aus der Seele! Wir sollten mehr „Frankreich“wagen….

  40. Nichts Neues im Westen. Dieses Land linker ! Hand von uns aus gesehen ist noch unreformierbarer als die Berliner Blase. Die Franzosen haben eine noch größere mächtige Beamtenschar (prozentual gesehen) und eine noch borniertere abgehobene Linkenelite als wir mit unseren immer zahlreicher werdenden woken Gesellen (die schon schlimm genug wirken).
    Gar nichts wird sich ändern. Jetzt verzetteln sich sogar die sog. „Rechten“. Alles läuft wie geplant. Selbst wenn Le Pen in den Élysée-Palast einziehen sollte, warum an dieser EU was ändern, solange Berlin allen Forderungen nachkommt?
    Deutschland und seine Nettozahler werden die Zahlmeister der EU bleiben. Bis sie selbst pleite sind. So wie es de facto Frankreich (und Italien und Griechenland) schon ist.
    Bildervergleich von Frankreichs Fußball Nationalmannschaft.
    1982 (denkwürdige Hitzeschlacht im Halbfinale gegen Deutschland in Sevilla, Frankreich mit Jahrhundert-Mittelfeld-Bestückung).
    vs.
    2018 Weltmeisterteam
    ggf. noch Weltmeisterteam 1998 als „Übergangsphase“…
    Da ich alt genug bin, brauche ich dazu nicht die Suchmaschine meiner Wahl anzuwerfen. Diese „Entwicklung“ ist irreversibel. Fragt sich nur wie die Gesellschaft damit ganzheitlich umgeht. Im Moment wird alles mit Zauberstab-Zaster übertüncht. Spannend wird es erst, wenn ein €-Kassensturz kommt.

  41. Leider schmeißt der Autor sehr oft das Wörtchen „Polemik“ in seinen Text, was angesichts der klaren Ansagen Éric Zemmours grober Unfug ist.
    Wer geschliffen formulierte Analysen als „Polemik“ begreift, der begreift nicht, was sich in Frankreich, ja in Europa gerade abspielt. Gerade aus dem Linsradikalisierten, Ökoterrorisierenden Absteigerland Deutschland sollten die Schreihälse und Hysterischen Frauen, Mädchen und Ersatzmännlichkeitsvertreter der Medien ihre Klappe halten. Tun sie aber nicht. Und das ist auch gut so. Das hat denselben Effekt wie 2016 vor der Trump-Wahl, wo intellektuelle Fehlplatzierungen wie Ralf Stegner sich verblödet haben, in die USA zu reisen und für Hillery Clinton öffenbtlich Wahlkampf zu machen. Erreicht haben sie genau das Gegenteil. Good for them (smiley). Die Krauts begreifen es sowieso nicht…
    Angesichts der Tatsache, dass Éric Zemmour überhaupt antritt beweist, dass es in Frankreich eine immerhin 30-40% Wertkonservative Mehrheit gibt, die sich nicht durch avancierte EU-Bamten (Barnier) oder Gendergehemmte Pseudo-Feministinnen (Hildago) und Ewig-Gestrige (Le Pen und Melanchon) vertreten fühlen. Es geht hier um die junge bürgerliche Schicht der Inellektuellen, des Bildungsbürgertums. die hat Macron längst verloren, u.a. aufgrund seiner absurden Neuorientierung der Schulen und Universitäten nach Gender/Wokeness/Links außen.

  42. Man verzeihe mir meinen Pessimismus, aber ich sehe nur einen weiteren Spaltpilz, einen weiteren wahrscheinlichen Blender a la Sebastian Kurz. Le Pen war schneller, hat eher den Mund aufgemacht und sich engagiert, ihr ist diese Rolle zugedacht, sie ist ranghöher, Zemmour hat sich unterzuordnen, die wenigen Konservativen brauchen nicht noch mehr Spaltung. Stattdessen soll er mit ihr zusammenarbeiten. Warum passiert das nicht, er könnte sich doch als möglicher Minister einbringen?

  43. EIGENTLICH GUT,

    was Zemmour da sagt. Nur sehe ich die Gefahr einer politischen Zersplitterung, da hat LePen schon recht. Denn viele der Stimmen, die Zemmour bekommt werden am Ende ihr fehlen (bzw. umgekehrt). Bei Präsidentschaftswahlen gibt es ja nicht die Möglichkeit einer „Kandidatenkoalition“, es kann nur einer sich durchsetzen. An sich bin ich nicht begeistert von Frauen in der Politik, aber im Zweifelsfall ist mir zur Zeit eine rechte Präsidentin lieber als ein linksgrüner Präsident.

    Am besten wäre es natürlich, wenn sowohl LePen als auch Zemmour an Macron vorbei ziehen. Aber man weiß ja, dass das Machtestablishment immer gewisse Strippen ziehen kann, daher ist realistischerweise nicht davon auszugehen.

    Es sei denn, die Franzosen sehen keine andere Möglichkeit mehr, sich gegen Macrons Corona-Zwangsmaßnahmen zu wehren. Corona ist, so gesehen, auch eine politische Chance für rechts.

    Auch wenn es das Establishment in Form von Macron nochmals schaffen sollte, der „wind of change“ ist deutlich zu spüren. In vielen Ländern werden die Menschen sich zunehmend gegen das linke Politestablishment zur Wehr setzen. Die Linken können es einfach nicht, was immer sie anfangen geht in die Hose. Und daher kann die Zukunft nur rechts (-konservativ) sein!

  44. Frankreich ist uns nur um ein Jahrzehnt voraus. Sowohl in der Verwahrlosung der Vorstädte, die sich erst unter Mitterand in ihrer jetzigen üblen Form bilden konnten, und vermutlich auch in dem Aufbegehren dagegen, dass das Land langsam vor die Hunde geht. In den deutschen Medien wird nicht objektiv über Zemmour informiert, er wird schon in der Überschrift als „übler Hetzer“ abgekanzelt. Die meisten Deutschen wissen nicht, dass die bestialischen Hinrichtungen im Bataclan eine Zäsur waren für viele Franzosen, ebenso das Kopfabschneiden, das bewusst an Christen begangen wurde, das Massaker bei Charlie Hebdo… Der Figaro zeigte auf dem Titelblatt eine Marmor-Marianne, der das Blut über den Kopf lief und fragte: „Wie konnten wir dahin kommen?“ Die Franzosen haben die Schnauze voll von diesen widerwärtigen und barbarischen Taten, noch dazu im Hinblick auf die Tradition der Aufklärung. Zemmour hat das widerwärtige und mörderische Treiben in Frankreich schon lange satt. Er war stinksauer, dass in Dijon Tschetschenen den aggressiven muslimischen Großfamilien mal ihre Grenzen aufzeigten – und die französische Polizei machtlos war. Unfassbare Zustände.

  45. Wünschen wir ihm und den Franzosen insgesamt, dass er sein Ziel erreicht. Vielleicht findet er Brueder im Geiste in den Organisationen, bei denen sich ja ehemalige Aktive schon zu Wort meldeten. Die Chancen stehen so schlecht nicht, was man von Sch’land nicht behaupten kann. Hier wird es auf diesem Wege sicher nicht funktionieren.

  46. Das Problem bei Zamours letztem Gedanken ist, das es „nur“ Glauben ist, wenn er animmt, dass Muslime nach Europa kommen um der repressivem Heimat zu entkommen. Das Verhalten der meisten Muslime in Europa deutet nicht darauf hin, dass man den Zusammenhang zwischen represiver Regierung und dem Islam erkannt hat oder gewisse islamische Zwänge als repressiv empfindet. Gestützt wird das ganze natürlich paradoxerweise vom proislamischen Zeitgeist, der gleichzeitig mit der maximierung weiblicher Promiskuität auftritt.
    Es könnte sein, dass Zamour unterschätzt, welche Macht die muslimische Community mittlerweile über Frankreich hat. Ohne die Muslimstimmen wird in Frankreich niemand mehr Präsident. Irgendwelche Studien haben mal bestätigt, dass Migranten idR ethnisch wählen, also zum maximalen Vorteil der eigenen Ethnie und nicht zum Vorteil der Gesamtbevölkerung.

  47. Ganz großen Dank an TE, hier einmal ein Porträt dieses Kandidaten zu lesen, ohne dass man den Schaum vorm Mund förmlich spürt.

    Und was ich da lese – wie kommt das nur? – , könnte ich Satz für Satz unterschreiben.
    Jedes einzelne Wort!

    Der vermutliche Haken: die 35% Franzosen, die ihn zum Präsidenten machen könnten, splitten sich in 20 und 15%, während Macron seine 25% genießt …

  48. Er spaltet nur die fr. Konservative, damit es bei Macron bleibt.

  49. Es ist für mich sehr erhellend, dass ein Franzose meine Gefühle so gut wiedergeben kann und auch muß, weil es in Deutschland unsagbar geworden ist. „Mein Land hat mich verlassen“ – so ist es!

  50. In Deutschland würde so jemand von den Medien, der Politik und großer Teile der Gesellschaft SOFORT und ohne Diskussion als übelster Nazi bezeichnet.
    Ich wünsche Herrn Zemmour jedenfalls alles Gute und ganz, ganz viel Erfolg.
    Frankreich und Europa können es gebrauchen.

  51. Man kann von ihm halten was man möchte, aber es ist eine für das heutige Europa interessante Persönlichkeit. Sein rasanter Aufstieg zeigt, dass er vielen Franzosen aus der Seele spricht. Könnte er Macron schlagen? Dafür ist es wahrscheinlich noch zu früh. Die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge und noch ältere Wähler waren es, die Macron den Sieg gegen Le Pen ermöglicht haben. Und diese pro-Establishment-Wählerschaft halte ich für unbelehrbar. In Frankreich wird sich allenfalls dann etwas ändern, wenn es einen Generationenwechsel unter den Wählern gibt. Ich lasse mich aber gern überraschen.

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