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Bayerischer Rückzieher

Lasst die Masken fallen – Schüler werden umsonst gequält

09.11.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Politik klammert sich aus Furcht vor den steigenden Inzidenzwerten an die Maskenpflicht in Schulen. Jetzt rudern auch die Bayern nach einem kleinen Vorstoß zugunsten der Kinder wieder zurück. Man fordert: Maske auf! - und quält Schüler damit völlig zu Unrecht.

Kinder und Jugendliche waren von Beginn an die unangefochtenen Verlierer der Corona-Maßnahmen. Obwohl sie selbst kaum durch das Virus gefährdet sind, wurde ihr ganzes Leben über Nacht auf dem Kopf gestellt: Schule, Freunde und alles andere, was Spaß macht oder zum normalen Leben einfach dazu gehört, wurden gestrichen. Die staatlich verordnete Isolation führte zu einem enormen Anstieg von psychischen Krankheiten, Entwicklungsverzögerungen und massiven Bildungslücken. Gerade erst seit dem Sommer dürfen die Kleinen wieder einem halbwegs normalen Alltag nachgehen und endlich wieder die geliebte und verhasste Schulbank drücken – alles natürlich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und selbstverständlich nur mit Maske und Test.

[inner_post 1] Viele Politiker wollen grade jetzt, wo die Zahlen saisonbedingt wieder steigen, unbedingt an der Maskenpflicht festhalten, kritisieren deren kürzliche Aufhebung an Grundschulen in Berlin und warnen vor Durchseuchung, Ansteckungsketten und überbelegten Intensivstationen. Ganz in diesem Sinne ruderte man jetzt auch in Bayern, wo die Maskenpflicht erst vor gut einem Monat aufgehoben wurde, wieder zurück und verdonnerte die Schüler damit im Klassenzimmer, auf dem Schulhof und im Schulbus erneut zu einer erschwerten Atmung und verminderter Ausdrucksfähigkeit. Auch in Berlin müssen Grundschüler nach grade mal einem Monat Freiheit -bzw. Normalität- ab heute wieder zur Maske greifen.

Eine prominente Vertreterin der Fraktion „Maske auf“, die diese Abkehr von Lockerungen freuen müsste, ist die Merkel-Beraterin und Virologin Melanie Brinkmann. Sie ließ vor kurzem verlautbaren, dass sie die Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen nicht nur für verfrüht, sondern für „ziemlich dumm“ hält. Damit stieß sie aber nicht nur auf Zuspruch. Etwa von Kinderarzt Jakob Maske, der sich schon in der Vergangenheit für offene Schulen und Kitas aussprach und in einem Interview beim Deutschlandradio deutliche Worte für Frau Brinkmann und ihre Genossen fand.

[inner_post 2] Laut dem Berliner Arzt und Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinderärzte sähen Virologen nur „ihre Viren und nicht die Menschen, die dahinter stehen“. Ihre Sicht sei „da ein wenig anders als die Sicht derjenigen, die im richtigen Leben stehen“. Frau Brinkmann hatte die Maskenpflicht als etwas bezeichnet, „dass fast nichts kostet“, doch das sieht Maske anders. Er stellte klar, dass es für Kinder sehr belastend ist, mit einer Maske in die Schule zu gehen. Weiter sagte er: „Wir quälen Kinder mit Maske, wir quälen sie mit Testen etc. Das ist die einzige Gruppe, die sich das gefallen lassen muss, weil sie sich nicht selber wehren kann.“ – und dass, obwohl Corona „für diese Altersgruppe auch – ein Glück – relativ harmlos [ist]“.

Auf die Frage angesprochen, dass Virologen aber möglicherweise die Menschen sehen, die auf der Intensivstation um ihr Leben ringen, fand der Mediziner ebenfalls mehr als nur deutliche Worte: „Die Virologen? Nein, die sehen die nicht. Nein!“ Denn „es sei ja nicht so, dass wir das als Ärzte nicht sehen und nicht auf Intensivstationen unterwegs sind, da sind vorwiegend wir unterwegs und keine Virologen“. Davon abgesehen äußerte sich der Berliner Mediziner auch nochmal zu dem allseits gefürchteten „Inzidenzwert“. Das man im Moment so hohe „Inzidenzen“ bei Kindern hat, liegt laut Maske schlicht daran, dass „sie zweimal in der Woche getestet werden“. Mit Erwachsenen sei das nicht der Fall, sonst „würden wir diese hohen Inzidenzen auch bei den Erwachsenen sehen“.

Ob die „Inzidenz“ hoch ist oder nicht, für Maske steht eines fest: „Es muss endlich wieder eine Normalität geschaffen werden und die Kinder selber, das Individualinteresse der Kinder ist ganz klar für uns in den Vordergrund zu stellen“. Ein Appell, den sich unsere Politiker gerade angesichts des möglichen neuen Lockdowns zu Herzen nehmen sollten. Sonst könnten die gesundheitlichen Folgen für die Kleinsten unserer Gesellschaft noch fataler werden, als sie es nach anderthalb Jahren Corona-Politik ohnehin bereits sind. Schon jetzt leiden viele Kinder unter psychischen Störungen und sonstigen Leiden, die sie ohne die Corona-Maßnahmen vielleicht nie entwickelt hätten.

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