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Aufruf in europäischen Zeitungen

Frankreich schmiedet eine Allianz für die Atomkraft in der EU

von Redaktion

11.10.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hat gemeinsam mit Ministern anderer EU-Staaten ein Plädoyer für die Atomkraft veröffentlicht. "Warum Europa Kernenergie braucht". Es dürfte vor allem an die künftigen Regierenden in Berlin gerichtet sein.

Bruno Le Maire war schon Minister unter Präsident Nicolas Sarkozy, ist ein Kenner der deutschen Politik (und der deutschen Sprache) und als Wirtschafts- und Finanzminister in der obersten Liga der französischen Politik. Wenn Le Maire, der mit seinem Buch Zeiten der Macht. Hinter den Kulissen internationaler Politik aus dem Nähkästchen der Sarkozy-Regierung (und auch der Begegnungen mit Angela Merkel) berichtete, schreibt, dann hat das Gewicht.

Nun hat er in Abstimmung mit elf Mitunterzeichnern – kein Deutscher darunter – einen Aufruf in verschiedenen europäischen Tageszeitungen (darunter die deutsche Welt) verfasst, der auch eine indirekte aber deutliche Kritik an der deutschen Energiewende-Politik bedeutet: „Warum Europa Kernenergie braucht“ ist der Titel. Unterzeichnet haben neben Le Maire: Virgil Popescu, rumänischer Energieminister; Dan Vilceanu, rumänischer Finanzminister; Karel Havlicek, tschechischer Industrieminister; Mika Tapani Lintilä, finnischer Wirtschaftsminister; Agnès Pannier-Runacher, französische Staatssekretärin für Industrie; Igor Matovic, slowakischer Finanzminister; Zdravko Maric, kroatischer Finanzminister; Tomislav Coric, kroatischer Wirtschaftsminister; Andrej Sircelj, slowenischer Finanzminister; Jernej Vrtovec, slowenischer Minister für Infrastruktur; Andrey Zhivkov, bulgarischer Energieminister; Tadeusz Koscinski, polnischer Finanzminister; Michal Kurtyka, polnischer Umweltminister; Mihaly Varga, ungarischer Finanzminister.

Man kann darin auch eine inneneuropäische Allianz für die Atomkraft erkennen.

Einige Auszüge aus dem Beitrag:

„Haben wir wirklich den Ehrgeiz, gegen den Klimawandel anzukämpfen und eine energiewirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen, oder nicht? Werden wir uns dabei auch auf unsere besten Ressourcen verlassen, um unsere Wirtschaft zu entkarbonisieren, oder nicht? …

Auch die Verteuerung der Energiekosten ist ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist, in Bezug auf die Energieversorgung unsere Abhängigkeit von Drittländern so schnell wie möglich zu reduzieren. Es wird immer häufiger zu Versorgungsengpässen kommen, also können wir gar nicht anders, wir müssen unsere Versorgung diversifizieren. Vor allem sollten wir darauf achten, dass wir unsere Abhängigkeit vom Energieimport aus nicht europäischen Ländern nicht noch vergrößern. …

Kernenergie muss ein Teil dieser Lösung sein. Auch wenn erneuerbare Energiequellen eine Schlüsselrolle bei unserer Energiewende spielen, brauchen wir doch noch weitere emissionsfreie Energiequellen, um unseren Bedarf zu decken, und das auf einem ausreichenden und konstanten Niveau. Und da ist Kernkraft unverzichtbar. Schon jetzt erzeugt sie fast die Hälfte des kohlenstofffreien Stroms in Europa.

Kernenergie ist eine bedeutende, kostengünstige, stabile und unabhängige Energiequelle. Erstens, weil sie verhindert, dass die europäischen Verbraucher Preisschwankungen ausgesetzt sind, wie wir sie derzeit bei den Gaspreisen erleben.

Zweitens, weil sie entscheidend zur Unabhängigkeit unserer Energie- und Stromversorgung beiträgt. Sie bietet eine verfügbare, kohlenstofffreie Energie, die uns eine bedeutende Menge an wettbewerbsfähigem Strom liefert, ohne dabei die Abhängigkeit durch eine Stromversorgung aus Drittländern zu erhöhen. …

Alle wissenschaftlichen Gutachten, die von der Europäischen Kommission bezüglich der Umwelteinflüsse der Kernkraft verlangt wurden, kamen zum selben Ergebnis: Es gibt keinerlei wissenschaftlich fundierte Hinweise darauf, dass Kernenergie weniger klimafreundlich ist als irgendeine der anderen Energiequellen, die in der Taxonomie enthalten sind. …

Wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen wollen, brauchen wir Kernenergie. Sie ist für uns alle ein unverzichtbarer und verlässlicher Faktor für eine kohlenstofffreie Zukunft. Kurz gesagt: Kernenergie ist eine saubere, sichere, unabhängige und wettbewerbsfähige kohlenstoffarme Energiequelle.

Für uns Europäer bedeutet die Kernenergie eine Chance, eine starke, ausgesprochen rentable Industrie zu entwickeln, Tausende von qualifizierten Arbeitsplätzen zu schaffen, unsere Führungsrolle in Sachen Klimaschutz zu stärken und Europas strategische Autonomie und Energie-Unabhängigkeit zu sichern. Wir sollten diese so entscheidende Chance nicht ungenutzt lassen.“


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31 Kommentare

  1. Ja, total verstrahlt im Kopf die Leute.

  2. Mir fehlen Untersuchungen wie Windkraftanlagen das regionale Klima verändern. In Hamburg zum Beispiel scheint die durchschnittliche Temperatur seit Aufstellen der Windräder in der Nordsee um 1,5° gestiegen zu sein.

  3. Da die Deutschen – und da vor allem die Politschauspieler – in ihrer ideologischen Weltanschauung auch daran glauben, dass man einen Industriestandort zu 100% mit Wind und Sonne betreiben kann, glauben sie mit Sicherheit auch daran, dass ein Tsunami das Land inklusive seiner Atomkraftwerke verwüsten könnte. Der hierzulande massive Bildungsnotstand seit mehreren Jahren unterstützt derartige Thesen nachhaltig, leider.

  4. Wäre ganz toll, wenn in der gesamten EU (ausser Deutschland) AKWs gebaut würden und Deutschland das auch noch bezahlt. Den Deutschen liegt viel am Wohlbefinden anderer EU Staaten. Dazu noch eine EU weite Arbeitslosenversicherung, mit Geldern aus Deutschland finanziert. Der Club Med wird jubeln.

  5. Wenn man an den menschengemachten Klimawandel glaubt, und daran glauben fast alle deutschen Parteien ganz fest, ist es ein ausgemachter Unsinn, die Kernkraftwerke abzuschalten.
    In Japan gab es einen AKW-Unfall aufgrund eines Tsunamis, den es in Deutschland nicht geben kann. Daraufhin beschloss die deutsche Regierung, alle deutschen AKWs abzuschalten und die japanische Regierung ließ ihre vielen AKWs weiter laufen. Nicht, dass es in Japan keinen Wind gäbe. Durch die Insellage gibt es dort viel Wind, aber die Japaner bleiben lieber bei der zuverlässigen Atomkraft. Deutschland verspargelt und verspiegelt lieber die deutsche Landschaft und geht das erhebliche Risiko ein, Blackouts zu bekommen. Es scheint zumindest so, als ob die Mehrheit der Deutschen damit einverstanden wäre. Der ÖRR lässt ständig Fr. Prof. Kemfert auftreten, die versichert, dass es bei der Stromversorgung keine Probleme geben wird. Sie beschreibt, wie alle Welt auf Deutschland sehen wird, um zu erfahren, wie Deutschland das schafft. Wir Deutsche könnten dann stolz darauf sein, was wir geschafft haben.
    So etwas bekommt man ständig eingehämmert. Genauso, wie man den menschengemachten Klimawandel eingehämmert bekommt. Für fast alle Parteien ist der Klimaschutz das wichtigste Thema der Zukunft. „Die nächste Regierungsperiode ist die letzte, bei der die Welt noch gerettet werden kann.“ Die Frage, ob der Klimawandel wirklich im Wesentlichen menschengemacht ist, ist verboten. Kein Moderator, fast kein Journalist, fast kein Politiker wagt es, den menschengemachten Klimawandel infrage zu stellen. Kaum ein Klimaforscher, der nicht an den menschengemachten Klimawandel glaubt, kommt aus der Deckung. Stattdessen baut man den Industriestandort Deutschland um. In 10 oder 20 Jahren werden wir feststellen, wie Deutschland sich abgeschafft hat. Daran wird dann niemand die Schuld haben.

    • Das Klima auf Erdern wandelt sich immer und ist nie konstant. Seit es diesen Planeten gibt. Ein rotierender Ball, der seine Gashülle nur durch Anziehungskraft hält und dabei auch noch von einem anderen Ball umkreist wird, der ebenso eine Anziehungskraft hat, ist kein stabiles System in dem immer alles gleich bleibt. Hinzu kommt die Sonnenstrahlung, die andauernd variiert und die Erdoberfläche fortwährend ungleichmäßig erhitzt.
      Dass die Menschen in diesem System Einfluss nehmen, ist unbestreitbar.
      Aber der Einfluss ist vergleichsweise klein bis irrelevant. Und dann stellt sich noch die Frage, inwiefern die von der Politik durchgesetzten Maßnahmen die richtigen sind, um den menschlichen Einfluss zu minimieren.
      Viel sinnvoller wäre es, sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren, so wie andere Länder das schon seit Jahrhunderten bis Jahrtausenden tun.
      Man denke an die Niederlande, die zu erheblichem Teil aus aus dem Meer gewonnener Landmasse bestehen oder auch an Japan, die ihre gesamte Infrastruktur so weit es eben geht erdbebenfest aufgebaut haben.
      Wenn ich jedoch sehe, wieviel Geld Deutschland in die Abwehr des „Klimawandels“ steckt und wie wenig bisher dabei herausgekommen ist, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass der gewählte Ansatz entweder vollkommen dilettantisch umgesetzt wird oder einfach falsch ist.

  6. Uran gibt es auch in Australien, Kanada und Russland. Die Franzosen wollen sich nur als Kolonialmacht aufspielen.

  7. Offensichtlich hat Merkel diese Allianz verhindert. Es ist schon wenig erstaunlich, dass wenige Tage nach ihrer Abwahl ein solch weitreichender Vorschlag kommt. Das geschieht nicht über Nacht.
    Es scheint so, als ob die Grünen nicht brüskiert werden sollten.

  8. Gut an diesem Ansatz ist, dass dem deutschen Wahn, Kernenergie zu verteufeln, entgegengetreten wird.
    Übel ist jedoch, dass der Oberwahn, eine „Dekarbonisierung“ sei nötig, gehuldigt wird. Es gibt keine „Klimafreundlichkeit“ oder „Klimaunfreundlichkeit“ der Energieversorgungssysteme. Sie sind nur gut geeignet oder ungeeignet, billig oder teuer.
    Da CO2 kein Treibhausgas ist, ist Stromherstellung aus Kernkraft oder Kohleverbrennung gleich „klimaneutral“. Jedoch führt CO2-Freisetzung zu höherer Photosynthese der Pflanzen und läßt die Erde ergrünen.

  9. 10 von 27 Staaten für Kernenergie?
    Das ist doch die Minderheit.
    In dem Demokratie entscheidet die Mehrheit: Vorwärts in die Dunkelheit.

    • Wenn erst mal das Licht ausgeht, dann wird ein Umdenken stattfinden. Je länger der Blackout, desto konsequenter.
      Ich denke, dass 3 Tage ohne Strom reichen werden.

      • Schön wär’s. Das dürfte wesentlich länger dauern als 3 Tage. 2006 war in Europa das Licht ausgegangen, als ein Kreuzfahrtschiff von der Meyer Werft zur Nordsee fuhr. Es hat den ganzen Tag gedauert, das deutsche Netz wieder aufzubauen. 2006 war noch kein Kraftwerk abgeschaltet. Im Prinzip war also aller benötigte Strom da. Der gesamteuropäische Blackout dürfte daher kommen, daß Strom fehlt. Dann müßten wieder Kohlekraftwerke hochgefahren werden, um genug Strom zu bekommen. Und das ohne Strom.

  10. Ich bin gespannt, wie und welcher Form Prof. Dr. Michael Otto als Vorsitzender der Stiftung 2.0 hier in Hamburg einen Tschentscher in die Pflicht nimmt. Tschentscher kam heute nicht zum ersten Mal lediglich seinen Repräsentationspflichten als selbst ernannter Feudalherr nach, wie kürzlich zur Eröffnung eines Impfzentrums im CCH Hamburg. Heute war er als Laborarzt Gast auf der ersten autonom fahrenden S-Bahn. Man mag über selbst ernannte Feudalherren unterschiedlicher Meinung sein, Genosse Tschentscher als lediglich ehemaliger Laborarzt wird nicht nur den Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr (die Trottel streikten kürzlich) den Garaus machen, sondern vor allem in meiner schönen zweitgrößten Stadt Deutschlands zu doof sein, überhaupt für ausreichend Stromanschlüsse in Tiefgaragen zu sorgen (Brandgefahr, blablabla, etc). E-Wagen stapeln sich im öffentlichen Raum, hochkant wie Nähmaschinen, Moja als Taxis geistern ohne Gäste durch Hamburg. Die italienische Ndrangheta ist leider wesentlicher effektiver im Kampf gegen den Staat unterwegs als Tschentscher, rote Flora. Geld in Form von bedrucktem Papier steht in Säcken nicht nur der italienischen Ndrangheta bereit!

  11. Der Bau von Kernkraftwerken ist vor allem eines: Er ist sehr teuer.
    Von Frankreichs über 50 Atomreaktoren werden fast 90% zur Mitte oder zum Ende dieses Jahrzehntes das Ende ihrer Laufzeit erreichen.Die meisten von ihnen wurden in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtet. In diesem Jahrtausend sind 2000 und 2002 lediglich 4 Atomkraftwerke ans Netz gegangen.
    Flamanville ist eine einzige Katastrophe. Sein Zwilling in Finnland ebenfalls. Von den ursprünglich geschätzten 4 Mrd. Euro Baukosten ausgehend, hat man eine Kostenzunahme von inzwischen etwa +400%. Die Bauzeit liegt derzeit bei über 17 Jahren. Die Bauzeit früherer AKW lag in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bei etwa 5 bis 7 Jahren. Frankreich wird es unmöglich schaffen, den Bestand seiner Kraftwerke in den kommenden 20 Jahren zu ersetzen.
    Das einzige, worauf Frankreich jetzt noch abzielen kann, ist die Verlängerung der bisher genehmigten Laufzeiten. Außerdem wäre mit der Anerkennung von Atomkraft als Mittel gegen die Klimaerwärmung sofort der Ruf verbunden, diese auf EU-Ebene zu finanzieren – sprich zu subventionieren.
    Entsprechend liest sich auch die Liste der Mitunterzeichner. Bisher hat bspw. Polen keine schlüssige Strategie, um sich von seinen Kohlekraftwerken zu trennen. Der Bau eines Atomkraftwerkes in Polen geht bis in die 60er Jahre zurück. Nur ist daraus nie etwas geworden. Bisher hat man sich von der EU das LNG-Terminal in Swinemünde bezahlen lassen und russisches Erdgas will man nicht mehr und die Gasleitung Baltic-Pipe ist immer noch nicht fertiggebaut.
    Ich erkenne in der Wortmeldung eher die Bemühungen zur Formung einer hohlen Hand. Irgend jemand muss den Spass nämlich bezahlen. Und ich habe eine Ahnung, an wen die Verfasser zuerst gedacht haben.

    • FR wird die Laufzeiten auf 80 Jahre verlängern. Das finden sich Gutachter, die das absegnen.

      Das machen fast alle Staaten …

  12. Also 10 von 27 EU-Mitgliedsstaaten haben unterschrieben. Das ist doch schon eine ganze Menge.

    Hinsichtlich der Kernenergie müssen die Klimaschützer eine Tod sterben. Entweder CO2 oder Kernkraft. Wobei erstmal Wind und Sonne ausgebaut werden, bis der Karren metertief im Dreck steckt. Denn Naturwissenschaft mag ja ganz nett sein, ist aber im Zweifel rassistisch. Daher geht nichts über selbst versuchen macht klug.

  13. Hat nicht Herr Goergen mal geschrieben, dass die Links-Grünen, falls Sie an die Macht kommen, an der Realität scheitern werden? Das hier scheint eine erste Kostprobe zu sein.

  14. Thorium ist die Zukunft des Atomstroms, nicht Uran. Dieser Rohstoff kommt in verschiedenen Gegenden vor (etwa 50% in Australien und Indien, aber auch andere Länder, z.B. Norwegen haben größere Thorium-Vorkommen), selbst in Deutschland (Sachsen) werden Vorkommen vermutet.
    https://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2016/07/Thorium_-_weltweit_und_in_Deutschland.pdf

    Wenn Sie bei TE in der Suche „Thorium Reaktor“ eingeben, finden Sie etliche interessante Links. Besonders erhellend hinsichtlich der „Weitsicht“ der deutschen Politik ist dieser: https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/thorium-atomkraft-und-arte/

  15. Das einzige, was stört, ist, dass die Kernenergie immer in den Zusammenhang mit der Bekämpfung des Klimawandels gestellt wird. Viel wichtiger ist doch wohl, dass sie grundlastfähig, releativ preiswert ist und einen sehr geringen Flächenverbrauch hat. Deswegen ist es völlig richtig, sich der neuen Generation von Reaktoren zuzuwenden. Deutschland wird auch da wieder abgehängt, weil die Ideologie das Kommando übernommen hat und nicht die wirtschaftliche Vernunft. Das wird in den nächsten vier Jahren ganz sicher noch schlimmer!

    • Für Sie ist Grundlast wichtiger. Für manch anderen auch. Aber damit lässt sich einfach kein Blumentopf gewinnen. Es bleibt daher nur, das Klima als Begründung zu bringen.

  16. Es müsste nun nach Merkels dummen Panik-Entscheidungen endlich Sachverstand an die Regierung. Leider sieht es mit der Ampel nicht danach aus.

    Wahrscheinlich müssen die Deutschen noch mit etlichen Blackouts zu kämpfen haben, vor allem im Winter (Heizungen funktionieren nicht…), um endlich die Verursacher des deutschen Desasters abzuwählen.

    Aber solange die Mainstreammedien dummdreist weiter linksgrüne Propanda absondern statt Aufklärung zu betreiben, wird auch das wohl scheitern.

    • Bitte einen Artikel zur Physikerin, ihr Studium und die Dissertation….da muessten eigentlich die Augen aufgehen

    • Merkel hat damals nur Wahlkampf gemacht. Prinzipien waren ihr immer egal.

  17. >> Wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen wollen, brauchen wir Kernenergie. <<
    Wir werden den „Kampf gegen den Klimawandel“ nicht gewinnen – diese keineswegs deprimierende Aussicht erzwingt, von anderen triftigen Gründen abgesehen, die Intensivierung der Nutzung der Kernenergie zur Verstromung geradezu.
    Mit einem Wort: Die wirtschaftliche Nutzung der Kernenergie ist ein Gebot der Vernunft.
    Erschütternd, dass eine vorgebliche Physikerin dies nicht begriffen hat.

  18. Zumindest sollte die nächste Bundesregierung die Laufzeit der noch im Betrieb befindlichen Atommeiler verlängern.

    • Dafür sind die Grünen nicht gewählt worden.
      Und die MAinstresm-Medien würden heulend und zähneklappernd die tausende Toten von Tschernobyl und Fukushima beschwören.

  19. Mal sehen, ob die Grünen sich trauen, die Kernenergie in Deutschland zu rehabilitieren. Nur sie könnten das schaffen, scheint mir, so wie Schröder Hartz IV. Innerparteilich hätte es einen ähnlichen Effekt.

  20. Die Franzosen liegen sachlich und politisch richtig. Und ganz nebenbei lockt ein erstklassiges Geschäft: Die Deutschen haben sich aus der KKW-Industrie verabschiedet. Freies ökonomisches Feld in der EU für die französische Wirtschaft, die sich ihr technisches KKW-Knowhow erhalten und es weiterentwickelt hat in ihrem Land, das 70 % seines Strombedarfs per KKW abdeckt und – ganz nebenbei – den deutschen Nachbarn gegen Bares mitversorgt. Während die (schein)heiligen Deutschen demnächst gänzlich (schein)heiliggesprochen werden in Sachen Verzicht auf landeseigene fossile Energie und Kernenergie bei gleichzeitiger Bedarfsdeckung durch Import fossiler Energie und Kernenergie aus unseren Nachbarländern, ’sündigen‘ die Franzosen – wiederum ganz nebenbei – munter vor sich hin. So sieht in jeder Hinsicht effektive Energiepolitik aus.

  21. Oh je das gibt Ärger. Auch noch ein befreundeter Franzose fordert den Einsatz der Kernenergie. Bin gespannt wie die aktuelle und künftige deutsche Politik darauf antwortet. Wenn die Deutschen Medien darauf reagieren, das Plädoyer überhaupt veröffentlichen, die WELT ausgenommen, darf eine hysterische Reaktion erwartet werden. In Deutschland wird der Anti- Atomkurs stramm beibehalten, daran ändert auch die FDP in einer neuen Regierung nichts.

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