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Rückzug von der AfD-Parteispitze angekündigt

Jörg Meuthen gibt auf

11.10.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Der amtierende AfD-Bundessprecher wird beim nächsten Parteitag im Dezember auf eine erneute Kandidatur verzichten. Offenbar glaubt er, dass die Partei nicht mehr sicher hinter ihm steht.

Jörg Meuthen kündigt seinen Rückzug von der AfD-Parteispitze an. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, will der amtierende AfD-„Bundessprecher“ (so nennt die AfD ihre Vorsitzenden) beim nächsten Parteitag im Dezember auf eine erneute Kandidatur verzichten. Dies habe Meuthen in einer Rundmail an Parteimitglieder bekanntgegeben. Dort schreibt er, er habe seine Entscheidung nach „vielen intensiven Gesprächen“, insbesondere auch mit seiner Familie, getroffen. Von einer „unglaublich fordernden Zeit“ als Bundessprecher, die von „manchen Härten und Enttäuschungen“ geprägt gewesen sei, schreibt er weiter.

https://twitter.com/Matthias_Kamann/status/1447476969696894977

Meuthen teilt sich das Amt mit Tino Chrupalla, der auch gemeinsam mit Alice Weidel die Bundestagsfraktion führt. Meuthen ist Abgeordneter im EU-Parlament.

Über die genauen Gründe für seinen Rücktritt schweigt Meuthen – bittet die Mitglieder aber „von Herzen um Verständnis“. Meuthen hatte sich immer wieder offengehalten, wieder für das Amt des Bundessprechers zu kandidieren. Er sei sich nicht sicher, ob „seine Truppen noch die Oberhand haben“, wie t-Online unter Berufung auf Gespräche mit Meuthen schreibt. 

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Meuthen hatte zuletzt immer mehr an Rückhalt in der Partei verloren: Das Verhältnis zwischen Tino Chrupalla und Alice Weidel auf der einen und Meuthen auf der anderen Seite gilt seit Längerem als gespannt. Meuthen hatte sich im Bundestagswahlkampf sogar öffentlich für ein anderes Spitzenduo ausgesprochen. Seine Niederlage in der Frage wurde auch als Zeichen seines schwindenden Einflusses in der Partei gewertet. Innerparteilich war der Liberal-Konservative umstritten, auch wegen seiner Konfrontationshaltung gegenüber dem „Flügel“ um den Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke.  Meuthen hatte unter anderem öffentlich die Aufspaltung der Partei gefordert. 

Ihm sei die Entscheidung zum Rückzug nicht leichtgefallen, schrieb Meuthen an die Mitglieder. Er wolle weiter politisch aktiv bleiben: „Ich leide jeden einzelnen Tag unter den kapitalen, politisch vollkommen falschen Weichenstellungen der etablierten und hier in Deutschland wie in Brüssel den Ton angebenden Parteien. Entsprechend werde ich weder verstummen noch mein politisches Schaffen einstellen, sondern auch weiterhin meine politische Arbeit tun und meine Stimme hörbar einsetzen.“ Den Delegierten beim nächsten Bundesparteitag empfahl Meuthen, „vernünftige Vorstandsmitglieder“ zu wählen, „die unsere Partei als entschiedene Rechtsstaatspartei und als starke und einzige entschlossen freiheitlich-konservative Kraft weiter voranbringen“.

Wer Meuthen nachfolgen wird, ist offen – laut Medienberichten soll Rüdiger Lucassen, Chef der AfD in Nordrhein-Westfalen, bereits Interesse am Posten des Bundessprechers angemeldet haben. Auch Alice Weidel, Fraktionschefin und mit Meuthens Co-Parteichef Chrupalla Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl, könnte sich Chancen auf das Amt ausrechnen. Sie erscheint jedoch nach einem schwachen Ergebnis bei der Wahl zur Fraktionsvorsitzenden momentan geschwächt. 

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140 Kommentare

  1. Ich hoffe, nicht anbiedernd zu wirken, wenn ich Ihnen, liebe Mitforisten, nach der Lektüre der Beiträge zu Herrn Meuthens Rückzug erkläre, dass ich das nächste Heft von Tichys Einblick schon kaufen würde, wenn ausschließlich Ihre Kommentare abgedruckt werden würden. Hier herrscht mehr politikwissenschaftlicher Sachverstand als an allen deutschen Politiklehrstühlen zusammen. Vielen Dank an alle für die Debatte!

  2. Die Mitgliedschaft Meuthens im EU-„Parlament“ hat den Mann stark verändert und von einem EU-Kritiker zu einem glühenden EU-Befürworter werden lassen. Seine plumpe Anbiederung an den Mainstream wird von der überwiegenden Mehrheit der AfD-Mitglieder strikt abgelehnt, völlig zu Recht.
    Der Rückzug Meuthens ist da nur folgerichtig.

  3. Zitat: „Nachdem es jetzt in der Union staubt und raucht findet er u. U. Gleichgesinnte, das evtl. auch bei abtrünnigen FDPlern,“

    > Mhh, wer sollten denn diese schwarzen Gleichgesinnten und gelben Abtrünnigen sein zu denen sich Meuhten hingezogen fühlen könnte UND mit denen sich dann hinzu auch noch eine neue konserative u. rechte Partei gründen ließe??

    Jene die nach der BTW auch jetzt noch in dieser CDU und FDP sitzen und abhängen, sind entweder die ewig hoffnungslosen Fälle oder die auch weiterhin ewig nur auf bessere Zeiten hoffenden Traumtänzer.
    Mit keinen von denen ist ein (politischer) Krieg – nein, nicht mal eine Schlacht, zu gewinnen.

  4. Meuthens Entscheidung ist zumindest konsequent. Er hat bis heute nicht begriffen, dass er mit pol. Appeasement keinen Blumentopf gewinnt. Nicht bei unseren linksgrün verstrahlten Medien – und bei den Blockparteien auch nicht. Sowohl für die MSM als auch die Altparteien war die AfD seit der Gründung schon per se rechtsradikal bis rechtsextrem. Lucke, Petry und Meuthen eingeschlossen. „Gemäßigt“ wurden sie für jene erst dann, als sie von ihren Parteiämtern entweder abgewählt wurden (und die Partei verließen) oder sich freiwillig zurückzogen.

  5. In meinen Augen war Meuthen einer der sachlichen Vertreter meiner Interessen, die mich die AfD wählen ließen. Sein Rückzug wird nicht ohne Auswirkungen bleiben. Hat er doch nicht nur da gehackt, wo andere offensichtlich versagen, sondern die Probleme realistisch beim Namen genannt. Damit auch Veränderungen und neue Ideen sachlich begründet vorschlagen und mit konkreten Realisierung-Ansätzen versucht unter das Volk bringen. Etwas was leider in der AfD sich noch nicht, wie erforderlich durchgesetzt hat. So hat Meuthen kürzlich z.B. das deutsche Steuersystem als chaotisches System und für heute und Zukunft unsinnig bezeichnet. Auch eine Mehrwertsteuersenkung als Regulierungsmittel und Ausgleich für Teuerung usw. vorgeschlagen. Er wäre wahrscheinlich der Richtige in der AfD, um konkrete Vorschläge für ein gesellschaftlich dringend notwendiges neues Steuermodell auszuarbeiten. Etwas mit dem die AfD auch einen erheblichen politischen Einflusszuwachs gewinnen kann. Denn Digitalisierung und damit vollkommen andere gesellschaftliche Anforderungen für die Beschaffung erforderlicher finanzieller Mittel zu Aufrechterhaltung staatlicher und sozialer Aufgaben, werden im derzeitigen politischen Diskurs immer noch vollkommen ausgeblendet, obwohl wichtigste Element für den sozialen Frieden. Ich kann nur hoffen, dass Meuthen weiter mit seiner Sachkenntnis und Realitätssinn die AfD wie dringend notwendig voranbringt.

    • @Energischer Widerspruch:
      „Hat er doch nicht nur da gehackt, wo andere offensichtlich versagen, sondern die Probleme realistisch beim Namen genannt. Damit auch Veränderungen und neue Ideen sachlich begründet vorschlagen und mit konkreten Realisierung-Ansätzen versucht unter das Volk bringen. Etwas was leider in der AfD sich noch nicht, wie erforderlich durchgesetzt hat.“
      Haben Sie mal die Redebeiträge der AfD-MdB`s verfolgt? Oder sich mal die AfD-Parteitag auf Bundes- und Landesebene angesehen bzw. -gehört? Dann wäre Sie mit Sicherheit anderer Meinung.

  6. Nach dem Sommer-Interview mit einem offensichtlich sehr frustrierten Jörg Meuthen war eigentlich klar, dass er mit seiner Partei am Ende war. Die jahrelange mediale Verhetzung seiner Person und der damit verbundene soziale Abstieg hat ihm offensichtlich sehr zugesetzt und zermürbt. Dann kam noch der sinnlose Kleinkrieg innerhalb der Partei hinzu. Wozu sich aufreiben und die Familie allen Anfeindungen aussetzen, wenn man nicht mehr voll hinter der Partei steht und umgekehrt? Das merkte man ihm in den letzten Monaten deutlich an. Obwohl ich mehr auf der Seite von Meuthen stehe, ist es doch besser für alle Beteiligten, wenn er nicht mehr kandidiert. Mal sehen, ob er der Versuchung widerstehen kann der Partei zu schaden, so wie es andere Ex-AfD-ler in dem Irrglauben taten, damit wieder hoffähig zu werden. Herrn Meuthen und seiner Familie wünsche ich alles Gute.

  7. An und für sich ist Jörg Meuthen kein schlechter Politiker. Nur ist sein „Anwanzen“ an eine links-grün gewordene CDU ein strategischer Fehler und dürfte bei vielen AFD-Sympathisanten kein Wohlgefallen finden.
    Das „Betteln“ darum, nicht ausgegrenzt zu werden, daß Einknicken vor diversen Politischen Korrektheiten, daß Vermeiden harter Gegenpositionen und Konflikte, all das ist wohl nicht das Gegengewicht zu einem polit-medialen Großkomplex, daß für das Ausbalancieren der Kräfte notwendig wäre. Deutschland braucht wohl so sehr wie nie eine starke, rechte Partei, um einen nennenswerten Gegenpol zu dem zu bilden, was da auf uns in Zukunft noch zukommen wird. Dabei muß man allerdings auch feststellen, daß selbst eine „Höcke-AFD“ nicht in der Lage wäre zu verhindern, daß in ein paar Jahrzehnten die einheimischen Deutschen zur Minderheit in ihrem eigenem Land werden; in den jungen Altersgruppen wird dies schon sehr viel früher der Fall sein. Wer also die AFD mit dem Ziel wählt, seine Heimat zu erhalten, für den wird die Frage Höcke oder Meuthen ohne Folge sein.

  8. Herr Meuthen ist ein typischer Vertreter der Unzufriedenen Konservativen und hat 2013 auch die Zeichen der untergehenden CDU erkannt. Und er hat dennoch die Westdeutschen nicht überproportional erreichen können- warum?
    Ich staune immer wieder über die Naivität von zu vielen Menschen, welche teilweise sogar recht intelligent sind. Dennoch können diese Menschen die Situation in Deutschland von 2010 bis heute nicht normal einordnen. Sie glauben allen Ernstes, das Frau Merkel und die durch sie gebildete Regierung alles erdenklich Mögliche für Deutschland und die darin lebenden Staatsbürger macht. Dass das allerdings ausnahmslos nur Lüge, Korruption und der Wunsch nach einer Europäischen Regierung ist und Deutschland und Patriotismus und Heimatliebe keine Rolle mehr spielen, erkennen viele Menschen nicht. Und genau diese Menschen hetzen auf Geheiß gegen die AfD, ohne sich nur einmal das Programm der AfD durchgelesen zu haben. Das ist fast deckungsgleich mit dem CDU/CSU Programm von Ende der 80 iger Jahre. Und auch wenn die Welt sich weiter entwickelt- Heimat bleibt Heimat. Kein normaler Mensch, egal wo auf dieser Welt will dauerhaft in einem großen bunten Völkermix ohne Werte und Geschichte und Verbundenheit leben. Das sind hirnkranke Phantasien vom WEF und EU. National heißt nicht automatisch Nationalismus. Wer das begreift und außerhalb des Mainstreams denkt und lebt, kann nur AfD wählen. Und auch eine grüne Partei hat mit 17% k e i n e n allgemeinen Wähler Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung.
    Auch das begreifen die eingangs erwähnten Menschen leider nicht.

    • Ein Völkermix, also ein Babylon, ist ein Garant für den Niedergang. Bizarr, daß man nicht aus der Geschichte lernt. Und haben Sie mal gesehen, wie viele Leute sich über den Muezzinruf jetzt in Köln freuen? Gut, daß war sicherlich mal wieder lupenreine Propaganda, was uns da serviert wurde, aber trotzdem. Der Muezzin ruft jetzt in Köln. Und wer nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, weiß, daß ist erst der Anfang. Ist das nicht vollkommen bizarr? 9/11 mit tausenden Terrortoten, noch am selben Tag Freudentänze auf den Straßen der islamischen Welt und jetzt ruft hier der Muezzin. Das ist wirklich das exakte Gegenteil vom gesunden Menschenverstand. Hier stimmt etwas gehörig nicht.

  9. Tja, dieser sozialpatriotische Kurs wird sich jetzt wohl fortsetzen. Meuthen hatte sich selbst auch aus dem Spiel genommen, als er nach Brüssel gegangen ist. Trotz zahlreicher Fehler in der letzten Zeit schätze ich Herrn Meuthen immer noch als jemand, der mit Herzblut bei der Sache ist. Die U-Boot-Vorwürfe gegen ihn sind infam und entbehren jeder Grundlage.
    Wie geht es jetzt weiter? Die AfD hat sich mittlerweile wohl endgültig auf den sozialpatriotischen, wahrscheinlichen Daueroppositionskurs gestellt. Ich bezweifele zwar, dass das schlau ist, bin aber nicht sicher ob das, selbst wenn man es wollte, überhaupt abwendbar war. Es ist ja nicht so, dass die AfD nicht andere Parteien unterstützen würde. Höcke selbst hat schließlich eine Gelb-Schwarze Regierung für einige Stunden in Thüringen ermöglicht. Wohlgemerkt, ohne das er irgendein Pöstchen dafür bekommen hätte, die AfD wäre genau wie jetzt auch weiter eine Oppositionspartei in Thüringen gewesen. Er tat es lediglich um RRG zu verhindern. Insofern liegt das Problem wahrscheinlich gar nicht bei der AfD, die AfD würde Schwarz-Gelbe Minderheitsregierungen vermutlich überall gegen RRG stützen. Primär liegt das Problem bei Schwarz-Gelb. Weil die AfD dauerhaft an der Partizipation gehindert wird, bleibt ihr am Ende auch keine andere Wahl als Daueropposition zu sein. Gleichzeitig finde ich die Vorwürfe, Meuthen würde die AfD zur FDP 2.0 machen, dann auch unsinnig. Die AfD ist aus oben dargelegtem Sachverhalt gar nicht in der Lage sich anzubiedern.
    Jedenfalls hat die AfD mittlerweile so ungefähr alle Wechselwähler verloren. Hoffe ich zumindest, noch so ein Aderlass kann man sich eigentlich nicht leisten. Ganz viele sind wieder Nichtwähler. Andere wollten RRG verhindern und weil sie an der prozentualen Mengenanalyse gescheitert sind haben sie dann Union oder FDP gewählt. Ganz viele, wahrscheinlich besonders die Städter, sind zum Scholz. Eine Handvoll haben sich mit Basis und Freien Wählern ins 5%-Schwert gestürzt.
    Was bleibt an guten Nachrichten für die Partei? Man hat ein ziemlich trotziges 10% Wählermilieu. Ach ja, und die Linke drückt man gegen die Wand. Das ist wohl die einzige gute Nachricht für die Zukunft der Partei. Wie die AfD vorher die NPD in Ostdeutschland marginalisiert hat, marginalisiert sie jetzt die Linken. Der Höcke-Kurs funktioniert anscheinend tatsächlich bei diesem bundesweiten ~10%-Stimmanteil. Ob das jetzt der große Wurf ist die Linke zu ersetzen, nachdem man erst eigentlich neue Volkspartei sein wollte, dann wenigstens Antipode zu den Grünen, sei dahingestellt. Sollte irgendwann einmal die soziale Frage wichtig werden, dann könnte die Partei gut dafür aufgestellt sein. Es wird aber ein langer Weg bis dann. Weil die Partei kategorisch auf allen Ebenen an der Partizipation gehindert wird, wird ihr auch kaum ein anderer Weg bleiben.

    • Wozu sollte die AfD mitregieren, wenn sie nichts anderes mehr vertritt als den Einheitskurs der Altparteien? Sollte sie jemals so weit kommen, im Bund mitzuregieren, ist entweder die AfD nicht mehr die AfD oder der Michel ist endlich aus seinem Dauerschlaf erwacht.

  10. Das halte ich für durchaus wahrscheinlich. Womöglich sondiert er schon mit LKR, Maaßen, Otte, Sarrazin,“Freien“ etc.
    Meuthen trat ja für Spaltung ein – wer weiß, wäre vielleicht nicht das schlechteste, zwei wählbare Parteien dann rechts der Linken, das könnte gesamtgesellschaftlich gesundend wirken.
    Jede Wette übrigens, daß dann sogar viele „Grüne“, denen wirklich an Umwelt liegt, den Absprung wagen. Die dann natürlich zur AfD.

    • Es ist rechnerisch zu gefährlich. Würde man die Partei in zwei Parteien wie die Union spalten, dann kann es passieren, dass beide an der Fünf-Prozent Hürde scheitern. Die Ost-AfD erreicht alleine schon jetzt nicht die Fünf-Prozent Hürde (Zu wenig Ostdeutsche), sie muss sich dann komplett auf Direktmandate stützen, die West-AfD würde es nur knapp schaffen, aber sie muss eben die fehlenden Ost-Wähler dann auch noch zusätzlich ausgleichen, also dann eher eine ~6%-Hürde. In diesem Szenario würde die Ost-AfD wahrscheinlich besser davonkommen, sich allerdings dauerhaft auf Direktmandate zu stützen halte ich für gefährlich, wenn man in Sachsen gerade mal 25% der Zweitstimmen bekommt (Siehe dazu die Linke-Partei mit ihren 3 Direktmandaten). Wäre die AfD in beiden Seiten etwa 5-10% stärker, dann könnte man sich das überlegen.

      • Franz O. die meisten Wähler assoziieren Programmatik immer mit Personen, nicht umgekehrt, in gewisser Weise ist Merkel das beste Beispiel dafür. Der AfD fehlen im Westen Politiker, die so ziehen wie Chrupalla oder auf seine Weise Höcke im Osten. Schon in Mecklenburg, wo es Holm nie geschafft hat, richtig populär (und sei es negativ auf Höckes Art) zu werden, schafft die AfD keine 20 %. Nach Kalbitz Abgang ist der Brandenburgwer Verband demoralisiert, weil sie keinen haben, der ihn ersetzen kann. In der Lausitz müsste sie angesichts der drohenden Industrialsierung durch die Decke schießen, naja, schauen Sie sich die Zahlen an.
        Ich persönlich halte Alice Weidel für intelligent und integer, aber sie ist nicht die Rampensau, die im Westen gebraucht würde. Als Wirtschafts- oder Innenministerin wäre sie eine Top-Besetzung, nicht aber als Vorsitzende einer Partei in der Opposition. Gauland hätte das sein können, wäre er 20 Jahre jünger, ist er aber nicht. Insoweit muss die AfD im Westen für Leute attraktiv werden, die bewusst in die Politik wollen, aber nicht links sind. Viel zu oft landeten diese bisher bei Union und FDP. Da Meuthen nun nicht mehr da ist, muss es ein anderer sein. Findet die AfD so jemanden nicht, kann sie im Westen in 4 Jahren einpacken. Nicht, dass mich das freuen würde.

      • und ich als aelterer Mensch wundere mich immer wieder,warum konservative den uralten „Republikaner-Trick“ der „Volksparteien“ nicht verstehen und ein ums andere Mal drauf reinfallen…

  11. Daß solchen Neugründungen nach Austritt aus der AfD (nachdem man öffentlich kräftig nachgetreten hat) kein Erfolg beschieden ist,sollte Meuthen angesichts der Parteineugründungen von Lucke („Alfa“) und von Petry („Die Blauen“) eigentlich deutlich vor Augen liegen.

    • Herr Holt, die Ausgründungen aus der AfD scheiterten, weil die Gründer (Kucke und Henkel, bzw. Petry) die Wirkung ihrer Persönlichkeit überschätzten. Die AfD wurde zu keinem Zeitpunkt wegen ihres Personals gewählt, also auich nie wegen Lucke oder wegen (oder trotz) Höcke, sondern weil sie uinverändert die einzige Partei ist, die sicher nicht-links oder linksliberal ist. Deswegen wird eine Meuthen-Partei ebenso scheitern wie ein Auszug des Flügels, der nicht mal in Sachsen über 5 % käme.
      Der interne Disput ist aber auch bei der AfD kaum einer über programmatische Dinge, und bei Gaulands Fliegenschiss haben auch im Osten viele konsterniert mit dem Kopf geschüttlelt. Es sind immer Personalfragen. Einigendes Band der AfD ist nur die Ablehung des linksliberalen Regimes. Ansonsten ist man, unter dem Radar, ohne stringente Linie. In der Wirtschaftlolitik wollen die einen eine Art nationalistische SPD-Politik machen, die anderen die FDP liberal überholen, aber ohne EU und Euro. Wenn dann noch tiefe und unüberbrückbare Zerrüttungen hinzukommen, läuft es eben nicht. Dann bleiben nur die Stammwähler übrig, das sind die 9 % im Westen und 20 % im Osten.
      Insoweit kann im Rückzug von Meuthen nur eine Chance der AfD liegen, wenn sie ihre basisdemokratischen Irrwege, die intern nur für Zerwürfnis und Intrigantentum geführt haben, glattzieht und programmatisch stärkere Linien einzieht.
      Schaden würde es der AfD kaum, wenn sich links von ihr eine weitere Partei mit mehr als fünf Prozent etabliert. Denn letztlich kann diese nur die CDU kannibalisieren.

      • „Die AfD wurde zu keinem Zeitpunkt wegen ihres Personals gewählt, also auich nie wegen Lucke oder wegen (oder trotz) Höcke, sondern weil sie uinverändert die einzige Partei ist, die sicher nicht-links oder linksliberal ist.“
        Die vor allem nicht grün ist und das Klima „retten will.
        „Es sind immer Personalfragen.“
        Also solche wie bei Meuthen, der Zeit seines Amtierens als Bundessprecher meinte, sich öffentlich von den eigenen Parteifreunden distanzieren zu müssen , besonders natürlich von Evil Höcke. Dazu übrigens ein interessanter Beitrag auf youtube:
        https://www.youtube.com/watch?v=dLoRGNDr1uY&t=2s
        Ansonsten ist man, unter dem Radar, ohne stringente Linie:
        Widerspruch. In den wesentlichen Dingen wie Asyl, Zuwanderung, Familie, Nation, Mittelstandsförderung usw. ist man sich einig. Das Wahlprogramm der AfD ist sogar sehr stringent.
        „wenn sie ihre basisdemokratischen Irrwege, die intern nur für Zerwürfnis und Intrigantentum geführt haben, glattzieht“
        Es zeichnet die AfD aus, daß ihre Basis noch sehr viel zu sagen hat.Das versteht sie unter Demokratie, und ich hoffe, das bleibt noch so lange wie möglich. Die Basis hat schon Lucke gestürzt, als er ihr nicht mehr folgen wollte, und Petry wäre es ebenso gegangen, wäre sie nicht durch Austritt ihrer Abwahl entgangen. Auch Meuthen weiß, daß er bei den nächsten Vorstandswahlen keine Chance mehr hat. Und zwar nicht wegen der bösen Basis, sondern weil er der Partei nicht mehr folgt und ihr massiv geschadet hat.

      • Berlindiesel:
        Ihre Erklärung der internen Richtungsdispute ist vollkommen richtig und genau das macht eine lebendige Partei auch aus.
        Es muss den sozialen Flügel ebenso wie den liberalen geben,denn nur von Gutverdienern kann nur eine Lücken-FDP leben.
        Ich sehe die AFD keineswegs auf Ihre Kernwähler betoniert,denn erst jetzt werden die „Märchen“ vom „kleineren Übel FDP“ oder der taktisch gewählten CDU nach der Wahl klar werden.
        Erst,wenn auch die letzte Illusion weg ist,wird man in der Breite die „neue“ AFD waehlen

    • „Fakt ist jedoch, dass Deutschland eine konservative Partei nötig haette.“
      Sehr richtig. Und es gibt diese Partei. Das Problem ist, daß es in den Augen des politmedialen Establishments niemals die richtige sein wird. Denn ist sie das, wird sie automatisch zur Konkurrenz, vor allem aber zur Bedrohung des Deutungsmonopols. Genau darum wird diese „richtige“ Partei, ist sie ist denn, sofort mit allen Mitteln und bis aufs Messer bekämpft werden, mit den schlimmsten Invektiven, die der Elite Nachkriegsdeutschlands zur Verfügung stehen. Genau das passiert jetzt mit der AfD.

  12. Unabhängig von den Motiven Meuthens: Mit seinen permanenten innerparteilichen Angriffen gegen den sogenannten „Flügel“, wie die informelle Vereinigung bezeichnet wurde, die sich nach einem Aufruf von Höcke gebildet hatte – im Grunde war es nicht einmal eine Vereinigung, sondern lediglich ein bestimmtes Meinungsspektrum, das aus den Unterzeichnern des Aufrufes bestand – hat er der AfD objektiv geschadet. Es ist wohl in der deutschen Parteiengeschichte einmalig, daß ein Parteivorsitzender seinen Parteifreunden öffentlich wünscht, nicht gewählt wird. Meuthen hat das mehrfach in Interviews gemacht. Wohl kaum ein Erfolgsrezept für eine erfolgreiche Wahl. Daß er es fertigbrachte, die Landtagsfraktion des eigenen Parteiverbandes in Baden-Württemberg zu zerlegen, die sich gerade nach einem zweistelliges Wahlergebnis gebildet hatte, sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
    Den Vogel abgeschossen hat er aber mit seinem Vorschlag Anfang 2020, die AfD in einen Ost- und einen Westteil zu spalten. Daß so etwas das schnelle Aus der Partei bedeutet hätte, liegt auf der Hand. Tut so etwas jemand, der seiner Partei nützen will?

  13. In einem irrt Prof. Meuthen ganz gewaltig. Zu glauben, dass mehr Anerkennung von der politischen Gegenseite kommt, wenn er sich nur zurückhaltender zu den verheerenden Fehlentwicklungen äußert. Das hat schon beim Prof. B. Lucke nicht funktioniert. Und gegenwärtig, wo die Linken und Linksextremen noch mächtiger geworden sind, ist Zurückhaltung noch weniger angebracht. Schauen wir doch gerade nach Köln, wo die Moscheen regelmäßig rufen dürfen. Viele Bürger, jahrzehntelang demokratieverwöhnt, haben immer noch nicht verstanden. Da bedarf es schon eher der unverblümten Offenheit von T. Chrupalla, A. Weidel, von Curio, St. Brandner, P. Boehringer u.v.a. als der vorsichtigen Kritik von Prof. Meuthen.

    • Da darf man auch gern den Höcke hinzuzählen. Dessen etwas amerikanisch angehauchtes Auftreten ist zwar mitunter etwas peinlich, aber egal, in Übersee üblich, er geht mit der Zeit, in der Sache sind seine Sichtweisen in Ordnung.
      Meuthens Versuch eines Kuschelkurses ist grandios gescheitert, es nützte alles nichts, Medien halten AfD weiter für „Rechtsextremisten“, der regierungsstützende VS steht dem nicht nach, Null zu X-Klatsche für Meuthenkurs.
      Die AfD sollte nun befreit klare Kante zeigen und mit Vorfeld zusammenarbeiten, IB, IfS („Schnellroda“), Querdenker, besonders natürlich auch echten Naturschützern (bspw. „Die Kehre“) und, klar, der Jungen Alternative. Beobachtung hin oder her – auf dem Schirm der Schlapphüte sind die doch sowieso, kaxx der Hund drauf. (Was das betrifft gehe ich ohnehin davon aus, daß auch hier bei TE dienstlich mitgelesen wird.) Man muß eben stets drauf achten, nicht von „falschem Fuffziger“ sich zu Sachen verleiten zu lassen, besonders nach bierseliger Runde, die man normalerweise ohnehin nicht getan hätte. Was natürlich problematisch insofern ist, als daß ja gern auch mal Sachen untergeschoben werden – hier ist die AfD gefordert, proaktiv entgegenzuwirken und sich juristisch entsprechend zu wappnen.

      Wie auch immer, das ist alles kein gemütlicher Spaziergang, Politik ist eine Art Krieg ohne Regeln, kein Geplauder im Freundeskreis, es geht um Rettung des Vaterlandes mit friedlichen Mitteln gegen ein eiskaltes Monstrum.

      • Die Querdenker oder die Partei Basis sind eher links (oder esoterisch oder libertär). Da anzukommen wäre für die AfD reine Zeitverschwenung, zumal sie im Kern ebenfalls inzwischen eine Partei in der Tradition des deutschen Etatismus ist. Das ist im Prinzip nicht falsch, weil 90 % der Deutschen Etatisten sind, aber es schließt ann auch aus, in gewisse, derzeit oppositionelle Milieus heineinzukommen.

  14. Peter Boehringer – Bitte übernehmen Sie endlich !
    Gottfried Curio – Wagen Sie bitte einen zweiten Versuch !
    Roland Hartwig – Werfen auch Sie bitte Ihren Hut in den Ring !

  15. Grundsätzlich fand und finde ich die politischen Ansichten von Jörg Meuthen symptahisch. Ich bin AfD-Wähler der ersten Stunde und habe die Partei nie gewählt für jene Kräfte, die nach 2013 massiv in die Partei geströmt sind. Mit Flügel, Russlandanhängern und Linksnationalen kann ich nichts anfangen.
    Aber so wahr es ist, dass die AfD ohne Meuthen im Westen weiter verlieren wird (wo konnte bei der Bundestagswahl der Trend im Westen aufgehalten werden?) so wahr ist es auch, dass Meuthen als typischer Vertreter der „Professoren-Generation“ der Oberurseler Gründer in der Politik nie richtig zu Hause war. Ja, man kann den Rechtsradikalen in der AfD ihre Ruchlosigkeit, ihre häufige Egozentrik oder ihren rechten Eskapismus vorwerfen, aber – so ist das nun einmal in Parteien. Für so etwas muß man gemacht sein, und das ist es, was schon bei einem Bernd Lucke und eben auch Jörg Meuthen nie so recht funktionierte, wo aber Chrupalla oder Höcke einfach besser aufspielen. Bei Alice Weidel habe ich gewisse Zweifel.
    Als klar wurde, daß Meuthen „nach Brüssel“ geht, war mir klar, dass er diesen Weg gehen würde, denn im Grunde war es ja eher eine Flucht vor dem ständigen Kämpfen in der Stuttgarter Landtagsfraktion. Nur, in Brüssel ist Deutschland weit weg. Zu weit weg für einen Parteichef.
    Doch die Linksnationalen in der AfD haben genauso viel Anlass, nachzudenken. Meuthen war nie ihr Feind, der sitzt beim ÖRR und manchmal sogar in den alternativen Medien. Dass sie es tun werden, glaube ich nicht, dazu verlangt die Situation der AfD zu viel Wagenburgmentalität. Wenn sie es aber versauen – in den nächsten 20 Jahren werden sie keine neue Chance bekommen, wenn es mit der AfD vorbei wäre.

    • Auch wenn ich mich eher „Flügel, Russlandanhängern und Linksnationalen“ zuzähle, sehe ich das im Prinzip auch so.
      Politik ist doch, daß man sich irgendwo schnittmengig treffen muß.
      Da mögen Wirtschaftslibertäre und Sozialpatrioten einander behecken – meine Güte, weder Neuauflage von NS noch DDR wird gewünscht sein, aber auch nicht Neoconism als USA. Bisserl Sozialismus schadet nicht, siehe erfolgreiche Zeit des Kaiserreichs und des „Wirtschaftswunders“. Nationalisisches Getöse muß ja nicht sein.
      Was den „Dexit“ betrifft: Das fand ich albern. Aber egal, als Oppositionspartei, welche ohnehin nicht in Regierungsverantwortung kommen konnte, durfte man ruhig eine provokative Maximalforderung stellen. Hätte es Koalitionsverhandlungen gegeben wäre man sicher auf eine Linie gekommen, welche etwa Ungarn oder Polen vertreten: Europäisches Projekt ja, aber nicht so. Rückkehr zur EG wäre kompromißfähig.
      Aber gut, das geht nun etwas über Replik auf Ihren Kommentar hinaus… mir übrigens unklar, weshalb Sie „Daumen runter“ kassierten.

      • Hallo Andreas, ich kann mich durchaus auf Ihre Argumentation einlassen. In Westdeutschland können sie mit „Sozialismus“ jedoch nicht punkten – nicht bei den Wählern, die die AfD hier ansprechen kann. Das sind durchweg solche, die auf den Sozialstaaat nicht angewiesen sind, sondern ihn finanzieren oder finanziert haben. Nutznießer des Sozialstaates sind im Westen in erster Linie Ausländer, Mihigru, oder die deutsche Tatoo-Studio-Bierdose-RTL2-Unterschicht, und beide Gruppen gehen entweder nicht wählen oder sind keine AfD-Klientel. Im Osten mag das anders sein, schon weil die soziale Absicherung in der DDR zumeist als positiv erinnert wird, wobei ich denke, das war eher bloß eine absolute Jobgarantie, verbunden mit Arbeitszwang. Dafür kann man sein, aber im Westen nicht.
        So kann man das durchdeklinieren. Ich bin nicht für ein Europa wie 1914, aber auch gegen die EU. Ein zurück zu Einzelwährungen ist für Westeuropa vermutlich nicht mehr zu gehen, aber aus einem müsste mindestens ein Nord- und ein Süd-Euro werden. Statt auf die USA zu setzen, müsste Deutschland aufrüsten, auch nuklear, und dann versuchen, eine nord-mitteleuropäische Allianz zu schmieden. Dabei wird ihm England immer interessennäher sein als Frankreich, aber das zu erkennen wäre ein langer Weg, nach allem was im 20. Jahrhundert passiert ist. Bei den Polen steht dagegen, dass ihre Eliten bis heute davion träumen, die Rzeczpospolita bis an die Elbe auszudehnen.
        PS: Wir erleben hier heute im Forum eine Art Parteitag der AfD. Da wird mit harten Bandagen gefochten.

    • wo konnte bei der Bundestagswahl der Trend im Westen aufgehalten werden?“
      Im Saarland. 2017: 10,0%, 2021: 10,0% In den beiden Wahlkreisen Saarlouis und St.Wendel hat sie ihr Ergebnis verbessert. Warum? Weil die Linken im Saarland mehr als 5,5% ggü. 2017 verloren haben. Hier haben die gewonnenen Linke-Wähler tatsächlich den Verlust von Protest- und Wechselwählern mehr als ausgeglichen. Es ist auch ganz um die Ecke gedacht, aber evtl. hat die AfD hier von den fehlenden Grünen profitiert. Damit hatten die vorherigen Linke-Wähler eine Alternative weniger, Grüne sind in gewisser Weise ebenfalls eine Protestwahl (Wenn man auf Akzelerationismus steht). Die sind dann über fünf Ecken bei der AfD als Protestwahl gelandet.
      Platt kann man wohl sagen, dass im „seltsamen“, ebenfalls verspätet zur BRD gekommenen Saarland der sozialpatriotische Kurs zumindest keinen Schaden verursacht hat.

  16. Ich hatte ihn mal richtig gemocht, als noch – zumindest theoretisch – die Chance bestand, daß in diesem Land Argumente etwas zählen. Nachdem sogar Menschen gecancelt wurden, nur weil diese mit Jörg Meuthen einen Kaffee getrunken haben, hätte es ihm spätestens auffallen müssen, daß diesbezüglich Hopfen und Malz verloren ist. Nun befindet er sich in der Zwickmühle zwischen Brüsseler und schwäbisch/badischer Blase und den Ansprüchen ostdeutscher Landesverbände.
    Diese Grätsche schafft er nicht, ich bezweifle auch, daß es überhaupt jemandem gelingt, das Gefälle innerhalb der AFD zwischen „Westverbänden“ und dem diktaturerprobten starken Osten zu kompensieren. Von seiner Warte aus, wäre er kompromißbereiter als es der AFD wirklich gut tun würde mit einem geissen Angebiedere an ehemals konservative Kräfte. Das funktioniert nicht, also muß eine AFD Führung konstruktiv aber hart in der Sache bleiben. Das schafft er nicht. Insofern ist es nur folgerichtig, daß er den Platz räumt.

  17. Eine rechts-konservative Partei braucht einen Vorsitzenden vom Kaliber des F-J Strauß. Jemanden, an dem Kritik von links erstmal abperlen kann, der sich nicht jeden Nazi-Schuh anzieht. Jemanden, der stur bei der konservativen Parteilinie bleibt und nicht versucht, Wähler durch Anbiederung an kurzfristigen links-grünen Zeitgeist zu gewinnen. So jemand war Meuthen nie. Die Zeit der AfD wird kommen, denn wenn nicht ein Wunder geschieht, werden sich die Probleme hier bald türmen.

    • Schauen Sie nach Berlin, nichts wird sich ändern. Wenn die Verhältnisse schlechter werden, werden die meisten Menschen Anpassungsleistungen an diese neuen Verhältnisse erbringen. Es kommt nie über Nacht, so hat es immer funktioniert. Wenn Sie in einer Stadt jährlich 1 % mehr Ausländer ansiedeln, so ist er der erlebte Unterschied dieses eine Prozent, und wird nach einem Jahr angenommen oder vergessen. Irgendwann, wie in vielen westdeutschen Großstádten, sind es dann halt 50 oder 60 %, weil es eben schon vor 60 Jahren begann. Aber alle haben sich daran gewöhnt. Inflation, Weichwährung. hohe Benzinpreise – sie kommen immer damit durch.

  18. Ich bedaure Meuthens Rückzug, denn er hat in TV-Debatten immer etwas Gewinnendes. Allerdings hat er zuletzt auch schwere Stockfehler produziert, von der Propagierung der Parteispaltung bis hin zum Auftritt in der Bundespressekonferenz nach der jetzigen Bundestagswahl, wo er zu sehr auf den Wahlverlusten herumritt und den schweren Stand der AfD in der Öffentlichkeit zu wenig betonte. Sehr problematisch sehe ich auch seinen Nichtantritt bei der Bundestagswahl, denn dort und nicht in Straßburg spielt die Musik.Vielleicht ist Meuthen auch der vielen Anfeindungen müde. Allerdings: Wer in die heiße Küche geht, braucht sich nicht zu wundern, dass dort auch heiß gekocht wird.

  19. Sehr schade. Im Westen dürfte sich vermutlich am ehesten die FDP über neue Wähler freuen. Oder ob eine neue konservative Partei bei der sich verbreiternden Marktlücke zuschlägt?

  20. Ich habe die Strategie von Herrn Meuthen nie wirklich nachvollziehen können. Sie wird auch bei anderen Parteien nicht angewendet. Vor der eigenen Partei zu warnen, eine Aufspaltung zu fordern, mutmaßliches Durchstechen von Interna an die Presse zwecks innerparteilichem Raumgewinn… Mir erschien das alles ein wenig unglücklich.

  21. Wenn die Theorie sei, dass Menschen aufgrund von Prof. Meuthen die AfD nicht gwaehlt haben sollten (wg. Spaltung etc), dann frage ich mich, WEN diese Menschen sonst gewaehlt haben.
    Also warum sollten nun nach seinem Ruecktritt mehr Waehler der AfD zugeneigt sein ?

  22. Die AfD war anfangs Hoffnungsträger und echte Alternative. Mit dem Rücktritt Meuthens ist sie endgültig zu einer Partei geworden, die man nur noch wählt, weil die anderen noch blöder sind.

    • Sie ist es noch immer. Wer denn sonst? Eine der Microparteien, welche unter „sonstige“ laufen?

  23. Sein Verzicht ist bedauerlich, allerdings verstehe ich es so, daß er der AfD erhalten bleibt. Ich hoffe, seine Nachfolge wird nicht Weidel und/oder Chrupalla ! Frische Gesichter, wie Boehriner, Cotar wären zu begrüßen.
    Ich hoffe sehr, Meuthens Rückzug wird nicht zu einer verhängnisvollen Politik der fundamentalen Opposition führen oder zur Rückkehr/Stärkung von Leuten wie Kalbitz oder rhetorischem Pathos a` la Höcke.
    Das langfristige Ziel muß eine Koalitionsfähigkeit sein, vielleicht ist die Ost-AfD die „Graswurzelbewegung“, um über Kommunen und Landtage dieses Ziel erreicht.

    • Ich glaube nicht daran, dass Ihr Gedanke des letzten Absatzes sich umsetzen lasst. Denn es zeigt sich beinahe täglich deutlicher: Es gibt für die AfD nur die Extreme Koalitionsfähigkeit um den Preis von Anbiederung und Selbstverleugnung oder konsequente (Total-) Opposition gegen einen Parteienstaat, der nichts anderes zulässt und jede Opposition gegen den Zeit(un)geist zerstören will.

      • Ja, genauso ist es.

        Bush senior hatte es damals so ausgedrückt: „Either you are with us, or against us.“
        Das ist genau das was umgesetzt wird.

        Eines meiner lieblingszitate:
        „A managed democracy is a wonderful thing, for the managers. It’s greatest strength is a „free press“ when „free“ is defined as „responsible“ and the managers define what is „irresponsible“. „

      • Ein Parteivorsitzender, der die eigene Partei spalten will, hätte schon längst aus dieser Partei ausgeschlossen werden müssen !
        Aber vielleicht ist ihm ja – von interessierter Seite – ein für ihn lukratives Angebot unterbreitet worden, das er nicht ablehnen konnte ?
        Das Anstreben einer Koalitionsfähigkeit würde darüber hinaus die überaus vernünftigen Positionen + angestrebten politischen Ziele der de facto einzigen wirklichen Oppositionspartei derartig aushöhlen, daß diese Partei auch noch ihre letzten Wähler verlieren + im Nirwana des Blockparteienfilzes untergehen würde !

  24. Für mich war es das mit meiner Stimme für die AfD. Ich habe sie gewählt, seit sie auf den Wahlzetteln steht, also bei bisher zwei Landtags- und drei Bundestagswahlen. Sogar bei der Kommunalwahl habe ich für sie gestimmt, obwohl sie in einer Stadt wie Frankfurt am Main speziell in meinem Wahlkreis wohl weniger Stimmen geholt hat als die Tierschutzpartei oder das Linksradikalen von Ökolinx. Und es sind nicht immer nur die anderen Schuld.
    Ich lebe in Westdeutschland. Also in einem von westallierter Reedducation, linksliberaler Wohlstandsdekadenz und kinderarmer Überalterung geprägtem Umfeld, aus dem das Deutschtum zudem rapide verschwindet zugunsten einer südländischen oder islamischen Kultur, verbunden mit abnehmender Lebensqualität.
    Mit russophilem Putinismus, nationalsozialen Revolutionsträumereien oder rechtsradikaler Rhetorik kann ich jedoch nichts anfangen. Nicht, daß ich dem allen das Existenzrecht absprechen wollte. Aber in einer bürgerlichen Partei, die die Stimmen des nichtlinken Restbestandes des westdeutschen Bürgertums erlangen will, das für sich wiederum mindestens 65 Prozent aller deutschen Wähler stellt, kann ich auf Dauer nichts anfangen, wenn sie genau diese Wähler abschreckt und das linksliberale Regime dadurch stabilisiert. Bei aller Liebe ist das eine reine Güterabwägung – so, wie die Berliner immer weiter links wählen, und wenn ihnen ihre Stadt unter dem Hintern wegbricht, weil ihre Priorität ist, daß lieber schlecht regiert wird als das nicht links regiert wird. So etwas muß man sich leisten können. Mir aber bezahlt niemand die Rechnungen, also muß ich arbeiten gehen und engagiere mich nicht in einer Partei. Als solche ist sie für mich auch ein Dienstleister, wo gilt, daß das Angebot den Preis wert sein muß.
    Die AfD hat sich längst entschieden, 25 oder 30 Prozent in Sachsen sind ihr wichtiger als 15 oder 20 im Westen, die sie bekommen könnte – oder eben auch nicht. Das ist ok so, denn die Westparteien CDU, Grüne, FDP oder SPD scheren sich ja auch nicht um den Osten, sondern starren nur auf den Westen und vielleicht noch Berlin. Insoweit übernimmt und überfordert sich die AfD vielleicht auch, wenn sie überall ankommen will. Die CDU oder SPD schaffen das im Osten nur, weil sie reale Karrierepfade in der Berufspolitik auch dort bieten können. Die AfD kann das nicht, aber im Osten immerhin doch etliche Landtagsmandate, das mag vielen schon reichen.
    Kurz und gut: Wenn Meuthen, Max Otte, Hans-Georg Maaßen, Arnold Vaatz oder Saskia Ludwig eine neue Partei aufmachen, bin ich sofort dabei. Zu verlieren hat unsereins eh nichts mehr.
    Und gleichzeitig, nach allem, was ich nun gesagt habe, in Richtung Roland Tichy oder Alexander Wallasch oder Achgut und so weiter: Die Wette, eine “Wende” weg von linker Politik wäre gegen oder besser gesagt ohne die AfD möglich, CDU und FDP ließen sich wieder drehen, ging nicht auf, wir alle sind mit der Ampel, also rotgrün plus Lindners Porsche bei Tempo 130, aufgewacht. Die CDU ist am Boden und wird unweigerlich den Weg nach links gehen. Lernen wir daraus. Mit der Union wirds nichts. Mit der AfD auch nicht. Also muß es anders gehen.

    • Das sehe ich fast alles exakt auch so. Inklusive der biographischen Lage.
      Aber ich sehe noch nicht, daß die AfD im rechtsradikalem Sumpf versinken muss. Nach wie vor sind die Vernünftigen, bürgerlichen in der, wenn auch knappen, Mehrheit.
      Was derAfD bleibt, ist weiterhin ihre Positionen fest und ohne närrisches Geschrei zu vertreten und darauf zu warten, daß die CDU im linken Lager aufgeht. Danach sehen wir weiter.

      • Ein (leider) in vielen Punkten sehr richtiger Kommentar, dem ich nur zustimmen kann.
        Zitat: „Kurz und gut: Wenn Meuthen, Max Otte, Hans-Georg Maaßen, Arnold Vaatz oder Saskia Ludwig [zusammen; (von mir)] eine neue Partei aufmachen, bin ich sofort dabei. Zu verlieren hat unsereins eh nichts mehr.“

        Ich auch!!!

      • „Rechtsradikaler Sumpf“ – was/wer ist das und wer definiert das ? –
        Achso, stand wohl in der Zeitung und kommt jeden Tag im Staatsfernsehen ? Und der “ politisch völlig unabhängige“ VS hat das auch gesagt ? Toll ! Braucht man selbst nichtmal mehr drüber nachdenken.
        Propaganda wirkt eben, bis in die letzten Winkel des Hirns.
        Sie mögen Höcke .. nicht ? Dafür Merkel, Schäuble, Baerbock, Esken, Klabauterbach, Spahn, Stegner, Künert, Lindner ? Dann ist es ja gut so..

    • Irgendwann kommt immer ein Bruchpunkt. Siehe New York 1977. President Ford zu NY: „Drop Dead“.
      Abraham Beame, unfähiger, überforderter Bürgermeister wurde abgewählt. Mit Ed koch wurde die Wende eingeleitet.

    • Ein (leider) in vielen Punkten sehr richtiger Kommentar, dem ich nur zustimmen kann.
      Zitat: „Kurz und gut: Wenn Meuthen, Max Otte, Hans-Georg Maaßen, Arnold Vaatz oder Saskia Ludwig [zusammen; (von mir)] eine neue Partei aufmachen, bin ich sofort dabei. Zu verlieren hat unsereins eh nichts mehr.“

      Ich auch!!!

    • „Ich lebe in Westdeutschland. Also in einem von westallierter Reedducation, linksliberaler Wohlstandsdekadenz und kinderarmer Überalterung geprägtem Umfeld, aus dem das Deutschtum zudem rapide verschwindet zugunsten einer südländischen oder islamischen Kultur, verbunden mit abnehmender Lebensqualität.“ Das schreit ja förmlich nach einem Höcke. Sie wissen aber schon was sie wollen, oder ?

    • Um 25 oder 20 % im Westen zu erreichen, müsste die AfD sich entweder selbst verleugnen oder ein neues Wahlvolk her…

      Die Wähler im Westen haben eine weitgehend realpolitisch orientierte AfD – und wählen weiter Merkelisten, Pseudoliberale oder Linksgrün.

      By the way: Die Basis hatte auch keine Chance, und das lag zum großen Teil daran, dass die (West-) Deutschen (bin selber einer) entweder immer gleich wählen oder das was die Medien, v.a. ÖR-TV ihnen vorframen. Zuletzt sahen wir ein breite Medien-Kampagne erst für Baerbock-Grün, dass für Scholz-Rot. Bevor wir an der Politik etwas ändern, muss erstmal eine reichweitenstarke – echte – unabhängige 4. Gewalt her…

      • Das ist auch meine Ansicht, wie ich im letzten Absatz meines Kommentares gesagt habe. Die AfD muß sich nicht ändern, aber um sie herum müssen sich die Dinge ändern. Liberalkonservative müssen aufhören, der Union nachzuhängen, da sind die Psalmen gesungen, das ist nun eine linksliberale Truppe. Ich sehe die Bringschuld nicht bei der AfD, sondern beim Bürgertum, das nicht links ist. Will man aber um dieses Bürgertum einen Kulturkampf gegen links führen, wird man keinen Erfolg haben, wenn man vom Rand kommt. Für die Zukunft kann die AfD auch im Westen ein Koalitionspartner sein, aber es wäre dann in ihrem eigenen Interesse, wenn links von ihr eine Partei wäre, die diese Brücke bauen kann. Die Union ist das nicht. Sie ist das Problem, aber mit der Wahl der AfD löse ich das nicht.

      • Nein ! Hier ist Hopfen + Malz verloren ! Siehe – komischerweise schon vor der Wahl – von der ARD veröffentlichtes Wahlergebnis der Bundestagswahl + eine Wahlbeteiligung von 150% der Wahlberechtigten in Berlin !

      • „Für die Zukunft kann die AfD auch im Westen ein Koalitionspartner sein, aber es wäre dann in ihrem eigenen Interesse, wenn links von ihr eine Partei wäre, die diese Brücke bauen kann.“
        In den Augen des linksgrünen politmedialen Establishments wird es NIE die richtige Partei sein. Entweder läßt sie sich einnorden und damit politisch neutralisieren. Ist das geschehen, kann man dann gefahrlos zugeben, daß diese Partei weder rechtsradikal noch -extremistisch noch nazistisch war.
        Oder aber sie läßt sich NICHT einnorden. Dann wird sie mit allen Mitteln und mit den schlimmsten Invektiven verunglimpft, die Nachkriegsdeutschland zur Verfügung stehen und beim Wähler erfahrungsgemäß greifen,sprich mit der guten alten Nazikeule. So geschieht es gerade mit der AfD.
        „Die Union ist das nicht. Sie ist das Problem, aber mit der Wahl der AfD löse ich das nicht.“
        Ich soll das Problem also lösen, indem ich die Union weiter wähle?
        Finde den Fehler.

    • Die CDU wird grüner werden, als sie eh schon ist. Das stimme ich Ihnen zu! Nur sagt man heute zu solch einer Wandlung, fast schon euphemistisch getarnt, damit man nicht sagen muss, „der Partei das Konservative entkernen“, „CDU muss sich verjüngen“, was nichts anders bedeutet, dass sie noch weiter nach links rückt, wo der Verstand längst keine Rolle mehr spielt. Leute wie Kevin Kühnert genießen jedenfalls mehr mediale Aufmerksamkeit, als beispielsweise ein Herr Merz von der CDU oder andere aus der sogenannten WerteUnion.

    • Ja, es muß anders gehen. Ihr Beitrag hat mir wieder bestätigt, zumindest Sachsen muß sich dringend von der BRD trennen. Zumindest die Drohung sollte im Raum stehen. Ansonsten wachsen die Bäume der 4 Linksparteien in den Himmel. Übrigens ich fand Ihren Beitrag richtig gut, deshalb 1 Daumen hoch.

    • Ein ziemlich zutreffender Kommentar, mein Kompliment!

      Ein schon länger kommunizierter Gedanke ist ja auch, dass es die AFD nur gibt, um den Kritikern und Wütenden eine Bühne zum abreagieren zu bieten, nicht um irgendetwas zu ändern. Ich finde der Gedanke hat was..

      • Ja ! Die AfD besteht wohl nur zum Zwecke der Demokratiesimulation des inzwischen schon seit Jahren etablierten Blockparteiensystems !
        Nach dem Motto : Du kannst wählen, was Du willst – bekommst aber -wie in der DDR – immer das gleiche System mit den gleichen Zielsetzungen vor die Nase gesetzt !
        Auch wenn der Wahl-O-Mat – für über 60% der Unentschlossenen – eine eindeutige Wahlempfehlung für die AfD ergeben hat, haben alle Michel + Michelinen zum überwiegenden Teil die gleichen Parteien wie vorher gewählt + erhoffen von diesen eine Politikwende !

      • „Die AfD besteht wohl nur zum Zwecke der Demokratiesimulation des inzwischen schon seit Jahren etablierten Blockparteiensystems !“

        Vielleicht. Aber wenn Sie dieses Blockparteiensystem irgendwie stören oder gar in seinen Koalitionsspielchen empfindlich stören wollen, können Sie das nur, indem Sie die einzige Partei außerhalb dieses Systems durch deren Wahl stark genug machen. Bei einem Ergebnis oberhalb von 20 % kann man die AfD nicht mehr abbügeln oder unterbuttern.

    • „Lernen wir daraus. Mit der Union wirds nichts. Mit der AfD auch nicht. Also muß es anders gehen.“-
      Es geht nur anders wenn der Politisch-Mediale-Komplex zerschlagen ist, was erst am Ende des linken Zerstörungswerkes in Deutschland steht – und neue Politische Strömungen sich neu formieren können. Das dauert lange und tut weh.
      Noch ne Partei und noch ne Partei hilft nichts – nichtmal die “ Werteunion“ kommt aus dem Quark. Bis dahin bleibt die ALTERNATIVE OPPOSITION. Und das ist der blaue ALARMKNOPF den das „gemeine“ Volk zur Hand hat. Und das ist gut so.

    • Ausgerechnet Sie, Herr Hellerberger, eine brillante Analyse nach der anderen und trotzdem nix kapiert.
      Was soll das mit:
      „war es das mit meiner Stimme für die AfD“?
      Bloß weil man Ihnen jetzt den Versöhnungsteddibär weggenommen hat, schmeißen Sie gleich das Handtuch? Gerade Ihnen hätte ich etwas mehr Stehvermögen zugetraut. Gesellen Sie sich damit doch zu all den konservativen Träumern, die mit ihrem Etepete-Kuchengäbelchen gelangweilt im Politmenue nach Konservatismushäpchen mit Goldkante stochern, während die linksgrünen längst mit bloßen Händen die Schlachtplatte in sich hineinstopfen.

      Wir haben nur die AfD, und wer nicht erkennt, dass diese trotz all ihrer Mängel immer noch besser für unser Land ist, als all die anderen Parteien, dem ist einfach nicht zu helfen.

      Wenn sie die AfD nur wegen einem Herrn Meuthen gewählt haben, und glauben ohne diesen würde die Partei im braunen Sumpf versinken, ist das einfach nur lächerlich und genau das was Sie nach Medienwillen denken sollen.

      Wie viele andere machen auch Sie den zweiten Schritt vor dem ersten. Wir brauchen jetzt keine bessere Regierung, die kriegen wir ohnehin nicht. Was wir zunächst brauchen ist eine starke Opposition. Ohne diese gibt es keine Demokratie. Es liegt also nichts näher und nichts ist sinnvoller, als die einzige Opposition im Deutschen Bundestag zu unterstützen. Alles andere ist schlichtweg dummes Zeug. Aber solange die Einen zu dumm sind, und die Anderen sich zu schade sind, das Richtige zu tun, und beide nicht bereit auch nur das kleinste bisschen Missbilligung zu ertragen um ihrem Land zu helfen, solange wir es immer weiter abwärts gehen.

  25. Immer wenn die AfD sich von seiner Spitze trennt, wird sie anschließend stärker. Das wird auch in diesem Fall so sein. Die CDU ist doch gerade auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden, vielleicht sollte Meuthen sich mit „seinen Truppen“ dort mal bewerben.

  26. Meuthen hat als Parteichef die Spaltung der Partei AfD vorgeschlagen. Schädlicheres Parteiverhalten gibt es ja wohl kaum.
    Da kann er froh sein, wenn man ihn nicht vor die Tür setzt.
    Die AfD formiert sich: patriotisch – sozial- liberal. Nur zusammen ist man stark. Deutschland braucht eine patriotisch-konservative Volkspartei mehr denn je.

  27. Dieser Ausstieg von J. Meuthen ist ein ein Symptom dafür, dass die AfD immer mehr in die Hände von „sozialpatriotischen“ Kräften fällt, die dem „Flügel“ nahestehen. Dies wird der einzigen wirklichen Oppositionpartei weitere Sympathien kosten und die Systemparteien – einfach mangels Alternative – stärken.

    Die AfD mag einige gute, wichtige Inhalte haben. Leider verdrängen hier „die Schlechten“ in der Partei wieder einmal „die Guten“, was zum Niedergang der AfD führen wird. Mangels einer anderen existierenden Opposition ist das für Deutschland insgesamt wirklich schlimm.

    • Wollen Sie eine echte Opposition oder eine weitere Mainstream-Partei? Als erste wird jede Partei von allen Altparteien ausgegrenzt werden. Die FDP ist ja auch schnell auf Kurs geschwenkt, als Pöstchen winkten. Als letztere würde sich die AfD überflüssig machen. Und sie macht diesen Weg, den Meuthen geht, nicht mehr mit.

      • „Wollen Sie eine echte Opposition oder eine weitere Mainstream-Partei?“

        Antwort: Ich will eine echte Oppositionspartei, die für die bürgerlichen Wähler wählbar ist. Die jetzige Parteienverfassung (nach dem verpflichtendem Parteiengesetz) lässt so etwas aber nicht zu. Wer sich auf Arbeit in einer heutigen Partei einlässt und dort nach oben kommen will, muss (natürlich mit Ausnahmen) Fanatiker oder Karrierist oder charakterlos sein. Das bestätigt sich jetzt leider auch in der AfD.

  28. Meuthen hat offensichtlich als einer der Wenigen erkannt, dass mit einer stark rechtsaußenlastigen Partei, speziell im Westen, nicht gepunktet werden kann. Die Wahlergebnisse dokumentieren das eindeutig. Seine Widersacher legten ihm das als Schwäche aus. In der aktuellen Verfassung hat die Partei, so ungemein wichtig sie auch ist, keine Chance jemals in irgendeine Koalition oder sogar Regierungsverantwortung zu kommen. Damit gleitet Deutschland final in den Ökosozialismus ab. Die Gegner der AfD haben ihr Ziel erreicht.

    • Als was sollte denn dann die AfD antreten? Als FDP2.0 ? Schon Lucke war für die anderen „ein Nazi“ und die mit ihm gleich mit ins Boot.
      So leicht läßt sich die etablierte Politmafia nicht die Butter vom Brot nehmen. Dazu noch ein paar Meldungen vom beauftragten „Verfassungsschutz“ und im Westen geht jedem Parteigänger das etablierte Lebensfundament flöten. So einfach ist das. Da sind 6 oder 8 Prozent drin, aber nicht mehr.

    • ich denke eher,das das innerparteiliche Zerfleischen der westdeutschen Verbände,begründet im EGO-Denken von Partei“springern“ und ehemaligen anders votierenden Führungskräften zu suchen sind.
      ws Sie „rechtsaussenlastig“ bezeichnen,ist defkto die CDU-Parteiprogramatik von vor Merkel,die war nicht falsch!

    • „Meuthen hat offensichtlich als einer der Wenigen erkannt, dass mit einer stark rechtsaußenlastigen Partei, speziell im Westen, nicht gepunktet werden kann. Die Wahlergebnisse dokumentieren das eindeutig.“

      Vergleichen Sie einfach mal die Wahlergebnisse von Ost und West. Welche Politik ist also erfolgreicher? Wohnt in Westdeutschland vielleicht eine eigene Spezies Mensch?

  29. Meuthen hat hoch gepokert und verloren, da ist wenig Mitleid angesagt. Wer die Aufspaltung einer Partei fordert, dem sollte klar sein, dass er damit seine Machtbasis zerschlägt und selbst Unentschiedene und Sympathisanten gegen sich aufbringt.
    Mir wäre lieber gewesen, wenn er sich als Team-Player eingebracht hätte. Aber manche sind zu egozentrisch und erkennen erst recht spät, dass ihre Strategie falsch ist und wählen dann den „Untergang„.

  30. Die AfD steckt in einem Dilemma und daran wird auch Meuthens Rückzug nichts ändern! Für viele Wähler im Westen müsste sie sich von ihrem radikalen Flügel trennen, um wählbar zu sein! Täte sie dies aber, würde sie viele Wähler im Osten verlieren! Aus diesem Dilemma wird die AfD nicht herauskommen, Brief und Siegel darauf!

    • Glaube ich nicht. Die Entwicklungen der näheren Zukunft werden zeigen, dass die AfD sehr wohl als Alternative zu den allesamt linken Versagerparteien gebraucht wird. Wenn es ans Eingemachte geht, begreifen auch die naiven Follower der Märchenparteien im Westen der Republik, dass es so mit Schulden, Pfusch und Mangelverwaltung nicht weiter geht.

      • Ja, aber damit wird die AfD ihr Image als Protestpartei nicht los! Dass wir in der Spitzenpolitik nur Totalversager haben, hat die Leute nicht davon abgehalten, diese trotdem zu wählen. Kommt Laschet nicht gut an, wählt man eben Scholz! Warum nicht Alice Weidel?

    • Die AFD muss den Krawallisten in ihrer Partei beibringen, dass man wichtige Themen auch in einer anderen Form darlegen und diskutieren kann.
      Allerdings habe ich auch Verständnis für Leute, die keinesfalls „Berliner Verhältnisse“ haben wollen und dies laut sagen möchten.

    • Die AfD war mal als „Volkspartei im Kleinen“ angedacht, d.h. mehrere politische Strömungen unter einem Dach, von liberal-konservativ, libertär- antietatistisch bis rechtsaußen-etatistisch-sozial. Eine enorme Spreizung aber für eine „Volkspartei“, die Vieles abdecken will, notwendig. Meuthen hat diesen strategischen Ansatz offenbar nicht verstanden oder wollte ihn nicht mehr tragen wegen seiner liberal-konservativen Grundüberzeugung.

      • Für mich war Meuthen einfach zu akademisch und damit eine Art „Fremdkörper“ in der Partei. Also, den „Volkswillen“ hat er sicherlich nicht verkörpert!

      • Meuthen ist ein Krisengewinnler, der für sich selbst die Fleischtöpfe der EU-Bürokratie erobert + dabei die politischen Ziele seiner Partei durch seine Spaltungsversuche verraten hat !
        Dann geh` doch zur CDU, zur FDP und/oder zu dem Konzern, der Dir das lukrativste Angebot zu Deiner Weiterverwendung unterbreitet hat !

    • Sie können mit Müsliessern keine erfolgreiche Opposition führen.Erinnern Sie sich bitte an die Grünen in den 70 er Jahren. Nähe zu den Kommunisten, Maoisten, zur RAF usw. Dagegen ist die AFD ein Kitahort.

    • Man sollte darauf achten, wo dieser Herr demnächst wieder auftaucht !!!
      Einmal an den überaus lukrativen Fleischtöpfen der EU-Bürokratie angekommen, wird man sich doch sicher nicht mit weniger zufrieden geben !!!

  31. Da kommt Herr Meuthen seiner Abwahl zuvor. Wenn er als Parteivorsitzender zur Hälfte der Partei sagt, sie solle sich doch bitte gefälligst abspalten und sie mehr oder minder bekämpft, muss er sich darüber nicht wundern. Bis zu dem Zeitpunkt fand ich Meuthen ganz gut, aber das ging zu weit.

  32. Die AfD wird in Deutschland bleiben und in den Neuen Bundesländern ihre Position weiter Ausbauen ! Die Menschen haben die DDR mit seiner Stasi erlebt und inzwischen erkannt , dass die BRD in die Richtung einer DDR 2.0 wandert , daher reagieren sie schneller auf diese Entwicklung . Mit der Ampel wird sich der Staat immer mehr in Richtung Grüner Obrigkeitsstaat entwickeln , was der AfD im Osten Vorteile verschafft , das hatten die Menschen dort schon und sie werden die Vorreiter der Gegenbewegung sein ! Einmal wird man sagen : von der AfD im Osten kann der Westen der BRD nur lernen und erfolgreich den Hang zur Staatsanmaßung begegnen . Wenn die Menschen erleben , dass der Umstieg vom Mechatroniker mit 60 Euro Stundenlohn zum Lastenfahrrad-Kapitän auf Stütze oder im Anmarsch ist , dann werden bei der Autoindustrie die Arbeiter erkennen , wen sie jetzt gewählt haben .

    • Im Osten hat die AfD eine starke Basis. Im Westen dagegen, trotz gutem Personal speziell in NRW, findet sie mit ihrem aktuelle Kurs quasi nicht statt. Dort ist man gedanklich auf dem Weg in den Sozialismus, da stört die AfD nur. Erst wenn sie auch im Westen punkten kann, das war m.E. Meuthens Stoßrichtung hat sie jemals eine Chance gesamtdeutsch Verantwortung übernehmen zu können.

      • Ich wäre inzwischen für eine Abspaltung der Oststaaten mit einer national-konservativen Ausrichtung als Rückzugsgebiet der denkenden Bevölkerung ! Links-Grün überlassen wir dann den unbelehrbaren Wessis !

  33. Meuthen tut gut daran abzutreten, denn er hat sich innerlich und äußerlich von Positionen und maßgebenden Gruppen der AfD durch seine Anbiederung ans Altparteien-System entfernt. Für mich folgt er einem immer deutlichere Prinzip: Wer nach „Europa“ geht, wird korrumpiert, äh gemainstreamt…

    • Man muss ein Idealist sein um der Korrumpierung zu widerstehen. Das Leben als Funktionär in EU Brüssel muss sehr, sehr angenehm sein.

  34. Sehr bedauerlich. Meuthen ist klug, mutig, rhetorisch top und steht für eine AfD ohne den radikalen Narrensaum. Junge aus Rheinland-Pfalz ist gegangen, Pazderski wurde geschasst. Wenn es so weiter geht, wird die AfD für mich hier im Westen unwählbar.

  35. Habe den Herrn Meuthen bisher primär als Spalter und Verfechter neoliberaler Thesen wahrgenommen. Beides brauchen Deutschland und auch die AfD nicht wirklich!

    • Hallo Renz, ich halte die Alternative für patriotisch jedoch vermag ich kein nationalistisches Gedankengut zu erkennen. Patriotismus wiederum halte ich für wichtig und richtig. Jedes Land (ausser Germoney) ist stolz auf seine Geschichte, seine Kultur und die eigene Nation. Wer sein (unser deutsches) Heimatland nicht liebt (= nicht Patriot ist) möge hingehen wo der Pfeffer wächst.

  36. Wer sich dem Establishment anbiedert, kann keine echte Opposition sein.
    Man muss sich entscheiden, ob man Fisch oder Fleisch sein will.
    Meuthen hat in den letzten zwei Jahren mit seinen Äußerungen der Partei sehr geschadet. Mit seiner Ankündigung, nicht mehr antreten zu wollen, kommt er nur einer sehr hässlichen Schlappe zuvor.

    • Vielleicht macht er in irgendeinem Ethikrat Karriere.

  37. Schade.
    Aber im Grunde seit Jahren absehbar. Seit er sich dagegen entschied, die Partei als Fraktionsvorsitzender aus dem Bundestag heraus zu führen.
    So ist seine Machtbasis Schritt für Schritt zerbröckelt.

    Es ist, wie er selbst sagt, zu hoffen, daß ein vernünftiger Vorstand gewählt wird.
    Und daß nicht die rechtsradikalen Schreihälse die Oberhand gewinnen, die die AfD zu einer Splitterpartei machen werden. Denn genau das wird eine Flügelpartei sein. So sehr man auch von „patriotisch“ fabuliert und die 25% im Osten herbeiredet. 80% der Wähler sitzen im Westen. Und die wenden sich von einer solchen Partei mit Grausen ab.

    • Die Frage, die ich aufgeworfen habe, ist ja nicht die der jetzigen Situation.
      Oder die nach den anderen Parteien oder meiner persönlichen Präferenz.
      Die Frage ist, wie sich die Wähler zur AfD stellen.
      Und da muß man einfach sehen, daß Westdeutschland anders tickt als der Osten. Wer das nicht wahrhaben will und „sozialpatriotisch“ und national sein will, wird untergehen. So einfach ist das.

  38. Ich habe von Meuthen, im Unterschied zu Frau Weidel, nichts gehoert, was mich überzeugt haette, im Gegenteil. Seine Systemnaehe wurde zuletzt in Sachen Coronamassnahmen sehr deutlich. Ob er es nicht begriffen hat, dass Appeasement die AfD nicht vor dem politisch gesteuerten VS bewahren kann, weiss ich nicht. Er haette zumindest stutzig werden muessen, als sich das CDU – Mitglied Patzelt meldete und die Annäherung an die CDU empfahl, ein vergifteter Rat, aber Meuthen, der sicher gewisse, auch kognitive Qualitäten hat, ist politisch betrachtet ungeeignet. Er ist naiv, was den Politbetrieb und seine Akteure betrifft, und kann nicht begeistern, weil er, staubtrocken wie er ist, die Menschen nicht emotional anspricht und erreicht. Zudem fehlt ihm die Fähigkeit zur zuspitzenden Polemik und zur personalen Schaerfe gegen die linksgruenen Transformatoren. Sachlichkeit bringt uns hier nicht entscheidend weiter. Auffaellig war seine Schonung der Autokratin ob ihrer illegalen Aktionen. Und natuerlich haette er die „umstrittenen“ Elemente wie Nation, Volk und Familie viel deutlicher ins Spiel bringen muessen, denn um die geht es aktuell elementar. Fazit : Kein Verlust

    • Meuthens Strategie war, die AfD mittelfristig in eine bürgerliche Koalition mit CDU und FDP zu bringen, um so Regierungspartei zu werden. Diese Strategie ist gescheitert, da diese Parteien unter keinen Umständen mit der AfD koalieren wollen, auch dann nicht, wenn die AfD vollständig auf Meuthen- Kurs gegangen wäre. Insofern ist sein Rückzug konsequent und die AfD hat nun die Möglichkeit in jeder Hinsicht realistisch zu werden und sich auf eine lange Zeit in der Opposition einzurichten.

      • Sich so lange als aktive Opposition zu bewähren, bis sie in die Regierung berufen wird, weil das linke Spektrum vollständig abgewirtschaftet hat. Das wird bald so weit sein.

  39. Seit geraumer Zeit die erste vernünftige Äußerung Meuthens. Gut, daß er abtritt.
    Aber nun bitte nicht Weidel aufrücken lassen. Die mag ja sicher klug sein, aber kommt schlicht unsympathisch rüber. Man sollte diesen Doppelspitzenunsinn aufgeben, Chrupalla stemmt das schon alleine.

  40. Schade, ich halte große Stücke auf den Mann und seine Ansichten..

  41. Fakt ist, die AfD holt im Osten die mit Abstand besten Ergebnisse. Dort ist man noch nicht so wie im bornierten Westen (aus dem ich komme).
    Trotzdem darf bezweifelt werden, ob die AfD mit Scharfmacher-Rhetorik á la Höcke dauerhaft über 10% bundesweit kommen kann.
    Zudem sollte man nicht vergessen, daß 50% der Wähler Frauen sind.
    Wahrscheinlich ist für die AfD die Strategie „getrennt marschieren, zusammen schlagen“ am erfolgversprechendsten.
    Vielleicht wäre eine Frau mit einer weichen Ausstrahlung wie Mariana Harder-Kühnel oder Joana Kotar die richtige Besetzung.

    • Höcke war bei der BTW in Thüringen stärkste Kraft bei ü18jähringen UND u18jähringen Wählern, ebenso Urban in Sachsen. Meuthen will beide aus der Partei werfen lassen.

  42. Langfristig wäre eine ähnliche Lösung wie zwischen CDU und CSU durchaus denkbar. Ich denke an eine mitteldeutsche AfD welche die wertkonservativen Sozialpatrioten repräsentiert („Patrioten für Deutschland“?). Hingegen würde die westliche Schwester AfD die liberalkonservativen Wählerschichten ansprechen. Also das was jetzt nicht mehr CDU und nach der Ampel nicht mehr FDP wählen mag, aber bislang zu mediengläubig war, um alternativ zu wählen.
    Man kommt sich nicht ins Gehege, macht keinen Hehl aus Koalitionsabsichten, braucht aber nichts zu distanzieren („das müssen sie schon die Kollegen der PfD fragen“) Getreu Blücher: Getrennt marschieren, gemeinsam schlagen. Wäre eine Überlegung wert.

  43. Zuletzt Jung und jetzt Meuthen – die guten Leute in der AfD geben auf und wer bleibt? Ich wende mich mit Grausen ab!

  44. Vorbildlich:
    Der Mann gibt nicht auf. Na und?
    Er legt aus welchen Gründen auch immer den Vorsitz von SEINER Partei, die AfD nieder. Diesen für ihn richtigen Schritt in die richtige Richtung haben Merkel und ihre Diener in der gesamten Regierungszeit nicht geschafft.
    In der Zeit vor Merkel bei der CDU ein völlig normaler Vorgang, wenn einem die Richtung nicht gepasst hat, dann hat man seine Ämter niedergelegt.

  45. Mit Meuthen verabschiedet sich ein Kopf der liberal-konservativen AfD-Mitglieder und Wähler. Ob die AfD mit einem stramm sozialistisch-nationalen Kurs ala Höcke Wahlsiege auf Bundesebene erringen kann? Vielleicht sind die Thüringer als Wähler doch nicht repräsentativ für die BRD? Wenn es der Höcke-Flügel tatsächlich mit martialischen Auftritten und einem Wirtschaftsprogramm ganz nahe an dem der Linken versuchen will, darf man auf den Ausgang gespannt sein. Hoffentlich endet es nicht im Westen unterhalb der 5%-Hürde. Dann bliebe nur eine Lega-Ost. Meuthen sah diese Gefahr, hatte bereits den Aderlass nach der Abspaltung der LKR erlebt und jetzt wirft er das Handtuch. Der AfD sollte das Schicksal der Republikaner und der Schill-Partei ein warnendes Beispiel sein.

    • Die AFD ist vom Sozialismus soweit entfernt, wie die Altparteien von guter Politik.
      Die AfD besteht eigentlich aus zwei Parteien: einer freiheitlich-konservativ-marktwirtschaftliche und marktliberale auf der einen Seite, einer sozialdemokratischen, staatspaternalistische auf der anderen. Bei Themen wie Euro oder Asyl gehen beide Teile ja vielleicht zusammen, aber spätestens bei der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik liegen die Differenzen offen zutage. Wenn eine Partei praktisch aus zweien besteht, dann hindern beide sich gegenseitig daran, ihre eigentlichen Wähler vollständig zu mobilisieren. Eine erfolgreiche Partei benötigt den Konsens, den Kompromiss in wesentlichen gesellschaftlichen Weichenstellungen. Sie muss ein Ort der Debatte, der Aushandlung, der Konfliktlösung und der Kompromissfindung sein.Die AfD würde noch bessere Ergebnisse im des bürgerlich-konservativen geprägten Wählermilieu erzielen, wenn sich die Ordo liberalen gegenüber den staatpaternalistischen Ansichten durchsetzen. Parteien mit staatpaternalistischen Ansichten haben wir schon zu genüge.Wären die wechselseitige Hemmung nicht, würde die AFD angesichts längst auf einem anderen Niveau bewegen. Davon bleibt sie aber durch permanente interne Kämpfe und die Abschreckung weiterer Wählerschichten leider immer noch weit entfernt. Das ist nicht nur schade, das ist angesichts der Lage unseres Landes fatal. An eine AfD ohne Flügelkämpfe würde die Union scharenweise sich als konservativ verstehende Wähler verlieren, und für die beliebige und mutlose FDP, die sich ja nur noch mit der verschreckten AfD-Klientel über Wasser halten kann, wäre sie dann wohl unmittelbar existenzbedrohend.

      • Widerspruch. Die AfD, egal ob daran schuld oder nicht, ist im Westen für große Teile der Wählerschaft unwählbar. Der Name ist dort, abseits einer von rechts systemkritischen Klientel, verbrannt. Zugleich liegt die CDU am Boden und wird sich so schnell aus ihrer Sinnkrise nicht erholen, und wenn, wird sie nach links tendieren. Aus meiner Sicht wäre das ein guter Zeitpunkt für eine Neugründung einer sich zunächst auf Westdeutschland konzentrierenden konservativen Partei. Ich habe aber meine Zweifel, daß die dafür infrage kommenden Protagonisten das Risiko und die Anstrengung auf sich nehmen wollen. Also bleibt es im Westen so, wie es ist und wir werden auch nach 2025 links regiert.

      • „Die AfD, egal ob daran schuld oder nicht, ist im Westen für große Teile der Wählerschaft unwählbar. Der Name ist dort, abseits einer von rechts systemkritischen Klientel, verbrannt. Zugleich liegt die CDU am Boden und wird sich so schnell aus ihrer Sinnkrise nicht erholen, und wenn, wird sie nach links tendieren. Aus meiner Sicht wäre das ein guter Zeitpunkt für eine Neugründung einer sich zunächst auf Westdeutschland konzentrierenden konservativen Partei.“
        Was ist eine „konservative Partei“? Etwas, was sich auf das konzentriert, was CDU, CSU und die FDP (übrigens auch Teile der SPD) vor 20 Jahren mal waren? Sollten Sie damit eine echte Konkurrenz der Alt-Parteien sein, werden Sie erstaunt sein, wie schnell sie dann rääääächts und Naaaazi sein werden.

    • Für mich ist die AfD entweder eine liberal-konservative Alternative oder gar keine. Aber mit dieser Ansicht bekommt man hier nur Daumen nach unten. Traurig! Der weitere Abstieg der Partei wird zumindest im Westen, wie ich fürchte, unabwendbar sein.

  46. Das war überfällig. Ich fand Meuthen in seinem Auftreten nach außen in der Anfangszeit gut. Mit seinem Gang nach Brüssel war er einfach zu weit weg und sein Agieren auf dem Parteitag und der Pressekonferenz nach der Wahl war einfach falsch. Unabhängig davon wünschte ich mir mal ein Interview bzw. Beschäftigung mit dem „Schreckgespenst“ Höcke hier auf tichys. Ich fand in seinen Reden (auf yt) inhaltlich nichts verkehrtes. Lediglich die Neigung sich feiern zu lassen und die pathetische Art wären nicht mein Fall. In Thüringen hat er Erfolg, er weiß, dass er für den Bundestag zu umstritten wäre und im Fall Kemmerich hat er sich klug und besonnen verhalten. Was meinen andere?

  47. Alice Weidel hat Meuthen als einen „Charakterkopf“ bezeichnet, was er zweifellos auch ist. Charakterköpfe mit festen Grundsätzen sind in der heutigen Politik, wenn sie ganz vorne stehen, ziemlich selten geworden. Charakterköpfe sind allerdings selten integrativ in innerparteilichen Kämpfen um Macht und Einfluss.Eine Partei wie die AfD, deren Mitgliedschaft sich aus verschiedensten politischen Lagern zusammensetzt, ehemalige CDU/FDP/SPD Mitglieder, konservative Rechtsaußen Menschen, die vor der Gründung der AfD parlamentarisch überhaupt nicht vertreten waren und die große Massen derjenigen, die nie Mitglied einer Partei waren, unter einen Hut zu bringen, ist ein Kunststück der besonderen Art und das Führungspersonal bedarf eines Fingerspitzengefühls der Extraklasse, um nicht endlose interne Streitereien zu provozieren und möglicherweise mit anzufeuern.
    Meuthen als Charakterkopf, der innerparteilich nicht moderieren wollte sondern seine Standpunkte offensiv als Parteilinie der Gesamtpartei durchzusetzen gedachte, ist richtig beraten, wenn er jetzt Platz macht für jemanden, der das politische Spiel souveräner beherrscht. Gauland, der es konnte, aber aus Altersgründen nicht mehr in der ersten Reihe steht, wird moderierend im Hintergrund beraten, wenn es gilt, entsprechendes intelligentes und politisch begabtes Spitzenpersonal zu präsentieren.

  48. Diesen Schritt kann ich als AfD Wähler nur begrüßen. Deutschland benötigt keine zweite FDP. Die AfD muß das sein, was ihr Name verspricht, eine ALTERNATIVE zum links/grün sozialistischen Einheitsbrei.

  49. Eigentlich schade, eine echte liberal-Konservative Partei hätte in Deutschland große Chancen, weil sie auf ein großes Bedürfnis in der Bevölkerung trifft. Diese Partei wird aber mit allen Mitteln verhindert, zuallererst in der AfD selbst durch den Höcke-Flügel. Aber natürlich auch durch den linksliberalen Teil der Parteienlandschaft, der große Angst vor eben dieser liberal-Konservativen Gruppierung hat und sie mit permanenten Angriffen zu zersplittern versucht. Und diese Strategie scheint leider zu gelingen.

  50. Meine Einschätzung:
    Höcke wird innerhalb der nächsten 4-5 Jahre in die Bundespolitik wechseln. Zu dem Zeitpunkt wird die Situation in Deutschland so verzweifelt und chaotisch sein, dass die AFD Regierungsverantwortung innerhalb einer Koalition bekommt. Höcke wird Innenminister und zieht durch. Nach 2 weiteren Jahren wird er Bundeskanzler. Vom Alter her passend.

    • Wovon träumen sie eigentlich nachts? Bevor der riesige und mächtige links-grüne Komplex derartiges zuließe, ging wohl ein Kamel durchs Nadelöhr. Ob Minister oder gar Kanzler: bevor Höcke (oder sonst ein Hardliner aus der AFD) dies erreichte, wäre er wohl im Gefängnis oder nicht mehr am Leben. Darauf würde ich wetten…
      Es ginge (auch das nur vielleicht!) ausschließlich mit einem gemäßigten, einigermaßen sympathischen und in der breiten Masse der Bevölkerung derart akzeptierten, ja sogar beliebten Politiker – der somit selbst für radikale linke Kräfte physisch unangreifbar wäre. So jemand muss in dieser Partei heranwachsen, und das möglichst bald, bevor alles zu spät ist.
      Aber wovon träume ich eigentlich nachts?…

      • Der linksgrüne globalistische Komplex ist heute übermächtig. Glauben Sie die Situation in Deutschland, Europa, Welt wird linear so weiterlaufen wie bisher? Ich glaube das nicht.

      • Tja, das dürfte m. E. wohl davon abhängen, wie lange dieser Komplex die breite Masse durch vermeintliche Absicherung ihrer materiellen Bedürfnisse noch ruhigzustellen vermag. Sobald diese Masse den völlig substanzlos generierten Fantastilliarden nicht mehr vertraut, könnte es in der Tat schlagartig anders werden (1929 lässt grüßen!).
        Das weiß der Komplex jedoch ganz genau und wird die Sache so lange nur irgend möglich in die Länge ziehen; durch Tarnung, Täuschung, Erpressung und Ausgrenzung. Ich fürchte, das könnte noch so lange dauern, bis die Schäden – insbesondere bevölkerungspolitisch – irreversibel sein werden.
        Die schiere Zahl der Einwanderer (und ihr Wille zur Fertilität) wird die durch langjährige Liberalität und Freiheit verwöhnten, träge gewordenen Altbevölkerungen einfach erdrücken. Dann ist endgültig Feierabend…

  51. Sehr gut. Meuthen gehört in die FDP. Am Beispiel von den Umfragewerten von Le Pen sieht man wohin die Anbiederung an den Mainstream führt. Anstatt geliebt zu werden, erntet man Verachtung vom System.

    • Die gesamte AFD erfährt doch pausenlose, omnipräsente und völlig überzogene Verachtung vom „System“. Dieses kühl und clever kalkulierte Kleinhalten der Partei wird sich nie aufbrechen lassen, wenn zu oft und zu laut ins radikale Horn geblasen wird. Seit 1933 hat niemand mehr mit radikaler Politik parlamentarische Mehrheiten in Deutschland sammeln können.
      Doch ist es doch so: nur mit einer massiv in der Wählergunst gestärkten AFD wird sich in diesem Land noch etwas in die richtigen Bahnen lenken lassen. Alle anderen Parteien haben unser Land doch schon verraten und verkauft.
      Lassen sie sich nicht blenden: die guten, aber eben auch absolut nicht ausreichenden Wahlresultate der AFD im Osten ändern halt rein gar nichts in der Republik!

      • Was Viele heute als radikal bezeichnen, war noch vor einige Jahrzehnten gemässigter Mainstream.
        In die aufgestellte Falle der Linksradikalen und Globalisten Nazitum und stramm Rechte Positionen zu vermengen, tapsen viele.
        Höcke ist weder ein Faschist noch ein Nazi. Er ist ein weltoffener (das bedeutet nicht das man alle Welt nach Deutschland importiert) Nationalist. Auch ein Europäer, aber kein EU Zentralstaatler.

      • Stimmt alles, und dennoch kann man das Pferd nun mal nicht von hinten aufzäumen. Mit gebremstem Schaum gilt es Mehrheiten zu erringen, um mit diesen vor allem im medialen Komplex die Dinge wieder gerade zu rücken. Dann kann man den Menschen auch endlich die bitteren Wahrheiten über die völlig verfehlte Politik spätestens seit dem Mauerfall ungeschönt und wirksam(!) offenlegen. Sorry, aber wer auf diesem Weg willentlich von „ausschwitzen“ fabuliert, dient der Sache überhaut nicht.

    • Der 60-jährige Wirtschaftsprofessor Meuthen stuft sich selbst als wirtschaftspolitisch liberal und gesellschaftspolitisch konservativ ein. Mit 16 gründete der früh für die Politik Entflammte in seinem Pfälzer Wohnort sogar einen Ortsverband der Jungen Union, hatte aber bald genug von den Umarmungsversuchen der CDU-Granden. Später wählte er nach eigenem Bekunden mehrfach FDP, bereute es aber jedes Mal. Erst jenseits der 50, zur Bundestagswahl 2013, engagierte er sich wieder in der Politik. Seit vielen Jahren sah er den Euro kritisch – und sagte das auch seinen Studenten – , also wurde die AfD seine politische Heimat. Die Abspaltung des Professoren-Lagers um Bernd Lucke, zu dem er einst selbst zählte, katapultierte ihn als Co-Bundessprecher an die Spitze der Partei. Seither hat sich sein Leben, das vor allem aus Beruf und Familie – samt fünf Kindern aus zwei Ehen – bestand, gewaltig verändert. EU Parlament, Parteiveranstaltungen, Diskussionsrunden, Medieninterviews: rastlos ist Meuthen im Einsatz, überall wird er als Gesicht der Partei. Meuthen ist durch und durch (bildungs-)bürgerlich, mit Doktor- und Professor-Titel, auf erfrischend unpolitikerhafte Weise eloquent, mit einem verbindlichen, zumindest vordergründig gewinnenden Auftreten – wer könnte besser um Vertrauen werben? Meuthen ist Garant dafür, dass die Partei mitnichten so schlimm sei, wie sie von den Medien dargestellt werde. Wäre die AfD tatsächlich rechtsextrem oder gar rassistisch, versichert er landauf, landab, würde er sich nie und nimmer für sie hergeben. Er ein Ausländerfeind, gar ein rassistischer Hetzer? Und das bei fünf afrikanischen Patenkindern? Da erübrigt sich für ihn die Antwort. „Hetze ist überhaupt nicht meins“, beteuert er treuherzig. Gerne vergleicht er die AfD mit den Grünen der Anfangsphase: auch da habe es Realos und Fundis gegeben. Auch bei der „Alternative“ werden sich die Realos auf Dauer durchsetzen.

  52. Eine konservative / rechtsliberale Partei muß im heutigen medialen Klima (die wahre Klimakatastrophe) harsche Kritik bis hin zu ungerechtfertigten Nazivorwürfen aushalten können.

    Meuthens Appeasement-Versuche waren zum Scheitern verurteilt – aus demselben Grund, weshalb die Union an ihrer Vergrünung gescheitert ist.

    Helge Lindh (SPD) hat klar gesagt, was die Strategie gegen die AfD ist:
    > Sie erst spalten und den „Flügel“ verbieten lassen
    > Danach den Rest der AfD verbieten lassen

  53. Lese soeben, dass Prof. Dr. Jörg Meuthen nicht wieder als AfD Vorsitzender antreten will. Mein Respekt! Ich halte das für eine weise Entscheidung von ihm. Ich möchte ihm ausdrücklich mitteilen, dass ich mir seine weitere Mitarbeit an anderer Stelle in unserer Partei wünsche. Jetzt gilt es, einen würdigen Nachfolger zu finden und zu wählen, dem es gelingt, alle internen Kräfte zu bündeln, um unseren Gegnern gebührend entgegenzuwirken und bei den Bürgern einen positiven Blick auf unsere AfD zu ermöglichen.

  54. Herr Meuthen war kein Mann des freundlichen, aber offenen Umgangs in der AfD. Höcke und Co waren für ihn Feinde, jedenfalls kein Parteigenossen. Meuthen hat die AfD zu einer Partei der Aussortierer und Kämpfer gegen rechts machen wollen. Das kann die Antifa besser. Meuthen fühlte sich dem Mainstream mehr verpflichtet als jenen in der AfD, die im Osten die Siege einfahren und hervorragende Basisarbeit leisten. Es ist nicht erstaunlich, wenn er jetzt das Handtuch wirft, weil seine Basis schwindet. Seine zum Teil schlimmen und spalterischen Parteitagsreden gehören jetzt der Vergangenheit an und finden in der langen Reihe statt, jedenfalls nicht in der ersten Reihe der Parteiführung. Die AfD wird Meuthen gern als Diskussionsteilnehmer unter anderen sehen wollen! Nicht alles, was er getan hat, war schlecht!

  55. Finde ich schade. Sein Vorschlag der Spaltung letztes Jahr war zwar ein Fehler. Vielleicht gut gemeint, im Sinne einer gewollten „Wählbarmachung“ der AfD für Mainstream-Konservative, aber naiv, denn die linke Journaille will keine konservative Partei in Deutschland, egal wie rational sie auftritt – das musste schon die ein konzilianter Lucke und vor ihm die Union erfahren. Aber Meuthen ist/war halt eine der wenigen AfD-Führungskräfte die sich (und die Partei) in der medialen Öffentlichkeit gut verkaufen konnten. Mir ist jedenfalls kein Interview bekannt, wo ihn die Journaille aufs Glatteis ge- oder sonstwie vorgeführt hätte. Chrupalla ist dafür zu hemdsärmlig. Es ist zwar gut dass er seine Herkunft aus dem Handwerkermilieu nicht verleugnet, aber ihm fehlt die rhetorische Gewandtheit von Meuthen, um sich gegen die unfairen Attacken der medialen Inquisition zu behaupten. Weidel dagegen kommt viel zu aggressiv rüber – das verschreckt die meisten Konservativen, bzw. potentiellen Wähler. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich ein adäquater Nachfolger findet, wobei man sich keinen Illusionen hingeben sollte. Solange der linke Mainstream eine Hexenjagd auf alle Protagonisten der konservativen Opposition (AfD-Politiker, unliebsame Jounalisten etc), inkl. Angriff auf deren bürgerliche Existenz und im Verbund mit Antifa-Schlägertrupps bis hinein zu Angriffen auf das private Umfeld, durchführt, werden immer wieder Leute entnervt das Handtuch werfen und eine echte Opposition wird nicht in Gang kommen. Wie schon zu DDR-Spätzeiten, wird es erst der ökonomische Ruin sein, der wenn er die Mehrheit erreicht, diese dann auf die Straße treibt und zu Veränderungen führt.

  56. Möglich. Mein Eindruck war, dass er etwas unglücklich agiert hat, besonders nach der Beobachtung durch den VS. Er saß maches Mal auf dem Schoß der Regierenden. Was nicht immer falsch sein muss, denn auch die finden ab und an ein Korn, wie das blinde Huhn. Aber etwas mehr Biss wäre wünschenswert gewesen und mehr Präsenz bei den Wählern.

  57. Der Mann hat nicht integriert, sondern eine ganze Reihe von mE unnötigen Abgrenzungskämpfen betrieben.
    Als EU-Abgeordneter kann er eine ruhige, wenngleich lukrative Kugel schieben.

  58. Ich hab die AfD vor fast zehn Jahren in die EU gewählt, weil ich mir davon erhofft habe, einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten und dass wenigstens einige der Machenschaften in der EU, wie etwa Subventionsbetrug von der AFD ins Licht der Öffentlichkeit gezogen werden.
    Und was kam von der AfD? Rein gar nichts! Die AfD wurde in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit zu einem Teil dieses kindlichen Establishments! Die Hände aufhalten und den Mund zuhalten, genau wie alle anderen.
    Wozu genau ist diese Partei nütze, außer für sich selber einige hochdotierte Versorgungsposten abzugreifen?
    Meine Vermutung lautet, dass die Infantilisierung der Gesellschaft soweit fortgeschritten ist, dass gar keine Opposition zu den etablierten Parteien mehr möglich erscheint. Die konservative AfD ist ein genau so kunterbunter und konzeptloser Haufen, wie es die Piraten waren. Lauter Radikale, Spinner und überforderte Vorsitzende (Pinsel Kruppschruppupsula) aber keine Staatsleute.

  59. Schade, Meuthen war ein guter Mann, auch wenn ihm die Versöhnung der beiden Strömungen letztlich nicht gelungen ist. Chrupalla ist charismatisch, aber bei unsachlichen Angriffen der Medien nicht ganz sattelfest. Lucassen wäre mein Favorit: Er ist charakterlich einwandfrei und hat eine respekteinflössende Persönlichkeit.

  60. Bis Kalkar hielt ich große Stücke auf Meuten. Aber als er seine, der eigenen Partei schadende Rede hielt, hatte sich meine Meinung geändert. Das war für die MSM und die Altparteien ein gefundenes Fressen.

    • Der Ton macht die Musik.
      Meuthen hatte damals in seiner wichtigen Grundsatzrede in Kalkar eine „neue Einheit in Disziplin“ angemahnt und Distanz zu „nicht seriösen Personen“ gefordert. Wörtlich: „Der gute Konservative ist niemals reaktionär. Er versucht vor Allem ein gut und richtig erkanntes Wertesystem, wichtige und elementare gesellschaftliche Tugenden, wie Fleiß, Eigenverantwortung, Ehrlichkeit, Anstand, Respekt und auch Demut auf das unvermeidlich Neue zu übertragen. Gelebte Einheit verlangt nicht nur eine hinreichend hohe Gemeinsamkeit an inhaltlichen Positionen, sondern auch an sozialen Verhaltensweisen und gemeinsamen und kompatiblen Sprachgebrauch“.
      Meuthen machte deutlich, dass die Parteimitglieder die auf einen freundlichen Umgangston achten, sich nicht länger von denen in Haftung nehmen lassen sollen, die ständig mit Provokationen und verbalen Entgleisungen auffallen.
      Wegen solcher Vorkommnisse wenden Menschen sich von der Partei ab, die die Partei bislang gewählt haben und schon fast verzweifelt nach einer guten Alternative zu den Altparteien gesucht haben. Die Parteimitglieder sollten auf eine gemäßigte Sprache achten, sie dürfen sich vom politischen Gegner nicht provozieren lassen, sie sollten aber selbst auch nicht provozieren.
      Herr Meuthen forderte in seiner Rede, die AfD müsse eine disziplinierte, «konservative Rechtsstaatspartei» sein und nicht ein Ort in dem jeder seine eigene Inszenierung pflegt. Für seine Ermahnung, das Erreichte nicht durch reaktionäre Positionen und derbe Sprache zu gefährden, erntet Meuthen am Ende viel Applaus, aber auch Buh-Rufe von Parteimitglieder die in Meuthens Rede fälschlicherweise Passagen mit spalterischer Absicht erkennen zu glauben.

      • …„nicht seriösen Personen“ wie z.B. den „Querdenkern“.
        Das war so mit Abstand das dümmste was man hätte machen können, dem Regime dabei behilflich zu sein die wohl größte Protestbewegung Deutschlands zu diffamieren.

  61. Meuthen wollte seine Partei öffentlich zerlegen, gut dass er aufhört.

  62. Steter Tropfen höhlt den Stein.
    Das Gift beginnt zu wirken.

  63. Das ist keine gute Nachricht.
    Ich kenne viele Leute, die jetzt zähneknirschend nicht gewählt haben oder den Scholz als geringstes Übel, die bei einer – ich nenne es mal – „Meuthen-AfD“ direkt ihr Kreuz gemacht hätten.
    Im Westen schreckt ein Höcke viele Leute ab, und auch Frau Weidel ist nicht unbedingt eine Sympathie-Trägerin.
    Schade, wirklich schade!

  64. Gut so. Meuthen’s Anbiederungskurs an die CDU ist grandios gescheitert. Die Union hat als Antwort immer mehr Stöckchen hoch gehalten (z.B. Beobachtung durch Verfassungsschutz), über die Meuthen auch immer brav gesprungen ist. Das dürftige Wahlergebnis von vor 2 Wochen war die logische Konsequenz daraus.
    Aber Rüdiger Lucassen als Nachfolger? Das kann nur ein Witz sein. Lucassen ist in der Partei doch sogar noch umstrittener als Meuthen. Man schaue sich nur an wie Lucassen die NRW-AfD abgewirtschaftet hat.

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