TE: Herr Irmer, Sie haben am Tag nach der Bundestagswahl in mehreren Interviews den Rücktritt des CDU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Laschet und des kompletten CDU-Präsidiums gefordert. Warum?
Irmer: Es war eine historische Fehlleistung des gesamten Präsidiums, Laschet als Kanzlerkandidaten gegen alle erkennbaren Widerstände durchzusetzen. Die Basis ist schon bei der Frage, wer wird Bundesvorsitzender, Merz oder Laschet, massiv enttäuscht worden. Merz hat seinerzeit erklärt, gegen das Establishment angekämpft zu haben. Er hatte völlig recht. Die Basis wollte mit 70/80 Prozent ihn und nicht Laschet. Die Delegierten auf dem Bundesparteitag haben – teilweise aus sehr persönlichen, strategischen und welchen Motiven auch immer – eine andere Entscheidung getroffen. Das war der erste Fehler.
Dann ging es um die Frage, Söder oder Laschet? Auch hier ein klares Prä für Söder, der in allen Umfragen dramatisch besser abschnitt als Laschet. Auch wenn für mich Söder persönlich nicht der Idealkandidat war: Er hatte das Ansehen in der Bevölkerung, und die Wahrscheinlichkeit, mit ihm ein entsprechend positives Ergebnis von deutlich über 30 Prozent zu erzielen, war groß. Das ist im Übrigen in Form von Umfragen auch nachträglich bestätigt worden. Und mir ging es immer um das Land, das eine starke Union braucht, und es ging mir immer um die Union. Von daher war die Entscheidung pro Laschet als Kanzlerkandidat historisch falsch mit unabsehbaren Konsequenzen. Ich selbst habe im Vorfeld Präsidiumsmitgliedern aus Briefen zitiert, die ich von mir unbekannten CDU-Wählern erhalten habe, die erklärten, dass sie bei der Bundestagswahl nicht Union wählen, wenn Laschet Kandidat wird. Ich habe Herrn Laschet persönlich gebeten, er selbst möge Söder vorschlagen. Es wäre im hoch angerechnet worden, denn die Umfragen und die Beliebtheits- und Kompetenzwerte waren seinerzeit schon historisch niedrig. Wer angesichts einer solchen Fehlentscheidung, angesichts der katastrophalen Stimmung in der Bevölkerung, aber auch in der Partei, dennoch – aus welchen Motiven auch immer heraus – Laschet vorschlägt, trägt gemeinsam mit ihm die Verantwortung. Und deshalb ist ein Rücktritt des gesamten Präsidiums inklusive des Kanzlerkandidaten, aus meiner Sicht auch als Bundesvorsitzender, zwingend nötig.Was sind die personellen Alternativen? Gibt es sie überhaupt? Ist die CDU in den 16 Jahren Kanzlerschaft Merkel beziehungsweise 18 Jahren CDU-Parteivorsitz Merkel nicht personell ausgezehrt? Wer könnte einem CDU-Vorsitzenden Laschet und den mehr als zehn CDU-Präsiden folgen?
Friedrich Merz hat vor einem dreiviertel Jahr den erfolglosen Versuch unternommen, Vorsitzender zu werden. Ich halte ihn nach wie vor für den geeigneten Kandidaten, losgelöst von der Frage, ob er das will. Im Übrigen gibt es in den Landesverbänden sehr respektable jüngere Kolleginnen und Kollegen, die eine klare Linie vertreten, ehrlich und glaubwürdig sind, deren Herz für die Union brennt. Man muss ihnen eine Chance geben.
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Gibt es überhaupt noch eigenständige Köpfe in der Union? Sie waren ja einer dieser Köpfe, die schon auch mal nicht mit der Mehrheit der Fraktion stimmten.
Es gibt schon eigenständige Köpfe und großartige Kollegen, wie zum Beispiel – aber nicht nur dort – im Berliner Kreis, die weit über den politischen Tellerrand hinausblicken, sich Gedanken machen über die Weiterentwicklung der Union und manchmal resignierend feststellen müssen, dass Teile des Führungspersonals mehr mit sich selbst beschäftigt sind, mit der Fülle der Tagespolitik befasst sind und wenig Raum bleibt für strategische und personelle Entwicklungen.
Natürlich stimme ich prinzipiell viel lieber mit meiner Fraktion als gegen sie. Aber es gibt nun einmal Entscheidungen, die ich für historisch falsch halte. Dazu gehört das sogenannte Klimaschutzgesetz mit seinen nicht kalkulierbaren Auswirkungen auf Versorgungssicherheit, auf Preisstabilität und anderem mehr, ohne dass wir als Bundesrepublik Deutschland effektiv etwas zur Klimarettung beitragen können. Es gab das Infektionsschutzgesetz mit massiven Einschränkungen der Grundrechte, die ich für höchst problematisch gehalten habe. Es gab den Beschluss zum europäischen Aufbauprogramm infolge der Corona-Pandemie mit einem Dammbruch der gemeinsamen Schuldenaufnahme. Das sind Entscheidungen, die man so treffen kann, wie sie getroffen wurden, die ich mit meinem Gewissen allerdings nicht vereinbaren kann. Und deshalb habe ich dagegen gestimmt. Ich weiß, dass dies manch ein anderer auch gerne getan hätte, sich aber nicht getraut hat oder aber von der Fraktionsführung, freundschaftlich formuliert „überzeugt“ wurde, ein abweichendes Stimmverhalten besser nicht an den Tag zu legen.
Waren die Töne aus München immer hilfreich?
Die Wähler wollen prinzipiell geschlossene Parteien haben. Die SPD hat es geschafft, Saskia Esken und Kevin Kühnert zu verstecken und sich auf Scholz zu fokussieren. Die Union hat in doppelter Hinsicht versagt. Schon die Wahl zum Bundesvorsitzenden war medial und intern heftig aufgeladen. Dann kam die Unfähigkeit der beiden Präsidien von CDU und CSU, sich rechtzeitig auf einen Kandidaten zu einigen, so dass zwei Züge aufeinanderprallten mit dem Ergebnis, dass die Basis zum zweiten Mal den entsprechenden Schock verdauen musste, dass nicht ihr Kandidat gewann. Und wenn man eine Wahl gewinnen will, dann braucht man eine Basis, die sich für einen Kandidaten und seine Ziele einsetzt, begeistert, auf die Märkte geht, Hausbesuche macht und anderes mehr. Zur Wahrheit gehört, dass es Parteiverbände gegeben hat, die Plakate des Kanzlerkandidaten Laschet nicht aufgehängt haben, und dann kann man niemanden in letzter Konsequenz überzeugen. Wenn dann noch nach der Nominierung zumindest am Anfang Sticheleien kommen, ist das nicht hilfreich.
Ab wann versagten die Alarmglocken? Warum sagen CDU-Schwergewichte wie Wolfgang Schäuble jetzt erst, Merkel hätte spätestens 2018 den Weg für einen anderen CDU-Kanzler freimachen sollen, so dass dieser 2021 mit einem Amtsbonus hätte antreten können?
Das Dilemma der Union begann mit der Bildung des letzten Kabinettes. Proporz, Quote, Rücksichtnahme waren bestimmende Faktoren für Personalentscheidungen, aber nicht die Qualität. Das Ergebnis ist, dass die Kompetenzwerte der Union bei dieser Wahl im Vergleich zur letzten im Bereich Wirtschaft, Innere Sicherheit, Verteidigung dramatisch eingebrochen sind. Ich könnte noch weitere Felder hinzufügen. Dann kam die Ankündigung der Kanzlerin nach der Hessen-Niederlage, den Parteivorsitz abzugeben. Diese Entscheidung war richtig, aber man hätte konsequenterweise dann auch die Kanzlerschaft abgeben müssen, denn eines, auch das ist erwiesen, ist klar, der Amtsbonus hilft immer, und der SPD-Kandidat hatte den Vizekanzlerbonus und der CDU-Kandidat, losgelöst von seiner persönlichen Schwäche, eben nicht. Auch dies eine historische Fehlentscheidung nicht nur der Kanzlerin, sondern auch der CDU-Granden, zu denen Schäuble natürlich gehört. Aber mein Eindruck ist der, dass die Bereitschaft im jeweiligen Führungspersonal, in der Sache zu widersprechen, sehr gering ausgeprägt ist. Und so reiht sich dann Fehler an Fehler.
Die AfD hat der CDU/CSU bereits 2017 mehrere Prozent abgenommen, diesmal wohl wieder. Wäre die AfD mit einer anderen CDU/CSU-Politik zu verhindern gewesen? Oder ist gar Merkel vor allem mit ihrer einsamen Grenzöffnungspolitik von 2015 die Ur-Mutter der AfD?
CDU in die Produktion!
Eine persönliche Frage: Ein urpolitischer Mensch wie Sie wird sich doch nicht plötzlich aufs Altenteil und in seine Hobbys zurückziehen. Werden Sie politisch weiter mitmischen?
Dass ich das Direktmandat verloren habe, ist verständlicherweise bedauerlich. Man tritt an, weil man gewinnen will. Aber wenn man über fünf Prozent mehr Erst- als Zweitstimmen hat, kann es verständlicherweise nicht am Kandidaten gelegen haben. Kein einzelner Kandidat ist in der Lage, einen Swing von minus neun Prozent Union und plus fünf Prozent SPD auszugleichen. Das geht, wenn man einen historisch schwarzen und damit sicheren Wahlkreis hat, aber bei volatilen Wahlkreisen ist das nicht der Fall. Ich habe im Übrigen im Vorfeld intern mehrfach gesagt, dass es sehr eng wird, wenn die Wahlprognosen zu tatsächlichen Zahlen werden. Es ist genauso gekommen.
Von daher war es schade, aber ich bin in einem Alter, wo andere schon längst in Rente oder Pension sind, so dass ich mir den Luxus erlauben kann, noch ein klein wenig ehrenamtlich Kommunalpolitik zu machen, die ich parallel zum Landtags- oder Bundestagsmandat seit 40 Jahren immer ausgeübt habe. Als Kreisvorsitzender der CDU Lahn-Dill besorgt mich verständlicherweise der Zustand der Union, und deshalb nehme ich mir die Freiheit, die Dinge so beim Namen zu nennen, wie es aus meiner Sicht notwendig ist.
Er hat zwar recht, aber leider hat er sein Mandat primaer deshalb verloren weil die Wetzlarer en gros Covidianer sind und ihn nun als Querdenker ansehen. An dieser bitteren Erkenntnis geht kein Weg vorbei. Dieses Volk ist komplett gehirngewaschen und will in die Sklaverei gehen, allen voran die Juengeren.
Irmer meint, die Bereitschaft, „vorurteilsfrei die Argumente anderer zu betrachten“, habe deutlich abgenommen, dies gelte „für die gesamte Gesellschaft“ und sei „nicht zuletzt auch ein Ergebnis der Sozialen Netzwerke“. Dem ist so. Doch zu allererst ist das ein Ergebnis des ÖRR und des Deutschen Bundestages. Dort fehlen das Vorbild, die Pluralität, der Diskurs – und nicht zuletzt der Anstand.
Auch Söder statt Laschet ist natürlich Nonsens. Hinsichtlich Klimaschutzgesetz, europäischem Aufbauprogramm und Infektionsschutzgesetz kann ich Irmer zustimmen. Aber sonst?
Interessant wie selbst Menschen, die mit den Internas vertraut sind die Mär vom „Versagen“ vor sich hertragen, wo doch jeder, der es sehen möchte, problemlos erkennen kann, dass es eine vorsätzliche Wahlniederlage war. Laschet hat sich doch sogar verplappert.
It´s not a bug – it´s a feature!
Es war kein Fehler Laschet aufzustellen. Das Resultat war das erwünschte Ergebnis.
Nach all den oben genannten selbst geschaffenen Problemen wäre es langsam mal Zeit auch die o.g. Hpothese zu überprüfen – so schwer es der CDU-Basis auch fallen möge. Stimmt diese These, wird aus der Führung diese Überprüfung blockiert werden.
Nie wieder CDU!
Ich hätte es nicht besser sagen können.
Herr Irmer irrt, wenn er glaubt, die Union noch reparieren zu können. Die Stromausfälle der nächsten Jahre werden Frau Merkel und der Union angelastet werden, zurecht. Drei Tage ohne Heizung, Kühlschrank und WLAN beeinflussen jeden Wähler, wenn sie selbstverschuldet sind und nicht Folge einer Naturkatastrophe. So sicher die AFD 2022 bei den Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen rausfliegen wird, so sicher wird sie später aufsteigen, wenn das Netz zusammenbricht.
Was soll man von einer Partei halten, deren Exponenten, zu denen wohl auch der Herr Irmer gehört haben dürfte, noch 2019 der Kanzlerin trotz all ihrer, sagen wir einmal eigenwilligen Entscheidungen einen mehr als zehnminütigen, stehenden Applaus spendiert haben. Der drohende Untergang der sog. Volkspartei war schon längst deutlich sichtbar. Warum gab es kein Aufbäumen? Hatte Frau Dr. Merkel wirklich alle Parteimitglieder so im Griff? Es gibt da übrigens eine Akte……
Die Vorstellung, der brutale und von jeglichen Prinzipien gänzlich befreite Opportunist Söder könnte Bundeskanzler werden, läßt es mir kalt den Rücken herunterlaufen. Gewiß, Armin Laschet ist nicht der geeignete Kandidat gewesen, und Kanzler ist schlicht ein paar Nummern zu groß für ihn. Aber würde man mich zwingen, mich zwischen Laschet und Söder entscheiden zu müssen, würde ich ohne zu zweifeln sofort Laschet wählen. Die Überlegung, mit einem Kandidaten Söder wäre es für die Union besser gelaufen, ist reines Wunschdenken. Kein Mensch kann das wissen. Eines aber weiß ich: Für Deutschland wäre ein Kanzler Söder ein Unglück gewesen. Mir tun nur die armen Bayern leid. Sie haben unter Führung der CSU ihr Land groß gemacht, jetzt wird es gerade heruntergewirtschaftet. Und Söder ist der Vollstrecker des Niedergangs, erst seiner Partei, dann Bayerns.
Das Problem der CDU ist doch nicht Laschet, sondern dass da überhaupt niemand sonst ist!
„Die falsche Asylpolitik 2015“
„Das sogenannte Klimaschutzgesetz mit… nicht kalkulierbaren Auswirkungen auf Versorgungssicherheit, auf Preisstabilität und anderem mehr, ohne dass wir als Bundesrepublik Deutschland effektiv etwas zur Klimarettung beitragen können.“
„…das Infektionsschutzgesetz mit massiven Einschränkungen der Grundrechte, die ich für höchst problematisch gehalten habe.“
„…Beschluss zum europäischen Aufbauprogramm infolge der Corona-Pandemie mit einem Dammbruch der gemeinsamen Schuldenaufnahme.“
Das alles sind keine Kleinigkeiten, jede einzelne ist eine grundsätzliche Richtungsentscheidung für das Land. H. Irmer mag jeweils dagegen gestimmt haben, sofern überhaupt abgestimmt wurde. Als Mitglied der Unionsfraktion hat er sie nolens volens mit getragen.
Das Beharrungsvermögen, die Indolenz solcher Parteipolitiker erschreckt mich immer wieder. Diese alten politischen Parteien scheinen wirklich einen ausgesprochen sektenhaften Charakter zu haben, etwa so wie die Zeugen Jehovas, oder Scientology. Wer einmal drin ist, wird gehirngewaschen, zurechtgebogen und kommt nie wieder raus, Bsp. Irmer, Maaßen, Vaatz u.a. Oder aber sie haben nie einen regulären Beruf erlernt und sind auf das Mandat und das Wohlwollen ihres Landesverbands existentiell angewiesen. Ehrlich gesagt, sind mir da Leute wie Wolfgang Clement lieber, die sich nicht verbiegen, sich auch nicht verbiegen müssen, sondern standhaft bleiben und irgendwann die Konsequenzen ziehen.
Wenn ich lese, die Union müsse „sich neu aufstellen“, bzw. „erneuern“ ist das doch nur eine Verklausulierung dafür, dass sie noch linksgrüner werden soll, als Merkel sie 1chon gemacht hat. Friedrich Merz ist einfach zu alt dafür, als dass er noch viel Zukunft für die CDU gestalten könnte…
Auch dieser Herr hat es immer noch nicht verstanden, obwohl er scheinbar manchmal ganz zart den Kopf aus der Deckung wagte.
Und selbst jetzt, nach Verlust seines Mandats, nimmt er nicht zur Kenntnis, dass Merkel und ihr Funktionärskreis nicht nur die Union, sondern vor allem unser Land zerstört hat. Und letzteres unwiederbringlich.
Dafür wären ganz andere Worte notwendig…
Laschet denkt immer noch, dass FDP/GRÜN mit ihm sprechen, um Jamaica möglich zu machen. Nein, es geht darum, die Verhandlungsmasse für Olaf Scholz auszuloten. Laschet wird zur Witzfigur. Bereits seine Kandidatur trug merkwürdige Züge. Er hat vor der Wahl nicht einmal klar gemacht, dass er den Fraktionsvorsitz beansprucht, so lange, wie Jamaica noch nicht gekommen ist. Jamaica wird nicht kommen. Also wird er im Bundestag als CDU-Parteivorsitzender auf Abruf irrlichtern. Wenn Bouffier nicht den Brutus macht (mir fällt niemand anders ein, der im Rang hoch genug steht und die „alte“ CDU noch kennt) , wird sich Laschet bis zur nächsten turnusgemäßen Wahl des Parteivorsitzenden halten können, AKK zum Vorbild.
Das gesamte Elend dieser Partei wird allein daran deutlich, ausschließlich EINEN Namen nennen zu können der die Hoffnung auf Besserung in die Wege leiten könnte. Die größte Partei Deutschlands besteht bis auf eine einsame Pfandflasche demnach ausschließlich aus Einwegflaschen hahaha….
Sorry, aber so viel Hohn und Spott muss erlaubt sein 😉
Der CDU-Abgeordnete Irmer hat nach eigenem Bekunden anscheinend gegen alle wichtigen Entscheidungen der Regierung Merkel in der letzten Zeit gestimmt. Er hat es aber anscheinend heimlich getan und nicht öffentlich gemacht. Der Name Irmer ist mir auf jeden Fall nicht als Merkel Kritiker bekannt, auch nicht als kritischer Redner im Bundestag.
Leute wie Irmer gibt es wahrscheinlich in der CDU-Fraktion einige. Sie waren vielleicht anderer Meinung als Merkel, haben sich aber gegen ihre katastrophale Politik nicht öffentlich gewehrt. Jetzt ist es zu spät, aber der nette Herr Irmer kann sich jetzt ja mit seiner Abgeordnetenpension ein schönes Rentnerleben machen.
Sorry, Söder anstelle von Laschet? Niemals!!! (Das zeigt schon das Wahlergebnis in Bayern! Tichy hat aus meiner Sicht richtigerweise Söder als den „Problem-Bären“ erkannt.) Die Fehlentscheidung betrifft Merz – und lange davor Merkel, die alle fähigen Leute geschasst oder vergrault hat.
Söder wäre für mich für schlimmste Option von allen und den laschet wünsche ich mir nicht weil er gut ist, sondern Söder verhindert. Aber fein realistisch tippe ich dass Jamaica kommt und laschet bis dahin gestürzt wird.
Merz und Söder als Hoffnungsträger der CDU? Das würde für mich bedeuten, man will die Wählertäuschung einfach fortsetzen und die Dose noch ein bisschen weiterkicken, während die Bezüge weiter für die eigenen Leute fließen. Wo ist das Kritikbewußtsein? Will der Herr nicht die negativen Auswirkungen der Politik seiner Partei beheben oder will er nur das Image der großen CDU aufpolieren?
Tut mir nicht leid: Merz hat uns im Stich gelassen – vor 10 Jahren uns Söder? Der ChiemseePrinz ist wie Tichy an anderer Stelle geschrieben hat, als Bettvorleger Merkels gelandet – das war es mit der CDU CSU.
Ich weis garnicht warum die Union nicht einfach den Guttenberg wieder aus der Klamotte holt, über Plagiate kann sich beim heutigen politischen Spitzenpersonal doch niemand mehr aufregen.
Weil diese „Plagiats-Affäre“ lediglich ein Aufhänger für’s dumme Volk war, einen fähigen Kopf zu entsorgen.
Auf alle vier Zitate sage ich: Soso.
Ich kann tatsächlich nicht anders, als dergestalt auf Herrn Irmlers Antworten zu reagieren. Die Benennung des Grundübels erfolgt auch durch ihn nicht. Auch er hat den Schuß nicht gehört, scheint mir, und falls doch, ihn als entferntes Donnergrollen misinterpretiert.
😐
„Soso“ ist zu wenig. Es ist das große Blablahikum.
Der Rücktritt des CDU-Präsidiums ist nur die eine Sache. Die lange ignorierte oder verteufelte WerteUnion eine andere. Auch die CSU wird sich wegen ihres schwachen Ergebnisses in Bayern hinterfragen müssen. Ein Neuanfang wird der Union aber auch nur wirklich dann gelingen können, wenn auch die WerteUnion daran beteiligt wird.
Warum sollte ein Neuanfang gelingen? Diese Partei hat Deutschland zerstört. Die Funktionäre aktiv und die Mitglieder bzw. die Wähler passiv.
Eher in Fall für ein Gericht, als für einen „Neuanfang “ .
Wie ein Neuanfang aussieht, kann wunderbar an der alten SED studiert werden. Hieß dann PDS und heute Die Linke und ist immer noch nahezu identisch.
„Merz hat seinerzeit erklärt, gegen das Establishment angekämpft zu haben.“
Gekämpft, verloren und dann wieder zu Kreuze gekrochen. Es ist nicht das erste Mal, Herr Merz scheint mir ein geborener Masochist zu sein.
„Auch wenn für mich Söder persönlich nicht der Idealkandidat war: Er hatte das Ansehen in der Bevölkerung, und die Wahrscheinlichkeit, mit ihm ein entsprechend positives Ergebnis von deutlich über 30 Prozent zu erzielen, war groß.“
Deutlich über 30%? Jetzt wird es wild. Ich würde konzidieren, dass vielleicht 1-2% mehr drin gewesen wären. Das wären dann natürlich die 1-2% gewesen, damit sich diese erbärmliche Niederlage in einen „klaren Regierungsauftrag“ wandeln kann. Dass man Söder allerdings überhaupt in Erwägung zieht, trotz seiner ziemlich offensichtlichen und auch immer wieder von Dritten im Nebensatz angedeuteten Tendenzen im Sinne von ICD-10, Kapitel V, das spricht nicht für Sie.
„Das ist im Übrigen in Form von Umfragen auch nachträglich bestätigt worden.“
Oh, you sweet summer child… Söder wäre vom ÖRR, vom Spiegel, von der Zeit, von der Taz, von der SZ… usw..usw..usw.. genauso zerlegt worden, wie Laschet. Dass dann hinterher Söder besser aussieht, das ist dann ja auch so. Der wurde nicht wochenlang vom linksgrünen politmedialen Komplex bearbeitet. Der blauhaarige, 30-jährige Peter Pan namens Rezo hätte genau das Gleiche mit Söder gemacht
„Und mir ging es immer um das Land, das eine starke Union braucht,“
Das Land braucht eigentlich überhaupt keine Parteien.
“ und es ging mir immer um die Union.“
Grundfalsch. Das Land ist alles. Die Partei nichts. Wenn sich die AfD übermorgen auflöst, nachdem sie den Tag zuvor ihre historische Mission erfüllt hat, dann ist das gut so. Dann klopfen wir uns alle mal auf die Schultern. Die AfD erfüllt nur einen Zweck und ist kein Versorgungsapparat für in der Wirtschaft Untaugliche. Zumindest sehe ich das so. Praktisch alle in der AfD können ohne Versorgungsposten klarkommen. Die meisten waren ja vor 10 Jahren auch außerhalb der Politik tätig. Die 2fachen -8% in Folge im Bund für die Union entstammen eurer Anti-Gemeinwohlinteressen-Haltung. Eure Stammwählerschaft stirbt aus und kein Mensch braucht eine Partei, dessen politische Programmatik vollumfänglich mit dem Begriff „Karrierenetzwerk“ umschrieben werden kann. Das sehen die Grünlinken auf der anderen Seite genauso wie auch wir. Ansonsten ist da buchstäblich gar nichts vorhanden. Ich kann mich noch an die Berichterstattung über die (abgebrochene) Jamaika-Koalition 2017 erinnern. Die Welt berichtete, dass Merkel mit nur einer(!) einzigen Forderung in die Koalitionsverhandlungen gegangen ist: Keine Volksabstimmungen. Das war alles. Mehr brauchte es für eure Partei nicht, um regieren zu wollen. Kein Programm, keine Zukunftserzählung, einfach nichts außer einer Gutsherrenmentalität, welche sich mit „Das Volk ist zu dumm um irgendwas zu entscheiden“, subsumieren lässt.
Ach ja, obwohl das alles jetzt sehr kritisch von mir ist, bin ich Ihnen trotzdem dankbar für ihre mutigen Abstimmungen im Bundestag, Herr Irmer. Ich fühle mich genötigt diesen Satz noch anzufügen und ärgere mich etwas, dieses nicht getan zu haben.
Mit dem Satz, er hätte Söder präferiert, hat sich Herr Irmer ins Total-Aus geschossen. Söder ist ein rücksichtsloser, empathieloser Möchtegern-Diktator. Seinen Spitznamen, den er als Hardliner und „Starker Mann“ während der C-Krise bekommen hat, trägt er vollkommen zu Recht. „Södolf“ ist nachgerade perfekt. Daß die AfD klinisch tot sei, hat der Herr Irmer auch falsch wahrgenommen – sie war nur in seinen MEDIEN nicht präsent. Er hat einzig Recht mit der Forderung, daß das gesamte CDU-Präsidium zurücktreten müßte. Aber wer wäre da noch übrig? Die jungen, konservativen, vaterlandsliebenden Leute, die die CDU jetzt bräuchte, sind vermutlich geschlossen in der AfD.
Liebe Redaktion, vielen Dank, dass Sie den Versuch nicht aufgeben, respektable CDU-Abgeordnete vorzustellen. Diese Versuche scheitern jedoch, wie dieses Interview mit dem Söder-Fan Irmer beweist!
Tja, fast könnte einem die liebe Redaktion und in diesem Falle Herr Kraus leid tun, suchen sie doch in konsequenter Realitätsverweigerung unverdrossen nach Konservativen wo sie garantiert nicht sind.
Wäre ein Märchen wie aus 1001 Nacht. Die korrupten linksgrün versifften IM-Erika-Paladine zum Teufel jagen und sich von der Basis her neu aufstellen. Die Grundwerte mit denen der AfD vergleichen und staunen. Dasselbe Prozedere bei der FDP. Das würde deutlich eine konservative Mehtheit ergeben.
Wer das Wahlgeheimnis derartig verhöhnt wie Laschet, der darf und wird nicht Vizekanzler werden. Denn dazu langt es dann auch nicht.
Eine sehr erfreuliche Stimme. Laschet und die Union haben nicht verstanden, dass Laschet am Montagmorgen nur eine Aufgabe hatte : politische Verantwortung übernehmen und als Parteivorsitzender zurücktreten. Der Parteivorstand hätte noch am gleichen Tag einen der Stellvertreter zum Parteivorsitzenden bis zum anzuberaumenden Sonderparteitag ernennen müssen. Das wäre ein Paukenschlag gewesen, der die Union schon zur Hälfte aus dem Loch gehoben hätte, das sie sich selbst gegraben, aber in das sie auch mit dem Wahlergebnis auch gefallen war. “ Sie haben den Schuss nicht gehört “ wäre wohl einer der passenden Kalauer. Mittlerweile kann sogar eine Göring-Eckart die Verhandlungs- und Regierungsfähigkeit der Union süffisant anzweifeln.
Man muss es so sehen: Zurücktreten war gestern. So etwas gibt es nur in richtigen Demokratien.