Berlin besteht aus mehreren Ringen, nicht metaphorisch, sondern ganz in echt. Innerhalb des innersten Rings, einer Art Arena, befinden sich Kanzleramt, Reichstag und wechselnde Installationen. Im September 2021 handelt es sich bei diesen nomadischen Aufbauten erstens um die Hall of Fame für den BMW-Marathon einerseits am Rand des Tiergartens (der Marathon, der dann am Sonntag verhindert, dass alle Wahllokale über genügend Stimmzettel verfügen).
Und zweitens das Hungerstreikcamp von erst sechs, dann vier jungen Leuten, die ein Gespräch mit den Spitzenkandidaten der Bundestagswahl über die Klimafrage fordern. Am Donnerstag, dreieinhalb Tage vor der Wahl, lässt sich immer noch kein Kandidat im Camp sehen. Die verbliebenen jungen Leute, verbreiten ihre Helfer, würden jetzt ihre Maßnahmen verschärfen und an diesem 23. Hungerstreiktag auch das Trinken einstellen. Auf der Wiese vor dem kleinen Zeltlager steht ein Mahnmal aus drei hölzernen Sechsecken, an dem der aus Holzbuchstaben bestehende Satz „Kapitalismus tötet uns!“ angebracht ist, außerdem sechs Pappsilhouetten von Insekten, die jeweils eine Biene in wespengelb zeigen.
Die Hungernden nennen sich Die Letzte Generation; es gibt ein schickes Logo mit einer Knochenhand, wobei offen bleibt, ob die für die Campbewohner steht oder für die Generation der Boomer, die aufgerüttelt werden soll. Über die Wiese weht ein ganz leichter Hauch von Jonestown.
Eine Frau gießt vor einem der Zelte aus einem Krug Wasser in eine Trinkflasche. Die Hungerstreikenden liegen in ihren Zelten. Auch am imaginären Lagerrand sind mehrere Helfer zugange. Ein mitteljunger Mann mit Bart stellt sich als Pressesprecher der Initiative vor. Die Grundlagen sind schnell abgehandelt. Ursprünglich, bestätigt er, seien es sechs gewesen, zwei hätten aufgegeben, einer davon auf ärztliche Empfehlung, die anderen seien entschlossen, weiterzumachen. Ob medizinisches Personal die Leute überwacht, die immerhin nach eigenen Angaben seit 23 Tagen nichts essen und seit gestern auch keine Flüssigkeiten zu sich nehmen?
Ab und zu, sagt der Sprecher, kommt jemand vorbei.
Verlassen sie ihr Zeltlager auch mal?
Manchmal zum Duschen in ihren Wohnungen. Und einer sei gestern zur Kundgebung mit Olaf Scholz nach Potsdam gefahren, um mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Mit den Hungerstreikenden selbst könnte man nicht reden. Aber vielleicht mit den richtigen, den autorisierten Pressebetreuern. Er selbst sei eigentlich nur eine Hilfskraft, ein Vorsortierer, nur der unterste Türhüter.
Er fragt nach dem Medium, für das der Autor schreibt, geht, und kommt schnell wieder. Nein, die Leute vom richtigen Presseteam seien zu beschäftigt. Kein Gespräch heute.
Es folgen noch ein paar formale Fragen nach den Forderungen der Hungernden. Müssen die Spitzenkandidaten aller Parteien hier aufkreuzen, um mit ihnen über das Klima zu sprechen? Oder genügt eine Auswahl, und wenn ja, wie viele müssten es dann sein?
Das könnte er nicht sagen, so tief sei er nicht im Stoff, also, er helfe nur aus. Genau.
Dann stellt der Autor noch die unvermeidlich penetrante, die polemische Frage (nicht nach den wespengelben Bienen und dem Kapitalismus): Was erwarten sich die Leute in den Zelten eigentlich von einer Unterhaltung mit den Spitzenpolitikern? Deren Position zu Klimafragen sind schließlich bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier auf der Wiese neben dem Reichstag etwas anderes sagen als in tausenden Interviews und Reden vorher, liegt ziemlich exakt bei Null.
Wie schon gesagt, sagt der bärtige Mann, bei Details bin ich der falsche Ansprechpartner.
Er steht sehr ruhig und mit leichtem Lächeln in der Septembersonne. Es gibt ehrlich gesagt drüben im Saal der Bundespressekonferenz Befragungen von Ministeriumssprechern, die unergiebiger verlaufen. Außerdem wirkt er nicht unsympathisch. Er trägt keine Schuhe, auch keine Socken.
„Ist das nicht ein bisschen kühl?
„Bis jetzt geht’s noch.“
Berlin ist als Themenpark organisiert. Die einzelnen Themen sind in den schon erwähnten Ringen angeordnet. Wer das erst einmal verstanden hat, kommt mit der Stadt deutlich besser zurecht. Und wer Berlin versteht, versteht dadurch nicht unbedingt schon den Rest des Landes. Allerdings versteht niemand das Land, der den zentralen deutschen Themenpark von vornherein meidet oder sich falsche Vorstellungen davon macht.
Das Wahlergebnis vom Sonntag sagt diesem Beobachter dann auch nicht viel.
Im innersten Ring von Berlin gibt es keine Müllhaufen, saubere und sehr verkehrsarme Straßen, viel Sicherheitspersonal, ein paar Jogger, eine vorzeitig gealterte Frau mit abgekauten Fingernägeln und viele Menschen, die sich auf irgendeiner Mission befinden.
Am Freitag vor der Wahl wird der letzte Hungernde aufgeben, ohne das Gespräch mit den Spitzenpolitikern erreicht zu haben. Am Samstag steht hier Luisa Neubauer auf der Bühne am Reichstag vor etwa 30 000 meist jungen Menschen und ruft: „Was zur Hölle fällt euch ein, nicht alles zu geben?“
Wer das ‚Kapitalismus-tötet-Camp‘ von Leuten besucht, die drohen, sich zu Tode zu hungern, der sieht im ersten Moment eine der psychischen Randerscheinungen, die das Regierungsviertel fast immer bietet. Irgendwer läuft hier an den meisten Tagen mit einem Schild herum, das auf dieses oder jenes Übel und allgemein auf das nahe Ende hinweist. Die Doomsdayer haben auch sehr oft genau die starren und gleichzeitig leuchtenden Augen des jungen Mannes, der kurz vor dem Wahlwochenende als letzter seine Hungerzeit für beendet erklärt.
Die sechs, die vier und dann der eine letzte Hungernde wirken in diesem Themenpark allerdings auf den zweiten Blick dann doch nicht wie echte Außenseiterverrückte. Ihr Zeltdorf steht in der Mitte einer Stadt, in der eine junge berufslose Frau von den Leuten auf der Reichstagswiese nicht nur verlangt, gefälligst alles zu geben, sondern auch sonst praktisch das gleiche sagt wie die Hungertruppe: Nur ihre Generation kann die Welt noch retten. In ihrem Buch und in ihren Reden kommen immer wieder die Begriffe brodeln und verbrennen vor, nicht als Sprachbilder, sondern als Fachbegriffe der Klimahölle.
Es ist eine Stadt, in der die Spitzenpolitikerin der Grünen, die hier wahrscheinlich bald ein Ministerium verwalten wird, heute geborenen Kindern einen Meeresspiegelanstieg von sieben Metern bis 2100 androht. Eine Stadt, in der ein sehr junger Klimademonstrant folgerichtig in eine ARD-Kamera spricht, dass er richtig Angst hat, und in der sich eine Mutter vor der CDU-Zentrale mit dem Plakat aufbaut, auf dem sie für den Fall der ausgebliebenen Rettung Hunger und Krieg für ihre Kinder vorhersagt.
Dass am Sonntag die meisten Deutschen doch nicht Annalena Baerbock zur Klimaweltkanzlerin wählen wollten, macht die Weltlage aus Sicht dieser Leute natürlich noch ein bisschen schlimmer.
Screenprint via Twitter
Am Tag nach der Wahl verschickt die Agitations- und Geldmaschine Avaaz eine Mail an ihre große Gemeinde mit der Mitteilung: „Milliarden von Bienen, Schmetterlingen, Käfern …sterben aus. Und das könnte zum ökologischen Kollaps führen.“ Es folgt die Forderung, gegen den ökologischen Kollaps zu unterschreiben, und der Hinweis: „Uns bleiben nur noch 4 Tage.“
Es gibt eine nicht ganz kleine Zahl von Menschen in Deutschland, die täglich solche und ähnliche Mails und Tweets lesen und die passende Begleitung durch öffentlich-rechtliche Sender hören und sehen. Angesichts dieser Verhältnisse überrascht es eher, dass es nicht noch viel mehr Camps von Sorgenexhibitionisten gibt, die im Bewusstsein der letzten Tage leben.
Aus dem innersten Zirkel wandert der Autor durchs Brandenburger Tor in den nächsten Kreis durch eine, wie es bei Fußballtournieren heißt, gemischte Zone. Eine Gruppe von ungefähr zwölfjährigen Jungs streift hier herum, einer davon mit Stift und Schreibblock. Auf einer der Bänke unter den Linden sitzt ein Mann, der „Lügner! Verbrecher!“ ruft.
Vermutlich ruft er das immer, wenn sich jemand zumindest Halboffizielles nähert, zur Not eben auch sechs Jungs mit gemeinschaftlichem Schreibblock.
Was sie denn hier machen, fragt der Autor.
„Wir fragen die Leute, was sie wählen“, erklärt ein schick angezogener Blonder, der Wort- und Protokollführer. Schüler aus der Nähe von Frankfurt auf Klassenfahrt in den Themenpark.
„Fragt doch mal den Mann auf der Bank.“
Nach ein bisschen Gekicher stürzen sich die Jungs auf den Bürger.
„Und, was wählt er?“
Der Junge nennt ein kurzes Wort mit O.
„Wen?“ (Wieder so eine Kleinpartei, denkt der Autor.)
Der blonde Wort- und Protokollführer buchstabiert: G.O.T.T. Dann zeigt er sein Datenerfassungsblatt. Dort steht bis jetzt: Zwei Striche für die FDP, einer für Gott.
Könnte schlimmer kommen.
„Warum tragt ihr eigentlich alle Masken hier draußen auf der Straße?“
„Gewohnheit“, sagt der Wort- und Protokollführer.
Trotz der Sache mit den Masken, hier beginnt ganz allmählich die vergleichsweise normale Zone Berlins.
Im zweiten Ring des Themenparks leben unter anderem die Leute, die am Sonntag für die Enteignung des Unternehmens „Deutsche Wohnen“ stimmten, dem insgesamt 240 000 Einheiten gehören, 15 Prozent des Bestandes in Berlin. Sechsundfünfzig Prozent stimmten mit Ja. In keiner europäischen Hauptstadt gibt es einen so hohen Anteil von Mietern, 85 Prozent.
https://twitter.com/realjonaswd/status/1442555268278235141
Es handelt sich gleichzeitig um die einzige Hauptstadt in Europa, deren komplettes Verschwinden (verbrodeln, verbrennen, weggeschwemmtwerden, spontane Öffnung im märkischen Sand) das Bruttosozialprodukt des Gesamtlandes erhöhen würde.
Berlin ist ein Erlebnispark, in dessen äußeren Zonen, vor allem in Neukölln, immer mehr schwule Paare wegziehen, weil es dort verstärkt zu Beleidigung und Überfällen durch das junge männliche Bevölkerungsmilieu kommt, an das sich die Gender- und Diversity-Aufrufe städtischer Stellen sowieso nicht richtet, in dem es dafür aber in der verkehrsberuhigten Friedrichstraße eine riesige aufgemalte Regenbogenflagge am Eingang zu einer Shoppingmall gibt.
Die Stadt ist ein Themenpark, in dem gegen den grünen Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg wegen Haushaltsuntreue ermittelt wurde (Ergebnis: war irgendwie Untreue, Verfahren trotzdem eingestellt), in dem gerade ein Ermittlungsverfahren gegen die Sozialsenatorin Elke Breitenbach läuft (wiederum Haushaltsuntreue und Subventionsbetrug, dieses Mal: öffentliches Geld an politische Protégés gegeben, wo es dann versickerte, Verfahren läuft, Senatorin bleibt bis jetzt)
, in dem der Regierende Bürgermeister eine Senatssprecherin beschäftigte, die große Teile ihres Lebenslaufs gefälscht hatte, worauf die Staatsanwaltschaft den Journalisten mit einem Strafverfahren inklusive Computerbeschlagnahmung überzogen hatte, der diese Fälschung aufdeckte
, eine Stadt, in der kein Kosten- und Zeitplan eines öffentlichen Bauvorhabens hält, in der ständig Geld irgendwo versickert, in der sich schon arabisch- und türkischstämmige Polizeianwärter auf der Polizeiakademie so verbissen aufeinander einprügelten, als hätten sie Anticoronamaßnahmendemonstranten vor sich
, eine Stadt, in der der Justizsenator rechtswidrig in die Richterbesetzung eingreift
, und in der nie, nie jemand zurücktritt, in der es aber der grünen Bürgermeisterkandidatin Bettina Jarasch fast die Karriere gekostet hätte, als sie in ihrer Vorstellungsrede das Wort „Indianerhäuptling“ benutzte.
Angeblich können Schallwellen einander so überlagern, dass eine Quelle die andere völlig neutralisiert. Ein multipler Höllenlärm verwandelt sich so in eine halkyonische Stille. So ungefähr funktioniert es in Berlin mit den Stadtskandalen. Es gibt immer ungefähr ein halbes Dutzend gleichzeitig, sie löschen sich in ihrer Wirkung wechselseitig aus und gelangen dadurch gar nicht erst in das Bewusstsein eines Normalberliners.
Beobachter von außerhalb fragen sich womöglich seit Sonntag, wie die Einwohner es finden, dass Wahlzettel fehlten oder mancherorts die falschen geliefert wurden, dass es manche wegen der langen Schlangen vor Wahllokalen oder der Marathonabsperrung nicht schafften, wählen zu gehen, und worin genau der Unterschied zwischen dem zentralen deutschen Themenpark und Caracas, Venezuela, besteht.
Die Landeswahlleiterin erklärte, im Prinzip habe es genügend Wahlzettel gegeben, wenn vielleicht auch nicht an jedem dafür vorgesehenen Ort. Wieso, das wisse sie auch nicht.
Das ist eine themenparktypische Antwort.
Vielleicht räumt sie tatsächlich ihren Posten; es wäre gefühlt der erste Rücktritt in Berlin seit der Abdankung von Kaiser Wilhelm.
Die Wiedereinführung der Monarchie, die Errichtung einer Diktatur durch Issa Remmo, polnische Militärverwaltung: Es gäbe viele Möglichkeiten, die Verhältnisse in Berlin zu verbessern. Aber praktisch keine, sie weiter zu verschlechtern.
Es fehlt nur eine Pointe. Die Bevölkerung wählt trotzdem immer wieder die gleichen oder ähnliche Figuren, obwohl sie das nicht müsste. Niemand organisiert Hungerstreiks für eine funktionierende Verwaltung. Vermutlich deshalb, weil in diesem Fall das unentbehrliche Endzeitgefühl fehlt. Im Gegenteil, am Sonntag stimmten wie gesagt 56 Prozent der Wähler dafür, 240 000 bisher privat organisierte Wohnungen der Stadt in die Obhut des öffentlichen städtischen Apparats zu geben.
Rein theoretisch würde dieser Zuständigkeitswechsel beim mobilen Substanzenhandel entlang der U 1 und U3 erst zur Schlangenbildung und dann zum Kollaps führen. Für eine Verstaatlichung gäbe es hier aus naheliegenden Gründen keine Mehrheit. Alles in allem hält sich in der Bevölkerung das dunkle Bewusstsein, dass es sich bei diesem Wirtschaftsbereich mit viel Chemie und Plastik neben den Spätis um eine der wenigen tiptopp funktionierenden Branchen der Stadt handelt. Niemand kann abschätzen, was passieren würde, wenn diese personalintensive Dienstleistung zusammenbricht.
Berlin ist die Stadt der Doomsday-Propheten im Regierungsviertel, der milieugeschädigten Bevölkerung ringsum und außerdem der höchsten Dichte an öffentlicher Agitation zwischen Moskau und Porto. Im zweiten Ring der Stadt ist es praktisch unmöglich, nicht an mindestens einem halben Dutzend Plakaten vorbeizulaufen, die zu Diversität, Toleranz, Klimagerechtigkeit, Genderfluidismus und Blasen gegen Rechts aufrufen und sich gegen den in der Stadt außerhalb der o. a. Branchen praktisch kaum bekannten sog. Kapitalismus aussprechen.
Gelegentliche Besucher des Themenparks mögen sich fragen, wie Endzeitbewegung und Duldungsstarre zusammenpassen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer (und kein ganz kleiner) besteht darin, dass es unzählige Agenturen und einzelne Kreative gibt, die diese Plakate entwerfen, Konzepte entwickeln, Entwurfspapiere für Konzepte schreiben, Straßennahmen entkolonialisieren und alles bisher Aufgezählte als Querschnittsaufgabe begreifen, also öffentliches Geld für die werbliche Ausstattung des Themenparks bekommen. Anders als neben den Müllbergen der Stadt, wo einem die Tauben ungebraten in den Mund fliegen, lässt es sich in diesem Schlaraffenland nicht schlecht leben. Die Gewinnspannen liegen vielleicht unterhalb des Späti- oder Kebabbetriebs, aber oberhalb des ambulanten Chemikalienhandels. Geld war in Berlin wirklich noch nie ein Problem.
Die Mittel, die beispielsweise die Sozialsenatorin in düstere Kanäle schickt, sind ja nicht endgültig weg, sondern nur woanders. Also ganz ähnlich wie die Wahlzettel.
Die enteigneten Immobilien der Deutschen Wohnen will die Enteignungsinitiative übrigens nicht direkt mit Geld entschädigen, sondern mit Schuldverschreibungen des Landes Berlin über ein paar Milliarden Euro, die dann langfristig mit den Mieteinnahmen der nunmehr verstaatlichten Wohnungen abgezahlt werden sollen.
Das klingt schlüssig, fast wie eine Idee von Christine Lagar- , nein, wir wollen in diesem durch und durch deskriptiven Text nicht polemisch werden.
In einem Text über Dostojewski schrieb David Foster Wallace, für heutige Leser sei es kaum noch verständlich, wie der armselige Raskolnikow und die lemurenartige Hauptfigur in „Aufzeichnungen aus einem Kellerloch“ in der Lage gewesen waren, sich noch irgendwie Bedienstete zu halten. Die Frage, wie die Wirtschaftsrechnung von Berlin aufgeht, kommt vor allem ausländischen Beobachtern ungefähr so rätselhaft vor wie die Sozialökonomie von Dostojewskis Texten den Gegenwartslesern, aber es gibt eine sehr einfache Lösung. Die Diener, die Berliner Schlaraffen sich leisten, sind ganz einfach Steuerbürger aus Süddeutschland.
Es existiert noch ein dritter thematischer Ring meist außerhalb des S-Bahn-Rings, aber auch in Enklaven innerhalb: Hier wohnen Leute, die sich für die Endzeitler im innersten Ring, für Politiker, für Flut- und Feuerdrohungen und andere Zungenreden nicht interessieren, die Luisa Neubauer gar nicht so viel geben könnten, und zu denen die Parolen auf den Sichtagitationsplakaten meist gar nicht erst durchdringen. Sie leben entweder räumlich und sozial peripher in nicht so guten Verhältnissen und versuchen irgendwie durchzukommen, oder sie wohnen weit draußen an Seeuferreservaten in guten Verhältnissen. Aber für fast alle gilt: Wer schon ausreichend lange in dem Themenpark lebt, kennt besser funktionierende Gemeinwesen irgendwann nur noch vom Hörensagen. Manche ziehen auch weg, einige zu (2020 netto 467).
Spätestens an dieser Stelle höre ich die Leser rufen: Wissen wir alles, Freiluftpsychiatrie, Geldtransfer für den Themenpark einstellen, Mauer drumherum, aber subito. Oder sie rechnen schon einmal aus, wie hoch der Ostseespiegel steigen müsste, damit nur noch der Fernsehturm wie eine Pinnadel den Ort markiert.
Das ist ein typischer Reflex, verständlich, aber voreilig.
Die Berliner und der unverstandene Parlamentarismus
Jeder sollte zumindest einmal im Jahr nach Berlin reisen, um nachzusehen, wie groß die Ähnlichkeit zwischen der Stadt und seinem Heimatort schon ist. Gerade dann, wenn er den Park auch mitfinanziert. Die 24-Stundenkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel kostet 8,80 Euro (Regeltarif) und erlaubt eine kostengünstige Anschauungsfahrt durch alle drei Themenringe. Vierundzwanzig Stunden reichen auch völlig. Kürzer geht es auch.
Berlin stellt, wie gesagt, ein Anschauungsmaterial für das ganze Land dar. Dafür ist es nicht zu teuer bezahlt.
Es gibt nur einen Unterschied: Dem Land als Ganzem fehlen die südlichen Geberländer. Das ist ein Systemfehler, der sich leider nicht mehr reparieren lässt.
Berlin ist im Gesamtsystem EU ein wichtiger ökonomischer Faktor. Würden sich die Deutschen insgesamt stärker darauf besinnen, etwas von großen Kuchen abbekommen zu wollen, wäre die EU und der Euro sofort kaputt. Die EU basiert auf der ökonomischen Ausbeutung der (deutschen) Steuerzahler und Rentner. Das System lautet: Geld wird für alle gedruckt, damit alle sich deutsche Waren leisten können. Und das ist gut für die deutsche Exportwirtschaft, deren Vorstände, deren Mitarbeiter und vor allem deren Aktionäre. Gerade Letztere!
Und all das bunte, aktivistische Blabla-Berlin setzt sich unterm Strich dafür ein. Dass eben jene unterm Strich zu den großen Verlierern gehören werden, wenn das System eben mal nicht mehr funktioniert, diese Erkenntnis ist nicht anzutreffen. Wer für offene Grenzen demonstriert – für Flüchtlinge – demonstriert eben auch für offene Grenzen für Arbeitnehmer, Kapital, Waren und Dienstleistungen. Die Aktivisten verstehen nicht, dass sie für einen Ultraliberalismus kämpfen, in dem die Wenigsten von ihnen bestehen werden.
Aber wie gesagt: Würde der Kampf für die gemeinsame Verschuldung wegfallen, hätten die Schwaben, Bayern und Hessen Probleme, ihre Produkte in Italien, Spanien, Griechenland loszuwerden, denn dort können die Produkte nur mit Schulden – Target2 usw – finanziert werden.
Ich persönlich habe übrigens Berlin nach 30 Jahren verlassen, weil ich den Niedergang der Stadt und die Ignoranz vieler Bewohner nicht mehr ertragen habe.
Übrigens hat Berlin die höchste Inzidenz aller Bundesländer – bei HIV.
Nur 467 Leute 2020 dazu? Das wäre ja richtig übel. Berlin wäre ohne Zuwanderung aus der dritten Welt schon seit Jahren eine schrumpfende, dahindarbende Stadt mit hoher Einwohnerfluktuation. Wenn nur nicht mal mehr die Dritte Welt nach Berlin will, heißt das, dass die Immobilienblase kurz vorm Platzen ist. Damit die Nachfrage und Preise und damit die Steuereinkünfte weiter oben bleiben muss Berlin auch weiterhin mit Zuwanderern geflutet werden. Und bei dem mickrigen zuzug wollen sie jetzt Wohnungskonzerne „enteignen“ ? Die Konzerne dürften aus dem Lachen nicht mehr rauskommen und die nächsten Monate das Theater des „abgezockten Kapitalisten“ spielen. Mit gutem Anwaltsteam könnten sich Prozesse bis zur tatsächlichen „Enteignung“ Jahre ziehen und die Preise könnten an den aktuelle Marktwerten festgemacht werden. In der Zeit bis zur Enteigung wird natürlich auch nichts mehr saniert/investiert. Und einem Kauf auf Berlins Darlehen wird wohl kein Konzern ohne ausreichend Sicherheiten zustimmen. Die Berliner glauben, dass das nun wie zu kommunistischen Zeiten mit dem enteignen gehen wird, so einfach ist es aber nicht.
Wann wird endlich der Länderfinanzausgleich abgeschafft, oder zumindest für 20 Jahre ausgesetzt. Berlin muss endlich erwachsen werden.
Danke für diese touristischen Insider-Tipps!
Leider besteht bei mir nur mäßiges Interesse an solchen Besichtigungen, da ich andere Orte bevorzuge.
Zitat:
„Jeder sollte zumindest einmal im Jahr nach Berlin reisen, um nachzusehen, wie groß die Ähnlichkeit zwischen der Stadt und seinem Heimatort schon ist.“
Lieber Herr Wendt, so sehr ich Ihre Texte schätze, aber unterstellen Sie bitte nicht, dass die meisten Leser hier Masochisten sind und Ihrem Rat folgen.
Und selbst wenn ich es bspw. täte und diesen Vergleich anstellte: in meiner siebenbürgischen Ersatzheimat gibt es – bis auf gelegentliche, periphere Müllansammlungen – keinerlei Ähnlichkeiten mit dem Reichshauptslam.
Dafür gibt es aber zunehmend mehr Deutsche (und sogar Berliner) die sich hier niederlassen und Unternehmen gründen oder – wie ich – ihren Vorruhestand fernab Deutsch- Absurdistans genießen.
Warum genau sollte ich also nach Berlin reisen und Vergleiche anstellen ?
Grüße und weiterhin viel Spass an alle Zurückgebliebenen.
Leider kann man dem Artikel kaum wiedersprechen. Es ist aber auch Fakt, dass nicht der eigendliche Ureinwohner dieser Stadt diese Zustände herbeigeführt hat, denn der gerät immer mehr in die Minderheit und wird wohl bald wenn er Dialekt spricht im Zoo als aussterbende Spezies ausgestellt.
Leider erfahre ich erst jetzt von der Aktion „Blasen gegen rechts“.
Daran hätte ich sicherlich auch mal teilgenommen. Eventuell hätten es die Bläser*Innen ja geschafft, mich zu überzeugen. Und wenn nicht, hätte ich wenigstens ein paar schöne Minut*Innen gehabt.
Deswegen wäre meine Bitte an TE, solche Aktionen künftig eher anzukündigen. 😉
Herrlich, ganz vorzüglich geschrieben. Auf den Punkt und die Bilder sprechen für sich selbst.
Der Beitrag zum BIP negativ.
Allerdings, wenn allgemein Themenparks auf Dauer keinen Beitrag erwirtschaften, werden sie normalerweise geschlossen…..
Solche asozialen Zustände erinnern immer wieder an Scholl-Latours Ausspruch, „Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“
Wen wundert das bei der dekadenten linksextremen und grünen Clique, die Berlin seit Jahren immer mehr verwahrlosen lässt. Ja, diese ehemalige Volkspartei namens SPD hat schon immer einen extremen linken Flügel gehabt, der bes. in Berlin seit Jahren unwidersprochen sein Unwesen treibt.
In den 80ern hat unsere Lehrerin darüber gelästert, dass man „in diesen Zeiten“ noch Kinder in die Welt setzt. Wenige Monate später war sie schwanger.
von 2010 bis 2019 zahlte alleine Bayern 50,7 Milliarden Euro in den Länderfinanzausgleich. Davon gingen in diesem Zeitraum an Berlin läppische 39,5 Milliarden. Das sind im Schnitt jährlich 3,95 Milliarden. Da lebt es sich doch gut in der RRG Enklave der Traumtänzer. Wie heißt es so schön: „keine Zähne im Mund, aber La Paloma pfeifen.“
Wie ich es schon geschrieben habe, das sind quasi Unterhaltszahlungen, dafür dass Berlin aus Bayern und Müchen aufnimmt, was man da nicht mehr will. Die Enklave der Traumtänzer sind keine Berliner, sondern Emigranten/Exilanten aus Bayern und Baden-Würtemberg! Wo gibt es denn einen grünen MP, in Berlin oder in Baden-Würtemberg? Und Söder grünt auch schon mächtig.
Bayern wie Schwaben scheinen stark in der Minderheit: https://download.statistik-berlin-brandenburg.de/edcc5ca1ff52756b/d41e364b2e04/SB_A01-07-00_2021m05_BE.pdf
Wobei ich annehme, dass nicht wirklich alle erfasst sind.
Ja, Herr Wendt, das ist schon ganz trefflich beobachtet und beschrieben. Nur dürfen Sie der intellektuellen Redlichkeit wegen nicht auf der phänomenologischen Ebene stehenbleiben. Die Geberländer geben Berlin Geld, aber nicht ganz so selbstlos, wie es scheinen könnte. Berlin nimmt seit Jahrzehnten nicht nur das Geld, sondern auch deren, wie soll ich es sagen, Personal, das für die Steigerung des Bruttoszialprodukts nicht zu gebrauchen ist,auf und beschäftigt es so, dass es in den Geberländern keinen Schaden anrichten kann. Dieses muntere Volk zu bespielen, kostet schon etwas und etwas Schmerzensgeld ist auch dabei. Einen grünen Minsterpräsidenten gibt es bisher nur in Badenwürtemberg und im getarnt Grunde in Bayern, aber nicht in Berlin! Man stelle sich vor, wie es da unten aussähe, wenn Berlin nicht den grauen Schaum von der dortigen Brühe genommen hätte!
Noch ein kleiner Hinweis: die verschiedenen Kreise der Hölle lassen sich beeindruckend genau an den gewählten Berliner Direktkandidaten ablesen. Ein einst fast durchgehender roter Keil von Nordwesten über die Mitte bis in die südöstlichen Ausläufer der Stadt reichend ist inzwischen in der weiteren Mitte mit Ausläufern bis nach Pankow von einem grünen Geschwür vollkommen zersetzt. In den süd- und nordwestlichen und nordöstlichen Aussenbezirken liegen die standhaft blauen Reservate. Berlin wurde Anfang der zwanziger Jahre zu Groß-Berlin. Die Umlandstädte (Wimersdorf, Charlottenburg, Pankow, Spandau, Köpenick) und zig Dörfer wurden eingemeindet, weil dort die Steuerzahler lebten, die im eigentlichen Berlin ihr Geld verdienten.Daran hat sich bis heute nicht viel verändert.
Wäre der/die/das Berlin ein Mensch, würde man diesen wahrscheinlich wegen suizidaler Eigengefährdung und Verschwörungstheorien („Kapitalismus tötet uns“, „Klimakrise tötet“) gepaart mit neurotischen Angstzuständen zwangsweise in die Klinik einweisen.
Während weltweit Hunderttausende von Menschen wirklichen Hunger leiden (und unfreiwillig sterben), wird als Mittel der Erpressung eingesetzer Hunger hier zum publicityträchtigen Politinstrumentarium. Verwerflich. Unglaublich.
Das hat sehr gut getan – lange nicht mehr so brüllend lachen müssen. Das Bildmaterial ist auch ganz, ganz ausgezeichnet.
Was in dem herrlichen Artikel beschrieben wurde, bedarf einer Ergänzung. Als Innenstadtbewohner (10 Min. Fußweg zum Kudamm) wird man täglich vielfach angebettelt, vor jedem Supermarkteingang sind Bettler postiert, es handelt sich meist um organisierte Bettelei osteuropäischer Banden. Eine unüberschaubare Zahl von Obdachlosen campiert überall dort, wo ein gewisser Wetterschutz gegeben ist, unter Brücken, vorspringenden Gebäudeteilen, auf Spielplätzen, in Zelten in Parkanlagen und auf U-Bahnstationen. In der Nachbarschaft -hier im einstmals reichsten Flecken Deutschlands- stellen Migranten nicht mehr benötigtes Mobiliar einfach auf die Straße. Bauschutt wird von Schwarzarbeitern gern im Grunewald entsorgt. Überall stehen und liegen massenhaft irgendwelche Leihgeräte, e-Roller und Fahrräder, herum. An allen Fahrradständern sind vergammelte oder nur platte Fahrräder angeschlossen, die von ihren Besitzern aufgegeben wurden. Sie bleiben über Jahre dort stehen.
Warum bin ich noch hier? Weil es verdammt nochmal meine Heimat ist, die sich vor meinen Augen immer mehr in einen höllischen Slum verwandelt!
Herr Wendt vielen Dank für diese herrliche Zustandsbeschreibung einer psyschotischen Stadt. Ich musste teilweise herzhaft lachen ob dieser beschriebenen grotesken Verhältnisse aber vielleicht liegt es auch daran das die Flughäfen zu nah an der Stadt liegen und deshalb die Leute etwas mehr Chemtrails verabreicht bekommen als gut für Sie ist. Ergo alle Flüge streichen, Zufahrtswege für Bahn, Bus und Auto kappen und Warnschilder aufstellen, welche auf Gefahren für das leibliche Wohl und den Geisteszustand hinweisen. Desweiteren sollte allen die die Hinweise ignorieren und trotzdem einreisen, mit den allseits erprobten Pandemiemaßnahmen unserer Regierung begegnet werden welche sicher ihre Wirkung nicht verfehlen werden
Herr Wendt schreibt vielen S-Bahn Innenring Bewohnern aus dem Herzen.
Wenn ich morgens aus der Haustüre gehe, meine ich, ich betrete eine Irrenanstalt, in der die Patienten glauben, sie wären die Ärzte. Die öffentliche, aber auch geistige Verwahrlosung in allen! Kiezen ist dramatisch mit zu erleben und bricht einem das Herz. Nur noch zusammengehalten von Geldern aus dem Süden, deren Bürger Parteien wählen, die dies für Bullerbü halten.
Sinnbildlich heute morgen vertreten von 4 Instagram Posern mit 3-Tage Bart und Schneewittchen, die ihre Machtgeilheit und Absprachen nicht zurückhalten können. Die Basis ist entsetzt und die FDP Wählern fühlen sich mal wieder getäuscht von den Posern Lindner und Kubicki.
Ich ziehe mich bald in mein Seeuferreservat zurück.
Nee,nee Herr Wendt, es sind nicht die 8€ oder so, es ist einfach nur mein , wenn man es denn noch sagen darf, mein gesunder Menschenverstand und mein esthestisches Empfinden , was mich davon abhält auch nur einen Schritt in diesen Moloch zu tun. Dreck und Unrat findet man in diesem Land auch anderswo. Nicht funktionierende Infrastruktur und dämliche Politiker auch. Provinzialität und Kleinkarriertheit in solchem Ausmassen ist ausserhalb Berlins allerdings kaum zu finden.
Bis Schönefeld ja, wegen den Fliegern, die von dort auch nach Budapest abgehen, aber Schönefeld gehört ja zum Glück nicht zur hauptstätischen Hauptstadt.
Ich sag Ihnen noch etwas , was mich selber im Nachhinein überrascht. Ostberlin war auch nicht schön, dafür aber sauber , das Beste aber war der Blick vom Fernsehturm rüber nach Westberlin. Allein dafür bin ich oft und gern nach Ostberlin gefahren.
Nach genauerer in Augenscheinnahme des Westteils der Stadt, den wir uns 89 möglich gemacht haben, kam die Ernüchterung.
Da wurde auch nur mit Wasser gekocht und nicht mal besser als im Ostteil.
Von dem , was jetzt beide Teile in trauter Einheit dem Besucher wagen zu servieren, kann einem nur Übel werden und dafür sind dann auch die 8€ rausgeworfenes Geld !
Der Text ist top, danke Herr Wendt! Der Inhalt ist tragisch, Verfall im fortgeschrittenen Stadium.
Fragt sich nur, wie unsere lieben Abgeordneten und sonstigen Staatsrepräsentanten m/w/d die Stadt erleben. Bewegen die sich nur im schönen Plenarsaal, ihren stylischen Wohnungen in angenehmen Vierteln und den Privatschulen der Kinder? Umgehen sie das Hässliche und Gefährliche?
Die Blindheit gegenüber der sich verändernden Realität hin zu Merkels „neuem Normal“ ist nicht auf Berlin und Abgeordnete beschränkt. Leider.
Und an Wahlfälschung kann ich leider nur mancherorts glauben.
Alle sogenannten Hungerstreiker haben den Hungerstreik also beendet ohne ihre Ziele erreicht zu haben. Was für Weicheren, großes Maul und nichts dahinter.
Ich wäre dafür den Länderfinanzausgleich ersatzlos zu streichen, dies würde manches, auch im shithole Berlin, regeln.
Und jetzt die Überraschung: Ganz ähnlich wie Wendt schrieb auch mal die taz über Berlin!
https://taz.de/Laissez-faire-in-Berlin/!5316105/
Und zwar ganz ohne die heute üblichen Hetztiraden gegen „Coronaleugner:innen“ und alte weiße Männer. 2016 ging so etwas dort noch, kaum zu glauben.
BERLIN ….. „… die einzige Hauptstadt in Europa, deren komplettes Verschwinden ….. das Bruttosozialprodukt des Gesamtlandes erhöhen würde.“
Beinhaltet diese Berechnung bereits die Unsummen aus dem Laenderfinanzausgleich aus BW und Bayern ?…….. Oder wird es noch attraktiver ???
Auch immer gerne in Fremdscham erinnert:
Den ueberlebenden Piloten der Rosinenbomber (zur Luftbruecke Berlins 1948/49 fuer > 1Jahr) wurden zum Jubilaeum von Berlin die Ueberflugrechte verweigert ….
„Was zur Hölle…“
scheint sie aus einer Rede Trumps aus dem amerikanischen Englisch entlehnt zu haben. Klingt auf deutsch halt ein bisschen fehl – passt aber in den Wendt-Text wie die Faust aufs Auge.
Irgendwo steht in einem Buch etwas über Sodom und Gomorra. Ich will gar nicht wissen, welches die 2. Stadt ist, die diesen Standard sicher auch schon erreicht hat.
Die sind gut „gedrillt“. Thunberg hier auf „anderer Ebene“: https://twitter.com/M_Ziesmann/status/1443129107655581696
Und sie lesen jetzt ab – das heißt, man überlässt nichts mehr dem Zufall.
Zuhörer fürchten sich „vor Klima“ – merken aber gar nicht, wie ihnen von woanders das letzte Hemd bereits angepasst ist.
Gut dazu passt der Bericht, der beschreibt, wie Merkel und die ihren uns das „Konservative“ austrieben.
Hier: https://sciencefiles.org/2021/09/27/wie-merkel-die-konservativen-ruiniert-hat-ein-epitaph/
Still und heimlich – während Thunberg fast schon wie im Sportpalast endet.
Daß die Vollkaskoversicherung „Länderfinanzausgleich“ bewirkt, daß die Realität ignorierbar wird, ist an sich keine Neuigkeit.
Entkoppelt von Konsequenzen kann sich der Berliner aus den Niederungen der Realität in die höheren Sphären seiner „woken“ Moral aufzuschwingen, die es ihm ermöglicht, auf den Rest der Welt herabzublicken, ohne dafür eine Leistung erbringen zu müssen.
Sie fühlen sich überlegen in ihrer Traumwelt, und das macht es unattraktiv, sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Der ehrliche Blick in den Spiegel wird vermieden.
Wie hoch der Preis ist, den so Mancher in diesem Land bereit ist zu zahlen, um sich die Peinlichkeit der Selbsterkenntnis zu ersparen, hat man 1945 gesehen, als viele in Berlin-Mitte noch für den Endsieg kämpften, während die Russen schon in Friedrichshain standen.
Meine Rede seit Jahren, Berlin den Stecker ziehen. Erst der Kontakt mit der Wirklichkeit klärt den Blick.
Andererseits muß Berlin zugute gehalten werden, daß hier die Phänomene zugespitzer sind als im Rest der Republik. Ich erinnere, die Avantgard bizzarer politischen Entwicklungen ist Baden-Württemberg. Dort reüssierten „Die Grünen“ 1979, dort wurde zuerst ein Kommunist/ Maoist zum Ministerpräsidenten gekührt.
Das Kernproblem Berlins ist, es fehlt der Stadt an einem starken, stilbildenden, stabilisierenden MIttelstand, den es dann gäbe, verfügte die Stadt noch über die Industrien, die nach dem Kriege aus der Stadt nach Westen und Süden abwanderten.
Zitat: „Blasen gegen Rechts “
> Öhm, weil ich mit den Gedanken spiele vielleicht mal kurz nach Berlin zu fahren um zu vergleichen ob nun Hamburg oder Berlin schlimmer und bunter ist, möchte ich mal fragen ob jemand weiß ob man in Berlin auch gegen Rechts Blasen lassen kann und wo dann die talentiertesten Musiker anzutreffen sind(w/d)?? (Sark off)
Was die vielen Penner betrifft, fand ich Hamburg schlimmer. Auch die Radfahrer sind gefährlicher.
Einen aktuellen Vergleich mit Berlin kann ich leider nicht ziehen weil ich das letzte Mal in Berlin war wo es die Mauer noch gegeben hat. Doch für Hamburg so allgemein gesagt, kann ich Ihnen bzgl der Radfahrer und Penner zustimmen. Wobei Letztere aber auch immer ortabhängig oft und vermehrt zu sehen sind wie z.Bsp um den Hbf herum, größere Umsteigebahnhöfe vom ÖPNV, Einkaufcenter/-straßen usw. Und so wie mir im Vorbeigehen öfter mal anhand der Sprache aufgefallen ist, scheinen viele dieser Penner u. Alkie’s aus vor allem den Ost-Ländern zu kommen wie Polen, Rumänien, Rußland, Bulgarien und….?
Das ist schön beschrieben. Als Schwabe will ich dies ergänzen. Früher dachte ich,die Leute hier bei uns im „Musterländle“ wären viel schlauer und fleißiger und bodenständiger als in Berlin und sie würden den Berlinern bald die rote Karte zeigen und sich nicht länger ausnehmen lassen. So ist es nicht gekommen. Inzwischen sind die meisten hier auch Berliner. Nur haben sie (noch!) erheblich mehr Geld auf dem Konto, einige lokale Firmen produzieren noch die Dinge, die die vergangenen Generationen erfunden haben, und die meisten Familien haben Immobilien, die inzwischen ordentlich was wert sind (noch!). Davon abgesehen verteilt sich die Bevölkerung hier im Grunde in genau die gleichen Gruppen wie in Berlin. Linke Moralisten und Aktivisten, desinteressierte „Schrebergärtner“ und Ausländer.
Wunderbarer Kommentar! Sehe ich als im Schwäbischen heimisch gewordener Sachse ganz genauso. Man schwebt hier noch über den Wolken und ist doch längst „Berlin“…
Hier in München ist es nicht anderes. Letzte Jahr standen zwei Kollegen vor mir, Wohnungs-und Bauerhofeigentümer, und sagten wörtlich „Den Sozialismus könnte man einmal ausprobieren, so schlecht war der nicht“ als gebürtiger Dresdner war ich sofort auf 180. Als ich ihnen erklärte was der real existierende Sozialismus bedeute, wurde ich nur blöde angeschaut. Beide Grünen- bzw. SPD-Wähler. Die Wohlstandsverblödung schreitet immer weiter voran.
Das ist es leider. Ein Leben ohne wirkliche Not führt scheinbar zu völliger Verblödung der Massen, die entweder nicht mehr in der Lage, oder schlicht zu Faul sind, sich über Fehler der Vergangenheit zu informieren und daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.
Man hat die Not nie kennen gelernt und fürchtet sie deswegen auch nicht, so wie man die Unfreiheit nicht kennt und sie deswegen nicht mehr fürchtet.
Ziel- und Planlos ist die Jugend, man hat ja eigentlich alles, weswegen diese sich ihre Selbsterfüllung in Klimaweltenrettung und moralischem Weltmeistertum indem man versucht sich gegenseitig in Weltoffenheit und Diversity zu übertreffen, indem sie sich immer neuen Blödsinn einfallen lässt, vor dem die angeblich unterdrückten Minderheiten errettet werden müssten.
Die spätrömische Dekadenz ist real und wir werden überholt werden von hungrigeren und noch nach Wohlstand gierenden Ländern.
Die Zukunft gehört China und Asien im allgemeinen. Dort, wo Innovation, Strebsamkeit und Fleiß noch bewundert und angestrebt werden. Hoffen wir, dass deren zukünftiger Blick auf uns eher mitleidsvoll und nicht verachtend sein wird. Ersteres würde dazu führen, dass wir wenigstens noch am Katzentisch dürfen, letzteres, dass wir wirtschaftlich einfach zertreten werden.
Was aber ist in Ungarn, ja Visegrad insgesamt, hinsichtlich dessen anders? Sowohl hinsichtlich des Geschichtsverständnisses wie auch der Einreise von zu Gesellschaft Unpässlichen?
Alleine der Vergleich Budapests mit dem „Reichshauptstadtslum“ spricht doch Bände!
Ja, Herr Wendt, so muss man es wohl sehen.
Oder wie es die AfD in Mainz / Bingen in einem Tweet auch sehr schön auf den Punkt gebracht hat:
„Wir sind gespannt, wie oft wir in den kommenden Jahren, Strom zu teuer, Benzin zu teuer, Handwerker zu teuer, Wohnen zu teuer, Heizen zu teuer, Obst & Gemüse zu teuer, Grillfleisch zu teuer, Steuern zu hoch, hören. Ihr wolltet es so, jetzt habt ihr es so.“
Das mit dem Strom wird sich bald erledigt haben, weil keiner mehr aus der Steckdose kommen wird. Wind und Sonne schicken keine Rechnung – oft aber auch keinen Strom.
“Die letzte Generation“. Könnte fast hinkommen. Denn diese indoktrinierten, lebensuntüchtigen Traumtänzer werden aus den Ruinen, die dereinst von Deutschland übrig bleiben werden, nichts Konstruktives aufbauen können. Die Bezeichnung „Themenpark“ passt für dieses spezielle Biotop wie die Faust aufs Auge. Bravo, Herr Wendt!
Vielen Dank, Herr Wendt, für die 3-D-Reise in die imaginierten Abgründe Berlins! Seltsam, dass diese Stadt in solch anarchischem Zustand noch existieren kann.
Mal wieder so ein Diadem der Journalistik mit dem Qualitätssiegel Alexander Wendt!
Ihre Schilderung ist so ungerecht. Berlin gibt alles. Natürlich kann man sich fragen, wie der Verkehr, den 30.000 Demonstranten verursachen, das Klima vor sich selbst retten soll oder die vielen Flugabgase, die Klimaaktivisten wie Frau N. mit ihrem Engagement in die Atmosphäre einbringen, ein Beitrag zur Rettung der Biene sein kann. Natürlich könnte man behaupten, gerade sie und ihre Demonstranten geben nicht alles, sondern machen so weiter wie bisher. Und so ist auch Berlin: Es ist vielleicht nicht richtig, aber deshalb doch nicht falsch. Es ist nicht logisch, doch das macht es nicht unsinnig. Die Wahlzettel fehlen nicht, sie sind nur nicht da. Berlin füllt also Lücken, die nirgendwo sonst auf der Welt erkannt werden und sprachlich leider nur unzureichend ausgedrückt werden können. Deswegen ist es auch richtig, dass Berlin ein eigener Kosmos ist: Es ist der Kosmos in der Lücke. Und gerade zugezogene Berliner verstehen das auf Anhieb und bringen sich voll ein. So entsteht die schwachsinnigste Intelligenz, die sich denken lässt, die eintönigste Vielfalt, die die Menschheit je gesehen hat (nein, sehen können würde, wenn sie alle Berliner wären) und der spaßigste Terror, zu dem Menschen fähig sind. So ist es eben auch kein Widerspruch, wenn Nichtregierungsorganisationen von den Zuwendungen der Ministerien abhängen oder Konservative eine Revolution organisieren. Das sind nur weitere – für Außenstehende – mysteriöse Lücken (im unmöglichen Zwischenraum), die gefüllt werden, damit das Vakuum erhalten und dadurch unsere Welt stabil bleibt. Berlin tut so viel. Und wer sonst sollte das erledigen, wenn nicht die faulsten Säcke?
In den „13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ fliegt die ganze Stadt Atlantis mit Mann und Maus davon in’s Weltall; kann man das nicht auch mit Berlin machen? Wer Berlin nicht zeitig verläßt, wird zu Recht zum Mond geschossen.
Noch unverständlicher, als nicht aus Berlin abzuhauen, will mir allmählich immer mehr scheinen, daß junge Leute nicht scharenweise Deutschland verlassen. Corona hat zwar manche klassische Zufluchtsorte verbaut, aber etwas Besseres als das shithole Berlin findet sich überall.
Die echten Berliner sind dort schon lange weg. Der beste aller Ehemänner gehört noch zu den echten Berliner, die heute ihre einst so heiß geliebte Heimatstadt nicht mehr wieder erkennen. Da kann man alle echten Berliner fragen, jeder wird dasselbe über Berlin sagen. Nach der Teilung der Stadt konnte sich Westberlin wirtschaftlich nicht so entwickeln, wie der Rest Westdeutschlands. Also sind große Teile der leistungswilligen und ehrgeizigen Berliner über die Jahrzehnte weggezogen. Andererseits war Westberlin auch schon weit vor dem Fall der Mauer ein Magnet für Subventionsabgreifer und sämtliche linke Gruppierungen, die bekanntlich sehr gerne von Sozialleistungen leben. Nach dem Fall der Mauer lief es in Ostberlin genau so ab. Vor 10 Jahren fuhren wir noch regelmäßig für ein verlängertes Wochenende nach Berlin. In den letzten Jahren hat sich das Bild auf den Straßen Berlin’s aber nochmals drastisch zum Schlechten hin verändert. Heutzutage steigen wir in Berlin nur noch um, und sind froh, wenn wir unbelästigt von bekifften Bettlern in unseren Anschlusszug kommen. Man möchte dort nur noch nix wie weg!
Die drastischste Verschlechterung für Berlin war wohl die Ansiedlung der Regierung des neuen Deutschlands.
Wie der Herr, so’s Gescherr!
„Die Stadt dient als Modell für das Land. “ Seit Sonntag darf man das als gesichert annehmen. Vielleicht ein wenig verzögert durch den Einstieg der FDP in den nächsten Hütchenspielerverein, aber die gewünschte und gewählte Richtung wird auch sie nicht verhindern können, sie wird sie abwinken. Die Pöstchen sind halt zu lukrativ. Nein, ich glaube das Land wird und muss erst den nächsten unumkehrbaren Schritt in Richtung Abgrund tun, bis ein allseitiges Erwachen einsetzt. Das wird jedoch nur geschehen wenn´s der Michel so richtig am Kontostand spürt, die Lichter aufgrund von Strommangel ausgehen und allseits Panik, wenn nicht noch schlimmeres ausbricht, oder Industrien massenweise abwandern. Ob die Menschen dann allerdings in Massen auf die Strasse gehen, die Funkhauszentralen stürmen, den Reichstag besetzen und die Verantwortlichen auf die Strasse zerren, wage ich zu bezweifeln. Es gilt das Wort Lenins zur deutschen Bahnsteigkarte, wie man in diesen Tagen im Hinblick auf die Coronamaßnahmen immer wieder aufs Neue studieren kann.
@Heinz: So wie Sie habe ich auch bis vor kurzem gedacht. Und dann schauen Sie sich mal an, wie die Menschen in den von der Flut betroffenen Gebieten gewählt haben. Ich bin da nahezu fassungslos. Ich weiß nicht welche Katastrophe und welch politisches Komplettversagen noch passieren muß, bevor hier mehrheitlich aufgewacht wird. Ich habe ehrlich gesagt bei der Masse meiner Mitbürger die Hoffnung aufgegeben. Gehirngewaschene Komplett-Zombies……..
Den Menschen wird schon die ein oder andere Lüge weiß gemacht, die am Versagen schuld sein wird.
So war es doch schon immer.
Die Dolchstoßlegende des ersten Weltkriegs.
Der nahe Endsieg, als die Russen bereits vor Berlin standen.
Die Unterwanderung und Sabotage des Sozialismus durch den Klassenfeind.
Die Erzählung wird einfach lauten (und wird ja jetzt auch schon so vorgebracht): „Wenn wir jetzt beim Klimaschutz voll einsteigen, dann tut es zwar jetzt weh, aber wenn dann global endlich der Klimaschutz volle Fahrt aufnimmt, dann steigen wir wie Phoenix aus der Asche, weil wir dann ja beim Klimaschutz schon viel weiter sind).“
So wie ja auch der Sozialismus nur den Übergang zum Paradies Kommunismus ebnen sollte.
Köstlich, Herr Wendt, einfach köstlich. Man muss Berlin eben lieben, wie es ist. Wenn man es sich leisten kann. Wenn nicht, lässt man es bleiben.
Ironischer Weise hieß der Straßenraum im Umfeld des Kanzleramtes, wo dieses Kaleidoskop des Irrsinns seine Bühne findet, früher „In den Zelten“, und dort hatten zB Bettina v. Arnim, Max Reinhardt und Clara Schumann ihre Wohnungen. Die historische Bezeichnung verschwand erst mit dem Bau der Regierungsgebäude 2002. Der Zelt- und Lager Charakter bricht jedenfalls wieder in Massivität durch.
Wie immer ein luzides Vergnügen. Danke, Herr Wendt.
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass das Modell auch schon in der süddeutschen Provinz nachgelebt wird.
Die Frage aller Fragen: Was passiert, wenn man niemanden mehr legal ausnehmen kann. Die, die nichts mehr haben, werden dann wütend . Ring überschreitend.
Der Flug des beseelten Wahnsinnigen aus dem 12. Stock ist endlich.
„Ich will nicht, dass mein Kind Hunger + Krieg erlebt wegen der Klimakrise“
Die arme Mutter. Sie hat nicht richtig aufgepasst.
Sonst hätte sie geschrieben:
Ich will nicht, dass mein Kind Hunger + Krieg erlebt wegen des immer stärker werdenden Staatsmonopolistischen Kapitalismus!
Religionskriege haben die gar nicht auf dem Schirm.
Auch von „Staatsmonopolistischem Kapitalismus“ wissen diese nichts.
„Klima“ ist gerade noch eingängig. Wie „Corona“ auch.
Wunderbar. An Berlin kann man die Anfänge von Sozialismus beobachten, das Geld kommt von denen die man verspottet. Mal für zwei Jahre den Länderfinanzausgleich stoppen dann werden die ganz schnell normal und das ohne Wohnungsnot – da wird dann einiges frei.
Lieber Herr Wendt: Ein WIRKLICH genialer Text. Ich habe mich köstlich amüsiert. Vielen, vielen Dank dafür. Und soll ich Ihnen was sagen: Am Freitag reise ich – vom südlichen Rheinland aus – nach Berlin. Kein Scherz! Und ich bin „voller Erwartungsfreude“, was mich erwartet. Wahrscheinlich werde ich danach mein Projekt „Auswandern“ noch beschleunigen ….
Herr Wendt, glauben Sie denn ernsthaft, in einer anderen deutschen Großstadt ist es anders. Da tummeln sich genau die gleichen Typen in den Verwaltungen, Korruption in den Bauämtern und sonstigen Behörden kennt man auch. Und für den Siff können Sie genauso nach München, Stuttgart, Köln oder Hamburg. Allen scheint’s zu gefallen oder zumindest stört es die Mehrzahl nicht, sonst säße der eine oder andere Politiker längst hinter Gittern. Aber ein Land, das sich einen Vorbestraften als Bundestagspräsidenten gönnt, dem ist alles egal.
Bei uns merken sie was. Der Umsatz der Einzelhändler in der Innenstadt lässt zu wünschen übrig. Auch die Frequenz der Einkäufer und Besucher schwächelt.
Aber weiter wird behauptet, „wir hätten Platz“ – und das hören einige, isch schwör. Wenn auch nicht gelistet wird, wie viele da sind, wie viele dazu kommen und was dafür zu zahlen ist.
Ach ja Ihr Windräderbetreiber und Vögelschredderer:
Eure Käfer, Bienen und Schmetterlinge sind deshalb am aussterben, weil ihr sie täglich millionenfach mit Euren Winderrädern zerschmettert, so wie hunderttausend Vogelleichen, die von euren Windräderparks geschreddert wurden und durch die Investment-Fonds-Windpark-Kapitalisten nun Millionenfach zur Zerstörung aufgebaut und eingesetzt werden sollen.
Fridays for Future – die Insekten- und Vögelvernichtungsmachinen-Generation.
Einer der größten Fehler der Nachkriegsgeschichte Deutschlands war, den Bundestag aus dem bodenständigen Bonn in das linksverwirrte Berlin zu legen. Offenbar glaubt jeder Depp, zumindest aber jeder Bundestagsabgeodrdnete dort, dass so wie Berlin ganz Deutschland tickt (oder zu ticken hat).
Durchleuchten Sie doch mal die, die jetzt neu dort zu sitzen kommen, wie weiland die Baerbock. Bei vielen wird da ähnliches zu finden sein – wenn nicht noch weniger.
Das heißt für mich aber, dass es mit dem Denken der Gewählten nicht so weit herkommt. Dem der Wähler schon sowieso nicht – denn sonst würde man da nicht sein Kreuz ablegen.
„Am Samstag steht hier Luisa Neubauer auf der Bühne am Reichstag vor etwa 30 000 meist jungen Menschen und ruft: „Was zur Hölle fällt euch ein, nicht alles zu geben?““
Sagt sie, die noch nie irgendetwas geben musste.
Also ich kann mich ja nicht zwischen diesen Begriffen entscheiden: Generation Klapsmühle, Generation Dachschaden, Generation Psycho, Generation Paranoid. Generation Dekadent-und-Doppelt-Dämlich, Generation Doppelstandard, Generation Doppel-Null, … ich kann gar nicht aufhören.
Das ist aber andererseits unfair. Die Mutter aller Klimasekten und Untergangshysteriker haben ja nur 23 Prozent gewählt, genau so viele wie die ein Stück weniger bekloppte FDP. Aber normal sind die trotzdem nicht.