Eigentlich sollte so eine gewiefte Studie zum Thema „wie rückwärtsgewandt ist die deutsche Gesellschaft“ aufgezogen werden: man stellt eine Reihe heute nun wirklich nicht mehr mit reinem Gewissen zeigbarer Filme auf die Website, nur um dem Zuschauer am Ende des Streifens in greller Neonschrift mitzuteilen, dass er gerade an einem Feldversuch zur Verortung überholter Familienbilder, antiquierter Lebensweisen und rassistischer Tendenzen teilgenommen hat. Gefolgt von einer (Dauerbeschallung wie in der Autostart-Tatort-Mediathek des ARD: …nächster Film beginnt in 5 Sekunden) automatisch startenden Aufklärungssendung in 15 Teilen. Beim Betätigen des „Ausschalt“-Knopfes muss die Frage auftauchen: „Wollen Sie dieses Lernprogramm schon beenden?“
Offenbar meint es der Sender aber ernst. Schickt die um die 100 Sonderkommissionen, Ermittler und Kommissare, Staatsanwälte und Schnüffler neueren Datums in ein aussichtsloses Gefecht um die Gunst der Zuseher, die diese gegen Joachim Fuchsberger (Inspektor bei Scotland Yard), Lex Barker (Old Shatterhand) und Erik Ode(mar) nur verlieren können.
Ein Kommissar wie er im Buche steht?
Die ZDF-Mediathek über den stämmigen Kommissar mit dem schütteren Haar: „Eine Fernsehlegende ist zurück … der Kult-Krimi aus den 70er Jahren mit Erik Ode als Kommissar Keller. Seine Stärken sind ausgezeichnete Beobachtungsgabe und scharfer Verstand..“ Nein, liebes ZDF. Das macht den Kommissar Keller nicht aus. Der quirlige 60jährige Ode spielt diesen Polizisten, als sei ihm die Rolle auf den Leib geschrieben und verkörpert den Ermittler, wie ihn der Zuschauer sehen will: kompromisslos in der Sache, unerbittlich im Ton und außer einem Hang zur Zigarette ohne die vielen Neurosen, die die den tv-cop von heute (Ausnahmen bestätigen die Regel) auszeichnen.
Dieser Vorgesetzte duzt seine Mitarbeiter, sie nennen ihn „Chef“. Keller lehnt den einen oder anderen Schluck Whiskey, Cognac oder Bier im Dienst nicht ab, das tut aber seiner Glaubwürdigkeit keinen Abbruch. Seine Frau bindet ihm die Schuhe und bringt ihm den Kaffee ans Sofa. Die ganze Serie: Ein Alptraum an Rückwärtsgewandheit. Wer sich cineastisch hierhin zurückzieht, der hat mit dem politisch überkorrekten, angeblich modernen Fernsehen der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten abgeschlossen.
Gut, dass beim ZDF keine Statistik mit den Einschaltzahlen zu finden ist, denn diese Abstimmung mit dem Mauszeiger dürfte der, den seine drei Assistenten ehrfürchtig „den Alten“ nennen, haushoch gewinnen. Tatsächlich liegt Erik Ode auf „Youtube“ bei den Klicks um Längen selbst gegenüber solchen Ermittlungs-Schlachtschiffen wie dem Münsteraner Buchhändler Wilsberg vorne, allenfalls Serien wie die „Rosenheim-Cops“ können mithalten. Obwohl alle 97 Folgen des Kommissars in schwarz-weiß, ohne Rücksicht auf eitel Sonnenschein und ohne Großaufnahmen aus der Gerichtsmedizin gedreht wurden – die Serie aus den 60er und 70er Jahren (das ZDF unterschlägt die Sechziger, warum nur – liegt diese Ära einen Schritt zu weit zurück?) fasziniert offenbar immer noch die Nation.
Aber vielleicht handelt es sich gar nicht um ein großzügiges Zugeständnis an die Krimifans der alten Schule, sondern um eine gut geplante PR-Aktion für das eigene Programm: Am Ende kann man das Thema “Retro-Filme“ endgültig abschließen und diese für immer in der Abstellkammer der Historie verschwinden lassen.
Dem Eindruck kann man sich auch bei einem Besuch der Website der ARD nicht erwehren, wo man eine gigantische Mediathek zum Thema „Retro“ geöffnet hat: Hier finden sich, ohne kritische Kommentierung, alle möglichen Filme zum Thema Nachkriegszeit und irgendwie hat das Ganze den Charme eines letzter Grußes in die Gruft, einem Griff an die Mütze am offenen Grabe einer vergangene Zeit. Das Projekt sei „Teil der ARD Archiv-Offensive: Seit dem 27. Oktober – dem Welttag des audiovisuellen Erbes, der seit 2005 jährlich von der UNESCO ausgerufen wird – stellen die ARD und das Deutsche Rundfunkarchiv schrittweise rund 40.000 zeitgeschichtlich relevante Videos ins Netz.“
Dem Bayerischen Rundfunk sind die historischen Streifen ein besonders kostbares Gut, hier wird nicht versucht, den Blick in die Vergangenheit umständlich zu (v)erklären, vielleicht weil man das in Bayern gar (noch) nicht muss.
BR Retro zeige „… Dokumente der Zeitgeschichte, vergessen geglaubte bayerische Traditionen, kurioses Brauchtum und historische Ereignisse aus Sport, Kultur, Gesellschaft und Politik. Unsere Schätze aus dem BR-Archiv bieten Einblicke in das Bayern von damals…“
Der NDR hingegen begründet das Projekt rein akademisch und wertet nicht:
„Was hat den Norden in den 50ern und 60ern geprägt? Wie haben die Norddeutschen gelebt, was haben sie erlebt? Und vor allem: Wie sah das alles aus? Mit NDR Retro öffnet der Norddeutsche Rundfunk sein Fernseh-Archiv und stellt zeit- und kulturhistorisch relevante Beiträge online zur Verfügung.“
Gnade der frühen Geburt
Damit niemand diese historischen Rückblicke missverstehen kann, hat der NDR eine umfangreiche FAQ (Neudeutsch für vielgestellte Fragen) – Seite eingebaut:
Und wer sich Sorgen macht, dass die Texte (in den Filmen) „…teilweise aus heutiger Sicht unangemessene Begriffe enthielten..“, dem wird gesagt: „Sprache ist in ständigem Wandel. Bei den Inhalten aus den ARD-Archiven handelt es sich um historisches Material, das vor mehreren Jahrzehnten produziert wurde. Die damaligen Überschriften und Beschreibungen wurden nach dem damals üblichen Sprachgebrauch formuliert, wirken heute aber häufig antiquiert oder sogar abwertend. Dennoch wurden Begriffe wie „Mädchen“ für junge, unverheiratete Frauen oder „Neger“ für schwarze Menschen bei ARD Retro nicht verändert, um das historische Material nicht zu verfälschen.“
Man ist dem NDR dankbar, dass er diese nachträgliche Säuberung der Texte daher gar nicht erst in Angriff nehmen musste. An anderer Stelle geht die Anstalt dem vordergründig sprachlichen Phänomen, dass „andere Sehgewohnheiten, andere Gesellschaftsrahmen“ haben, nach:
„Auch die Sehgewohnheiten und gesellschaftlichen Gepflogenheiten haben sich im Lauf der Jahrzehnte verändert: So mögen Einstellungen, Bildschnitte, Einschätzungen und auch die Sprache an einigen Stellen ungewohnt oder überholt erscheinen oder sogar irritieren – ermöglichen dadurch aber gleichzeitig einen originalgetreuen und lebendigen Blick auf das Leben in den 50er- und 60er-Jahren in Norddeutschland.“
Jedoch bleibt diese Erklärung oberflächlich, beleuchtet sie doch nicht die Frage, warum bei nicht wenigen, auch der jüngeren Zuschauer, beim Betrachten des Lebens anno dazumal einfach keine Schuldgefühle oder Unbehaglichkeit aufkommen wollen.
Die Skurrilität des Warnhinweises vor den irritierenden früheren „Einstellungen, Bildschnitten, Einschätzungen und Sprache“ wird besonders daran deutlich, dass das ZDF diese bei seinen Retro-Serien für nicht angebracht gehalten hat. Auch nicht beim grossen Häuptling Winnetou. – Mein Gott, ÖRR, wenn das der Wächterrat des Zeitgeists merkt…
Clever, clever. Die Leute sehen Erik Ode und Kollegen rauchen, fangen selbst wieder an und bekommen kürzer Rente. Jetzt muss noch der Internationale Frühschoppen erneut ausgestrahlt werden. Da wurde im dichten Nikotinnebel schon mittags gesoffen, was Rhein und Mosel liefern konnten. Nur Daktari und Skippy dürfen nicht wiederkommen. Da gab es ständig Buschbrände und das können die Bußprediger nun gar nicht gebrauchen.
bei euch muss es ja im fernsehn erbaermlich zugehen, dass heute sogar so alte, stinklangweilige kamellen wie erich der oede oder dem tapperten derrik ploetzlich von einigen sogenannten kunstkennern hochgelobt als ausdruck zeitgenoessischer sozialstudien verklaert werden. da rollen sich die fussnaegel hoch ueber derartige weltsichten, ein autor reinecke beherrschte die fernsehredaktionen und verhinderte staendig dass auch ander autoren mal dran kommen durften, gerade der reinecke kauerte in seinem kabuff und kam nicht unters volk, ja ihn stoerte sogar der begriff „bulle, als sei er persoenlich dadurch beleidigt und verletzt. und solche wueste gestalten werden nun erneut auf den bildschirm verklaert und gehoben. der einzige, der ein echtes sozialkritisches deutschlandbild brachte war letztlich noch immer schimanski, mit all seinen facetten. aber ein tapperter derrik oder ein fauler oeder alter (hol mal den wagen….) nie groesseren irrsinn gesehen oder gehoert. ich bin uebrigens 75 und hab all das derrik-leid durchgemacht und war froh als der faule geruch dieser angeblichen krimis von einem frischerem wind weg geblasen wurde.
ich schau mir lieber unsere telenovellas aus brasilien oder kolumbien an, obwohl ich eigentlich gar kein fernseh mehr schaue. ich werde aber genoetigt, durch meine frauen, da hab ich gar nichts zu sagen, nicht mal wrestling darf ich schauen. wenn eine telenovella kommt, wo der ehemann der getrennt lebenden ehefrau (schoenheiten durch und durch) das gemeinsame kind wegreisst, ihm die pistole an den kopf haelt und erklaert er werde den jungen (sein eignes fleisch und blut) abknallen wenn sie, die schoenheit, nicht zu ihm zurueckkehre. im gleichen moment offnet sich hinter ihm die haustuer und die mama des mordlustigen ehemannes erscheint mit einem gewehr in der hand und erschiesst kurzerhand den ehemann (also ihr eignes fleisch und blut), damit der boesewicht dem kind, ihrem enkel, nix antun kann. seht ihr, dass sind echte kriminelle fammiliengeschichten wie die welt sie kennt, das sind die telenovellas. vielleicht dann doch lieber schimanski schauen?
Schnell alle 40.000 (und mehr) rückständigen, frauenverachtenden, familienaffinen, verqualmten und rassistischen Sendungen anschauen, denn sobald unsere links-rot-grünen Tugend- und Jugendwächter deren Öffentlichmachung bewusst wird, müssen diese zersetzenden Inhalte mit Sicherheit umgehend offline genommen oder gar verbrannt werden.
Warum sollte ich auf eine Minderheit reagieren, die sich als gute Übermenschen ansehen und Andere erziehen wollen. Menschen in Afrika bezeichnen sich je nach Geschlecht selbst als Negra oder Negro. Sinti und Roma in Rumänien und Bulgarien verstehen die Aufregung um das Zigeunerschnitzel nicht. Werden wir bald als Kannibalen gebranntmarkt, wenn wir Berliner, Hamburger, Krakauer oder Frankfurter essen?
Warum machen sie das kurz vor den Wahlen? Ist dies etwa ein verzweifelter, political-correctness-getarnter Versuch der öffentlich- rechtlichen Restgescheiten, die Jugend davon zu überzeugen, dass auch eine Welt ohne Willkommenskultur, Gendersternchen und Klimahysterie, (dafür aber mit einem FC Bayern, der sich1974 noch vom Wuppertaler SV versohlen ließ) schön war? Gibt es vielleicht junge Grünen-Wähler, die Erik Odes unbefangenen Umgang mit „Rehbeinchen“ insgeheim bewundern und von einem Universum ohne vegane Muttis träumen? Schön wär’s ja…..
Fast lächerlich, aber eigentlich traurig, armselig, erbärmlich.
Offenbar ist die Distanzierungssucht zum Selbstzweck geworden: Nicht mehr nur vom Dritten Reich, jetzt auch schon von den 70er Jahren muß man Abstand nehmen – ganz so, als sei der Faschismus immer erst vor 30 Jahren zu Ende gegangen.
Tatsächlich ist es aber so, dass die DDR bis heute nicht zu Ende ist.
Wer distanziert – entgeht der offensichtlichen Gefahr von Wertung und Vergleich!
Ich bin seit 20 Jahren großer Fan von „Derrick“ und dem „Kommissar“, habe alle DVDs. Die Reinecker-Krimis sind noch heutzutage attraktiv, weil sie thematisch völlig zeitlose menschliche Konflikte behandeln und dabei in das vom Zeitkolorit her attraktive Umfeld vor allem der späten 60er-, 70er- und 80er-Jahre eingebettet sind. Besonders der Kommissar lebt von den zahlreichen Songs der Zeit und den Locations des Schwabinger Nachtlebens. Darunter die legendäre „Haifisch-Disko“ über drei Ebenen namens Yellow Submarine neben dem schnell wieder abgerissenen Schwabylon. Das sind wahrlich historische Aufnahmen. München war damals der Place-to-be, nicht West-Berlin.
Man wird auch nicht mit politischer Moral genervt wie beim Tatort, der Mief des Ermittlers als linksgrüner Sozialingenieur fehlt zum Glück völlig. Zudem sieht man eine Menge toller Schauspieler, die akzentuiert sprechen und nicht dauernd nuscheln. Überhaupt: Was hatten wir früher für interessante und charismatische Schauspieler? Peter Fricke, Peter Pasetti, Traugott Buhre, Helga Anders, „Verbrechervisage“ Dirk Galuba, Christine Buchegger, Udo Vioff, Lisa Kreuzer uvm. Es macht einfach Spaß, diesen Leuten beim Schauspielen zuzusehen. Teilweise hört man noch mittlerweile ausgestorbene Akzente aus den früheren deutschen Ostgebieten. Man kann aus den meisten Folgen der beiden Serien etwas fürs Leben mitnehmen oder zumindest regen sie zum Nachdenken über Menschen in ihrem Charakter und ihrer Natur an. Es gibt Sätze für die Ewigkeit: „Wenn man so aussieht wie ich, wird man bescheiden“ (Pfandleiher Karusska in Derrick-Folge „Pfandhaus“).
Es wird aber dringend Zeit, dass das ZDF die beiden Serien in HD restauriert. Damit würde man den Werken auch endlich ästhetisch den nötigen Respekt zollen. Beide Serien sind wichtige deutsche Kulturgüter und sollten auch so behandelt werden.
Voll ihrer Meinung!
Letzter Absatz – da können Sie lange warten. Eher werden diese Serien, wie bereits der Film im Dritten Reich, einem an Lieblosigkeit nicht unterbiet baren Protektorat durch, so etwas wie, die Murnau-Stiftung erliegen.
Für die Retro-Initiative bei ARD und ZDF gibt es zwei Gründe: Zum einen die Überalterung der Menschen, die sich diese beiden Programme überhaupt noch anschauen. Es ist absehbar, das deren Programm alsbald nur noch in Seniorenheimen (zwangs-)verabreicht wird. Es sollen also wenigstens die über 80-Jährigen nicht auch noch weglaufen. Zum anderen ersticken die Sender an selbstgemachten Kosten, insb. im Bereich der selbstverordneten oppulenten Altersversorgung. Daher ist kaum mehr Geld für die eigentliche Leistung bzw. für innovative, spannende Filme und Serien vorhanden. Der Wettbewerb mit Netflix, Amazon, Disney & Co. ist längst verloren. Zu guter letzt wurden auch die Zuschauer von Nachrichten und Magazin-Sendungen (ich zähle mich auch dazu) vergrault. Diesen grün-linken mit Gender, Antirassismus, Männerfeindlichkeit und Klimahysterie durchsetzten Schulfunk kann ich mir nicht anhören. Ich habe keinerlei Lust, mir von inferioren Studienabbrechern, die ein paar Semester irgendwas mit Politik und Medien gemacht haben, in der Manier „Pappa, Nutella is alle!!!!“ anzuhören, dass ich ein Nazi, Rassist, Post-Kolonialist, Sexist und Verschwörungstheoretiker sei und ausserdem sowieso den ganzen Planeten zerstört hätte.
Wer jetzt noch freiwillig und ohne Not Zwangsgebühren an diese Mafia entrichtet, wer nicht spätestens jetzt das winzige Bißchen „Mut“ aufbringt, was nötig ist, seinen Dauerauftrag auf einen „Maaßen-Euro“ zu reduzieren oder einen Antrag auf Befreiung als Härtefall zu stellen – weil man es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren kann, eine Bande Weißer Folterknechte und Psychoterroristen mitzufinanzieren – oder die Firma wenigstens wegen Verstoßes gegen das Heilmittelwerbegesetz (Impfwerbung!) anzuzeigen – der macht sich mitschuldig. Der ist in meinen Augen ein Mitläufer. Da mache ich keine Abstriche. Denn nie war es einfacher, und risikoloser sich dieser Mischpoke zu entledigen. Man benötigt dafür noch nicht einmal eine Bahnsteigkarte.
Das Altes, Vorhandenes zu bringen spart enorme Mittel, die man sich selbst zusätzlich in die Tasche stecken kann. Und Neues eifallen lassen, für das man dann auch noch kritisiert wird, braucht man auch nicht.
Ich finde es toll und sehr empfehlenswert für die jüngeren Generationen. Zu dieser Zeit, waren die Mörder noch Mörder und keine psychisch Kranke. Verbrecher wurden noch eingesperrt und selbst die Polizei, verzichtete für den Klimaschutz auf’s Handy. Weiße alte Männer, waren damals sogar noch zu etwas nutze. Das ein Frau einem Mann einen Kaffee bringt ist natürlich unverzeihlich. Und wie man damals ohne Vielfalt, Gendern und die Grünen überhaupt leben konnte, ist ein unlösbares Rätsel.
Wer sich mal gruseln will der schalte nur einmal einen der neueren Belehrungstatorte an, wende den Blick von der Mattscheibe und lausche den „Dialogen“. Der Blick zurück. Weiter geht’s mit nervigen, pausenlosen Bildschnitten und endet dann noch lange nicht bei den „Kostümen“. Gegen den Kommisar von heute wirkt der letzte Gossenganove aus einem 60er Jahre US-Krimi wie ein feiner Herr, obwohl den gibt’s ja kaum noch, den Kommisar. Das wird ja jetzt von taffen Endzwanigerinnen übernommen. Diese Püppchen, mit finsterem Blick und 50kg Körpergewicht, legen locker den doppelt so schweren „schweren Jungen“ auf den Asphalt während sie mit der linken Hand ein rechtes Netzwerk hacken.
Also was, außer den alten, zum Teil schon mehrfach gesehenen Wiederholungen, kann man sich im ÖRR noch anschauen? Talkshows mit Lauterbach, Fußball mit Kniefall, Sommerinterviews mit Merkel und Co.?
Womöglich Tagesschau24 am Abend?
Ab 20:15 wird dort wieder die ganz große Propagandatrommel geschlagen: Corona – wir werden alle sterben! Wer nicht gleich stirbt, der wird ganz furchtbar unter seiner unbemerkten Infektion leiden. „Long Covid“ lauert, auf alle, auf die Alten wie die Jungen, auf die Gesunden wie die Kranken, auf die Sportler wie auf die Sofahocker, niemand wird entkommen. Aber halt! Das muß nicht sein, denn uns wurde die IMPFUNG geschenkt, Halleluja!
Ich hab mir letztens auf Prime die alten Schimanski Filme rein gezogen. Gott hat das gut getan. Macho, Mann und so total nicht PC. Das war wie ein geistiger Befreiungsschlag. So herrlich un-divers.
Schön, endlich mal was Amüsantes bei TE. Warum die das machen bei ZDF und ARD? Denen geht langsam die Düse.
Als die sog. Flüchtlingskrise über uns kam und mit ihr der erste gemordete Therapeut, dachte ich diese ganzen Hardcorekrimis dienen der Abhärtung und Gewöhnung der Deutschen an Gewalt. Herr Herles hat ja immer mitgezählt wieviele dieser Machwerke wöchentlich gesendet wurden.
Ich erinnere, daß wir als Kinder den Freitagabendkrimi selbstverständlich nicht sehen durften Eine feste Altersgrenze gab es aber nicht, das weichte einfach irgendwann auf. Und später erinnere ich, dass was ich damals als Krimi gesehen hatte war zwar spannend aber viel weniger blutig. Die Leichen sah man selten und schon gar nicht den Schuß, der war nur zu hören.
Bei meinen Kindern stellte ich dann eine gewisse Abgebrühtheit fest, im Gegensatz dazu weniger Mut für das echte Leben.
„… um das historische Material nicht zu verfälschen.“
Wie lange solcher Respekt vor dem Historischen wohl noch anhält?
An der Literatur (und an den Strassennamen) hat man sich ja schon wiederholt vergangen!
Prima Aktion, da spart man gleich neue Produktionen. Muss man schon nicht sowas anschauen, was ich kürzlich beim Zappen erwischte: „Bulls“ auf 13thstreet, wo fast alle Protagonisten Maske tragen und auch mit Maske sprechen. Gruselig.
Ich schaue schon lange und gerne Alpha Retro, wo überwiegend Reportagen aus den 60er bis 80er Jahren gesendet werden, manchmal auch älter.
Nicht nur die Themen aus damaliger Sicht und ein Rückblick auf alte Zeiten sind interessant. Mir hat es vor allem die ruhige Art der Sprecher und das Wirken lassen der Bilder angetan, die den Stil der früheren Dokumentationen prägten. Und der leise Humor, der oft anstelle heutiger Volkserziehung und Framing stand.
FILMKUNST
ohnegleichen, das sind Serien wie „Der Kommissar“ oder auch „Derrick“, vor allem im Vergleich mit dem politisch korrekten, devitalen Trash von heute. Der „Tatort“ fing Ende der 60-er ebenfalls hervorragend an mit dem bärbeißigen, immer sympathisch übelgelaunten Trimmel (Lieblingszitat: „Kannste das nicht selbst wegschmeißen?“) und fand dann seinen Höhepunkt in dem wohltuend kurz angebundenen Meister des Lakonischen, dem old school Gentleman Hansjörg Felmy (Kommissar Haferkamp).
Der Tatort von damals, das war bestes Kino, das waren realistische Feldstudien verknüpft mit spannender Handlung, ganz im Ideal des klassischen Anspruchs „prodesse et delectare.“ Den Tatort von heute anzuschauen ist so wie das Essen eines Tellers heißen Wassers: vorhersehbar wie die Abfolge der Wochentage, eine Art „Grünenparteitag mit Waffenschein“. Sich vor eine Waschmaschine zu setzen und der drehenden Trommel oder einem Eiszapfen beim Abtauen zuzusehen ist interessanter und trägt mehr glaubwürdige Action.
Filmperlen wie „Der Kommissar“ sind cineastische Klasse auf Höchstniveau, zum Zungeschnalzen, fast schon überirdisch gut. Ähnliches gilt selbst für den in den 80-ern von manchen als etwas schwülstig empfundenen „Derrick“: man sehe sich die teilnehmenden Schauspieler an. Das liest sich wie ein „Who is who“ der Burgschauspieler oder Grimme-Preisträger (als der Preis noch etwas wert war): Michael Heltau, Bernhard Wicky, Maria Schell, Evelyn Opela, Helmut Käutner, Peter Fricke, etc.
Wie gut, dass man nicht den ÖRR braucht, um diese Filmperlen zu sehen: sie stehen bei mir täglich auf dem Programm. Und glücklicherweise gibt es sie alle entweder auf DVD oder auf YT. Da sieht man mal, wozu die neuen Technologien gut sind. Es ist mir ziemlich egal, aus welch propagandistischen Motiven der einäugige ÖRR diese Filmschätze schändet, um old school-Zuschauer doch noch zu binden oder was auch immer.
„Der Kommissar“ kann nichts dafür, dass er einst und vielleicht jetzt wieder im ÖRR läuft.
So lange es so etwas noch gibt geht die Welt noch nicht ganz unter.
Derrick, wäre heute der erfolgloseste Kommissar aller Zeiten. Nach „Harry lad doch mal das Auto“, wären die Gangster längst über alle Berge. Ich sehe auch schon die zukünftigen Verfolgungsjagden vor mir. Hochspannung pur, wer erreicht als erster den Supercharger? Hält sich der Bankräuber an die Maskenpflicht? Ist Dr. No geimpft? Ist Hannibal Lecter auch ein Querdenker? Was macht Corona mit den X-Men? Mutante und Mutanten, kann das gutgehen? ?
Naja, ich weiß nicht ob die Gangster von heute so viel schneller sind als die von früher. Sie sind vermutlich schon dadurch gehandicappt, dass sie noch weniger lesen und schreiben können als ihre Vorgänger. Man sollte ihnen aber auch aus einem anderen Grund noch mehr aus dem Weg gehen, kann es doch sein, dass sie einem Vorträge über „klimaneutral“, „Gender“ und „LGBT“ halten.
Kompliment, Sie fassen in Worte, was ich schon lange dachte!
…….ermöglichen dadurch aber gleichzeitig einen originalgetreuen und lebendigen Blick auf das Leben in den 50er- und 60er-Jahren in Norddeutschland…..
Auf Zeiten, als der NDR noch nicht ganz so zum Propagandamedium verkommen war. als er nicht permanent belehrt und als eine Reschke noch ein feuchter Traum der Eltern war.
Was kostete damals die GEZ?
Unfaßbar, das muß rückgängg gemacht werden.
Dieses selbsternannte Archiv ist sofort zu löschen und wer sich das angesehen hat, sollte noch heute mit Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmung der Empfangsgeräte zu rechnen haben!
Ja. Wir werden uns die Augen ausweinen ob guter vergangener Zeiten, die auf ewig unwiderbringlich vorbei sind.
Es wird Absicht sein, dass sie uns den Vergleich zwischen gestern und heute aufdringlich zugänglich machen und alle bereits längst blinden Augen darauf stoßen, was inzwischen aus diesem Deutschland Merkels nicht revidierbar geworden ist.
Und täglich weiter wird. Menschen aus aller Welt und Baerbock ante portas. Dazu ein gefälliges BVG.
Da ich null Bock auf kontemporäres Volkserziehungsprogramm habe, gucke ich zu 80% alte Serien und Filme, alles schön gesammelt auf DVD von der Premiere-Restrampe ehedem oder aus dem Nachtprogramm. Viele großartige Filme, die seit manchmal 20 Jahren nicht mehr gezeigt wurden. Pidax sei Dank gibt es nun allerlei auch erstmals zu kaufen. Deshalb brauche ich keinen TV-Anbieter, für erwünschte Wiederholungen gibt´s Joyn und Mediatheken. Davon kaufe ich mir dann zB U.F.O., Okay S.I.R. oder die Maigrets mit Bruno Cremer. Zuschreibungen von Geschwätzwissenschaftlern bzgl. meiner Person und Einstellungen entspringen sowieso nur deren beengter Denkblase und daß sie mit ihrer übersichtlichen Selbstreflexion von sich auf andere trugschließen.
Ja, ja der ÖRR bringt die alten Klamotten aus der Kiste. Das ist was für das Cocooning der Deutschen. Schwelgen in der Nostalgie, Rollladen runter und in den nächsten Lockdown. So muss es sein. Wenn schon Quoten und Begeisterung sinken, dann so etwas. Wird die Gebührenerhöhung doch für die Pensionen und Prunkbauten (wie den WDR in Köln) gebraucht, so benutzt man die Retrowelle, um Kosten zu sparen. Quo vadis, Germania!