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Talsperre geöffnet oder nicht?

Flutwelle in Stolberg: Ein Konditor hat alles verloren und klagt an

19.07.2021

| Lesedauer: 5 Minuten
In Stolberg hat die Flutwelle die Innenstadt verheert. Ein Konditor, dessen Café zerstört ist, sagt: Die Betreiber der örtlichen Talsperre haben den größten Schaden zu verantworten, weil sie eine Staumauer zur Unzeit geöffnet hätten. Die weisen den Vorwurf von sich. Zweifel bleiben.

Der Konditor Helmut Steckmann aus Stolberg (NRW-Städteregion Aachen) ist Opfer einer zerstörerischen Flutwelle geworden. Seine Konditorfamilie führt das Geschäft in dritter Generation als Familienbetrieb, Großvater Urlich eröffnete es 1948, nun ist alles zerstört. Den Schaden beziffert Steckmann gegenüber TE auf dreihundert- bis fünfhunderttausend Euro. Steckmann wohnt nebenan, seine Eltern oberhalb des Cafés. Auf der Webseite der Konditorei Café Urlich stehen noch die Texte der Betreiber über ihre Arbeit. Sie berichten vom Backen von Hexenhäuschen auf der Stolberg Burg an Weihnachten. Das vermittelt Wohlbehagen und die Schönheit eines traditionellen Handwerks. Doch damit ist es seit jener Nacht des 14. Juli vorbei.

Helmut Steckmann gehört wohl nicht zu jenen, die angesichts der Zerstörung seines eigenen und des Werkes der Familie aufgeben – am Telefon wirkt er kämpferisch. Vor unserem Gespräch hatte er via Facebook dem NRW-Wasserverband einen erheblichen Vorwurf gemacht. Für Steckmann ist diese Katastrophe hausgemacht, das alles hätte nichts mit dem Klimawandel zu tun. Er richtet seine Wutrede an die Stolberger Mitbürger: „Das was in Stolberg passiert ist, hat nichts mit dem Klimawandel zutun.“ Es war, so klagt er, ein Fehler des NRW-Wasserverbands. Das Land oder der Bund müsse den Stolbergern ihren Schaden begleichen.

Über einen kleinen Umweg kommen wir an seine Handynummer, seine Frau nimmt ab und reicht uns weiter:

TE: Was ist passiert? Wie kommen Sie zu ihrer Behauptung im Facebook?

Helmut Steckmann: „Das ist ganz einfach, den ganzen Abend, wo es geregnet hat, war nur die Straße so leicht überschwemmt, so 20 bis 30 Zentimeter. Und plötzlich kommt nachts eine Flutwelle von zwei Metern durch die Stadt geschossen. Da haben die irgendwo eine Staumauer aufgemacht. Die sprechen sich gerade alle los davon: Nee, wir haben das nicht gemacht, wir müssen das Wasser hier ablaufen lassen, damit die Staumauer nicht bricht … Na gut, die wussten das schon eine Woche vorher, dass es so regnet. Da hätten die auch schon eine Woche vorher Wasser ablassen können.“

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Steckmann: „Am Nachmittag lief das Wasser langsam in die Rathausstraße hinein. Und dann wurde es bis zum Abend etwas höher, aber nicht so dramatisch, da wären wahrscheinlich nur die Keller vollgelaufen und nichts in die Läden rein. Danach, später, da kam mitten in der Nacht – so um eins, halb zwei rum – eine Flutwelle durch Stolberg, die wahrscheinlich alles zerstört hat. Wir standen am Fenster, meine Frau hat jede Viertelstunde ein Bild gemacht oder ein Video gedreht.“

TE: Sind sie versichert?

Steckmann: „Die Elementarschäden sind natürlich nicht versichert. Aber das sind auch keine Elementarschäden. Denn wenn ich vorsätzlich eine Staumauer öffne und damit die Stadt zerstöre – hier sind ja auch die … (Steckmann nennt hier diverse Werke und Unternehmen) und eine Bleihütte, die sind alle kaputt! Die sind alle zerstört, nicht nur unsere Geschäfte, die ganze Infrastruktur, Straßen, alles kaputt, hier ist nichts mehr los, können sie vergessen.“

TE: Konnten Sie denn schon mit den Zuständigen sprechen, denen Sie den Vorwurf machen?

Steckmann: „Nein. Aber der Bürgermeister sagte, die hätten nichts damit zu tun. Ich habe mit dem Bürgermeister von Stolberg gesprochen. Aber die reden sich alle raus.“

Steckmann erzählt weiter, der Stausee sei grob zwanzig Kilometer entfernt. Durch Stolberg fließe der Vichtbach, der sei aber noch nie – er lebe dort seit über fünfzig Jahren – übers Ufer gegangen. „Auch bei Starkregen nicht“, so der Konditor weiter, „da hat es schon eine ganze Woche geregnet, da ist der nicht übers Ufer gegangen.“

Weil es nachher noch wichtig ist, hier kurz die geografische Verlaufs- bzw. Lagebeschreibung des Vichtbachs (Zitat aus Wikipedia):

„In Roetgen erhält der Grölisbach rechter Hand Zufluss vom Roetgenbach und Dreilägerbach (nachdem dieser aus der Dreilägerbachtalsperre austritt), die alle in der so genannten „Roetgener Mulde“ ihr Quellgebiet haben. Ab der Einmündung des Roetgenbaches heißt der Grölisbach Vichtbach.“

Wir merken uns hier nur, dass der Vorläufer des Vichtbach aus der Talsperre austritt.

Der Schaden bei Steckmanns im Café ist total und der Vorwurf des Konditors an den NRW-Wasserverband gewichtig.

POLITIKVERSAGEN
Tagelange Warnungen vor der Flut – und keine politischen Reaktionen
TE fragt also bei der Wassergewinnungs- und aufbereitungsgesellschaft (WAG) Nordeifel nach, die für die infrage kommenden Talsperren zuständig sind. TE erwischt eine der beiden Pressesprecherinnen aber zunächst im Urlaub, sie verweist daher an die Kollegin, die sich zunächst bei den Fachleuten im Unternehmen schlau machen und dann zurückrufen will. Der Rückruf erfolgt innerhalb der ersten halben Stunde nach Anfrage. Die Pressesprecherin sagt, sie hätte ein paar Antworten für TE dabei, nämlich:

„Unsere Talsperre, die Dreilägerbachtalsperre, wir haben die zu keiner Zeit geöffnet. Die ist nicht Verursacher der Flut und auch nicht der Grund, warum die Vicht übergelaufen ist. Unsere Talsperre hat kein Wasser bewusst abgelassen. Wir haben im Prinzip das, was reingekommen ist … Wir haben niemals mehr abgegeben als wir aufgenommen haben. Die ist halt übergelaufen wie alle anderen Talsperren in der Region auch. Aber wir haben nichts geöffnet oder geflutet. Zum Thema Hochwasserschutz und Stauraum ist es so, dass es eine reine Trinkwassertalsperre ist. Das heißt, die ist nicht dafür geeignet und auch nicht dafür vorgesehen und auch nicht unsere Aufgabe, Hochwasserstauraum zu lassen. Und selbst wenn, bei den Massen, die an den Tagen runtergekommen sind, wäre es auch innerhalb von kürzester Zeit voll gewesen. Da hätten wir so oder so nichts machen können, aber wir haben keinen Zulauf geöffnet.“

TE: Also Sie würden sagen, die Wassermassen kamen einfach, weil die Talsperre schlicht ab einem bestimmten Zeitpunkt übergelaufen ist? Sie haben also nicht bewusst einen Ablauf zur Entlastung geöffnet, sondern die Talsperre überlaufen lassen?

Pressesprecherin WAG: „Es ist auch so, dass die Vicht nicht nur von der Dreilägerbachtalsperre gespeist wird, sondern von anderen Talsperren auch und von anderen Bächen und so weiter. Die läuft dann durch Stolberg durch und wird nicht nur durch unsere Talsperre gespeist. Also es ist nicht nur die eine, die an dem Tag dazu geführt hat, dass die Vicht übergelaufen ist. Es ist dann wirklich eine Kombination aus den Wassermassen, die einfach runtergekommen sind.“

Das heißt, man hätte das nicht im Vorfeld öffnen können, damit das etwas kontrollierter abfließen kann?

„Nein, das kann man nicht, weil das, wie schon gesagt, eine Trinkwassertalsperre ist. Die ist nicht dafür geeignet, vorher irgendwie Wasser abzulassen. Das ist unser Trinkwasserreservoir, das müssen wir auf einem gewissen Stand halten.“

Aber wenn die Talsperre fast überläuft, dürfte der gewisse Stand doch wohl da sein?

„Ja, aber die Talsperre ist nicht dafür vorgesehen, dass man einfach irgendwo aufmacht und Wasser ablaufen lässt.“

Sie meinen rein technisch sei das nicht möglich?

„Genau.“

Es gab dann einen bestimmten Moment wo das Wasser einfach übergelaufen ist?

„Genau.“

Hier zur Erklärung der technischen Funktion der Dreilägerbachtalsperre (Zitat Wikipedia) und im speziellen zur dortigen Hochwasserentlastung: „Die Hochwasserentlastung befindet sich seitlich am linken Hang und bestand vor der Sanierung aus fünf Hebern mit in ihrer Höhe versetzten Öffnungen und einer Wehrklappe. Seit der Sanierung gibt es eine neue Hochwasserentlastung mit einem im Stauraum stehenden runden Überfalltrichter mit einer angeschlossenen Schussrinne.“

Die Sanierung der Talsperre von der hier die Rede ist, fand zwischen 1990 und 1993 statt. Und vor dieser Sanierung gab es demnach eine Hochwasserentlastung mit Hebern und Klappen, anschließend einen Überfalltrichter. Hat nun die Schussrinne oder der überlaufende Trichter Stolberg überflutet oder mit überflutet?

Wieder die Pressesprecherin WAG: „An dem Tag sind alle Bäche, sind alle Talsperren, ist alles einfach übergelaufen. Und so ein Unwetter ist ja dann zu einem gewissen Teil höhere Gewalt. Und da können wir natürlich auch nichts machen, wenn die Wassermassen von oben kommen. Wir haben dann ja auch keine Möglichkeiten, außer die einfach überlaufen zu lassen. Was anderes können wir nicht machen.“

Hätte man es im Vorfeld steuern können?

„Nein, das hätte man bei den Massen nicht steuern können. Und die Trinkwassertalsperre hat auch keinen Ablauf.“

TLäuft denn da aus ihrer Talsperre sonst kein Wasser ab regulär in den Bach?

„Nein, das wird ja entnommen und gefiltert für die Trinkwasserversorgung.“

Aber woher nimmt der Vichtbach dann sein Wasser?

„Keine Ahnung …(…)“

TE: Das Talsperrenwasser ist dann dazugelaufen?

Pressesprecherin WAG:

„Genau.“

Zwei Meinungen also zu einer Katastrophe: Einerseits der Konditor, der alles verloren hat und seit 50 Jahren im Ort lebt und so etwas hier zuvor nicht im Ansatz erlebt hat. Ein Konditor, der dem Wasserverband die Schuld gibt, zu einem bestimmten Zeitpunkt massiv Wasser abgelassen zu haben und so die Flutwelle produziert zu haben, die Stolberg zerstört hat. Auf der anderen Seite die Betreiber einer Talsperre, deren Pressesprecherin meint, so etwas wäre technisch gar nicht möglich, die Talsperre war voll und lief dann einfach über. Jetzt müssen unabhängige Experten diese furchtbare Nacht genau analysieren und ermitteln, wie die Katastrophe zustande kam.

Für den Konditor und viele andere Eigentümer von ganz oder teilweise zerstörten Unternehmen steht jetzt alles auf dem Spiel. Verschärfend hier: Armin Laschet hat schon 2019 die Soforthilfen genau für solche Katastrophenfälle ersatzlos gestrichen. Höhere Gewalt oder gibt es Verantwortliche?

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95 Kommentare

  1. Die Wehebachtalsperre und die Dreilägerbach-Talsperre haben keine Anzeichen von Überfüllung (weil es auch hier gar nicht so viel geregnet hat) oder Entleerung. Ich war selbst dort. Wenn man den Vichtbach bis zur belgischen Grenze geht, kann man an der in der Natur hinterlassenen Spuren erkennen, daß die Wassermassen von Belgien kamen. Es scheint so, als ob man dort für die Flutwelle sorgte, denn es war eine Flutwelle mit unbändiger Kraft die zu den Schäden führte, nicht nur der regenbedingte Pegelanstieg. Insofern war das Ganze m. E. Vorsatz und einige Leute müssen davon gewusst haben https://www.grenzecho.net/59213/artikel/2021-07-19/hat-man-der-eupener-wesertalsperre-nicht-rechtzeitig-reagiert . Es ist unentschuldbar, dass man die Leute hier nicht gewarnt hat (wofür haben wir die Sirenen?). Man hätte die Flutwelle auch an der Grenze mit Flußbarrikaden brechen können (also Flutung der landwirtschaftlichen Flächen anstatt der Städte, notfalls mit Unterstützung durch Militärhubschrauber) sodaß einerseits die Flut-/Druckwelle in der Nacht nicht entstanden wäre und man damit die Wassermengen reduziert hätte. Damit wären die größten Schäden in den Ortschaften vermeidbar gewesen, wenn man das gewollt hätte. Ziel war aber wohl eher den maximalen Schaden entstehen zu lassen, damit das Klimawandelnarrativ weiter bedient werden kann und damit man für den Wahlkampf „schöne Fotos“ machen kann.

  2. Wasserwirtschaftsingenieur hier. Bin zwar kein Experte für Talsperren und kenne die Dreilägerbachtalsperre selbst nicht. Aber dennoch Folgendes: tiefere Seen und Talsperren bilden im Sommer eine stabile Wasserschichtung aufgrund des Temperatur- bzw. Dichtegradienten über die Tiefe aus. In der oberen Schicht des Wassers, dem sogenannten Epilimnion, befindet sich wärmeres Wasser, im Hypolimnion (unten) kaltes Wasser bis 4°C. Dazwischen liegt die Sprungschicht oder Metalimnion mit einem sehr steilen Temperaturgradienten. Strömt im Sommer bei einem Starkregenereignis Wasser mit einer Temperatur von z.B. 15°C ein, wird sich dieses im Epilimnion oder Metalimnion einschichten. Dieses Wasser enthält viele Schwebstoffe (ggf. auch erhöhte Keimzahlen) und kann unter Umständen nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand als Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung genutzt werden. Bei gefüllter Talsperre „schwimmt“ dieses Wasser quasi über das Hypolimnion hinweg und verlässt die Talsperre über die Hochwasserentlastung, ohne die tieferen Wasserschichten, aus denen die Trinkwasserentnahme erfolgt, zu verunreinigen. Wird nun das Wasser einerTrinkwassertalsperre, die nicht für den Hochwasserrückhalt vorgesehen ist und nicht dementsprechend bewirtschaftet wird, vor einem Starkregenereignis in großem Stil abgelassen, um Puffervolumen zu schaffen, füllt sich die Talsperre mit dem stark verunreinigtem Wasser, wodurch die Trinkwassersorgung gefährdet werden könnte. Ob dies auch auf die Dreilägerbachtalsperre so zutrifft, kann ich nicht beurteilen. Ohne genaue Kenntnisse der komplexen hydrologischen und wasserwirtschaftlichen Sachverhalte sollte man jedoch vorsichtig sein, den Verantwortlichen vorschnell fahrlässige oder gar vorsätzliche Schädigung Anderer vorzuwerfen.
    Ich erinnere mich noch an eine Vorlesungsstunde zu dieser Thematik während meines Studiums . Der Professor (Limnologe) berichtete über die Kritik an der sächischen Landestalsperrenverwaltung beim Hochwasser 2002, weil man damals ebenfalls auf die Ablassen bestimmter zur Trinkwasserversorgung dienender Talsperren verzichtet habe. Der Prof. war der Meinung, dass den Verantwortlichen stattdessen eine Auszeichnung hätte verliehen werden sollen, da durch deren Handeln ein Kollaps der Trinkwasserversorgung vermieden worden sei.

    • Danke für den Einwurf, aber diese Talsperre ist nur ein Baustein im Talsperren-Verbundsystem und hätte auch einige Zeit aus dem laufenden Betrieb genommen werden können bis sich die Wasserschichten beruhigt hätten.
      http://www.wag-nordeifel.de/wassergewinnung/unsere-talsperren/
      Desweiteren hebt man dort auch die modernen Filteranlagen hervor und informiert über den Betrieb mehrerer Wasserwerke in der Region.
      Details zu den Entnahmeeinrichtungen der Talsperren findet man im Wasserversorgungskonzept der Stadt Herzogenrath, Mitgesellschafterin der enwor die wiederum zur Hälfte an der Wassergewinnungs- und –aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH beteiligt ist als Talsperrenbetreiber.
      https://service.herzogenrath.de/dienstleistungen-a-z/-/egov-bis-detail/dokument/78572/download?_9_WAR_vrportlet_action=bisview-dienstleistung-show
      Zwischen oberer, mittlerer und unterer Entnahme liegen je 5m Höhenunterschied.
      Zum Kollaps der Trinkwasserversorgung, wir haben hier nun einen Kollaps der Infrastruktur. Strom, Wasser, Kommunikation, Nahversorgung, Industrie, Verkehrswege…

      • Besten Dank für den Link zum Wasserversorgungskonzept von Herzogenrath mit den Plänen der Talsperre. Ich hatte das gestern schon im Internet vermisst. Durchaus vorstellbar, dass aufgrund des Verbundsystems, der vorhandenen Aufbereitungsmöglichkeiten und der verschiedenen Entnahmehöhen ein Zusammenbruch der Wasserversorgung hätte vermieden werden können (s. auch Kap. 4.1 des WV-Konzeptes). Dennoch sollte aus meiner Sicht bedacht werden: jede Talsperre wird zu bestimmten Zwecken gebaut und bewirtschaftet. Im Gegensatz zur Wehebachtalsperre sind die Kalltalsperre und die Dreilägerbachtalsperre ausschließlich für die Trinkwassergewinnung vorgesehen. Vermutlich gibt es für diese Talsperren daher gar kein Konzept, wann und wie im (Extrem-)Hochwasserfall in diesen Talsperren Stauvolumen zu schaffen wäre.Das Ablassen größerer Volumina braucht eine ausreichende Vorlaufzeit. Dementsprechend ist eine rechtzeitige und ausreichend gute Niederschlags-/Abfluss-Prognose für das Einzugsgebiet erforderlich, um das notwendige Puffervolumen schaffen und das Ablaufregime korrekt steuern zu können. Wie wir wissen, sind Niederschlagsprognosen nicht immer zu 100% korrekt und werden mit größerem Prognosezeitraum immer ungenauer. Wird zu wenig Puffervolumen geschaffen und die Talsperre bei anschwellendem Zufluss zu früh geschlossen, ist sie voll, bevor der Hochwasserscheitel erreicht ist und der maximale Zufluss wird dann praktisch 1:1 weitergegeben. Wird aus Vorsicht zu viel Puffervolumen geschaffen oder es kommt weniger Regen als prognostiziert, kann ein Problem für die Trinkwasserversorgung entstehen.Das Verbundsystem hat ein großes Verteilungsgebiet, inkl. Großstädten wie Aachen. Wenn ein potentieller Kollaps der Trinkwasserversorgung der nun tatsächlich erfolgten Zerstörung der Gesamtinfrastruktur in Stolberg und Umgebung gegenüber gestellt werden soll, ist zu bedenken, dass bei Ersterem im worst case möglicherweise Hunderttausende ohne Trinkwasserversorgung wären. Des Weiteren gibt es für den Betrieb einer Talsperre rechtliche Vorgaben, wie z.B. die Mindestabgabemenge oder den min. oder max. Hochwasserstauraum.
        Für den sehr plötzlichen Anstieg des Abflusses gäbe es für mich auch noch eine andere Erklärung als das Öffnen des Grundablasses. Die Talsperre war vor dem Hochwasser vermutlich nicht randvoll. Mit zunehmendem Zufluss füllte sie sich jedoch und bei beginnender Entlastung wird der nun schon recht hohe Zufluss mit sehr kurzer Anlaufzeit und geringer Dämpfung abgegeben.
        Hätten die Verantwortlichen letzte Woche ohne durchdachtes Konzept auf eigene Faust entschieden, die Talsperre abzulassen, wären Sie vielleicht als Helden gelobt worden, die Stolberg vor einer Katastrophe bewahrt hätte. Hinterher ist man immer schlauer und es ist gut denkbar, dass der Gesamtschaden unter Umständen geringer gewesen wäre, hätte man die Dreilägerbachtalsperre rechtzeitig abgelassen. Wäre es aufgrund der eigenmächtigen Entscheidung aber schief gegangen, der Regen weniger stark als prognostiziert ausgefallen und die Wasserversorgung von Aachen in die Knie gegangen, wäre hingegen der Staatsanwalt zu Besuch gekommen…
        Diese Gedanken sind Spekulationen, dies gilt m.E. jedoch auch für die Behauptung, der Wasserverband hätte während des Hochwassers den Grundablass geöffnet. Es wäre sicher sinnvoll, wenn der Verband nochmal detailliert selbst erklären würde, aus welchen technischen Gründen denn genau ein anderes Handeln nicht möglich war. Die Pressesprecherin, sicher eine Nichttechnikerin, schien mir mit den Fragen überfordert.

  3. Solange eine menschengemachte Talsperre funtioniert, ist es prima Erfindung der Menschheit, ähnlich wie den Biberbauten.

    Kommt aber eine einmalige Wettersituation (vielleicht alle 100 Jahre) dazu, – werden diese Talsperren zum Alptraum.für die Anwohner, die unterhalb dieser Talsperre liegen.

    Die Wehebachtalsperre (um die müsste es hier gehen) – hat über 20 Wasserzuläufe – aber eigenartig nur EINEN !!! Ablauf, – das die Anwohner unterhalb der Talsperre das sogar wissen müssten, – was passiert, wenn …

    • Sie vergessen: Ihre 20 Zuläufe in die Talsperre wären dort unten, wo die Talsperre aufhört (wo die Sperre steht), auch nur noch ein Ablauf. Da die ganzen Zuflüsse weiter unten im ehemaligen Tal (da wo jetzt Stausee ist) eh zusammengeflossen wären.

    • Hier im Beitrag ist die Dreilägerbachtalsperre gemeint.

  4. Nichts ist unmöglich in Deutschland 2021, auch eine unfähige Pressesprecherin. Vollkommener Blödsinn ihre Angaben, als ortskundiger Bürger kenne ich sowohl den Überlauf als auch den Grundablass. Beides sehr gut einsehbar zB als Fußgänger.

    Nichtsdestotrotz haben das Tal der Vicht und das Ahrtal auffällige geografische Gemeinsamkeiten, die wohl genau deshalb zu ähnlich schlimmen Verlauf und resultierenden Folgen geführt haben.

    Nur im Ahrtal weiß ich bisher nichts über eine aufgelassene Talsperre.

  5. Alle Daten sind bekannt um zu verifizieren ob das stimmt mit dem vielen Wasser, das angeblich nicht aufzuhalten war:

    • Regenmenge – wissen wir aus dem Wetterbericht
    • Fläche des Stausees * Höhe der Staumauer – Wikipedia
    • Fläche des Einzugsgebietes – schwerer unabhängig zu schätzen – aber das muß auch zu machen sein

    Ich bin überzeugt, daß Gebietskörperschaften diese Informationen haben. Wir sollten sie nach dem Informationsfreiheitsgesetz von denen abfragen.
    Damit könnte man die Frage beantworten: Wir erwarten Starkregen von xxx mm.

    1. Um wieviel Meter müssen wir den Pegel in unserer Talsperre senken, damit sich der Überlauf in vertretbaren Grenzen hält?
    2. Wann müßten wir damit anfangen?

    Es ist natürlich eine Abwegungsfrage, wenn man hingeht und präventiv so schnell Wasser abläßt, daß unten Teile überschwemmt werden – aber Nichtstun führt zum Totalschaden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß soetwas in Deutschland nicht schon seit 100 Jahren bis ins letzte Detail geregelt ist.

    Wie gesagt – es gibt ein Informationsfreiheitsgesetz in Deutschland (gab es bei der „Jahrhundertflut“ in Sachsen noch nicht …)

  6. Frage: „Wo kommt das Wasser unterhalb eurer Talsperre her“ Pressesprecherin: „Keine Ahnung“ – oh je.
    Jede Talsperre, die ich kenne, hat unten einen Abfluß – wie sollte man sonst das Wasser ablassen können, wenn z.B. die Staumauer renoviert werden muß.
    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß das „nicht möglich“ ist – außer die haben da eine neue automatische Steuerung eingebaut, die das ohne zweimal Nachfragen bei allen übergeordneten Hierarchiestufen einschließlich den Nachhaltigkeitsbeauftragten usw. verhindert.
    Talsperren wurden übrigens genau für den Zweck des Hochwasserschutzes gebaut – Trinkwasser war immer die zweite Aufgabe. Ich würde einmal meinen, die BWLler beim Zweckverband werden sich den Wert des Wassers in der Talsperre ausgerechnet haben und sich gesagt haben: wir wissen zwar, daß es regnen wird – aber Assets in Höhe von xxx EUR dürfen wir nicht einfach den Bach runtergehen lassen. Für Flutschäden haften wir nicht – da wir unsere Pressesprecherin gebrieft haben, daß wir eine Trinkwassertalsperre sind. Nicht zuständig.
    Das sind übrigens keine bösen gierigen Kapitalisten sondern meist Zweckverbände von Gemeinden, die solche Anlagen betreiben. Für den Schaden haften auch sie nicht. Sie zeigen dann weinende Flutopfer im Staatsfernsehen und schwupp zahlen die anderen dafür.

  7. Ich weiss ehrlich gesagt nicht was es da zu rätseln oder zu spekulieren gibt. Das ist grösstenteils eine künstlich herbeigeführte Katastophe und Schaden durch Unterlassung um die klimawandelangst bei den Menschen noch mehr in Fahrt zu bringen. Damit mandieses Land und seine Menschen noch schneller unter totale Kontrolle bringen kann und noch schneller und besser ausnehmen kann. Die Menschen die dabei ihre Finger im Spiel haben und auch diejenigen die das für ihre klimazwecke instrumentalisieren ekeln mich einfach nur noch an

    • Zuzutrauen ist es denen – vielleicht nicht einmal ausgesprochen sondern stillschweigend „für die Gute Sache“

  8. Im Grunde sagt diese Pressesprecherin nichts anderes als:
    „Jo, wir wußten, dass da was kommt. Aber wir haben nix gemacht. Weil, da kann man nix machen. Und wenn man nix machen kann, ist man auch nicht schuld.“
    Habe ich das in etwa korrekt zusammengefasst?
    Und:
    Das Leistungen im Katastrophenfall von Laschet ersatzlos gestrichen wurden, wußte ich nicht.
    Gibt es überhaupt noch Meldungen in Deutschland, die im Zusammenhang mit Politik und Wirtschaft positiv sind? Ich glaube nicht. Denn diese Politik der großen Koalition mit besonderem Augenmerk auf grün und sozialistisch ist seit Jahren einfach nur noch grottenschlecht.
    Es gibt ja immer Wellen – so ca. alle sieben Jahre gehts rauf und runter. Aber seit der GroKo mit der grünen, DDR-U-Boot-Kaiserin geht alles, aber auch wirklich alles, grandios und sprichtwörtlich den Bach runter.

    • Yep. So stimmt es, ihre Zusammenfassung. Evtl. noch ergänzt um: „Und selbst wenn wir was gemacht hätten, hätte es nichts genützt. Deshalb haben wir nichts gemacht“

  9. Das kann eine Pressesprecherin nicht leisten. Das muss eine Untersuchungskommission aus Experten machen. Die muss man aber einsetzen WOLLEN.

  10. Wie am Namen zu erkennen ist bin ich mit der Vicht im Bereich Stolberg vertraut und lebe seit über 40 Jahren hier. Das Bachbett im Bereich der Innenstadt haben wir als Kinder öfters erkundet.
    Alle grösseren Industriebetriebe sind schwer getroffen, bzw. nahe am wirtschaftlichen Totalschaden. Einen überfluteten Hüttenbetrieb, ein Walzwerk, eine Floatglasanlage die abgesoffen und die Glasschmelze erstarrt ist wird man nicht in fünf oder sechs Monaten wieder in Betrieb nehmen. Rund 2800 Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit wie heute WDR2 vermeldete. Wir haben auch einen Schaden im unteren 6-stelligen Bereich (ohne Umsatzausfall) zu beklagen.
    Man befürchtet hier dass einige Werke „kalt“ geschlossen werden nachdem dort erst im letzten Jahr umfangreiche Reparatur- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt wurden.
    Meine Beobachtung in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli, von der Brücke Kreuzung Europastrasse / Eisenbahnstrasse, war ein normal dahinplätschernder knöcheltiefer Bach in seiner 3,5m breiten Rinne. Das (zugewachsene) Bachbett ist dort über 10m breit und geschätzt 2,5m tief. Google und andere Dienste geben eine gute Übersicht. Die später dort durchlaufende Flutwelle setzte die Eisenbahnstrasse vermutlich 1,50m unter Wasser!
    Zu diesem Zeitpunkt war mir die Warnmeldung über soziale Medien bereits bekannt und auf der Karte einer Wetter-App (Windy) sichtbar. Ich war über den niedrigen Wasserstand der Vicht verwundert, wenn die Talsperre (Einzugsgebiet rund 23km², mehrere künstliche Zuleitungen) Wasser zugeleitet hätte um Stauraum zu schaffen wäre dies sehr gut sichtbar gewesen.
    Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt die Rurtalsperren, auf der Twitterseite wird die Abgabemenge ab Becken Heimbach veröffentlicht. Auch dort ist zu sehen dass die Abgabemenge erst erhöht wird als die Katastrophe schon begonnen hat! Screenshot der Seite ist angefertigt um nachträglichen Manipulationen und Löschungen vorzubeugen!
    https://twitter.com/hydrometriewver?lang=de

  11. Sie meinen dass die Doppelpunktinen nicht in der Lage wären was tun. außer ihre Opferrolle auszunutzen? Da ist etwas dran.

  12. Nach allen den Jahren wo die Behörden immer mehr gelogen haben, glaube ich kein Wort. Da hat vlt tatsächlich jemand was getan. An die Wahrheit werden wir nicht kommen bis jemand anderer, der dabei auch war, es sagt, dann entlassen wird und bei Gericht klagt. Vlt kommt dann etwas Licht an die Sache. Dieser Staat hatte mal feste Fundamente. Mittlerweile sind sie aber durch Lügen und Zensur ersetzt worden.

    • Es gibt das Informationsfreiheitsgesetz. Es muß nur jemand fragen, der betroffen ist (wird sich finden)

  13. Weiss nicht, ob der Hinweis helfen kann: aber die Biggetalsperre (Sauerland, Kreis Olpe) soll bereits sonntags vor dem Starkregen Wasser abgelassen haben. Die Bigge ist ebenfalls Trinkwasserreservoir, und zwar auch für das Ruhrgebiet. Diese Talsperre ist nicht gerade klein

    • Die haben genau das getan, wofür sie seit über hundert Jahren verantwortlich sind.

      • Ja. Trinkwasser sichern, aber auch ein Überlaufen der Talsperre möglichst verhindern. Ich kann nur mutmassen, aber die Betreiber der Biggetalsperre haben den Wetterbericht wohl ernster genommen und kontrolliert vorher Wasser abgelassen…

        Ich bin kein Wassertechniker, aber die Aussagen dieser Pressesprecherin sind unglaublich daneben.

  14. Es wird immer wieder berichtet von einer Flutwelle von mehreren Metern Höhe ,die nach Mitternacht aufgetreten wäre ,wo die meisten schon schlafen.Wenn eine Talsperre überläuft ,dann gibt es keine Flutwelle sondern ein erhöhtes Aufkommen.Alles deutet daraufhin ,daß Schleusen geöffnet wurden und das auch noch um Mitternacht ohne Warnung der Bevölkerung.Der Verdacht liegt jedenfalls nahe ,daß das entweder grob fahrlässig oder noch wahrscheinlicher absichtlich ausgeführt wurde und dabei Menschenleben und hohe Sachschäden bewußt in Kauf genommen wurden.Es ist auf jeden Fall anzuraten Anzeige wegen dieses Verdachts zu erstatten.Die Justiz muß dann zwangweise ermitteln ,obwohl sie das wegen der Todesfälle eigentlich automatisch machen müßte.Aber das ist heute nicht mehr so sicher.Der AfD rate ich den Fall aufzugreifen und sich der Bürger anzunehmen.Sie kann dabei nur gewinnen.

  15. Und das speziell bei dieser Richterschaft, die sind doch (mit wenigen Ausnahmen) voll auf Linie.

  16. Hier in Dummland ist doch niemand mehr für irgendwas verantwortlich. Da weiß doch die rechte Hand nicht, was die linke macht. Inkompetenz wohin man schaut.

    • Gestern einen Kommentar in der B Zeitung (online), herrlich wie der Klaus Strunz ablässt.
      Ich habe GB in den späten 60 und 70 erlebt, der Abstieg und die Selbstüberschätzung bedingt aus „glorreichen“ Zeiten. Dschland scheint mir auf einen ähnlichen Weg zu sein.

  17. Da kann man dem Konditor und anderen Geschädigten aus Stolberg nur raten eine Interessengemeinschaft aufzumachen. 2-3 unabhängige Hydrologen zu finden, technische Gegebenheiten der Wehre begutachten zu lassen, Pegelstände zu bekommen, dann ggfs. klagen. Auf die 200.000 € für die Hydrologen kommt es dann auch nicht mehr an. Wenn sich 5-15 Geschäfte / Firmen zusammentun ist es nicht viel Geld.

    Kann ich mir nicht vorstellen dass da kein Grundablauf war oder ist. Könnte z. B. sein das sich da viel Totholz, Schlamm usw. ansammelt.

  18. Ich hab zwischenzeitlich mehrfach gehört, dass Katwarn gewarnt hätte. Und genau dort seh ich das Problem. Katwarn hat in der Vrgangenheit bei jedem blöden Regen, bei etwas mehr Wind und bei jedem zweiten Gewitter gewarnt. Diese Warnungen konnte niemand mehr Ernst nehmen! Wenn auch die Talsterrenbetreiber so unter Dauerwarnungen „glitten“ haben, dann haben die Warnungen auch nicht mehr Ernst genommen, verständlicherweise …
    Vielleicht sollte man mal aufhören wegen jedem Sch… zu warnen, damit dann Warnungen wieder ernst genommen werden können.

    • Ich habe Katwarn schon lange für 2 Postleitzahlen und kann mich nicht erinnern, wann es das letzte mal getutet hätte. Auch kein Probealarm – was es da wohl geben wird.

  19. Naja, man hat gewusst, dass das Unwetter kommt, man hat gewusst, dass die Sperre voll ist und dass man vorsorglich Wasser ablassen muß.

    Aber heute ist es eben so, wie es in der DDR war: Keiner traut sich, eine Entscheidung zu treffen. Da gibt es ein Gremium, wo zwei Drittel der Leute fachfremd sind, aber was mitzuschwätzen haben (Soziologen, Verwaltungswirte, Sekretärinnen, Pressesprecher usw) und in dem jeder die Hosen voll hat, eine Verantwortung zu übernehmen und dann kommt halt dabei raus, dass man gar nichts tut und lieber hofft, dass das Unwetter ausbleibt.

    Wenn es dann doch kommt, sind alle verzweifelt darum bemüht, die Tatsachen zu leugnen oder die Schuld von sich zu weisen und einem anderen in die Schuhe zu schieben.

    • In der alten DDR war es, wie richtig bemerkt, üblich Verantwortung nach „oben“ durchzureichen. Allerdings einen solchen Schnitzer hätten die sich nicht geleistet. Dafür waren auch in den 70er und 80er Jahren – genau wie im Wesen – noch Verantwortliche vom alten Schlage vorhanden und keine Woke Mischpoke von heute.

  20. Gedanken: Bilder sagen mehr als Worte!
    Nur mal so: 100 l. Wasser auf einen QM. Also 10 cm hoch auf diesem QM.
    Das macht noch kein Problem!
    Regen-Wasser muss sich sammeln und dann braucht es nur noch ein Gefälle.
    Das Eindringen in den Untergrund, um diesen auszuspülen, braucht einen Zugang, z.B. einen defekten Abwasserkanal.
    Übersättigung der obersten Erdschichten? Baugrund = Sand/Kies

    • Jetzt brauchen wir noch die Größe des Stausees im Verhältnis zum Einzugsgebiet…

  21. Ich würde bei jedem Betroffenen, der sich beklagt, fragen: Glaubt er an die Klimareligion? Was hat er gewählt?

  22. Sowohl bei Kachelmannwetter als auch beim DWD wurde Tage vor dem Ereignis vor genau dem gewarnt, was denn dann auch wirklich eingetreten ist.
    Und zwar ziemlich exakt auch genau für die schlußendlich schwerst getroffenen Gebiete. Warum wurden im Vorfeld keine Maßnahmen ergriffen und warum wird dies nirgendwo thematisiert ?

  23. Derartige Vorgänge sind keinesfalls neu und standen mindestens im Falle der Hochwasser in Sachsen und Thüringen 2013 bereits im Raum. Bekannt ist, dass damals wenigstens die Talsperren Malter (Rote Weißeritz), Pöhl (Trieb), Pirk (Weiße Elster) sowie Bleiloch und Hohenwarte (Saale) bis auf den letzten Drücker im Vollstau gehalten wurden. Besonders harsch war wohl der Fall der Talsperre Pöhl, die gemeinsam mit der Talsperre Pöhl in die Weiße Elster entwässert: Die Pöhl wurde in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2013 abgelassen, um die Staumauer zu entlasten und ein Überlaufen der Talsperre zu verhindern. Allerdings geschah dies bei Starkregen und zu einem Zeitpunkt, als die Talsperre Pirk bereits überlief. Es gilt mittlerweise als sicher, dass dieser Vorgang maßgeblichen Anteil an den verheerenden und damals seit fast 60 Jahren schwersten Überflutungen des Tales der Weißen Elster hatte. Seitdem werden die Pegel der Sperren auch frühzeitig herunterreguliert.

    • Sorry, Schreibfehler: „…,mit der Talsperre Pirk in die Weiße Elster entwässert…“ muss es heißen.

  24. Noch ein Nachtrag: „Der Ruhrverband hat nach dem flächendeckenden Absinken der Pegelstände im Ruhreinzugsgebiet damit begonnen, die Füllstände seiner Talsperren im Sauerland kontrolliert zu reduzieren.“
    Also hier geht das mit dem reduzieren sehr wohl.
    Allerdings schieben sie gleich wieder hinterher:
    „Am Pegel Hattingen, der am Donnerstagmorgen zum
    ersten Mal seit vollständiger Verfügbarkeit des Talsperrensystems vor über 50 Jahren einen Wasserstand von etwa sieben Metern erreicht hat, betrug der Durchfluss in der Spitze gut 1.200 Kubikmeter in der Sekunde. Ohne die Talsperren des Ruhrverbands wären es über 1.400 Kubikmeter gewesen, die zu noch höheren Schäden hätten führen können. Insgesamt wurden zwischen Mittwochmittag (14.7.) und Donnerstagnacht (15./16.7.) rund 15 Millionen Kubikmeter Wasserin den Talsperren zurückgehalten.“
    Das passt aber nicht zur Pressemitteilung vom 9.Juli, da hatten sie nämlich schon Höchstand, Oberlippe Unterkante. Wie haben die das gemacht noch zusätzliche 15 Mio. Kubikmeter zurückzuhalten über Nacht und trotzdem wurde die Ruhr zum Missisippi?

  25. Wenn diese Konditorei in Stoltenberg dort seit 1948 existiert und zuvor noch nie von solchen Flutwellen zerstört wurde, dann müssen Fehler gemacht worden sein. Denn ich bin 1949 geboren und kann mich an etliche Hochwasser erinnern. An Sommermonate, in denen es auch tage- ja wochenlange sintflutartige Regen gegeben hat.
    Einfach furchtbar, was diesen Menschen passiert ist.

  26. Aus ingenieurtechnischer Perspektive kann das so wie die PRÖ Mitarbeiterin den technischen Kontext darstellt gewiss nicht sein. Ohne zugegeben die Situation dort exakt zu kennen: Jede Talsperre- und das ist eine Regel, sollte und muss einen Grundablass besitzen, um das gestaute Wasser abzulassen, weil ohne diese Vorrichtung, keine Instandsetzung oder Reparatur der Staumauer möglich ist.
    Deshalb sitzt diese Vorrichtung meist im Sockelbereich der Staumauer. Ein einfacher Überlauf ohne Regelung, wie da angedeutet,könnte zudem die Statik der Mauer im Bereich der Mauerkrone gefährden. Nachhaken lohnt. Technische Details zu allen ca. 370 deutschen Staumauern gibt es auch über ICOLD.
    Der technische Begriff „Talsperre“ wird zudem über die Menge des gestauten Wassers und die Höhe der Staumauer/ des Dammes definiert. Das ist zwar selbst in den Bundesländern nicht einheitlich geregelt, in der Regel bewegt sich diese Höhe des Sperrwerks jedoch zwischen 5-10 und mehr als 15 Metern.
    Die Dreilägerbachtalsperre erfüllt diese Kriterien locker, mit 4,25 Millionen Kubikmetern Fassungsvermögen und 38 Metern Höhe des Absperrbauwerks. Diese Talsperre ist von dem Aachener Ingenieur Otto Intze entworfen, der dieses Prinzip als Bauart erfand. Und alle Intze-Talsperren haben nach meinem Wissen einen direkten Ablass.

  27. Auf der Seite des Bloggers Danisch berichtet ein Leser, dass der Grundablass zumindest der Steinbachtalsperre seit geraumer Zeit defekt bzw. verstopft gewesen sei und dass ein Dammbruch drohte, da das Wasser unkontrolliert über die Dammkrone lief. Ich kann den Bericht nicht verifizieren, halte aber die Aussage des NRW-Wasserverbandes, dass man Trinkwasserreservoirs nicht rechtzeitig über Überläufe o.ä. ablaufen lassen kann für recht unglaubwürdig. Fakt ist, dass zum einen die grüne Politik mit ihren Naturzerstörungen, Waldrodungen und speziell mit Versiegelungen durch Windkraftanlagen und Solarfarmen samt Zuwegungen, sowie den verdichteten Biomassenkulturen, wie Maisfeldern etc. eine vielfältige Gefahr für Flora und Fauna darstellt. In diesem Fall war es die Überschwemmung, in anderen ist es die Erwärmung und die Bodenerosion durch Austrocknung mit Vernichtung von Tier- und Pflanzenwelt. Im Weiteren ist die ganze Infrastruktur des Landes heruntergekommen. Nicht nur Straßen, Brücken, Schulen, Universitäten und das Internet sind marode, sondern anscheinend auch die Sicherheitseinrichtungen der Talsperren, die Kanalisation und der gesamte Katastrophenschutz. Geld geht zu Hauf nach Italien, nach Frankreich, in die EU, wird für Migration, für NGOs und sonst was verpulvert. Nur das eigene Haus wird nicht instandgehalten. 16 Jahre Abrissbirne aus der Uckermark haben eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Nicht nur, dass Demokratie, Rechtsstaat, Grundgesetz und gesellschaftlicher Zusammenhalt kaputt sind, nein – jetzt laufen auch schon die Talsperren über. Jetzt Klima und Co2 zu rufen ist blanker Zynismus gegenüber den Opfern und eine mehr als dümmliche Ausrede. Und wenn die Grünen im Herbst mit an die Macht kommen, wird es alles noch viel schlimmer werden. Ich war nie religiös, glaube aber, dass uns jetzt nur noch Gott helfen kann. Selbst werden die Deutschen es ja nicht anpacken und die Alliierten kommen diesmal auch nicht mehr.

    • Flächenversiegelung durch WKAs ist ein Interessanter Aspekt, in unmittelbarere Nähe zur Talsperre (ca. 1,5km) befindet sich nordwestlich oberhalb des Vichtbaches der „Windpark Münsterwald“ mit sieben Anlagen, Nabenhöhe 140m.

      • Der „Windpark Münsterwald“ ist doch der, dessen Fläche lustig und unbehelligt gerodet wurde, als knapp 50 Fahrkilometer entfernt der Hambacher Forst gerettet wurde?

  28. Eine Talsperre ohne irgendeine Art definiertem Ab- und/oder Leerlauf, ja nicht mal zur Wartung, dazu noch in kaskadierter Bauform, also mit überregionaler Wirkung.
    Ja, nee iss klar.
    Was macht die Betreibergesellschaft dann da, nur das Licht an- und ausschalten? Die Talsperre hat nur einen Lichtschalter?
    Obwohl, wir leben im Zeitalter des „Smart“phones, mich wundert eigentlich gar nichts mehr.
    Doch, mich wundert dass so viele Politiker*innen, also eigentlich Verantwortliche, immer noch frei herumlaufen.

  29. Es ist eine Schande, dass ein reiches Land zu Spenden aufruft anstatt zu helfen! Für jeden Geflüchteten steht vom Wohncontainer bis zu Kochtöpfen alles bereit. Und jetzt wo Einheimische Soforthilfen brauchen, gibt es Almosen. Zum Glück ist der Feind schon ausgemacht, der Klimawandel. Man kann nur hoffen, dass jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden, um eine neue Katastrophe zu verhindern.

    • Ich korrigiere: es gibt auch keine Almosen mehr. Als verschrotteter Berufsmusiker hatte ich im Juli 2020 um ein zweites Corona-Almosen gefragt. Dabei habe ich in meiner Not das Kleingedruckte nur flüchtig überflogen und mir war entgangen, dass ich mir das sparen kann. So lautete zwei Wochen später dann auch die bedauernde Ablehnung. Kann passieren, wenn’s brennt. Und ja, wenn’s schon passiert, dann kann man da ja auch gleich mal noch was rausholen – zumal dieser faule Musiker in absehbarer Zeit, vielleicht auch gar nicht mehr zu Lebzeiten, nutzlos ist und Geld kostet, aber nicht bunt ist. Also steh ich in drei Wochen vor Gericht und muss rund 1500 € Strafe zahlen oder für 90 Tage in den Knast gehen.Die Frage, wie ich, mit 5stelligen Schulden mittlerweile, das Geld aufbringen soll, hat eigentlich eher humoristischen Charakter. Bitte bei evtl. Antworten nichts von “ selber schuld, grün versiffte Kulturschaffende und schlecht gewirtschaftet“ schreiben – mein Zündschnurchen ist nur noch mit dem Elektronenraster-Mikroskop erkennbar. ICH NEHME MEINE STRAFE AN. Die Nagelmaschine schnurrt schon.
      Ich wünsche den Flutopfern mehr Glück!
      UND ICH NEHME MEINE STRAFE AN.

  30. Ein Feuerwehrmann und Anwalt, mit folgendem statement in 2 Teilen: „Es drängt sich der üble, böse Verdacht auf, dass es nicht nur Inkompetenz ist, sondern vielleicht sogar Kalkül.“
    https://twitter.com/Libra08101/status/1416913609582579716
    https://twitter.com/Libra08101/status/1416913711990726656
    Und ein Helfer, der über Falschinformationen berichtet: „Sie wollen anscheinend, dass die Menschen in ihrem Elend verre*ken … wer traut hier noch irgendeiner Politik Wer denen noch glaubt, kann sich gleich sein eigenes Grab schaufeln … “ https://twitter.com/Libra08101/status/1416847916996644870

    • Nun raten Sie mal was im Herbst in NRW und RP gewählt wird? Genau, Sie haben richtig geraten.

    • Puh, da hat aber mal ein kompetenter Feuerwehrmann Dampf abgelassen!
      Es hat vollkommen recht. Was funktioniert denn schon hier in unserem Land? Nichts, nein, das stimmt so auch nicht! Das Gendern klappt inzwischen wunderbar! Wer in seiner Diplomarbeit z. B. nicht gegendert hat, wird runtergestuft, wenn die Arbeit überhaupt angenommen wird. Solche unnützen Dinge, die auch noch viel Geld kosten, klappen in Deutschland.
      Aber bei sich anbahnenden Katastrophen sind wir unterste Kreisklasse.
      Trotz Warnungen sind die betreffenden Stellen nicht in der Lage, die Menschen zu warnen und nehmen bewusst große Gefahren für die dort Wohnenden auf sich. Jetzt wird um die Schuld gestritten, und jeder weist die Schuld weit vonsich.
      Frank Hennig bemängelt, dass es keine tatkräftigen Politiker gibt, die anpackern wie z. B., Schröder. In HH gab es vor vielen Jahren Schmidt, der sich über vieles hinweggesetzt hat, um den Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen.Das waren noch Kerle! Aber jetzt …
      Herr Hannig ärgert sich auch darüber, dass Frau Merkel zu Spenden aus der Zivilbevölkerung aufruft. Auch hier bin ich bei ihm. Unsere Regierung verschwendet Milliarden von Euros; aber für das Volk ist nicht genügend Geld vorhanden, da soll der Bürger sein Portemonnaie öffnen.
      Ich hoffe, dass diese Katastrophe aufgearbeitet wird und Schuldige zur Rechenschaft gezogen wrden.

  31. Also ich halte das was die Pressesprecherin da erzählt für Märchen aus 1000 und einer Nacht.

    Eine Talsperre, aus der man nicht kontrolliert Wasser ablassen kann?

    Weiter sagt sie: „Und selbst wenn, bei den Massen, die an den Tagen runtergekommen sind, wäre es auch innerhalb von kürzester Zeit voll gewesen.“

    Das stimmt wohl genausowenig. Die Talsperre hat ein Speichervolumen (laut Wikipedia) von 4,28 Mio. m^3. Und ein Einzugsgebiet von 22,9 km^2 (ebenso Wikipedia). Demnach entsprechen 100 Liter Regen auf diese Fläche des Einzugsgebiets 2,29 Mio. m^3. Das ist gut die Hälfte des Stauvolumens. Aber nur, wenn auch der letzte Tropfen Regen in der Talsperre ankommt, was in der Realität wohl eher nicht der Fall ist.

    • Nun, die Talsperre wird ja vor dem Unwetter nicht leer gewesen sein.

      • Hä? Es geht um die Aussage der Pressesprecherin. Die sagte: „Und selbst wenn [man vorher Wasser abgelassen hätte], bei den Massen, die an den Tagen runtergekommen sind, wäre es auch innerhalb von kürzester Zeit voll gewesen.“ Was ja wohl – sofern die Angaben von Wikipedia stimmen – nicht haltbar ist.

      • Das ist ja der springende Punkt, @Deutscher, dass eben nicht im Vorfeld der Pegel kontrolliert gesenkt wurde.

  32. seit Kohl CDU haben die konservativ-liberalen kräfte doch eingespart wo es nur geht siehe auch marode brücken, schulen usw usw

    • Ich spiele mal den Lektor und streiche Ihre Plotholes zusammen:
      Ich hoffe, Sie meinen mit „liberal konservativ nicht die CDU/CSU und die FDP. Die AfD ist nämlich an keiner Regierung beteiligt. Aber darum soll es nicht gehen: Zunächst müssten Sie sich mit Zuständigkeiten in unserem Förderalismus beschäftigen und was Ländersache ist. Danach sollten Sie sich die Regierungskoalitionen anschauen, welche den jeweiligen Ländern vorstehen.
      In fünf Bundesländern regieren nämlich ganz linke Parteien (SED, Grüne, SPD). Es gibt nur zwei Bundesländer, wo die CDU/CSU entweder mit der FDP regiert oder mit den freien Wählern. In allen anderen Regierungen sitzen SPD, Grüne etc. die aber offenbar auch nichts gegen die Einsparungen unternommen haben.
      Hier der Link, ich hoffe, mich nicht verzählt zu haben.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Landesregierung_(Deutschland)
      Wie dem auch, es bringt mich zur Kernfrage: Wovon zum Teufel reden Sie überhaupt?

      • witzig denn SPD und Grüne SIND konservativ-liberal siehe agenda2010….rechnet man das alles mal zusammen werden WIR seit 1980 zu 80% von konservativ-liberalen regiert/gelenkt….schauen sie sich doch die politischen felder an….alle mehr konservativ-liberal als sozial…

    • Und Rot-Grün (NRW und RP) haben Brücken aus Gold und Staudämme aus Marmor in die Landschaft gesetzt.

      • und? auch SPD und Grüne sind konservativ-liberal siehe agneda2010

    • Rotgrün doch genauso. Kein Unterschied. Ich sehe mich selbst als Liberalkonservativen und finde es nicht gut, wenn sie mich in einem Topf mit dem Korruptohaufen von 70 Jahren ungebrochener adverser Selektion namens CDU/CSU werfen. So scheiße bin ich dann doch nicht.

      • und was ist an der Merkel CDU jetzt besser?…Merkel hat noch mehr schulden als dieser Kohl gemacht….wissen sie uns „linken“ hat man damals (1970-1980) gesagt das die konservativ-liberalen das land kaputt sparen würden und die steuern nach und nach erhöhen also für die masse der bürger um das nach oben zu verteilen UND siehe da ES stimmt!

  33. Der Konditor hat recht. Die hätten aufgrund der Vorhersagen, vorsorglich einen Puffer ablassen müssen und zwar langsam kontrolliert bevor der Regen einsetzt.
    Wenn dieses vorsorgliche Ablassen nicht passiert, dann wird auch meine Ortschaft wie im Jahr 2002 geflutet, aber mit dem Unterschied, dass damals die Verantwortlichen an der Staumauer sofort ihren Fehler eingestanden haben. Das hilft zwar nachher auch niemand, sollte aber einen Anhaltspunkt für die Zukunft liefern.

      • Wir hatten hier selbst in den sehr trockenen Sommern zuvor keine Trinkwasserrationierung da es ein Verbundsystem mit Überleitungen gibt.
        Jetzt gibts aufgrund der vollkommen zerstörten Infrastruktur gar kein Wasser aus der Leitung mehr, und stellenweise auch keinen Strom.

  34. Wir halten fest: Eine staatliche Verwaltung ist in jeglicher Hinsicht vollkommen überflüssig. Wenn an den Hebeln der Macht bis runter zum letzten Glied nur Nachtwächter am Werken sind, kann man es so zusammenfassen: Hilf Dir selbst, dann ist Dir am besten geholfen. Und eine Nummer größer: Schafft diesen Bürokratenstaat ab, er ist gesünder fürs Volk.

    • Deswegen würde ein Amerikaner auch nie seinen Colt freiwillig abgeben.

  35. Warum heißt das denn dann Talsperre und nicht einfach Mauer, wenn man da nicht den Stöpsel ziehen kann ?

    • „Seit der Sanierung gibt es eine neue Hochwasserentlastung mit einem im Stauraum stehenden runden Überfalltrichter mit einer angeschlossenen Schussrinne.“
      „Die Hochwasserentlastung mündet in den Schleebach, einen Zufluss der Vicht.“
      „Knapp oberhalb des Stauziels auf einen Hochwasserentlastungsturm aufgesetzt, dient der Überfalltrichter als Überlauf bei zu hohen Wasserpegeln. Bei höheren Wasserständen fällt das überschüssige Wasser in den Überlauf und wird durch den Hochwasserentlastungsturm abgeleitet.“

      alles wiki

      • Steht im Text – überlesen?

      • Ich überlese nichts, Herr Wallasch ?

      • Wiki ist, wenn das uns zu Lasten geschieht, mit Vorsicht zu genießen, weil dort zu viele sind, die sich die Welt schreiben, wie sie ihnen gefällt. Weshalb nicht auch da?
        Und sind solche wie diese „Wassergewinnungsgesellschaft“, nicht alles Konstrukte, die man vor Jahren bereits aus der Verantwortung der Kommunen genommen hat, um damit Geld zu scheffeln?

      • Wiki hat vergessen, ihnen zu sagen, dass es nicht nur um den Überlauf der vollen Talsperre (Hochwasserentlastung) geht, sondern um das vorsorgliche Ablassen durch den Grundablass. Das passiert im Zweifel regelmäßig zur Wartung oder auch schon Tage vor dem Hochwasser, meist am Fuß der Sperrmauer und sorgt gern mal für sehr spektakuläre Bilder. Einfach mal Google Bildersuche fragen.
        Bei der Steinbachtalsperre z.B. war der Grundablass verstopft, so dass sie eben überlief und dann per Pumpen vom THW entlastet wurde.

  36. Die haftungsrechtlich interessante Frage, die nur Fachleute beantworten können, ist: welche, die Schäden mindernden, Maßnahmen hätten innerhalb der vier bis fünf Tage Vorlaufzeit mit welcher Wirksamkeit ergriffen werden können, die aufgrund der vorab übermittelten Wetterdaten vorhanden war, aber offensichtlich nicht genutzt wurde.

  37. Dann rufen Sie doch bitte mal beim Ruhrverband an. Die vermeldeten schon am 9.Juli randvolle Talsperren. Da hätte man ja noch Zeit gehabt Wasser abzulassen. Da ich jeden Morgen zwischen 6 und 7 Uhr meine Runde an der Ruhr drehe, kann ich Ihnen von ständig gleichmäßigem Wasserstand berichten. Wege und Wiesen waren nicht zum Ablauf genutzt worden.
    Ähnliche Aussagen gibt es auch von Bewohnern aus Wuppertal Beyenburg.

  38. Jede Talsperre hat einen Grundablaß. Sonst kann man sie nicht leeren, z. B. für eine Revision der Mauer. Die Presse-Frau hat einfach gelogen.

    • Der Überlaufmechanismus an besagter Talsperre scheint aber eine automatische Ableitung in besagten Bach zu sein, die offensichtlich nicht reguliert werden kann, wenn ich das als Laie nicht falsch verstehe (was möglich ist).
      Wenn ein bestimmter Pegel überschritten wird, läuft es über den Überlauftrichter automatisch ab. So habe ichs verstanden.

      • Eine Pressesprechern ist jemand, der eine Ausbildung in „etwas mit Medien“ gemacht hat. Wenn es hoch kommt, eine juristische Ausbildung, damit das Unternehmen nicht an einem falschen Wort festgenagelt werden kann. Fachfrau für Wasserwirtschaft o.ä. sicher nicht, denn sonst wäre auf die Frage nach der Herkunft des Wassers im Vichtbach nicht „keine Ahnung“ gekommen. Als Pressesprecher für ein Unternehmen dieser Art (kommunal, …) nimmt man auch gerne irgendwelche guten Parteimitglieder, denen man noch etwas schuldig ist.

      • Wie soll daraus eine Flutwelle entstehen? Dann kann ja nur das pro Sekunde ablaufen, was zusätzlich pro Sekunde reinläuft. Und wenn pro Sekunde die Wassermenge für eine Flutwelle in die Talsperre reinläuft, hätte es ja nicht nur eine Flutwelle, sondern eine dauerhafte Flut geben müssen, die erst mit Abschwächung dessen was reinläuft abgeebt wäre. Wenn die Badewanne voll ist und überläuft läuft ja auch nur das über, was aktuell aus dem offenen Wasserhahn reinläuft.

      • Der Überlauf kann vielleicht nicht reguliert werden – ist halt ein Überlauf. Trotzdem muss es einen weiteren Ablauf geben, an dem man kontrolliert Wasser – nicht nur das was überläuft – abgeben kann. Jedes Wachbecken und jede Badewanne hat auch 2 solche. Einen regulären, um das Wasser dann abzulassen, wann und wieviel man will. Und einen Überlauf, der nur dafür sorgt, daß das Becken / die Wanne nicht überläuft (falls mal einer vergessen hat den Kran abzustellen)

      • So dürfte es sein. Der Trichter steht in der Talsperre und ist immer gut zu sehen. Wenn der Trichter groß genug ist kann er entsprechende Überlaufmengen aufnehmen und ableiten. Da bedarf es keiner Öffnung eines Ablasses. Wenn aber eine Trinkwassertalsperre, der ja ständig große Mengen Trinkwasser entnommen werden, bei dieser Wetterlage droht überzulaufen, hätten alle Alarmglocken angehen müssen. Da kann sich der Betreiber nicht freisprechen.

      • „die offensichtlich nicht reguliert werden kann“
        So etwas würde ein Ingenieur im Leben nicht konstruieren/umsetzen, es sei denn er bekommt das von oben, von irgendwelchen Dilettanten ausdrücklich vorgegeben dass das so umgesetzt werden soll.
        Und ich würde wetten dass das auch nicht der Fall ist.
        Allein für Wartungszwecke ist schon der vollständige Ablauf notwendig. Selbst wenn der Ablauf regulär automatisch erfolgt, er muss durch den Eingriff eines Menschen für eben Sonderfälle übersteuert bzw. ausgeschaltet werden können.

      • Wie hier schon angemerkt, wenn nicht zuvor abgelassen wird prophylaktisch

      • Das ging, mein Laienverständnis gebrauchend, nicht, weil die Ableitung nur ab einem fixen Pegel einsetzte. Und das dann offensichtlich kanalisiert in einen kleinen Bach. Ich hoffe, ich mißverstehe das, sonst wäre es nämlich eine Katastrophe mit Konstruktionsgarantie gewesen, falls die Zuflüsse mal ungewöhnlich hoch wären. Wie letzte Woche.

      • Grundablass und Überlauf sind 2 verschiedene Sachen, der Überlauf findet oben statt um das Überlaufen des Damms zu verhindern, das andere unten, auch um bei Bedarf den Nullpegel zu ermöglichen.

      • Ok, der Grundablass ist also obligat?!

      • Ich kann mir nicht vorstellen, daß es einen Stausee gibt, bei dem es keinen Grundablass gibt. Mit dem man den Stausee kontrolliert entleeren kann bzw. kontrolliert Wasser ablassen kann. Der steuerbare Grundablass ist das „Normale“. Der Überlauf ist ja nur der „Notbypass“.
        Wie bei ihrem Wachbecken. Der Grundablass ist der normale Ablass, und der Überlauf (das längliche Löchlein da recht weit oben am Becken kurz unter dem Hahn zumeist) ist nur dafür vorgesehen, falls mal jemand den Stöpsel drin gelassen hat und den Kran aufgelassen hat.
        Stellen Sie sich mal eine Talsperre vor, bei der es nicht möglich ist (bis auf den Überlauf), Wasser abzulassen. Und dann droht – warum auch immer – der Damm resp. die Staumauer zu brechen. Und nun? Keine Möglichkeit vorhanden, Wasser abzulassen, um Druck wegzunehmen. Bzw. die Talsperre kontrolliert zu entleeren.
        Nein, solch einen Stausee gibt es nicht. Oder er wurde von Idioten gebaut. Da es bei der Errichtung dieses Stausees noch keine Grünen gab, schließe ich mal die Idioten-Möglichkeit aus.

    • Als Journalist habe ich nahezu täglich mit den Pressesprecherinnen von Verbänden, Institutionen und Firmen zu tun. Hier brauche ich keine Gendersternchen, denn es sind inzwischen IMMER Pressesprecherinnen. Gemeinsames Merkmal: Blonder Zopf und keine Ahnung – bei gleichzeitigem aufgeblasenen Neusprech. Wenn das Licht unter dem blonden Zopf ausgeht (und das geht schnell), ist man schnell beleidigt.

    • GENAU SO IST DAS ! Wollte ich gerade schreiben.
      Offensichtlich ahnen die Verantwortlichen schon, dass da noch eine ganz andere Welle auf sie zukommt.

  39. Die Talsperren waren gefüllt wegen der Furcht vor einem Greta Sommer mit Dürre. Man hätte bei Bekanntwerden der Unwetterwarnung 4 Tage vor Doomsday die Talsperren ablassen können (übrigens auch bei der Steinbachtalsperre), dann hätten die Talsperren als Puffer fungiert. Es ist eine pure Schutzbehauptung bis hin zur Inkompetenz seitens des Betreibers. Kein Einzelfall in diese Zeiten – keiner übernimmt Verantwortung und alles geht seinen sozialistischen Gang! Quo vadis, Germany!

    • So ist auch meine Einschätzung über die „Motivation“, die Talsperren randvoll zu lassen. Beim Edersee kann man das schön sehen, daß auch da vorher quasi nichts abgelassen wurde (außer wohl die Mindestabgabe, 6 m^3/s), obwohl der See voll war bis „Oberkante Unterkiefer“.

    • Genauso ist es. Sozialismus plus Klimareligion = Katastrophe. Es wird sich nichts ändern, sondern noch schlimmer werden. Die Leute sind zu dumm und möchten es nicht anders. Sie brauchen die Panik-Propaganda, sie wollen den Klimafanatikern glauben und Wissenschaftler und Techniker, die es besser wissen könnten, haben wir nicht mehr bzw. haben sich an den Zeitgeist angepasst. Gute Nacht, Deutschland.

    • Bei einer Trinkwassertalsperre ist das gespeicherte Wasser GELD und Versorgungssicherheit.
      Das steht im Zweifel gegen die Schutzfunktion.

  40. Hier wurde die Staumauer zur falschen Zeit geöffnet, andere Talsperren gar nicht. Ich teile seine Ansicht, dass das Ausmaß der Schäden, die Zahl der Toten und Verletzten nicht hätten sein müssen. Die Wetterlage kann niemand verhindern, aber die Auswirkungen schon. Technisch ist vieles möglich, was keineswegs die Welt kostet, wenn man nur wollte.

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