Was Sparer zu Recht fürchten – die Geldentwertung – definiert die Europäische Zentralbank als Ziel. Seit 2003 lautet die Formel für die erwünschten Inflationsrate: „unter, aber nahe 2 Prozent.“ Am Donnerstag änderte die EZB dieses Ziel: Jetzt soll die von ihr gewollte und geförderte Inflationsrate im Euro-Raum bei 2 Prozent „als symmetrisches Ziel“ liegen. Was sich sehr technisch anhört, bedeutet schlicht: Sie kann auch ruhig „überschießen“, also über den angepeilten zwei Prozent liegen. Die Zahl, betonte EZB-Chefin Christine Lagarde, sei „keine Obergrenze“. Das verstehen die Märkte: An ihrem Anleihenkaufprogramm wird die Zentralbank festhalten. Mit einer Straffung der Geldpolitik ist nicht zu rechnen. Gleichzeitig machte Largarde in der Vergangenheit auch immer wieder deutlich, dass sie an der Nullzins-Politik festhalten will.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Das Problem liegt vor allem darin, dass die EZB ihre gewünschte Inflationsrate für den gesamten Euro-Raum plant – also für den Zusammenschluss von sehr unterschiedlichen Volkswirtschaften. Die Führung der Zentralbank argumentierte immer, eine gewisse Inflationsrate sei das Zeichen für wirtschaftlichen Aufschwung.
Falls das Wachstum schwächelt, so die Lehre, muss die Zentralbank mehr Geld in Umlauf bringen – vor allem durch Anleihenkäufe, aber auch durch Tiefzinsen, die Kredite billiger machen. Diese Medizin verschreibt die EZB der Eurozone seit Jahren, besonders hoch dosiert in Krisenzeiten. Während der Schuldenkrise 2008 pumpte sie Milliarden in den Markt. In der coronabedingten Wachstumskrise seit Anfang 2020 erreichte die Geldschöpfung neue Rekorde. Ende 2019 lag die konsolidierte EZB-Bilanz noch bei 4,67 Billionen Euro. Im April 2021 erreichte sie ein Allzeithoch von 7,56 Billionen.
Allerdings wirkte die Medizin schon früher nicht gleichmäßig im ganzen Euroraum. Und jetzt schon gar nicht. Für Deutschland rechnet Bundesbank-Präsident Jens Weidmann bis zum Jahresende 2021 mit einer Inflation von über 4 Prozent, wobei er allerdings hofft, dass sie 2022 wieder nachlässt. Wie kommt es zu der hohen Entwertungsrate in Deutschland, wahrscheinlich doppelt so hoch wie das EZB-Ziel? Zum einen erholte sich die deutsche Wirtschaft relativ schnell. Außerdem treibt der Staat die Geldentwertung zusätzlich mit dem CO2-Aufschlag auf die Energiekosten.
In Italien dagegen, wo die Wirtschaft schon seit Jahren praktisch stagniert und im Corona-Lockdown kräftig schrumpfte, liegt die Inflationserwartung für 2021 gerade bei 1,3 Prozent, für 2022 bei 1,1 Prozent. In Portugal erreicht sie noch nicht einmal ein Prozent.
Tichys Ausblick: „Wie bankrott ist Deutschland?“
Großer Gewinner der Inflation sind die Staatshaushalte. Die Schuldenaufnahme verbilligt sich, langfristig verringert sich auch ihre Schuldenlast, zumindest relativ. So, wie dem Sparer das Bare auf dem Konto allmählich verdampft, mildern sich auf der anderen Seite mit der Zeit die realen Staatsschulden.
Die Inflationspolitik der EZB hält der frühere Chefvolkswirt der Zentralbank Jürgen Stark schon seit Jahren für grundverkehrt. Er trat im September 2011 von seinem Posten zurück. Die EZB, so Stark, habe nach ihren Statuten nur das Ziel, die Preisstabilität zu erhalten. Stattdessen, so der Ökonom, sehe sie sich immer mehr als „inflation targeter“, als Zielsteuerungs-Institution für Geldentwertung. Das sei aber nicht ihre Aufgabe. Außerdem, so argumentiert er, könne eine Zentralbank die Geldentwertung eben nicht beliebig lenken. Komme sie erst einmal ins Laufen wie jetzt in Deutschland, sei sie schwer zu bremsen.
Erst Verschuldung, dann Enteignung
Während die EZB ihr Inflationsziel anhebt und nach Andeutungen von Lagarde auch „grüner“ werden, also den Wirtschaftsumbau in der EU stimulieren will, kündigte die US-Zentralbank im Juni das Ende der ultralockeren Geldpolitik an. Noch liegen dort die Zinsen zwischen null und 0,25 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell bereitete die Märkte aber schon einmal auf eine baldige Reduzierung der Anleihenkäufe von derzeit 120 Milliarden Dollar pro Monat vor. Für 2023 kündigte er sogar zwei vorsichtige Zinsschritte nach oben an. Bleibt es tatsächlich bei der Nullzins-Politik der EZB und dem lockeren Euro-Drucken, während die Fed in den USA die Geldpolitik wieder strafft, dann dürfte der Außenwert des Euro deutlich leiden. Auch dabei gibt es Gewinner und Verlierer. Für große exportorientierte Unternehmen bedeutet der Verfall des Wechselkurses eine gute Nachricht. Importe aus dem Dollarraum würden sich dann aber verteuern – was vor allem die Verbraucher zu spüren bekommen. Der Euro würde dann weicher und weicher.
Eine neue Bewertung ihre Strategie kündigte die EZB für 2025 an.
Nicht ausgeschlossen, dass sie dann das Inflationsziel noch ein wenig höher setzt.
Typisch Technokraten. Sie halten alles für ein geschlossenes System, dessen Einzelkomponenten sie nach Belieben manipulieren können, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen. So funktioniert weder eine Gesellschaft, noch eine Wirtschaft und das Klima auch nicht.
Mit ihren Doktor- und Professortiteln halten sie sich für überlegen, doch besitzen sie bei all ihrem Wissen und ihrer Intelligenz, keine Vernunft und keinen Sachverstand und erst recht keine Weisheit. Die Anmaßung des rationalen Geistes. Die meinen wohl ehrlich, dass sie nach Einreißen des Dammes dem Wasser sagen können, wo es hinfließen soll.
Die Inflation muss zwangsläufig immer höher werden, denn die Schuldenberge wachsen ja auch immer weiter. Inflation entwertet die Schulden und enteignet die arbeitende Bevölkerung durch die Hintertür. Zusammen mit unserem progressiven Steuersystem das Rezept, wie sich der Staat immer mehr von dem einverleibt, was wir erwirtschaften.
Die EZB will gleichzeitig für Geldwertstabilität und gleichzeitig für mehrere Prozent Inflation pro Jahr eintreten. Die widersprechen sich selbst und merken es vermutlich nicht einmal. Wir werden von Irren regiert. Und es wird natürlich wieder so sein, dass diese Irren, die uns das einbrocken, keinen Preis bezahlen werden, sondern die breite Masse.
Merz Arbeitgeber Blackrock profitiert maximal von der rasenden Inflation der Vermögenswerte.
Die Einheitswährung hat nicht wie versprochen mehr Wachstum und Beschäftigung gebracht. Vielmehr erweist sie sich für viele Länder als unerträgliche Zwangsjacke. Ihre mangelnde Wettbewerbsfähigkeit können sie durch eine Währungsabwertung nicht wiederherstellen. Und es ist ihnen auch nicht möglich, sich durch Preissenkungen zu befreien, ohne dadurch von ihren Schuldenlasten erdrückt zu werden.
Der Euro führe zu Armut, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit und wirkt Deindustrialisierend in Südeuropa. Und in Deutschland bringe der Euro die Menschen um ihre Renten und Ersparnisse.
Die EZB hält den Euro zusammen. Sie verhindert Zahlungsausfälle von strauchelnden Staats- und Bankenschuldnern, indem sie die Zinsen auf beziehungsweise unter die Nulllinie drückt und dem Bankensystem immer mehr Euro verabreicht. Ohne diese Maßnahmen hätten Regierungen und Kreditinstitute längst die Hand heben müssen, wäre die Euro-Schuldgeldpyramide in sich zusammengebrochen.
Als Produktionsmonopolist des Euro hat die EZB die Macht, die Zinsen niedrig zu halten. Sie steuert mittlerweile nicht nur die Kurzfristzinsen, sondern auch die Langfristzinsen, indem sie Schuldpapiere mit langen Laufzeiten kauft – und sie mit „aus dem Nichts“ geschaffenen neuen Euro bezahlt. Dadurch kann sie zwar die Rendite absenken. Durch die Schuldpapierkäufe weitet die EZB jedoch die Euro-(Basis-)Geldmenge aus.
Höhere Preise sind vorprogrammiert. Das wird früher oder später die Güterpreise im Euroraum in die Höhe treiben – beziehungsweise die Güterpreise höher ausfallen lassen im Vergleich zu einer Situation, in der die Geldmenge nicht ausgeweitet worden wäre. Mit anderen Worten: Die Politik der EZB, die Zahlungsausfälle von Staaten und Banken abwehrt, indem sie die elektronische Notenpresse einsetzt, läuft darauf hinaus, die innere und äußere Kaufkraft des Euro zu schmälern. Beginnen die Inflationserwartungen erst einmal zu steigen, beginnt der „Ausverkauf“ auf den Anleihemärkten: Die Kurse sinken und die Renditen steigen. Will die EZB das verhindern, muss sie die Anleihen, die die Anleger auf den Markt schmeißen, aufkaufen. Dadurch steigt die Geldmenge weiter und heizt den Verkaufsdruck weiter an. Im Extremfall muss die EZB die Schulden in kurzer Zeit und in ganz großem Stil monetisieren und hohe Inflation produzieren.
Der Euro wandelt sich zunehmend zu einer anderen Währung, als Spar- und Anlagewährung dürfte er dann kaum mehr zu gebrauchen sein. Mit gravierenden Auswirkungen auf die eigene finanzielle Zukunftsvorsorge, auf die privaten Investitionen und auch auf die Demokratie. Unser gegenwärtiges Wohlstandsniveau werden wir in Zukunft nicht mehr halten können.
Die EZB-Politik der letzten Jahre hat zu vollkommen realitätsfernen Kursen an den Aktienmärkten geführt und dafür gesorgt, dass sich ein Normalverdiener in den meisten städtischen Ballungszentren kein Eigenheim mehr leisten kann. Wohnen verkommt zum Luxus. Kurzum: Die Reichen werden immer reicher und die Fleißigen immer ärmer. Auf Dauer hält das keine Gesellschaft aus. Wir stehen vor massiven Verwerfungen monetär, politisch und gesellschaftlich.
Die EZB enteignet mit ihrer wahnwitzigen Notenbankpolitik die Sparer, sorgt für immer höhere Bankgebühren, beraubt junge Menschen der Altersvorsorge, zerstört solide wirtschaftende Banken (Volksbanken, Spar- und Bausparkassen), zerstört Pensions- und Krankenkassen. Und zusätzlich sorgt sie für eine gigantische Blase nach der anderen an den Aktien- und Immobilienmärkten. Der Wohnraum wird dadurch für immer mehr Menschen in vielen Regionen unerschwinglich gemacht, da die Löhne keinesfalls mit den kontinuierlichen Preissteigerungen am Immobilienmarkt mitziehen.
Seit dem Beitritt zur Währungsunion explodieren in den ehemaligen Weichwährungsländern die Staatsschulden, Arbeitslosenzahlen und Lohnstückkosten. Nach der Euroeinführung haben praktisch alle Staaten ein unfaires Spiel gespielt. Deutschland mit Lohndumping, andere mit Reformstau und noch andere mit hemmungslosem Schuldenmachen, sei es für Wirtschaftswunder auf Pump oder gleich mit Party. Besonders in südeuropäischen Staaten seien die Zinsen gefallen und durch billige Kredite Lohnerhöhungen finanziert worden, die weit über den Produktivitätsfortschritt hinausgingen. Das habe die Güterpreise in die Höhe getrieben und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrien dieser Länder unterminiert. Deutschland, dessen Inflation wegen einer lang währenden Flaute gering blieb, sei in der Folge immer billiger geworden. Die Krise hat zudem schonungslos offengelegt, dass es den Regierungen an einer gemeinsamen wirtschaftspolitischen Strategie fehlt. Während die Länder im Süden in staatlichen Eingriffen und Inflation ein probates Mittel zur Lösung ihrer Probleme sehen, setzen die Nordländer stärker auf Wettbewerb und Stabilität.
Man hat die Konstruktionsfehler am Euro erkannt, und wider ökonomischer Vernunft den Euro eingeführt, weil nur über einer Schuldenunion inklusive Haftung und Transferunion die politische Einheit zu forcieren ist. Der Euro beruht auf Lug und Betrug und kann der Sargnagel der Europäischen Idee sein.
Der EU liegt eine absurde Idee zugrunde: dass man über eine begrenzte politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit hinaus die Lebensverhältnisse in den Mitgliedsstaaten homogenisieren kann.
Warum aber sollten sich souveräne Staaten, die eine weitergehende politische Vereinheitlichung mit ihren Nachbarn ganz offensichtlich ablehnen, einem Währungsregime unterwerfen, das sie gar nicht kontrollieren können, weil es auf eine supranationale Ebene gehoben und damit effektiv ihrem Zugriff entzogen wurde? Noch dazu einem Währungsregime, das im Grunde alle Beteiligten Probleme verursacht?
Für den Euro gäbe es dringenden Reformbedarf. Südländer, die es sich nicht leisten können, müssten aus der Euro-Zone aussteigen können. Stattdessen machen wir das Gegenteil, das heißt, wir belasten nun auch das deutsche Bankensystem durch eine Haftungsunion, nur um die Insolvenz im Süden zu verschleppen und irgendwann gemeinsam in die Insolvenz zu gehen. Minizinsen, Negativzinsen, und somit kalte Enteignung der Sparer. Diese kommt unter anderem dadurch zu Stande, dass die deutschen Exportgüter zum Teil mit Krediten bezahlt werden, die die Importeure direkt oder indirekt ebenfalls in Deutschland aufgenommen haben. Nicht bei den Exporteuren, die sind ja nicht umsonst die großen Euro-Freunde, sondern bei den Sparern und den Steuerzahlern. Und wenn die dann später in Rente gehen, sind die Gelder Großteiles nicht mehr da. Schuldenschnitte werden auf jeden Fall auf uns zukommen, direkt oder indirekt. Der Euro wandelt sich zunehmend zu einer anderen Währung, als Spar- und Anlagewährung dürfte er dann kaum mehr zu gebrauchen sein. Mit gravierenden Auswirkungen auf die eigene finanzielle Zukunftsvorsorge, auf die privaten Investitionen und auch auf die Demokratie und den gesellschaftlichen Frieden.
Die eigentliche Katastrophe ist die Einführung des Euro mit Ländern, bei denen von vornherein feststand, dass sie eine völlig konträre Auffassung und Historie von Staatsfinanzierung, Währungsstabilität, Steuermoral etc. haben
Versprochen und gebrochen! Ich rufe in Erinnerung „Es wird nicht so sein, dass der Süden bei den sogenannten reichen Ländern abkassiert. Dann nämlich würde Europa auseinanderfallen. Es gibt eine ’no bail out rule‘. Das heißt, wenn sich ein Land durch eigenes Verhalten hohe Defizite zulegt, dann ist weder die Gemeinschaft noch ein Mitgliedstaat verpflichtet, diesem Land zu helfen.“ (Zitat Horst Köhler/ ehemaliger Bundespräsident)
Was wir derzeit, vor allem in Europa, erleben ist eine Art Zentralbank-Sozialismus: Vergemeinschaftung von Schulden, indirekte Staatsfinanzierung durch die EZB, geldpolitisch getriebene Umverteilung, die Aussetzung der marktbasierten Korrekturmechanismen und ihrer schöpferischen Zerstörungskraft. Wie jede Form des Sozialismus funktioniert das nur für begrenzte Zeit, und je länger die natürlichen Marktkräfte unterdrückt werden, desto schmerzhafter wird am Ende die unausweichliche Korrektur.
Wir sind tief drinnen in einem Zwangssozialismus mit Eingriffen in die Marktwirtschaft in die Geldmärkte. Die Zwangsmaßnahmen werden noch brutaler, noch härter. Das System Euro wird so lange halten, wie die EZB in der Lage ist Staatsschulden aufzukaufen.
Die EZB sagt, ihr Auftrag sei Stabilität. Dafür strebe sie eine Euroraum-Inflation von knapp zwei Prozent an. Das ist eine verquere Semantik und wirklich abenteuerlich, weil Preisstabilität heißt 0% Inflation und nicht 2%. Deutschland befindet sich längst in einem inflationären Prozess, zumal die Sparzinsen fast bei null sind. Wir erleben eine zunehmende Enteignung der Sparer.
Kalte Enteignung für jeden verständlich gemacht: Sie haben 10.000 Euro. Steigen die Preise, dann nimmt der reale Wert dieser Summe Jahr für Jahr ab. In zehn Jahren haben Sie zwar nominal noch den gleichen Betrag auf dem Konto, real können Sie sich aber wegen der gestiegenen Preise weniger davon kaufen als heute. Konkret gerechnet hat ein Betrag von 10.000 Euro bei Null Zinsen und bei einer Inflationsrate von zwei Prozent zum Beispiel nach zehn Jahren nur noch einen realen Wert von 8.203,48 Euro. Das ist ein Kaufkraftverlust von 18 Prozent. Nach 30 Jahren summiert sich der Kaufkraftverlust bereits auf nahezu 45 Prozent.
Sollten Negativzinsen eingeführt werden, würde alleine die Annahme eines dauerhaften Leitzinses von minus zwei Prozent – bei einer Inflation von 3%, die zur Kaufkraftentwertung noch hinzukäme – alle 14 Jahre eine Halbierung des Bargeldwertes bewirken.
Seit 2003 lautet die Formel für die erwünschten Inflationsrate: „unter, aber nahe 2 Prozent.“ Wohlgemerkt: Durchschnittliche Zinsen auf Spareinlagen (2003): 2,2%
Im Maastricht-Vertrag wird die Notenbank lediglich zu „Preisstabilität“ angehalten. Von zwei Prozent Inflation ist im Regelwerk nicht die Rede. Die EZB könnte daher jederzeit in einer Überarbeitung der Strategie auch das eigene Inflationsziel ändern. Nachdem die EZB schon jahrelang keinen Erfolg damit gehabt habe, die Inflation wieder nach oben zu bringen – warum sollte es ihr dann in der Zukunft umgekehrt gelingen, eine zu hohe Inflation wieder einzufangen?
Geldpolitik hat immer Verteilungswirkung, aber normalerweise bleibt das in einem tolerierbaren Bereich. Mit Negativzinsen und anhaltenden Kapitalmarktinterventionen ist die Geldpolitik in Bereiche vorgedrungen, die marktwirtschaftliche Fragen aufwerfen und auch sozialpolitische Folgen haben.
Die Argumentation der EZB:
„Im Kern stellt die Rate von 2 Prozent letztlich einen Kompromiss aus zwei gegenläufigen Zielen dar: Eine niedrige Inflationsrate hilft, die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Inflation zu verringern. Diese entstehen vor allem dadurch, dass bei Inflation die Preise nicht mehr im selben Maße als Knappheitsindikator dienen können. Für Unternehmer oder Verbraucher ist es schwerer zu erkennen, ob eine Preissteigerung Folge einer gestiegenen Nachfrage oder eines gesunkenen Angebots ist oder ob der Preis lediglich in einer Welle vieler Preissteigerungen angepasst wurde.”
Niedrig soll die Inflation sein, aber es bedarf eines Abstands zur Nullzinsgrenze: Umgekehrt bietet eine höhere Inflationsrate einen Sicherheitsabstand zur ‘Nullzinsgrenze’, die, wie wir in einigen Ländern gesehen haben, tatsächlich etwas unterhalb der Null liegt. Je niedriger die angestrebte Inflationsrate ist, desto höher ist das Risiko, an die Nullzinsgrenze zu stoßen, so wie das derzeit im Euro-Raum lange der Fall war. Und desto geringer ist der Spielraum der Notenbank, mit konventionellen Instrumenten stimulierend auf die Wirtschaft einzuwirken und auch deflationäre Entwicklungen zu verhindern. Aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge stellt eine Inflationsrate von ‘knapp unter 2 Prozent’ einen guten Kompromiss dar, zwischen den dauerhaft anfallenden Inflationskosten, und den gelegentlichen Vorteilen aus einem größeren Sicherheitsabstand.”
Erneut musste die Zentralbank auf ihre optimale Inflation hinarbeiten. Die Zinsen blieben historisch niedrig. Ziel war Preisstabilität bei maximaler Beschäftigung. Das Kalkül: Bei einer leichten Teuerungsrate entsteht ein Anreiz Geld auszugeben bevor es noch teurer wird. Steigen die Preise hingegen zu sehr, droht die Inflation sozusagen davonzulaufen.
Eine als optimal empfundene Inflation wird zudem als ein gewisser Puffer gegen Nullinflation, Nullzins und Deflation gesehen. So nachvollziehbar die Argumentation der EZB auch sein mag, es gibt keine zuverlässigen Daten, die eine Preisstabilität bei „nahe 2 %“ ergeben.
Schließlich ist ein Punktziel mit geldpolitischen Maßnahmen nur sehr schwer anzusteuern.
Am Donnerstag änderte die EZB ihr Inflationsziel: Jetzt soll die von ihr gewollte und geförderte Inflationsrate im Euro-Raum bei 2 Prozent „als symmetrisches Ziel“ liegen. Gemeint ist damit, dass eine zu niedrige Inflation genauso bekämpft wird wie eine zu hohe Inflation.
Weitere Strategieänderungen werden folgen: Bsp: Nachholprinzip
Dort wird überlegt, nach einer Phase zu niedriger Inflation höhere Preissteigerungen zuzulassen, um im Durchschnitt wieder bei zwei Prozent zu landen. Man spricht auch von einem Nachholprinzip: Was vorher an Preissteigerung versäumt wurde, wird später nachgeholt. Das kommt heute, nachdem die Inflation schon lange zu niedrig liegt, einer weichen Geldpolitik mit künftig höherer Inflation gleich.
Es gibt von diesem Nachholprinzip weitere Varianten. Zum Beispiel den Vorschlag, nur sehr niedrige Inflationswerte später „nachzuholen“ und daraufhin frühere Werte wieder zu ignorieren. Zum Beispiel den Vorschlag, nur nach einer Phase sehr niedriger Inflation Abweichungen zuzulassen, bei Preissteigerungen nahe zwei Prozent dagegen das Ziel wieder enger zu definieren.
Zitat: „Sparer werden also in die Zange genommen: Zum einen gibt es keine Zinsen für das Geld auf dem Konto, ab höheren Beträgen sogar Strafzinsen. Auf der anderen Seite verliert das Ersparte beschleunigt an Wert. Eine Inflation von drei Prozent über zehn Jahre bedeutet bei Nullzinsen: etwa 30 Prozent der Kaufkraft lösen sich in Luft auf.“
> Mhh, was mich hier als „kleiner Mann“ dann auch mal besonders interessieren würde, ist, was soll denn nun der kleine Sparer mit seinen zum Beispiel nur 3000-5000 € „Notgroschen“ aufm (Spar)Konto machen??
Das Geld wie im Artikel gesagt mit die Jahre einfach verfallen lassen ist natürlich schei… . Und das vielleicht als Notgroschen angelegte Geld einfach schnell ausgeben ist doch im Grunde genau so schei…. weil bei einen möglichen Notfall nichts mehr aufm Kto ist. Also was bleibt??
Auch mit Blick auf die letzten Wahlergebnisse ist mir auch hier vollkommen schleierhaft warum es immer noch so viele Leute im Land gibt die diese EU-freundliche linksgrüne Regierung und Altparteien am wählen sind. Oder gibt es etwa so wenig Sparer im Land das die bei Wahlen gar nicht auffallen?
So lange unsere Regierung Zinsen in Mrd. spart, wird sich nichts ändern.
Es geht hier nicht um unsere Interessen, wie so auch.
Wir waren schon immer gute Sparer, das fällt uns jetzt auf die Füße, andere Länder haben ihr Geld in Immobilien.
War es nicht ihr Vorgänger Draghi, der die Inflation vorsätzlich befeuert hat indem er MONATLICH 80 MILLIARDEN EURO DRUCKEN UND AUF DEN MARKT HAT WERFEN LASSEN???
Der schaut aus wie ein Mann.
2% als Target? Dann müßten wir die reale Inflation aber gewaltig abbremsen.
shadowstats.com weißt für die USA (nach klassischen Berechnungen, als nicht die se geschönten fake Werte) eine Inflation von aktuell 13 % aus. Das ist im Euroraum nicht anders.
Durch den Versuch die NMT anzuwenden ist der Kahn gründlich auf den Eisberg gelaufen. Wer die Augen offen hält und nicht der glorreichen Kapelle im Salon zuhört, sucht sich sein Rettungsboot -oder macht zumindest schonmal Schwimmübungen
Bei wem genau hatte diese Tante ihre Lehre absolviert? Voilà!
Wie prüft man die tatsächliche Inflationsrate? Ganz einfach, man schaut sich Kassenbons von vor 15-20 Jahren an. Findet man mir der Bildersuche Ergebnis selbst der Brotpreis hat sich in 20 Jahren vervielfacht bei offiziell weniger als 2% Inflation.
Laut Bon vom 16.01.2001 1kg Mischbrot 0,89 DM = 0,45 EUR
1kg Mischbrot heute = 1,90 EUR
Man muss somit min. 4-5% auf die offizielle Inflationsrate draufschlagen, dann passt es etwa.
Die 8% Inflationsrate hatten wir die letzten Jahre. heute sind wir einen Schritt weiter
Schauen sie sich die Geldmengen M1-M3 (sofern noch berichtet, einige Staaten haben das in Teilen eingestellt, könnte die Bevölkerung verunsichern) an.
„Für große exportorientierte Unternehmen bedeutet der Verfall des Wechselkurses eine gute Nachricht.“ – Wohl das Kernproblem Deutschlands: Die Weichwährung Euro hat die deutsche Exportindustrie sagenhaft beflügelt, was aber kein Segen ist, denn diese extreme Exportlastigkeit macht uns arg verwundbar und weckt bei den Importeuren unserer High-Tech-Güter einen Groll, der sich z.B. in Trumps Zöllen bereits einmal entladen hat. Es ist langfristig sehr unklug für Exporte zu rackern und die heimische Infrastruktur/Märkte zu vernachlässigen. Ganz absurd wird es, wenn unsere Exporte mit unverzinsten, unbesicherten Target-2-Forderungen an Südländerbanken „bezahlt“ werden.
Prinzipiel wäre eine ausgeglichene Außenhandelsbilanz erstrebenswert (klassische VWL…) aber nach dem Motto: mir das Meiste obsiegt die Gier gegen die Vernunft.
Ihre Aussage zu den Target2 Salden (also eine ewige, nie rückzahlbare „Schuld“) unterstütze ich voll. Es ist nur noch Absurd
Letztlich bezahlt der deutsche Steuerzahler über die Target-II Salden die Exporte in die Südländer. Oder glaubt irgend Jemand ernsthaft an die Rückzahlung???
Früher mußten die Target-II Salden monatlich ausgeglichen werden. Und WER hat das geändert?
RICHTIG,
DAS … IM KANZLERAMT: MERKEL!
1) Ich erinnere mich noch an das Bild mit Hans Eichel, in dem er auf ein Eurostück beißt, Tenor „Der Euro wird so hart wie die D-Mark“.
2) Es heißt immer, man könnte keine D-Mark einführen, denn die würde so aufwerten, dass hier alles pleite geht. Aber was könnte man machen? Die neue Bundesbank würde unlimitiert D-Mark drucken um den Kurs zu drücken und davon Sachwerte wie Aktien kaufen. Deutschland hätte dann einen sehr großen Pensionfond und würde reicher statt wie jetzt ärmer.
Diesen ganzen „tollen Euro“ und „tollen Grenzenlosigkeiten“ Mist habe ich selbst ein kleiner dummer Bürger nie geglaubt. DENN WAS hat die „Politielite“ uns denn gebetsmühlenartig alles so „tolles“ hierzu erzählt außer „das der Euro doch so toll wäre weil wir dann im Urlaub nichts mehr umrechnen müßten“ und „das wir bei Urlaubsfahrten keine Grenzkontrollen mehr hätten“?? Nichts weiter an Vorteile hat uns die Politelite gesagt. Zumindest kann ich mich an nichts weiteres erinnern außer das alle Politiker nur diesen immer gleichen Mist gebetsmühlenartig gepredigt hatten.
Und was nun aus den ach so „tollen Euro“ und die ach so „tolle Grenzwnlosigkeit“ geworden ist, können wir heute mehr als deutlich sehen UND spüren. Und irgendwelche sonstigen Vorteile sehe ich auch heute nicht.
Die einzigen die meiner Meinung nach wirklich Vorteile davon haben das Deutschland von der D-Mark zum Euro gewechselt hat, ist EU-Brüssel und sind die anderen EU-Länder. Würde Deutschland heute aus dem Euro aussteigen und wieder zu einer eigenen Währung, der D-Mark, wechseln, würde wohl nicht nur der Euro, sondern auch diese EU zusammenbrechen.
Mich würde dieser Zusammenbruch jedenfalls freuen weil ich dieses -auch von Lobbyisten und linken NGOs wir vom Krebs durchfressene- EU-Brüssel mit seinen seinen diktatorischen Träumen vom einzelstaatenloses „1000-jährige 4.Reich“ zutiefst verabscheue und ablehne.
Inflation ist das Zeichen eine schlecht funktionierenden Wirtschaftssystems.
Heute gemachte Schulden müssen mit der Zeit indirekt nach und nach von Anderen erarbeitet und bezahlt werden. Ein einfaches Beispiel sind derzeit Immobilien.
eine geringe Inflation ist der Volkswirtschaftliche Anreiz zur Produktions/Umsatzsteigerung.
Allerdings sind wir weit jenseits einer angemessenen Inflation. Die 2% Angabe von der guten Dame sind eine Verhöhnung der Bevölkerung
Angefangen bei Nudeln: 29ct auf 39ct. Hört sich nach wenig an, sind aber 34% Preissteigerung.
Man muß auch immer Bedenken: der Staat verdient doppelt mit:
Die Einnahmen an z.B. Umsatzsteuer entsprechend und gleichzeitig sinkt die Höhe der Verschuldung durch die Entwertung.
Vo kurzem wurde mir aus einer Gegend im Schwarzwald berichtet.
die Preise für Bauholz ist innerhalb kurzer Zeit auf etwa den 3fachen Preis gestiegen. Es macht Schwierigkeiten die benötigte Menge Holz zu bekommen.
Weiter: Sägewerke haben Schwierigkeiten Rohholz / Stämme zu bekommen. Eines von dem ich seiß mußte bereits schlißen und das ist sicher nicht das Einzige. Dies in Baden Württemberg im Schwarzwald.
Ist da nicht das 2.Mal in Folge eine „Grüne“ Landesregierung.
Was ist eigentlich mit der „Umweltbilanz“ sollen Leute statt halz Beton verbauen? Wie ist die so genannte „Umweltbilanz“ nochmal bei Beton.
In dem Fall egal. Wie es anscheinend z.B. auch beim Bau des viel gepriesenen Nationalparkzentrum Nordschwarzwald auch egal war. was da an Unmengen Beton verbaut wurde und danach mit Holz verkleidet wurde um einen anderen Anschein zu erwecken mitten im Wald
Mit Verlaub,
Inoffiziell gelten aber 4% als ständige Inflationsrate als anzustreben. Dies wurde auch in verschiedenen Inteviews teilweise offen gesagt. 2% brauche man unbedingt, daß Alles / das Gebilde einigermaßen funktioniert
Lagarde wurde wegen 400 Millionen Euro verurteilt und keine Sekunde im Knast, typisch EU, da fallen mir gleich Ursula von McKinsey und der von Interpol gesuchte Pole Tusk ein, ist die EU ein Auffangbecken für gesuchte Verbrecher/innen?
O-Ton Lagarde zu Sarkozy „Benutze mich“.
Keine weiteren Fragen mehr die deutsche L-Presse hat wie immer geschwiegen.
Diese Geldpolitik trifft Sparer in Deutschland besonders…..selber schuld….1 haben die meisten deutschen diese politik gewählt und 2 war schon immer klar wer viel spart ist am ende der dumme….hätte man sich doch zb ein haus oder eine wohnung gekauft!
So viel kann man schon mal vorab verraten:
Den deutschen Sparern sind ihr Klima, die Vielfalt und der Kampf gegen „Rächts“ viel wichtiger als ihre Sparkonten, wie wir wieder im September eindrucksvoll vorgeführt bekommen werden.
Ich sehe im Beruf jeden Tag, wie die Immobilienpreise durch die Decke knallen! 2% Inflation kann Frau Lagarde ihrer Oma erzählen.
Die Inflation galoppiert!!!
Die Staatsschulden des Austrittskandidaten Ungarn lauten auf Euro und nicht auf Forint. Wenn der Forint also aufwertet gegenüber dem Euro, dann ist das für Ungarn also günstiger.
„Eine Inflation von 3% über 10 Jahre bedeutet…. etwa 30% der Kaufkraft lösen sich in Luft auf“…: es sind sogar über 34%, nämlich 1,03 mit der Potenz 10, also „Zinseszinsrechnung“ für BWL/VWL-Studenten
Das der Euro als Hartwährung gescheitert ist, pfeiffen die Spatzen schon seit längeren von den Dächern. Die verdeckte Staatsfinanzierung über die EZB, aber auch die Billionenprogramme der EU machen die Rückzahlung der gemachten Schulden unmöglich.
Die Entschuldung über die Notenpresse nimmt mit diesem „Hochschalten in einen höheren Gang“ nunmehr für mehr Menschen erkennbar Fahrt auf.
Der geistigen Inflation hinkt die finanzielle Inflation deutlich hinterher.
Das Ansinnen der Rechtsaussen eines EU-Austritts erscheint mir schlicht als politischer Suizid. Deutschland ist nicht in der glücklichen Lage der Briten in ihrem englischsprachigen weltweiten Verbund (die Queen ist Staatsoberhaupt von 17 Staaten und Oberhaupt des Commonwealth, zusätzlich die US-Cousins).
Will sich das Land tatsächlich wieder wie unter Kaiser Wilhelm selig völlig isolieren oder gar unter die Knute der Russen bzw. Chinesen kriechen? Deutschland hätte aufgrund seiner Grösse und Wirtschaftskraft in der EU viele Fehlentwicklungen verhindern können, – wollte es aber nicht.
Was für viele als undenkbar betrachtet wird, muss in Erwägung gezogen werden. Der Dexit aus der Eurozone. Kurzfristig wird dieser drastische Schritt selbstredend immense wirtschaftliche Folgen haben. Es ist davon auszugehen, dass wir von einer verlorenen Dekade sprechen können. Langfristig gesehen wird dieser Schritt jedoch weniger teuer sein als ein krampfhaftes Festhalten an dem zum Scheitern verurteilten Währungsexperiment Euro. Je länger die deutsche Politik am Euro festhält, desto größer wird der volkswirtschaftliche Schaden. Wir brauchen Europa als Wirtschaftsunion, aber nicht als Währungsunion. Der Euro, welcher Europa einen sollte, trennt es. Fakt ist: Bleibt der Euro, dann scheitert mit Sicherheit die EU. Es ist an der Zeit neu zu denken.
Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Maastricht Urteil festgestellt, dass Deutschland einen legitimen Grund hätte aus dem Euro auszutreten, falls die Währungsunion keine Stabilitätsgemeinschaft ist.
Aktueller Zustand: Freie Bahn für zügellose Haushaltspolitik in den einzelnen Club-Med Ländern und Beglückung der Wähler mit allerlei Wohltaten unter Vermeidung unangenehmer Reformen. Am Ende steht ja Deutschland als Garant für die Schulden bereit. Die Länder mit Weichwährungstradition sind anscheinend nicht wirklich willig, sich an schmerzhafte Strukturreformen (zum Beispiel in den sozialen Sicherungssystemen, auf dem Arbeitsmarkt, in der Bürokratie) ranzumachen. Dann eben DEXIT.
Die Euro-Zonen-Transferunion hat keine Mehrheit der stabilitätsorientierten Länder hinter sich. Ganz im Gegenteil, die südeuropäische Verschuldungs- und Inflationskultur hat zahlenmäßig ganz klar die Oberhand gewonnen. Freie Bahn für zügellose Haushaltspolitik in den einzelnen Südländern – Beglückung der Wähler mit allerlei Wohltaten unter Vermeidung unangenehmer Reformen. Am Ende zahlt Deutschland. Die Krisenländer hätten längst überfällige Strukturreformen angehen müssen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Transfers lösen diese Probleme nicht, sondern werden eine zusätzliche Versuchung darstellen, die notwendigen Reformen auch künftig zu vermeiden. Sie werden die Schuldenspielräume ausreizen und dann immer neue verlangen. Die deutschen Politiker, gefangen im Netz ihrer unhaltbaren Versprechungen, würden weiter durch Zugeständnisse Zeit kaufen. Die Folge: Hyperinflation, Zusammenbruch der Währung, Währungsreform.
Die Zentralbanken können die Zinsen in (fast) allen Ländern wegen den hohen Staatsschulden nicht nennenswert erhöhen. Folge wären schwere wirtschaftliche Verwerfungen und im Euroraum sogar Staatspleiten. Man kann die Schuldenorgie weltweit nur durch Inflation (Monetarisierung) in den Griff bekommen.
Nicht Jammern, sondern sich der Realität stellen! Die Netto-Rendite von Zinspapieren war historisch selten positiv. Meine Empfehlung: Sachwerte (Aktien, Immobilien, Edelmetalle etc.), möglichst ausserhalb des EU-Raums.
Zum Euro: Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Jetzt heisst`s halt abwarten, bis das System kracht. Die Deutschen sind ja Währungsreformen (4 seit 1918) gewohnt.
Endlich! Jetzt ist es weg, das „UNTER“ – aus dem „nahe bei aber unter zwei Prozent“
Die Tür steht jetzt sperrangelweit offen für die Verschuldungs- und Inflationsorgien der EZB, mit denen sie die Eurozone in bessere Zeiten führen will. Bislang störte das „unter zwei Prozent“, stand wie ehemals die Berliner Mauer im Weg, aber jetzt …
Jedes Land hat nur EINE Stimme im EZB-Rat, egal wie groß es ist. Malta, mit 0,5 Mio Einwohnern, kann die Stimme von Deutschland, 82,5 Mio Einwohner, neutralisieren. Eine, wenn auch nur leichte Rückführung der QE-Programme, hat der EZB-Rat verworfen. Kein Wunder: die soliden Staaten sind in der Minderheit, 63 % der Staaten sind „Gesamtnetto-Schuldner“ – die meisten in einer sehr prekären Konstellation. Mit dieser Art von Politik werden die soliden Staaten demontiert, von denen, die ohnehin nicht mehr zu retten sind.
Wie schon im EZB-Rat, haben auch in der EU, bedingt durch den Austritt der Briten, die Schuldner das Sagen. Quasi, die Klassenletzten. Mit GB hätte es niemals gemeinsame Schulden gegeben. (Anm. v. Carl: Mit dem britischen Austritt verloren die soliden Staaten ihre Sperrminorität. Davor kamen die „freihandelsorientierten“ Länder – GB und der frühere DM-Block – auf die Sperrminorität von 35 % der EU-Gesamtbevölkerung; der protektionistische u. überschuldete „Club-Med“ auf 36 %. Es bestand eine Ausgewogenheit der Lager. Jetzt erreichen die freihandelsorientierten Länder nur noch 25 %, der „Club-Med“ 42 %. Das innere Interessengleichgewicht der EU wurde zerstört. Die Folge: Erheblich ungünstigere „Stimmverhältnisse“ für DE u die Freihandelsländer. Fr. Merkel hat es in ihrer Unwissenheit (oder mit Absicht?) unterlassen, die Briten zu halten oder die Verträge – explizit die „Sperrminoritäten“ – neu zu verhandeln.)
Alles keine Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft.
Bei der Entwertung der Sparvernmögen muss auch der Zinsezinseffekt berücksichtigt werden. Bei 3% Inflation liegt über 10 Jahre gerechnet der Wertverlust deshalb bei fast 35%, bei 4% Inflation sind es in 10 Jahren schon 38%, also fast die Hälfte der Ersparnisse. Genauso stark reduzieren sich bereinigt natürlich auch die Staatsschulden, weshalb ja die EZB auch seit vielen Jahren verzweifelt versucht, die Inflation anzuheizen. Das scheint nun zu gelingen.
Inflationäre Trends sind aber immer dynamisch und nur schwer zu bremsen. Die EZB wird ihre Zinsen nicht erhöhen können, weil sonst die überschuldeten Südstaaten und Frankreich in den Staatsbankrott gehen. Sie hat also keine Möglichkeit mehr, durch Zinserhöhungen die Inflation wieder vorsichtig einzubremsen. Sie wird also selbstverstärkend durchgehen wie ein schmelzender Reaktorkern. Sachwerte, anyone?
genau. Als die Briten merkten dass wir sie wirtschaftlich überholen gab es Krieg den wir hinterher bezahlen mußten. Heute zahlen wir halt auf andere Art und Weise. Aber am Zahlen sind wir immer.
Typen, sorry Typinnen, wie Madame Lagarde gehören als Kriminelle eigentlich vor Gericht. Aber das ist natürlich nicht zu erwarten in einem System, das ebenso unfähig wie korrupt ist. Zum anderen, wenn die Deutschen stillschweigend und tatenlos ihrer Enteignung zur Rettung des Euro, der EU, der Welt, des Klimas und bald gewiss auch des Universums und diverser Paralleluniversen zusehen, dann kann man ja weiter machen. Dummheit wird halt bestraft.
Frau Largarde weiss doch ganz genau wenn sie nicht am Nullzins festhalten würde wären die Rotweinstaaten pleite. da sie die Zinslasten nicht mehr tragen könnten. Im Prinzip ist diese EZB Politik nichts anderes als die Mithilfe zur Konkursverschleppung. Wenn Deutschland aus der EU ausscheiden würde und die Rotweinstaaten eine eigene Währung hätten wären die Geldscheine so groß wie Tageszeitungen damit alle Nullen darauf abgedruckt werden könnten. Erinner nur mal an die Lira oder den franz. Franc. Da wurde auch Geldscheine um Nullen erweitert oder wenn es gar nicht mehr anders ging wurde eben abgewertet. Ein alter Hundertausender war dann eben ein neuer 1er. Die Menschen interessierte dies aber wenig. Sie stiegen auf andere währungen um. So lange aber ein Zahlmeister an Bord ist geht dieses Nullzinsspiel weiter.
Inflation ist Enteignung von Geldvermögen. Sie trifft Sparer und Versicherte ins Mark. Zusammen mit Verwahrentgelten und Negativzinsen trägt Inflation den hart erarbeiteten Wohlstand der Deutschen sukzessive ab. Altersvorsorge ist unter solchen Bedingungen nur noch schwer möglich.
Und nun kommt auch noch Frau Baerbock und will die sechs Cent pro Liter Sprit, die die deutschen Autofahrer seit 1. Januar mehr zahlen müssen, auf 16 Cent steigern. Die sich abzeichnende schwarz-grüne Koalition wird sich darauf gewiss einigen, zumal ja die Corona-Schulden mittlerweile ins Unermessliche gewachsen sind. Wenn die Steuer- und Abgabenzahler hier nicht ein Stopp-Signal setzen, und zwar mit dem Stimmzettel, wird es nach der Bundestagswahl ein böses Erwachen geben.
Die Hufeisentheorie: Nicht Kommunisten und Nazis sind die beiden sich annähernden Enden des Hufeisens, sondern Kommunisten und Neoliberale.
Lagarde: Enteignung des Volkes zugunsten einer Elite. Geldentwertung trifft die, die wenig haben, stärker als die, die viel haben. Das ist Warren Buffets Krieg der Reichen gegen den Rest. Lagarde ist die Chefstrategin auf dem europäischen Finanzschlachtfeld.
Für Deutschland und alle anderen EU-Nationen gibt es nur Exit oder Exitus.
„Wahltag ist Zahltag“ – die Lektion haben wohl viel zu viele Wähler vergessen …
Die Wähler werden mit der Panik-Pandemie von primären Ereignissen abgelenkt. Darüber hinaus ist Corona die Szandartausrede für Politikversagen und rechtswidriger Finanzwirtschaft.
Michel und Micheline tangiert so etwas nicht. Solange noch Fussball und Dokusoaps im Fernsehen zu sehen sind, ist das Leben doch schön.
„Inflation ist Enteignung von Geldvermögen.“
Naja, kann man so sehen. Man kann aber auch sagen: Geldvermögen ist kein Vermögen.
Denn der innere Wert von Papiergeld liegt sowieso immer bei Null.
Und wieder einmal hat der vielgeschmähte Stammtisch Recht behalten.
Lassen wir uns mal überraschen welche politischen Entscheidungen die Inflation noch weiter anheizt. Die CO2-Abgabe war erst der Anfang und ein Vorgeschmack darauf, was Klima-Politik für den Verbraucher bedeuten kann, ohne dass dadurch auch nur ein global messbarer Ertrag fürs Klima entstünde.
Lagarde, ist leider auch so eine links- grüne Frontfrau. Ob 2% oder doch mehr, was gilt dass schon? Obergrenze war gestern. Der deutsche Sparer wird weiter enteignet, der Euro kaum noch das Papier wert, aber Hauptsache wir retten das Weltklima und halb Afrika mit dazu.
Immer schön daran denken, wem wir den Euro und die inflationsfreudige EZB neben allen anderen Desastern zu verdanken haben – der Partei von Helmut Kohl. CDU? Nie wieder, ganz gleich wieviele Ablenkungsmanöver (Bosbach, Werteunion, Maaßen…) noch folgen.
genau – es wird nicht blühende Landschaften geben, sondern glühende.