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Debatte zum Corona-Ursprung

Universität Wuhan löschte Daten von hunderten Corona-Virusproben

26.06.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Immer neue Details werden über das bekannt, was hinter den Kulissen gespielt wurde. Bereits im Oktober 2019 fielen bei einer internationalen Sportveranstaltung coronatypische Symptome bei etlichen Athleten auf. Doch das alles sollte unter den Teppich gekehrt werden.

Der US-Virologe Jesse Bloom machte vor kurzem eine bemerkenswerte Entdeckung, als er online nach genetischen Daten einiger Forschergruppen suchte: Daten von mehr als 200 Virusproben von Sequenzen des Coronavirus aus den Anfangstagen des Ausbruchs im chinesischen Wuhan, waren vergangenes Jahr zunächst von Forschern der Universität Wuhan hochgeladen, aber dann später wieder gelöscht worden. Er fand das anhand einer Online-Tabelle heraus, und konnte 13 Sequenzen, die auf Google Cloud-Diensten gespeichert waren, wiederherstellen. Den Fund nennt Bloom eine „Goldgrube“.

[inner_post 1] Er sagt, die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass COVID-19 bereits vor dem vermeintlichen Ausbruch auf dem Huanan-Markt in Wuhan im Umlauf war. Davon gehen inzwischen immer mehr Wissenschaftler aus. Bloom sagt außerdem, dass die Sequenzen, die in den meisten Studien zum Ursprung des Virus verwendet wurden, einschließlich des gemeinsamen Berichts der WHO und Chinas, „nicht vollständig repräsentativ für die zu dieser Zeit tatsächlich in Wuhan vorhandenen Viren sind“.

Die Sequenzen des Marktes in Wuhan seien weiter entfernt von den nächsten Verwandten von SARS-CoV-2 in Fledermäusen als spätere Sequenzen, einschließlich einer aus einer Probe in den USA. Das sei überraschend, so Bloom, weil man erwartet hätte, dass Viren aus den frühen Stadien der Pandemie in Wuhan am nächsten an den, von Fledermaus übertragenen, Verwandten von SARS-CoV-2 gewesen wären. „Wir wissen auch bereits, dass der Huanan-Markt nicht das einzige Spillover-Ereignis war und SARS-CoV-2 wahrscheinlich Ende Oktober/November im Umlauf war“, sagt er.

Auch wenn Bloom der Meinung ist, dass diese neuste Entdeckung bei der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus, ob natürlich oder aus einem Labor entwichen, in keine neue Richtung deutet, so ist es bemerkenswert, dass chinesische Forscher solch wertvolle Daten im Nachhinein verschwinden ließen. Er sagt, es gibt „keinen plausiblen wissenschaftlichen Grund“ für die Löschung der Sequenzen aus der Datenbank des US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH).

Er hoffe, dass seine Forschung andere ermutige, „über den Tellerrand hinauszudenken“ und nach anderen Quellen wie Archivdaten zu suchen, um mehr Informationen zum Beginn der COVID-19-Pandemie zu finden. „Es gibt wahrscheinlich mehr Daten da draußen“, sagt er.

[inner_post 2] Währenddessen untersuchen nun einige US-Kongressabgeordnete, ob ein internationaler Militärsportwettkampf, der in Wuhan im Oktober 2019 stattfand, möglicherweise einer der ersten „Superspreader“ von COVID-19 war. Es gibt demnach Berichte über Athleten aus verschiedenen Ländern, die sich mit Corona infizierten.

Ein italienischer Fechter sagte etwa, jeder in seiner Wohnung in Wuhan sei an Symptomen erkrankt, „die wie COVID-19 aussahen“. Als er Rad fuhr, hätte Wuhan wie eine „Geisterstadt“ ausgesehen, seine Temperatur sei bei der Ankunft am Flughafen gemessen worden. Das alles kommt zu den bereits aufgedeckten mysteriösen Erkrankungen chinesischer Wissenschaftler am Wuhan Institut für Virologie bereits im November 2019 (TE berichtete).

„Die Nähe der World Military Games zum [Wuhan Institut für Virologie] und die neuen Details zu den Athleten, die während der Teilnahme an der Veranstaltung möglicherweise COVID-19 ausgesetzt waren, stellen einen alarmierenden Zufall dar, den unsere Regierung untersuchen muss, um einen genauen Zeitplan für den Ausbruch festzulegen “, schrieb nun Senator Roger Marshall (Republikaner) in einem Brief an den US-Gesundheitsminister Xavier Becerra.

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