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NATO-Gipfel

„Das deutsche Problem ist wieder da“

15.06.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
NATO-Gipfel stärkt Biden vor Putin-Treffen / „NATO-30-Agenda“ benennt Russland als Bedrohung für unsere Sicherheit und China als systemische Herausforderung / „Reaktionen des Westens notwendig bei gleichzeitiger Bereitschaft zum Dialog“ / Enttäuschung über Deutschland auf US-Seite

Die Stunden des NATO-Gipfels in Brüssel müssen für Angela Merkel noch nerviger gewesen sein als der G7-Gipfel in Cornwall am Tag zuvor. Ohne zu zögern kann man sagen, dass sich Merkel zwischen all den alten weißen Männern mit ihrem eigenen Weltbild einsam und allein gefühlt haben muss. So unterschiedlich die Herren und ihre Interessen auch sein mögen, eine Gemeinsamkeit verbindet sie: die tiefe Identifikation mit der freien und individualisierten Art und Weise, des auf den Werten der Aufklärung basierenden Lebens im – im weiteren Sinne – Westen. Angela Merkel ist da nie angekommen.

Die alte Bundesrepublik ist bis heute nicht das Land, das ihrer Gesellschaftsvorstellung entspricht. Das macht es für sie auch so schwer, in Russland oder China wirkliche Gefahren zu erkennen; vielleicht hat sie die Vorstellung von der Entwicklung einer anderen, besseren Gesellschaft ohne ideologische Gegensätze in einem harmonischen, kollektivistischen Miteinander – bei dem man auch mal im Namen des großen Ganzen vor gewissen Dingen die Augen verschließt.

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Merkels gewiefter Emissär und Vertrauter, Thomas de Maizière, dürfte sein Bestes gegeben haben, aus den Gipfeldokumenten jede Schärfe oder Festlegungen auf konkrete Schritte gegenüber China und Russland herauszuhalten. Gelingen konnte dies in Wahrheit nicht. Dazu saßen mit Biden, Johnson und Macron zu starke Gewichte am Tisch. Ohne Schnörkel fanden die Worte „Bedrohung unserer Sicherheit durch systematische Regelverletzungen des Völkerrechts und aggressives Agieren Russlands und Chinas, die Gegenreaktionen erforderlich machen“ Eingang in das Schlussdokument des Gipfels. Dazu gehörte auch die Abgabe einer Schutzgarantie für die baltischen Staaten und der Wille, die Ukraine in ihrem Kampf um Souveränität weiter aktiv zu unterstützen.

Unentwegt, so Mitglieder der amerikanischen Delegation, wiederholte die deutsche Kanzlerin ihr Mantra von der Notwendigkeit, die Gleichwertigkeit von Abwehr und Dialog in die NATO-30-Agenda aufzunehmen. An und für sich ist das eine Selbstverständlichkeit. Selbst in den düstersten Momenten der Konflikte zwischen dem Sowjetimperium und den westlichen Demokratien galt der Grundsatz des „Harmel“-Berichts zur NATO-Strategie der 70er und 80er Jahre: Die eine Hand ist immer weit ausgestreckt, aber nur dann, wenn die andere am Griff der Pistole in der Hosentasche ist. Alte Hasen im Dealen mit den Russen, zu denen auch Joe Biden gehört, mögen an diesen oft gebrauchten Nato-Spruch gedacht haben. Ausgesprochen hat ihn gestern auch im kleinen Kreis niemand. Es ziemt sich einfach nicht, die Schlachten von Gestern mit denen von Heute zu vergleichen.

Eines steht fest: Der Gipfel hat den amerikanischen Präsidenten für sein Treffen mit Putin am Mittwoch in Genf gestärkt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die deutsche Regierungschefin dazu das Geringste beigetragen hat. Oder wie formulierte es doch so treffend der amerikanische Deutschland-Kenner und Ex-US-Botschafter in Berlin, John Kornblum, als er erst jüngst in aller Nüchternheit und Kühle feststellte: „Das deutsche Problem ist wieder da.“

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45 Kommentare

  1. Na ja, gesellschaftlich sehe ich den Islam als grösstes Problem und wirtschaftlich China. Russland ist da meiner Meinung maximal an dritter Stelle. Nur sollte mir mal einer erklären, wo denn Russland Vorteile hätte von einer sagen wir mal Besetzung der baltischen Staaten! Die Krim konnte man vorher verstehen und wer etwas von Logistik und Strategie versteht für den war das doch alles vorhersehbar. Nur unsere betriebsblinden Politiker sehen alles immer vom Ende her! Nachher ist man immer schlauer! Nur wenn das vorher schon passiert ist kann man an dem Ding auch nachher nicht mehr viel ändern! Die USA sind da in einer komfortablen Position, da kommt nicht jeder rein wie bei uns! Und die fakeln auch nicht lange, wenn einer mal nicht so richtig funktioniert! Sowas wie bei uns mit den Islamisten wäre drüben nicht möglich! Aber auch in Russland nicht und in China schon gar nicht!

  2. „Angela Merkel ist da nie angekommen.“ (Im Westen).
    Das bringt alles, was seit der Machtergreifung dieser DDR-Schranze in der Bundesrepublik passiert ist, auf den Punkt.

  3. Joe Biden ist ein Unheil-Stifter wie Obama. Außerdem sind Franzosen wie Briten immer an einer Schwächung Deutschlands interessiert und haben mit den Amis das gemeinsame Interesse, ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Russland zu verhindern. Bei dem politischen Personal der Bundesrepublik, keine wirkliche Herausforderung.

  4. „Der Wille, die Ukraine in ihrem Kampf um Souveränität weiter aktiv zu unterstützen.“

    Die Ukraine ist das Land, aus dem sich möglichst viele Bürger ins Ausland absetzen (fragen Sie mal Flüchtlinge von dort), in dem junge Frauen Kinder für Westeuropäer austragen (Thema einer interessanten Reportage im ÖR vor wenigen Wochen), aus dem junge Männer kommen (habe ich selbst kennengelernt) und sich einen defekten Golf kaufen, weil die im Land produzierten Fahrzeuge eines Westkonzerns quasi Schrott sind, sobald sie vom Band laufen, und in dem sich viele Menschen ein Leben unter zumindest geordneten Verhältnissen unter russischer Regierung wünschen (ebenfalls eine Aussage vieler Exilanten).

    Obiges wird von ukrainischen Auswanderern immer wieder bestätigt, findet jedoch in der öffentlichen Berichterstattung nicht statt. Auch sind es nur Minderheiten, die letztendlich als Demonstranten in unseren Sendern gezeigt werden, der Rest ist damit beschäftigt, unter neokapitalistischen Bedingungen über die Runden zu kommen – demokratisch wird man dann, wenn der Bauch voll ist.

    Warum kann sich der Westen also nicht endlich aus Vorgängen, die er aufgrund der ihm unbekannten Kultur gar nicht beurteilen kann, heraushalten? Vielleicht gibt es ja doch eine russische Einflußsphäre, die man respektieren sollte, weil dann wieder „Ruhe im Karton“ ist. Dies gilt für die Ostukraine, aber auch Weißrussland.

    Und, man sollte auch das Verhalten des Westens konsequent zu Ende denken: es wäre sinnlos, sollten z.B. deutsche Soldaten eines Tages wegen Dingen, die uns letztendlich nichts angehen und von denen wir nicht profitieren, in einem bewaffneten Konflikt verheizt werden.

  5. „Der Wille, die Ukraine in ihrem Kampf um Souveränität weiter aktiv zu unterstützen.“

    Die Ukraine ist das Land, aus dem sich möglichst viele Bürger ins Ausland absetzen, in dem junge Frauen Kinder für Westeuropäer austragen, aus dem junge Männer kommen und sich einen defekten Golf kaufen, weil die im Land produzierten Fahrzeuge eines Westkonzerns quasi Schrott sind, sobald sie vom Band laufen, und in dem sich viele Menschen ein Leben unter zumindest geordneten Verhältnissen unter russischer Regierung wünschen.

    Wann kapieren unsere Vordenker außerdem, dass vor dem Wunsch nach westlichen Werten ein voller Bauch kommt???

    Warum kann sich der Westen nicht endlich aus Vorgängen, die sich in der russischen Einflußsphäre abspielen, raushalten? Das Baltikum gehört in meinen Augen zum Westen, Weißrussland dagegen z.B. eindeutig nicht.

    Es wäre sinnlos, sollten z.B. Deutsche eines Tages wegen Dingen, die uns nichts angehen, in einen bewaffneten Konflikt geraten.

  6. Auch wenn ich Merkel als das schlimmste Unheil ansehe, das dieses Land seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs heimgesucht hat, so empfinde ich ihre Politik gegenüber Russland als das einzig Richtige, das sie getan hat. Deutschland sollte nicht abhängig sein vom US-Frackinggas und ein Hebel über Nordstream II funktioniert in beide Richtungen, wobei Russland abhängiger vom Export ist, als Deutschland vom Import. Dass das den amerikanischen Geostrategen natürlich nicht passt ist vorhersehbar. Schade, dass in diesem Artikel so kurz gedacht wird, wobei ich mit der Meinung zu China übereinstimme – China gehört radikal eingedämmt. Der Westen hat sich in gefährlicher Weise abhängig gemacht von China und das kommt und jetzt teuer zu stehen (siehe Halbleitermangel bei VW).

    • Wir sind von China mittlerweile auch mit ganz banalen Dingen abhängig! VW interessiert mich im Augenblick eigentlich nicht so richtig, man kann seinen PKW auch etwas länger fahren. Letztes Jahr waren in den Krankenhäusern viele Medikamente nicht verfügbar und auch Dinge für die Anästhesie fehlten.

  7. Cornwall ist ein County, ein sehr alter keltischer Teil von England, das Seebad heißt Carbis Bay oder St. Ives. Ist das so richtig?

  8. Es ist natürlich so dass man bisschen Spannung braucht damit man nicht einschläft und da aus Versehen einen Knopf druckt, den man nicht drucken wollte. So lange die Großmächte nur ihres Militär zu Grenze schicken, ist alles in Ordnung. Man kennt sich. Man sieht was Militär der anderen Seite so tut. Alles gut. Die Versuche russische Minderheiten unterdrücken (in Baltikum und auch in Ukraine) sind kontraproduktiv und Ukraine hat sehr hohen Preis dafür bezahlt.
    Anderseits ist Gas aus Russland für USA einfach ein wirtschaftlicher Wettbewerb. Die Frage ist aber: wie sicher ist ev. Lieferung aus USA überhaupt und wie groß ist die Kapazität die man damit erwerben kann? Die Sowjets haben den Gashahn nie zugedreht. Die Russen haben es nur ein Mal getan, als Ukraine Gas gestohlen hat. Man kann natürlich nicht vorhersagen wie Moskau sich in der Zukunft verhält. Das kann man mit Washington auch nur vermuten, schätzen usw.
    Man sollte lieber China beachten – was letztes Jahr in Hongkong passierte, kann vlt die Herrscher in Beijing ermutigen, etwas mit Taiwan zu versuchen. Sie haben auch mehr Kohle für das Militär als die Russen. Dazu ist Krim eigentlich nicht viel anders als Kosovo damals. Nur Serben haben wir bombardiert und Ukraine hat keiner von draußen bombardiert, nicht wahr? Was MH17 angeht – da sollte mal klären wieso waren zivile Flugzeuge in einer Kriegszone erlaubt – eine Woche lang wurden die Separatisten aus der Luft angegriffen und jeden Tag etwas mit der BUG Rakete abgeschossen. Da war der Unfall zu erwarten.
    Das bedeutet nicht dass Putin unserer bester Freund und ein Gutmensch ist, das erwarten wir doch von keinem oder sind Heiko und die anderen Gutmenschen doch so doof?

  9. Haben doch gerade in Deutschland alle gejubelt, als der böse Trump endlich weg war. Die werden sich noch wundern über die knallharten Forderungen von Biden. Auch er vertritt:“ America first“ und erwartet von uns nicht nur den Beitrag an militärischer Unterstützung mit 2% vom Bip. Sondern brave Gefolgschaft in allen aussenpolitischen Belangen!

  10. Das „deutsche“ Problem ist nicht, dass Deutschland nicht macht, was die Amerikaner und Franzoesen (vulgo und weiterhin: Die Westalliierten) wollen. Mag sein, dass der von Überalterung und Dekadenz getriebene Pazifismus der heutigen deutschen Regierung den Westalliierten missfällt und ebenso wenig ins Konzept passt wie die Wiedervereinigungsphantasien der Westbundesregierung von 1961.
    Aber auch die Putinisten sind nicht anders. Sie verkennen in Russland einen möglichen „Freund“ oder „Verbündeten“, den eine allzu westorientierte Politik vor den Kopf stieße und daran hinderte, endlich mit Deutschland der Sonne entgegenzustreben. Dabei wollen sie nichts anderes als die Atlantiker: Deutsches Geld für Renten und Konsum ausgeben, anstatt für Sicherheit, wozu unabdingbar auch eine eigene Streitmacht gehört. Für Sicherheit soll eine Vormacht sorgen. Dass Russland noch nie unser „Freund“ war und gar nicht sein will, ist gerade im rechten Teil des Bürgertums, und im Osten verloren gegangen. Nur als klener Hinweis: Wo haben die Amerikaner in Deutschland sich widerwärtige Siegesdenkmäler hingestellt so wie die Russen in Berlin? Und wer verteidigt deren Fortexistenz gegen den Abriss? Nur die Linken? Würden Franzosen oder Amerikaner solche Denkmäler auch verteidigen oder dulden? Das weist darauf hin, wo das Problem liegt.

    Das deutsche Problem ist, dass wir Deutschen es seit 1945 insgesamt, und zwar egal ob links oder rechts, Rheinländer oder Ostelbier, verlernt haben, wirklich deutschen Interessen zu erkennen, wahrzunehmen und dann auch durchzusetzen. Wir sind ins Unterwerfen, sich ergeben und Selbstverleugnen wahrhaft verliebt. Wir kennen es nicht anders und haben vor einer anderen Welt, eben der der anderen, Angst.

    Ein Deutschland, auf das das nicht zuträfte, dass sich so verhielte „wie alle anderen auch“ würde zweifellos in seinem Umfeld erst einmal Unbehagen, Abwehr und Gegenreaktionen hervorrufen. Indes, das wäre aber deren und nicht unser Problem. Und weil wir selbst vor diesem Moment Angst haben, rufen die einen „Europa“ die anderen „Putin“ und ein paar auch „Amerika!“ Und merken nicht, dass sie die lächerlichen Männer Europas sind.

    • „Dass Russland noch nie unser „Freund“ war und gar nicht sein will…“.

      Dummerweise kenne ich sehr viele deutschfreundliche Ukrainer und Russen, selbst solche, die unter den Auswirkungen des Krieges unmittelbar zu leiden hatten, und kann daher Ihre Aussage nicht teilen. Klar, die feiern ihren Sieg über Deutschland mit Bohei, aber dieser offene Umgang mit der eigenen Überlegenheit macht es unnötig, dies „dem deutschen“ permanent aufs Butterbrot zu schmieren. Die müssen nicht, wie wir, ständig was kompensieren.

      Wir könnten dagegen eine hervorragende Rolle als Vermittler zwischen Russland und den USA spielen, statt die Russen ständig vor den Kopf zu stossen. Das wäre doch was für unsere grünen Friedenstauben, wenn die es mit ihrer Friedens- und anti-Waffen-Propaganda ernst meinen würden.

    • Zum Sowjet-Denkmal in Berlin ( und auch Wien) möchte ich anmerken, dass die Sowjetunion, also Russland, durch den Krieg, der ihnen von Deutschland aufgezwungen wurde, ca. 25 Millionen Menschen verloren hat. Die Denkmäler abreißen zu wollen erschiene mir als keine gute Idee.

  11. Bodens Vorgehensweise gegenüber Putin erinnert mich an das deutsche Verhalten gegenüber Trump: Erst einmal beleidigen und dann auf erfolgreiche Verhandlungen hoffen.
    Biden legt sich gleichzeitig mit Russland und China an, Deutschland gibt den Pazifisten und will mit allen gut Freund sein, bis zur Selbstvernichtung.

  12. Und das alles Dank der ersten (und hoffentlich letzten) Bundeskanzlerin in der Geschichte. Was lehrt uns das? Offenbar nicht das Geringste!

  13. Deutschland ist und bleibt ein Problem, vor allem mit Typen wie Merkel. Allerdings sehe ich, solang ich erinnern kann und das ist schon sehr lang, keine echten Vorteile für Deutschland durch die NATO, oder durch die EU. Die Vorteile sind gering, die Nachteile, heisst die Pflichten, übermäßig groß. Zahlen, ausführen und Maul halten. Auch Merkel hat es nicht geschafft, so wenig wie ihre Vorgänger, Deutschland zu emanzipieren, von den Alliierten, das schließt Russland mit ein, von den Europäern, die seit Jahrzehnten auch nur die Hand aufhalten, sich eigene Ziele zu setzen und diese anzustreben und umzusetzen. Stattdessen begibt sich dieses lächerliche Land immer mehr in Abhängigkeit von anderen. Merkels Weltbild ist verquer, geprägt durch die DDR und Russland, es ist überfällig, dass diese Trulla endlich verschwindet. Deutschland allerdings bleibt immer der Fußabtreter, es genießt seine Rolle offensichtlich.

  14. „Das deutsche Problem ist wieder da.“ Richtig, seit unendlich peinlichen 16 Jahren watschelt es durch die Botanik der Politik und zertrümmert einen Porzellanladen nach dem nächsten!

  15. Wenn diese politische Katastrophe Merkel schon fehl am Platze war und ist, wie muss ich mir erst eine Baerbock als Kombattantin und Vertreterin deutscher Interessen in dieser Runde vorstellen!?
    Klingt nach Alptraum…

  16. Das China als Bedrohung einzustufen ist, kommt als Erkenntnis ja reichlich spät. Spätestens mit dem Sieg der Maoisten und der Gründung der VRC war dieser Sachverhalt gegeben. Der Westen hat China doch gezielt groß gemacht.
    Billionen an Entwicklungshilfe aus aller Welt, zustimmendes Schweigen bei chinesischer Industriespionage im Westen über Jahrzehnte, Verlagerung von Produktionsmitteln in ein Land welches Menschenrechte nur vom Hörensagen kennt, Einräumen der Möglichkeit jedes Land der Welt über Nacht nur mit dem Verkauf von Devisenreserven zu ruinieren, etc. etc..
    Und jetzt?
    Uiguren in Lagern, künstliche Inseln vor Taiwan, massive Aufrüstung, Tiefwasserhäfen rund um Afrika und in Sachen Rüstungstechnik drauf und dran den Westen zu überflügeln. Auch, an dem tollen Social-Media-Punktesystem, vor dem ein großer Bruder vor Neid erblasst wäre, kommt Kritik höchstens in der Form von Bedauern auf, dass man nicht zuerst drauf gekommen ist.
    Lasen wir in den 90ern noch davon, dass der Wohlstand sich Richtung Asien verlagert, so ist das längst Realität. Es ist auch längst beschlossene Sache, dass die VRC die dominierende Nation für das 22. Jahrhundert werden wird. Die, zum Schein, von der Nato jetzt eingefädelten Rückzugsgefechte sollen das nur verschleiern. Dazu passt auch der lange Marsch durch die Institutionen, den viele derer erfolgreich durchgeführt haben, die in den 60ern noch am freiwilligen Reissonntag mit Mao-Bibel und Mao-Jacke für Kopfschütteln bei Ihren Eltern sorgten.
    Allein die Menge an Obst und Gemüse die China produziert sollte jedem zu Denken geben. Zahlen dazu finden sich genügend.(Glücklicherweise werden in China Fakten die für die VRC sprechen nicht zensiert)
    Ergo kann China wirklich jedes Land der Welt längst in die Tasche stecken und keiner will was gemerkt haben ? Genauso unglaubwürdig wie das „Vergessen von 25.000€ aus Versehen……

  17. Es liegt im deutschen Interesse, dass wir zu Russland freundschaftliche, gute wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen pflegen.
    Wenn es Krieg in Europa geben sollte, sind diese beiden Völker wieder die Hauptleidtragenden. Dafür sorgen schon unsere „guten Freunde“.

    Deutschland in der Mitte Europas sollte neutral sein und sich aus allen diesen hegemonialen Zwistigkeiten strikt heraushalten.

  18. Russland sollte nicht mit China in einem Zusammenhang gesehen werden. Russland ist, meiner Meinung nach, der wilde Teil von Osteuropa. Russland war, ist und bleibt in jedem Fall Teil von Europa. In China sehe ich in der Tat ein Land, das anders denkt und handelt. Es wäre an der Zeit, das in Berlin endlich zu begreifen. Leider hat man in Berlin nach wie vor eine besondere Affinität zu totalitären Systemen und Methoden. Demokratisches Denken kam bisher nicht im politischen Berlin an, Zentralismus schon.

  19. Also an der Seite Merkels stehend möchte ich nun wirklich nicht wahrgenommen werden. Aber, Gespräche und Handel mit Russland und China halte ich schon für wichtig. Ich sehe aktuell auch nicht, das Russland bereits an der Oder steht. Eben habe ich mit einer Ukrainerin die gerade ihr Heimatland besucht hat. Ihre Eltern und Geschwister, so zumindest ihre Aussage , fühlen sich nicht von Russland bedroht. Ihr angenehmstes Erlebnis aber war, so ihre Ausführungen, von Corona weit und breit nichts zu spüren, total normales Leben.

  20. Es ist kein rein deutsches Problem,es ist die globale Verquickung der Konzerne welches ein resolutes Handeln, ohne größere wirtschaftliche Auswirkungen für alle Beteiligten fast unmöglich macht.Da macht es sich Herr Kornblum zu einfach.Aus dem kalten Krieg ist ein Wirtschaftskrieg geworden ,und der ist genau so gefährlich.

  21. „Das deutsche Problem ist wieder da“…..na ja gerade die USA und Russland haben Deutschland immer als den verlierer gesehen (ist heute noch so)….und WIR mußten uns fügen und betteln wenn WIR was wollten….im grunde sind WIR das was „DIE“ nach 1945 aus UNS gemacht haben….stellen WIR uns doch mal vor Merkel CDU hätte Deutschland wieder satrk aufgerüstet aber so richtig und mehr als von den USA gefordert….ich wette die USA und auch Russland hätten DAS nicht zugelassen….warum haben WIR denn eien so kleine marine….warum haben WIR kaum artillerie….

    • Dafür hatten wir vdL, den Grafen und ich weiß nicht wen. Ist doch auch was…

      • ….stimmt!

  22. Ich stimme Ihnen zu. Russland wurde 1941 von Deutschland angegriffen und sichert aus dieser Erfahrung heraus heute seine Grenzen. Und ist natürlich Rivale in der Geopolitischen Auseinandersetzung mit den USA. Im Verhältnis zu China scheint die Weisheit “ Der Feind meines Feindes ist mein Freund” zu gelten.
    Die Russen sehen die NATO als möglichen Aggressor vor ihrer Haustür. Das verkaufen sie ihrer Bevölkerung.
    Die USA haben die UdSSR auf Kuba auch nicht vor ihrer Haustür geduldet. Deutschland ist nicht das Hündchen an der Leine der USA, so gern sie das auch möchten. Die Reaktion auf Nordstream 2 zeigt deutlich wie die USA das Verhältnis zu Deutschland und dessen Souveränität sehen.

  23. Wenn China ein Problem ist (was ich absolut so sehe) dann Frage ich mich warum die chinesische Wirtschaft seit Jahrzehnten vom Westen subventioniert wurde und wird und Trump beschuldigt wurde eine Wirtschaftskrieg gegen China zu führen als er die Zölle auch nur ein bißchen anpassen wollte?
    Rußland dagegen ist ein Entwicklungsland mit A-Waffen und einem Militärbudget, daß noch nicht einmal 10% der USA erreicht, geschweige denn der Nato gefährlich sein könnte….die Armee ist ein potemkinsches Dorf….
    Die einzige Leistung von Frau Merkel scheint mir zu sein, den Natobeitritt von Georgien und der Ukraine bisher verhindert zu haben…
    Die „Grünen“ geben sich derzeit die Klinke in die Hand um bei Selenski dt. Waffen zu verschenken….
    Den militärisch-industriellen Komplex wird es freuen….auch in Putins Rußland…zumal er dann eine schöne Ausrede für die Verarmung in der Oligarchenwirtschaft hat….
    Kurzum jeder ist zufrieden und der Steuerzahler zahlt und nach Klima und Seuche kann man dann auch wieder die Kriegsangst schüren…

  24. Mich würde schon interessieren, welche Vorteile die NATO in den letzten Jahrzehnten für uns Deutsche hatte. Ich kann nur sehen, daß durch die Interventionskriege unserer amerikanischen, britischen und französischen „Freunde“ Islamisten, Bereicherer und andere Glücksritter bei uns ins Land geströmt sind und strömen, bedingt durch Kriegseinsätze in Irak, Syrien, Libyen und Afghanistan. So steht es sogar im aktuellen Verfassungsschutzbericht! Man unterstützt den Despoten in der Türkei, im Gegenzug kommen die Kurden. Und die Unterstützung islamischer Terroristen in Rußland durch die Geheimdienste schwemmt uns zusätzlich die Masse an Tschetschenen heran. Da sind mir meine russischen und chinesischen „Gegner“ wahrlich lieber als meine westlichen Verbündeten. Lieber einen klar definieren Feind als einen heimtückischen Freund.

  25. „Das deutsche Problem ist wieder da“
    ist, dass die USA geografisch viel weiter weg von Russland sind. Russland liegt in Teilen in Europa.

  26. Nun, Mal wieder ein echter Gafron mit ungebremsten Drang nach Osten …

  27. Gerade sind Schulkinder mit Maske vorbeigelaufen. 10 Jährige vermummt. Die Ministerpräsidenten unter Leitung von AM können ja noch nicht mal die Erkenntnis annehmen, dass Masken an der frischen Luft sinnlos sind. Realitätsferne der Führungskräfte.
    Über Russland kann man sich streiten. Denn die EU ist unter dem Mäntelchen der Freiheit ja nicht gerade zimperlich was ihr östliches Einflussgebiet angeht. Aber zum Ausgleich nimmt die EU ja die Pipeline.

    • Wir haben (wie alle) das Recht, uns expansiv so weit nach Osten (oder wohin auch immer) auszudehnen, wie wir wollen. Die Russen können das genauso machen. Der Ausgleich ist immer dynamisch, und Russland weiß, dass es entweder nur die Krim oder nur Kiew bekommen kann, aber nicht beides gleichzeitig.
      So funktioniert Politik

  28. Ein bisschen naiv, Biden angesichts der US-„Wahlen“ als einen Vertreter der freien Welt zu bezeichnen. Aber was man nicht sehen will, das sieht man eben nicht.

  29. Welche Gefahren gehen denn von Russland und China aus?

    Militärisch? Tja, da würden uns diese beiden Länder überrennen und würden es nicht mal merken. Schonmal auf die Weltkarte geschaut und diese beiden Länder mit Deutschland verglichen?

    Wirtschaftlich? Da muss auch nix mehr drüber geschrieben werden. Wenn Unternehmen nach China auslagern und dort produzieren lassen. Die Chinesen sind Weltmeister im kopieren.

    Politisch? Autokratisch vs Pseudodemokratisch. Also ersteres beziehe ich auf Deutschland….“Diese Wahl muss rückgängig gemacht werden“.

    • Na ja, vielleicht streben Russland und China nach Gendervielfalt, da wäre bei uns echt eine Menge zu holen … wohingegen Russland nur eine Menge Bodenschätze hat …

  30. So richtig verstehe ich diesen Artikel nicht, – wenn der Verfasser der Meinung ist, – das die „NATO“ ein Bollwerk ist für die „Freie Welt“ in der Welt, – eine „Freie Welt“, – die es nachweisbar auch im „Westen“ nicht mehr gibt.

    Ich verstehe auch nicht, das der Verfasser des Artikels Russland weiterhin als den „Bad Boy“ hinstellt, – denn Russalnd ist bei weiten weniger aggresiv als die „NATO“, – wenn ich mir die Kriegs-Geschichte nach 1990 anschaue – Jugoslawien, Irak, Afghanistan, – um einige Beispiele zu nennen.

    Selbst die USA selber sieht in Russland KEINE eigentliche Bedrohung,, obwohl es eigentlich eine US/russische Grenze gibt, – die kaum gesichert ist. – Ich meine die Beringstraße – wo der US-Bundesstaat Alaska nur durch eine Meerenge von Russland getrennt ist.

  31. Pest oder Cholera, das ist die Wahl vor der wir stehen

  32. Man mag mich vielleicht für die Meinung verdammen, aber warum sollte sich Deutschland bedingungslos den Bestrebungen der USA, Frankreich und Großbritannien unterwerfen bzw. anschließen, Rußland als Gefahr herauszustreichen, obwohl historisch und geografisch gesehen uns mehr mit denen verbindet und uns aktuell eine Annäherung weiterbringen würde, als neue kalte Kriegslinien zu ziehen. Die westlichen Werte sind ohnehin im freien Fall, Rußland und China leben jetzt bereits das erfolgreich vor, was uns noch in Sachen Autokratien erwartet und wo diese sogenannten westlichen Führer uns gerade hinmanövrieren.

  33. Das mit den Regelverletzungen ist Ansichtssache. Die Russen beginnen damit spätestens mit der Bombardierung Serbiens in 1999. Was war der mittlerweile 20-jährige Krieg in um um Afghanistan ? Was war der Irak-Krieg ? Was war die Bombardierung Libyens ? Was war “ Assad must go “ ? Das ist ja nicht alles, aber immerhin die großen Brocken. Der Westen redet sein Herumtrampeln in der Weltgeschichte immer klein, und erklärt es einfach als “ “ richtig „. Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie sind großartig, wir müssen uns darauf aber bei uns selber konzentrieren. Wenn wir das erfolgreich tun, und unsere eigenen politischen Systeme in der Zeit weiterentwickeln, dann können wir auch leicht wissenschaftlich, technologisch und wirtschaftlich besser sein bzw. bleiben. Dann stellt sich die Systemfrage von “ demokratisch/autoritär“ nicht so wie sie aktuell diskutiert wird. Es könnte aber auch sein, dass Teile der westlichen Elite sich schon so weitgehend in der Defensive empfinden, dass es nicht mehr gelingen kann, mit allen Autoritären so umzugehen wie Biden/Merkel & Co. mit Erdogan beim Nato-Gipfel umgeht.

  34. Herr Gafron warum soll Merkel in Russland wirkliche Gefahren erkennen? Gibt es auch unwirkliche Gefahren? Wer erkennt eigentlich die Gefahr für Deutschland, die von Merkel ausgeht?

  35. Ganz so einsam wird Merkel sich da nicht gefühlt haben.
    Sicher, in manchen Fragen ist man überkreuz, aber was „Wokeness“ betrifft ist sie ganz auf Linie der Biden-Administration.
    Auch in Sachen Repression gegen den Feind im Inneren, auch Opposition genannt, wird man sich einig sein.

    • Auch in Sachen Repression gegen den Feind im Inneren, auch Opposition genannt, wird man sich einig sein.

      Was für ein substanzloses Gerede. In D liegt sicherlich einiges im Argen, aber Nordkorea oder Hongkong ist es auch nicht gerade.

      • Das ist erstens nicht „substanzlos“ und zweitens geht es um die Richtung.
        Für „wehret den Anfängen“ ist es längst zu spät, wir sind mittendrin.

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