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Katastrophale Bilanz

Schüler sind die Verlierer der übervorsichtigen Corona-Maßnahmen

14.06.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Politik versteift sich seit einem Jahr auf die Politik der Lockdowns - das Leid, das sie erzeugen, wird heruntergeredet. Nach einem Jahr ist das Ergebnis für Schüler und Kinder ein Desaster. Man wird viel aufarbeiten müssen.

Nach Monaten der Isolation, der Einsamkeit und des Nichts-Lernens dürfen die meisten deutschen Schüler seit kurzem endlich wieder in die Schule gehen. Und dass wurde auch höchste Zeit – zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Kinder- und Jugendliche besonders stark unter den Corona-Maßnahmen gelitten haben. Laut Sueddeutscher Zeitung leidet bereits jedes dritte Kind zwischen elf und siebzehn Jahren an psychischen Auffälligkeiten, bei den jüngeren geht man von ähnlichen Werten aus. Über ein Drittel der Familien haben seit Ausbruch der Pandemie größere Geldsorgen und die Eltern demnach wahrscheinlich noch weniger Nerven und Zeit sich um ihre angeschlagenen Kinder zu kümmern. Doch war das alles überhaupt nötig? Neue Forschungsergebnisse zeigen: Die Kinder haben zu großen Teilen vergeblich gelitten. Es ist kein Zusammenhang zwischen dem Pandemiegeschehen und der Dauer der Schulschließungen erkennbar.

13-JäHRIGE ERHäNGTE SICH
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Zu diesem Schluss kam eine Studie der OECD laut SZ bereits im April dieses Jahres. Im Vergleich der OECD-Staaten schien vielmehr die „Leistungsfähigkeit“ der Schulsysteme ausschlaggebend, was die Frage aufwirft ob die ehemalige „Bildungsnation Deutschland“ inzwischen weit hinter unseren europäischen Nachbarn wie Frankreich oder der Schweiz zurück liegt oder ob Kinder in Deutschland schlicht eine untergeordnete Priorität haben. Fest steht, dass sich deutsche Schüler im Vergleich zu westlichen europäischen Ländern besonders häufig im Distanzunterricht wieder fanden. Laut Daten der Unesco waren unsere Schulen landesweit für 14 Wochen komplett und für 20 Wochen teilweise geschlossen. Mit insgesamt 34 Wochen sind das deutlich mehr als in Großbritannien (27 Wochen), Spanien (15 Wochen), Frankreich (12 Wochen) oder der Schweiz (7 Wochen). Mit Blick auf ganz Europa zeigt sich allerdings ein deutliches „Ost-West-Gefälle“, bei dem Deutschland mit Italien, Dänemark und Österreich „immerhin“ noch im Mittelfeld liegt – Polen, Tschechien und die Slowakei machten ihre Schulen für über 40 Wochen dicht.

Neben dem europäischen Vergleich zeigen auch andere wissenschaftliche Daten immer und immer deutlicher, dass die Schulschließungen aus epidemiologischer Sicht nicht annähernd in diesem Ausmaß nötig gewesen wären. Es wurde oder wird seitens der Politik und Mainstream-Medien seit über einem Jahr also offensichtlich ohne eine fundierte wissenschaftliche Grundlage die Angst vor den Kindern als „Treiber der Pandemie“ und den Schulen als „Super-Spreader-Hotspots“ geschürt. Man hat den deutschen Kindern erzählt, dass sie ihre Oma, den Opa oder die Mama umbringen könnten, obwohl in internationalen Daten von Schultestungen nur wenige Infektionen unter Kindern festgestellt werden konnten. Zumal sich die meisten von ihnen bei Erwachsenen angesteckt hatten – nicht andersherum.

LOCKDOWN-FOLGEN
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Die deutschen Schulen wurden immer wieder und konsequent geschlossen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was das für den psychischen Zustand der Schüler bedeuten könnte – dabei gibt es dafür, entgegen der Datenlage für die „Super-Spreader-Theorie“, sogar einen ganzen Haufen historischer und wissenschaftlicher Daten, die belegen, was Einsamkeit und Isolation mit Menschen machen können. Und es werden fast täglich mehr und mehr Studien und Umfragen aus Deutschland und der Welt, die zeigen, wie schwerwiegend die Folgen der Corona-Maßnahmen gerade für die Jüngsten sind – sie reichen von leichten über schwere psychische Krankheiten bis hin zu Suiziden. Ganz aktuell zeigt eine CDC-Studie aus Amerika, dass die Zahl der Selbstmordversuche von Teenagern auch in den USA während des Lockdowns stark gestiegen ist. Die Zahlen der Einweisungen in die Notfallambulanz sind insbesondere bei jungen Mädchen mehr als nur alarmierend. Sie stiegen im Sommer 2020 im Vergleich zu 2019 um 26 Prozent und im Frühjahr 2021 im Vergleich zu 2020 um ganze 51 Prozent. Die Autoren der Studie weisen dabei auch nochmal darauf hin, dass „junge Personen eine Gruppe mit hohem Risiko darstellen“, weil sie von den Maßnahmen wie „physischer Distanzierung“ -ausdrücklich einschließlich mangelnder Verbindung zu Schulen, Lehrern und Gleichaltrigen- besonders betroffen waren.

Vergleicht man die wissenschaftliche Datenlage sowie historische und sonstige Erkenntnisse der Maßnahmen auf der einen Seite und die der Folgen auf der anderen, ergibt sich also eine eindeutige Schieflage und damit eine ziemlich irrationale Corona-Politik unserer Regierung. Obwohl es nie ernsthafte Belege dafür gab, dass Kinder und Jugendliche im Pandemie-Geschehen eine treibende oder überhaupt eine große Rolle spielten, mussten sie am meisten unter den Maßnahmen leiden. Und so traurig wie das ist: Bei all den psychischen Leiden, die sich bereits jetzt sehr deutlich zeigen und in Zukunft noch stärker zunehmen werden, sind die enormen Bildungslücken der jungen Menschen wirklich unser kleinstes Problem.

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25 Kommentare

  1. Die für die Schulen zuständigen Länder ( heiliger Föderalismus ! ) sahen sich nie in der Lage, und waren es deshalb auch nicht, für alle Schulen ab ca. Sept. 2020 ein effektives, proaktives Testregime zu organisieren und zu bezahlen. Weder die Ministerpräsidenten bei 1+16, noch die Länder-Gesundheits- oder Kultusminister, haben lautstark danach gedrängt und verhandelt. Wie immer, wenn man etwas nie ernsthaft will, und dann nachdrücklich darauf hinarbeitet, dann kommt es auch nicht zustande. Für mich steht außer Zweifel, dass mit effektiven, proaktiven Testregimen für Lehrer, Personal und Schüler, die Schulen den Präsenzunterricht bis zu 70-80% hätten aufrechterhalten können. Es hätte natürlich in der Summe Milliarden gekostet – aber diese wollte niemand ausgeben. Und, richtig gut organisieren wollte man es auch nicht.

  2. Gut, dass Sie dran am Thema bleiben, Frau Schwarz! Es wird so schnell vergessen, wie tiefgreifend die Lockdownpolitik gerade die Kinder und Jugendlichen geschädigt hat. Und es bleibt zu hoffen, dass die neuen Erkenntnisse dazu führen, dass das nächste Schuljahr nicht auch wieder ein Verlorenes ist.

  3. Gut, dass es mittlerweile so viele Studien gibt, die die Kinder als Gefährder und Gefährdete entlasten. So besteht für sie zumindest Hoffnung, dass mit der Herbstgrippe nicht die nächste Runde an Schulschließung bevorsteht.

  4. Hoffentlich können die Kinder nun endlich wieder zurück ins Leben finden. Auf dass es ihre letzte Pandemie war. Danke für Ihren Artikel Frau Schwarz!

  5. Und es hört ja nicht auf. Derzeit findet in den Schulen weiterhin eine PCR-Testorgie statt – de fakto ein 2 x wöchentliches Massen-Screening von ausnahmslos gesunden Kindern -, sowie das komplette Masken- und AHA-Programm.
    Übrigens mit PCR-Tests, die ausdrücklich nicht für Screening an Gesunden vorgesehen sind …
    Dauernd schwebt das Damoklesschwert eines positiven Tests über den Kindern: Ist mein Test morgen positiv, und werde ich dann zu Hause weggesperrt mit Kontaktverbot?
    Grundschüler sitzen jetzt gerade bei 30° C in der Klasse mit Maske (natürlich negativ getestet). Solange sie sich auf dem Schulgelände aufhalten, ist Maskenpflicht. Ausnahme ist jetzt mittlerweile Sport im Freien …
    Das alles ist Nötigung, Körperverletzung und Kindesmisshandlung. Anders kann man es nicht mehr nennen.
    Und das, weil einige sehr lautstarke, sehr einflussreiche Leute ihre Angst und ihre Dummheit radikal über das Kindeswohl gestellt haben – und das unverändert bis heute tun.
    Da wurde eine sehr, sehr große Rechnung von einigen aufgemacht. Ich denke, die Eltern und Familien werden das nicht vergessen.

    • Kinder, gequält von schwerstkriminellen Psychopathen. Jep.
      Aktuell noch keine PCR-Tests. In Bayern. Grundschule. Schnelltest, zweimal pro Woche.
      Wir sind die einzigen(!) Eltern, die ihr Kind zweimal die Woche zum Spucktest in ein „Testcenter“ bringen, da wir keine anderen Test (Hantieren mit gefährlichen Substanzen, Einführen von Teststäbchen in die Nase) akzeptieren. Ansonsten würde sie zu Hause bleiben.
      Meine Tochter will aber in die Schule, trotz der Dreckslappen (Stoff) und der Einschränkungen. Manche Eltern schicken ihre Kinder mit SED2-Masken in die Schule.???
      Wenn ich meine Tochter bitte, den Dreckslappen ab und zu abzunehmen, dann schimpft sie mich. Sie möchte keinen Ärger mit ihren Klassenkameraden.
      Zum Verzweifeln. Kranke, manipulierte Gesellschaft.

  6. Dass wir uns jetzt im Sommer daran erinnern, wie normales Leben aussieht, ist bitter genug. Aber dass es die Schwächsten sind, welche die Hilflosigkeit unserer Führungskräfte ausbaden müssen, ist ein Verbrechen. Wie schon bei vergangenen Krisen (Grenzöffnung, Atomausstieg, Finanzkrise) wird ohne Rücksicht auf Verluste gehandelt und stets die maximal dümmste Lösung gewählt. Motto: viel hilft viel. Dennoch sind Merkel, Spahn und Söder keine „bösen“ Menschen – es ist einfach Dummheit und Machterhalt, was sie treibt. Nun waren auch frühere Politiker wie Strauß, Schmidt oder Wehner machtbewusste Menschen. Aber im Gegensatz zum heutigen Führungspersonal waren sie intelligent, gebildet, verantwortungsbewusst und hatten ein Gefühl für Ehre. Und das macht den Unterschied.

  7. Wieder ein guter Beitrag von Ihnen. Schulen sind halt doch systemrelevant. Wer Schulen schließt produziert viele Folgeprobleme. Eltern drehen durch und viele Kinder vereinsamen, verwahrlosen oder werden sogar geschlagen oder missbraucht. Die Bildung bleibt auch auf der Strecke. Die Frage ist erlaubt. War das alles notwendig. Und wenn nicht wer übernimmt die Konsequenzen?

  8. Ich habe heute morgen eine Runde um den Stuttgarter May-Eyht-See genossen…(dachte ich) und da kam mir die neue Generation von Ärzten, Krankenschwestern und Pflegepersonal entgegen (jetzt könnte ich diese fehlgeleiteten den Namen „Bankräuber“ geben, aber die können nicht’s dafür) und ich konnte nicht „innehalten“ Mit der Ansprache an den als Obergangster hinterherlaufende Lehrer bei 25° Sonnenschein bester Luft, er soll dieser Maskerade doch ein Ende setzen!
    Die Antwort: Er ist Beamteter Lehrer und macht seinen Job! …

    Es ist zum weinen, diese Kinder mit Maulkorb, laufen zu sehen!

  9. Ich hätte es nicht philosophischer ausdrücken können. Ich behaupte: nie hatte eine junge Generation TROTZ Corona-(Maßnahmen) MEHR Möglichkeiten als die heutige. Ich gönne denen das – aber dieses Rumgejammere soll endlich aufhören!

  10. Ach ja, unsere ach so lernbegierigen Schüler! Sind Sie manchmal im Internet unterwegs, in Schülerforen? „Ey Alter, haste das mal als Hörbuch? Muss den Sche…. bis morgen draufhaben“ Machen wir uns doch nichts vor: die heute 10-18jährigen verblöden doch nicht wegen Corona-Maßnahmen sondern durch youtube, influencerei und weltoffenem Kikaninchen.

  11. Was hilft uns alle Erkenntnis, schon bei Gallileo hatten die das Sagen, die die Macht innehatten, nicht den Verstand.
    Wenn die Merkelregierung behauptet, das Wasser läuft bergauf, dann ist es schon Oben.
    Wenn Merkel von Hetzjagden fabuliert, wird jeder zum Scheiterhaufen geführt, der auch nur andeutungsweise nichts gesehen zu haben glaubt.In solchen Augenblicken glaub ich’s nicht in Deutschland zu sei. Bin gespannt, wer im Erdkreis dieser Dame Asyl anbieten wird, denn bei all den zerstörten Existenzen, die sie auf dem Kerbholz hat, denke ich nicht,dass sie sich noch unbedarft in der Öffentlichkeit bewegen kann. Da gibt es zu viel Hass.
    Wo sie doch noch immer davon überzeugt ist stets das Richtige für Deutschland getan zu haben. Die richtigen Leute sollten da gut beraten damit sie nicht in Gefahr gerät.

    • „Was hilft uns alle Erkenntnis, schon bei Gallileo hatten die das Sagen, die die Macht innehatten, nicht den Verstand.“ Wieder mal so eine pauschale, unbelegte Aussage bar jeder näheren historischen Kenntnis. Aber hey, Hauptsache eine Meinung hinausposaunt.

      • So ist das mit der Meinungsfreiheit. Im Übrigen: Was wäre denn ihr Beitrag in der Diskussion? Würden Sie eher dem griechischen Modell des „Erdsystems“ Reverenz erweisen, oder hätte da Ptolemäos die besseren Karten? Sie müssen nicht antworten wenn Ihnen das zu abschweifig ist. Schönen Abend trotzdem!

      • Kleine Anmerkung zum Verständnis:
        Mit „Galileo“ ist der Physiker Galileo Galilei (* 15. Februar 1564 in Pisa; † 29. Dezember 1641/ 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz) gemeint – nicht die Fernsehsendung!
        Und mit den „Mächtigen“ die damals alles beherrschende Kirche.
        Googeln Sie mal den Begriff „Inquisition“, vielleicht kapieren Sie’s dann….

  12. Nein — wir alten und noch nicht ganz so alten weißen Männer haben doch wohl mehr seelische Ressourcen und Lebenserfahrung als Kinder, um mit diesem Terror, wie sie ihn zu Recht nennen, fertigzuwerden.

  13. Ja, auch die Vereinsamung älterer Mitmenschen gehört mit dazu, sowie vieler Selbstständiger, die ihre Existenz verloren haben, oder noch aufgeben werden. Da gebe ich Ihnen recht. Bin selbst eine Betroffene.

  14. Sich in der Situation noch mit „Kinderrechte in die Verfassung“ auch noch ein kinderfreundliches Gesicht geben zu wollen setzt dem Ganzen die Krone auf.

  15. Die Kinder sind die Leidtragenden, die Schaden genommen haben an ihrer Psyche und an ihrer Bildung. Dies ist traurig, da sie unschuldig sind. Und noch nicht absehbar ist, ob dieser Schaden überhaupt noch wieder gänzlich gut gemacht werden kann.

  16. So was nennt man „psychische Ansteckung“. Die hypochondrische Akzentuierung des Lehrerverbandes hat zu psychischen Auffälligkeiten der Schüler geführt.
    Ach ja, Lehrer sind die Berufsgruppe mit der niedrigsten Rate an SARRs-cov2 Infektionen. Sie machen also – sozusagen – alles richtig.

  17. Gesunde Gesellschaften stellen die Interessen der jungen Generation und damit ihre Zukunft in den Mittelpunkt des politischen Handelns, dekadente Gesellschaften gehen den umgekehrten Weg und bürden ihren Nachkommen die Lasten auf. Entsprechend ist es um die Perspektiven derartiger Gesellschaften bestellt.

  18. „Bildungsnation Deutschland“ – Gott, waren das noch Zeiten, heute hingegen heißt es eher „Bildungsferne“! Die Bezeichnung „Bildungsnation“ können wir heute beruhigt unter „Deutsche Sagen, Märchen und Legenden: Es war einmal …!“ abhaken!

  19. Liebe Frau Schwarz, schauen Sie sich doch dieses Horrorkabinett an: Merkel – keine Kinder. Altmaier – unverheiratet, keine Kinder. Helge Braun – keine Kinder (wenn ich google richtig verstehe).
    Es ist nicht ehrenrührig, keine Kinder zu haben. Aber es ist für Politiker zutiefst verwerflich, sich den entsprechenden Sachverstand nicht ins Haus zu holen.

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