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13-Jährige erhängte sich

Depressionen bei Jugendlichen: Die missachtete Corona-Folge

05.06.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Während wir seit einem Jahr gebannt auf die Corona-Zahlen schauen, ignoriert man ein fundamentales Gesundheitsproblem unserer Gesellschaft vollkommen: Depressionen bis hin zu Selbsttötungen.

Der Freistaat Bayern ist seit mehreren Jahren trauriger Spitzenreiter in der deutschen Suizidstatistik. Etwa 1.520 Menschen nahmen sich dort allein im Jahr 2019 das Leben. Deutschlandweit sind es jedes Jahr etwa 10.000 Tote – mehr als durch Verkehrsunfälle, Drogenmissbrauch und HIV zusammen. Nach Schätzungen begehen weitere 90.000 einen Suizidversuch. Die meisten dieser Menschen, die sich entschließen, ihr Leben aus Verzweiflung zu beenden, leiden an psychischen Störungen. Allen voran an Depressionen – und das relativ unabhängig von Alter und Geschlecht.

ALARMIERENDE NEUE DATENAUSWERTUNG
Lockdown und Homeschooling treiben Kinder und Jugendliche in Depressionen und Verzweiflung
Eine Gruppe Abiturienten aus Taufkirchen in Oberbayern hat mit einer 42.500 Unterschriften starken Petition deshalb schon 2019 vom Landtag gefordert, die Aufklärung über psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen endlich in den Lehrplan der bayrischen Schulen aufzunehmen. Die einstimmig angenommene Petition der Schüler erregte damals viel Aufsehen und veranlasste das Kultusministerium mit einem „Zehn-Punkte-Plan“ zu reagieren. Nur kurze Zeit später kam das Corona-Virus und mit ihm das Ende des normalen Lebens und des Schulalltags. Das Thema Depression und Suizid schien schnell vergessen, dabei ist es grade heute so aktuell wie nie.

Das zeigte leider erst vor kurzem ein weiterer Suizidfall im Landkreis Garmisch-Patenkirchen. Der Tod einer 13-jährigen Schülerin, die ihr Leben beendete, indem sie sich selbst erhängte, sorgte für Fassungslosigkeit und ließ die Forderung nach Aufklärung erneut auflodern. Es war bekannt, dass das Mädchen Probleme hatte – mit einem Suizidversuch hatte laut Merkur aber trotzdem niemand gerechnet.

VERGESSENE CORONA-OPFER
Psychisch kranke Kinder leiden besonders unter dem Lockdown
Laut dem Chefarzt der Murnauer Klinik Hochried, Dr. Frank Beer, könnte das daran liegen, dass Selbstmorde – insbesondere von Kindern – in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema sind. „Eltern fällt es schwer, darüber zu sprechen oder sie erkennen nicht rechtzeitig die Anzeichen“, so Beer. Obwohl die Suizidfälle in Deutschland seit den 80er Jahren stark zurück gegangen sind, ist die Zahl noch heute erdrückend hoch. Laut polizeilicher Kriminalstatistik (PKS Bayern) hat 2020 jeden zweiten Tag ein Kind oder Jugendlicher in Bayern versucht sich das Leben zu nehmen. Der Mediziner sieht dennoch eine positive Entwicklung, denn „lmmer mehr Kinder und Jugendliche lassen sich rechtzeitig behandeln.“

Therapieanfragen von Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gestiegen

Doch genau da liegt der Knackpunkt: Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind dank der Corona-Maßnahmen und den damit verbundenen psychischen Leiden der zahllosen kleinen Patienten nämlich völlig überlastet. Deutsche Kinderärzte sprachen gar von einer Triage, das heißt wer „nur“ Depressionen hat und (noch) nicht akut suizidgefährdet ist, wird überhaupt nicht mehr aufgenommen (TE Berichtete). Auch der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU-Klinikums München, Gerd Schulte-Körne, sagte gegenüber der Abendzeitung, dass alle 40 Betten der Einrichtung „überbelegt“ seien. Die Anfrage nach Behandlungsplätzen habe extrem zugenommen, was selbst auf den Intensivstationen zu langen Wartezeiten geführt habe. Laut Schulte-Körner habe es so etwas früher nicht gegeben, der Mediziner und seine Kollegen ständen unter einem „wahnsinnigen Druck“.

KINDER UND ALTE ALS OPFER
Die Schwachen und Sensiblen leiden am meisten unter der Corona-Politik
Der nicht zu bewältigende Ansturm beschränkt sich leider auch nicht nur auf die stationären Behandlungsmöglichkeiten. Nach Angaben der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung (DPtV) ist die Zahl der (ambulanten) Therapieanfragen von Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gestiegen – mit durchschnittlich 3,7 im Vergleich zu 5,9 Patientenanfragen pro Woche ein noch höherer Anstieg als bei Erwachsenen (Anstieg von 5,2 auf 7,2). Laut Ärzteblatt könne man immerhin 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen innerhalb von zwei Wochen und mehr als der Hälfte innerhalb eines Monats ein Erstgespräch bei einem Psychotherapeuten anbieten. Dabei wird aber verschwiegen, dass das Angebot eines Erstgesprächs nicht immer gleichbedeutend mit einem freien Therapieplatz ist. Zumindest im Erwachsenen-Bereich bringen viele Therapieanwärter diverse Erstgespräche hinter sich, bevor sie einen Platz bekommen oder die Suche aus lauter Frustration wieder aufgeben.

Die Lage für Kinder und Jugendliche ist also nicht nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland prekär. Die Hoffnung auf ein normales Leben und damit auch auf eine normale Entwicklung ist letztlich auch an Inzidenzwerte und die ständige Angst geknüpft, dass morgen die vierte, fünfte oder sechste Corona-Welle oder eine neue Mutante über uns hereinbricht. Die sowieso schon weit verbreiteten psychischen Krankheiten – Depressionen, Angst- und Essstörungen – werden, wenn das so weitergeht, vermutlich auch unter den Kleinsten weiter zunehmen.


Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie unbedingt die Telefonseelsorge. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 bekommen Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Hilfe bei den nächsten Schritten anbieten können. Hilfsangebote gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Im Netz gibt es – Beispielsweise bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können.

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15 Kommentare

  1. Man kann nur hoffen, dass diese alarmierenden Zahlen (hinter denen sich soschlimme Schicksale verbergen) endlich dazu führen, dass die entscheidenden Stellen reagieren, die dringend notwendigen Therapieplätze in Kliniken bereitgestellt werden und endlich auch das Prozedere einen Therapieplatz , auch bei freien Psychotherapeuten in Anspruch nehmen zu können, erleichtert wird. Aber leider scheint unser Staat Vorsorge nicht mehr im Programm zu haben und selbst aus Schaden wird kaum gelernt, wie man ja leider auch bei den Intensivbettensituation in den Kliniken beobachten muss. Und mehr Vernunft und Abwägung der Maßnahmen bei der nächsten „Welle““, das wär doch mal was!

  2. Sowohl die geschilderten Einzelfälle, als auch die statistisch erfassbaren Verschlechterungen der mentalen Gesundheit sind natürlich sehr bitter. Es ist sicher sehr komplex warum um Sommer 2020 keine ausreichend effektiven Vorsorgemaßnahmen für Schulen eingeführt wurden, aber es ist und bleibt ein tragisches Versagen der Gesundheitspolitik dass es ganz anders gelaufen ist. Einen anderen Weg zu gehen wäre mit dem notwendigen Willen und dem erforderlichen materiellen Einsatz durchaus möglich gewesen. Leider haben sich im Sommer 2020 auch keine Querdenker gefunden, die dem politischen Willen, die Schulen weitestgehend offen zu halten, mit öffentlichen Protesten auf die Sprünge geholfen hätten. Auch deshalb ist die inkompetente Gesundheitspolitik mit der falschen Erzählung durchgekommen, dass es nicht anders ging. Schließlich wäre es auch in Alten- und Pflegeheimen gegangen, man hat es aber einfach nicht gemacht, und weitgehend nichts getan, bis die Erkrankungen im Oktober noch oben geschossen sind. Die ganze sogenannte Zweite Welle, hätte viel flacher gehalten werden können. There is no glory in prevention.

    • Ich erinnere hier nur sehr ungerne an diesen Artikel:
      https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/koelner-klinik-mehrheit-der-corona-intensivpatienten-mit-migrationshintergrund/ !!!
      OB ergo gerade Kinder besonders von den Coronamassnahmen betroffen sind, wage ich zu bezweifeln! Und der Grund für meine Annahme ist, dass sämtliche Kinder, die mir zuletzt begegnet sind, kaum irgendwelche Auffälligkeiten vermittelt haben! Ganz im Gegenteil, denn die Maske hat sich bei ihnen überraschenderweise beinahe zu einem Statussymbol etabliert!
      Wie übrigens schon lange VOR der Corona-Hysterie kann ich daher SEHR REPRÄSENTATIV belegen, dass Kinder per se nicht D A S zu schützende Klientel ist, welches in dem Kommentar von Frau Schwarz zu berücksichtigen wäre, zumindest, wenn man eine zukünftige „Vorgehensweise“ an den Zahlen der Suizide fest machen wollte!
      Suizide sind übrigens äusserst selten, wenn nicht seltenste Art zu sterben!
      Die MEISTEN Todesfolgen sind daher eher trivialer Geschehnisse zu zu orden, oder schlicht NORMAL, also gänzlich UNAUSWEICHLICH!
      In 2019 nahmen sich laut statistischem Bundesamt von insgesamt 9.041 Personen lediglich 185 Personen das Leben, die zwischen 10-20 Jahren jung waren! Neuere Zahlen gibt es leider nicht!
      Nun, es ist daher für mein Dafürhalten wichtig zu wissen, WIE sich die Menschen eigentlich umbringen! Und DAS wirft EIGENTLICH ein Blick darauf, wohin diese Gesellschaft abgleitet, denn „Erhängen, Strangulieren oder Ersticken“ sind die meisten Todesfolgen gewesen…
      Warum mir gerade DAS so wichtig ist erzählt übrigens davon, dass nur die unbeliebteste Art zu sterben gewählt wird, da sich die wenigsten z.B. ERSCHIESWEN können, was einem plötzlichen Tot wohl deutlich näher kommen könnte, von der „Ausreise“ in andere Länder ganz zu schweigen, in denen man nur mittels Zahlung einen Cocktail trinken darf, der als Giftspritze bereits in einigen amerikanischen Staaten verboten ist, da die Inhaltsstoffe „tödlich“ sein könnten…..
      Ob ich vom Thema abweiche?
      NATÜRLICH, denn der Kommentar von Frau Schwarz ist nicht nur falsch, sondern vermittelt ein Bild von Heersacharen jugendlicher Selbstmörder.
      So starben in 2019 BUNDESWEIT ca. 11.000 Menschen allein bei Verkehrsunfällen, aber INSGESAMT „nur“ knapp 10.000 durch Suizide!
      Summa Summarum:
      Es gibt keine Entschuldigung dafür, Suizide zu beklagen!
      Es gibt nämlich noch keinen Defibrilator, der das eigene VERSAGEN im Umgang mit suizidalen Mitmenschen wider des besseren Wissens belebt!

  3. Die Politik und ihre Medien interessieren sich nicht für komplexe Probleme, weil sie darauf keine Lösungen haben. Stattdessen befasst man sich lieber mit selbst konstruierten Scheinproblemen, wie Gender, Kampf gegen Rechts oder dem Klima. Man könnte sich angesichts des geistigen Niveaus unserer Spitzenpolitiker geradezu totlachen!

  4. Beschämend ist nicht nur das Agieren so vieler politisch Handelnder sondern auch das aktive Wegschauen und sich unter Kuratel stellen lassen großer Teile der Bevölkerung.
    Wo sind die Politiker, die jede Einschränkung der Freiheiten mit dem Totschlagargument „denkt denn keiner an die Kinder“ zu rechtfertigen versuchen, wenn, wie vorliegend, fast 14 Millionen Bürger dieses Landes quasi in „Sippenhaft“ mit einem „Virus“ genommen werden, welches diese ad 1) nicht betrifft und ad 2) zur Verbreitung nicht maßgeblich beitragen.
    Es sind „Kinderhasser“ und genau dies haben wir hier auch dem Bundesverfassungsgericht vorgetragen zum Kammerbeschluss vom 20.05.2021:

    Eindrücklicher lässt sich der seitens der Bundesregierung und seitens des Gesetzgebers veranstaltete Mummenschanz, wonach Kinder und Jugendliche eine tödliche Gefahr ihrer Großeltern seien und im schlimmsten Fall als potentielle „Oma / Opa-Mörder“ verunglimpft wurden, nicht demaskieren. Anstatt die fehlgeleitete Politik der Schulschließungen unverzüglich zu stoppen, wird unbeirrt am eingeschlagenen Kurs festgehalten, gleichgültig ob neuere Untersuchungen eindrucksvoll jegliches Scheitern der Exekutive belegen. Anscheinend sind viele politisch Handelnde bedingt durch ihre Kinderlosigkeit zu förmlichen Kinderhasser mutiert, haben diese womöglich ihr eigenes Strategiepapier[1] zur Erzeugung von Angst und Schrecken:

    „Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden“: Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“[2]

    zu wörtlich genommen. Letztlich ist vor dem Hintergrund der neuesten, nicht zu widerlegenden, wissenschaftlichen Fakten die Kammerentscheidung mehr als betrüblich zu nennen. Vielmehr zeigt sich erneut, dass das Bundesverfassungsgericht weiterhin „auf Zeit spielt“.

    [1]             Bundesministerium des Innern: Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen, Strategiepapier vom 28.04.2020, https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2020/corona/szenarienpapier-covid19.html (abgerufen am 28.04.2021).

    [2]             Siehe Fn. 30.

    Schriftsatz abrufbar unter:
    https://www.patreon.com/posts/erganzender-im-51906503

  5. Es ist beschämend, dass das Bedürfnis der Kinder und Jugendlichen nach sozialen Kontakten von den Angsthasen der Gesellschaft als „Partywütigkeit“ abgetan und diffamiert wurde. Soziale Kontakte sind für junge Menschen im Rahmen ihrer Sozialisierung mindestens genauso wichtig, wie es für die Alten die Ruhe zum Mittagsschläfchen ist. An dem Punkt hat sich gezeigt, dass die kinderlose „Führung“ des Staates zu einseitig auf die angstmachende Fraktion der Virologen und Epidemiologen gehört hat. Ich kann mich noch gut erinnern, dass etwa Frau Brinkmann u.a. noch vor wenigen Wochen das Horrorszenarium der nicht mehr aufzuhaltenden Welle mit Unmengen von Erkrankten und Hekatomben von Toten an die Wand malte. Es ist erstaunlich, dass sie jetzt kein Medium mehr daran erinnert. Bin selbst Ü70, aber für mich ist es wesentlich dramatischer, wenn sich etwa ein Kind infolge der monatelangen Isolation und ihrer Folgen suizidiert, als wenn ich oder ein Mensch meines Alters „an oder mit“ Corona sein Leben beenden muss. Ja, das Leben ist endlich, so ist es nun einmal.

  6. Wenn die Erwachsene panisch wegen einer China Grippe durchdrehen und hysterisch wütend in Arztpraxen darum gieren sich einen not zugelassenen Stoff spritzen zu lassen, nur um schnell in den Urlaub zu fliegen, sollte es uns nicht wundern, dass die Kinder und Jugendliche balabala werden.

    Ich hatte selbst so eine neurotisch, hysterische Mutter gehabt, die mich schon als Kind mit ständigem Dysinfizieren und anderen Mist traktiert wurde, weil sie Angst vor Keime hatte.

    Dementsprechend kann ich leider erahnen wie es in gewisse, vor allem neurotische, Elternhäuser zugehen mag.

  7. Alle Aufrufe der Bundesregierung zur Solidarität dienen nur dem Verbergen des eigenen Versagens. Wie eiskalt und letztlich auch mörderisch, kann man vor allem am Umgang mit den Kinder und Jugendlichen sehen, Impfung inklusive.

  8. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, welche Ängste ich als Jugendlicher vor dem Erwachsenwerden hatte. Das verschwand erst nach dem Eintritt in die Arbeitswelt. Und das waren normale Zeiten. Was heute abläuft mit dieser Regierung der oft kinderlosen Kinderquäler, das ist schon für Erwachsene schwer zum Aushalten. Was eher sensible Kinder und Jugendliche ausstehen müssen, mag ich mir gar nicht vorstellen.

  9. Manche verbringen ihre Kindheit vor der Spielkonsole. Andere wiederum sind Drogen- oder Alkoholabhängig. Es gibt auch welche, die von ihren Eltern regelmäßig windelweich geprügelt werden. Nicht zuletzt gibt es das Phänomen der Wohlstandsverwahrlosung: Minderjährige, die in Millionärsvillen vor die Hunde gehen, während die Eltern an der Karriere basteln. Sie alle haben eines gemeinsam: Eltern, die unwillig oder unfähig sind, sich um den Nachwuchs kümmern und eine Gesellschaft, die sich leidenschaftlich für Plastikmüll interessiert, aber mit dem Wort Nächstenliebe nichts anfangen kann. Die Tragödien, welche von Frau Schwarz hier auf TE beschrieben werden, haben in den Wahlprogrammen der Parteien keinen Platz. Von Linkspartei bis AfD: sie alle sind nur mit ihrer Klientel bzw. dem jeweiligen Feindbild beschäftigt.

  10. Liebe Frau Schwarz. Suizid bei Kindern und Jugendlichen ist wirklich ein trauriges Thema. Eine Schande, dass es so oft vorkommt. Die Ursachen sind, denke ich, sehr vielschichtig. Die Hilfsangebote sollten wirklich ausreichend sein. Es kann nicht sein, dass Mitarbeiter der Kinder und Jugendpsychatrie es sich aufs Gewissen laden müssen Kinder abzuweisen, obwohl sie sehen dass es ihnen sehr schlecht geht, aber sie nicht als akut suizidal eingeschätzt werden. Ich habe es schon selbst miterlebt, dass gefährdete Kinder am Tag nach der Einlieferung sofort wieder nach Hause geschickt wurden. Da sollte wirklich genug Platz vorhanden sein. Die Schülerinitiative finde ich sehr lobenswert. Psychologie als Fach in der Schule finde ich sowieso enorm wichtig.

  11. „…Unterschriften-starken Petition deshalb schon 2019 vom Landtag gefordert, die Aufklärung über psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen endlich in den Lehrplan der bayrischen Schulen aufzunehmen.“

    Die Schulen sind nicht zuständig für die Aufklärung über gesellschaftiche Themen. Das ist Aufgabe der Medien und der Politik. Solange diese aber lieber über eine imaginäre „größte Gefahr von Rechts“, über Gendergaga und sonstige Randgruppenbefindlichkeiten schwadronieren, Seuchenpanik schüren, während monatelangen Schlechtwetterphasen eine Klimaerwärmung herbeiphantasieren und überhaupt vor allem damit beschäftigt sind, auf nicht grünlinkskompatibles Volk einzudreschen, können sie natürlich ihren wichtigeren Aufgaben nicht nachkommen.

    • DANKE!
      Und TROTZDEM: Es gibt und gab schon immer Selbstmordgedanken bei Kindern und VOR ALLEM bei jugendlichen Heranwachsenden!
      Meiner Meinung nach waren und sind das aber ALLESAMT Opfer von falschen Versprechungen, falscher Erziehungsmethoden und nicht zuletzt falsch verstandenem Umgehens mit der eigenen Jugend der „Vorlebenden“, erwachsenen Gesellschaft!
      Man „macht“ eben aus Jugendlichen keine starken Persönlichkeiten, indem man ihnen als sogenanntes „Vorbild“ ein schwächlendes Etwas darbietet!
      Es ist schon klar, dass das Gegenteil eines schwächelndes Etwas nicht bedeuten darf, dass man zur Prügelstrafe übergreift.
      Aber es ist eben mit oder ohne Corona, ganz besondes wichtig, AUFRICHTIGKEIT, GERADLINIGKEIT, MUT und nicht zuletzt STOLZ zu vermitteln!
      Mithin wage ich zu behaupten, dass nicht jedem Selbstmörder sämtliche Konsequenzen seines Handelns bewusst sind!
      So dürften „ältere“ Selbstmörder ein tieferes Bewusstsein darüber haben, was ihr Ableben bedeutet, während „jüngere“ Selbstmörder eher Zeichen setzen wollen!
      Dass solch‘ „erfolgreiche“, JUNGE Selbstmörder nun aber den MUT zu ihrem Handeln nicht gefehlt hat, sollte uns dennoch AUFSCHRECKEN, denn eines ist sicher:
      WIR ALLE HABEN IHNEN NICHT DEN M U T GEGEBEN, WEITER LEBEN ZU WOLLEN!

  12. Da wird es viel aufzuarbeiten geben, und, eine beachtliche Zahl wird leider einen Knacks für Jahre haben. Teile der Leser, die mir gestern betreffend der „skandalösen Verhältnisse“ an einer Schule in Eschborn, ein “ viel Feind, viel Ehr“ -Gefühl vermittelt haben, werden wahrscheinlich überzeugt sein, dass eine Summer von Präventionsmaßnahmen in Schulen viel schlimmer gewesen wäre. Einem Schüler womöglich zwei- oder gar dreimal pro Woche einen Antigentest in die “ Nase zu rammen „, ( seit geraumer Zeit gibt oder gäbe es auch Speicheltests ) und die Eltern auch noch gesundheitspolitisch zu verpflichten dem zuzustimmen, wäre nach dieser Lehrmeinung viel schädlicher als Kinder mit dem organisatorischen Quarantäne und Home-Schooling-Chaos in mentale Störungen zu treiben. Mit organisatorischen Maßnahmen, Luftreinigungsgeräten und wirklich effektiven, proaktiven Testregimen hätten kaum Schulen geschlossen werden müssen, und der Präsenzunterricht hätte durchgehend stattfinden können. Mit Sicherheit für die Klassen 1-8. There is no glory in prevention.

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