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Major Arye Shalicar im Interview

Sprecher der Israelischen Armee: „Bodentruppen sind auch eine Option“

17.05.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Der Beschuss der Hamas auf israelische Zivilisten läuft am achten Tag in Folge. Bisher verteidigt Israel sich nur mit Iron Dome, und beschießt Stellungen aus der Luft. Doch der Einsatz von Bodentruppen scheint immer weniger vermeidbar. Wir sprachen mit Arye Shalicar direkt aus dem Hauptquartier der IDF in Tel Aviv.

Der Beschuss der Hamas setzt sich weiter fort, seit mittlerweile acht Tagen müssen israelische Zivilisten in großen Teilen des Landes täglich zum Heulen der Sirenen in Luftschutzbunker flüchten. Die israelische Armee verhält sich indes bemerkenswert passiv, man setzt auf die Wunderwaffe „Iron Dome“. Doch die kann nie 100 Prozent der Terroraketen abfangen, ein paar gehen immer durch und treffen im Zweifel Wohngegenden und töten Zivilisten. Hört der Terror nicht auf, wird man andere Lösungen suchen müssen.

Wir sprachen mit Arye Sharuz Shalicar, den wir direkt im Hauptquartier der israelischen Armee erreichten und dessen Lebensweg in jeder Hinsicht bemerkenswert ist. Aufgewachsen als Sohn iranischer Juden im Berliner Problemviertel Wedding, schloss er sich zunächst türkischen und kurdischen Jugendgangs an, doch wegen antisemitischer Erlebnisse wanderte er nach Israel aus, um „ein Leben der Zugehörigkeit zu führen, ein Leben ohne schiefe Blicke, ein Leben als Jude“. Nach seinem Wehrdienst bei einer Unterstützungseinheit der Fallschirmjäger bei der israelischen Armee (IDF) und einem Studium der Politikwissenschaft, wurde er Sprecher der israelischen Armee, mittlerweile im Rang eines Majors. 

TE: Israel befindet sich seit über einer Woche unter Raketenbeschuss – wie ist die aktuelle Lage, wie ist die Stimmung in der Bevölkerung? 

Arye Sharuz Shalicar: Wir sind mittlerweile im achten Tag der Kampfhandlungen. Bisher wurden über 3.200 Raketen von den zwei Terrororganisationen aus dem Gaza-Streifen – dem palästinensischen-islamischen Dschihad und der Hamas – auf Israel abgefeuert. Viele der Raketen wurden vom Iron Dome abgefangen, aber es gab auch dutzende, die in Häusern, gestern sogar in einer Synagoge, eingeschlagen sind, und leider auch zum Tod von bisher mindestens zehn Menschen in Israel geführt haben. Zur Atmosphäre: Mein Eindruck ist, dass die israelische Bevölkerung sehr stark ist – man gibt der Armee Rückendeckung und ist bereit, noch Tage und Wochen durchzuhalten, damit das Militär den Terroristen so großen Schaden zufügen kann, dass wir nicht in ein, zwei, drei Jahren wieder in die gleiche Situation geraten.

TE: Die israelische Armee reagiert ja relativ zurückhaltend, attackiert die Hamas bislang allein aus der Luft. Wie lange kann man in der Situation noch so weiter verharren? 

Wir haben wirklich großes Glück, dass die israelische Armee und Israel überhaupt in den letzten Jahren in sehr viele Verteidigungsmaßnahmen Energie, Zeit und Geld investiert hat. Luftschutzbunker in fast allen Städten, in Wohnhäusern, Schulen, darüberhinaus natürlich der Iron Dome, das Raketen-Abwehrsystem – was übrigens Unmengen an Geld kostet. Das alles rettet Menschenleben. Hätten wir all diese Maßnahmen im Laufe der letzten zehn, fünfzehn Jahre nicht getroffen, dann hätte es jetzt durch die mittlerweile 3.200 abgefeuerten Raketen schon hunderte tote Israelis gegeben – Frauen, Kinder, Alte, Junge, religiös oder nicht, das spielt alles keine Rolle, sie wären von den Raketen getötet worden. Dank dem Iron Dome und den anderen Schutzmaßnahmen hat die israelische Armee ein bisschen mehr Luft, um präziser, ruhiger und eventuell auch zurückhaltender vorzugehen, um zivile Opfer zu vermeiden und die Terroristen und deren Strukturen, die sich in dicht besiedelten Wohngegenden befinden, teilweise auch darunter in Tunnelsystemen, direkt zu treffen.

TE: Bei der Raketenangriffen vor wenigen Jahren, hieß es ja, dass die Kapazitäten des Iron Dome nach einer gewissen Zeit Dauerbeschuss ausgehen würden. Auch jetzt steht der Einsatz von Bodentruppen im Raum – kann das noch abgewendet werden? 

Bodentruppen sind auch eine Option, wir haben viele Kampfbrigaden um den Gaza-Streifen herum mobilisiert, siebentausend Rekruten der Reserve wurden einberufen. Hinzu kommt natürlich, dass die Option der Bodenoffensive unter dem Tisch gehalten wird, in der Hoffnung, dass es nicht dazu kommen wird. Es wird nicht dazu kommen, wenn Hamas und islamischer Dschihad das Feuer einstellen. Wir können jetzt schon nach sieben, acht Tagen feststellen, dass der Beschuss aus dem Gaza-Streifen abgenommen hat. Gestern Nacht sind sechzig Raketen abgeschossen worden, jetzt mittags auch wieder ein paar dutzend. Wenn man das mit den ersten Tagen, an denen hunderte Raketen innerhalb von wenigen Minuten abgefeuert wurden, vergleicht, dann stellt man fest, dass wir die Terrororganisationen so stark treffen konnten, dass sie bald schon um Waffenstillstand betteln werden.

Ich sage bewusst Waffenstillstand und nicht Frieden, weil man mit Terroristen keinen Frieden schließen kann, genauso wie man mit dem islamischen Staat oder der Hisbollah oder Al-Qaida keinen Frieden schließen kann. Sie interessieren sich nicht für Menschenleben – und zwar für Menschenleben auf beiden Seiten nicht. In erster Linie wollen sie natürlich Juden und Israelis töten, aber auch palästinensische Frauen, Kinder und Unbeteiligte wollen sie sterben sehen, um diese Bilder und Videos in der Welt zu verbreiten und ein verzerrtes Bild zu erzeugen. Die Zivilisten leiden auf beiden Seiten.

Das ist wirklich eine Tragödie, weil die Terroristen keinerlei Schutzmaßnahmen vornehmen, um den Zivilisten im Gaza-Streifen in irgendeiner Weise zu helfen. Sie schießen aus unmittelbarer Entfernung zu Häusern, Moscheen, Schulen und Wohngebieten. Das ist eine Tragödie, die meiner Meinung nach viel zu wenig in der internationalen Presse thematisiert wird.

TE: Welches Verhalten würde sich Israel von seinen Verbündeten in Europa und im Westen wünschen?

Deutschland, wie alle anderen Länder, die frei und demokratisch sind, sollten
Israel den Rücken in diesem Krieg frei halten. Nicht gegen die Palästinenser, sondern gegen die palästinensisch-islamistischen Terrorgruppen, die mittlerweile zu Terrorarmeen angewachsen sind. Und solange wir diese Terrorarmeen machen lassen, was sie wollen, wird in erster Linie nicht Israel darunter leiden, sondern Palästina selbst.


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33 Kommentare

  1. Sie denken zu kompliziert und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht.

    It´s the religion, stupid!

  2. Danke sehr, für das Interview mit Herrn Shalicar! Weil hier einige sehr begeistert von ihm sind und weil es im Artikel nicht erwähnt wird.
    Herr Shalicar hat ein sehr lesenswertes Buch geschrieben, Titel: Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude. Unbedingte Leseempfehlung!!
    Szenen seines Lebens, auch in Wedding. Belohnt wird man mit der Erkenntnis wie und warum der Antisemitismus besonders in arabischen Milieus verhaftet ist. Danke, für dieses Buch! UND Herr Shalicar hat einen deutschsprachigen Twitterkanal ! Arye (ARO) Sharuz Shalicar

  3. Umgekehrt wird eher ein Schuh daraus:
    Die Deutschen müssen aufhören, Hamas, Hisbollah & co finanziell zu mästen und propagandistisch zu entlasten. Diese Leute sind keine Widerstandskämpfer, diese Leute sind Kriegsverbrecher.

  4. Genau. Die derzeit amtierende US Regierung schwächelt enorm in der Nahostpolitik. Wäre Trump noch Präsident, hätten wir jetzt wohl eine andere Situation in Nahost.

  5. Habe gestern Herrn Shalicar – mir bis dato völlig unbekannt – erstmals in einem Interview gesehen und war sofort BEGEISTERT! Offensichtlich ist er nicht nur „Sprecher“ der IDF, nein, der WEISS, wovon er redet.

    Und: schon sein Eingangssatz „schöne Grüße an Herrn Seibert…“, wohl die Antwort auf ein vom Interviewer zitiertes Statement unseres „Sprechers“, hat mich vor Begeisterung vom Stuhl gehauen!

    Weiter so und viel Erfolg im Kampf!

  6. Als ob Israel, das eine echte Armee und eine realistische politische Führung besitzt, auf Hilfe aus dem Hippiestaat Deutschland angewiesen wäre, den vermutlich die Schweizer an einem Wochenende einnehmen könnten…

  7. Hervorragend – Dank und Kompliment an den jungen Autor, der sich als vielseitiger und erfrischender erweist als mancher alter Hase auf TE. So bitter die Lage Israels auch ist – sie hält die Überlebensinstinkte der Bürger wach und verhindert, dass sich die Politik dort nur noch mit Dekadenzthemen befasst, mit denen sich Europa zugrunderichtet.

  8. „Beispielweise gabs schon immer Sklaven und die Meisten davon waren Weiß.“

    Volltreffer! Damals nannte man das nur etwas anders. Es hieß Leibeigenschaft und die beinhaltete unter anderem das Recht des Herrschers auf die erste Nacht mit der Braut. Und wehe sie war keine Jungfrau mehr……..

  9. Habe vor Jahren eine Dokumentation im ÖR-TV über Arye Sharuz Shalicar gesehen, über dessen bemerkenswerten Lebensweg vom Sohn iranischer Juden, aufgewachsen im Berliner Problemviertel Wedding. Auch über seine Mitgliedschaft in einer vorwiegend kurdisch-libanesischen-Gang, um dem antisemitischen Hass zu entfliehen. Nach Abitur und Studium in Deutschland wanderte er dann nach Israel aus. Sehr interessant.

  10. Auch der arabischen Bevölkerung würde es besser gehen, kämen Gaza und die Westbank wieder unter israelische Verwaltung.

  11. Israel sollte den Gazastreifen ganz offiziell an Ägypten abtreten. Dann müssten sich die Ägypter mit der Hamas rumschlagen. Man kann den Ägyptern auch etwas oben drauf legen, damit sie ihn lieber nehmen. Eine andere Lösung, die Israel vor der Weltgemeinschaft noch vertreten kann, sehe ich nicht.

  12. Man kann nur beten, dass sich die Hisbollah im Libanon aus dem Konflikt raus hält. Israelische Soldaten haben sich jetzt offenbar auch im Norden des Landes in Stellung gebracht, sodass manche Familien ihren Angehörigen davon abgeraten haben, über Shavuot, Feiertage bis 18.Mai, nach Hause zu fahren.

  13. Dank an die Redaktion Tichy! Möge Israel strategisch ohne eigene „Bodentruppen“ auskommen und nicht noch in direktem Kontakt mit „arabischen Clans“ Opfer bringen. In Hamburg schaut die zivile Bevölkerung wie besoffen zu, „Stelzenläufer“ aus dem Zirkus bringen Araber und Türken auf den Stand 2021? Wie gesagt, die Hamburger Bevölkerung schaut nur gelangweilt zu, wie Herr Tschentscher und Frau Fegebank kriminelle arabische Großfamilien hofieren.

  14. Sagen sie das mal, adressiert an unseren Außenminister oder AM, hinsichtlich der nächsten Abstimmung bei der UN zu Israel!

  15. Danke, Herr Türkis, für dieses inhaltlich wertvolle Interview, jenseits der aktuell sonst üblichen faktenarmen Moraltiraden in der Presse. Nichtsdestoweniger wären ein paar Zusatzinfos zum Werdegangs des Pressesprechers, den Sie etwas sehr euphemistisch und verharmlosend als „bemerkenswert“ titulieren, interessant gewesen.

    • Angesichts der Schlüsse, die Major Shalicar aus seiner Jugend und seinen Erlebnissen gezogen hat, bin ich persönlich gerne bereit, über seine Vergangenheit „hinwegzusehen“, sofern ich überhaupt ein Recht dazu hätte oder es etwas gäbe, worüber man hinwegsehen müsste – ohne die wäre er nicht der, der er heute ist. Und: eine kurze Recherche zeigt, dass er wohl nicht viel „verheimlicht“. Also, was soll‘s ?

    • Aus Shalicars Vergangenheit sollten Sie ihm keinen Strick drehen.
      Im Gegenteil: Wer den Feind von innen gesehen und hautnah erlebt hat, kennt ihn genauer als jeder andere, was einen enormen strategischen Vorteil nach sich zieht. Ich weiß genau wovon ich rede.

  16. Es gibt keinen Staat Palästina und kein Palästinensisches Volk. Das sind arabische Stämme. Bitte informieren über die Geschichte des Nahen Ostens und über die Begriffe. Übrigens ist die Bibel da sehr hilfreich.

    • Ich lebe hier als Migrant schon mein ganzes leben. Und ja, es gibt ein deutsches Volk. Ohne den geringsten Zweifel. Es besteht aus sehr vielen germanischen Stämmen. Die dadurch enstandene Vielfalt der deutschen Kultur, auch ihrer unterschiedlichen dialekte und Küchen, empfinde ich als Wunderbar. Deshalb lebe ich gerne hier.
      Also alle diesen germanischen Stämme zusammen sind für mich, als Ausländer, das Deutsche Volk.

  17. Nachtrag: Bestens illustriert die verheuchelte Haltung Deutschlands eines seiner prominentesten Links(…)-Medien. ZON macht gerade mit folgendem Artikel auf: „Gazastreifen: „Überall riecht es nach Tod und Angst“
    Zertrümmerte Häuser, Bomben im Minutentakt: Die Menschen im Gazastreifen erleben schreckliche Tage und Nächte. So wie Mohamed Isbitah und seine Familie.“
    Wieder werden die Täter zu Opfern umgelogen und umgekehrt. Israel, auf dessen Menschen Tausende von Raketen abgeschossen werden und das sich einem bereits einwöchigen Dauerterror ausgesetzt sieht, wird zum blutrünstigen Kriegstreiber umgelogen (natürlich von der ZEIT-eigenen Islam-Steigbügelhalterin Andrea Backhaus…).
    Islamisten und Antisemiten treiben in Deutschland nicht auf den Straßen ihr Unwesen, die schlimmsten sitzen als Berichterstatter, „Analysten“ und Kommentatoren getarnt in den bekannten Redaktionsstuben.

  18. Da spricht jemand aus Erfahrung.
    Das ist keine israelische Propaganda, sondern schlicht die Wahrheit.
    Seien wir ehrlich: Ohne Bodentruppen gewinnt man keinen Krieg.
    Allerdings führt Israel ja keinen Krieg gegen die Palästinenser, sondern gegen gut organisierte und ausgestattete Terrorgruppen, die aus dem Ausland finanziert und versorgt werden.
    Und genau da liegt der entscheidende Punkt: Es braucht Präzision!
    Der Hydra muss die Nahrung entzogen und gleichzeitig die Köpfe abgeschlagen werden. Zivile Opfer sollte es dabei so wenig wie möglich geben, denn jedes zivile Opfer ist Futter für die anti-israelische Propaganda.
    Und damit erklärt sich auch der Grund, warum Hamas & co. ihre Stellungen in größter erdenklicher Nähe zu zivilen und dicht besiedelten Bereichen anlegen, wie z.B. Schulen:
    Die wollen, dass ihre eigenen Leute verheizt werden, damit sie es gegen Israel propagandistisch in der Art von „Kindermörder Israel“ nutzen können.
    Im Prinzip schießen Hamas & co. damit nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen die eigenen Leute.
    Im 30 Jährigen Krieg war das ganz genauso. Da haben die Söldnerheere nachher ihre eigenen Leute umgebracht und die eigenen Ländereien ausgeplündert, damit sie den Krieg fortführen konnten.
    Die Kriegsmaschinerie hat sich also um ihrer Selbst willen am Leben gehalten, indem sie ihre eigenen Leute umbrachte.
    Wenn man den Nahen Osten befrieden will, sollte man sich genau mit den damaligen Rahmenbedingungen und der Entwicklung des 30 Jährigen Krieges auseinandersetzen, denn die Parallelen sind verblüffend.
    Höchstwahrscheinlich ist die Lösung des Problems damals wie heute die selbe.

  19. Der Mann ist nicht nur Soldat, sondern auch Diplomat.
    Er weiß vermutlich genau, daß von Europa nicht viel mehr als dünne Lippenbekenntnisse zu erwarten sind. Zumal vom linksgrün kontaminierten Deutschland, das nicht einmal in der Lage ist, im eigenen Land jüdische Bürger vor militant-muslimischen Antisemiten zu schützen. Es hat Tage gedauert, bis das offizielle Berlin sich geäußert hat. Ungeachtet dessen läßt man die antisemitschen Geiferer weitgehend unbehelligt und es ist kaum zu erwarten, daß die indirekte Finanzierung von Hamas & Co via UNWRA beendet wird.
    Leider ist durch die neue Besetzung im Weißen Haus auch der bislang stets zuverlässige und wichtigste Partner (hat Israel sonst überhaupt einen?), die USA, ein unsicherer Kantonist geworden. Die Querfinanzierung der Terroristen wurde wieder aufgenommen und Biden schickt einen Israel-Gegner (TE berichtete) als „Vermittler“ in die Region. Unklar ist, inwieweit Biden überhaupt noch persönlich die US-Politik gestaltet und inwieweit er das ausführt, was Hintermänner – und Frauen aus dem linken Flügel der Demokraten ihm eintrichtern.
    Glücklicherweise haben der Staat Israel und seine jüdischen Bürger seit der Staatsgründung gelernt, sich auf sich selbst zu verlassen und folgen nicht der westlichen Mode lustvoller Selbstaufgabe – und zerstörung.

    • Wenn die Amis derzeit schwächeln, muss die EU das kompensieren.
      Kamen bisher aus der EU nur pro-palästninesische und anti-israelische Töne, so scheint sich dies gerade zu ändern. Die Toleranz schwindet mit der Nähe zum Problem. Wollen wir mal schauen, wie lange das Narrativ vom „Kindermörder Israel“ aus fundamentalislamischer Ecke bei uns noch verfängt, wenn deren Fußvolk bei uns gerade mehr und mehr das Demonstrationsrecht offen zur Volksverhetzung missbraucht.

  20. Wenn man bedenkt wieviele Raketen schon aus Gaza auf Israel abgefeuert wurden, fragt man sich, warum die Israelis nicht schon längst auf die Idee gekommen sind, für jede aus dem Gazastreifen kommende Rakete ein Stück von diesem zu annektieren. Dann hätte sich das Problem Gaza längst gelöst, denn den Gazastreifen gäbe es gar nicht mehr.

    • Und was soll Israel mit dem … dann anfangen?

      • Wieso? Das ist doch ganz einfach. Israel erweitert sein Territorium und Deutschland nimmt die Palästinenser als Flüchtlinge auf, am besten komplett mit der Hamas. Die bekommt dann das Schloss Bellevue als Hauptquartier und Medienzentrum oder wahlweise das Willy-Brandt-Haus.
        Heiko und Frank-Walter deichseln das schon, und, die SPD bekommt endlich einen Vorsitzenden, wie sie sich ihn immer schon erträumt hat.

  21. Das beste, was deutsche Politik zu bieten hat, ist blumige moralische Unterstützung und geheuchelte Betroffenheit.. Gleichzeitig aber auch Zustimmung zur Verurteilung Israels im Weltsicherheitsrat. Wer auf deutsche Unterstützung Israels hofft, der hat auf Sand gebaut. Kann auch nicht anders sein, wo man seit 2015 Millionen der heftigsten Feinde Israels nach Deutschland eingeladen hat. Was wäre hier wohl los, würde sich die Merkel-Truppe voll und ganz an die Seite Israels stellen?

  22. Nach einem Bericht, den ich gestern auf einer US-Site las, ist ein gewisses 13stöckiges Gebäude dafür bekannt, nicht allezeit in vollem Umfang ein braves harmloses Pressehaus gewesen zu sein. Die Israelis wußten mindestens seit 2014, dass wann und wo sie aufräumen mussten. Als ich das las, dachte ich: Jaja, dafür sorgen, ein Pressehaus für heilig zu erklären, und dann in dessen Windschatten oder noch viel näher (unter irgendjemandes Füßen?!?) dann Unheiliges tun.

    • Die Hamas nutzt die (internationale) Presse als menschliches Schutzschild.
      Genauso, wie ihre eigenen Kinder.
      Die verstecken sich nicht etwa hinter Betonmauern, sondern hinter Fleisch.
      Lebendem Fleisch.
      Menschlichem Fleisch.
      Eine absolut barbarische und unmenschliche Strategie.
      Da spielt das Märtyrertum der Dschihadisten eine entscheiden Rolle.
      Allerdings verheizen die sich nicht nur selber, sondern auch alle anderen Zivilisten. Im Prinzip ist dies ein Kriegsverbrechen.
      Genauso wie das Attentat 2015 im Bataclan, bei dem auch nur Zivilisten dran glauben mussten.

  23. An Waffen gegen den Raketenbeschuss hat Deutschland nichts nützliches zu bieten und finanzielle Hilfe mit frisch gedrucktem Geld ist auch nicht das gelbe vom Ei, sondern nur ein Bankrottbeschleuniger für Deutschland. Übrigens können die Israelis besser Flugabwehrraketen bauen als deutsche Unternehmen und Geld drucken können sie selber. Dafür benötigen sie keine Hilfe.

  24. Ich bin beeindruckt und erfreut, dass TE nun auch hochkarätige, internationale Interviewpartner findet. Daumen hoch!

  25. „…wir können jetzt schon nach sieben, acht Tagen feststellen, dass der Beschuss aus dem Gaza-Streifen abgenommen hat…“ Eben in der ARD-Tagesschau wurde eine konträre Feststellung abgegeben, Wortlaut etwa: „Hamas ist mittlerweile in der Lage, durch Hilfe des Iran, selbst Raketen zu produzieren. Mit einem Abflauen des Raketenbeschusses auf Israel sei deshalb wohl nicht zu rechnen…“ Kann nur hoffen, dass durch die erneuten, wohl niemals endenden Kriegshandlungen in Nah-Ost kein weiterer Massenzuzug von Arabern nach West-Europa ausgeloest wird!

    • Die fliegenden Ofenrohre hat die Hamas schon immer ohne iranische Hilfe selbst produziert. In der Vergangenheit waren es allerdings erheblich weniger. In diesem Sinne ist die Meldung der Tagesschau blanker Unsinn.

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