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Wo bleiben Angsthäsin und Drückebergerin?

DUDEN, -ling Wörter und das Elend des Genderns

von Gastautor

26.04.2021

| Lesedauer: 4 Minuten
Wer die Presse verfolgt, merkt seit einiger Zeit, dass der DUDEN und ganz vorne weg Frau Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Chefredakteurin des Dudens, in Erklärungsnöten steckt.

Die Reaktionen auf das „gendergerecht“ reformierte online-Wörterbuch des DUDEN sind schwerwiegend. Frau Dr. Kunkel-Razum befindet sich in einer prekären Lage. Aus ihren Reaktionen liest man heraus, dass sie sich wohl nichts lieber wünscht, als das unselige Projekt ungeschehen zu machen. Das geht aber nicht. Die Missgeburt hat das Licht der Welt erblickt und inzwischen vermutlich auch Säcke an Geld verschlungen. Jetzt wird zurückgerudert, um den Schaden abzumildern. Es sei ja alles gar nicht so gemeint gewesen. Das generische Maskulinum gäbe es nach wie vor, usw. Diese rhetorischen Abwiegeleien sind natürlich, folgt man der Logik des DUDEN, einen Pfeifendeckel wert. Die DUDEN-Regelung schafft das generische Maskulinum ab. Punkt. Alles andere würde die Verfertigung dieses neuen Meilensteins in der Beschreibung des Deutschen auf Kasperltheater reduzieren. Und einen Fasnachtsscherz wird Frau Dr. Kunkel-Razum wohl nicht beabsichtigt haben. Meines Erachtens wäre der würdigste Ausstieg, das Projekt einzustampfen und sich bei den Geldgebern für die Pleite zu entschuldigen.

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Ich will diese Kritik nicht einfach so stehen lassen. Man kann sie nämlich sehr gut konkretisieren. Die Beispiele fliegen einem nur so zu. Nehmen wir nur mal die Substantive, die auf –ling enden. In einem älteren rückläufigen Wörterbuch finde ich darin 320 Einträge. Viele davon bezeichnen Personen, also Wesen, die mit einem natürlichen Geschlecht gesegnet sind: Dichterling, Emporkömmling, Feigling, Firmling, Fiesling, Flüchtling, Fremdling, Günstling, Häftling, Häuptling, Höfling, Jüngling, Lehrling, Liebling, Lüstling, Mischling, Pflegling, Prüfling, Säugling, Schönling, Schreiberling, Schwächling, Sprössling, Täufling, Weichling, Wüstling, Zögling sind nur einige der frequenteren.

Das gender-linguistische Problem: Sie sind alle vom Genus her maskulin. Und es gibt zu keinem von ihnen eine etablierte feminine Ableitungsform. Man denke nur das Beispiel Feigling und das was einen erwarten müsste: Feiglingin, Feigline, Feigleuse, Feigtesse. Alle bestenfalls als ad-hoc Bildungen für Sprachscherze zu gebrauchen.

An vielen Beispielen kann man sehen, dass das Substantiv auf -ling trotzdem keinerlei Probleme bei der Anwendung an weibliche Personen verursachen. Ein Satz wie: Der Säugling Waltraud schaute voller Aufmerksamkeit in die Kamera, würde wohl auch härteste Verfechter und Verfechterinnen der Gendergerechtigkeit semantisch nicht aus dem Gleis werfen.

Bei Heinrich Mann heißt es über die Taufpatin Cathérine, Schwester des Königs Heinrich IV, anlässlich der Taufe seiner Tochter auf den Namen Cathérine-Henriette: Nach den wohlgelungenen Gliedern des Täuflings beschrieb sie das Kissen, auf dem er  … lag … Obwohl es um ein Mädchen geht, nimmt die Grammatik darauf Bezug mit der maskulinen Form Täufling und folgerichtig auch mit dem Pronomen er. Auch bei einem weiblichen Täufling scheint es also keine ernsthaften Probleme zu geben.

Was also tun? Das neue DUDEN-Wörterbuch findet sich in der Klemme und muss einräumen, dass sich Säugling auch weiterhin auf ein weibliches Neugeborenes beziehen darf. Wer aber gehofft hatte, dass das das letzte Wort zu den Substantiven auf –ling war, sieht sich getäuscht. Als Nachbareintrag für Fremdling wird nämlich nun – ich schwöre es – die Fremdlingin aus der Tasche gezogen.

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Der Ausdruck kommt einmal in einem Gedicht von Hölderlin vor und bezieht sich dort nicht einmal auf eine Person, sondern auf die Nacht. Auch bei Jean Paul und bei Max Frisch tauchte das Wort angeblich einmal auf. Dichterischer Freiheit sind keine Grenzen gesetzt, aber um diese geht es im DUDEN vermutlich nicht. Obwohl der DUDEN neue Wörter aufnehmen und alte entsorgen möchte, verkauft er seinen Kunden Fremdlingin – mit dem schüchternen Zusatz „veraltend, meist dichterisch“ – als die aktuelle feminine Version von Fremdling. (Für weitere Diskussion siehe https://merton-magazin.de/hier-endet-das-gendern).

Der DUDEN schwindelt damit das Wort Fremdlingin in den Wortschatz des heutigen Deutschen hinein. Man fragt sich, wieso es dann keine Feiglingin, Häuptlingin, Lehrlingin gibt. Wenn selbst eine Politikerin der Grünen sagt, sie hätte als kleines Mädchen gerne „Indianerhäuptling“ gespielt, muss an der prinzipiellen semantischen Unverfänglichkeit der maskulinen Form ja etwas dran sein. Die Tatsache, dass es zu den Substantiven auf –ling im Deutschen keine separate feminine Form gibt, eine solche aber durch Anhängen von –in möglich wäre, beweist, dass diese Substantive auf alle natürlichen Geschlechter bezogen werden können.

Sätzen wie: Wenn meine Tante kein solcher Feigling wäre, hätte sie ihren Mann längst rausgeworfen, haftet nichts merkwürdiges an. Für Feiglingin und dergleichen gibt es offenbar nicht den geringsten Bedarf. Für Fremdlingin natürlich auch nicht. Man findet jederzeit Beispiele wie: Freda kann uns nachdenklich machen, denn sie war selbst ein „Fremdling in unserem Land“. Ein Kommentator schreibt daher sehr richtig, dass sich Substantive auf -ling gemeinhin auf beide (oder mehr) Geschlechter beziehen, und dass „alle Genderisierungen hochgradig albern wären“: https://dict.leo.org/forum/viewGeneraldiscussion.php?idForum=4&idThread=1445344&lp=ende&lang=de.

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Durch die Nicht-Anerkennung des generischen Maskulinums hat sich der DUDEN in seltsame und vollkommen überflüssige Verstrickungen begeben, aus denen ein Entkommen nur schwer möglich ist. Wo immer es möglich scheint, werden feminine Varianten hervorgezaubert, die bisher allenfalls marginal waren und für die erfolgreiche Referenz auf weibliche Personen keine spezielle Rolle spielten.

Angsthäsin und Drückebergerin sind in meiner DUDEN-Ausgabe von 1989 noch nicht zu finden, obwohl man sie bilden kann. Bei Angsthase und Drückeberger erfährt man dort, dass es „jemand, ist der …“. Die Definition besagt, es kann sich auf einen Mann aber jederzeit auch auf eine Frau beziehen. Das Geschlecht eines Menschen, dem die Furchtsamkeit eines Hasen zugeschrieben wird, schien bislang keine Rolle gespielt zu haben. Analoges beim Drückeberger, beim Feigling, beim Fremdling usw.

Wer aber dennoch meint, die Movierung dieser Formen könnte einen emanzipatorischen Nutzen haben, sollte sich dann im Sinne der logischen Geschlossenheit auch gleich um die stets maskulinen Personenbezeichnungen kümmern, die aus Imperativsätzen entstanden sind: Gottseibeiuns, Habenichts, Haudrauf, Taugenichts, Tunichtgut, Schlagetot, Springinsfeld. Hier wird’s dann wirklich eng.

Aber vielleicht findet ja das DUDEN-Team um Dr. Kunkel-Razum einmal einen Literaturbeleg für Habenichtsin, oder Tunichtgutin oder für Springinsfeldin. Anne Will würde sicher viel dafür geben, ihr Millionenpublikum mit gendergerechten Kreationen beglücken zu können wie etwa in: Das Finanzamt nimmt selbst den HabenichtsɁinnen ihre letzten Notgroschen ab.


Josef Bayer, Prof. em. für Allgemeine und Germanistische Linguistik
Universität Konstanz

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32 Kommentare

  1. Der Deutsche! Ist anfällig für Irrationales. Homöopathie, übrigens von den Nationalsozialisten gefördert, Astrologie mit wöchentlichen Horoskopen, im 21. Jahrhundert immer noch Lehrstühle für Theologie an den Universitäten, Gender Mainstreaming.
    Mein Trost: die Wahrheit, in diesem Fall die biologische, setzt sich immer durch. Und dann: die Genderisten und mit Ihnen die Dudenredaktion kämpfen für eine Sprache, die sonst niemand spricht.

  2. Der Duden wirft einen Blick in die Zukunft, wenn Grünlinge „gender-speech-konforme“ Gesetze formulieren. Babylonische Sprachverwirrung in Neuauflage. Scheinbar intelligente Menschen mutieren zum Däumling.

  3. Wenn die dahinterkämen, dass sie nur das Werk der National-Sozialisten fortsetzen. Weiss noch jemand, was ein Knalltreibling ist? Gugle mal. „Kunstschaffende!“ Auch so ein Wort aus dem teutschen Totalitarismus. Der Deutsche ist halt Idealist.

    • Ganz genau:
      Mit welchen Worten begann Goebbels die Sportpalastrede?
      Meine deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen!
      Glauben Sie nicht?
      Dann googeln Sie doch mal…

  4. Die Genderista hat den Duden sturmreif geschossen.

    Nun gut. Duden ist desavouiert. Konsequenz – er ist als Ruine nicht mehr Orientierungspunkt. Suchen wir uns einen neuen. Genderista darf nicht durchkommen!

  5. Willkommen in Meschugge-Land
    Wo man Meschuggenes erfand
    Wo auch die öffentliche Hand
    Meschuggenes viel besser fand
    Als was ersonnen mit Verstand
    Am Ende ist es abgebrannt
    Meschugge-Land, Meschugge-Land

  6. „Frauen einzureden, dass nur eine mehrwertschaffende Arbeitssklavin ein erfülltes Leben führen kann, ist gar nicht so schwer.“

    Man(n) konnte ihnen ja auch mal einreden, Rauchen sei ein Zeichen von Emanzipation. Die pfiffigen Herren von der Tabakbranche haben damit ihre Umsätze praktisch von heute auf morgen verdoppelt – und die Lungenärzte auch!

  7. Ich möchte Frau Dr. Kunkel-Razum gern mit Rat und Tat unterstützen. Gemeinsam mit Frau Dr. Gans-Wichtigmann habe ich die Bäckereien in Backendeneien umbenannt. Insbesondere Rechtsextreme und Querdenker neigen dazu, Sätze wie „Schatz, ich geh mal eben zum Bäcker!“ auszusprechen und ignorieren dabei, dass es auch Bäckerinnen gibt. Svenja Schulze war uns in all den Jahren unermüdlicher Forschungsarbeit ein großes Vorbild, denn in ihrer Funktion als Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen ist es ihr gelungen, die Studentenwerke erfolgreich in Studierendenwerke umzubenennen. Das Wort „Studentenwerk“ ist aus zwei Worten, „Studenten“ und „Werk“ zusammengesetzt. Das erste Wort ist ungerecht, das zweite ist gerecht. Dieses Schema trifft auch auf das Wort „Bäckerei“ zu. Das erste Wort „Bäcker“ ist ungerecht, das zweite Wort „Ei“ ist dagegen gerecht. So wie Svenja Schulze aus dem Wort „Studenten“ das Wort „Studierende“ geformt hat, haben wir aus dem Wort „Bäcker“ das Wort „Backende“ entwickelt. Seien Sie geschlechtersensibel und kaufen Sie Ihre Brötchen nur noch in der Backendenei.

    • Es geht einfacher: Backerei. Dort wird gebackt äh gebacken von Backenden. Schwieriger ist’s bei Tischlerei. Vielleicht Holzerei. Holz ist geschlechtslos. Blechnerei wird zu Blecherei. Einfach weg mt dem n. Spart Platz und Papier. Schlosserei wird Schlüsselei. Metzgerei wird eh bald abgeschafft. Geht doch! Musse nur wolle!

  8. Diese ganzen Genderpropheten können mich kreuzweise. Ich behalte meine Sprache bei. Auf gegenderte Anschreiben reagiere ich: Please write to me in English. I don not understand your German. Ansonsten gibt es in keinen Menschen, mit dem ich privat oder dienstlich zu tun habe, der diesen Mist von sich gibt.

  9. Dass man sich während der schlimmsten pandemischen Lage der Weltgeschichte ernsthaft Sorgen darum macht, ob man noch „A wie Augsburg“ sagen darf oder darum, ob es nur Flüchtlinge, sondern auch Flüchtlingine gibt, empfinde ich als Verhöhnung aller Corona-Opfer und als Verharmlosung des Leids ihrer Angehörigen.
    Während Pflegekräfte in unseren Krankenhäusern, vor allem auf den Intensivstationen, mit unermüdlichem Einsatz unser aller Leben retten, während Politiker rautenringend unermüdlich nach Lösungen suchen, die uns vor dem kolletiven Untergang bewahren, rotten respektlose Philologinninen sich in ihren Elfenbeintürmchen zusammen und verschleudern wertvolle Zeit und Energie, die im Kampf gegen das uns alle permanent bedrohende Virus dringend benötigt werden würde. Das ist einfach nur respektlos und ich kann menem Unverständnis und meiner Verachtung kaum Ausdruck verleihen.

    Und ich hoffe darüberhinaus, dass es nicht nötig ist, diesen Beitrag als sarkastisch zu kennzeichnen.

    Besser, ich stülpe mir den rechtsqueren Aluhut auf meinen leerdenkenden Nazischädel und sag nix mehr. 🙂

  10. Der weibliche Hase ist die gute alte Zibbe oder Zippe. Das würde ja sogar passen und den Sprachschatz mancher erweitern. Klingt nur sehr unhöflich im Vergleich zu Angsthase. Dummerweise wäre der männliche Hase der Rammler, was nicht unbedingt nach ausgeprägtem Angsttrieb klingt. Aber es gibt ja noch andere Redewendungen. Zum Beispiel das „scheue Reh“, obwohl Neutrum eindeutig weiblich zugeschrieben wird. Aber ach, das weibliche Tier heißt ja Ricke und das männliche Bock. Klingt auch wieder ein bisschen zickig, während der Bock nicht nach Scheue klingt.

  11. Und die Königsdisziplin der Sprachverhunzung wäre dann der Glottisschlag in Taugenichts etc.. Petra Gerster, bitte vormachen!

  12. Der Notgroschen im letzten Satz hat auch kein Weiblein, der Arme. Es gibt also noch viel zu tun für Frau Dr. Dudenin.

  13. War es bisher nicht so, das ein Wort oder eine Redewendung oder ein Gramatik-Konstrukt in der Sprachwelt verbreitung gefunden haben muß, und erst DANN hat der Duden darüber nachgedacht sich dem anzunehmen? Sprache ist was lebendiges und ändert sich ständig. Ich kann auch damit leben das eine Mehrheit Phrasen nutzt welche dem Gendern zuzuordnen sind. Jedoch, solange Mädchen und Jungs aufstehen und aus dem Klassenzimmer laufen, wenn der Lehrer sagt: „Alle Schüler haben ab sofort Ferien“, solange braucht es die Nennung von „Schülerin“ nicht. Denn wer würde aufstehen und nach Hause gehen wenn es lauten würde: „Alle Schülerinnen haben ab sofort Ferien“. Genau, die männlichen Schüler würden murrend sitzen bleiben, während im ersten Fall die Mädels nicht sitzen bleiben würden. Und genau dass ist für mich der springende Punkt… das gelebte Sprachgefühl. Es mag die Zeit kommen, das bei „Schüler“ sich Mädchen und Diverse nicht angesprochen fühlen. Noch ist es aber nicht soweit.

    • Ich stimme Ihnen zu: Früher hat der Duden meines Wissens die tatsächlich genutzte Sprache widergespielt. Dass die ganzen neuen Kreationen „den Sprachgebrauch der letzten Jahre“ aufzeigen, scheint eher unwahrscheinlich. Da geht es wohl doch mehr um neue Setzungen. Drückebergerinnen und Gefängnisinsassinnen trifft man nicht  so oft an im wahren Leben.
      Von der Duden-Website: Kunkel-Razum: Wir analysieren den Sprachgebrauch der letzten Jahre mithilfe unseres Dudenkorpus. Das ist eine riesige elektronische Textsammlung, die derzeit rund 5,6 Milliarden Wortformen umfasst. Diese Sammlung können wir nach verschiedenen Kriterien auswerten, u. a. danach, wann welche Wörter neu in das Korpus gekommen sind. Wenn man dann noch die Faktoren Häufigkeit, Breite und Dauer des Auftretens eines Wortes mit einbezieht, hat man schon eine sehr gute Grundlage für die Auswahl der Kandidaten. Aber auch die Nutzerinnen und Nutzer unserer Wörterbücher machen uns auf neue Wörter aufmerksam, und wir selbst, die wir in der Redaktion arbeiten, gehen natürlich mit sehr offenen Augen und Ohren durch die (Sprach)welt. …“
      Gemessen an der Häufigkeit, Breite und Dauer des Auftretens wären wohl einige Duden-Begrifflichkeiten nicht der normale statistisch stark verbreitete Sprachgebrauch. Es sei denn, Schulen, Unis, Unternehmen, öffentlicher Dienst geben Begriffe verpflichtend vor, dann kann man irgendwann auch belegen, dass der/die/das Einwohnende exzellentes Deutsch ist.
       

  14. Herr Bayer, danke für Ihren Bericht aus dem Irrenhaus Deutschland.
    Die Liste der Absurditäten lässt sich natürlich beliebig erweitern – etwa mit den nominalisierten Partizipien, die ja die unsäglichen Doppelbezeichnungen bzw. das lächerliche Sternchen vor dem Binnen-I ersetzen sollen. So werden etwa aus den „am Start stehenden Läuferinnen und Läufern“ konsequenterweise „am Start stehende Laufende“. Aus „erschöpft am Beckenrand liegenden Schwimmerinnen und Schwimmern“ werden „erschöpft am Beckenrand liegende Schwimmende“, aus Schneidern und Schneiderinnen werden Schneidende und aus Fleischhauer*Innen werden Fleischhauende.
    Und es ist kein Trost, dass die Österreicher*Innen genauso bescheuert sind wie die Deutschen.

  15. Seit ich in p r i v a t e r Korrespondenz mit dem großen Binnen-I malträtiert werde (geht beim Gendern ja noch), bin ich zur alten Schreibweise vor den Rechtschreibreformen zurückgekehrt. Gut, daß ich meinen alten Duden von 1964 aufbewahrt habe. Kann auch sein, ich werde demnächst ganz ohne Ratschläge des Dudenverlages auskommen.

  16. „Die Welt muss sich gendern“

    „…weil ich es will“, hat er oder sie noch vergessen.

  17. „Der Säugling Waltraud schaute voller Aufmerksamkeit in die Kamera, würde wohl auch härteste Verfechter und Verfechterinnen der Gendergerechtigkeit semantisch nicht aus dem Gleis werfen.“

    Schärfster Widerspruch!!! Waltraud ist selbstredend nicht Säugling, sondern Baby. Das ist die sogar, wenn sie mit der Airline vom Airport mit dem Helicopter abhebt.
    Aber der Name geht gar nicht, Waltraud ist obernazimässig deutschtümelnd, das Kind heißt Wally. Und daran wird sich auch nichts ändern, bis die Säuglingende selbst in Dudenredaktion sitzt und was anderes einschreibt.
    Hugh, sagte nun die alternde Häuptlinginde diversen Geschlechts im schwachsinnigendem Wildigwesterlingenden, unter schwerendem Beruflingenden leidendent.

  18. Ich hatte gerade ein solches Problem mit „Großmannssucht“.

  19. : Dichterling, Emporkömmling, Feigling, Firmling, Fiesling, Flüchtling, Fremdling, Günstling, Häftling, Häuptling, Höfling, Jüngling, Lehrling, Liebling, Lüstling, Mischling, Pflegling, Prüfling, Säugling, Schönling, Schreiberling, Schwächling, Sprössling, Täufling, Weichling, Wüstling, Zögling

    Fehlen da nicht die Sonderling*Innen?

  20. Da sagte der Bauer zur faulen Kuh:

    „Du frisst genüsslich mein Heu, aber gibst mir keine Milch. Sag mir einen Grund warum ich dich nicht dem Schlachter übergeben soll?“

    Da meint die Kuh stolz:“weil ich Dich ab jetzt jeden Tag mit unzähligen nutzlosen Dingen wie dem Gendern auf Trab halten werde“

  21. Vorallem weigern sich die Genderideologen hartnäckig, auch negativ konnotierte Begriffe geschlechtsneutral zu gestalten. Bei Mördern, Vergewaltigern, Totschlägern, Bankräubern zum Beispiel bleibt alles wie bisher. Auch Berufsgruppen, die vom weiblichen Wesen eher ungern ausgeführt werden, gibt es keine Änderungen. Dieses ganze Gendergaga ist schlicht krankhaft, in meinen Augen eine neurologische Störung.

  22. Dekadenz im Endstadium.
    Völlig zurecht werden die Deutschen nun innerhalb von 2 oder 3 Generationen im Orkus der Geschichte verschwunden sein.
    Die neuen erlauchten Machthaber*innen werden dann ganz gewiss auch auf arabisch gendern. „Allahu*in akbar*innen“ wird dann von den Fachkräften gerufen, wenn Sie nachdrücklich mit Hilfe aus Solingen Ihre Meinung zu den verbliebenen Ungläubigen äußern.
    Aber Gott(Sic!)SeiDank werden wir jetzt Lebenden davon nichts mehr mitbekommen, also schön fleißig gendern jetzt!

    • Wenn Sie nicht 90 sind, wäre ich mir da nicht so sicher. Die Geburtenraten des nicht gendernden Teils der hier lebenden sind bei weitem nicht so rückläufig wie man das als Wohlstandseffekt erwartet hätte. Der Wohlstand hat nicht den gleichen Effekt wie bei den länger hier Lebenden, sondern fördert die Tendenz zur Zweit- und Drittfrau. Die Zweitfrau ist bei einem unerwartet großen Teil der nicht gendernden Bevölkerung mittlerweile Realität. Nicht offiziell, weil man natürlich die Sozialleistungen für die Zweitfamilie braucht. Dem Kindersegen tut das keinen Abbruch. Schon von daher sollten die länger hier leben auch länger hier arbeiten und nicht schon mit 67 in Rente gehen, damit das auch weiterhin finanziert werden kann.

    • Machthaber*innen: wie wär’s mit „Machthabenden“? ;-D

  23. Verschenkte Liebesmüh. Solche Fanatiker wird es immer geben. Dass die nun unter Merkels Wahn ein gewisses temporäres Ansehen bekommen, gehört zur Intension. Dieser ganze Wahn für eine extrem kleine Minderheit, die damit die große Mehrheit geißelt, wird vielleicht noch ein Weilchen so weitergehen. Diese Politik der Besserwisser und Gutmenschen, ist endlich. Und so wie das Pendel zurzeit nach links ausschlägt, wird es im Gegenwind nach rechts ausschlagen und diese Spinner in die Versenkung schicken. Dann ist es natürlich wieder niemand gewesen. Mithin, es lohnt nicht, sich über diese bisher im Schatten Gestandenen aufzuregen. Der Souverän wird bald erkennen, wie er von dieser Merkel und ihrer Entourage vorgeführt und ausgeplündert wurde. Der Gegenschlag dürfte heftig ausfallen.

  24. ….diese Kritik wird Frau Dr. Kunkel-Razum nicht beeindrucken. Denn sie gehört zu den moralisch höher stehenden, guten Menschen voller Tugend. Wer die richtige Moral hat, hat auch immer Recht. Und wer nicht gendert, der hat eben nicht die richtige Moral und keine Tugend.

  25. In der Aufzälung oben fehlt noch Impfling. Ganz wichtig in der heutigen Zeit, oder werden die Frauen wirklich nicht geimpft?

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