<
>
Wird geladen...
Vielfalt im Film

Umfrage soll aufrütteln: „Diskriminierung durchzieht die deutsche Filmbranche“

16.04.2021

| Lesedauer: 10 Minuten
Nach einer Umfrage legt "Vielfalt im Film" jetzt einen Forderungskatalog vor und bringt Film-Quoten und Sensibilisierungs-Workshops ins Gespräch. Doch liegt die Zukunft des Films wirklich in einer Identitäts- und Quotierungspolitik?

Die Befragung zeichnet ein düsteres Bild. Das Bündnis „Vielfalt im Film“ (ViF) hat am 24. März, wie in TE bereits angekündigt,  die Ergebnisse einer großen Umfrage unter Filmschaffenden „zur Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera“ vorgelegt. Allerdings hat nur ein kleinerer Teil der Branchenbeschäftigten teilgenommen. 3 von 10 Befragten machten Angaben zu eigenen Diskriminierungserfahrungen am Arbeitsplatz in den letzten zwei Jahren, 8 von 10 Cis-Frauen monieren sexuelle Belästigung im Arbeitskontext.

Die Umfrage wurde von Citizens For Europe gUG (CFE)  unter Mitgliedern der größten einheimischen Branchenplattform Crew United (CU) durchgeführt. Sie förderte im deutschsprachigen Filmbusiness subjektive Diskriminierungserfahrungen in größerem Ausmaß zu Tage und ergab, dass deutsche Filme von einem Großteil der befragten Insider als mit vielen Klischees behaftet wahrgenommen werden.  

Vorbemerkung: Gesellschaftsbild geht in Richtung Critical-Whiteness-Ansatz

Beigefügt war den Umfragebefunden ein „Glossar“ (siehe hier ) das die vom Bündnis verwendeten Begrifflichkeiten erklärt und damit auch den weltanschaulichen Hintergrund der Verantwortlichen umreißt. Diesen würde man wohl in der aktuellen Terminologie als rassismuskritischen Ansatz, der die Aspekte Gender und Critical-Whiteness integriert, einordnen. Erläutert werden u.a. die Begriffe BPoC, PoC, Cis*, LSBTIAQ+ und Rassistisch benachteiligt („Rassistisch benachteiligt meint Personen, die rassistische Diskriminierung erfahren“). 

„Weiß“ zum Beispiel bezeichnet danach „Menschen, die nicht von Rassismus betroffen sind, und wird als Gegensatz zu BPoC benutzt. Es geht dabei nicht um die ‚Hautfarbe‘ einer Person, sondern um die gesellschaftliche Machtposition und Privilegien, die mit dieser Position einhergehen.“ „Schwarze Menschen“ werden mit einer „sozialkonstruierten Zuschreibung und gesellschaftlichen Position von Menschen, die von Rassismus betroffen sind,“ in Verbindung gebracht. Das ViF-Weltbild baut also letztlich auf einem Gesellschaftsmodell auf, das sich in einen mehr oder weniger diskriminierten und einen eher nicht diskriminierten Bevölkerungsteil unterteilt und nicht nur objektivierbare statistische Kriterien verwendet. Dabei bleibt das prinzipielle Problem bestehen, dass zentrale Schlüsselbegriffe wie „rassistische Benachteiligung“ oder „sexuelle Belästigung“ zum Teil subjektiv auslegbar sind. Hinter dem Projekt ViF stehen 38 Organisationen. Zu den Finanziers gehören die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die Bundesagentur für Arbeit, Constantin Film, Netflix und mehrere Filmförderungsanstalten. (Die folgende Darstellung übernimmt die ViF-Terminologie.)

Teilnehmer der Umfrage, Fragestellungen, „Vielfaltsdimensionen“

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Grundgesamtheit der anonymen und freiwilligen Online-Erhebung, die vom 18. Juli bis 2. November 2020 stattfand, waren Filmschaffende ab 16 Jahren in 25 Filmdepartments/Berufsfeldern und über 440 Berufen vor und hinter der Kamera, die Mitglied von Crew United sind (also nicht alle laut Selbsteinstufung Filmschaffende im Land). Von den über 30.000 angeschriebenen Mitgliedern nahmen 6.000 an der Umfrage teil, 5.455 Fragebögen kamen in die Auswertung. Die Rücklaufquote betrug 18 Prozent, kein allzu hoher Wert. Wie die Verantwortlichen hervorheben, war der Kreis der Befragten, die an der Umfrage teilgenommen haben, im Hinblick auf das Lebensalter, den Wohnsitz, die Zugehörigkeit zu Filmdepartments sowie die Geschlechtsidentität jedoch weitestgehend repräsentativ für die Grundgesamtheit von Crew United.  

Gleichwohl ist davon auszugehen, dass sich unter den Teilnehmern ein überproportionaler Anteil sich betroffen fühlender Personen zu Wort gemeldet hat, die veröffentlichten Zahlen also sicherlich ein Stück zu hoch sind.

Als Leitfragen wurden formuliert: „Wie divers ist die deutschsprachige Film- und Fernsehbranche vor und hinter der Kamera? Wie ist die Arbeitssituation von Filmschaffenden? Welche Ausschlüsse und Diskriminierungserfahrungen werden erlebt? Welche Maßnahmen können die Filmbranche gerechter gestalten?“ Die Studie arbeitet mit neun „Vielfaltdimensionen“ 1. Beeinträchtigung/Behinderung, 2. Geschlechtsidentität, 3. Gewichtsdiskriminierung. 4. hohes und niedriges Lebensalter. 5. Ost-/DDR- Sozialisation, 6. „rassistische Zuschreibung“/„ethnische” Diskriminierung, 7. Religion/Weltanschauung, 8. sexuelle Orientierung/Identität und 9. Sozialer Status. 

Ergebnisse: Diskriminierungserfahrungen im Arbeitskontext

Ausgewählte Befunde:

  • Diskriminierung im Arbeitskontext ist kein individuelles, sondern ein strukturelles Problem der Filmbranche. Gut 3.200 befragte Filmschaffende – fast 6 von 10 berücksichtigten Teilnehmern – machten Angaben zu Diskriminierungserfahrungen im Arbeitskontext. Davon gab die Hälfte – in absoluten Zahlen rund 1.600 Befragte – an, in den letzten zwei Jahren Diskriminierung im Arbeitskontext erfahren zu haben, jede 20. Person sogar „oft“ bis „fast immer“. Von den 817 Betroffenen, die Angaben zu den Diskriminierungsbezügen machten, nannten 60 Prozent das Geschlecht, 30 Prozent das Lebensalter, 13 Prozent „rassistische Zuschreibungen“ (z.B.: “Ich habe oft Anfragen für den gleichen Typen bekommen. Drogendealer im Park. Ich weiß selbst nicht ganz, ob das diskriminierend ist oder nur Stereotyp. Aber ich bin mir sicher, das liegt daran das ich schwarz bin.“) 13 Prozent verwiesen auf den Aspekt Körpergewicht, 10 Prozent auf die sexuelle Orientierung. 
  • 8 von 10 der an der Umfrage teilnehmenden Cis-Frauen, die sich dazu äußerten, (N = 2.587) bejahten, in den letzten zwei Jahren sexuelle Belästigung im Arbeitskontext erlebt zu haben. [„Cis-Frauen“ sind definiert als Frauen, deren Geschlechtsidentität mit ihrem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.] In über 90 Prozent der Fälle waren nach Angaben der Betroffenen Männer die Verursacher. „Sehr viele Frauen“ erfahren laut Studie „unangemessene sexualisierte Kommentare oder vermeintliche Witze”, über 850 Frauen wurden „bedrängt“, über 170 Frauen wurden zu sexuellen Handlungen aufgefordert, 56 Frauen sogar dazu genötigt. Über die Hälfte (57 %) der Befragten, die über sexuelle Belästigung klagen, behält diese für sich, und nur jede 3. Frau thematisiert ihre Erfahrung im eigenen sozialen Umfeld; zur Anzeige wurde eine Belästigung selten gebracht. Auch nicht-heterosexuelle Befragte berichteten von erfahrenen sexualisierten Übergriffen.
  • Nach den Umfragebefunden werden Personen oft in mehr als einer Dimension diskriminiert. So beschwerte sich eine Teilnehmerin über „Micro-Aggressionen, die darin bestehen, dass Schwarzen Frauen generell Kompetenz abgesprochen wird“, eine andere darüber, dass ihr meist die Rolle der Freundin oder Assistentin der Hauptfigur angeboten werde. „Die Rollen sind oft stereotypisiert, rassistisch oder sexistisch.“ 
  • Der Befragung zufolge weisen die meisten Umfrageteilnehmer bezogen auf Diskriminierungsmerkmale 1 bis 3 (Mehrfach-)Zugehörigkeiten vor. „Vor allem BPoC/ rassistisch benachteiligte Menschen haben mehrere Zugehörigkeiten (bis zu acht).“
  • Mehr als zwei von drei der Betroffenen (70 %), die eine Angabe zu einer Diskriminierung im Arbeitskontext dazu gemacht haben (N = 572), meldeten den Vorgang nicht. Mögliche Ursachen seien fehlende Konsequenzen oder die Verschlechterung der Situation nach einer Meldung/Anzeige. Wenn sich Filmschaffende entscheiden, die Diskriminierung doch zu melden, beschreiten sie oft nur einen Beschwerdeweg, am ehesten wenden sie sich an die Produktionsleitung und Vorgesetzte.
Sichtbarkeit/Sichtbarmachen der sexuellen Orientierung
  • Bei Vielfalt im Film gab immerhin jede fünfte befragte Person an, Teil der LSBTIAQ+-Community zu sein, jede 100. Person identifizierte sich als Trans* oder nicht binär. Dabei erklärten 4 von 10 der Community, die eine Angabe dazu machten (N = 893), im Arbeitskontext „nie bis nur manchmal“ offen mit ihrer Orientierung/Identität umzugehen. Jede dritte Trans* oder nicht binäre Person, die sich hier äußerte (N = 93), hielt sich gleichfalls eher bedeckt. Eine Rolle für die Entscheidung, sich zu outen, spielt vor allem die jeweilige Haltung des Teams am Set, die Frage, ob man Nachteile erfährt, und die Furcht, in eine Schublade gesteckt zu werden. („Meine Agentur hat gesagt, ich bekomme viele Rollen nicht, wenn ich öffentlich schwul bin.“)
  • Erfasst wurden von ViF auch die „Pay-Gaps“ nach Berufsfeldern als jeweils geschätzte mittlere Einkommen. Danach verdienen sogenannte Cis-Männer, nicht „rassistisch benachteiligte“ und nicht beeinträchtigte Personen mehr als die jeweilige Gegengruppe. 
  • Bei den Entscheidern mit „Besetzungs- und Gestaltungsmacht“ im Filmbusiness dominieren in der ViF-Kategorisierung Männer ohne die in der Studie untersuchten Diskriminierungsmerkmale. 15 Prozent der Entscheider „mit Besetzungsmacht“ werden demgegenüber als LSBTIAQ+ eingeordnet, 9 Prozent als BPoC/rassistisch benachteiligt, über 40 Prozent als FINT* [gemeint wohl: Frauen/Inter*/nichtbinär*/Trans*]. 
Filminhalte/Von Filmschaffenden wahrgenommene Klischees
  • Ausgesprochen hoch ist jeweils der Anteil der an der Umfrage beteiligten Filmschaffenden, die einzelne Gruppen als „klischeehaft dargestellt“ einschätzen. Besonders viel Kritik erfährt hier die Darstellung von Arabischen Menschen. 88 Prozent der Umfragesteilnehmer empfinden deren Darstellung als gleichförmig. Kritisiert wurden auch die Charakterisierungen von Muslimischen Menschen (83 %), Sinti und Roma (81 %), „Menschen mit Migrationsgeschichte“ (80 %), Menschen mit einem niedrigen sozialen Status (79 %), Schwarzen Menschen (78 %) und Asiatischen Menschen (75 %). Aber auch Türkische Menschen, „People of Colour“, Menschen mit ostdeutschem Akzent, Russische Menschen, die LSBTIQ+-Gemeinde und Menschen mit Behinderung/Beeinträchtigung werden von mindestens 60 Prozent der Umfrageteilnehmer als nicht „richtig“ präsentiert bewertet. 
Forderungskatalog

ViF legt als Ergebnis der Umfrage einen Forderungskatalog vor mit Maßnahmen, die von hohen Anteilen der beteiligten Filmschaffenden für wirksam gehalten werden. Dazu zählen „klare Konsequenzen für Täter*innen“, Nackt- und Intimszenen sollen durch verbindliche Verabredungen und Regeln gerahmt werden. Inhalte zur Diskriminierungsprävention sollen in der Ausbildung des Filmnachwuchs auftauchen. Es soll spezifisch für die Filmbranche eine Antidiskriminierungsstelle geschaffen werden. Zudem erwartet man unter anderem „Verhaltenskodizes“ und Selbstverpflichtungserklärungen der Unternehmen zum diskriminierungssensiblen Umgang (z.B.: Anti-Rassismus-Klausel für die Vertragsgestaltung an Theatern)“. Angedacht sind weiterhin: Workshops, Sensibilisierungstrainings und (verpflichtende) Schulungen auf allen Hierarchieebenen, Diversitätsstandards bei Produktionen, „eine verpflichtende Diversitäts-Checkliste für Förderanträge in den Bereichen Development, Produktion und Verleih von Spielfilmen, wie es die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein eingeführt hat,“ auch eine „Geschlechterquote“ und „Diversitätsquote“. 

IST »DEUTSCH« JETZT SCHON EXTREM?
Und Heino darf doch einen »deutschen Liederabend« in Düsseldorf ausrichten
Tyron Ricketts, Schauspieler und Produzent (Panthertainment), erklärte auf der Pressekonferenz zur Studie, hinsichtlich des demographischen Wandels in Deutschland und der Tatsache, dass Streamingdienste und das Internet die Art unserer Kommunikation grundlegend verändern, brauche man „Erzählungen, die auf eine inklusive und demokratische Weise dafür sorgen, dass sich alle Menschen, die unser Land ausmachen, in den Geschichten repräsentiert fühlen.“ Ricketts verwies auch darauf, dass der US-Film oder internationale Streamingportale schon deshalb diverser seien, weil sie ein vielfältiges Publikum auf dem Weltmarkt erreichen wollen. Barbara Fickert vom Projekt Leidmedien monierte, es gebe zu wenig Filmschaffende mit Behinderung oder Beeinträchtigung. Dieu Hao Do, Autor und Regisseur (Berlin Asian Film Network) kommentierte, die Ergebnisse der Vielfalt-im-Film-Studie zeigten, 

„dass die Politik und alle Akteure der Branche jetzt mehr denn je in der Verantwortung sind … Kritische, progressive Asiatische Menschen, Schwarze Menschen, queere Menschen, Menschen mit Behinderung – sie alle werden in Zukunft mit an den Entscheidungstischen sitzen, um die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden. Sie sitzen in Gremien der Förderinstitutionen, in den Redaktionen und Jurys. Sie werden von Anfang an bei der Entstehung eines Films in gestalterischen Schlüsselpositionen arbeiten. Freuen wir uns darauf.

Anmerkungen

Damit läuft die Entwicklung im Kino- und TV-Filmgeschäft längerfristig womöglich doch auf eine Quotierung von Personen/Rollen im deutschsprachigen Film hinaus und ebenso auf dezent verbindliche Vorstellungen bezüglich konkreter Filmstoffe.

Nun würde wohl kein Beobachter ausschließen wollen, dass es in der Film- und Fernsehbranche Ungerechtigkeiten und problematische Verhaltensweisen gibt, wie in allen anderen politischen und beruflichen Kontexten und Lebenssphären. Auch verzichtbare stereotype Schwarz-Weiß-Darstellungen in Filmen existieren sicherlich. Strittig dürfte nur sein, wie man den Defiziten beikommt, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Es überrascht dabei das Ausmaß der dokumentierten Defizite und Probleme. Letztlich erweckt die Studie den Eindruck, es gebe hierzulande vor und hinter der Film- und Fernsehkamera kritische Zustände in Mengen. Hier bleibt allerdings, wie schon gesagt, offen, inwieweit diejenigen 18 Prozent der Mitglieder von Crew United, die teilgenommen haben, für die 82 Prozent der angeschriebenen Kollegen sprechen, die sich nicht an der Erhebung beteiligt haben. 

Im Mittelpunkt: Subjektive Berichte, keine nachweisbare Realität

Zu berücksichtigen ist – wie bei den meisten Umfragen zu erfahrener Diskriminierung/beklagtem Rassismus –, dass die Umfrageergebnisse anonym angezeigte subjektive Empfindungen und Erfahrungen widerspiegeln und die Gegenseite der „Täter“/Verursacher keine Möglichkeit hat, Stellung zu nehmen. Juristisch wären die Ergebnisse also höchstens Basis für eine Anklage und keinesfalls ausreichend für ein Urteil. Der Kreis der Täter, die diskriminieren und weibliche Filmschaffende „sexuell belästigen“, erscheint angesichts der Vielzahl der Vorwürfe in der Umfrage enorm groß, die Anzahl der Filmentwickler, die Filme mit klischeehaften Darstellungen auf den Markt werfen, ebenfalls.

Dabei deutete sich auch auf der Pressekonferenz zur Umfrage an, dass unter den Verantwortlichen die Neigung vorherrscht, die berichteten Zustände als zutreffende Beschreibung der Realität anzusehen. Im VIF-Glossar heißt es zum Beispiel zum Punkt „Sexuelle Belästigung“: 

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) hat eine klare Definition dazu: Als sexuelle Belästigung gilt unerwünschtes sexualisiertes Verhalten, durch das die Würde eines Menschen verletzt werden soll. Dies beinhaltet anzügliche Sprüche, taxierende Blicke, unerwünschte Berührungen, körperliche Gewalt – und die Erpressung von sexuellen Gefälligkeiten. Besonders wichtig: Das Gesetz definiert sexuelle Belästigung über die objektive Wahrnehmung des Geschehens und nicht über die Absicht der belästigenden Person. Entscheidend ist als nur, ob ein bestimmtes Verhalten einen sexuellen Charakter hat und sich die betroffene Person dadurch belästigt fühlt. 

Hier wird, zu Recht, das objektive (nachweisbare/justiziable) Geschehen in den Mittelpunkt gerückt. Dies ist jedoch nicht nur von der „Absicht der belästigenden Person“ zu unterscheiden, die vielleicht auch unbewusst und ohne bösen Willen zum Stein des Anstoßes wird. Die „objektive Wahrnehmung des Geschehens“ ist auch nicht unbedingt identisch mit den Gefühlen des Opfers.

Was steckt genau hinter berichteter Diskriminierung?

Zudem kommt es, wie bei allen Umfragen und Studien, immer darauf an, wie Begrifflichkeiten interpretiert und konkretisiert werden. Letztlich bleibt unklar, was die 1.600 Filmschaffenden, die sich zu persönlichen Diskriminierungserfahrungen in jüngerer Zeit äußerten, konkret erlebt haben. Gerade das Thema „sexuelle Belästigung“ als ein Aspekt der Diskriminierung, für das die Öffentlichkeit mittels #MeToo stark sensibilisiert worden ist, umfasst ein weites Spektrum, das von als unangebracht und sexistisch empfundener Wortwahl (Frauen werden am Set als „Mädchen“ angesprochen, Männer beim Namen) bis zu kriminellen körperlichen Übergriffen reicht. Und „rassistische Diskriminierung“ ist ein ebenso schillernder Begriff.

Alles nur Klischees in Film und Fernsehen, zu wenig Grautöne?

Was die Kino- und Fernseh-Filminhalte angeht, ist bemerkenswert, wie viele soziale und ethnische Gruppen als „im Film klischeehaft dargestellt“ eingeschätzt werden. Dies unterstellt, dass man alle betrachteten Gruppen – „arabische Menschen“, „muslimische Menschen“, „türkische Menschen“, Homosexuelle – im Film als Darsteller/Figur immer klar identifizieren kann. Was fraglich ist. 

Grundsätzlich sind die beiden Ebenen Schauspieler als Mensch und Schauspieler als Rollenfigur zu unterscheiden. Fraglos können Filmfiguren plump-schematisch konstruiert sein, können auch bestimmte Schauspieler mit immer gleichen Rollenzuweisungen in ein starres Korsett gezwängt werden. Offen bleibt, wie verbreitet solche Fälle sind. 

Jenseits dessen stellt sich die grundsätzliche Frage, wie man Klischee-freie oder -arme (fiktive) Filmprodukte herstellt. Filmische Stoffe und Geschichten, soweit es sich nicht um Dokumentarfilme handelt, leben von stereotypen Rollen und archetypischen kulturellen Mustern. Krimis brauchen Bösewichte, Scifi-Serien brauchen Helden und strahlende Weltenretter, Komödien brauchen überzeichnete, komische, tollpatschige Charaktere. Wie ein „arabischer Mensch“ oder eine Muslimin oder eine „biodeutsche“ Frau im Arbeitermilieu „nicht klischeehaft“ darzustellen ist, klingt nach einem komplexen akademischen Thema. Ist das Gegenteil von klischeehaft ein realistisches Abbild der Wirklichkeit im Fernsehen und Kino? Für Letzteres müsste man von der betroffenen Gruppe eine Menge statistischer Daten vorliegen haben: Anteil an der Bevölkerung, Einkommens- und familiäre Verhältnisse, Beruf, usw. Wenn es denn Sinn und Zweck der Übung sein soll, in (fiktiven) Kino- und Fernsehproduktionen die Realität halbwegs getreu einzufangen. Letztlich gehen Filme wohl eher den Mittelweg zwischen Stereotypen und Blicken auf das wahre Leben.

Kommen Quotierungen?

Die vorgeschlagenen Änderungen laufen darauf hinaus, in der Film- und Fernsehbranche sorgsam darauf zu achten, welche Menschen mit welchen Merkmalen hinter der Kamera beschäftigt werden und welche Akteure mit welchen Merkmalen bei jeder Filmproduktion vor der Kamera in einer Rolle bzw. als schauspielernder Mensch agieren. Eine Sensibilisierung hierfür ist sicher sinnvoll. Diese Sensibilisierung  könnte allerdings in eine konsequente Identitätspolitik und krampfhaftes Buchführen umschlagen. Die UFA ist hier Vorreiter. Sie hat sich freiwillig verpflichtet, „bis zum Ende des Jahres 2024 im Gesamtportfolio der UFA-Programme eines Jahres die tatsächliche Diversität der Gesellschaft abzubilden. Als Orientierung dient dabei der Zensus der Bundesregierung“. Sollten im Nachgang zu den VIF-Aktivitäten andere Filmförderungsinstitutionen der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH)  folgen und Diversity Checklists für Development und Produktion für Spielfilme und fiktionale Serien erstellen, auch für den Spielfilmverleih, werden künftig vor allem Filmemacher Zuschüsse erhalten, die Migration und Vertreibung, People of Colour, mehrgeneratives Zusammenleben, eine ausgeglichene Repräsentation der Geschlechter in ihren Drehbüchern unterbringen und in der Crew hinter der Kamera genügend Frauen und diverse Personen einbinden.

Mit den Vergaberichtlinien verfolgt die FFHSH offen pädagogisch-politische Ziele. Man wolle, so Geschäftsführer Helge Albers, 

unsere vielfältige, multikulturelle Gesellschaft modern und in all ihren Facetten auf der Leinwand sehen“. Durch die verpflichtende Beantwortung eines Fragenkatalogs bei Antragstellung wollen wir — ohne die künstlerische Freiheit oder arbeitsrechtliche Fragen zu berühren — zur tieferen Beschäftigung mit dem Thema und kritischen Überprüfung des eigenen Handelns anregen und ein besseres Verständnis dafür entwickeln, inwieweit die oben formulierten Werte in den bei uns zur Förderung beantragten Projekten schon abgebildet sind.“ 

Gesellschafter der FFHSH sind die Länder Hamburg sowie Schleswig-Holstein. Weitere Mittel kommen vom NDR, vom ZDF sowie aus einem vom Gesetzgeber festgelegten Anteil des Rundfunkbeitrags.   

Niemand hat etwas gegen Filmprojekte, die kreative, spannende, ungewöhnliche Geschichten erzählen und unterschiedliche soziale und ethnische Gruppen einbinden. Die Frage stellt sich nur: Wird mit der bereichernden, per Selbstverpflichtung oder Vorgabe von außen nach statistischen Kriterien definierten „Vielfalt“ alles besser oder nicht im Ergebnis zu verbissen formalisiert? Letztlich muss der Film, mit einer stringenten interessanten Handlung, überzeugenden Charakteren mit jedwedem Merkmal und kluger „passender“ Besetzung, dem Publikum zusagen. Die grassierende Identitätspolitik dieser Tage hat nun aber das Potenzial, die künstlerische Freiheit und frei flottierende Kreativität zu überlagern, so wie Quoten in der Privatwirtschaft und in der Politik bzw. öffentlichen Verwaltung das Leistungsprinzip, das Kompetenz und Erfahrung als Priorität hat, überlagern können. 

Und gänzlich unbeantwortet scheint bislang die psychologische, fast philosophische Frage, was die sich ausbreitende Identitäts- und Quotierungspolitik, die in allen Lebensbereichen Personen(gruppen) nach Merkmalen ordnet und Opfer und Täter unterscheidet, mit unserer Wahrnehmung und Gefühlswelt macht. Ob diese Politik nicht gerade fördert, dass wir Mitmenschen und Filmfiguren nicht als komplexe Persönlichkeiten, sondern primär als Merkmals-Träger ansehen.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

43 Kommentare

  1. Was im Deutschen Film besonders diskriminiert wird: das Niveau.
    Zumeist eine Auswahl aus dem immer gleichen Kreis alternder Mimen, die schon lebenslänglich im staatsalimentierten Erziehungsvollzugsdienst wirken. Immergleiche Geschichten mit immergleichem guten Ende. Zunehmende Randgruppenüberrepräsentanz nebst Tanz um die angeblich spannenden „neuen“ Themen, die aber seltsamerweise eher die von 1% der Bevölkerung sind.

  2. „gab immerhin jede fünfte befragte Person an, Teil der LSBTIAQ+-Community zu sein, jede 100. Person identifizierte sich als Trans* oder nicht binär“
    Die Leute beim Fernsehen scheinen da besonders sehr dabei sein zu wollen, die Zahlen liegen doch über den sonst für Deutschland behaupteteten.
    Allerdings sind die genannten Gruppen nach meinem Eindruck heftig überrepräsentiert in Film und Fernsehen (und anderen „Kunstszenen“), vielleicht sollte man da ansetzen und diese Blase bei den „Kreativen“ entlüften.

  3. Nicht so kritisch Frau Halefeldt …
    Nachdem „wir“ ja bereits darüber aufgeklärt wurden, dass der Wiederaufbau nach der „Stunde Null“ von Migranten und nicht von den „Trümmerfrauen“ (ich weiß, ein ganz böses Wort) vollzogen wurde, die Werbung auf Plakaten/Print/Online POC-konform ausgerichtet wurde (ich war dem Irrglauben unterlegen, dass POC das Akronym für „Proof Of Concept“ sei), Beethoven eigentlich afrikanische Wurzeln hat, fehlt mir in der deutschen Filmlandschaft eigentlich nur noch die historische Aufarbeitung der Rolle der POC (hier nicht als „Proof Of Concept“ gemeint) im deutschen Widerstand in den Jahren 1933-45.
    Ans Werk, Ihr Filmschaffenden, diese historisch bedeutende Aufarbeitung wird sich lohnen, staatliche Fördermittel und die Überhäufung mit (zumindest nationalen) Filmpreisen werden Euer Lohn sein.

  4. Daß die „reziproke Verdachtstheorie“ einmal weltweit Urstände feiern könnte, hätten sich Gernhardt, Ernsting und Wächter bestimmt nicht erträumt.

    „Reziproke Verdachtstheorie“? Es war zu Zeiten der RAF-Banküberfälle. Da forderte das BKA die Bevölkerung dazu auf, der Polizei „verdächtige Personen“ mitzuteilen. Woran erkennt man die? Stehen vor einer Bank, tragen einen ins Gesicht gezogenen Hut, haben den Mantelkragen hochgeschlagen und einen leeren Plastikbeutel in der Hand. Die „reziproke Verdachtstheorie“ geht davon aus: Wenn dieser Personenkreis „verdächtig ist, wie viel verdächtiger müßten dann die Menschen sein, die sich zur Tarnung ohne Hut, ohne hochgeschlagenen Mantelkragen und ohne Plastiktüte vor einer Bank aufhalten?

    Mutet das nicht wie ein Witz an? Der „Schwarze“ beschwert sich, wenn er vornehmlich für „Dealerrollen“ gecastet wird. Die „Lesbe“ tut das gleiche, wenn sie im Film eine Lesbe darstellen soll. Und der „Dicke“ kann nicht verstehen, warum er immer nur Dicke darstellen soll.

    Ich will ja nicht sagen: „Die haben sie nicht mehr alle“. Aber Zweifel daran, ob die sie auch der Reihe nach gebrauchen, scheinen mir durchaus angebracht.

  5. „Über die Qualität einer Epoche informiert uns ihre Kunst, nicht ihre Diskurse.“

    Nicolas Gomez Davila

  6. Der „deutsche Film“ ist ohnehin gottserbärmlich schlecht, vom Fernsehen gar nicht zu reden. Zum fremdschämen und vergessen. Lächerliche linksgrüne Kinderkrippen. Schon dass man dem dummen Volk die Originaltonspur vorenthält und grossartige internationale Filme mit grauenhafter deutscher Synchronisation versaut, ärgert mich grün! Tut mir leid, aber ich bin froh dass es Netflix und Amazon gibt, kann ich mir Taxi Driver und Ma Rainey davon unbehelligt anschauen und hören. Die paar Mark ist mir das wert.

    • so schlecht halte ich den dt. Film nun auch wieder nicht immerhin sieht man da ab und zu Dinge über die man nur als Deutscher lachen kann, weil sie woanders nicht vorkommen…
      Mir fehlt allerdings inzwischen der Unterschied zu den französischen, englischen, italiensichen und amerikanischen Filmen. Das ist alles nur noch Einheitsbrei. Genau wie bei der Musik…

  7. Ahh, verstehe! Desshalb macht man vorsorglich schon mal die Kinos dicht, bevor auffällt, dass für die künftigen Kunstwerke das Publikum ausbleibt. Cleverer Schachzug, denn die Zuschauerquoten für den ÖRR sind, im Gegensatz zu den Einnahmen an der Abendkasse, leicht anzupassen.

  8. Da bin ich jetzt aber sehr aufgerüttelt, extrem sogar! Soviel Aufrüttelung war ja noch überhaupt nie! Ich hab denen vom Fernsehn schon mal geschrieben dass ich Tagesschau und Heute erst wieder guck und dafür zahl, wenn dort Schwarze, Verschleierte und Transvestiten sind.

    • Da sach ick nüscht mehr zu! (In deutscher Synchronisation)

  9. Die aktuellen deutschen Fernsehfilme sind voll mit PoC, Schwulen, Lesben usw., usw., also was regen die sich da noch über Benachteiligung auf. Läuft doch für Minderheiten wie geschmiert, ihre Anliegen werden ausführlich gewürdigt. Daneben wird politisch korrekt der Nazi in den Vordergrund gerückt der böse ist und den es zu stellen und zu diskreditieren gilt. Also alle Kriterien erfüllt. Es reicht mit weiterer Steuergeldverschwendung für derartige Umfragen, Workshops, Forderungskataloge. Das Land hat andere Probleme!

    • Im Prinzip hatte ich vor, dasselbe zu schreiben, wie Sie: es wimmelt im ÖRR nur so von Mörder-Nazis im Krimi, dem Streit um eine Windkraftanlage, die Story eines arabisch-jüdischen Schwulenpärchens, wieder einem alten weißen Mann als Bösewicht im Krimi, Gutmenschen mit offensichtlich Knete im Überfluss, Alleinerziehenden, die die Welt retten, jede Serie trieft vor Erziehungsauftrag… das sieht sich doch keiner mehr an.

      Na ja, nicht ganz, so gut wie alle meine Kollegen kleben jeden Sonntag vor dem Tatort. Keine Ahnung, wieso, und ich frage mich, was mit mir nicht stimmt, weil ich den vor x Jahren ad acta gelegt habe und ich mir mittlerweile bevorzugt Fernseh-Konserven zuführe, gerne auch älter und aus dem Ausland (Frankreich, GB, USA), wenn mir nach Unterhaltung ist…

      Für mich gilt in diesem Fall: sollen die doch in den Sendern quotengendern, bis die Schwarte kracht, ich schau mir das Zeug eh‘ nicht mehr an. Vielleicht merken die irgendwann selbst, dass sie kulturelle Inzucht betreiben, wenn keiner mehr außer den Minderheiten hinsieht, und selbst die orientieren sich bevorzugt an den Heimatsendern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ausländer großen Bock darauf haben, wie sie in den populären „Culture-Clash-Komödien“ dargestellt werden… Das sind doch nur Beruhigungspillen für naive Deutsche. Und was sehen sich Antifanten und nicht-Bipolare an?

      Ärgerlich nur, dass die Umgestaltung der Sender und des Programms von meinem Geld geschieht.

    • „Das Land hat andere Probleme“ – na, na, na, sind Sie denn nicht jeden Tag als Normalo mit den Problemen unserer Minderheiten beschäftigt? Wird nicht auch Ihr Tagesablauf maßgeblich durch das Leid einer Minderheit geprägt? Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass die Elaborate unserer Kulturschaffend*en*innen völlig an der Lebenswirklichkeit vorbeischrammen??? Sie sind mir aber einer… ;-P

  10. Typisch für Werbeplakate ist heute eine ausgewogene Berücksichtigung aller Gruppen. Aso braucht es einen Rentner, und ein Kind für die Altergruppen, dann noch genausoviel Männer wie Frauen, dazu einen Behinderten, einen POC und einen Schwulen etc. Günsig ist also ein alter schwarzer Mann im Rollstuhl neben einem schwulen Pärchen was sich an den Händen hält. Und genauso läuft das im Film. Übrigens auch bei Netflix, wo dann im Film eine völlig überbordende Anzahl von Menschen mit nichtheterosexueller Ausrichtung das Geschehen dominiert.

    • Besonders ärgere ich mich immer über Werbeplakate oder -kampagnen (z.B. kürzlich auch einer großen deutschen Bank), in denen überdurchschnittlich attraktive junge deutsche Frauen Nordafrikanern mehr als herzlich zugetan sind. Aber wehe, man denkt dabei spontan an eine angeblich nicht stattfindende „U……g“.

      Dies erstaunt um so mehr, als die attraktive Frau in der Werbung (falsche Rollenvorbilder und so…) für Produkte, auf die verstärkt der deutsche Konsument anspringt, heftig bekämpft wird.

      Wieder so ein Widerspruch, der noch offensichtlicher nicht sein könnte, von links aber intensivst ignoriert wird.

  11. Jeder hat die „Macht“ selbst in der Hand. Kommt in der Glotze irgendeine geframete Kacke, schaltet man mit der Macht einfach um oder aus. Man muß auch keine Produkte kaufen, die nur noch pervers „divers“ woke beworben und verkauft werden…diese Freiheiten hat man und bestimmt damit auf mittlere Sicht das Angebot. Ab dem Zeitpunkt, wo Filme dann nur noch mit afghanischen Untertiteln angeboten werden, überlegt man sich, ob man dafür weiterhin Steuern zahlt oder endlich auswandert, oder mal was anderes wählt.

    • Das Problem ist eher die GEZ – die zahlen sie. Die wollen doch nur das Geld …

  12. Vielfalt im Film/Netflix

    Vor ein paar Tagen hatte ich über einen neuen Netflix-Film gelesen: „Die Schlange“, basiert auf wahren Begebenheiten. Ein indischstämmiger Franzose bringt Mitte der 70er westliche Hippie-Touristen in Asien um, um an ihre Pässe zu kommen. Klang ganz interessant bis im Artikel erwähnt wird, dass im Film das Motiv des Killers auch in der Erfahrung von rassistischer Diskriminierung liegt:„Ein Motiv wird dennoch immer wieder vorgeschützt. Es liegt in Sobhrajs (der Killer) Kränkung durch Rassismus. Niemals wurde er in seiner Jugend in Frankreich an die Tafel der Weißen vorgelassen, so klagt er. Und rechtfertigt damit seine mörderischen Taten.“

    Ich konnte auf die Schnelle nicht recherchieren, ob das in Wahrheit das Motiv war oder ob das im Film nur hinzugefügt wurde. Aber das Engagement von Netflix bei solchen Organisationen wie „Vielfalt im Film“ lassen darauf schließen, dass solche Dinge besonders zugespitzt und hervorgehoben werden.

    Ich werde mir daher den Film nicht anschauen, zumal ich eh kein Abo des Senders habe. Des Weiteren boykottiere ich auch schon seit geraumer Zeit Sendungen, wo mir immer wieder „Buntismus“ mit den üblichen Klischees vom bösen Weißen und guten Farbigen unter die Nase gerieben wird. Darunter fällt zum Beispiel die Reihe „The Purge“, außer dem ersten Film. Den Tatort und ähnliches ÖRR-Erziehungsfernsehen schaue ich schon seit vielen Jahren nicht mehr.

    Ich kann nur jedem raten, der sich ebenfalls an solchen Dingen stört, solche Sendungen mit Nichtachtung zu strafen. Wenn die Quoten sinken, ist es nämlich ganz schnell vorbei mit solchen Filmstoffen. Man muss dann aber auch mal konsequent sein. Alternativen gibt es in dem reichhaltigen Überangebot von Unterhaltungssendungen genug.

    • Darf ich dann später mal, als diskriminierter Rentner, dem das Fleisch verboten wurde, der mit dem Fahrrad zum Einkaufen fährt und der als besagter Rentner mehr Steuern zahlen wird als viele unserer Neubürger, der nach Auszug der eigenen Kinder Kulturbereicherer in seiner dann zu großen Wohnung aufnehmen muss, ebenfalls gewalttätig werden?????

      • Nein, als „Deutscher mit Nazihintergrund“ müssen sie Buße tun und niederknien. Ihren Wohlstand haben sie nur der Ausbeutung unterdrückter Minderheiten zu verdanken und daher gefälligst freiwillig herzugeben. Und wer sich nicht „bereichert“ fühlt ist erst recht ein Nazi.

    • Netflix ist übelste Propaganda. Am besten: Löschen und Geld in TE oder noch anderen freien Medien anlegen.

  13. Ich war schon damals empört, dass kein Schwarzer als deutscher Offizier in „Der Untergang“ mitgespielt hat. Sowas von diskriminierend! Außerdem würde ich gerne einen Sportfilm sehen über Michael Jordan, mit Danny DeVito in der Hauptrolle.
    Das schöne an diesem „woken“ Schwachsinn ist, dass hier wirklich 95% der Bevölkerung, inklusiver eher links stehender, nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Sieht man ja daran, dass ehemalige Linksaußen wie Sigmar Gabriel oder Sarah Wagenknecht jetzt auch schon rääächts sind.

  14. So, jetzt reden wir mal Tacheles, weil es langsam aber sicher reicht:
    99% von dem, was da im Artikel rezitiert wird, kann man komplett vergessen.
    Das ist alles pseudo-toleranter Blödsinn. Es geht nicht um soziale Gerechtigkeit, Antirassismus, Stereotype, Inklusion oder was auch immer.
    Es geht nur um eins:
    Die Erschließung des weltweit maximal möglichen Kundenpotentials.
    Und wie erreicht man das? Indem in jedem einzelnen Film mindestens ein Charakter eines jeden anzusprechenden Marktes auftaucht, damit sich weltweit möglichst viele potentielle Filmgucker zumindest mit einem Charakter im Film positiv identifizieren können. Und zwar selbst dann, wenn der Charakter im Kontext der Story vollkommen deplaziert wirkt.
    Genauso, wie Filme aus Hollywood mittlerweile von ihrer Handlung darauf ausgelegt werden, weltweit verkaufbar zu sein und nötigenfalls dafür zensiert und in ihrer Aussage und Direktheit auf überall verkaufbares Mittelmaß heruntergschliffen werden, so gilt dies natürlich auch für die Charaktere selbst.
    Was dabei heraus kommt, ist die totale Verschwendung von Filmmaterial bzw. Speicherplatz ohne jede mitreißende Story und ohne kantige Charaktere, mit weitgehend vollkommen unrealistischen Szenarien, bei denen sich möglichst keiner auf den Schlips getreten fühlt, abgesegnet durch ein im Vorfeld möglichst „divers“ zusammengestelltes Testpublikum ohne jegliches Verständnis für Filmkunst und gute Geschichten, was dem Film dann seinen letzten Rest an Charakterschärfe und Sinn austreibt.

    Ich habe in meiner Filmsammlung etliche Filme, bei denen Asiaten oder auch Schwarze die Hauptrolle oder zumindest tragende Nebenrollen spielen.
    Dabei sind auch viele Filme, die nicht aus dem typisch englischsprachigen Kino stammen, sondern aus dem europäischen oder asiatischen Kino.
    Das hat mich niemals interessiert, wenn der Hauptcharakter nicht weiß oder blond war. Allerdings sind die Filme in meiner Sammlung aus einer Zeit, wo der alles glatt schleifende Optimierungswahn bzgl. maximaler Erschließung von Kundenpotential noch keine Rolle spielte, die Charaktere noch kantig und in ihrem kulturellen Umfeld auch realistisch platziert wirkten und zudem nur dann in der Handlung auftauchten, wenn es auch in die Geschichte passte.

    Dieser ganze Quotenquatsch ruiniert seit Jahren mehr und mehr das gesamte Business. Moderne Filme kann sich kein Mensch bei Verstand mehr anschauen, ohne den Eindruck zu bekommen, es handele sich nicht um einen kommerziellen Film, sondern um eine Therapiemaßnahme für schlechte Schauspieler, die ohne ihre zufällig in einem bestimmten Markt gefragte Hautfarbe oder ein bestimmtes Geschlechtsmerkmal niemals ein Engagement bekommen würden.
    Die meisten modernen Filme sind vollkommen seelenloser und absolut unglaubwürdiger Quotenmist, der einzig darauf optimiert wird, weltweit möglichst viel Geld einzufahren. Unerträglich.
    Dreht endlich wieder Filme, die eine gute und glaubwürdige Story transportieren und mit ihren Charakteren auch anecken!

    • „Indem in jedem einzelnen Film mindestens ein Charakter eines jeden anzusprechenden Marktes auftaucht, damit sich weltweit möglichst viele potentielle Filmgucker zumindest mit einem Charakter im Film positiv identifizieren können.“

      Was für ein fragiles Selbstbild müssten dann die Menschen heutzutage eigentlich haben, weswegen sie ständig ein gespiegeltes Selbst als positive Pojektionsfläche immer brauchen?

      • Herdentrieb und Schwarmverhalten. Wer kein stark ausgebildetes Selbstwertgefühl hat, der braucht Schutz in der Gruppe. Und die eigene Gruppe ist eben sofort an der selben Hautfarbe zu erkennen.
        Es ist wirklich so simpel.

    • Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Sicher, es sollen Kunden/Seher gewonnen werden. Aber wie viele gehen verloren? Wenn ich mir bei meinem Arbeitgeber die Personalpolitik oder den Umgang mit dem „*“ so ansehe, geht es zwar auch, aber nicht nur um den Kunden.

      Die Beteiligten bzw. Entscheider denken mittlerweile tatsächlich so bzw. sind so käuflich, dass sie diese Entwicklung unhinterfragt mitmachen. Die glauben an Gender, Inklusion, Rassismus – die denken woke! Und das wird in der Unterhaltungsbranche nicht viel anders sein.

      Kürzlich wurde ein schwarzer James Bond-Nachfolger in die Diskussion gebracht. Ich denke, hier treffen alle Motive aufeinander. Dass etliche weiße Bond-Gucker wegbrechen, wenn es so kommt, wird sicher auch in die Erfolgs- und Umsatzprognosen mit einfließen, aber dies ist bestimmt nicht der alleinige Faktor.

      • Zitat:“Die Beteiligten bzw. Entscheider denken mittlerweile tatsächlich so bzw. sind so KÄUFLICH, dass sie diese Entwicklung unhinterfragt mitmachen.“

        Das, was ich da in Großbuchstaben hervorgehoben habe, ist genau der Mechanismus, der hier wirkt. Die Wirtschaft orientiert sich an Trends. Und wenn ein Trend zunächst Gewinn verspricht, dann wird ihm gefolgt. Dass so ein Trend eventuell dazu führen kann, dass man sich selbst ausverkauft und den Leuten die Tür öffnet, die einen abschaffen werden, wird zunächst nicht gesehen.
        Insbesondere in den USA ist man darauf hereingefallen.
        Und noch ein weiterer Punkt: China ist mit seinen 1,4 Milliarden Chinesen ist ein gigantischer Markt, der erobert werden soll. Da passt man sich eben an die dortigen Sehgewohnheiten an.
        In Deutschland kommt der ganze Quotenblödsinn eher über die staatliche Subvention ins TV.

  15. Ich habe in der Familie einen Verwandten, der – nach eigener Darstellung – als „typisch“ gelten will. Er ist schwul, weiß, männlich, Mitte dreißig, kommt aus der Provinz und lebt in Berlin und es geht ihm derzeit, wegen Corona, als Schauspieler, überwiegend mit prekären Theaterrollen (sein Theater hat geschlossen), nicht besonders gut. Um den Markt der Synchronsprecher streiten sich in Berlin tausende von Schauspielern, dort verdient man teilweise kaum mehr als als Essenausfahrer.

    Als schwul ist er bis heute bei den Agenturen nicht geoutet. Nicht, dass er befürchtete, diskriminiert zu werden. Privat lebt er offen schwul, auch wenn er Coronabedingt Clubs seit einem Jahr nicht mehr von innen gesehen hat. Aber er hat Angst, danach nicht mehr für offen heterosexuelle Rollen besetzt zu werden, das wäre für ihn beruflich das Todesurteil. Ansonsten weiß ich von und durch ihn auch, was auch kein Wunder ist. dass die Schauspielerei nun einmal einen ganz bestimmten Typ Mensch anzieht. Extrovertiert, spachbegabt, eher unstet, politisch fast immer klar links. Schwulsein, so mein Cousin, sei in der Branche schon seit 30 Jahren kein Nachteil mehr, bis eben auf die Rollenbesetzung. Am Set ändere das aber nichts. Natürlich führt die deutsche Kinderlosigkeit auch im Mediengewerbe dazu, dass dort verstärkt Menschen mit ausländischer Herkunft hineindrängen und langfristig wie auch in der Bevölkerung die Mehrheit stellen werden. Daraus ergeben sich Machtfragen und Infragestellungen bisherigen Normalen, was wir aber auch in der gesamten Gesellschaft sehen. Deutschland entdeutscht durch die demographische Selbstentleibung der Deutschen, und was immer auch sie ersetzt, sieht sich nicht als, führt sich nicht als und wird auch keine Deutschen. Dinge wie die hier dargestellten Eijertánze um Diversität und Diskriminierung sind nur der hilflose Versuch der bisher im Filmgeschäft aus natürlichen Gründen vorherrschenden Biodeutschen, das Unvermeidliche durch Anbiederung aufzuhalten.
    Am Ende geht es dann wie immer nur ums Geld und seine Verteilung. Anders als in den USA lebt der Film- und TV/Sektor in Deutschland zu großen Teilen von staatlichen Geldern über GEZ/ÖRR und die Landesfilmanstalten, bzw. den ebenfalls fast immer von Ländern oder Kommunen bezahlten Bühnenbetrieb. Dort muss man mit den Wölfen heulen, und nitrgendwo auf der welt gibt es mehr Intoleranz als unter Linken. Ich will das hier nicht zu sehr ausführen, aber mein Cousin hat mir da Storys erzählt, die man kaum glauben mag.

    • Extrovertiert, spachbegabt, eher unstet, politisch fast immer klar links.

      D’accord!
      Was mir jedoch nicht ganz klar ist, wie bewahren sich Schauspieler nach Jahrzehnten im Beruf ihre Identität?
      Sie verkörpern heute mit der gleichen Überzeugungskraft einen Aufseher im KZ und morgen einen Jünger Jesu. Dabei ist es ja mit der Darstellung auf der Bühne noch lange nicht getan, die Rollen müssen wochenlang erlernt und eingeübt werden. Zudem ist die Lesart des jeweiligen Regiesseurs zu verinnerlichen und dessen Anweisungen peinlichst genau umzusetzen. Im Produktionsprozess eines normal inszenierten Schauspiels, Off-Theaterproduktionen lasse ich mal beiseite, sind die Darsteller weitestgehend den Vorstellungen des Regisseurs und der Textvorgabe unterworfen. Verlangt der Regiesseur von einem Darsteller, in roten Gummistiefeln mit einem Tirolerhut auf dem Kopf, der Trillerpfeiffe im Mund und einem Tutu um die Hüfte auf einem Bein 5 Minuten im Kreis zu hüpfen, wird der Schauspieler das nach anfänglicher Verwunderung tun, um es dann später mit der gleichen Ernsthaftigkeit zu wiederholen wie er an anderer Stelle die Ringparabel aus Lessings ‚Nathan‘ überzeugend zur Aufführung bringt.

      • Ein Schauspieler ist dann ein guter Schauspieler, wenn der Zuschauer ihm die Rolle glaubt. Die Kunst dürfte dabei darin liegen, die Rolle derart zu “spielen” wie der Name sagt, ohne dazu zu werden – wer Hitler spielt, muß weder Nazi noch sein noch Juden hassen. Gleichwohl gilt auch bei Schauspielern: Du bist der, der Du bist und wirklich verstecken kann man das nie. Oder anders gesagt: Chuck Norris, Dolph Lundgren oder Jean Claude Vandamme dürften kaum links sein, Sean Connery war es offen nie, Arnold Schwarzenegger wurde es erst, als er in die Politik wollte. Im Regelfall ist es aber so, daß das Medien/Film/Theaterwesen nun mal im Umfeld von Dekadenz und Hedonismus stattfindet, ja statfinden muß, ohne das diese Muße nie funktionieren würde. Daher sind Menschen in diesem Umfeld fast immer links, weil gleiches sich nun mal gerne zu gleichem gesellt.

      • Offenbar hatten Sie noch nie intensiveren Kontakt zu Schauspielern. Wer tagtäglich und über Jahre in die unterschiedlichsten Rollen schlüpft, dabei geht es nicht um eine bestimmte Figur, wird auch im Privaten irgendwann diese Verhaltensweisen adaptieren, sie werden Teil seiner Persönlichkeit. Das ist bei denen nicht wie im normale Leben, zum Feierabend schaltet man den Computer oder die Maschine aus, geht nach Hause und seinen Interessen nach, diese Leute leben ihren Beruf und sind stolz darauf. Wenn Sie etwas tiefergehender mit Schauspielern diskutieren werden Sie früher oder später feststellen, besonders bei strittigen Themen, dass der Punkt kommt, ab welchem Sie sich nicht mehr sicher sein können, ob nicht vor Ihren Augen ein Rollentausch stattgefunden hat. Schauen Sie sich mal längere Interviews mit Schauspielern an, und Sie werden des öffteren feststellen, dass diese völlig überzeugt von dem Gesagten, mühelos und mit größter Selbstverständlichkeit zwischen sich widersprechenden Ansichten zu Lavieren in der Lage sind.

      • Ich kenne mehrere Schauspieler und kann das von Ihnen gesagte für die nicht bestätigen. Daß es so etwas gibt, würde ich nicht bestreiten, mir fällt spontan der erste Tarzan-Darsteller Jonny Weismueller ein. Ansonsten kann es aber auch umgekehrt sein, nämlich daß Sie der Schauspielkunst des Schauspieler erliegen, indem er Sie glauben läßt, er sei so, wie Sie denken, daß er sei. Dann wäre es fürwahr ein guter Schauspieler.
        Womit wir da angelangt sind, daß heute erfoilgreiche Poliitker eben auch gute Schauspieler sein müssen. Siehe Söder.

      • …nämlich daß Sie der Schauspielkunst des Schauspieler erliegen,

        Das glaube ich nicht, dafür kenne ich das Metier zu lange und hatte mit zu vielen Kontakt als das mich eine solche Inszenierung noch beeindrucken könnte. Ich glaube, wir reden auch aneinander vorbei, Sie kommen mit Hollywooddarstellern, ich spreche von Theatermimen. Lundgreen, Norris, Schwarzenegger etc. fallen für mich auch nicht in die Kategorie Schauspiel. Abgesehen von deren arg begrenzten Möglichkeiten ist zudem der Dreh beim Film etwas ganz anderes als die Darstellung auf der Bühne, denn beim Film wird halt solange wiederholt bis es passt, passt’s dann immer noch nicht, übernimmt der Cutter. Die Kinodarsteller drehen in der Regel auch nur einen Film zu einer bestimmten Zeit, müssen also nicht Abend für Abend die Rollen wechseln und dabei möglichst immer überzeugen.
        Söder, Schauspieler?
        Söder ist für mich ein machtgeiler Politiker ohne Skrupel und Scham. Verschlagenheit, Bauernschläue und der Hang zur Selbstinszenierung, eine stets treue Begleiterin der Arroganz und Blasiertheit, ist ihm wahrlich nicht abzusprechen, aber Schauspieler?

  16. „Letztlich muss der Film, mit einer stringenten interessanten Handlung, überzeugenden Charakteren mit jedwedem Merkmal und kluger „passender“ Besetzung, dem Publikum zusagen.“
    Ganz genau! Und zu „passender Besetzung“ gehört nun einmal, daß Drogenhändler im Görli keine Japaner sind und James Bond nicht von einer Frau dargestellt wird.

    • schade eigentlich: wieso nicht mal ne knackige schwarze Jane Bond? „Mein Name ist Bond, Jane Bond… mein Smoothie gerührt, nicht geschüttelt!“

  17. …„Weiß“ zum Beispiel bezeichnet danach „Menschen, die nicht von Rassismus betroffen sind, und wird als Gegensatz zu BPoC benutzt. Es geht dabei nicht um die ‚Hautfarbe‘ einer Person, sondern um die gesellschaftliche Machtposition und Privilegien, die mit dieser Position einhergehen.“
    Mit anderen Worten, wenn BPoC Machtposition und Privilegien erlangen, werden sie automatisch zu Weißen und müssen deshalb im Rahmen des Kampfes gegen Rassismus bekämpft werden, damit auch andere BPoC die Chance bekommen, jene Machtpositionen und Privilegien zu erlangen und wiederum zu Weißen zu werden, die zu bekämpfen sind, … und so weiter und so fort.

  18. Alles so total verrückt…
    Warum schaffen sich diese Schaffenden nicht einfach ihre eigenen Strukturen, in denen sie diskrimierungsfrei vor sich hin schaffen können und ihr zuguckschaffendes Publikum anlocken können?

    Auch heutige Weltkonzerne der Schaffendenbranche fingen dunnemals mit improvisierter Bühne und primitiver Handkamera an, können die Schaffenden heuer das nicht mehr schaffen? Und die Schaffenden dunnemals schafften das sogar ganz ohne öffentliche Gelder, herangeschafft von den Tatsächlichwasschaffenden.

    Mir wäre das ja oberpeinlich. Ich leb ja auch gern als feiste Made im Sozialstaat, aber ich jammer nicht rum und beschimpfe noch Leute, die das alles erarbeiten, Straßen, Häuser, Strom, Discounter, Internet…
    Was sind da für Leute, die einer im Grunde komplett überflüssigen Tätigkeit frönen (Hobby zum Beruf), nach Fördergeldern schreien und nichts anderes tun als die Produktivgesellschaft zu beschimpfen und ihr durch ihren Ideologenwahn Schaden zuzufügen?
    Jeder Dosenbierfreund auf Parkbank, postalisch über Jobcenter zu erreichen, ist anständiger, meilenweit!

  19. das hört sich alles ziemlich furchtbar an, wer will da noch ins Kino gehen, zumal den Filmschaffenden schon seit 20 Jahren Jahren fast nichts mehr Sehenswertes einfällt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, Regisseur Christian Petzold hat ein paar gute Filme gemacht, aber sonst herrschte Friedhofsruhe im deutschen Filmwesen, auch ohne Lockdown. Und jetzt sollen die Drehbücher von der Bundeszentrale für politische Bildung geschrieben werden – das große Kinosterben wird nicht mehr aufzuhalten sein.

  20. Sind das nicht nur übliche Verteilungskämpfe innerhalb einer Gruppe von Subventionsabhängigen? Gender(lehrstuhl) gegen Kolonialismus(lehrstuhl)?
    Der deutsche Film besteht nicht gegen Netflix (nach Corona noch weniger) und Netflix wird nicht gegen YT bestehen. Relevant ist für mich also nur noch, was für Einschränkungen für YT Inhalte gelten. Das werden leider immer mehr. Aber „deutscher Film“? Das ist doch fast schon so aktuell wie Heino. Oder nicht?

    • Heino ist ganz stramm Rechts, der singt detsches Liedgut. Sollte daher jetzt sein Programm umbenennen.

  21. Was wollen diese diversen & woken Genossen? Es ist nicht mehr zum Aushalten, solche Heulsusen. Früher hatten wir viele Filme aus Frankreich, Italien, England, eigentlich aus ganz Europa und der Welt. Es war eine Freude im Kino oder im Fernsehen die verschiedenen Eigenarten in den Herkunftsländern kennen zulernen. Was ist Heute? 100% der Filme im ZDF zur Hauptsendezeit 20:15 Uhr und über 80% bei der ARD sind deutsche Produktionen. Das ist ja schon wie Inzucht. Und wenn diese Memmen jetzt noch Gehör finden bei der Obrigkeit wird das Filmprogramm noch fürchterlicher. Nicht wegen deren Probleme, die sicher zum Teil bestehen, sondern weil das dann dem Otto Normalbürger täglich bis zum Erbrechen aufgetischt wird. Minderheiten diktieren bei der Identitätspolitik der Mehrheit Alles.

Einen Kommentar abschicken