<
>
Wird geladen...
Kurzarbeit wegen Nachschubmangel

Mangel an Computerchips wird zum Engpass der Auto-Industrie

20.03.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Das wird langsam zu einer echten Bedrohung für die deutsche Autoindustrie: Chipmangel – 16.000 Beschäftigte bei Audi mussten unlängst wieder in Kurzarbeit. Deutschland hat sich von elementaren Industrien verabschiedet.

Alle Bänder stehen still, wenn der Chip es will. Audi musste in seinem Stammwerk in Ingolstadt in den vergangenen Wochen mehrfach die Produktion komplett stilllegen. Der Mangel an elektronischen Bauteilen ist mittlerweile so groß geworden, dass keine Autos mehr gebaut werden können.

Schon sehr heftig ist, was sich seit Wochen hinter den Werkstoren der Automobilhersteller abspielt. Es sind nicht mehr genügend Computer-Chips vorhanden. Die aber spielen in den elektronisch hochgerüsteten Autos eine immer zentralere Rolle. Ohne Computer setzt sich kein Auto mehr in Bewegung; nicht nur Navigation und Unterhaltungselektronik benötigen Computer, sondern auch den Motor überwacht eine Steuerelektronik, Kameras ersetzen Rückspiegel, Einparkautomatiken das Einparkenkönnen, hunderte von Sensoren liefern Daten, ohne die sich kein Auto mehr in Bewegung setzt. Der elektronische Aufrüstungswahn geht unvermindert weiter.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Fehlende Computerchips sorgen schon seit längerem für Nervosität bei den Autoherstellern. VW hatte bereits im Dezember Engpässe bei den Chips gemeldet. Kurzarbeit bei VW in Emden, bei Daimler in Bremen sowie im Kompaktwagenwerk in Rastatt als auch beim Zulieferer Hella sind die bisher bekannten gewordenen Folgen. Auch andere Autohersteller wie die französische PSA-Gruppe, Honda und Nissan sind betroffen.

Die wenigen weltweiten Chipfabriken produzierten im vergangenen Jahr ihre Halbleiter für Geräte in der Unterhaltungsindustrie und hatten kaum Kapazitäten für die Autohersteller. Die hatten zudem als Folge des Einbruchs auf dem Autosektor weniger Chips geordert.

Kritisch für die Verfügbarkeit von Chips wirkten sich auch die Stromausfälle in Texas aus, als während der Kältewelle Mitte Februar keine Energie mehr verfügbar war. Der texanische Netzbetreiber Ercot stellte nicht nur Bewohnern, sondern auch Chip-Fabriken den Strom ab. Die mussten ihre Produktion herunterfahren und konnten die Autoindustrie nicht mit Halbleitern beliefern. Schöne Aussichten in Sachen Energiewende, wenn hierzulande der Strom abgestellt werden muss.

China litt im vergangenen Sommer unter einem Strommangel, weil aufgrund einer Trockenheit Wasserkraftwerke nicht produzieren konnten. Resultat: Zu wenig Energie für die stromintensive Herstellung von Siliziumwafern und eine geringere Produktion.

BRANCHENREPORT ELEKTROMOBILITäT
Der Markt für Elektroautos verliert an Dynamik
Die Autoindustrie dürfte der Mangel an Computerchips weltweit rund 61 Milliarden Dollar kosten. Kritisch kann das für die deutsche Wirtschaft werden. Die ist bei digitalen Technologien zu stark auf Importe angewiesen, wie eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ergab. Dessen Präsident Achim Berg verwies darauf, dass 94 Prozent der Unternehmen von diesen Importen abhängig seien: »Eine große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland hält sich für nur kurzzeitig überlebensfähig, wenn digitale Technologien beziehungsweise Dienstleistungen plötzlich nicht mehr aus dem Ausland bezogen werden könnten.« Hier macht sich die bedrohliche Abhängigkeit von asiatischen Herstellern bemerkbar.
Die Werke produzieren zwar größtenteils wieder. Doch der Handelskrieg zwischen USA und China geht weiter, chinesische Hersteller wie Huawei kaufen gerade die Märkte leer. Dazwischen sitzt die deutsche Autoindustrie und muss um einen der wichtigsten Rohstoffe der Neuzeit bangen.

Denn Halbleiter-Produktionsanlagen benötigen einzeln gefertigte Hightech-Maschinen in Reinsträumen und sind daher so extrem teuer, dass nur noch vier oder fünf Firmen weltweit die technisch sehr anspruchsvollen Halbleiter produzieren können. Folge: Jede dieser Fabriken muss randvoll ausgelastet sein, damit sie sich überhaupt rechnet.

Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Branchennetzwerkes Silicon Saxony e. V., weist in einem Gespräch mit dem Branchenmagazin all-electronics daraufhin, dass Autohersteller nicht die höchste Priorität für Chiphersteller haben, nicht zuletzt aufgrund ihrer rüden Verhandlungs- und Preisgestaltungsmethoden: »Der Hersteller hat daher nur marginale Puffermöglichkeiten, und das haben erstaunlicherweise viele Kunden scheinbar noch nicht verstanden – vor allem gepaart mit diesen langen Vorlaufzeiten. Eigentlich muss jede Firma, deren Produkte und Lösungen auf Halbleitern beruhen, ihre Produktspezialisten und Einkäufer für die Komplexität der Lieferkette und Halbleiterherstellung sensibilisieren. Das Unverständnis bei den Kunden – und das sind teilweise nur Kunden der zweiten und dritten Ebene – ist absolut erschreckend, wenn man bedenkt, wie abhängig sie von den Halbleiterprodukten sind.«

Europa habe in den letzten 20 Jahren die Wertschätzung für die Halbleiterindustrie verloren, betont Guido Überreiter von Chiphersteller Globalfoundries in demselben Gespräch. Fast alle Hersteller sitzen in Asien oder USA. »Sollten sich die politischen Meinungsverschiedenheiten zwischen Taiwan und China einmal manifestieren, droht eine Reglementierung bei Halbleitern – ein sehr gefährliches Szenario.«

Es geht dabei auch um die technologische Vorherrschaft, die gerade China in seinem Kampf gegen die USA an sich reissen will. Währenddessen spielt Europa mit Windrädchen angeblich moderne Zukunft.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

39 Kommentare

  1. Strommangel….das kann uns so nicht passieren weil unsere regierung entsprechend früh gehandelt hat….durch den künstlichen massiven preisanstieg bei privat-kunden wurden diese zum einsparen und verzicht gezwungen….so ist IMMER genug billiger strom für die wirtschaft da…DAS haben die USA und China anders gemacht…..da ist es wichtig dem volk günstigen strom zu geben denn sonst gehen die auf die barrikaden und das wollen weder die USA noch Chinas mächtige

  2. Ein weiterer Schritt in die selbstverschuldete Mangelwirtschaft. Dabei hatten wir von nicht all zu langer Zeit 3 Millionen frisch motivierter Fachkräfte importiert. Denen hätten man die Jobs in den Chipfabriken geben können, statt uns mit Barbiershops, Shisha Bar´s oder Imbisständen bereichern zu lassen.

    • Die Mangelwirtschaft ist nicht selbst verschuldet, sondern selbst herbei gewünscht. Die Fachkräfte sind mittlerweile alle in Lohn und Arbeit im Görlitzer Park. Läuft…

  3. Schwalle, schwalle manche Strecke…
    Audi fährt die Produktion in Ingolstadt herunter, weil durch die Zwangsmaßnahmen der Markt in Deutschland kollabiert, und schiebt das auf angeblich nicht verfügbare Chips, weil man Muddi und Bärböckchen ja nicht kritisieren darf. Hier drüben in Győr (Raab) läuft die Audi-Produktion derweil auf vollen Touren – für den Export nach China und sonstwohin.
    Demnachst in diesem Theater: „Wir müssen die Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, weil wir Personalmangel haben…“

  4. Auch in der Kunststoffindustrie gehen aktuell die Rohmaterialien aus, da schon letztes Jahr Reaktoren für Basiskunststoffe und Vorprodukte abgestellt wurden. Demnächst stehen in D die Anlagen still. Das betrifft Compoundeure, die das Material für die Endverarbeitung herstellen, als auch die Endverarbeiter.
    Man kann davon ausgehen, dass es auch andere Branchen treffen wird.
    Welcome Planwirtschaft – erinnert mich an die 70-er Jahre der Sowjetunion. Man kann eine Volkswirtschaft nicht wie einen häuslichen Backofen hoch- und runterfahren.

    • China spielt industriepolitischen Schach, während unsere Berliner mit drei Murmeln vorbeikommen. Auf den Murmeln steht „Markt“ „regelt“ „alles“.

      Solche Opfer mag der Chinakommunist.

  5. In den 90ern wurden bei Dresden mit staatlichen Subventionen große Chipfabriken von AMD und Infineon gebaut. Was ist heute noch davon übrig, nachdem sie mehrmals weiter verkauft wurden? Daran sind aber nicht Linke und Grüne schuld. Globalisierung und Gewinnmaximierung sind die Gründe, wie sie auch von Schwarz und Gelb propagiert werden. „Der Markt regelt sich selbst“ – hört man von denen.
    Jetzt kann man erleben, wohin eine Verknappung des Angebots, bei gleichzeitiger Steigerung der Nachfrage (und Geldmenge) führen wird.?

  6. Anscheinend sind die Unterbrechungen der Lieferketten sowie die Störungen im logistischen Bereich nicht nur auf die BRD beschränkt ?

    Aus den USA kommt jetzt ein Bericht, dass ein breites Spektrum von Waren und Gütern zumindest in den USA betroffen sind. Darunter gehören dann zum Beispiel Sofas und Roller Skates.

    Goldman Sachs und die Federal Reserve Banken in Kansas City, New York, Atlanta sowie Dallas haben diesbezüglich nähere Untersuchungen angestellt:

    „Things Are Out Of Control“ – There Is A Shortage Of Everything And Prices Are Soaring: What Happens Next | ZeroHedge

    Es sind in den USA also nicht nur die Computerchips und die Automobilindustrie betroffen.

    Wie sich das genau in der BRD verhält, weiß ich nicht, aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass das ähnlich wie in den USA sein wird ?

    Gerade im Transportwesen und im Schiffsverkehr soll es in den USA enorme Verzögerungen geben.

    Aber ich denke, das sind alles Probleme, die ja nur die Wirtschaft und Millionen von Menschen und Arbeitsplätze betreffen, die die Sonnenkönigin Merkel und die CDU / CSU kaum groß stören und berühren werden, Hauptsache man sitzt weiter fest an den Futtertrögen.

    Dass sich da kein Widerstand aus der Wirtschaft regt, wundert mich nach 1 Jahr Lockdown schon ein bisserl ?

  7. Wenn ich mein Auto, Baujahr 2019, ansehe, hat das für meinen Geschmack eher zu viele Chips eingebaut als zuwenige. Ich wünsche mir meinen alten Wagen zurück, der nicht beim Einlegen des Rückwärtsgangs und beim Fahren in und aus der Garage anquengelt und anpiepst, mich nicht anmeckerte, wenn ich beim Rangieren den Gurt geöffnet habe und auch immer ganz exakt weiß, wo ich mich gerade befinde, auch dann, wenn ich das GPS gar nicht eingeschaltet habe; dessen ausgeschaltete Anzeigetafel ständig angeht und bei dem ich immer noch nicht weiß, wie ich denn die Mistkarre aufschließen soll, wenn einmal die Batterie leer sein sollte.
    Die deutsche Automobilindustrie hat so oder so fertig.

  8. Habe nie verstanden, wie wir unsere ganze elektronische Kompetenz an Fernost verlieren konnten. Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Chips. Nichts mehr da. Das Gleiche bei Medikamenten bzw. deren Grundstoffen.
    Analog die Energieversorgung und der Katastrophenschutz. Keine Reserven mehr, bei jeder größeren Irregularität kippen die fragilen Systeme. So zuletzt mit Corona erlebt.
    Wie der Spiegel in später Erkenntnis so schön schrieb: „Abstieg eines Staates – die neue deutsche Unfähigkeit“.
    Nachdenkende wissen das nicht nur schon länger, sondern auch wer daran Schuld ist …

    • Das fängt schon in der Schule an. Mathematik, Technik und Naturwissenschaften werden von einer blasierten Studienrateska als banal und schädlich dargestellt und von den Pubertätern mit Hohn bedacht; wer sich in der Clique als Silberrücken profilieren möchte, hat zu dem Satz „In Mathe schramme ich jedes Jahr echt total knapp an einer Sechs vorbei“ keine Alternative; Computer sind ausschließlich Spielmaschinen, wer auch nur mit Word einen Brief schreiben kann, wird bereits als „Streber“ aus der feinen Gesellschaft ausgestoßen.

    • Das nächste Kernkraftwerk, daß nach dem großen Blackout in DE gebaut werden wird, bauen auch die Chinesen. Ich weiß nur nicht, ob wir das dann noch bezahlen können.

      • Da werden sich schon Wege finden. In Afrika zeigen dieChinesen wie das geht. Verpachten wir ihnen den Hamburger Hafen oder den Franfurter Flugplatz.

  9. Gender-, Soziologie-, Politologielehrstühle und entsprechende Studiengänge oder „Kampf gegen Rechts“ schaffen weder neue Antibiotika noch Computerchips.

  10. Selbstgemachtes Elend, welches durch staatliche Interventionen und Hypermoralismus noch potenziert wird. Einst wurden in Deutschland Chips, Computer, Kameras und Unterhaltungselektronik produziert. Von der Rolle als „Apotheke der Welt“ ganz zu schweigen. Alles weg. Ausgelagert, verkauft, insolvent. Das, was kons. Ökonomen vor Jahren prophezeiten, ist nunmehr eingetreten. Die Kombination aus politischer UND ökonomischer Abhängigkeit, gerade von China, zerstört das, was rote und grüne Ideologen bisher noch nicht umfänglich zerstören konnten. Gleichzeitig wird der Braten umverteilt, wohl wissend, dass dieser erst einmal angeschafft und gegart werden muss. 16.000 Kurzarbeiter allein bei Audi geben ein überlautes Warnsignal. Ein kleiner Trost, dass eben auch keine uneffizienten, überteuerten Elektrowägelchen mehr produziert werden können, die dem Steuerzahler den letzten Groschen aus der Tasche ziehen. Und die m.E. nur ein Werkzeug zur Demobilisierung der Bürger darstellen. Die Machthaber wissen sehr wohl, dass eine energetische Versorgung von Millionen dieser Phantasieprodukte technologisch unmöglich ist. In einem Land, in dem von Jahr zu Jahr die gesicherte Grundlast um sehr viele GW geplant abnimmt. Von Ladelogistik und der vielbeschworenen Umweltverträglichkeit gar nicht zu reden. Ich habe mittlerweile alle Hoffnung fahren lassen, dass Deutschland noch irgendwie vor dem sicheren Untergang bewahrt werden kann. Energiearmut bis hin zum Blackout, sterbende Schlüsselindustrien, politische Willkür werden unsere Zukunft bestimmen. Die dann keine Zukunft, sondern eine Dystopie, ein Alptraum sondergleichen für uns alle bedeuten wird.

  11. Warum sollte Führungs- und Planungsversagen nur in der Politik
    für desaströse Zustände sorgen?

    Gibts auch mehr als genug in der Wirtschaft.

    Beiden gemein ist, daß niemand in Haftung genommen werden kann
    dank vorausschauend organisierter Verantwortungslosigkeit.

    Da klappts dann mit dem Vorausplanen in beiden Feldern.

    Dafür wird in der Wirtschaft zu oft noch besser bezahlt.

  12. Deutschland ist eigentlich in der Lage Reinräume zu fertigen und auch Chips. Aber man muss eben Prioritäten setzen und wenn Friday for Future ruft, dann stehen alle Räder still. Ausserdem liegt die Zukunft in Lastenrädern. von daher zurück in die Zukunft.

    • Herr Schmidt, Deutschland war dazu in der Lage. Ich kann mich noch daran erinnern, als die IBM in Böblingen, 20 km SW von Stuttgart ihre Hochqualitäts-Speicherriegel baute. Da kamen damals die ersten Megabyte-RAM-Chips her. Erst nachdem sie da erfolgreich hergestellt wurden und das durch neue Technik abgelöst wurde, wurde die Serienproduktion nach Malaysia verschoben.
      Als dann vom Landkreis gegen den ausdrücklichen Wunsch der Bürger und auch der Stadtverwaltung (beide CDU) mithilfe des Kölner Klüngels eine riesige Müllverbrennungsanlage in den Stadtwald gepflanzt wurde, für die inzwischen Müll aus der ganzen weiteren Umgebung herangekarrt werden muß, schloß die IBM ihr Werk mit der Begründung, daß die Luft dadurch zu schmutzing für die Chipproduktion würde. Inzwischen ist die IBM komplett nach München umgesiedelt, im ehemaligen IBM-Werk ist jetzt irgendwas mit Smart.
      Den Behörden war der Müll wichtiger als die Industrieproduktion und daß der damalige Landrat da auch nicht schlecht weggekommen sein soll, wurde auch immer kolportiert. Das sind auch Gründe, warum man im Ländle inzwischen die CDU nicht mehr sonderlich leiden mag.

      • Das steht doch nicht im Widerspruch zu meinem Beitrag. Ich führe als einen Grund die feuchten grünen Träume an, Sie das Geklüngel. Wenn man jetzt aber eine Regierung hätte die statt 50 Mrd € pro Jahr für Flüchtlinge auszugeben dieses Geld fürs Einkaufen und Fördern von Hightech wie Chipentwicklung und Produktion ausgeben würde hätten wir das obige Problem mit fehlenden Chips nicht.

  13. Das ist ein Déjà-vu. Wie in der DDR 80er Jahre. Die alten Technologien – Gießen, Bohren, Biegen, Fräsen, Hobeln, Drehen, Nieten, Formpressen wurden sehr gut beherrscht. Nur mußte man die so hergestellten Werkzeugmaschinen, Krane, Schiffe usw. mit CNC- oder sonstiger Steuerung versehen, um sie überhaut noch am Weltmarkt unterzubringen. CNC konnte die DDR aber nicht (nie). Die mußten an Cocom vorbei im Westen sehr teuer zugekauft werden. Ergebis: Alles unrentabel.
    Heute müssen deutsche Firmen Hochtechnologie zukaufen, weil D. das nicht (mehr) kann. Wie sagte doch Klonovsky: „Ich komme aus der Zukunft. Ich komme aus der DDR.“

    • Ein kleiner Widerspruch: Jene, die noch die „alten Technologien“ beherrschen, werden, so die Aussage einiger Handwerker (verschiedener Gewerke), zunehmend weniger.
      Was gemacht wird, ist der Austausch von Modulen, Fähigkeiten zu einer Reparatur … Fehlanzeige (und das selbst bei Geräten, Maschinen und Gegenständen, die nicht auf Modulaustausch ausgelegt wurden, sondern mittels „normaler“ Reparatur wieder funktionieren würden).
      Und eine weitere Beobachtung: Jene Handwerker, die noch „Handwerken“ können, haben nicht selten einen osteuropäischen „Migrationshintergrund“ (und sind bestens integriert).

  14. Das ist doch auch vor wenigen Monaten eine wichtige Chip-Fabrik in Japan abgebrannt, wo ebenfalls viele Elemente für Unterhaltungs- und Autoelektronik hergestellt werden: AKM.

  15. Ich bin sicher, unsere Regierung bekommt dies spielend in den Griff – so wie Corona.

    • Ebend ! Und wir sind denen im gendern Jahrzehnte voraus. Bei uns fahren die Autos mit Chips/innen.

  16. Der Mangel an Chips in der Autoindustrie ist selbstgemacht.
    Im Frühjahr wurden die Bestellungen massiv gekürzt. Natürlich haben sich da die Hersteller von Chips nach anderen Abnehmern umgesehen. Nun werden erst einmal deren Verträge erfüllt, bevor die Autoindustrie wieder dran kommt. So ist das nun mal. Chips sind ja nicht so groß, man hätte die Chips, die man im Frühjahr nicht gleich brauchte einlagern können, aber das hätte Geld gekostet. Wer immer Just-in-time arbeiten will, der muss dann damit leben, dass er bei Knappheit und schlechter Bestellkoordination, Stillstand verursacht. Solange der Staat dann die Lohnkosten (KuG) übernimmt, wird sich daran wohl auch nicht ändern.
    Sowohl der Stillstand im Frühjahr, als auch der augenblickliche Stillstand liegt einzig an der nicht vorhandenen Lagerhaltung der Autoindustrie. Bisher wurden die „Kosten“ dafür auf die Straße und die Hersteller gelegt, nun zahlen die Arbeitnehmer die Kosten über ihre Beiträge an die Arbeitslosenversicherung.
    Schöne neue Welt!

    • Inzwischen sind halt die Mengen, die eingekauft werden müssen, politisch verursacht, unkalkulierbar geworden. Corona und wer weiss, was für Einachränkungen noch kommen. Wer will da Lagerplatz und Bestände aufbauen.

      • Sie glauben wohl, dass die Industrie von heute auf Morgen die Produktionspläne ändert 🙂

        Nein, das macht sie nicht, denn dafür müssen komplette Fertigungsstraßen umgebaut werden.
        Das ist Massenproduktion und keine Einzelfertigung.
        Da weiß man exakt wieviel Chips benötigt werden.
        Nein, die Lagrhaltung sollte wie bisher der Hersteller vornehmen – und die husten denen was.
        Und – wenn die Ersten erst mal damit anfangen, dann könnte es passieren, das andere Vorleister zukünftig genauso agieren.

      • nu ja, Krall hat wohl gesagt, dass 2020 im zweiten Halbjahr der Crash kommt – der kam allerdings nicht.

        Von Kurzarbeit und fehlenden Chips hat Krall nie gesprochen 🙂

  17. Die Grüne deutsche Politik wird es freuen. Auch so erreichen sie ihr Ziel ohne eigenes Zutun. Weniger Autos, wie wunderbar, es läuft alles in die richtige Richtung. Die Einfalt der Deutschen Auto-Manager diese Entwicklung nicht rechtzeitig erkannt zu haben ist erschreckend. Die waren wohl zu sehr damit beschäftigt , sich untertänigst den Forderungen von Greta und den Klimakindern anzudienen.

  18. Herr Douglas,
    das ist nur eine der vielen technischen Abhängigkeiten, in die wir uns hier in Deutschland manövriert haben. Alles zur Rettung der Umwelt und zur Zerstörung der bösen Industrie. Wenn China will, steht morgen alles still in Europa.

    • Nein. Hat mit Umwelt nur sekundär zu tun, aber mit billig billig. Man drückt so lang die Preise dass es für einheimische Produzenten nicht mehr profitabel ist. Dann kauft man in Asien, bis es eben kracht. Batterien dasselbe, nur dass man hier aufgewacht ist, leider aber mit dem falschen Produkt. Bald gibt’s nämlich dort Überkapazitäten und dann geht das Spiel von neuem los. Sollten besser Chipfabriken bauen. Vielleicht macht’s ja der Tesla Musk. Der kann das. Elon, lass schon mal Bäume fällen!

  19. Zitat:“Kritisch kann das für die deutsche Wirtschaft werden. Die ist bei digitalen Technologien zu stark auf Importe angewiesen, wie eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ergab.“

    Das ist genau das Problem. Der hart umkämpfte Halbleitermarkt bricht derzeit faktisch ein. Was nicht nur bei der Autoindustrie durchschlägt, sondern auch unübersesehbar im Bereich Unterhaltungselektronik. Die eh schon geringen Stückzahlen im Bereich der High End PC Grafikkarten oder der Spezialchips für Spielekonsolen brechen gerade total weg und die wenigen ausgelieferten Stücke werden direkt von privaten „Zwischenhändlern“ abgekauft und für unglaublich überteuerte Preise weiterverkauft. Was letztlich dazu führt, dass man als Normalbürger bestimmte Produkte aus diesem Sektor gar nicht mehr erwerben kann, weil sie nirgendwo mehr vorrätig sind.
    Und unsere Autoindustrie ist in diesem Krieg mittendrin, ohne dagegen etwas tun zu können. Was nur zu einem Schluss führen kann:
    Es ist keine gute Idee, aufgrund geringerer Lohn- und damit Herstellungskosten alles ins Ausland auszulagern. Wenn die ausländischen Zulieferer ausfallen, verkaufen wir gar nichts mehr. Was im Endeffekt noch viel teurer ist, als die nötigen Bauteile selbst hier vor Ort herzustellen.
    Die betriebswirtschaftliche Optimierung mittels Auslagerung zwingend nötiger Produktionszweige ans Ausland, liefert unsere Wirtschaft den Launen und Problemen anderer Länder aus.
    Computerchips sind mittlerweile zentraler Bestandteil nahezu jeden modernen Gerätes. Selbst Kaffeevollautomaten kommen ohne kaum mehr aus. Autos schon gar nicht. Unerlässliche Bauteile sollte man also selbst produzieren können. Und zwar auch dann, wenn sie dann teurer werden.
    Im Gesamtpreis eines modernen Autos, dürften Computerchips zudem einen eher geringen Kostenfaktor spielen, denn die Chips die dort verbaut werden, dürften bei weitem nicht so hoch entwickelt, optimiert und damit teuer sein, wie die Creme de la Creme der PC Technik.

    • Da hilft nur, zurück zum Trabbi. Da war kein einziger Chip drin und er ist trotzdem gefahren.

      • Stimmt. Allerdings war bei der Rennpappe dann auch bei 100 Km/h Schluss. Aber das kommt den grünen Tempolimitfetischisten sicherlich entgegen.

      • Ja, selbst bremsen mußte man da schon können. Da gab es aber auch noch Physik in der Schule.

Einen Kommentar abschicken