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Digitalisierung

Spaniens schnelle Datennetze zahlen sich jetzt aus

20.03.2021

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Pandemie hat Spanien in vielen Bereichen zurückgeworfen, aber nicht bei der Digitalisierung. Gerade die Gesundheitsverwaltung profitiert jetzt in der Krise davon. Anders als in Deutschland haben Telekomanbieter schon früh auch auf digitale Inhalte gesetzt.

Der spanische Telekom-Experte Romà Andreu glaubt, dass Deutschland nicht nur im eigenen Land den Zeitpunkt verpasst hat, rechtzeitig in schnelle Netze zu investieren, sondern derzeit Markt-Chancen in Afrika verpasst: „Das Geschäft teilen sich derzeit französische, chinesische und auch spanische Anbieter“. Er selbst ist in Äquatorial-Guinea für ein katalanisches Unternehmen der Branche tätig: „Die Spanier haben schnell verstanden, dass Glasfasernetze nur das Sprungbrett sind zu einem viel verlockenderen Geschäft. Und das sind jetzt die ganzen digitalen Inhalte“.  Hier ist wegen der niedrigen Endpreise die Masse wichtig und Afrika ist ein interessanter Markt, glaubt Andreu, weil trotz Armut viele schon ein Smartphone besitzen.

Schon Anfang 2000 sagte der damalige Telefónica-Boss César Alierta in einem Interview: „Wir sammeln Kunden, deswegen wachsen wir international so stark und verschulden uns auch. Die brauchen wir, um ihnen später Inhalte zu verkaufen, denn das wird bald das eigentliche Geschäft für uns sein“. Die Deutsche Telekom und Deutschland insgesamt haben diesen Moment verpasst, glaubt Andreu. 

Spanien in der digitalen Spitzengruppe

In dem von der Europäischen Union erstellten Bericht „The Digital Economy and Society Index“ belegt Spanien den 11. Platz von 28 und liegt damit weit über dem Durchschnitt der Europäischen Union – und einen Platz vor Deutschland. Der Einsatz von Glasfasernetzen ist ein zentrales Thema bei der digitalen Entwicklung.  Dessen Einsatz beim Breitband ist nach Daten der OECD in Spanien von 51,8% im Jahr 2018 auf 69,7% im Jahr 2020 gestiegen. Geholfen hat dabei auch die Konsumfreude und Techfreundlichkeit der Spanier, sagt Andreu: „Es gibt weniger Berührungsängste mit dem e-Wallet und Datenschutz bei digitalen Daten als in Deutschland“. So funktioniert bereits seit Monaten eine Pandemie-App für alle, die nach Spanien einreisen, wo sie alle Daten eingeben, einen QR-Code generieren und dann auch ihren PCR-Test vorzeigen müssen.

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Ganz schlecht steht Deutschland im Vergleich da, wo nur knapp 5 Prozent der Breitbandanschlüsse auf Hochgeschwindigkeit laufen und die digitale „Einreiseanmeldung“ in der Pandemie im Vergleich zur spanischen Vorschulniveau hat. Die Konsequenzen bekamen die Deutschen doppelt zu spüren: „Es ist eine Katastrophe, was hier digital abgelaufen ist im vergangenen Jahr“, berichtet der deutsche Musiker Paul Radau. Der kreative Kölner hat drei schulpflichte Kinder, leitet eine Musikschule und musste sich in den vergangenen Monaten nicht nur mit Einnahmeverlusten, sondern auch mit vielen technischen Problemen herumschlagen: „Die Bürokratie in diesem Land macht vieles kaputt“. 

In Spanien funktionieren e-health und e-Bürokratie besser als in Deutschland 

Anders als Deutschland ist Spanien besonders stark bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und der Nutzung von Open Data. Natürlich stören auch hier viele bürokratische Hürden das Wirtschaftsleben, aber 82 Prozent der Spanier nutzen bereits elektronische Verwaltungsdienste und auch das Bezahlen mit dem Handy ist viel weiter verbreitet als in Deutschland. Das könnte langfristig auch dazu beitragen, die überdurchschnittlich hohe Schwarzarbeit zu verringern. Im spanischen Gesundheitssystem gibt es in den meisten autonomen Regionen bereits eine einheitliche digitale Patientenakte, auf die verschiedene Ärzte zurückgreifen können. Das erspart vor allem Kosten: Das spanische Gesundheitssystem gilt als eines der effizientesten der Welt. Auch die Versicherungskarten sind digital. Per App können darüber Arzttermine gemacht werden und Rezepte digital in der Apotheke eingelöst werden. 

Bertelsmann-Stiftung

Das alles hat bei der aktuellen Pandemie nicht viel gebracht, weil es an anderen Dingen fehlt, wie Intensivbetten und Personal, „aber die frühe politische Weichenstellung in allen 17 autonomen Regionen Spaniens, die erlaubte, dass schon Ende der 90er Jahre private Wettbewerber beim Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze zugelassen wurden, hat uns einen enormen Schub gegeben. Gegen den marktbeherrschenden Riesen Telefónica konnten viele nicht anders agieren als in die Zukunft und damit in Glasfaser zu investieren. Das Problem der teuren letzten Meile zum Privatkunden wurde dann in Kooperation mit den Gemeinderegierungen gelöst“, erklärt Ignacio de Benito, der als Telekom-Berater arbeitetet und lange Zeit Geschäftsführer bei Telefónica tätig war. Telefónica sei am Anfang des Netzausbaus bewusst von der Politik benachteiligt worden, um mehr Markt für regionale Anbieter und auch Nachfrage zu schaffen. „Die Verbreitung von Mobiltelefonie, Smartphones und anderen Geräten in der Gesellschaft funktionierte hier schneller als in Deutschland. Jetzt spielt sich alles nur noch über das Handy ab. Wir schauen dort Filme, laden auf Instagram hoch, bezahlen mit dem Handy, das deswegen immer größer wird“, sagt Andreu. 

Deutsche Telekomanbieter haben den Einstieg in digitale Inhalte verpasst

Auf einmal hat Spanien, das sonst bei allem immer hinterherhinkte, einen Vorteil. Schon vor 20 Jahren begann hier das Buhlen der Verlage und Telefonanbieter um TV-Sender, also um Inhalte. Telefónica ergatterte Canal+, auf dessen Erfahrung und Infrastruktur nun die eigene Plattform Movistar+ basiert, die vor allem bei hispanischen Inhalten mit Netflix konkurriert. Telefónica produziert bereits eigene Serien und Filme, was einige als finanziellen Wahnsinn ansehen angesichts der Konkurrenz. Andere glauben, dass das Risiko sich lohnt. Denn alleine beim Mobilfunk kommen die Spanier auf über 100 Mio. Kunden weltweit, die bereits die eigenen Dienste nutzen und denen Rundumpakete angeboten werden können. „Wir können sehr gut improvisieren und das haben wir im vergangenen Jahr gemacht“, sagt Dozent Ricardo Pérez, der an der IE Business Schule in Madrid lehrt. Er glaubt auch, dass dank dieses Talentes jetzt auch immer mehr Startups in einem Ökosystem rund um digitale Zahlungen, Logistik und e-Gesundheit in Spanien entstehen: „Die groβen spanischen Unternehmen, egal ob Telefónica, Iberdrola oder BBVA, investieren seit Jahren in neue Technologien und haben ihre eigenen Inkubatoren für Startups. Das trägt jetzt Früchte“, glaubt Pérez. 

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Aber auch in Spanien ist nicht alles Gold, was glänzt. „Wir haben zwar eine sehr gute Infrastruktur, aber nicht alle haben Zugang zu ihr. Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist auch hier enorm,“ kritisiert Andreu. Außerdem könnten viele Institutionen wie zum Beispiel einige Schulen nicht damit umgehen: „Es fehlt noch an einem breiten Verständnis, um Lerninhalte adäquat zu vermitteln,“ sagt der Ökonom. Lebrija, ein 30.000 Einwohner-Ort in Andalusien, will jetzt gegensteuern mit einer digitalen Währung, die im Januar eingeführt wurde. Der „Elio“, benannt nach dem Erfinder der spanischen Grammatik, der auch aus dem Ort kommt, ist an den Euro gebunden. „Wir wollen damit digital nicht nur besser die Sozialleistungen steuern, die wie jetzt im Fall der Covid19-Hilfen an die Familien zahlen, weil sie diese mit dem Elio nur bei der Lokalwirtschaft ausgegeben können, die sich an dem Projekt beteiligt hat,  wir wollen unsere Stadt und ihre Einwohner auch fitter machen für das digitale Zeitalter und damit neue Arbeitsperspektiven für unsere sehr vom Tourismus und Landwirtschaft abhängige Region schaffen“, sagt Bürgermeister José Barroso. 

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34 Kommentare

  1. Offen gesagt, interessiert mich der Stand der Digitalisierung in Spanien nicht die Bohne. Ich würde mir einen Artikel auf TE wünschen, der sich mit der Digitalisierung hierzulande beschäftigt, insbesondere der „digitalen Infrastruktur“, die aktuell eher der eines Entwicklungslandes entspricht.

    Politische Fehlentscheidungen, u.A. die Privatisierung der Telekommunikationsinfrastruktur (Post > Telekom), haben letztlich dazu geführt, dass z.B. auch der digitale Unterricht nicht so funktioniert, wie es sein könnte.
    Die Wirtschaftswoche vom 04.01.2018 berichtete in einem Artikel, dass Helmut Schmidt bereits 1981 die Verlegung von Glasfaserkabeln plante:
    https://www.wiwo.de/politik/deutschland/digitalpolitik-altkanzler-schmidt-wollte-glasfaser-spitzenreiter-werden/20811640.html

    Stattdessen ließ Helmut Kohl für seinen Freund Leo Kirch Kupferkabel (Koaxialkabel) verlegen …

    Man muss Böhmermann nicht mögen, aber im ZDF Magazin Royale vom 26.02.2021 hat er die Situation trefflich auf den Punkt gebracht. Die Aussage des Professors für Digitalisierung, Dr. Key Pousttchi, beschreibt das Dilemma zutreffend:
    „… wenn wir vor 120 Jahren unser Wasserleitungsnetz so aufgebaut hätten, wie wir heute Internetzugang organisieren, dann hätte ich in meiner Wohnung in Potsdam jetzt drei Wasserhähne in der Küche, einen mit magentafarbenen Wasser, einen mit rotem und einen mit blauem und in der Uckermark würde die Leute immer noch mit der Milchkanne zum Fluss gehen, weil es sich dort nicht lohnt, Wasserleitungen zu verlegen.“
    http://y2u.be/WDNYS_4dkAc (ab Minute 16)

    Die BRD liegt bei Glasfaseranschlüssen in Wohnungen und Gebäuden (FTTH/FTTB) im jährlich erstellten Ranking des“FTTH Council Europe“ mit 3,3 Prozent übrigens auf Platz 32 von 35 europäischen Staaten:
    https://www.academia-superior.at/wp-content/uploads/2020/06/FTTH-Grafik.png

    Letztlich ließe sich mit echten Glasfasernetzen enorm viel Energie sparen:
    „Glasfasernetze verbrauchen pro Bitrate bis zu siebzehnfach weniger Strom als Vectoring- bzw. Super-Vectoring-Netze“
    https://brekoverband.de/breko-pressemitteilung-gutachten-bestaetigt-echte-glasfasernetze-verbrauchen-deutlich-weniger-strom-als-herkoemmliche-kupfernetze
    Hier der Link auf das entsprechende Gutachten:
    https://brekoverband.de/gutachten-nachhaltigkeitsvergleich-von-ftth-und-fttc

    • Grundsätzlich haben Sie Recht. Ich erinnere mich an eine Diskussion im TV mit Kanzler Kohl. Studenten fragten ihn nach „Datenautobahnen“, Kohl dachte die ganze Zeit es geht um Straßenbau.

      Andererseits bin ich mir aber nicht sicher, ob Deutschland noch die richtige Bevölkerung für eine bessere digitale Infrastruktur hat. Vermutlich würden sich die Leute einfach nur mehr Katzenbilder anschauen…

  2. Danke Frau Merkel für ihren Beitrag zur Zukunftssicherung unseres Landes…
    *Ironie off*

    Wenn ich noch einmal den Begriff „Digitalkanzlerin“ höre, beiße ich in die Tischplatte!

    Laut Graphik liegen wir AUF DEM VORLETZTEN PLATZ!
    In welchem Land wurde der Computer erfunden???

    Merkel ist die größte Versagerin, die jemals ein politisches Amt innehatte!

  3. Was soll ich dazu sagen, außer das ich hier auf dem flachen Land mit DSL 1000 sitze, Glasfaser seit 6 Jahren versprochen wird, die unfähige Fa. Goetel aber nichts hinbekommt. Neuland…

  4. Bzgl. der Datenschutzthematik sind weltweit die meisten Leute, so auch offenbar in Spanien

    Nein, nur sie haben nicht die typisch German Angst und Hysterie und Pessimismus.

    Die Bitrate der Internetverbindungen hat praktisch keine Relevanz bzgl. Handhabung der Endemie. Auch mit 64 KBit/s wäre das ohne Probleme möglich. Und mit 1 MBit/s ist man maßlos dafür overpowered.

    Das ist eine falsche Sichtweise. Für binäre Daten hat es keine Relevanz, das ist richtig (mit 64kbit greifen Sie allerdings in die Mottenkiste), aber es ist ein Unterschied, ob Sie Daten konsolidiert verarbeiten oder vereinzelt, da macht es dann schon einen Unterschied.

    Die Verkopplung von Betrieb der Netzwerkinfrastruktur und Bereitstellung von Inhalten sollte unterbunden werden

    Nein, die Netzwerkinfrastruktur allein ist dafür nicht ausschlaggebend, sondern der Content und die Funktionen der Server und Systeme (egal ob virtuell oder on premise). Eine strikte Netzwerktrennung kommt nur noch dann sinnvollerweise vor, wenn es sich um Systeme handelt, die nicht mehr supported werden und sehr anfällig sind. Diese Systeme werden dann nur noch über ein lokales Netzwerk, dass keinen Zugang zur Aussenwelt hat, verbunden.

  5. Die Bürokratie scheint auch deswegen ausgeufert, weil sämtliche Entlassungswellen von der „öffentlichen Hand“ aufgefangen wurden. „Der Staat muss investieren“.
    Es tummeln sich inzwischen soviel Leute in der Verwaltung, das es nicht mehr um den Bürger, sondern die Aufrechterhaltung der Verwaltung zu gehen scheint.
    Gleichzeitig findet man keine ehrliche Bestandsaufnahme oder Reflektion was notwendig ist oder nicht. Es geht nur noch darum Leute unterzubringen. Notfalls in „Bullshitjobs“ als Beauftragte für irgendwas, die dem Rest der noch arbeitenden Bevölkerung mit immer neuen Vorschriften das Leben schwer machen.
    Kein Wunder das die guten, sicheren Jobs nicht mehr in der Wirtschaft sondern beim Staat gesucht werden. Wenn dazu noch Quoten kommen, verzerrt sich die Wettbewerbsfähigkeit und Bürgernähe komplett. Deutschland lebt von der Substanz.
    Die Deutschen werden wieder rechnen lernen müssen…

  6. Die Telekom, die ich sehr schätze, ist ein staatliches Unternehmen und unterliegt den bekannten Regulierungen, ist mehr mit Vielfalt, Kampf gegen Rassismus und Rechts und natürlich der Klimarettung ausgelastet, als sich ausschließlich um ihr ureigenstes Geschäftsfeld zukunftsträchtiger Digitalisierung kümmern zu können. Deutschland eben, Innovationen stehen da hinten an.

  7. … besser für den Kampf gegen die Schwarzarbeit … Schwarzarbeit ist ein Rest Freiheit und wenn man Schwarzarbeit bekämpfen will, braucht man nicht mehr Polizei (nichts anderes ist die elektronische Kontrolle), sondern muss Lohnnebenkosten und bürokratische Hürden senken. Ausserdem wird es nicht lange dauern, und man kann die elektronische Kontrolle auch durch intelligentere Software austricksen … Und mit Corona hat das Thema wenig zu tun. Mir ist nicht aufgefallen, das Spanien wegen einer App und ähnlichem nennenswert besser durch das Coronajahr gekommen ist. Die Coronakrise ist eine politisch-ideologische, keine medizinische (jedenfalls in Deutschland) und erst recht keine technologische. Grob 10 Prozent der Intensivbetten waren in Deutschland immer frei und grob 10 Prozent wurden von Coronapatienten in Anspruch genommen. Die Coronakrise ist eine Krise der Gutmenschenideologie.

    • Steuern zahlen Infrastruktur, Schwarzarbeit ist vor allem dann für, wenn man dafür dann fremde Steuern oder fremde Kreditkarten nutzen kann.

  8. Deutschland ist im Begriff, abgewickelt zu werden. Es ist bereits ein Schwellenland, der Schritt zum Shithole eines Drittweltlandes ist kein großer mehr. Wenn man sich ansieht, was aus einem ehemals hochtechnisierten Wirtschaftsstandort geworden ist, könnte man darüber verrückt werden. Und das ohne Not, im wahrsten Sinne des Wortes, nur weil sich einige durch diese Fähigkeiten auf den Schlips getreten und bedroht fühlen und als Preis für die Wiedervereinigung. Unglaublich, wie weit nach unten will dieses Land noch sinken?

  9. In Deutschland ist es ja nicht nur die Unfähigkeit allein, die Zukunft vernünftig in die Wege zu leiten.
    Ein Land, dass dermaßen viel Geld mit Steuern und Abgaben generiert, hätte bei allen Entwicklungen ganz vorne sein können und eigentlich auch müssen.
    Wer aber von Dilettanten geführt wird und diese immer wieder wählt, muss damit rechnen, dass sämtliches Geld sinnlos verschleudert wird. Und genau das passiert seit vielen, vielen Jahren.
    Unser Geld erhält die Armutsmigration und die EU inklusive Schuldenübernahme durch Deutschland. Im Anschluß sind die Politiker und Beamten dran, Klimawahn, Genderwahn, Deindustrialisierung tun ein übriges. Es folgen die regierungsnahen Stiftungen und dann kommt ganz lange erst mal nichts mehr. Bevor Investitionen getätigt werden, die den Bürgern wirklich zugute kommen, ist meistens nicht mehr viel Geld übrig.
    Die angebliche Schuldenbremse war nichts anderes als die Bürger vom „Geldsegen“ auszuschließen. Die vorgenannten Institutionen jedoch, bei denen hat sich nichts geändert.
    Dekadenz trifft es nicht im entferntesten. Wahnhafte Ideologie und Unfähigkeit sind der springende Punkt. Da kann die deutsche Politik einfach nicht aus ihrer Haut.

  10. Anders als in Deutschland wurden spanische Telekomanbieter auf dem Höhepunkt der Finanzkrise „gerettet“, wurden nicht mit irrsinnig hohen Kosten aus Lizenzversteigerungen ausgepresst usw. usw usw.

  11. Eigentlich hatte ich keine Zweifel, daß Bürger von Hochgeschwindigkeits Datennetzen profitieren können.

    Aber die Auswahl an spanischen Beispielen an diesem Artikel (zwingende Staats-Spionage App, Digitalgeld ) stimmt mich skeptisch.

    Auch mit der Quellen-Auswahl weist die Autorin dezent auf die NWO Agenda hin. Vielen Dank für so subtilen Journalismus.

    Vielleicht ist es dann lahmes Internet sogar ein Standort Vorteil für freie Menschen?

    • Erzählen Sie das mal Familien mit Kindern, die per Videokonferenz am „Home Schooling“ teilnehmen sollen, während Papa und Mama im Home-Office arbeiten müssen …
      Hinsichtlich der „Apps“ bin ich genauso skeptisch wie Sie aber die sollen wohl eher den Abgeordneten dienen, damit sie Verwaltungsdienstleistungen während der Parlamentssitzungen per Handy über das offene WLAN des Bundestags abwickeln können.
      Und wenn Sie ihren Personalausweis demnächst auf dem Smartphone haben, können sie diesen häufiger mal neu beantragen, weil er wegen Verlust oder Diebstahl des Geräts für ungültig erklärt werden muss. Da geht’s dann doch wieder zu Fuß zum Amt, um dort die eigene Identität nachweisen zu können.

  12. „Außerdem könnten viele Institutionen wie zum Beispiel einige Schulen nicht damit umgehen: ‚Es fehlt noch an einem breiten Verständnis, um Lerninhalte adäquat zu vermitteln, […]'“
    Da könnten wir hier in Uruguay weiterhelfen. Als Vorbild für den Netzausbau ebenfalls: 80 % der Haushalte haben Glasfaseranschluss und 4G gibt es ziemlich flächendeckend landesweit …

  13. Ich halte den Artikel für etwas sehr euphorisch. Wie es auf den großen Kanaren Inseln läuft, weiß ich zwar nicht, aber auf einer der kleineren kanarischen Inseln sind wir täglich froh, wenn die 2. Lampe am Router leuchtet. Die Uploadgeschwindigkeit betrug vor ein paar Tagen keine 500 KB, die Downloadgeschwindigkeit lag bei etwas über 5 MB. Es wäre sehr schön, wenn das etwas schneller und zuverlässiger wäre, aber eine überbordende Digitalisierung (z.B. Geld, Gesundheitsdaten u. andere persönliche Daten) lehne ich strikt ab. Es wird auch so schon genug überwacht u. ggf. Daten missbraucht, weil sie nicht richtig geschützt werden.

  14. Nun ja, ich habe natürlich nichts gegen schnelle Datennetze. Doch deswegen befürworte ich noch lange nicht die bargeldlose Zahlung oder das zB meine kompl. Krankenakte auf meine KK-Karte abgespeichert wird/ist.

    Und wenn ich dann auch noch so etwas lese wie,

    Zitat: „Wir wollen damit digital nicht nur besser die Sozialleistungen steuern, die wie jetzt im Fall der Covid19-Hilfen an die Familien zahlen, weil sie diese mit dem Elio nur bei der Lokalwirtschaft ausgegeben können“,

    dann bestärkt es mich nur darin dagegen zu sein, dass auch das tägliche und normale Leben digitalisiert wird. Denn abgesehen davon, dass ich auch in diesrm Fall selber entscheiden möchte wo und wie ich mein Geld ausgeben, so habe ich auch die Befürchtung, dass der Tag kommen kann wo den Mensch/en auch einfach mal der Geldhahn zugedreht bzw digital gesperrt wird.

    Also schnelle digitale Netze, O.K! – Doch eine komplette Digitalisierung des Lebens, NEIN DANKE!

  15. Ein angehendes Drittweltland wie Deutschland, das derzeit gerade Anstalten trifft, seine verbliebene Industrie abzuschaffen, Kohle- und Atomkraftwerke gleichzeitig abzuschalten und parallel zum „ersten autofreien Land der Welt“ zu werden, kann, darf und soll sich doch nicht mit einer Hightech-Nation wie Spanien oder gar Paraguay (flächendeckender Hochgeschwindigkeitszugang) vergleichen!

  16. Und schon sieht man wieder, für was diese Corona-Hysterie wirklich bezwickt, nämlich die Totalüberwachung der Bürger — und das wird hier von der Autorin auch noch gefeiert. Leute, schmeißt diese widerwärtigen Telefone weg, die braucht man als freier Bürger nicht. Die werden nur dazu genutzt, um Euch alle auf Schritt und Tritt kontrollieren zu können. Durch e-*** wird kein Kranker gesund, nicht einmal ein kranker Staat.

    • Danke, danke! Das war auch sofort mein erster Gedanke, als ich diese Lobeshymne auf die schöne neue Welt der Digitalisierung las. Wie toll, z.B. die „einheitliche digitale Patientenakte“ – spart Kosten… (da fallen mir durchaus andere Möglichkeiten ein, wie man Kosten sparen könnte..) Wie bequem, bezahlen ohne Bargeld mit sich rumschleppen zu müssen… Das Smartphone als Begleiter in allen Lebenslagen? „Open Data“? Halten Sie mich meinetwegen für hoffnungslos rückständig, aber ich sage nein danke, habe keine Lust, wie eine Glasscheibe durchs Leben zu laufen und irgendwann daran zu zerbrechen.

    • Das ist nun auch wieder, mit Verlaub, ziemlicher Unsinn!

      • Na, dann überlegen Sie doch einmal, welchen Vorteil Sie persönlich aus dieser „Digitalisierung“ haben und ob es Ihnen nützt, wenn Sie zum gläsernen Bürger geworden sind. Ihr Telefon meldet ständig, auch ausgeschaltet, wo Sie sich bewegen. Wenn Sie elektronisch bezahlen, Ihre Staatskassenkarte vorlegen, mit einem neuen Auto fahren, Ihre Rechnungen per E-Mail und nicht per Post erhalten, wird das alles ständig mitgeschnitten. Datenmengen sind heute kein Problem mehr.
        Früher gab es das Schlagwort der „Datensparsamkeit“, heute dagegen gilt „Big Data“. Anonyme E-Mail-Konten sollen verboten werden, Verschlüsselung geknackt, der Staat will Ihnen einen Trojaner auf Ihre Geräte aufspielen, Ihr moderner Fernseher belauscht Sie, auch wenn er nur auf Stand-by steht. Und jetzt mit der Corona-Hysterie geht das alles noch viel schneller. Sie sollen sich mit einem elektronischen Impfausweis „freischalten“ um einzukaufen oder beim Grenzübergang. Wenn Sie einen der nur zu 40% funktionierende Schnelltests machen, wird das sofort zentral gemeldet.
        Überall geben Sie Ihre Daten an. Daß die dort irgendwo ruhen und nicht genutzt werden, glauben wohl auch nur Sie. Vor Jahren schon sagte mir ein Mitarbeiter einer Verfassungsschutzbehörde, wie übergriffig die Strafverfolgungsbehörden sind und wie sie nach der Überwachung der „Verdächtigen“ gieren.
        Man sollte denen nicht auch noch freiwillig die Daten geben. Etwas anstrengen sollen die sich schon bei der Überwachung. Und apropos Mobiltelefon: Ich habe noch nie ein wirklich wichtiges Gespräch verfolgen können, das der Mobiltelefonbenutzer gerade jetzt und zu diesem Zeitpunkt hat führen müssen.

      • Interessant, haben Sie Angst davor, wollen sie von der Außenwelt abgeschnitten, sich ausschließlich auf den ÖRR verlassen, mit niemanden kommunizieren? Überlegen Sie auch mal wirklich welche Vorteile z.B. eine elektronische Gesundheitsakte Ihnen in einem Notfall bringen würde. Überlegen Sie mal welche Vorteile es Ihnen bringen würde bestimmte Kommunikationswege mit Behörden auf digitalem Wege abwickeln zu können. Die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen. Einfach mal überlegen und unbegründete Angst, die Ihnen eingejagt wird, ablegen!

  17. Den bereits von Helmut Schmidt geplanten Ausbau des Glasfasernetzes ließ Kohl stoppen. Kohl wollte lieber das Fernsehkabelnetz – um das private Fernsehen zu fördern, das er für CDU-freundlicher hielt als das öffentlich-rechtliche. Kohl war kein geringerer Opportunist als Merkel.

    • Kohls politischer Opportunismus lässt sich wohl kaum mit der deutschlandfeindlichen, zielgerichteten Zerstörungswut der FDJ-Sekretärin vergleichen.

  18. Die Deutschen wollen in keiner Spitzengruppe mehr mitspielen, und holen sich immer mehr Unverstand ins Land. Aus den Dichtern und Denkern werden bald die Fahrradkuriere und Pizzaboten. Sorry, damit sich die diverse Damenwelt nicht auf den Schlips getreten fühlt, reiche ich das schwule Gendersternchen * hiermit nach. Die Deutschen versuchen es in diesem Jahrhundert mal ohne Arbeit, Dauerlockdowns inklusive, erobert Generation Z das Internet als Influencer, als neuer Superstar im TV, oder wird einfach mal Schaumschläger in Gestalt des Bachelor. Für echte Arbeit haben wir nichts mehr übrig. Deshalb wird die Energie immer teurer, die Atomkraft durch Flatterstrom ersetzt, eigene Braunkohle wird nicht mehr abgebaut, und damit geliebäugelt, am besten auch gleich Nordstream 2 unvollendet zu lassen. Die Gentechnik fassen wir nicht an, das Internet ist eine ganze Generation hinter der letzten Kurve zurück, die Entwicklung von Verbrennungsmotoren wird eingestellt, und den nächsten Kampfjet entwickeln die Franzosen mit unserem Geld. Aus uns wird eine Dritteweltland im Herzen von Europa. Bald ruft der Muezzin vom örtlichen Minarett seine Schäfchen zum Gebet, während der Biodeutsche keine Zeit zum sterben hat, und erst ab 70 in Rente gehen darf. Kurz, das Land ist gescheitert, und mit der kommenden Regierung wird es noch ein oder zwei Stufen in den Keller gehen. Ich bin hier fertig, und werde schauen, dass ich nicht ganz unter die Räder komme.

    • @Iso: Sie sprechen mir aus der Seele! Unglaublich, was in Deutschland abgeht. Hätte mir das jemand vor 20-25 Jahren erzählt, hätte ich ihn für wahnsinnig gehalten. Wir leben seit einigen Jahren in Österreich und bis auf Wien würde ich sagen, herrscht hier noch mehr common sense. Aber es ist auch bereits am Abdriften, Österreich hinkt nur ein paar Jahre hinter Deutschland hinterher…
      Zur Digitalisierung selbst: eine meiner ehemaligen Kollegen ist Estin. Sie hat mir bereits vor ca. 6 Jahren gesagt, daß Estland Deutschland um Jahre voraus ist. Der Staat hat dort einfach mal vor 10 Jahren richtig viel Geld in die Hand genommen und investiert. Das zahlt sich jetzt natürlich aus: besseres und schnelleres Internet für die Bürger (selbst am Strand hat man kostenloses Internet), Einführung der e-card (diese Karte deckt alles ab, Krankenversicherung, Sozialversicherung, selbst Führerschein und Steuernummer). Der estnische Staat konnte durch die Digitalisierung etliche Hunderte Millionen Euro über die Jahre einsparen, da dadurch enorm viel Personal und Bürokratie gespart wurde.
      Auch an den Schulen wird großen Wert auf IT gelegt. Selbst die kleinen Kinder in den unteren Klassen haben schon Computer Science als Unterrichtsfach und erlernen die ersten Schritte. Das gesamte Konzept der Digitalisierung wurde in Estland gut von den Bürgern angenommen und funktioniert auch bestens. Man muß aber auch sagen, daß Estland einen sehr niedrigen Migranten-Anteil hat (werden dort nicht so alimentiert wie in D) und die Leute, die ins Land einwandern, meist Westeuropäer sind, die sich dort etwas aufbauen wollen…Estland hat wohl vieles richtig gemacht…

  19. Wie unsere hochverehrte Kanzlerin ja schon feststellte, ist für uns Deutsche die digitale Welt absolutes Neuland. Oh mein Gott Angela, womit haben wir Dich verdient ? Wann beendest du endlich dein unwürdiges Treiben im Kanzleramt ?

      • Sind Sie sicher ? ?

      • Ja.

      • Glauben Sie das wirklich und vor allem daran, das sich dann etwas ändert?

      • Nein, ändern wird sich wohl nicht viel…

      • Damit die Grünen weitermachen können…

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