<
>
Wird geladen...
Volkskongress der chinesischen KP in Peking

Für Xi ist sein Modell der kontrollierten und gelenkten Ordnung das Muster für die Welt

06.03.2021

| Lesedauer: 4 Minuten
Schon bis 2030 werde China mit den USA Kopf an Kopf die Spitzenposition auf der Erde einnehmen. Nur zwanzig Jahre später, zum 100. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China 1949, soll dann die Top-Postion auf dem Erdball erreicht werden.

Einmal im Jahr versammelt die Führung der Kommunistischen Partei der Volksrepublik China 3.000 Spitzenfunktionäre zu einem sogenannten Volkskongress in der Großen Halle des Volkes in Peking. Sieben lange Tage lauschen die Delegierten den oft stundenlangen Ausführungen der roten Mandarine. Die Gesichter sind dabei konzentriert, die Körperhaltungen aufrecht ohne jedes Anzeichen einer Schwäche. Unterbrochen wird das Ganze durch minutenlange Beifallsstürme, die zu einem Tornado anwachsen, wenn die Nummer Eins des Riesenreiches, der sich selbst durch eine Verfassungsänderung das Amt auf Lebenszeit sicherte, Xi Jinping, das Wort ergreift. Vorbei sind seit 2016 die Zeiten kollektiver Führung. Wie einst unter Revolutionsführer Mao Tse Tung ist die Macht über annähernd 1,5 Milliarden Menschen wieder in der Hand einer Person. Der Diktator regiert mit eiserner Faust. Nur ab und zu dringt etwas von den Säuberungswellen in der Partei nach Außen. Mehrere Kampagnen gegen die verbreitete Korruption kostete Tausende Funktionäre in der Provinz das Leben. In keinem Land der Erde wird die Todesstrafe so oft vollstreckt wie in China. Die Angehörigen der Hingerichteten bekommen als einziges Zeichen des Abschieds die Patronenhülse zugesandt, für die eine Verwaltungsgebühr überwiesen werden muss.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Bei all dem genießt Xi die Zustimmung, ja nahezu Vergötterung des größten Teils des chinesischen Volkes. Selbst größte Kritiker seiner Herrschaft können nicht bestreiten, dass unter Xi’s Führung Millionen Bürger aus absoluter Armut heraus zu einem annähernd menschenwürdigen Leben gelangt sind – mehr noch, in China ist eine ansehnliche Mittelschicht entstanden. Zwei Faktoren haben dies ermöglicht. Zum einen eröffnete er Freiräume, in denen die staatlichen Unternehmen selbständig agieren können. Alle Anstrengungen der vergangenen Jahre galten dem Aufbau einer technikorientierten Industrie auf hohem Niveau. Die Dominanz der unverändert hohen Produktion von Massenartikeln für den Export wurde eine zweite Säule der Hochtechnologie an die Seite gestellt. Auch, und das ist der zweite Faktor, wurde westliches Knowhow durch Gemeinschaftsunternehmen ins Land geholt. Deutschland spielt hier eine herausragende Rolle.

Nicht wenige im Westen hatten erwartet, dass mit dieser Entwicklung zwangsläufig eine Demokratisierung einhergehen müsse. Dies erwies sich als naiver Trugschluss. Xi erklärte sein Modell der kontrollierten und gelenkten Ordnung als wegweisend für die Entwicklung in der ganzen Welt. Für die Staaten des Westens und insbesondere die USA hat er nur das verächtliche Diktum von dekadenten und im Niedergang befindlichen Kulturen übrig.

Die Ziele auf diesem Weg sind klar fixiert: Schon bis 2030 werde China mit den USA Kopf an Kopf die Spitzenposition auf der Erde einnehmen. Nur zwanzig Jahre später, zum 100. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China 1949, soll dann die Top-Postion auf dem Erdball erreicht werden. XI meint damit nicht die Existenz mehrerer Mächte in friedlicher Ko-Existenz, sondern deutlich ausgesprochen, die Durchsetzung seines Gesellschaftsmodells auf dem Planeten.

GLOBALES PHARMA-RENNEN
Chinas Impf-Diplomatie in der Covid-Welt
Im Inneren wird dieser Anspruch durch einen aggressiven Nationalismus unterlegt. Erneut wird auch auf dem heute beginnenden Volkskongress ein neuer 5-Jahr-Plan verabschiedet, in dem mit 6,8 % der Rüstungshaushalt die höchste Steigerung erfährt. Schon jetzt erhebt Peking Anspruch auf die Vorherrschaft in Asien. Dazu gehören Besitzansprüche im südchinesischen Meer mit seinen Rohstoffen, die offene Einflussnahme auf Nachbarstaaten, sowie klare militärische Drohungen gegen Taiwan. Hinzu kommt eine ständig wachsende Präsenz chinesischer Kriegsschiffe auf den anliegenden Meeren mit sich aufbauender Konfrontation mit den Seestreitkräften der USA, Japans und Australiens.

Ein weiteres Großprojekt ist die sogenannte „Neue Seidenstraße“, die freilich weit über den Handelsweg von einst hinausgeht. Selbst in Afrika hat Peking milliardenschwere Infrastrukturprojekte finanziert und damit Abhängigkeiten für immer geschaffen. Aber auch in Europa werden Stück für Stück Unternehmen aufgekauft und Beteiligungen angestrebt. Amerikanische Sicherheitsexperten erwarten, dass in 10 bis 15 Jahren China die Fähigkeit haben wird, mit atomar bestückten ballistischen Raketen die Vereinigten Staaten zu erreichen. Schon US-Präsident Obama erklärte einst, dass es dazu nicht kommen werde. Unter Trump wurde der Konflikt noch deutlicher artikuliert. Zur Zeit befindet sich die Welt in der Phase der Vorbereitung auf einen möglichen Krieg.

AUTOMOBIL-REPORT INTERNATIONAL
China dominiert den Aufschwung der Autokonjunktur
Die Vereinigten Staaten bemühen sich im Wettbewerb mit China um Verbündete in der Region, aber auch in der Nato. Gleichzeitig versucht Washington, die industrielle und vor allem technologische Entwicklung in China zu verlangsamen. Bisher mit Erfolg – so ist es gelungen, die Produktion des Technologie-Giganten Huawei durch den Stop der Zulieferungen von Halbleitern erheblich zu beeinträchtigen. Parteichef Xi wird auf diesem Volkskongress die Antwort darauf geben. Die neue Großkampagne steht unter dem Motto von der „Wirtschaft in zwei Systemen“. Angestrebt wird eine weitgehende Autarkie ohne Abhängigkeit ausländischer Importe. Getrennt von diesem inneren Wirtschaftskreislauf soll der Außenhandel stabilisiert werden. Deutschland spielt bei diesen Überlegungen eine zentrale Rolle und wird als bevorzugter Partner behandelt. Dies kann nicht ohne Auswirkungen auf die eh schon belasteten deutsch-amerikanischen Beziehungen bleiben.

Erleichterungen mit Blick auf die Achtung der Menschenrechte oder gar Öffnung in Richtung Demokratie westlichen Musters sind illusionär. Die Bundesrepublik als solche, und auch das gilt es zu bedenken, ist nicht in der Lage, in einem Konflikt mit China eine besondere Rolle zu spielen. Hinzu kommt, dass die deutschen „Eliten” – ob politisch oder wirtschaftlich – ihr Hauptaugenmerk auf die wirtschaftlichen Kontakte legen. Menschenrechte oder die Unterdrückung jeglicher politischen Freiheit spielen dabei, außer in Sonntagsreden, keine Rolle. Was dabei vergessen wird, ist die historische Erfahrung, dass der Herrschaftsanspruch von Mächten wie China – und hier liegt auch der Unterschied zu Russland – über wirtschaftliche Ziele hinaus auch die politische Kultur und das Wertesystem umfasst. Das dürfte zum Problem künftiger Generationen in Europa werden.

Anzeige
Ad

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

39 Kommentare

  1. Mit der Installation von „Präsident Biden“ ist der Niedergang der USA und das Ende des Westens endgültig besiegelt.
    Trump hat versucht das Steuer herumzureissen im sich rasch schliessenden Zeitfenster.
    Ob es realistisch war werden wir nie erfahren.
    Jetzt ist es an der Zeit die neuen Realitäten zu akzeptieren.
    Das Zeitalter des Westens, Europas und der Europäer geht jetzt schnell zu Ende.
    Ich würde Deutschland mehr nach Russland/Osten/Asien aber auch Afrika und Indien orientieren. Südeuropa ist pleite.
    Die Geschehnisse von 2020 sind historisch, die Achsenverschiebung nach Asien kommt schnell.

  2. Sehr guter Artikel, erinnert mich an Spenglers Untergang des Abendlandes.
    Ich wäre dem Author dankbar, wenn er folgende alternative Projektion bedenken würde: das Internet wird den Chinesen auf Dauer zeigen, dass man auch in einem freiheitlichen System leben kann und dadurch langfristig eine demokratische Umwälzung einleiten.

    • Das Internet wird zensiert werden. D mit seinem gelobten NetzwerkdurchsuchungsG, Unterstützung von Meinungslöschung zumindes durch Unterlassen und den geplanten Uploadfiltern zeigt, wie es geht. D in Führung immer in den „richtigen“ Punkten.

    • Das Internet kann besser als jedes anderes Medium zensiert und notfalls abgeschaltet werden.

  3. Sehe ich auch so, s. meinen Kommentar oben. Aber wir werden weder Kalifat noch wie China – wenn wir es nicht wollen. China ist zudem ein Pulverfass, das jederzeit hochfetzen kann. Die Kalifen sind derart unattraktiv, dass sogar deren Protagonisten zu uns „flüchten“. Wir müssen sie nur noch draußen halten, basta. Wie Mette von Dänemark, das werden immer mehr merkeln und genauso machen, wetten dass?

  4. Damit das auch wirklich funktioniert, unterstützen wir das „Entwicklungsland“ China auch jährlich mit einer halben Milliarde €.

  5. Eine aparte Idee, das mit der Patronenhülse. Mein Großonkel Heinrich G. kam noch persönlich aus dem KZ Dachau zur Familie, als Asche in einer Urne, Rechnung für die Krematoriumskosten beiliegend. Er hatte doch tatsächlich gesagt, „der Hitler fährt alles gegen die Wand“ – das war kurz nach der Niederlage von Stalingrad 1942/43, Wehrkraftzersetzung. Nun, er hatte recht und China wird die Nr. 1 werden auf der Welt – wenn nichts dazwischen kommt, kleine Revolution, bisschen Bürgerkrieg, schaumermal. Indien als das zweitgrößte muslimische Land nach Indonesien wird trotz vergleichbarer Bevölkerungszahl nicht mithalten können. Bin sehr froh, dass wenigstens die beiden weit weg sind. Wir haben mit Afrika/Moslem schon genug an der Backe, während es die beiden Amerikas am besten haben. Vielleicht kann man da als letzte Zuflucht noch hin … . Russland? TE zu „Für Xi ist sein Modell …“ vom 6-3-21

    • Patrone oder Urne mit Rechnung sind schon makaber genug, aber die Angehörigen der Opfer vom Breitscheidplatz erhielten nur eine Rechnung … für die staatlich angeordnete Obduktion.

    • Mein Großonkel hat’s überlebt und für meine politische Bildung deutlichst mit beigetragen. Und meinen Großeltern wurde von der nächsten Verwandtschaft doch glatt angekündigt, dass man höchstpersönlich dafür sorgen werde, dass sie nach Dachau kämen, wenn sie sich noch einmal dermaßen despektierlich über Führer, Volk und Reich äußern würden. Interessant, wer sich so alles auf TE wiederfindet … Und noch interessanter ist, wer sich auf der anderen Seite wiederfindet …

      • Hat sich die deutsche Mentalität nach der Nazi Katastrophe eigentlich drastisch geändert? Jetzt in Coronazeiten sehe ich da keinerlei Änderung. Die Denunziaten-und Büttelmentalität ist die gleiche wie in Nazideutschland und in der DDR.

  6. Das Wertesystem des Westens und seine politische Kultur, die von ihren angeblichen Trägern innerlich zunehmend ausgehöhlt werden, sind nicht konkurrenzfähig. Da kann China ganz zuversichtlich sein.
    Warten wir einfach mal, was im Rahmen von „bunter Welt“ und „Klimarettung“ noch auf die Bürger zukommt, wie das System sich wandeln wird, da könnte das chinesische Modell sogar Attraktivität gewinnen.

    • Das chinesische Modell ist autoritär, staatsinterventionistisch und kollektivistisch. Genau diese Linie streben bedeutende Teile der CDU, SPD und Grün an, selbstverständlich auch die Linke und was viel wichtiger ist, auch global handelnde und wirtschaftenden Konzerne

  7. Für die Staaten des Westens und insbesondere die USA hat er nur das verächtliche Diktum von dekadenten und im Niedergang befindlichen Kulturen übrig.“

    Womit er meiner Meinung nach völlig recht hat. Ich denke genauso. Was dem Westen jedoch fremd ist, ist das Denken in Dynastien. Xi weiß, dass dem Niedergang nach einiger Zeit des Umbruchs immer ein Wiederaufstieg und ein Wiederaufblühen der Kultur folgt. Abgesehen davon ist eine Öffnung in Richtung Menschenrechte und in Richtung Demokratie auch deswegen illusionär, weil „man“ ja gesehen hat, wozu das führt. Die Chinesen bewundern die Europäer durchaus, aber das, was derzeit in Europa und den USA stattfindet (BLM, Gender, Technologiefeindlichkeit, Klima etc.) wollen sie dann lieber doch nicht bei sich haben. Also ist man im Großen und Ganzen eigentlich ganz zufrieden mit der Regierung, die man hat.

  8. „Amerikanische Sicherheitsexperten erwarten, dass in 10 bis 15 Jahren China die Fähigkeit haben wird, mit atomar bestückten ballistischen Raketen die Vereinigten Staaten zu erreichen. “ … das ist abstruser Unsinn.
    Diese Fähigkeiten hat China schon seit Jahrzehnten … vermutlich mit Nord-Korea verwechselt ….

  9. Es gab Imperien, die hatten eine bestimmte Agenda. Spanien unter Philipp II. z.B. den Sieg des Katholizismus über die christlichen Abweichler. Dann gibt es andere Imperien, die eher pragmatisch waren, auch wenn sie sich anders verkauft haben. Dazu zähle ich die Imperien von GB und Frankreich zu ihrer Zeit.
    Bei Xi glaube ich, dass es ein pragmatisches Imperium ist. Er und sein China sollen einfach immer stärker werden. Zur absoluten Nummer eins. Und natürlich sollen sich möglichst alle Staaten dieser Welt unterordnen. Wenn sie das machen, ist es Xi egal, welche Gesellschaftsform sie im Inneren haben.
    Aber vermutlich sind diktatorische Regime leichter zu lenken. Deshalb wird er die vorziehen.
    Es könnte allerdings sein, dass er sich irgendeine Ideologie zusammenbastelt. Damit er etwas hat, was er der Ideologie des Westens entgegenstellen kann. Aber selbst wenn er das macht, ist diese Ideologie nur PR, um zu verkaufen, was er wirklich will: Macht. Noch mehr Macht. Unbegrenzte Macht.
    Und die Staaten Westeuropas sind die Allerletzten, die ihn dabei stoppen könnten.

    • Was ist aktuell die Ideologie des Westens?!

    • Auch Xi hat nur eine begrenzte Lebenszeit. Ob seine Wünsche und Träume wahr werden steht auf einem anderen Blatt. Der Mann aus Braunau hatte auch bestimmte Wünsche und Träume. Und erstens kommt es anders als zweitens als man denkt. Leider sind bis dahin politische Massenmorde und Krieg nicht ausgeschlossen.

  10. China investiert 2,7% seines BIP in Entwicklung und Forschung. Deutschland unter Merkel setzt andere Schwerpunkte! Man kann die konkreten Ergebniss beim Vorantreiben des Projekts Neue Seidenstrasse bei Reisen in Ostafrika nur mit Staunen zur Kenntnis nehmen: Hervorragende Strassen, Tiefwasserhäfen, Eisenlinien innerhab kürzester Zeiträume realisiert.

  11. Fragt sich nur wo die chinesische Hochkultur der „Schlitzaugen“ ohne das Wissen der „Langnasen“ wäre.

    Hören Sie endlich auf sich in die Traumwelten alter und noch älterer Kulturen zu begeben und ob Griechen oder Chinesen dort die heile Welt von einst zu suchen.

    Westliche Technologie zu klauen oder zu replizieren und gestützt von einem totalitären System auf dem Weltmarkt mit Preisdumping aufzutreten, hat wohl eher etwas mit Machtstreben als mit Hochkultur zu tun.

    Selbstkritik gut und schön, aber keinesfalls in Form der Selbstbeschimpfung als Wahl zwischen „Langnasen“ oder „Kartoffel“.

    • Ich empfehle mal zu recherchieren wie der Begriff „Made in Germany“ entstand.

      • Ja, das empfehle ich auch. Dann könnten Sie nämlich zwischen „Made in Germany“ und „Made in China“ unterscheiden.

    • Tja, so ist das, die einen sind nie im Westen angekommen und die anderen haben ihm den Rücken gekehrt.

    • Stimmt schon: Ohne das Wissen der europäischen Aufklärung, also Wissenschaft und Technik sähe die Welt ganz anders aus. Das ist zwar aus dem Westen, ist aber deswegen nicht allein „westlich“, sondern universell. Alle profitieren davon, weil es zwingend nur so geht – das gilt natürlich auch für China. Wir sollten stolz darauf sein und uns nichts von irgendwelchen Archaikern sagen lassen – China weiß das allerdings selbst, es wird den Weg Japans gehen, den Koreas (Süd), Nord wird folgen, usw. Die Archaiker, also die Moslems/Afrikaner schlucken das entweder, oder sie gehen in ihrem eigenen Dreck unter – wir lassen nicht zu, dass sie uns versauen, basta. Lernen sollen sie dort, wo es Allah will, also nicht bei uns. In Dubai etwa gibt es eine nagelneue, tolle Universität – da können sie entweder Islamstudien betreiben oder Fatwas erlassen wie an der Uni Kairo – oder was Gescheites machen, deren Sache. Geht uns nichts an, halten wir (uns) das fern. Daher der Name „Fernuniverstät“. Austauschwissenschaftler welcome, hatte ich jede Menge aus der islamischen Welt, sollen dann aber wieder zurück und dort was reißen. Inshallah.

      • Das ist schon richtig, mir geht nur die Betrachtungsweise des Kapitaen Notaras auf die Nerven, den Blick des Positiven entweder auf‘s Altertum oder jetzt auf China zu richten. Wir sollten uns auf unsere eigenen Stärken besinnen und wieder aufgreifen, statt uns aufzugeben. Mit der Abgrenzung zu archaischen Gesellschaften stimme ich Ihnen ebenfalls zu.

  12. Lieber Herr Gafron,

    The Return of Great Power Politics!

    Das Ziel, bis zum Jahr 2050 die vorherrschende Weltmacht zu werden, das Reich der Mitte sozusagen wird wird von Xi Jinping wirklich auf allen klassischen Feldern der Politik strategisch umgesetzt; politisch, ökonomisch, gesellschaftlich/kulturell und selbstverständlich auch militärisch.

    Die Methoden und Mittel dieses Ziel zu erreichen, sind im wahrsten Sinne des Worte klassisch, es sind die seit Jahrhunderten von zielstrebigen Eroberern und Machtpolitikern eingesetzten und „bewährten“. Und das alte und zukünftige „Reich der Mitte “ wird wahrscheinlich China heissen.

    Chinas modus operandi scheint dabei der „Multilateralismus“ zu sein, zu verstehen als die scheinbare Verfolgung eines multilaterlistischen Ansatzes, um eines Tages, also 2050, in Realita unilateralistisch agieren zu können, also die den USA vorgeworfene Position zu einzunehmen. China verfolgt die Strategie „das Umland einsetzen, um die Stadt zu umzingeln“. So halt wie im Mittelalter Burgen umzingelt, belagert und eingenommen wurden soll die existierende Weltmacht USA abgelöst werden

    Dabei ist China selbst, nationalistisch (s. Taiwan), expansionistisch/imperialistisch (s. Belt and Road Initiative), unterdrückerisch (s. Uiguren/Tibeter), militaristisch und politisch ist es eine „kommunistische“ Diktatur.

    Die Position der EU und auch Frau Merkels Position ist ebenfalls der Multilateralismus, nur steht zu befürchten, sie verstehen darunter etwas ganz anderes als die KPCH und XI Jinping, Umland eben!

    • Merkel „Multilateralismus“ ist idealistisch, ganz in der Tradition des philosophischen deutschen Idealismus, der chinesische Multilateralismus , der von Xi momentan gepriesen wird, ist pragmatisch strategisch und langfristig auf Hegemonie ausgerichtet. Ökonomisch ist die „neue Seidenstrasse“ das Mittel der Wahl, die von Ihnen beschrieben Strategie der „Beherrschung des Umlands zur Gewinnung der Stadt“ umzusetzen, der Ausbau der chinesischen Flotte auch den Seeweg zu beherrschen, der derzeit noch von der US-Flotte kontrolliert wird.

  13. Naja, China ist halt das neue „Evil Empire“.

    Warum sollte ich einer Westpresse, die sowieso jeden außer Merkel, Macron und Biden verteufelt, ausgerechent Glauben schenken, wenn es um China geht?

    Ist Deutschland denn noch so viel demokratischer? Mal ehrlich? Vielleicht weniger brutal als China, aber so richtig frei und demokratisch geht es hier doch auch nicht mehr zu. Oder?

    Und was gibt es zu den Uiguren zu sagen? Die versuchen seit Jahrzehnten, gewaltsam einen islamischen Staat in ihrer Provinz zu errichten, haben etliche Terroranschläge verübt. Kein Wunder, dass China dieses Volk an der ganz, ganz kurzen Leine führt.

    • Na ja, „die“ Uiguren wahrscheinlich nicht, sondern radikale Gruppen, die die gewaltsamen Unterdrückung durch die Han.Chinesen z.B. Massensterilisierung von uigurischen Frauen nicht gerade gut finden. Die budhistischen Tibeter geraten inzwischen in ihren eigenen Territorien durch Neubesiedlung der Han-Chinesen in die Minderheit, was sie ebenfalls nicht besonders mögen aber keine Möglichkeiten haben aufzumucken, da ihre Mittel dazu äußerst beschränkt sind.
      Fazit, wer keine Macht hat und keine Mittel Macht auszuüben ist historisch Verlierer, genau so wie die indianischen Stämme Nordamerikas Verlierer waren im 19.Jahrhundert in Abfolge der Besiedlung der westlichen Territorien der jetzigen USA durch weiße Einwanderer.

  14. Die Welt und die Weltwirtschaft sind bereits heute abhängig von Chinas Exporten. Das gilt für Technische Produkte genauso wie für Lebensmittel, Masken, Arzneimittel und viele weitere Produkte. Auch wenn das Riesenreich noch nicht bei allem alleiniger Anbieter ist, so arbeitet man doch daran. Dass es den USA gelungen ist, Chinas Vormachtstellung auf dem Elektronikmarkt zu stören, indem man den Export von Chips verboten hat, stört Xi mächtig. Das wird man genauso schnell korrigieren, wie Huawei sein eigenes Betriebssystem entwickelt hat.
    Das alles schafft China nur, weil die „Weltgemeinschaft“ zugelassen hat, dass die internationalen Organisationen mit Abhängigen Chinas besetzt wurden, obwohl sich dieses Land an keine Vereinbarung gehalten hat. Die aggressive Handelspolitik zerstört jede Konkurrenz mit unlauteren Mitteln. Obama hat genauso wie Frau Merkel, bei all dem zugesehen. Erst Trump wollte etwas Unabhängigkeit von China erlangen, musste jedoch einsehen, dass der heimische Markt Zeit für den Aufbau einer eigenen Fertigung benötigte.
    Militärisch heißt es hier: „Amerikanische Sicherheitsexperten erwarten, dass in 10 bis 15 Jahren China die Fähigkeit haben wird, mit atomar bestückten ballistischen Raketen die Vereinigten Staaten zu erreichen“. Die amerikanische Pazifikküste erreichen Chinas Raketen bereits heute. Wer glaubt anderes, wenn es selbst Kim von sich behauptet und wahrscheinlich auch kann. Trump wollte – so sehe ich es – mit Putin einen Nicht-Angriffs- und Unterstützungspakt schließen. Das haben die Demokraten erfolgreich verhindert, weil sie mehr auf Seiten Chinas als auf Seiten der Regionalmacht Russland (Obama) stehen.
    Merkel als kommunistisch-sozialistische Autokratin glaubt, dass China auf Ihrer Seite steht. Aber China steht nur auf einer Seite, der Eigenen.

    • Es war in den letzten Jahren nicht zu erkennen, dass die USA, zusammen mit Europa – einschließlich Russland – die westliche Position gegen China stärken wollte. Weder handels- noch sicherheitspolitisch. Wenn es so wäre, dann wären die USA nicht gegen NS-2, und sie würden geopolitisch ein Europa von Lissabon bis Wladiwostok als im westlichen und damit auch eigenen Interesse sehen. China, nicht Russland, ist unser geopolitischer Rivale, der in der Tat, und wann immer es möglich ist, nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgt. Siehe Afrika. Wenn deutsche und andere europäische Politiker gegenüber China naiv waren sind, dann waren und sind sie dies auch, weil die an China interessierte Wirtschaft auch naiv war und keine oder unzureichend Forderungen zum Technologieschutz uvam. in die Regierungsflieger nach Peking und Shanghai mitgebracht hat. Wie stark war jemals der zumindest verzögernde Widerstand aus der Wirtschaft gegen die Mitgliedschaft Chinas in der WTO ? Die Chinesen haben gerade das Wachstumsziel von 6% für die nächsten 15 Jahre verkündet. Wer glaubt da noch, dass die sich an Klimaziele halten wollen ?

  15. China hat viele Fans besonders in der politischen „Elite“ Deutschland. Auch die Wirtschaft in Deutschland, bzw. die Manager streben heute mehr in Richtung chinesischer Unternehmensführung. China bietet die Möglichkeit, Waren zu produzieren, die in Europa auf Grund der „Umweltschutzbestimmungen“ sich nicht mehr produzieren lassen. Als nächstes wird es nochmals die Chemie treffen und die Produktion künstlicher Treibstoffe. Für die strategische Industriepolitik ist im grün sozialistischen Freizeitpark kein Platz. Ich denke von den Ökosozialisten hat noch nie jemand mit asiatischen oder chinesischen Firmen zusammen gearbeitet. Die bekommen ein Hochglanzführung, leuchtende Augen und fahren dann nach Hause. Einen wichtigen Teil hat Herr Gafron erwähnt und das ist der chinesische Nationalismus – und das Senioritätsprinzip. Das lässt für Europäer in Zukunft keinen Raum, so wie es für Afrikaner, Araber und den Rest Asiens keinen Raum lässt. Die Amerikaner werden nur noch zum Teil respektiert, weil Uncle Sam den Drücker an den Waffen hat und China dem heute nie gewachsen wäre. Aber es kommen andere Zeiten. Angela Merkel, im Verbund mit den Grünen, ist ein Bewunderer des Maoismus. Und so mag es nicht verwundern, dass in Europa die industriellen Lichter aus gehen. Was sie aber nicht berücksichtigt ist, dass Chinesen Strategen sind und sie halt nur ein kleines Licht!

    • Merkel samt unserer gesamten „Elite“ sind gnadenlose Opportunisten. All die „Haltung“ ist nur Opportunismus.
      Wenn sie merken, dass China die größte Macht hat, werden sie sich einfach China unterwerfen und hoffen, dass es ihnen nutzt.

  16. Das wird kein Problem, weil bereits heute viel Sympathie mit dem chinesischen Modell erkennbar ist, in dem es ja durchaus auch Privilegierte gibt. Zudem ist, man kann es nur immer wiederholen, die Freiheitsaffinitaet speziell der Deutschen wenig ausgeprägt. Solange, wie offenbar auch in China, ein gewisser Hedonismus gepflegt werden kann, hat die Masse kein Problem, denn politische Freiheit ist kein Wert in Deutschland und ( demnächst) im Westen insgesamt nur untergeordnet. Alimentation/Betreuung und Spass, Ablenkung, Zerstreuung auf unterem Niveau brauchen die letzten Menschen und dafuer ist ihnen kein Preis zu hoch. Das chinesische Modell, graduell unterschiedlich praktiziert, hierzulande totalitaerer, woanders etwas „freiheitlicher“ ist und wird das „Modell“ des Westens. Zu klaeren ist allerdings das Verhaeltnis zum Islam, in China bekanntlich entschieden, und seinen Herrschern und die Frage der Heterogenität, denn China verfolgt Einiges, aber keine selbstzerstoerenden Idiotien und ideologische Spinnereien. Wie Habeck und Konsorten als neue Machthaber hier agieren, bleibt spannend. „Lustig“ wird es nicht.

  17. Auch wenn die Chinesen uns davonziehen, bleibt uns immer noch das Gendersternchen.

      • Aber nur eingebildet…soll heißen nur unsere Staatsparteiknallköpfe sehen sich so und glauben daran…dann ist aber auch schon Schluß mit lustig….

  18. “Deutschland spielt bei diesen Überlegungen eine zentrale Rolle und wird als bevorzugter Partner behandelt.” … und wer nur etwas hinschaut, wie Merkel auf den offiziellen Bildern strahlt, der erkennt die Seelenverwandtschaft zu XI. Sie wird nicht aufgeben, mal sehen was vor der Bundestagswahl noch passiert.

  19. Die in der Tat naiven Blütenträume sind endgültig verloren, mit wirtschaftlicher Öffnung und Herausbildung eines Mittelstandes in China durch Marktwirtschaft, Börse und Kapitalismus würde sich dieses Land immer mehr in Richtung westlicher Vorstellungen von Liberalität und pluraler Demokratie entwickeln.Frau Merkel scheint ja bis vor Kurzem noch Anhänger dieser Denkrichtung gewesen zu sein.
    Wenn man historische Beispiele sucht für das , was sich in China vollzieht, stößt man auf den italienischen Faschismus des Benito Mussolini, autoritäres Regime im Inneren, mit Unterdrückung jeder Opposition, angestrebter wirtschaftlicher Autarkie und Expansion nach außen.
    Wie der Systemwettbewerb, westliche liberale Demokratien vers. autoritärer Kommfuzianismus als Mischprodukt von Kommunismus, Konfuzianismus, Staatsintervenismus versetzt mit marktwirtschaftlichen Elementen, letzlich ausgeht, werden die kommenden Jahre und wenigen Jahrzehnte erweisen.
    Ob es zu einer großen millitärischen Kraftprobe kommt, wie im letzten Jahrhundert zwischen den USA und Japan wird man sehen. Auszuschließen ist so ein Szenario keinesfalls.

  20. Für Habeck auch, wie er jüngst bei Precht zugab.

Einen Kommentar abschicken