Die Frankfurter CDU hat mit einer undemokratischen Tradition gebrochen. Wider Erwarten wurde nicht der Bundestagsabgeordnete Matthias Zimmer (59) wieder als Kandidat für den Bundestagswahlkreis Frankfurt-West nominiert. Er gehört der „Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft“ (CDA) an, also dem linken Flügel der Partei. Gewählt wurde statt Zimmer mit Axel Kaufmann (48) ein Vertreter des konservativen Flügels.
Das ist mehr als eine persönliche Niederlage für einen treuen Anhänger von Angela Merkel. Es ist auch ein Bruch mit autoritären Strukturen innerhalb der CDU, die TE kürzlich in einer Recherche am Beispiel Frankfurt beleuchtet hatte.
Seit den 70er Jahren existiert in Frankfurt eine „Übereinkunft“, dass die „Christlich-Demokratische Arbeiternehmerschaft“ (CDA) – der linke Flügel – und die „Mittelstands- und Wirtschaftsunion“ (MIT) – der rechte Flügel – sich die Vergabe der vorderen Listenplätze aufteilen. Das Duopol aus MIT und CDA galt auch jahrelang für die zwei Frankfurter Bundestagswahlkreise: Für Frankfurt-West wurde ein CDA-Mitglied, für Frankfurt-Ost ein MIT-Mitglied nominiert. Die Entscheidungsgewalt und Vergabe der Listenplätze liegt demnach hauptsächlich in den Händen von fünf Politikern: Stadtrat Jan Schneider, Bürgermeister Uwe Becker, Bundestagsabgeordneter Matthias Zimmer, Landtagspräsident und MIT-Vorsitzender Boris Rhein, dessen Stellvertreter Ralf-Norbert Bartelt.
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Der Bundestagsabgeordnete Matthias Zimmer, der auch CDA-Kreis- und Landesvorsitzender ist, wollte auch dieses Jahr als Bundestagskandidat für den Wahlkreis Frankfurt-West 182 nominiert werden. Es wäre das vierte Mal seit 2009 gewesen. Zimmer hat sich durch Ausfälle gegenüber Merkel-Kritikern bekannt gemacht und verteidigt Merkels Flüchtlingspolitik. 2017 warnte er in einem Grundsatzpapier vor einem „Rechtsruck“ in der CDU. In Frankfurt gilt er als „treuer Merkelianer“, der 2019 die Grünen-Ikone Claudia Roth in die Stadt einlud, mit der er vorher noch eine Südsee-Reise unternahm.
Doch diesmal traten gegen ihn Axel Kaufmann und Martin Heipertz (45) an, die beide im konservativen Flügel zu verordnen sind. Und der Volkswirt Axel Kaufmann machte das Rennen. Somit ist ein Vertreter des wirtschafts- und finanznahen CDU-Flügels nun als Kandidat für die Bundestagswahl im Wahlkreis Frankfurt-West nominiert, kein CDA-Politiker, wie es der „Übereinkunft“ entsprochen hätte.
Kaufmann sagte in seiner Rede deutlich vor allen Mitgliedern: „Ich bin kein Dschihadist.“ Damit spielte er auf den hessischen CDU-Generalsekretär Manfred Pentz an, der Merz-Anhänger als „Merz-Dschihadisten“ beleidigt hatte. Der Volkswirt, der für die Bankengruppe KfW arbeitet, positionierte sich damit eindeutig gegen die Merkelparteilinie. Kaufmann sagte aber in seiner Rede, dass er sich als Merz-Unterstützer hinter den Kurs des Vorsitzenden Armin Laschet (CDU) stellen wird und rief damit zur Einheit auf.
Stimmungsmache gegen Bewerber
Martin Heipertz erhielt in der Stichwahl gegen Kaufmann nur 12 Stimmen von 90 anwesenden Delegierten. Abgesehen davon, dass Heipertz noch relativ unbekannt ist, könnte dazu auch beigetragen habe, dass der Kreisvorstand ihm mit Verweis auf „Datenschutz“ die Nennung der Delegierten verweigert hatte, so dass er bei ihnen nicht für sich werben konnte. Der noch amtierende Bundestagsabgeordnete Matthias Zimmer kennt jedoch im Gegensatz zu Heipertz die Delegierten und konnte für sich werben, da er im Kreisvorstand sitzt und über Mitarbeiter in der Kreisgeschäftsstelle verfügt. Als Amtsinhaber konnte er also Briefe an CDU-Mitglieder im Wahlkreis versenden. Das brachte ihm zwar letztendlich keinen Erfolg, aber eine Chancengleichheit in diesem Wettbewerb war trotzdem nicht gegeben.
Das Schweigen der Merkel-CDU
„Da Herr Dr. Heipertz bereits angedeutet hat, dass es ein juristisches Nachspiel haben könnte, wenn seine E-Mail nicht noch nachträglich versandt würde, leiten wir sie Ihnen heute weiter. Die Kandidaten Prof. Dr. Matthias Zimmer und Axel Kaufmann bleiben bei der im Vorfeld vereinbarten Regelung und verzichten auf ein solches zusätzliches Schreiben.“
Dass Heipertz durch diesen Kommentar der Kreisgeschäftsstelle, inbegriffen Stadtrat und Kreisvorsitzender Jan Schneider, in negativem Licht erschien, ist offensichtlich. Außerdem erfuhr TE aus CDU-Kreisen, dass Heipertz nur auf rechtliche Risiken angesichts der Geheimhaltung der Delegierten und fehlenden Chancengleichheit aufmerksam gemacht habe. Auch hier stellt sich die Frage, ob gegen den konservativen Politiker Heipertz Stimmung gemacht wird, weil er eine kritische Stimme in der Partei ist und nicht einer vorgegebenen Linie folgt.
Schon zuvor erwarteten mehrere von TE befragte CDU-Mitglieder, dass Heipertz aufgrund seiner politischen Meinung ausgebremst werde. Denn in den letzten Jahren wurde er beispielsweise bei einer Partei-Veranstaltung gebeten zu gehen. Als er als Sprecher für die Jahresversammlung der Frankfurter Schüler-Union 2020 in die Kreisgeschäftsstelle eingeladen war, wurden plötzlich die Räumlichkeiten gestrichen.
CDA-Mann Matthias Zimmer war sich seines Sieges offenbar sicher – angesichts der alten „Übereinkunft“ von MIT und CDA. Denn sein Wahlkreisleiter hatte vor der Entscheidung der Delegierten bereits die Stadtbezirksverbände gebeten, ihm mitzuteilen, wie viele Plakate für den Bundestagswahlkampf benötigt werden. In der Fragerunde am Samstag kritisierten aber einige Mitglieder Zimmer und sprachen sich für einen Rechtsschwenk der Partei aus.
Recherche von Tichys Einblick als „Parteischädigung“ dargestellt
Im anderen Frankfurter Wahlkreis (Ost 183) war als einzige Bewerberin Bettina Wiesmann aufgestellt. Sie sagte vor allen anwesenden CDU-Mitgliedern und der Presse in ihrer Vorstellungsrede: „Der Artikel in Tichys Einblick betreibt Parteischädigung aus den eigenen Reihen.“ Dafür gab es keinen Applaus und sie wurde mit nur 69 Ja- und 20 Nein-Stimmen nominiert.
Bettina Wiesmann offenbarte mit dieser Aussage die innere Verfassung der CDU: Es darf keine Kritik innerhalb der Partei aufflammen sowie keine Kritik nach außen dringen. Die Mitglieder, die mit TE über ihre ernsten Sorgen und Ängste sprachen, werden als „parteischädigend“ gebrandmarkt. Indirekt hielt sie damit an der traditionellen Parole der „Geschlossenheit“ der CDU fest, die immer gepredigt wird, wenn die Partei besonders auseinander zu driften droht. Doch wie lange kann eine tatsächlich stark gespaltene Partei das aushalten?
Gesucht: die innerparteiliche Demokratie der CDU
Auffällig ist auch, dass einen Tag vorher die gesamte Presse von den beiden Wahlkreisdelegiertenversammlungen zunächst ausgeschlossen werden sollte. Angeblich könnten wegen der Hygieneregeln in Pandemie-Zeiten nur Delegierte und keine Medien-Vertreter teilnehmen. Wollte die CDU Kreisgeschäftsstelle wegen der TE-Recherche, die in Frankfurt großes Aufsehen erregt hatte, Journalisten außen vor halten? Das hätte also bedeutet, dass die Reaktion auf demokratische Missstände deren Verschärfung gewesen wäre. Gegen Abend änderte sich plötzlich die Regelung: Die Presse durfte schließlich teilnehmen. Wäre die CDU Frankfurt hier nicht zurückgerudert, dann hätte sie es der AfD gleichgetan. Denn die AfD schließt seit 2016 des Öfteren auf ihren Parteitagen die Presse aus – was tatsächlich sogar rechtlich erlaubt ist, solange alle und nicht einzelne Medienvertreter ausgeschlossen sind.
Wer noch nicht begriffen hat, das die ehem. FDJ-Sekretärin die Kultur der CDU zerstört hat?
Sozialisierung mit der Alternativlosigkeit existiert nur im Sozialismus oder anderen Diktaturen?
„…positionierte sich damit eindeutig gegen die Merkelparteilinie. Kaufmann sagte aber in seiner Rede, dass er sich als Merz-Unterstützer hinter den Kurs des Vorsitzenden Armin Laschet (CDU) stellen wird“
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Also positioniert er sich damit doch eindeutig auf Merkellinie. Ein konservativer Hoffnungsträger gegen die grün-schwarze Versumpfung scheint Herr Kaufmann im Gegensatz zum nach Kräften von den Partei“freunden“ sabotierten Herrn Dr. Heipertz, wohl nicht zu sein.
Ich bin auch nah an der CDU, aber eher an deren Gurgel wegen Betrug. Als ewiger CSU-Wähler sehe ich mich von dieser sitzen gelassen.
Wie soll eine Koalition mit den Pseudorechten zustande kommen, wenn diese die AfD ständig in die Nähe von Nazis rücken? Wie sollen unsere glorreichen Wähler damit zurecht kommen. Bei manchen reicht offenbar bereits die Frisur eines Menschen, um diesen absolut abzulehnen. Unfaßbar.
Parteisumpf! Überall! Demokratie, politische Mitbestimmung, die Möglichkeit durch politisches Engagement etwas zu bewegen – alles unmöglich! Man muss ideologisch auf Kurs, im Sumpf vernetzt und mit dickem Geldbeutel bestückt sein – sonst geht da nichts…. Politik ist weder frei, noch unabhängig und schon gar nicht frei zugänglich. Daran krankt es aber in der ganzen Welt… Und geht man zur AfD – der Partei, die aus normalen Leuten besteht – ist man Nazi, wird vom Verfassungsschutz beobachtet und gesellschaftlich geächtet. Schöne „freie“ Welt, in der wir da leben….
Wozu die Aufregung? Das kann man doch rückgängig machen.
CDU, die sind doch wie die alte SED. Verfilzt, innerlich verottet. Ein undemokratischer Klüngelhaufen wo es nur noch um Posten geht.
ein kleines Hoffnungszeichen in der CDU
Zitat: „Kaufmann sagte aber in seiner Rede, dass er sich als Merz-Unterstützer hinter den Kurs des Vorsitzenden Armin Laschet (CDU) stellen wird“
Und schon ist es wieder aus mit der Hoffnung.
Schon erstaunlich wie sehr sich eine einst liberal-konservative Partei in nur einem Vierteljahrhundert verändern kann. Das Chamäleon Merkel hat die bürgerliche Politikerin viele Jahre lang nur geschauspielert. Bis ihre Macht so gefestigt war, dass sie es nicht mehr nötig hatte. In Herzen war sie wohl schon immer Grün-rot.
Und während der Einfluss des linken Parteiflügels der CDU, ich nenne ihn mal „christlich-sozial“, zu Helmut Kohls Zeiten hauptsächlich aus der Person Norbert Blüms bestand, so scheint er unter Merkel die Partei fest in den Griff bekommen zu haben. Dabei bildeten der liberale Flügel und vor allem der konservative Flügel in der CDU schon immer die große Mehrheit.
Also gibt es dort faktisch heute die Herschafft der Wenigen über die Vielen, also eine „Kaderpartei neuen Typs“, wie es auf TE bereits treffend so bezeichnet wurde.
Das Beispiel Frankfurt müsste Schule machen in anderen Parteikreisen.
Wenn die CDU zu ihrer alte Verfasstheit zurückkehren will braucht es eine Reform von der Basis her. Über die Parteispitze geht es nicht, haben die Merkelianer diese doch gut ihm Griff, wie die letzten beiden Parteivorsitzendenwahlen deutlich gezeigt haben.
Genosse Walter Ulbricht gab sich wenigstens noch Mühe: „Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ Bei der CDU ist dies offensichtlich nicht einmal mehr nötig.
Da ist der saudische Weg mit der Ernennung einer unverbindlich beratenden Kammer als Parlamentsersatz ehrlicher. Und wie in Deutschland schert der König lediglich die Stammesführer um sich und entscheidet dann selbst.
Verlängerter Lockdown bei gleichzeitigem Impfstoffmangel und Zerstörung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so dass Konzerne bereits Zehntausende entlassen, zusammen mit illegaler Hartz4migration, dass muss man erst einmal hinkriegen.Geballte Inkompetenz, geistige Umnachtung, Rache?
Die internen Grabenkämpfe interessieren mich nicht. Die CDU muss sich komplett offenbaren, niederknien und demütig um Vergebung ihrer Taten bitten. Und ich werde sie trotzdem niemals wieder wählen, höchstens als Koalitionspartner unter strenger Führung akzeptieren.
Genau, es gab ja auch in der SED einen „konservativen Flügel“ – was der gebracht hat wissen alle – nichts. Auch bei den Grünen gibt es den – Realos genannt – was bringt das alles, wenn man im Kern aus Parteien, Posten und Institutionen über Jahre alles wirklich Andersdenkende weggebissen und entsorgt hat? Wie „konservativ“ kann der verbliebene Rest bisher Schweigender schon sein?
Da noch Unterschiede auszumachen kann gar nicht gelingen. Das größte Märchen, das Merkel angeblich eine CDU Frau ist, mögen noch viele glauben, um beim Sprech zu leiben – Realos wissen, das gezüchtete Vollkommunisten und DDR Eliten wie Merkel das Doppelagentenspiel von der Picke auf gelernt haben.
Der Kaiser ist nackt und er trägt rot, das ist die ganze Wahrheit.
Eine CDU/CSU der 60er 70er 80er und 90er Jahre hätte gegen den tatsächlichen Parteischädiger Merkel längst ein Ausschlußverfahren eröffnet – zu Recht!
Was an dieser CDU ist denn christlich,demokratisch oder wirtschaftsfreundlich?
Die, die die derzeitigen roten und grünen Ideologien in die Wirtschaft tragen und Deutschland auf sämtlichen Ebenen von den Spitzenplätzen im Weltrang herab ins Nirvana irgendwo zwischen Simbawe und Nicaragua stoßen?
Diesen Vorgang haben die sozialistischen Chefstrategen gut schleichend ablaufen lassen, so daß die heutige bildungsferne Hüpfjugend gar nicht mehr wissen kann, welch wirklich blühenden Landschaften den Westdeutschen in ihren Erstjahrzehnten zur Verfügung standen – da blieb vom Lohn neben Urlauben überall in der Welt und günstigen Lebenshaltungskosten so viel übrig, das sie die halbe DDR über Carepakete noch mitversorgen konnten. Die Bevölkerung wohlgemerkt, nicht der gutmenschelnde Staat der schlechte Bilder vermeiden will damit er wieder gewählt wird.
Diese Bevölkerung verdient was sie auslöste indem sie diesen Wahnsinn immer wieder wählt.
Solange aber die Roten an der Macht erst die Roten in den Medien fragen müssen, welche Politik sie machen sollen, damit sie von den roten Medien gelobt werden und alles andere diffamiert wird, kann man von einer Demokratie nicht sprechen.
In allen anderen Teilen der Wirtschaft würde man angesichts der Medienmacht der SPD und der LInken und der Grünen von geheimen Absprachen, Kartells und Marktverzerrung sprechen, denn anderes als rote und grüne Fantasien wird ja gar nicht mehr abgebildet sondern sofort zerriseen, diffamiert und gehetzt was das Framing so hergibt.
Gottschalk bestes Beispiel, statt das dessen berechtigte Kritik sachlich präsentiert wird, wird er sofort übergreifend als Stänker tituliert, er keilt aus, Rüpel und was da nicht alles herbei geredet wird – um zu canceln!
Wer die Wahrheit sagt braucht ein schnelles Pferd – in einer Demokratie nicht! Wenn das also wieder so ist weiß man was man hat und nicht was drauf steht!
Der „konservative Flügel“ im Blockparteiengebilde der DDR nannte sich übrigens CDU. Prominentestes Mitglied aus der heutigen Sicht war eine gewisse Angela Dorothea Merkel. Die Ost-CDU hat mit der heutigen CDU extrem viel mehr Ähnlichkeiten als mit der West-CDU der 80er oder auch der 90er Jahre.
Undemokratische, autokratische und korrupte Parteien gehören in einem freiheitlichen, demokratischen Rechtsstaat abgeschafft und verboten, wenn Deutschland ein solches wäre.
Sinnbildlich wie weit es mit der CDU gekommen ist. Eine ganz normale Wahl ist schon als Erfolgsgeschichte einzustufen. Hah! So sieht´s aus nach gefühlten 50 Jahren Merkel.
Es spielt bei dieser Partei keine Rolle mehr, ob es sich nun um den linken oder rechten Flügel handelt, genausogut kann man auch gleich SPD oder Grün wählen, das Endergebnis wird identisch sein. Aber auch FDP oder Linke machen da keinen wesentlichen Unterschied. Das Parteiensystem ist an einem Punkt angelangt, welcher tatsächlich einen »Reset« erfordert, allerdings nicht so, wie diesen sich deren Protagonisten vorgestellt haben.
„…ein Vertreter des konservativen Flügels.“
Hmm, was hat man sich wohl unter einem konservativen Flügel in einer Partei vorzustellen, die seit Jahren die Linksverschiebung und Abschaffung der alten ehemals erfolgreichen Bundesrepublik betreibt?
Tut mir leid, aber das ist alles nur Wortklauberei und wer glaubt, daß es eine wirkliche Abkehr vom Merkelkurs in dieser Partei in absehbarer Zeit noch geben wird, ist und bleibt bestenfalls ein Träumer!
„Die Recherche von TE hatte diese „Übereinkunft“ öffentlich gemacht und damit am Beispiel Frankfurt/Main gezeigt, wie sich innerhalb der CDU ein System der Angst etabliert hat, das zur weitgehenden Entmachtung der Parteibasis der CDU geführt hat.“
Das mag sicher auch ein System der Angst sein, aber es ist vor allem ein völlig undemokratisches und korruptes System.
Matthias Zimmer feixte vor fünf, sechs Jahren auf Facebook auch immer über Bosbach, weil der in Talkshows noch ab und zu die konservative Fahne hochhielt: „Er steht nur einer Minderheit vor, zwar einer lautstarken, aber eben nur einer Minderheit. Wahlen aber werden durch Mehrheiten entschieden“. Niemand muss diesem Opportunisten und Postenjäger Zimmer eine Träne nachweinen. Je weniger Zimmers im Politikbetrieb, desto besser für Deutschland.
Ich weiß nicht, welche bemerkenswerten Beiträge zum Wohl des deutschen Volkes oder zumindest seines Wahlbezirkes der Herr Abgeordnete Dr. Zimmer im deutschen Bundestag im Laufe seiner mehr als 10 jährigen Tätigkeit dort geliefert hat, aber wenn man sich seine Rede bei der Vorstellung des Schlussberichts einer Enquete Kommission im Jahr 2013 , hier
http://dipbt.bundestag.de/doc/btp/17/17243.pdf#page=117
ansieht, ist es wirklich Schade um die Diäten , die er während dieser Zeit einkassiert hat. Und man schaue sich in dem Protokoll mal an, wer auf diesen, für den normalen Bürger unverdaulichen Erguss von ihm applaudierte: SPD, Linke, Grüne geschlossen, aber fast kein CDU ler. Auf jeden Fall scheint der Herr Dr. Zimmer sogar seiner Vorsitzenden um einige Jahre mit dem Links- Schwenk zuvor gekommen zu sein.
Als ich 1975 in die Frankfurter Junge Union eintrat, wurde ich schnell darüber aufgeklärt, dass der Kampf gegen die Linken im Mittelpunkt steht. Mir wurde nicht sofort klar, dass damit nicht etwa der Frankfurter ASTA , die Jusos, oder SPD-Hessen-Süd gemeint war. Sondern Frankfurt-West CDU/JU. Ich war folglich bei den „Rechten“ gelandet. (Was immer das heißen mag…). Nun, beide Seiten verfolgten, jede für sich , ihre politischen Ziele. Es funktionierte irgendwie, denn es gab zu dieser Zeit einen starken liberalen Konsens, was das Besondere bei der Dregger-CDU war. Ohne Dregger hätte die hess. CDU keinen Aufstieg geschafft. Er war also die integrierende Klammer. Darunter, im Verborgenen, hatte die Lagerspaltung etwas sektiererisches. Dass diese Lagerbildung bis jetzt (!) wirkmächtig ist, hätte ich mir damals nicht vorstellen können, dass das von „Tichy“ eimal aufgegriffen werden würde, auch nicht. Man kann nur hoffen, dass von der Frankfurter CDU ein neuer liberaler Impuls ausgeht. Wenn nicht von dort, von woher sonst. 1982 reichte es leider nicht. Helmut Kohl nahm die Stimmen aus Hessen gerne – er brauchte sie dringend. Aber in der Kohl-Ära bewegte sich die CDU schon hin zu einer Funktionärspartei. Unter Merkel dann zum Vollbild einer Kaderpartei, in der es von großem Vorteil ist, keine eigene Meinung zu haben, da immer die von oben vorgegebene Linie einzuhalten ist.
Wir können nur dankbar sein für den Kommentar von Tichys Einblick über die CDU von Frankfurt – mit ihrer demokratie-feindlichen Seilschaft! Egoistisches streben nach Macht und das Raffgier nach dem Geld der Steuerzahler macht sie bereit – für die Merkel-Diktatur die Deutsche Bevölkerung zu verraten!
Ich kenne das so aus einer undemokratischen Partei, dass die Mitglieder die Liste durch Wahl zusammenstellen. Und jeder kann kandidieren.
Genau wegen solchen Eigenschaften ist jene Partei so gefährlich, und dem Merkel-Regime ein Dorn im Auge. Was soll als Nächstes kommen? Volksentscheide? Direkte Wahlen? Stärkung der Rechte von Städten, Ländern und Kommunen? Wo soll denn das hinführen? Dann bräuchte man ja keine Funktionäre und Berater mehr, die aus Steuergeldern fürstlich bezahlt werden! Was sollen denn die armen Parteikader dann machen? Die fetten Dienstwagen, Champagnerempfänge und Fernreisen zahlen sich nicht von alleine!
Jede inhaltliche Auseinandersetzung innerhalb der CDU kann dieser Partei nur gut tun. Natürlich ist das nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein, aber muss sich klar machen, wohin diese Partei inzwischen abgedriftet ist. Da ist selbst die Rückkehr von 5 % der alten CDU aus den 80ern schon ein Fortschritt. Deswegen würde ich die Truppe als Hesse noch nicht wählen, aber andere werden hoffentlich beobachten, was da passiert.
Die Partei-(Kader)-Zöglinge und Merkelhöflinge des schwarzen Establishments werden das unter „Betriebsunfall“ verbuchen; er wird weich fallen.
Das Ende der Ära von Volks-Tyrannen:
Entnazifizierung, Entstalinisierung, Entmaoisierung, Entmerkelisierung.
Ich sehe trotzdem keinen Grund, dass man diese Partei noch wählt.
Sicher nicht mit der Zweitstimme, aber die Erststimme wäre bei mir drin, wenn in meinem Wahlkreis der „richtige“ Kandidat aufgestellt wurde.Sprich: Er oder Sie müssten eindeutig als Liberaler oder Konservativer identifizierbar sein.
Steter Tropfen höhlt das Merkelsystem – weiter so
„Kaufmann sagte aber in seiner Rede, dass er sich als Merz-Unterstützer hinter den Kurs des Vorsitzenden Armin Laschet (CDU) stellen wird und rief damit zur Einheit auf.“ Kaufmann hofft offenbar, daß Laschet auf die Mitte-Rechts Basis zugeht und deren Wunsch nach einem Kurswechsel berücksichtigt. Da hofft er vergebens. Laschet ist die männliche Version von Merkel, er unterstützt Merkel in nahezu allen Punkten, von der Massenmigration 2015 über Ehe für alle bis zum ideologischen Klimaschutz. Leider haben das viele an der CDU-Basis noch nicht begriffen. Spätestens wenn demnächst die GrüKo unter Laschet oder Söder kommt, muß die Basis Tacheles reden und endlich handeln und sich nicht länger mit lauwarmen Worten der linken Parteiführung abspeisen lassen.
Gedacht? Gewusst!
Überall knirscht es, die Merkelanhänger wenden sich ab und lassen das Schlachtschiff schon bald allein im Regen stehen, schließlich muss man mit den neuen Wölfen heulen, um die Tröge nicht zu gefährden. Merkel und Seehofer gehen bald, also alles auf die beiden abladen und dann wie ein gereinigter Phoenix aus der Asche der Sünden aufsteigen. So denken sich das bestimmt einige der CDU-ler und der Merkellecker. Man kann nur hoffen, dass der normale deutsche Bürger endlich begreift, um was er gebracht wurde, was ihm angetan wurde und wie es in unserem Deutschland wirklich aussieht. Nach der Wahl und einer entsprechenden Wahl, gehören die echten Zahlen auf den Tisch und nicht mehr diese politisch geradegebogenen Werte der Merkelclique. Das wird viele gute Deutsche aus dem Merkelhimmel holen, was nicht ganz unwichtig ist, damit so etwas nie wieder passiert. Ein Denkmal der Schande sollte in Berlin errichtet werden; eine Merkel-Statur mit Schlinge um den Hals, als ewiges Mahnmal, für all die, die es noch einmal wagen sollten, den Diktator zu spielen.
Merkel hat historisches geleistet: Sie hat in knapp 20 Jahren in Führungspositionen das gesamte Polster zerstört, welches die Nachkriegsgeneration über Jahrzehnte aufgebaut hatte. Mal schauen, was überhaupt noch zu retten ist. Trauriger Anblick.
Na, diese Wahl ist aber unverzeihlich und muß sofort rückgängig gemacht werden. Antifa, bitte übernehmen.
Das selbstverschuldete Dilemma der CDU:
„Kaufmann sagte aber in seiner Rede, dass er sich als Merz-Unterstützer hinter den Kurs des Vorsitzenden Armin Laschet (CDU) stellen wird und rief damit zur Einheit auf.“
Zur Einheit aufrufen ist ja sehr löblich. Wenn man sich allerdings als Merz-Anhänger hinter den Kurs von letztlich Frau Merkel stellen wird……dann glaubt man eben keinem „konservativen“ CDUler mehr.
Soll man sich nunmehr freuen, dass jetzt ein vermeintlich Konservativer den Merkelkurs in Frankfurt fährt, anstatt eines Merkelianers????
Die CDU kapiert es einfach nicht.
Eben. Der eigentliche Konservative (Heipertz) wurde ausgebremst und ein zum Merkel-Kurs übergelaufener ehem. Merz-Anhänger – oder besser Konformist -wurde dafür belohnt. Er hat es ja fast schon offen zugegeben mit seiner Laschet voraus Botschaft und dazu für alle nochmal zum Mitschreiben: „Ich bin kein Dschihadist.“ = kein Merz-Anhänger mehr. Sendet eine schöne Botschaft an alle verbliebenen Konservativen in der Union. Seine Ideale verraten (Kaufmann) lohnt sich. Dazu stehen (Heipertz) nicht. Zimmer ist nur das Bauernopfer aufgrund der schlechten Presse. Das zeigt, dass die Union auch treue Mitläufer fallenlässt, wenn es „der Sache“ dient. Und damit schickt die Frankfurter Union jetzt vorauss. wieder zwei treue Merkel-Anhänger (zumindest solange sie davon profitieren, sind sie es) nach Berlin.
Zimmer ist sicher so einiges, sicher jedoch kein Opfer. Gut, dass der weg ist.
Man muss allerdings hinzufügen, dass Heipertz, dessen Wahlkampf in der Tat von Oben ausgebremst wurde, nach seiner Niederlage im ersten Wahlgang die Delegierten zur Wahl von Kaufmann aufgerufen hatte – was ihm eine Rüge von Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler einbrachte, der die Sitzung leitete.
Nachzulesen in der FAZ.
Traurig, dass die Mitglieder nicht dem eigenen Gewissen (wie gesetzlich festgelegt), sondern der PARTEI verpflichtet sein sollen- die ehem. „DDR“ läßt grüßen!
Wie nennt man diese Regierungsform? Demokratie?
Und was sind jetzt genau die „Werte“, die es gilt gegen Rächts zu verteidigen?
Wahlmanipulation gehört zum Handwerk derPolitik. Wie kommen sonst Macron, UvdL, oder Biden ins Amt? Und in Thüringen regiert ein Erzkommunist!
…..“„Entweder politische Gefolgschaft oder du wirst nichts mehr.““….diese, lediglich Unterwürfigkeit fordernde Verhaltensweisen in Parteien ist der Grund warum sich kaum noch Leute mit Rückgrat für den Politikbetrieb oder Eintritt in Parteien interessieren. Dieses „Angepasstseinmüssen“ um jeden Preis führt zwangsläufig dazu dass nur noch Ja-Sager auf der Parteikarriereleiter nach oben kommen.
Gut recherchiert und berichtet. Die FAZ sieht das Ergebnis natürlich anders und barmt „Mit Zimmer geht dazu eine Stimme verloren, die immer wieder vor einem Abdriften von Mitgliedern in rechtspopulistische Gefilde gewarnt hat. Die Gefahr ist real: Am Samstag meldete sich ein Delegierter zu Wort, der in seiner Abrechnung mit seiner Partei ernsthaft von „gleichgeschalteten Staatsmedien“ sprach.
Keiner der 125 anderen Delegierten widersprach. Keiner widersprach auch dem Geraune von der „Basis“, die angeblich alles anders wolle als die Führung. Kurze Erinnerung: Nur fünf Stimmen mehr, und Zimmer hätte im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit geholt.“
Kurze Erinnerung: die große Mehrheit der Basis wollte Merz, die von Posten und Mandaten abhängige Mehrheit der Delegierten hat das verhindert.