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"Netzwerk Wissenschaftsfreiheit"

Für die Freiheit der Wissenschaften muss in Merkels Deutschland wieder gekämpft werden!

04.02.2021

| Lesedauer: 8 Minuten
Bedroht wird die Freiheit der Wissenschaften auf der institutionellen, der medialen und der inneruniversitären Ebene, politisch gewollt, aus Zaghaftigkeit, Desinteresse, Opportunismus oder Feigheit zugelassen.

Die schlechte Nachricht lautet, dass für die Freiheit der Wissenschaft in Deutschland inzwischen wieder gekämpft werden muss, die gute, dass renommierte Wissenschaftler sich zu einem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit zusammengefunden haben, das „sich für ein freiheitliches Wissenschaftsklima“ einsetzt. Darunter verstehen die Mitglieder des Netzwerkes „eine plurale von Sachargumenten und gegenseitigem Respekt geprägte Debattenkultur und ein institutionelles Umfeld, in dem niemand aus Furcht vor sozialen und beruflichen Kosten Forschungsfragen und Debattenbeiträge meidet.“ Das Ziel des Netzwerkes besteht darin, „die Voraussetzungen freiheitlicher Forschung und Lehre an den Hochschulen zu verteidigen und zu stärken.“ Zu den Aktivitäten des Netzwerkes zählen öffentliche Veranstaltungen, die „die Bedeutung der Forschungs- und Lehrfreiheit“ herausstellen, die „Gefährdungen der gelebten Wissenschaftsfreiheit“ analysieren, „Fälle ihrer Einschränkung“ offenlegen und „Gegenstrategien“ entwickeln. Die Sprecherin des Netzwerkes ist die Historikern Sandra Kostner.

TE DOKUMENTIERT DEN TEXT DES AUFRUFS
Autoren und Wissenschaftler appellieren: Stoppt die Cancel Culture, befreit die öffentliche Debatte
Bedroht wird die Freiheit der Wissenschaft auf der institutionellen, der medialen und der inneruniversitären Ebene, politisch gewollt, aus Zaghaftigkeit, Desinteresse, Opportunismus oder Feigheit zugelassen.

An den Universitäten entsteht zunehmend ein Klima der Einschüchterung, zuweilen durch Langzeitstudenten als Aktivisten erzeugt, deren Studienfach seit Jahr und Tag Asta oder Stupa heißt, und die zuweilen der SPD, den Jusos, den Grünen oder den Linken angehören oder nahestehen. Das gelingt, weil nur wenige Studenten von ihrem Recht Gebrauch machen, „ihre“ Vertreter zu wählen. An der Universität Frankfurt ergab eine Befragung von knapp eintausend Studenten – zum großen Teil aus dem linken Spektrum -, dass viele Studenten nicht mehr mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden wünschen und ein Drittel der Befragten es ablehnen, Redner mit anderen Meinungen zu Fragen des Islams, der Zuwanderung oder der Genderpolitik überhaupt an der Hochschule zu dulden. Über ein Drittel der Befragten verlangen, dass Lehrenden die Lehrbefugnisse verweigert werden, wenn sie eine abweichende wissenschaftliche Meinung vertreten und sprechen sich dafür aus, dass Bücher aus der Bibliothek entfernt werden. Erschreckend ist es, wenn ein Drittel der Befragten angibt, ihre Meinung zurückzuhalten oder nur mit Unbehagen zu äußern. Die „Frankfurter Allgemeine“ berichtete am 25. Januar 2019: „Am Dienstagnachmittag hatten vermummte Mitglieder der linksradikalen ,Antifa‘ einen Hörsaal gestürmt und Flugblätter verteilt. Ziel der Aktion war es, eine Studentin zu ,outen‘, die sich in rechtsextremen Kreisen bewegen soll.“ Aktionen der Einschüchterung zeigen Erfolg bei Studenten und Universitätslehrern.

FOUCAULT UND CO
Identitätspolitik, Sprachpolizei und Meinungsterror – ist die postmoderne Theorie schuld?
Die beschämenden Bilder, als der Hochschullehrer Bernd Lucke an der Wiederaufnahme seiner Vorlesungen zur Volkswirtschaftslehre gehindert wurde, erinnern an Zeiten deutscher Diktatur. Kunststudenten in Dresden wollten mit der Besetzung der Bibliothek erzwingen, dass die Leiterin der Bibliothek entweder ihren Job verliert oder sich von ihrem kommunalpolitischen Engagement distanziert, das darin bestand, dass sie zur Kommunalwahl als Parteilose auf der Liste der AfD angetreten war. Eine Studentenvertreterin verlangte sogar im Deutschlandfunk, die Bibliothekarin müsse „sich in einer schriftlichen Stellungnahme dazu … äußern, wie sie ihr politisches Engagement mit ihrer Arbeit in Verbindung bringe oder eben nicht.“

Eine Künstlergruppe, der Kunststudenten angehören, bewarfen Goethes Gartenhäuschen mit Klopapierrollen, weil sie darauf aufmerksam machen wollten, dass Goethe in dem Gedicht „Das Heidenröslein“ „eine brutale Vergewaltigung in lieblichem Trällerton” „verharmlost”. Und diese “brutale Vergewaltigung “heute immer noch unhinterfragter Unterichtsstoff” wäre, den „Kinder … auswendig lernen” müssten. „Wir fordern, dieses Gedicht aus den Schulen zu verbannen, beziehungsweise wenn darüber gesprochen wird, es als das zu markieren was es ist: humoristische Vergewaltigungslyrik von einem lüsternen Dichtergreis. Wir sagen: Fuck you, Goethe!” An der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin wurde ein harmloses Gedicht von Eugen Gommringer übermalt, weil ein paar Studenten es in ihrer Langeweile und ihrer germanistischen Unbedarftheit für sexistisch hielten – und die Hochschulleitung knickte ein.

»CANCEL CULTURE« - TEIL 1 / 2
Rauswürfe und Rücktritte können jeden treffen
In den Geisteswissenschaften, die immer stärker zu Tummelplätzen von Ideologen werden, versucht man auch durch aktive Berufungspolitik eine Art berufliches De-Plattforming für Wissenschaftler zu etablieren, die statt diverser Ideologien von Gender über Postkolonialismus bis Dekonstruktivismus ihrer Wissenschaft verpflichtet sind. So schrieb die Universität Münster eine Stelle für die „W3-Professur Humangeographie mit Schwerpunkt Wirtschaftsgeographie und Globalisierungsforschung“ aus, für die nur Bewerber in Frage kämen, die „neomarxistische Ansätze, postkoloniale Ansätze, feministische Ansätze, New Materialism oder Assemblage-Ansätze“ vertreten würden. Vielleicht benennt sich die traditionsreiche Westfälische Wilhelms-Universität in Karl-Marx-Universität um – der Name ist durch die Friedliche Revolution in Ostdeutschland glücklicherweise frei geworden.

Für die zur „Diversität“ an der FU Berlin „forschende“ Chan de Avila steht deshalb auch die Frage im Mittelpunkt: „Wer lehrt an Universitäten?“ Dass es hierbei nicht um Wissenschaft geht, sondern um das Ersetzen von Wissenschaft durch Ideologie, hat Chan de Avila eingestanden: „Es gibt vor allem in Deutschland noch immer diese Idee, Wissenschaft sei objektiv und neutral.“ Genauer kann man es nicht sagen, denn gerade das Kriterium der Objektivität unterscheidet nun mal die Wissenschaft von der Ideologie. Dort, wo Wissenschaft parteilich zu sein hatte, wurde gern der Vorwurf des „Objektivismus“, wie in den fünfziger Jahren in der DDR als schlimme ideologische Verfehlung, erhoben, was berufliche Konsequenzen nach sich zog. Die Studentin Naledi Mmoledi „nennt Ansätze, um Universitäten als weiße Räume zu dekonstruieren und zu öffnen: die Beschäftigung von schwarzen Dozierenden, ein Überdenken von Lehrplänen unter Berücksichtigung dekolonialer Theorien, Gelder, um schwarze Berater*innen einzustellen.“ Es geht also um Geld und um Posten und um positive Diskriminierung. Wer weiß ist, hat in Mmoledis neuer Wissenschaft keinen Platz mehr. Chan de Avila moniert: „Wonach gar nicht erst gefragt wird, ist alles, was mit Ethnizität oder Hautfarbe zusammenhängt.“ Ausgerechnet in Deutschland sollten wir aus bösem Grund eben nicht mehr nach Ethnizität und Hautfarbe fragen.

 AMERIKANISCHE UNIVERSITäTEN
Wokeness in Princeton: Extra-Urlaub für die einen, Reinheitstests für die anderen
An den Universitäten in den USA lässt sich beobachten, was an den deutschen Universitäten Einzug hält. In Yale werden in Kunstgeschichte nur noch Kurse angeboten, die Fragen des Geschlechts im Sinne des Genderismus, der sozialen Zugehörigkeit und der „Rasse“ („question of gender, class and race“) in den Mittelpunkt stellen oder sich mit dem Klimawandel beschäftigen. An der Universität in Claremont empfahl die Leiterin des Department of Religion der gleichen Universität den Studenten, keine Zeit mit der Philosophie und Theologie der toten weißen Männer Europas zu verschwenden. In der Ausschreibung für den Lehrstuhl der Religionsphilosophie wurde festgelegt, dass sich nur eine „person of Color“ bewerben darf. Da sich kein Religionsphilosoph of Color fand, wurde eine person of Color eingestellt, die sich mit Afrikastudien beschäftigt hatte.

In dem Aufsatz „Komplexität entfalten durch Veränderungsmanagement in einer Universität:
Das Dortmunder Pro l für inklusionsorientierte Lehrerinnen- und
Lehrerbildung (DoPro L)“ entwickeln Liudvika Leišytė, Bianca Schumacher und Barbara Welzel den Masterplan für die Abschaffung der akademischen Freiheit, der Freiheit in Lehre und Forschung. Weil Professoren ihr Fach weiter gegen alle ideologischen Zumutungen verteidigen, stellen die Autorinnen fest, dass „die Einschätzungen darüber, was gelingende Lehre und erfolgreiches Lernen ausmacht, differieren.“ Und zwar, man lese und staune, zwischen den Wissenschaftlern auf der einen „und der Verwaltung sowie dem Management in Dekanaten und Rektoraten/Präsidien“ auf der anderen Seite. Nicht die Wissenschaftler sollen über Form und Inhalt von Lehre und Forschung entscheiden, sondern die Verwaltung. Die Gender- oder Gleichstellungsbeauftragte, die Pressstelle oder das Facility- oder Diversitätsmanagement entscheiden dann über Form und Inhalt der Lehre und Forschung in der Literaturwissenschaft oder in der Mathematik.

16000 UNTERSCHRIFTEN FüR DIE MEINUNGSFREIHEIT
Nicht nur der Staat kann die Meinungsfreiheit gefährden
Die Autorinnen beklagen „unterschiedliche Machtverhältnisse“, denn für die Durchsetzung einer Verwaltungsdiktatur besitzen die Professoren noch zu viel Autonomie, die sie dann auch noch keck zur Renitenz nutzen, „weil die Norm der akademischen Freiheit suggeriert, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst entscheiden, was gute und erfolgreiche Forschung sowie Lehre auszeichnet.“ Wo käme man schließlich hin, wenn „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst entscheiden“ dürften und die akademische Freiheit auch noch nutzen würden? Schlimmer noch, weil die akademische Freiheit die Norm darstellt, neigen „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Angesicht von Management-Mechanismen und -Strukturen zu Widerstand.“

Die Autorinnen des plump obrigkeitsstaatlichen Aufsatzes bringt geradezu in Harnisch, dass Entscheidungen der Universitätsführung (top-down), also von Frau Prorektorin für Diversitätsmanagement sogar auf Kritik stoßen könnten, denn: „Top-down-Entscheidungen und -Initiativen können besonders im Kontext des deutschen Hochschulsystems, welches durch ein großes Maß an akademischer Freiheit gekennzeichnet ist, akademische Zurückweisung und Widerstände provozieren.“ Da die akademische Freiheit noch gesetzlich garantiert ist, werden andere Wege erforderlich, die man in Dortmund mit Erfolg exekutiert. Man kann die Taktik auf folgenden Nenner bringen: die bestehenden Strukturen werden umgangen, es werden Parallelstrukturen geschaffen, die eines Tages die bewährten Strukturen ersetzen werden. Im demokratischen und im wissenschaftspolitischen Sinn müssten alle Alarmglocken schrillen, wenn gefordert wird, dass die Hochschulleitung anstatt die Freiheit in Lehre und Forschung zu schützen, aktiv Netzwerke aus „Akteuren“ oder aus Aktivisten zu bilden hat.

Hatten wir an deutschen Universitäten nicht schon genügend Netzwerke aus Akteuren, aus Aktivisten? Für diese Netzwerke werden willige Professoren, Dozenten und Assistenten rekrutiert und es steht zu befürchten, dass bei Neueinstellungen darauf geachtet wird, nur noch diejenigen zu berufen, die auf Linie sind. Zudem werden neue Stellen geschaffen, die im Sinne der Ideologisierung wirken. Mehr noch, diese neuen Stellen erhalten anscheinend Kompetenzen, mit denen sie die alte Struktur sturmreif schießen können, alles sieht danach aus, dass sie dafür Vorwände zu liefern und zu schaffen haben. Aus diesen Netzwerken der Akteure des Wandels bildet man „Lenkungsgruppen“ oder Visionsgruppen unter dem Vorwand, dass die Universitäten und Hochschulen einerseits den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen müssen, anderseits die alte Struktur der renitenten Wissenschaftler, die „zum Widerstand neigen“ zu schwerfällig für den Akt der Anpassung oder des Wandels oder der Unterwerfung unter die neue Doktrin sei.

DFG KAPILTULIERT VOR ZEITGEIST
Dieter Nuhr – Wissenschaft und Forschung knien nieder vor politischer Religion
Als der renommierter Historiker Jörg Baberowski ein Interdisziplinäres Zentrum für vergleichende Diktaturforschung gründen wollte, gelang es Studenten mit besten Verbindungen zur taz aufgrund der Feigheit der Universitätsleitung der Humboldt Universität zu Berlin, dieses wichtige wissenschaftliche Vorhaben zu zerstören. Vertrauliche Gutachten wurden aus dem Senat der Universität der taz durchgestochen, ohne dass diese Ungeheuerlichkeit für die Durchstecher irgendeine Konsequent gehabt hätte. Die FAZ schrieb darüber: Der Antrag für ein Interdisziplinäres Zentrum „Vergleichende Diktaturforschung“ sei zurückgezogen worden, twitterte Bengt Rüstemeier noch am selben Tag. Er engagiert sich bei den Jusos und gehört zu jenen Mitgliedern der Studentenvertretung, die in den sozialen Netzwerken gerne vorn dabei sind, wenn es darum geht, wahlweise die Universitätsleitung oder Baberowski zu attackieren. Die Präsidentin habe erklärt, dass der Antrag nicht mehr gestellt werde: „Im Ergebnis ein Erfolg.““ So beginnen Diktaturen.

Auf der Homepage der Universität kann man lesen: „Die Erinnerungskultur der Humboldt-Universität ist an vielen Stellen sichtbar. Am prominentesten zeigt sie sich in der Galerie der Nobelpreisträger, deren Porträts an exponierter Stelle vor dem Senatssaal im Hauptgebäude hängen.“ Das allerdings scheint nach dem Willen der Historischen Kommission der Universität bald schon der Vergangenheit anzugehören, weil man sich der großen Tradition der Universität, des Humboldtschen Bildungsideals und der epochalen Leistungen der Universität auf dem Gebiet der Medizin, der Physik, der Mathematik, der historischen Forschung wohl inzwischen schämt, denn: „Seit einigen Jahren wird immer wieder Kritik an der Galerie laut, weil in ihr nur eine kleine, ausschließlich weiße und männliche und daher von vielen als wenig repräsentativ empfundene Gruppe erinnerungswürdiger Angehöriger der Universität vertreten ist.“

Dieser Satz dokumentiert den Abschied von der Wissenschaft. Denn es geht nicht mehr um das Argument, nicht mehr um Rationalität, noch um eine Begründung, sondern um Empfindung und Befindlichkeit. Einige empfinden die Nobelpreisträger als nicht repräsentativ, weil sei weiß und männlich sind. Aber der Historischen Kommission fiel wohl nicht auf, dass man die Bilder der Wissenschaftler nicht deshalb ausstellte, weil sie „männlich“ oder „weiß“ waren, sondern weil sie für ihre wissenschaftliche Leistung geehrt worden waren. Niemand hat in Max Plancks Gesicht geschaut, um die Pigmente zu zählen, sondern man hat in die Forschungsergebnisse geblickt, sie studiert. Um endlich die Galerie der männlichen und weißen Nobelpreisträger – es gibt übrigens keine anderen – auflösen zu können, wird eine Ausstellung konzipiert unter dem schon vom Schriftbild satirepreisverdächtigen Titel: „Humboldtianer*innen mit Zivilcourage.“

DAS NEUE SUBJEKT DES REVOLUTIONäREN KAMPFES
Cancel Culture – Ein Angriff, der zur Rückeroberung führen könnte
Damit liegt die Humboldtuniversität im Trend der Zeit. In diesen Tagen wird die Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes diskutiert. Dem Vernehmen nach sollen die Rechte der Studenten, ihrer Entscheidungsmöglichkeiten über Strukturen und Lehrinhalte gestärkt und alles, was mit Diversität und positiver Diskriminierung zusammenhängt, gefördert werden. Es steht zu erwarten, dass die Freiheit der Lehre und Forschung auf der Strecke bleiben könnte.

Dass für diejenigen, die sich in „Interventionen“ gegen die Freiheit der Wissenschaft in ihrem klassenkämpferischen Element fühlen, die Freiheit der Wissenschaft nur ein „reaktionäres“ Ärgernis darstellt, haben sie zur Genüge unter Beweis gestellt. Sie behaupten, dass Cancel Culture und Deplatforming nicht existieren, nur eine Erfindung der „Rechten“ wären, obwohl sie genau das betreiben. Man kennt den Mechanismus aus Diktaturen, dass diejenigen, die mit der herrschenden Ideologie und Propaganda übereinstimmen, behaupten, dass Meinungsfreiheit existiert, weil sie stets und ständig ihre herrschaftskonforme Meinung frei äußern können. Allerdings bedeutet Meinungsfreiheit eben nicht, dass nur die eigene Meinung frei geäußert werden darf, sondern auch die des anderen, oder wie es selbst Rosa Luxemburg auffiel: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.“

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit wird viel Arbeit vorfinden.


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41 Kommentare

  1. Ein sehr guter und extrem wichtiger Artikel!!! Großen Dank dafür, er sollte – wenn irgend möglich – auch noch in anderen Presseorganen publiziert werden!

    Die beschriebene Entwicklung beobachten wir seit langem schon, ich schätze seit den 80er Jahren. Heute haben wir bereits zahlreiche Hochschullehrer/innen in führenden Positionen, die vollkommen konform gehen mit dieser Form von „Wissenschaft“, die definitiv keine mehr ist!! Und wer noch zur „alten Schule“ gehört (von denen es nur noch wenige gibt), wird tyrannisiert und stigmatisiert.

    Die „Wissenschaft“ ist tatsächlich auf den Hund gekommen – eine totalitäre Institution zur Rechtfertigung ideologischen Fanatismus, zur Rechtfertigung diktatorischer Strukturen!! Eine Institution, um das Bewußtsein der Menschen zu indoktrinieren und zu vergiften!! Darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man heute von „wissenschaftlichen Erkenntnissen“ usw. liest und hört!!!

    • Es wird immer doller! GMX lanciert heute einen Beitrag, wonach eine „Studie“ ergeben hätte, dass „der Klimawandel“ die Ausbreitung des Coronavirus begünstigen würde. Wer hätte auch anderes erwartet. Wissenschaft als ideologisches Kampfinstrument zur Förderung von Dummheit und Hysterie! Der manipulative Terror geht munter weiter, ganz massiv mit Blick auf diese zwei „Top-Themen“.

  2. Es geht im Libanon vor allem – wie in Afghanistan auch – um die Drogenproduktion und den weltweiten Vertrieb … seit 40 Jahren und länger …

  3. Das Netz ist weit gespannt und zieht sich zu.
    Jeden Tag ein bißchen mehr. Die Corona-Politik ist ein willkommenes Hilfsmittel, den „Sack“ weiter zuzuziehen. Die Löcher in diesem Sack sind groß genug, schon zu Beginn der Umwälzung genügend Existenzen über die Klinge springen zu lassen.
    Wenn sich Wissenschaftler zu einer Interessengruppe zusammen schließen, um die Freiheit zu verteidigen, können sie sich getrost hinten anstellen an die lange Schlange der Interessengruppen, die auch kaum etwas erreichen gegen diesen Moloch der selbsternannten Weltverbesserer und Realitätsleugner (wohl aber eher …-Vernichter).
    So lange sich so viele Menschen für das Böse einspannen lassen, um ihre eigenen Vorteile zu generieren, so lange wird es immer weiter in den Abgrund gehen. Und immer, wirklich immer, hat sich das Böse selbst als das Gute bezeichnet. So auch hier.
    Leider muss man zu der Erkenntnis gelangen, dass die freiheitlichen Grundrechte der Menschen jeweils immer nur kurze Dekaden in der Menschheitsgeschichte eingenommen haben, bis sich die Diktaturen durch einige wenige Strippenzieher wieder einmal durchgesetzt haben, mit dem immer selben Strickmuster:
    Das individuelle Leben fortlaufend immer weiter einschränken, dass Reden und dann das Denken begrenzen oder gleich ganz verbieten, Terror und empfindliche Strafen für Diejenigen, die nicht mitmachen wollen. Der Mensch scheint nicht für Freiheit geschaffen zu sein.
    Wovon es zuviel gibt auf dieser Welt, dass ist nichts wert. Nicht wirklich. Das Zuviel wird gering geschätzt und schlecht behandelt. Und auf dieser Welt gibt es mittlerweile wirklich viel zu viele Menschen.

  4. Hier zeigt sich wieder der wahre Geist moderner „Zivilcourage“: Es geht um Macht! Wissenschaft, Respekt, Toleranz und Weltoffenheit ist nur gefragt, wenn es der „guten Sache“ nützt. Nebenbei: Ist irgendjemanden hier im Forum ein Land bekannt, indem Millionen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe leben, wo es nicht zu dem in diesem Beitrag beschriebenen Rassismus kommt?

  5. staatliche Studenten tun wie befohlen, alles nicht neu. Das bedeutet, verantwortungsvolle Familien geben sich besser nicht mit irgendwelchen staatlichen Erziehungsanstalten ab. Im Sinne der Volksgesundheit ist gerade ein Bankkaufmann am Wirken, eine lustige Gestalt im schlecht sitzenden Anzug, unentschieden mit krummem Rücken zwischen Östrogen und Testoron. Oder Maas als kleiner Wadenbeißer ohne Auftrag…Herr Zuckerberg und mehr halten die Massen unter Kontrolle und haben damit neidlos richtig gut verdient. Das soll keine Einladung an verwahrloste Zeitgenossen ala Spahn oder Maas sein. Nicht, dass die noch auf mehr komische Ideen kommen und das „Infektionsschutzgestz“ über den 31.März 2021 korrupt bis in die Fußspitzen verlängern?

  6. Die Verengung ist allumfassend. Stellen Sie sich vor, heute wollte Friedrich Nietzsche publizieren. Seine Invektiven gegen das Christentum würden die Bedoelkistrohmarxe wohl hinnehmen, aber der Rest der Schriften? Und es käme doch der Islam vermutlich eher unvorteilhaft vor? Man nehme Bücher der Kaiserzeit zur Hand und studiere die Verlagsanzeigen, die sich oft am Ende finden, inspiziere Zeitschriften dieser Zeit, wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche, Prospekte usw., und man wird sich schwerlich des Eindrucks erwehren können, dass damals mehr Freiheit des Denkens und des Wortes bestand als heute. Sicher gab es viele Verrücktheiten (Blavatsky etc.), man lese nur Karl Kraus, doch lief die Masse beispielsweise nicht einer Prophetin hinterher, die auf ihrem veganen Solaresel in das Neue Berlusalem einritt. Oder nehmen Sie die Passagen aus Kants „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ über „Vom Afterdienst Gottes in einer statutarischen Religion“. Da müsste sich eine stark expandierende Lehre massiv angesprochen fühlen. Nun gut, bereits Kant hatte Probleme mit der Schrift. Der Vorwurf lautete, die „Philosophie zu Entstellung und Herabwürdigung mancher Haupt- und Grundlehren der heiligen Schrift und des Christentums mißbraucht“ sowie gegen die „Pflicht als Lehrer der Jugend“ verstoßen zu haben. So musste er zunächst auf Veröffentlichung verzichten, „widrigenfalls Ihr Euch bei fortgesetzter Renitenz unfehlbar unangenehmer Verfügungen zu gewärtigen habt.“ Gnade, Gewähren, Verzichten, das kennen wird doch, oder?

  7. Aluhüte helfen gegen die Weltverschwörung!
    Selbst bei Leuten, die Vernunft durch Dreifachausrufezeichen ersetzen!!!

  8. Sorgen um die Wissenschaftsfreiheit? Die deutsche Wissenschaft ist vollkommen frei…
    …von Fakten.

  9. Die deutschen Universitäten spielen im weltweiten ranking in den Top 100 keine Rolle. Mexico City liegt vor der ersten deutschen Uni. Also who cares? Der Zug ist abgefahren. Die können morgen Lehrstühle für Hamsterforschung aufmachen, der (universitären) Wissenschaftsstandort hat sich aus Deutschland weg verlagert. Allerdings ein Prozess der schon lange vor den Genderdozenten etc. anfing.

  10. Leider landen dann diese Linksextremen in den Medien, beim Staatsfernsehen oder einen NGO, für das Frau Merkel und Herr Soros Geld verteilt.

    Und leider gibt es hier eine Interessenkonvergenz von Kapital und Linksextremen. Beide wollen Europa neu besiedeln, aber die Linken werden als Kettenhunde vorgeschickt.

  11. Das Problem wäre weniger groß, wenn „die Wissenschaft“ nicht wie eine heilige Kuh verehrt würde.

    Was wissen die denn schon? Meist nur, dass ihr früheres Wissen ein Irrtum war.

    Aus meiner Sicht eine Geldvernichtungsmaschine wie der ÖRR auch.

    • Sie können bei einer schweren Erkrankung gerne auf die wissenschaftliche Medizin verzichten und sich zum religiösen Wunderheiler Ihrer Wahl begeben. Niemand darf Sie dabei aufhalten.

      Das hat mit Ihrer berechtigten Kritik am ÖRR nichts zu tun.

      • Der Fortschritt der „wissenschaftlichen Medizin“ ist vor allem einer der Medizintechnik und der Pharmazeutik. Klar gibt es noch Disziplinen, die weniger „politisiert“ sind als die Sozial- und Geistes-/Kulturwissenschaften, die Klimaforschung usw. Aber studieren Sie heute mal eine Naturwissenschaft oder ein technisches Fach. Sie wollen mir nicht erzählen, dass die Professorinnen dort wegen ihrer überragenden Qualifikation auf ihren Pöstchen sitzen? Habe selbst erlebt, wie haufenweise lesbische Feministinnen bevorzugt wurden. Und was glauben Sie, wie die mit ihren Student*innen umgehen?? Sehr naiv, Ihr Kommentar.

  12. Zitat: „und sprechen sich dafür aus, dass Bücher aus der Bibliothek entfernt werden. Erschreckend ist es, wenn ein Drittel der Befragten angibt, ihre Meinung zurückzuhalten oder nur mit Unbehagen zu äußern.“

    > 1933/45 läßt grüßen. Die Linken sind wieder auf dem Vormarsch!

    Wäre ich heute im Studium Alter würde ich ziemlich sicher mindestens ein/zwei Mal im Monat in -ggf auch schwere- körperliche Auseinandersetzungen verwickelt. Denn ich habe mir -auch- noch nie verbieten lassen meine Meinung und mein Denken zu sagen. Und genauso wenig würde ich mich durch irgendwelche linksideologischen Spinner oder Gewalttätige am lernen hindern lassen. Wie heißt es doch noch so schön: „leichte Schläge auf dem Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen“!

    • Bedenken Sie auch die faktische Vorreiterrolle. Die Ewigprogressiven werden sich aufgrund ihres Hedonismus nicht selbst reproduzieren und auf Dauer auch nur endlich viele Anhänger in der großen Klasse der notorisch Unbegabten finden, zumal viele unter diesen nicht einen Lebensstandard <= DDR wünschen. In der Zwischenzeit wird eine andere, der wissenschaftlichen, säkularen, liberalen, kritischen Kultur genuin feindliche Fraktion sich gewaltig vermehrt haben. Durch den Jenseitsbezug, eine mehrheitsfähige intellektuelle Simplizität, sowie die mit Auserwähltheit einhergehende Skrupellosigkeit wird sich das Problem so lösen, wie im Iran zu beobachten war. Praktisch ist es, wenn die Ewigprogressiven bereits kulturell abgeräumt und u.a. genau die Bücher liquidiert haben, die noch Widerstand wecken könnten, angefangen von Montesquieu, Voltaire, Hume, Kant, Schopenhauer, Carnap, Cassirer, Löwith usf. Erst zieht man „solidarisch“ an einem Strang, dann siegt die Fraktion, die weniger Skrupel hat. Und etliche werden sich per Konversion gut einfinden.

    • Ich würde heute keinem einzigen jungen Menschen mehr empfehlen, auch nur ein einziges Semester an irgendeiner (deutschen) Hochschule zu studieren, egal welches Fach!!!

  13. WER EIN LAND ABHÄNGEN WILL, DESSEN WISSEN ZERSTÖRT ER. DAS FÄNGT IN DER VOLKSSCHULE AN, WO SICH MANCHER WEG IN MEINER ZEIT GABELTE. DAS GING AUF DER WEITERFÜHRENDEN SCHULE WEITER UND ENDETE , WENN’S GUT LIEF AN DER HOCHSCHULE MIT ABSCHLÜSSEN, DIE MAN NOCH SO NENNEN KONNTE. DER WEG UNSERES GEMEINWESENS GING IN POSITIVER POLUNG DAMIT EINHER. WAS ABER IST IN DIESEN ZEITEN NOCH POSITIV? WO MAN FROH SEIN MUSS, DASS MAN NOCH LUFT HOLEN DARF, ABER NUR DURCH DIE MASKE.
    ZU MEINEM BEDAUERN MUSS ICH MIT ANSEHEN, WIE MENSCHEN UNSER LAND AUF EINE WEISE MASSAKRIEREN, DAS MAN NOCH NICHT MAL MEHR ANS KLEINE EINMALEINS ZU GLAUBEN WAGT. DIESE LEUTE WERDEN DIESEM LAND DEN TODESSTOSS VERSETZEN, WENN IHNEN KEINER RECHTZEITIG EINHALT GEBIETET. WER DIE UNIVERSITÄT MISSBRAUCHT UM POLITIK ZU BETREIBEN ANSTATT SICH EIN BILDUNGSNIVEAU ZUZULEGEN, MIT DEM ER SEINEN LEBENSUNTERHALT BESTREITEN KANN, GEHÖRT ÜBERALL HIN, NUR NICHT AN EINE UNIVERSITÄT.
    GETROST, DAS HÖRT SICH STRAMM AN, ABER WER SEINEN PROFESSOR SEINE ARBEIT NICHT TUN LÄSST, DER GEHÖRT AN KEINE UNI! BASTA!

    • Bitte hören Sie auf, alles in Grossbuchstaben zu schreiben. Es stört beim Lesen.

      • Schauen Sie der Einfachheit halber bitte darüber hinweg.

    • Naja, auch die Wissenschaft gibt sich dafür her, das „Wissen zu zerstören“ bzw, die Leute zu verwirren.

      • Da mögen Sie durchaus richtig liegen, sollten aber immer die Herkunft genau prüfen, z.B. der vielen Doktorarbeiten wegen, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie verfasst wurden. Also, die Prominienz der Beiträge ist nach dieser Lesart enorm wichtig.

  14. „Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit wird viel Arbeit vorfinden“ und sich hoffentlich ständig erweitern. Diesem mutigen und für eine Demokratie zwingend notwendigen Projekt, von dem noch vor einigen Jahren niemand geglaubt hätte, dass eine solche Gründung einmal nötig werden könnte, ist Erfolg und Widerstandskraft zu wünschen, denn die Torpedierungsversuche von links-grüner Seite lassen nicht auf sich warten.

  15. Die Gretchenfrage ist doch, ob die Wissenschaft in Europa in Folge der Aufklärung, wie von ihr selbst kolportiert, die Höhen erklomm, oder aber sie sich im Nachhinein nur damit schmückte. Ähnliche Sprünge nach Vorne in den Entwicklungen diverser Völker, wurden ganz ohne die Präsenz eines Hohepriester einer unvoreingenommenen Wissenschaft verwirklicht. Mag es sich in der hehreren historischen Selbstbetrachtung, vielleicht um die Auswüchse einer sinnsuchenden, romantischen Ader handeln?! –
    Bedenken wir, dass die linke Guerilla der hier im Mai-Text beschriebenen, und zu verurteilenden Kräfte, ideologisch, und zumeist auch physisch, eben gerade nicht das Produkt abendländisch-christlicher Kultur und/oder deren Protagonisten ist. – Ist da vielleicht ein fundamentaler und gleichsam unerklärter Krieg im Haus Europa & Co. im Gange (rhetorische Frage)?!? Guten Morgen!
    Bedenken wir auch, dass das der Aufklärung heute entwickelte Primat menschlicher Gleichartig- & Gleichwertigkeit genau den beschriebenen Aktionismus nun hervorbringt, der diese Kultur (freilich aus tendenziell uneingestandenen, gegenteiligen Erwägungen) frech an den Galgen führen will.

  16. Dieses Netzwerk spiegelt die „Freiheit“. 70 Mitglieder. Alle tätig an Universitäten. 11 Frauen. 5 der Mitglieder sind Naturwissenschaftler. Nun sind Naturwissenschaften bisher keine Auslegungssache. Die anderen Wissenschaften kann man sich anhand von Interpretationen zurechtbiegen. Daher wohl nur 5 Naturwissenschaftler. Aber das wird noch kommen. Nur 11 Frauen. Vermutlich deshalb, weil Frauen über Quote in der Wissenschaft vertreten sind. Und Quote und der Versuch von ernsthafter Wissenschaft und Erkenntnis, die sehr der Interpretation zugänglich sind, verträgt sich halt nicht. Seit wievielen Jahren läuft das so? Gefühlt ewig. Das Schiff Freiheit der Wissenschaft ist fast versenkt. Auch das Schiff Meinungsfreiheit ist fast versenkt. Wirtschaft wird jetzt versenkt. Grundrechte auch. Bildung wurde mit als erstes versenkt.

  17. lernhelfer.de: Am 10. Mai 1933 flammten unter großem propagandistischen Aufwand in Berlin und in anderen deutschen Universitätsstädten Scheiterhaufen zur „Verbrennung undeutschen Schrifttums“ auf. Die Bücherverbrennung wurde von nationalsozialistischen Studenten durchgeführt

  18. Die Wissenschaftsfreiheit gehört zu den wichtigsten Themen, die durchgesetzt werden müssen.
    Vor allem für die vielen Wissenschaftler, die sagen, dass Covid-19 nicht gefährlicher ist als die „normale“ Grippe, und die, die sagen, dass CO2 nicht zu globaler Erwärmung und Massensterben führt.
    Und natürlich die „Nazis“ die behaupten, dass mal als Mann oder Frau geboren wird und sich nicht später aussucht, was man ist.

  19. An der Universität Frankfurt ergab eine Befragung von knapp eintausend Studenten – zum großen Teil aus dem linken Spektrum -, dass viele Studenten nicht mehr mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden wünschen …“

    Nicht verwunderlich, haben die Studenten „aus dem linken Spektrum“ doch keine Argumente, wenn sie mit der dt. Realität und mit Meinungen von rational denkenden Menschen konfrontiert werden. Das einzige „Argument“, das den linken Geistesgrößen einfällt, ist i. d. R. die Nazikeule.

  20. Das Thema ist sehr ernst, denn die Wissenschaftsfreiheit behindert auch die Bildung und damit den Wissensstandort und damit unseren Wohlstand in einigen Jahren.
    Wenn die Chinesen clever wären, dann würden sie die „Cancel Culture“ im Westen unterstützen, um die Konkurrenz auf den Weltmärkten mürbe zu machen.
    Last but not least: das wir demnächst mit einem russischen Impfstoff massenhaft einsetzen wollen, wäre zumindest den „Wessies“ vor einigen Jahren extrem suspekt gewesen und selbst „Ossies“ hätten sich gewundert und vor Nebenwirkungen gefürchtet

    • Die Chinesen sind clever — aber denken auch schon einen Schritt weiter: Wenn sie die Wissenschaft im Westen per cancel culture ruinieren, wird es auch schwieriger für sie, etwas nachzubauen.
      Ich habe in der Softwareentwicklung schon oft mit Chinesen zusammengearbeitet. Die meisten (natürlich nicht alle) sind seht gut darin, etwas umzusetzen, wenn man ihnen genau sagt, was gebraucht wird — aber (vielleicht kulturell bedingt) nicht so gut darin, auf neue Ideen zu kommen, oder eine Anweisung zu hinterfragen, wenn der, der die Anweisung gegeben hat etwas nicht bedacht hat oder sogar einen offensichtlichen Fehler gemacht hat.
      Auch interessant in dem Zusammenhang: Ich sorge mich schon länger über die Abhängigkeit der europäischen Länder von IT-Systemen aus den USA, die sie uns abschalten können, wenn wir uns nicht 100% Obama-Biden-konform verhalten. Also habe ich unabhängige Alternativen entwickelt (vom Smartphone ohne Android und iOS bis zum Windows-, Apple- und Intel- und AMD-freien Computer) und sie angeboten.
      Europäische Firmen und Organisationen hat das nicht interessiert, da hat es keine einzige Rückmeldung gegeben — aber ein Chinesischer Konzern (dem ich gar nichts dazu geschickt hatte) hat sich sofort dafür interessiert.
      China scheint unsere Wissenschaft und Ideen zu brauchen – und das auch zu wissen.

    • Wenn die Chinesen clever wären, dann (…)“ – ich halte die fürausgesprochen clever und sinniere schon länger drüber nach, wer diese Auswüchse westlicher Dekadenz tatsächlich finanziert…

    • Das Thema ist ernst? Nein, das Thema ist durch, in Ost und West, Nord und Süd. Wie sollten ‚Forschung und Lehre‘ in gebotener Freiheit jemals wieder Hand in Hand gehen, wenn akademische Lehre die studierende Hochschulunreife beim Einmaleins und den Grundbegriffen der dt. Grammatik (um nicht zu sagen: beim ‚ersten Erfassen von Formen und Farben‘) abzuholen hätte (was sie nicht tut, weil infolge der beschriebenen Manöver ‚Bildung‘ längst durch ‚Haltung‘ ersetzt wurde), wo zur gleichen Zeit Komplexität und Niveau von Forschung, die den Namen verdient, ständig steigt, die Wissenspyramide auf dem Kopf steht? — Es hat mit „Alles ist Kunst“ angefangen (womit jeder per definitionem ein ‚Künstler‘ wurde, der ein Objekt als ‚Kunst‘ zu etikettieren imstande war), geendet hat es mit „Alles ist Wissenschaft“ (von dem inzwischen natürlich der weiße, männliche Anteil abzuziehen ist; bisweilen auch noch die Druckerzeugnisse einer Titelerschleichungsindustrie politisch und ansonsten ambitionierter Mehrfachbenachteiligter: doch dürfen neuerdings nicht selten die öffentlich des Betrugs überführten Delinquent:innen die Fassade ihrer akademischen Titel behalten; wie ja von den traditionsreichen Universitäten — bildlich gesprochen — wohl noch die von Hochglanzprospekten beworbenen Fassaden stehen mögen, dahinter aber die Abrissbirne mangelnder Finanzierung ganze Arbeit geleistet hat: um die vom Tisch fallenden Brosamen balgen sich längst ganze Rudel hungriger Raubtiere — oder eben nicht, und dann ist ein Lehrstuhl mehr gefährdet, mit der nächsten Pensionierung oder Emeritierung geschlossen zu werden, einer unseligen Quote zum Opfer zu fallen, oder aber zur Gänze der Forschung und Lehre von Unsinn umgewidmet zu werden).

  21. Besonders schlimm ist, dass dies alles mit stillschweigender Duldung der Regierung und des Bundespräsidenten geschieht. Hat man je ein Wort des Protestes von Merkel oder Steinmeier gehört? Im Gegenteil. In Sonntagsreden faseln sie von Zusammenhalt, Verantwortung und Überwindung der Spaltung – während sie in Wirklichkeit diese grundgesetzwidrigen Radikalisierungstendenzen nicht nur stillschweigend gutheißen, sondern durch Hass und Hetze („Dunkeldeutschland“) auch noch befeuern.

    • Recherchieren Sie zu den Sozialisationen der beiden Personen. Frau M. war immer 100%ig, Moskau, Reisekader, Akademie-Sinekure, FDJ, alles. Herr S. begann seine Karriere in einem marxistischen Blättchen, das in einem von der DDR finanzierten Verlag erschien. Dem sog. Wissenschaftlichen Marxismus-Leninismus in allen Varianten ist das Neutralitätsgebot, welches die Wissenschaft möglich und groß gemacht hat, fremd, da es sich um eine parareligiöse Herrschaftslehre handelt. Solche Sozialisationen sitzen nach meiner Beobachtung tief. Beachten Sie auch folgendes Zitat des Habermas: „Wahrheit nennen wir den Geltungsanspruch, den wir mit konstativen Sprechakten verbinden. Eine Aussage ist wahr, wenn der Geltungsanspruch der Sprechakte, mit denen wir, unter Verwendung von Sätzen, jene Aussage behaupten, berechtigt ist“. Früher sprach man von „gerechtfertigt“, wenn es um Wissen und Wahrheit ging, und meinte damit objektivierbare Argumente. „Berechtigt“ zielt auf etwas ganz anderes, etwas sozial Zugesprochenes. Wenn ein Kreationist behauptet, seine XYZ-Schrift sei wörtlich richtig, wird man das nicht als „gerechtfertigt“ bezeichnen. Man kann aber argumentieren, dass er das Recht hat, auf Basis seiner Religion so zu reden, und also dazu berechtigt ist und also auch sein Argument „berechtigt“ ist. Bemerken Sie den Fehlschluss? Er ist heute Standard im popellus academicus der im Artikel beschriebenen Sorte. Im umbenannten Völkerkundemuseum in Hamburg sah ich in der Abteilung zu den Indianern eine Tafel, in der behauptet wurde, die Wissenschaft sei sich über die Besiedlung Amerikas nicht einig und deswegen werde die eigene Geschichte der Indianer über ihre Herkunft „gleichberechtigt“ gezeigt. So läuft das. Die Wissenschaft ist sich über den Mechanismus des Urknalls nicht einig, also können wir gleichberechtigt die Genesis gemäß Koran oder AT in der Schule lehren. Oder eigentlich nur letztere, da die Wissenschaft ja keine Geborgenheit bietet. Sie sehen daran, wie Ewigprogressive mit Reaktionären an einem Strang ziehen, und das seit langem. Daher auch die Wesensverwandtschaft mit dem Islam, das ist kein nur taktisches Mitgehen, man ist von gleicher Art.

    • Bei diesen beiden Personen Seriosität zu suchen, lässt nur den Schluss zu das Sie die Realität nicht wahr haben wollen.

  22. Egal was die Autonomie der Universitäten, das Selbstverwaltungsrecht, im Wandel der Zeit noch bedeutet, es waren nicht nur bescheuerte Aktivist*innen, die die skurrilen und absurden Ideen von Gender Studies, Anti-Diskriminierungs- und Anti-Rassismus-Wissenschaft, Political Correctness in all ihren Ausformungen – insgesamt den gesamten pseudo-progressiven Müll in die Universitäten getragen und dort festgesetzt haben. All dies wurde einerseits von der parteiischen Kulturpolitik von Außen herangetragen, auch wenn die Kulturminister nicht von den Grünen kamen, dann aber über viele Jahre auch von Innen, von den etablierten Universitätsleitungen und Fakultäten zugelassen. Zu viele hirn- und rückgratlose Leisetreter / Exzellenzen, mit oder ohne Talar. Man hat den Pseudo-Progressiven jede Menge Raum und Geld gelassen, und heute wundert man sich dass sie da sind. In meiner Lokalpresse war kürzlich zu lesen, dass die staatlichen Universitäten im Bundesland mehr Studenten in Gender Studies ausbilden als in Pharmazie. Obwohl Pharmazeuten durchaus gute Berufschancen haben. Mir scheint, dass wir es uns zu einfach machen wenn wir die Verantwortung dafür nur bei den “ wilden Weibern (und einigen Männern und Diversen) von LBGTIQ “ suchen.

  23. Die hier beklagte Diskursverengung besteht nicht nur in den Universitäten, sie wird von Politik und Medien vorgelebt. Man will mit Argumenten überzeugen und gibt leider nur populistische Phrasen von sich. Das schlechte Gewissen gegenüber Minderheiten ist nur ein Punkt einer allgemeinen „Wissenschaftsfeindlichkeit“.
    Der wissenschaftliche Diskurs ist eingeschlafen, es herrscht der Absolutismus der gewünschten Meinung, auch in den MINT Fächern. Das „Lernen“ ist viel einfacher als ständig zu forschen und die eigenen Ergebnisse zu hinterfragen. Man kann alles nachlesen. Mit der EU-weiten Vereinheitlichung des Studiums ist die Universität von der Stätte der Forschung zur „Lehranstalt“ herabgestuft. Wissenschaftliches Arbeiten ist anstrengend und zeitraubend, die Zielerreichung ungewiss und ganz schlecht für die Work-Life-Balance.

    • „Wissenschaftliches Arbeiten ist anstrengend und zeitraubend, die
      Zielerreichung ungewiss und ganz schlecht für die Work-Life-Balance.“

      Ganz genau. Und außerdem braucht es dafür Geld. Viel Geld. Also Unterstützer. Und die werden immer weniger.

  24. „Die Studentin Naledi Mmoledi „nennt Ansätze, um Universitäten als weiße Räume zu dekonstruieren und zu öffnen: die Beschäftigung von Schwarzen Dozierenden, ein Überdenken von Lehrplänen unter Berücksichtigung dekolonialer Theorien, Gelder, um Schwarze Berater*innen einzustellen.“ „
    In diesem einen Satz ist es ihr gelungen eine ganze Reihe von dämlichen Begriffen unterzubringen. Auch das muß man erst einmal können. Vielleicht ist sie doch keine Studentin, sondern eher eine Studierende…

  25. Wir hatten soetwas ja schon mal, nannte sich Notgemeinschaft bzw. dann Bund Freiheit der Wissenschaft. Ist alles wichtig, richtig und gut, aber ohne politische Macht wird es nichts werden…

  26. das Anmahnen nach Wissenschaftlichkeit geht nur, wenn es dabei keine Tabus gibt. Deutschland kann und darf dies nicht liefern. Wissenschaftserkenntnisse können und dürfen niemals politischen Vorgaben folgen. So schmerzhaft dies auch manchmal sein könnte. Darüber sollten oder müßten sich alle eing sein wenn sie Wissenschaftlichkeit fordern.

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