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Ansprache zum Holocaust-Gedenktag

Steinmeier und sein Kunststück des Beschweigens

28.01.2021

| Lesedauer: 7 Minuten
Frank-Walter Steinmeiers Ansprache zum Holocaust-Gedenktag ist eine sprachliche Qual. Aber seine Meisterschaft im kommunikativen Beschweigen der Gegenwart ist beachtlich.

Die eigene Gedankenlosigkeit in angemessene Worte zu fassen: Das ist und bleibt die vornehmste Aufgabe des Bundespräsidenten. Frank-Walter Steinmeier entledigt sich dieser Pflicht auch zum Shoa-Gedenktag so, wie sein Publikum draußen an den Laptopmonitoren es erwarten darf. Wobei der 27. Januar, der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, jedes Jahr aufs Neue das darstellt, was Politiker gern Herausforderung nennen. Die Rede des Staatsoberhaupts zum Gedenktag muss gravitätisch daherkommen, unbeholfen und frei von intellektuellem Glanz, dabei unbedingt die wichtigsten Regeln des kommunikativen Beschweigens einhalten, kurzum, sie ähnelt dem Kunststück, einen Medizinball so auf dem präsidialen Schreibtisch zu platzieren, dass er nicht herunterfällt. Mit Hilfe des Bundespräsidialamts bewältigte Steinmeier diese Jonglage auch am  27. Januar 2021 souverän.

Die Exegese seines Redetextes geht flott; zum Glück umfasst seine Ansprache nur 1 610 Zeichen (inklusive Leerzeichen). Die Gedenkrede beginnt mit der bei Politikern und Organisationen beliebten elliptischen Form, die früher fast ausschließlich in der Werbewelt vorkam („Aus Erfahrung gut“). Heute finden sich diese subjektlosen Satzstümpfe vorzugsweise als Überschriften über Regierungspapieren oder eben am Anfang einer Steinmeierschen Rede, und zwar nicht nur in Schriftform, sondern auch als gesprochenes Wort: 

„Aus der Vergangenheit lernen. Die Zukunft schützen.“ 

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In diesem Fall handelt es sich tatsächlich um einen Slogan, den sich eine Agentur ausgedacht hat: „Learn form The Past. Protect The Future“, und der in Berlin zum Holocaust-Gedenktag völlig kontextlos plakatiert wurde. Erfolgreich waren und sind  Sätze dieser Sorte in der Werbung deshalb, weil sie vage appellativ wirken, sich aber an niemanden konkret richten. Jeder kann sich angesprochen fühlen, muss es aber nicht. Wie die Zukunft, also das, was noch eintritt, heute geschützt werden kann, erschließt sich aus Steinmeiers Rede nicht. Es bleibt, wie sich zeigt, auch nicht seine einzige Konfusion der Zeitebenen. 

„Deutschland will diesem Anspruch gerecht werden“, heißt es dort weiter: „Wir wollen nicht vergessen, was geschehen ist. Und wir werden nicht vergessen, was geschehen kann.“ Was geschehen ist, unterscheidet er richtigerweise von dem, was geschehen kann, was also im Hypothetischen liegt. Allerdings: Wie kann man heute schon vergessen, was sich erst in der Zukunft ereignen könnte? 

„Deswegen liegt mir auch in diesem Jahr daran, mit der Gedenkveranstaltung des World Jewish Congress und des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau an die Opfer der Shoah zu erinnern“, erklärt der Bundespräsident, um etwas Aktualität einzustreuen, eine Markierung, an der Historiker später diese Rede zum 27. Januar von denen der anderen Jahre unterscheiden können: „Auch wenn wir das in diesen von der Pandemie bestimmten Tagen nur virtuell tun können, ist uns das gemeinsame Gedenken nicht weniger wichtig.“

Womit er präventiv alle niederschlägt, die sich eben zu der Frage aufraffen wollten: ‚Ist Ihnen das Gedenken weniger wichtig, weil ihre Ansprache nicht vor Publikum stattfindet?’

Sein Sprachprozessor steuert nun folgende Sätze zum virtuellen, aber nicht weniger wichtigen Gedenken bei: 

„Wir tun es, um der Opfer zu gedenken, aber wir tun es auch für unsere, für eine gemeinsame Zukunft. Es ist eine Pflicht, aber auch eine Verantwortung.“ 

Zweimal hintereinander aber auch, ohne dass mit dieser Wendung eine These mit einer Antithese verbunden, ein Gedanke dialektisch behandelt oder überhaupt irgendein Sinn geschöpft würde außer der abgeleiteten Erkenntnis: Der Redner ist Bundespräsident, aber auch kein Liebhaber der Sprache. 

Es folgt eine bemerkenswerte Aussage über die Verantwortung: 

 „Wir übernehmen sie“, nämlich die Verantwortung, „von jenen, die den Schrecken noch erlebt haben und deren Stimmen weniger werden.“

Also hatten die Überlebenden der Shoa ursprünglich die Pflicht aber auch die Verantwortung, an sich selbst und die Ermordeten zu erinnern, jedenfalls solange, bis wir diese Verantwortung übernommen haben? Höchst merkwürdige erscheint auch die Passage „den Schrecken noch erlebt“. Wahrscheinlich meinte der Redenschreiber oder sogar Steinmeier selbst: Die damals verfolgten Juden, die noch leben. Und dann schoben sich nicht nur Zeit- sondern auch Aussagenebenen ineinander wie Autos bei einem Auffahrunfall.  Die Wendung „noch erlebt“  wird üblicherweise für ein spätes Lebensereignis verwendet („er erlebte noch den Fall den Mauer“), manchmal in entgegengesetzter Perspektive auch für ein sehr frühes (“sie erlebte noch den Kaiser“, also: solange noch einen Kaiser gab). Im Bezug auf Holocaustopfer ist sie grotesk deplaziert, zumal nur eine kleine Minderheit der Häftlinge die Vernichtungslager überstand. Steinmeier hätte sagen können, er erinnere an die Opfer der Shoa; das sei um so wichtiger, als die letzten Überlebenden in den nächsten Jahren sterben werden. Stattdessen werden in seiner Rede „ihre Stimmen weniger“. So klingt es, wenn ein Politiker redet, der keinen geraden Satz über die Lippen bekommt, sondern zwanghaft jede Aussage zu einem Sprachknödel mit Kitschsauce kneten muss. 

"AKTION #LICHTFENSTER"
Im Gegen das Vergessen hat Steinmeier sehr Wichtiges vergessen
Über längere Strecken klingt Steinmeiers Text wie Eckard Henscheids Nachrufparodien „Wir standen an offenen Gräbern“ („Unverrichteter Dinge mußte Adolf Hagel neulich von einer Urlaubsreise mit seiner Frau nach Mallorca wieder heimkehren, nachdem diese Frau, die rheinisch stämmige Frau Marie Hagel schon am Frankfurter Flughafen einem heimtückischen Herzleiden erlegen war“.)

In der Steinmeieriade geht es noch ein Stück weiter, nicht so komisch wie bei Henscheid, dafür aber nicht mehr lang. Im Schlussteil heißt es: 

„Die größte Gefahr für uns alle geht vom Vergessen aus. Davon, dass wir uns nicht mehr daran erinnern, was wir einander antun, wenn wir Antisemitismus und Rassismus in unserer Mitte dulden.“

Die größte Gefahr geht also nicht davon aus, „was wir einander antun“, wer immer sich hinter dem Wir verbirgt, das Antisemitismus und Rassismus duldet, sondern, dass wir uns „nicht mehr daran erinnern“, und zwar offenbar schon dann, während wir einander etwas antun. Aber gut, für den Erfinder der sehr speziellen Relativitätstheorie, der auch davor warnt, zu vergessen, was geschehen könnte, die Zukunft schützen will und weniger werdende Stimmen von Menschen hört, die Auschwitz noch erlebt haben, stellt auch diese weitere kleine Konfusion kein Problem dar. 

Ganz zuletzt noch ein Aufruf, ohne den nichts geht: 

„Ein jeder von uns ist aufgerufen, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Bedrohungen, Beleidigungen und Gewalt zu schützen. Nicht in Zukunft, sondern hier und heute, in dem Land, in dem wir gemeinsam leben. Ich will Ihnen versichern: Wir werden nicht zurückweichen. Wir werden weiter gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit kämpfen.“

Bürger, ob jüdisch oder nicht, vor Bedrohung und Gewalt zu schützen: ist das nicht in erster und zweiter Linie und überhaupt die Aufgabe des Staates? Gewiss, wenn  Frank-Walter Steinmeier zum Feierabend seine Leibwächter verabschiedet, um von Bellevue mit Bus und Bahn nach Hause zu fahren, dort erlebt, wie drei Jugendliche einen Mann mit Davidstern an der Halskette Yahud schimpfen und auf ihn losgehen, so, wie es mehrmals so ähnlich in der Hauptstadt passiert ist, dann würde sich der Präsident erheben, nicht zurückweichen und mit sonorer Stimme rufen: „So nicht, meine Herren“. Aber nicht jeder fühlt sich dazu in der Lage. 

„Das Gedenken an die Opfer der Shoah“, jetzt sind wir bei der Schlussformel,  „übersetzt sich für die Zukunft in ein ‚Niemals wieder’. Darin liegt unsere Verantwortung, die bleibt.“

UNFREIWILLIGE SELBSTDARSTELLUNG
Frank-Walter Steinmeier, der Maskenlose
Wer übrigens fragt, ob Steinmeier wirklich zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz reden konnte, ohne auch nur einmal den Begriff „Nationalsozialismus“ in den Mund zu nehmen oder den Krieg zu erwähnen, der fragt ganz richtig, gehört allerdings auch zu einer raren Publikumssorte, der das überhaupt auffällt, anders als den meisten Mitpolitikern und Mitjournalisten. Von den aus fast ganz Europa in die Vernichtungslager gebrachten Juden spricht Steinmeier zwar nicht direkt in einer Weise, als würde es sich um die eigenen Großeltern handeln, allerdings so, als wären es angeheiratete Großonkel und -tanten gewesen. Er, der unentwegt betont, wie wichtig Erinnerung sei, verzichtet gleichzeitig auf jede geschichtliche Konkretisierung. Die Shoa wird bei ihm zu einem voraussetzungslosen Schrecken, den manche eben erlebten, andere nicht. Möglicherweise ist ihm das ganze Thema und jeder einzelne Satz seiner Suada Wurst beziehungsweise Knödel. 

Die Geschichtslosigkeit verbindet sich bei ihm mit einer Gegenwartslosigkeit. Wie Henryk Broder zum gleichen Thema schrieb, läuft das abstrakte ‚niemals wieder’ leer, denn die Vergangenheit wiederholt sich nie auf gleiche Weise. Die Anstrengung, ein zweites Auschwitz zu verhindern, so Broder, sei ungefähr so einleuchtend wie der Appell, man dürfe die Titanic nicht zum zweiten Mal sinken lassen. Heute sehen sich Juden zwei Bedrohungen gegenüber: Vor allem in Frankreich durch islamische Gewalttäter; Sarah Halimi und die 85jährige Holocaust-Überlebende Mirelle Knoll wurden in Paris in ihren Wohnungen ermordet, weil sie Jüdinnen waren. Und sie waren nicht die einzigen Opfer eines neuen tödlichen Antisemitismus der Gegenwart.

Zum anderen gibt es auch nach der Entspannung im Nahen Osten noch den verbreiteten Wunsch, Israel als jüdischen Staat auszulöschen. Frank-Walter Steinmeier dürfte die entsprechenden Bestrebungen der Führung in Teheran gut kennen, der er Anfang 2020 eigentlich nicht zum Nationalfeiertag gratulieren wollte, wobei er dann, wir erinnern uns, durch einen Fehler in der präsidialen Poststelle das Glückwunschtelegramm trotzdem abschickte. 

In Deutschland formierte sich im Dezember 2020 die „Initiative GG5.3 Weltoffenheit“, in Gang gebracht von Spitzenvertretern staatlicher Kulturinstitutionen, die unter Weltoffenheit vor allem das Recht der Israel-Boykott-Bewegung BDS verstehen, in Deutschland staatliche Mittel und öffentliche Räume zu bekommen. Nur das – den Ausschluss öffentlicher Mittel für die BDS-Bewegung und deren Ziele – hatte der Bundestag mehrheitlich beschlossen. Für viele Kulturschaffende ist es, Corona hin, Lockdown her, das derzeit wichtigste Branchenthema, diese Ungerechtigkeit anzuprangern. Die Israel-Boykottunterstützungsbewegung staatlicher Kulturrepräsentanten wird unter anderem von Andreas Görgen unterstützt, Leiter der Kultur- und Kommunikationsabteilung im Auswärtigen Amt. Görgen war es auch, der die Idee hatte, die stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Nurhan Soykan als Beraterin des Außenministeriums anzuheuern.

Soykan hatte ihre Sympathie für den „Al Quds-Tag“ deutlich gemacht, einen von dem Regime in Teheran initiierten Aktionstag mit weltweiten Demonstrationen, auch in Deutschland, bei dem zur Zerstörung Israels aufgerufen wird. 

Diese Zerstörung muss nicht zwangsläufig mit Bomben stattfinden. Der Journalist Malcolm Ohanwe schlägt wie viele andere Aktivisten einen eleganteren Weg vor: 

Screenprint via twitter

Staatsbürgerschaft und „Recht auf Rückkehr“ für alle, die sich als Palästinenser bezeichnen, wäre das demografische Ende Israels als jüdischer Staat. Genau deshalb schlägt Ohanwe es ja vor. 

Ohanwe arbeitet für den Bayerischen Rundfunk, außerdem gehört er zu den Aktivisten der „Neuen Deutschen Medienmacher“, einer aggressiven identitätslinken Vereinigung von Medienleuten, die allein 2019 für ihre Projekte mehr als eine Million Euro aus dem Etat von Bundeskanzlerin Angela Merkel erhielt.

Judenfeinde der Gegenwart sind nicht ominöse „böse Geister in neuem Gewand“ – auch das eine Formulierung des Knödelkönigs von Bellevue

  • , sie verfügen anders als Geister in Gewändern über Körper, Namen und Adressen. Die Chefs der Kulturinstitutionen, die für einen weltoffenen Israelboykott kämpfen, sind Angestellte des Staates, den Steinmeier repräsentiert. Das Auswärtige Amt, in dem man diese Kulturschaffenden wohlwollend unterstützt und eine Israelfeindin als anstellungswürdig betrachtet, wird von seinem Parteifreund geleitet, der bekanntlich wegen Auschwitz in die Politik ging. Die nicht zum ersten Mal auffällige Ressentimentmanufaktur „Neue Deutsche Medienmacher“ bekommt ihr Steuergeld nicht durch die Entscheidung von Geistern, sondern nach dem Willen der Bundeskanzlerin. Steinmeier könnte sie, bevor er Courage von anderen verlangt, öffentlich fragen, was sie dazu treibt. 

Die Jusos, die kürzlich ihre Beziehung zur Jugendorganisation der Fatah als „Schwesterorganisation“ bekräftigten, sind die Jugendorganisation von Steinmeiers Partei. 

Für einen Mahn- und Erinnerungsprofi an der Staatsspitze, der Bürger verpflichtet, vor Gewalt nicht zurückzuweichen, gäbe es also genug Konkretes zur Gegenwart zu sagen. Vorzugsweise in einfachen Aussagesätzen. 

Auch zu der Frage, welche Ansicht über Islam und Juden viele der Einwanderer mitbringen, die vor allem seit 2015 nach Deutschland kommen. So wie Fayez Kanfash, der 2015 aus Syrien kam, und heute in der Nähe von Berlin als Youtuber lebt. Im November 2020 wurde er einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als er einen Mann mit Macron-Maske und blonder Perücke durch die Sonnenallee in Berlin zerrte und symbolisch auspeitschte.

Von Kanfash gibt es auch eine Video-Aufnahme, die ihn in seiner neuer Heimat bei einer Tätigkeit zeigt, die ihm offenbar sehr am Herzen liegt: Dem Zerreißen einer Israelfahne.

Screenprint via twitter

Vor kurzem ließ Frankreichs Innenminister einen Algerier ausweisen, der sich als Fahrer als Lieferdienstes geweigert hatte, Juden zu beliefern. Kanfash braucht nicht fürchten, seine Videoarbeit demnächst von Damaskus aus fortsetzen zu müssen. 

Das alles wären Themen für eine Rede zum 27. Januar gewesen. 

Allerdings nicht in einem Land, in dem die beliebtesten Juden Herr und Frau Stolperstein heißen. 

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59 Kommentare

  1. Steinmeiers phrasenhafte Rede gähnt vor stereotyper Langeweile. Vielleicht war dies sogar Absicht. Die Rede war ihm eine Pflicht…

    Der Text hätte allerdings nicht derart seziert werden müssen, wenn nur an eine Kleinigkeit gedacht worden wäre: Man kann etwas als Zeitgenosse erlebt haben, ohne selber Betroffener oder Angehöriger von Opfern gewesen zu sein.

    Es ist stets ein Nachweis von kommunikativer Kompetenz, etwas so zu verstehen, wie es gemeint war (und ggf. nicht anders gemeint sein konnte) und wo nötig, im eigenen Kopf zu korrigieren, dass ein Schuh daraus wird. Wer Worte zerlegt, verliert die Sinne.

  2. Ebenfalls schlimm an Steinmeiers Auftritt ist sein dröhnendes Schweigen zur Auslöschung der Uiguren in China.

  3. Sehr geehrter Herr Wendt, sehr geehrte Redakteure von Tichys Einblick, ich danke Ihnen allen von Herzen für Ihre gute und gründliche Arbeit. Sie werden in dem kläglichen Rest unserer Demokratie dringend gebraucht. Zu viele Leute lassen sich einlullen vom staatlichen Geschwurbel und haben verlernt, solche Platitüden zu hinterfragen. Spende geht raus

  4. Ich hab gedacht, nach Gauck kann es nur besser werden. Als der Name Steinmeier fiel, war mir klar, dass ich geträumt hatte.

  5. Herr Steinmeyer (sic!) nmP scheitert schon jetzt mit seinem Versuch, wenn nach DE ein „Glauben“ eingeführt werden darf der in seiner Schrift Juden als Affen und Schweine bezeichnen darf und der dazu aufruft Unglaubige zu töten.

  6. Auch wenn ich finde, daß Herr Wendt an ein paar Stellen zu kritisch ist – es kann eben mal in einer Rede eine Formulierung danebengehen, und trotzdem weiß jeder, wie sie gemeint war -, war es doch ein Genuß zu lesen, wie er die Rede des Bundespräsidenten sezierte und die Nichtigkeit der inhaltslosen Versatzstücke bloßstellte. War es Loriot, der schon vor Jahrzehnten die floskelhafte Sprache von Politikern parodierte? Und es ist seitdem nicht besser geworden, sondern nur peinlicher. Und bei Präsident Steinmeier ist der Gipfel der Peinlichkeit erreicht. Vorläufig (um auch mal einen elliptischen Satz ohne Subjekt und Prädikat zu bilden). Es ist schon verblüffend, von was für mediokren und schlichten Politikern wir regiert werden. Das bedeutet nicht, daß sie in ihrem Wirken nicht gefährlich wären. Denn schlicht, wie sie denken, ist auch ihr Handeln. Wenn sie als Unternehmer damit nur ihre Firma ruinieren würden, wäre das Unglück lokal begrenzt und brauchte uns nicht weiter zu kümmern. Aber sie ruinieren den Staat.

  7. Ich finde es auch besser wenn dieser Mann nichts mehr dazu sagt. Ich kann es aber auch nicht mehr hören und bin nicht in dieser Zeit dabei gewesen. Es macht auch ziemlich wütend für Taten verurteilt zu werden, für die man nichts kann.

  8. In einem Artikel in einer jüdischen Zeitung habe ich den Satz gelesen, dass Steinmeier und seine SPD alle toten Juden zutiefst verehren, aber alle lebenden Juden ebenso tief verachten (siehe Stimmabgabe bei UN-Resolutionen gegen Israel und die freundschaftlichen Beziehungen zu den Mullahs im Iran). Deutlicher und besser kann man die widerliche Instrumentalisierung des Holocaust durch SPD, Grüne und Linke kaum beschreiben.

  9. Steinmeier zuzuhören, das muss man sagen, ist eine Aufgabe, aber auch eine Anstrengung, die, und da bin ich dem Rezensenten dankbar, ich selten müßig bin, auf mich zu nehmen. Heute, aber nicht nur heute, sondern auch gestern, und, ja, meine Damen und Herren, auch morgen noch ist mir die einfältige Zusammenstellung nichtssagender Phrasen, so grammatisch korrekt sie auch sein mögen, und ich verstehe, dass Sie, werter Leser, gerade einnicken, ein einziges Loriot.

  10. Ich habe die Rede unseres verehrten Bundespräsidenten nicht gelesen oder gehört. Ihre tiefgreifende Analyse der Rede, lieber Herr Wendt, lässt mir allerdings die Haare zu Berge stehen! Offenbar sollten die Ankerpunkte seiner Ausführung darin bestehen, dass die Wörter Antisemitismus, Vergessen, Schützen, Mitbürger, Zukunft hinreichend oft vorkommen. Möglicherweise gräbt sich dadurch die Rede bei vielen wohlwollend ein. Motto: Siehste, recht hat er. Wir sind so gut.

  11. Ich persönlich habe jedenfalls die Nase gestrichen voll von solchen Leuten wie Steinmeier und Co.
    Fast täglich wird einem als Nachkriegsgeborener der Holocaust unter die Nase gerieben.
    Die Nachkriegsgenerationen haben mit all dem nichts zu tun, sie trifft weder eine Schuld noch sind sie dafür verantwortlich zu machen.
    https://homment.com/H7jAACxMvS/

    • Was wir brauchen ist eine ganzheitliche Betrachtung. Daraus können wir auch lernen und BEGREIFEN. Wie hat sich diese entsetzliche Spirale des Irrsinns in Bewegung gesetzt und welche Gründe gab es?
      Aber wenn wir Schuld verteilen, dann an unsere Politiker. Zum einen an die demokratischen, weil sie es nicht geschafft haben das Joch von Versailles abzuschütteln und zum anderen an den, der sich dieses Versagen zu Nutze gemacht hat.
      Darüber sollte Steinmeier mal reden welcher Berufsstand die Hauptverantwortung trägt. Da er jedes Versagen der Regierung schön redet oder ingnoriert zeigt er damit deutlich, dass er nicht viel hinterfragt und noch weniger aus der Geschichte gelernt hat.
      Wir schaffen euch, gilt auch weiterhin. Natürlich mit der Hilfe des ÖRR.

  12. Merkel, Steinmeier und Schuster am Tisch und auf Selbigen eine ausgerollte Tora. Sofort sah ich den seligen Karl Lagerfeld vor mir „Selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen.“  

  13. Auch mein Großvater (1903-1996) „erlebte noch den Kaiser“.
    Und er erzählte mir davon, dass am Geburtstag des Kaisers schulfrei war.
    Jedes Jahr an eben diesem 27. Januar. Ein Feiertag in Deutschland – von 1889 bis 1918.
    Der und ich sage es mit Bedacht Frank Walter ach so unvergessliche Steinmeier sollte daher am 27. Januar eines jeden unserens Jahres auch an das große und seinerzeit im deutschen Volk fast unvergleichlich beliebte deutsche Staatsoberhaupt Wilhelm von Preußen erinnern und sich insbesondere selbst laut und deutlich in unvergesslicher Erinnerung rufen:
    Der Kaiser war ein guter Mann und wohnte in Berlin – und wär er nicht schon hingeschied´n so kniet ich vor ihm hin.
    Mit solch einem mutigen, couragierten und klugen Bekenntnis würde sich der Frank Walter und ich sage es mit Bedacht Steinmeier unvergesslich machen.
    Da er es nicht tun wird – werden wir ihn schon sehr bald und sehr gründlich vergessen. Und das ist auch gut so.
    In der deutschen Geschichte gab es viele große Staatsoberhäupter. Sie hießen Friedrich der Zweite (wenn auch nur in Preußen) oder Friedrich Ebert oder Wilhelm der Zweite oder Richard. Ein in peinlichster Hinterzimmermanier ausgeklüngelter Funkionärspaladin namens Frank-Walter wird sicher nicht dazugehören. Ganz sicher nicht.

    • Für Ihre letzten letzten zwei Sätze: 100 Daumen hoch.

  14. was nützt diese ganze Erinnerungskultur? Haben die Menschen daraus jemals was gelernt? Kriege haben noch nie etwas Sinnvolles produziert außer Elend Tod und Zerstörung. Trotzdem wird fröhlich weiter gekriegt. Der Herr Bundespräsi muß sich schon fragen lassen warum ihm niemand zuhört. Anders ist die Kriegsgeilheit unserer Freunde wohl nicht zu erklären. Scheinbar ist der Erinnerungstag zu einem blosen Ritual verkommen. Hauptsache den Opfern wird permanent gedacht obwohl andauernd neue produziert werden.

  15. Ich empfinde diese ganzen ,,Betroffenheitsorgien,, dieser unserer Politiker
    ziemlich künstlich und unnatürlich.
    Sorry.
    Diese demonstrativen Distanzierungen und Zelebrierungen nach dem Motto, wir stehen auf der richtigen Seite, der Leidenden, haben für mich einen bitteren Nebengeschmack.
    Was mir ein psychologisches Signal suggerieren will ist, dass wir die besseren Deutschen sind?
    Ich empfinde wieder einmal die typisch deutsche Art, wir sind die ,,Guten,,
    und am deutschen Wesen… als eine unerträgliche Überhöhung der Moralisierenden.
    Schweigen und in sich gehen, das wäre angemessen.
    Alles andere sollte den Opfern vorbehalten sein.

  16. Die Tage habe ich in diesem Zusammenhang den Spruch gelesen:
    Die wehrhafte Demokratie brauche einen robusten Staat mit starkem Verfassungsschutz und starker Polizei.“ (Ich glaube bezog sich, resp. war im Kontext zum „Werkstudenten“ Paul Ziemiak.)
    Au Backe, den Spruch kenne ich noch aus 1967/68 – „Alàs Kumpanen, …“.
    Ok, Überwachung und Berufsverbote sind schon wieder da, und der „Notstand der Demokratie“, Helmut Ridder et al., EVA, auch.
    „I don’t like it, but I guess, things happen that way.“

    • Wie war, wie war,
      „Die wehrhafte Demokratie brauche einen robusten Staat mit starkem Verfassungsschutz und starker Polizei.“ 
      Da frage ich mich dann doch, wer entscheidet dann, was Demokratie ist?
      Das sind für mich die gefährlichen Politiker, die solche Sprüche rausklopfen.
      Denn ich fürchte, diese stehen für ein bestimmtes Demokratie Modell ein.
      Nämlich für die alternativlose ,, Demokratie,, die begleitet werden muss.

  17. Die Linken waren schon immer Meister im Erfinden von plakativen Worthülsen. Eine der ersten: „Schwerter zu Pflugscharen“. Und schon immer haben sie damit die Menschen eingefangen, denn die Aussagen sind stets so banal, dass niemand wiedersprechen kann. Etwa so, als würde man fragen: „Lieben Sie Kinder?“

  18. In der 3sat-„Kulturzeit“ vom 27. Januar ging es auch um den Holocaust-Gedenktag. In dem Beitrag wurde der aus der islamischen Welt eingewanderte Antisemitismus immerhin recht ausführlich thematisiert. Die antisemitisch sozialisierten Zuwanderer sollen auf pädagogischem Weg zur Läuterung geführt werden. Es wurde ein „Projekt“ vorgestellt, bei dem sich Jugendliche „mit Fluchthintergrund“ mit Rassismus befassen. Hintergrundkommentar: „Viele sind in der Heimat mit Judenhass aufgewachsen“. Aussage des Projekt-Teilnehmers Marvan aus dem Sudan [O-Ton]: „Wenn ich zur Moschee gehen und beten, da auch die [unverständliches Wort], die sagen, ‚die Juden sind alle schlecht‘. Das hab ich gehört: ‚Man muss ein Juden töten‘.“
    Selten wird diese bittere Realität in dt. Medien so deutlich vorgeführt. Die traurige Wahrheit, die viele dt. Gutmenschen nicht hören wollen, sieht so aus, dass der wachsende Antisemitismus größtenteils auf unkontrollierte Einwanderung und Asylmissbrauch zurückzuführen ist.

    https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/sendung-vom-27-januar-2021-100.html

  19. „Schwurbelmeier“, so heißt er bei uns schon seit Jahren. Immer wieder gut, wenn sich jemand seiner Formulierungen Satz für Satz annimmt. Dank an Alexander Wendt.

  20. Dem Steinmeier zuzuhören ist eine Zumutung.
    Die Selbstbezichtigungssucht der Deutschen nimmt kein Ende und ist grenzenlos.

  21. Es sind keine „Einwanderer“. Sie sind auch nicht „gekommen“. Das ist die gleiche sprachliche Verharmlosung wie sie Merkel und die Grünen auch ständig betreiben, Herr Wendt, um den Umstand des Einmarsches durch die Dritte Welt und ihrer Türöffner, der deutschen Politiker und Journalisten, zu verschleiern.

  22. Kompliment für die Analyse der Steinmeier-Rede. Obwohl ich mich zur Erinnerungsverantwortung bekenne scheint mir der verkrampfte, und sonst auch widerspruchsreiche Umgang mit eben dieser Erinnerungsverantwortung in weiten Bereichen kontraproduktiv. Erinnerungsverantwortung ist kein Schuldkomplex. Wir haben die Geschichte geerbt wie sie war und können das Erbe nicht ablehnen. Deshalb ist es richtig, den Überlebenden/Zeitzeugen, wie Frau Knobloch, und auch den Nachkommen von Ermordeten, Raum zu geben. Gleichzeitig müssen wir aber unter uns klären wie wir zur Erinnerung, zu den Juden in Deutschland heute, und auch zu Israel stehen. Antisemitismus kann man nicht “ bekämpfen „, man könnte nur konstruktiv daran arbeiten ihn besser zu verstehen und damit auch zu überwinden. Das Judentum war noch nie missionarisch, Juden waren nie kulturell expansiv, sie wollten auch nicht politischen Raum als Juden besetzen – sie wollten nur ihre kulturelle Identität behalten. Es wird Zeit, dass wir sie als “ die älteren Brüder der Christen “ sehen, wie dies Papst Johannes XXIII 1963 vorgeschlagen hat. Mit Bezug auf das Alte Testament und die Zehn Gebote sollte dies auch allgemeinverständlich sein.

  23. Man denkt immer schlimmmer kann es nicht kommmen.
    Steinmeier ist der mit Abstand schlechteste BP den wir jemals hatten.
    Man schämt sich ständig. Dieser Mensch setzt bewusst ständig die falschen
    Prioritäten. Niemand spaltet die Gesellschaft so wie unser BP.

    • Der erpresste Präsident. So müsste man ihn bezeichnen. Zum Machterhalt hat sich Merkel alles abpressen lassen, sogar den zum Präsi zu machen. Schaut man einmal auf die SPD Minister und deren Leistung, zeigt sich dieses Schauspiel überdeutlich.

  24. Kein Wort für die ( so wie mein Opa, letzter Feldpostbrief vom 15.03.45) die von marodierenden Banden im Tschechien eines Benjesch und seiner bis heute nicht widerrufenen Dekrete, ermordet wurden. Die Einseitigkeit des „Gedenkens“ entlarvt dieses selbst, ebenso wie der Import von Massen an Antisemiten aus Arabien.

  25. „Ein jeder von uns ist aufgerufen, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Bedrohungen, Beleidigungen und Gewalt zu schützen. Nicht in Zukunft, sondern hier und heute…..“

    Das werde ich sicher nicht tun. Denn ich kann gut darauf verzichten, beim konkreten Versuch womöglich ein Messer Allahs zwischen die Rippen gejagt zu bekommen.

    Was den Holocaust betrifft: Dessen Bedeutung habe ich auch ohne die ständige Hilfe Herrn Steinmeiers verinnerlicht. Dasselbe gilt für die Weltkriege und den NS.

    Allerdings vergesse ich, im Gegensatz zu ihm, nicht die Vergangenheit des Sozialismus / Kommunsimus in Deutschland und der Welt.

  26. Das Wichtigste hierzu, was an dieser Stelle und anderswo heute nicht gesagt werden darf, muß noch offen bleiben. Wie soll jedoch Galileo Galilei gegenüber der Inquisition gemurmelt haben? – „Und sie dreht sich doch!“ Vielleicht wird solches Bekenntnis zur Wahrheit eines Tages wiederkehren und Anerkennung finden.

  27. Auch dieser ‚Staatsmann‘ wird einmal in Pension gehen (müssen). In seinem Arbeitszeugnis wird dann stehen: ‚Er hat sich stets bemüht…‘
    Was das in einem Zeugnis heisst werden nur jene ermessen können, die jemals richtig gearbeitet haben. Politiker halten die Formulierung bestimmt für gut.

  28. Danke Herr Wendt.
    Ehrlicherweise muss ich voranschicken, dass ich freiwillig keinerlei Reden oder anderweitigen Verlautbarungen mehr von berufspolitischen Darstellern aus der Einheitspartei CDUCSUSPDGRÜNESED verfolge bzw. für ernst nehme und höchstens noch zur Kenntnis nehme. Insofern ist ihr Artikel nur eine Bestätigung dafür, dass ich es richtig mache.
    Bestechend, wie Sie hervorarbeiten, wie es um die geistige Beschaffenheit des Bundespräsidenten Deutschlands (nicht meiner!) steht und mit wie viel „Ehrlichkeit“ er seine Reden bestückt.
    Ich halte ihn für nicht so dumm, als dass er nicht genau wüßte, was hier so abläuft, auch in seiner eigenen Partei. Da keinerlei Widerspruch oder Ermahnungen an seine eigene Berufsgruppe erfolgen, außer gegen die vermeintlich rechtsextremistische AfD, läßt das gar keinen anderen Schluß zu, als das die Heuchelei in dieser Rede auf die Spitze getrieben wird.

  29. Das traurige daran ist, dass diese gut gemachte Kritik mal wieder kaum jemand lesen wird und es im Mainstream bestenfalls heißen wird, das „umstrittene rechte Blatt Tichys Einblick“ habe sich negativ über die wohlgesetzten Worte des Bundespräsidenten geäußert, was sich nur durch tendenziell antisemitische Gedankengänge von Autoren und Lesern und Nähe zur AFD erklären ließe. Und schon schließen sich bei vielen Leuten die inneren Scheuklappen zur Auseinandersetzung mit den Argumenten von TE.

    Inhaltliche Kritikpunkte wie die teilweise Immigration von Antisemiten, der fragwürdigen Außenpolitik gegenüber dem Iran oder Steinmeiers Problem mit dem Begriff „Nationalsozialismus“ werden im Mainstream mal wieder hinten runter fallen. Die Sache ist bei Magazinen wie dem Spiegel oder Zeitungen wie der SZ medial so berechenbar, dass man die Uhr danach stellen kann. Eine Mischung aus zur Bitterkeit führender Langeweile ist zu erwarten. Stellen wir uns darauf ein, dass wir nichts interessantes dazu woanders lesen werden.

  30. Ich widerspreche Ihnen, und zwar zweifach: Haben Sie die Präsidentschaft Roman Herzogs wahrgenommen?
    Woher kam die Überzeugung, ausgerechnet Steinmeiers seltsame Inthronisation erzeugte Hoffnung? Ich wurde jedenfalls nicht enttäuscht. Da käm mir eher der Wunsch an eine Wiederbelebung von Heinrich Lübke in den Sinn als Zuspruch für einen Technokraten mit minderen rhetorischen Qualitäten und ohne jedweden Ausweises, für dieses Land zu stehen.
    Meinen Zuspriuch erntet Ihr Alternativvorschlag. BuPrä Gloria hält Ihre Einstandsrede und knöpft sich als Erstes die Sprachverschandler vor. Das wäre eine naheliegende Aufgabe eines Staatsoberhauptes, nicht die ewige Impfung von Schuldgefühlen, nicht die Agenda seiner Partei(en) zu verbreiten.

  31. Ich denke, Steinmeier sagt genau das, was von ihm erwartet wird. So ist ihm sein Posten sicher. Wie ich vor einer Weile irgendwo gelesen habe: Die Politiker des linksgrünen Blocks, der im Prinzip von der CSU über FDP bis zur Linke reicht, leben in einer Blase und haben gar nicht die Absicht, für das Volk zu reden, sondern für die anderen Politiker und die Mainstream-Medien. Wer nach oben kommen will in der Politik, der orientiert sich doch nicht an der Bevölkerung. Das schadet in der Regel nur. Die Mainstream- Medien und die Seilschaften sind entscheidend.

  32. Dafür liebe ich die Texte von Wendt einfach. Sie mäandern so vorwärts und dann ansatzlos: Zack, Kopf ab! Mutbürger Steinmeier ist in der Realität zu hasenfüßig, um den Antisemitismus in seinem engsten Umfeld auch nur zu erwähnen, weil ihn die Genossen sonst vielleicht scheel anschauen. Und das sind die Gestalten, die ihrem Selbstverständnis nach der Gestapo getrotzt und ihr Leben im Widerstand riskiert hätten. Na sicher! Was sie nicht davon abhält, in der entsprechenden Pose aufs Podium zu stellen!

    Aber spätestens nach Steinmeiers Bundesverdienstkreuz-Show für die „drei Musketiere der Reichstagstreppe“ muss ich davon ausgehen, dass auch den handelnden Personen bewusst ist, dass sie Theater spielen. Steinmeier und Konsorten sind wahrscheinlich jeden Tag aufs neue davon überrascht, dass sie damit durchkommen.

  33. Bezeichnend ist vor allem, das seit Jahrzehnten niemand in Deutschland den Angehörigen der Roten Armee dankt, die die Befreiung mit ihrem Leben bezahlt haben. Und das, obwohl der Anatoli Shapiro und seine Leute es redlich verdient haben.

      • Befreiung? Wovon? Von einem Drittel des Staatsgebietes, von vielen Millionen Menschen? Von Kultur und Geschichte? Von Selbstbewußtsein, aufrechtem Gang und Rückgrat? Von Identität? Von Bauwerken, Industrie, Wissenschaft, 800.000 Patenten? Von Wertmaßstäben u,v,a,m.?
        Befreiung, daß ich nicht lache!

      • Welche Kultur meinen Sie? Die des Massenmordens? Die Kultur des Vernichtungskrieges? Kultur des Kadavergehormsams? Seit wann hat Kadavergehorsam etwas mit aufrechtem Gang zu tun? Die Kultur des millionenfachen Versklavens? Kultur der Vernichtung durch Arbeit? Kultur der Massenvertreibung der Kulturschaffenden? Kultur des Bücherverbrennens? Kultur des Rassismus und Antisemitismus?

        Einen Teil meiner Familie hätte man im Falle eines „Endsieges“ an den Ural als Wehrbauern zwangsumgesiedelt – weil mein Großvater nicht in die Partei eintreten wollte. Schöne Kultur. Zum Glück blieb uns der Endsieg erspart.

        Mein anderer Großvater war als Hauptmann der Wehrmacht an der Leningrader Blockade beteiligt – einem der größten singulären Verbrechen der Wehrmacht, bei dem sie ~1 Mio. Zivilisten an Hunger und Kälte sterben ließ. Schöne Kultur.

        Begraben liegt er in einem Dorf am Wolchow, in dem deutsche Einheiten die Bevölkerung zusammentrieb, in Scheunen sperrte und mit Artillerie beschoß. Schöne Kultur.

        Mein Großonkel war Major in einem Stalag der Wehrmacht, in dem Rotarmisten gefangengehalten wurden. 40.000 Rotarmisten ließ man vorsätzlich in diesem Stalag verhungern. Insgesamt ließ die Wehrmacht 3,3. Mio von 5,6 Mio. gefangenen Rotarmisten in ihren Dulags und Stalags verhungern. Schöne Kultur.

        Diese genozidalen Verbrechen erfolgten übrigens in auffälliger Übereinstimmung mit dem Backe-Blan, der das Verhungernlassen von 20-30 Millionen SU-Bürgern vorsah. 27 Mio. starben tatsächlich in Folge dieses rassisch-ideologischen Vernichtungskrieges. Plan erfüllt – mit deutscher Gründlichkeit. Schöne Kultur.

        Ihnen wäre also der Endsieg lieber gewesen? Ihresgleichen würden augenscheinlich lieber bis heute unter der „Kultur“ der NS-Herrschaft leben wollen. Entweder weil sie von dieser „Kultur“ profitiert haben oder weil ihnen der geschichtliche Überblick fehlt. Auch schöne Kultur.

        Man ist geneigt, das eklig zu finden.

      • ach ja! Das alte Spiel: Aufrechnen von 12 gegen 2,000 Jahre. Wenn es nicht unsinnig ist, dann sicher jedoch schäbig!

  34. An wen ist die Rede des Bundespräsidenten gerichtet? An das Volk doch. Aber das scheint nicht daran interessiert zu sein. Oder sie ist ihm egal. Wäre das nicht so, würde es verlangen, daß er aus seinem Amt entfernt wird.

  35. Chapeau – Volltreffer! Meine Mutter hätte diesen Herrn als „Schwafelheini“ bezeichnet. Intellektuell absolut unterirdisch. Ihm geht es als Sozi primär ausschließlich darum, permanent die größte Oppositionspartei zu diffamieren und die eigene Affinität zum Inter – Nationalen – Sozialismus auf jedwede Weise zu verschleiern. Seine Biografie spricht wirklich Bände. Fazit: Nicht mein BuPrä…

  36. Lieber Herr Wendt, ein wahrlich brillanter Beitrag zu einem tragischen Thema. Er hat mich sehr aufgewühlt.
    Ja, in Deutschland in der Ära Merkel sind nur die toten Juden gute Juden. Die Heuchelei stinkt zum Himmel, sie ist eine schwere Schande für unser Land. Auch, was die Fr. Knobloch abgeliefert hat, hat mich schockiert. Dass man sich in diesem Maße zum Gehilfe der Regierenden im Kampf gegen die de facto einzige Oppositionspartei herabwürdigen kann, hätte ich nicht geglaubt. Und dies bei gleichzeitig fest geschlossenen Augen, um den neuen, oben beschriebenen Antisemitismus nicht zu sehen oder vielmehr nicht sehen zu wollen.

    • Der Holocaustgedenktag erinnert uns jedes Jahr wieder, was nie hätte passieren dürfen und was nie wieder passieren darf.
      Warum gibt es keinen Sozialismusgedenktag um die 100 Mio. Opfer von Sozialismus zu gedenken, die diese kranke Ideologie zu verantworten hat?
      Oder einen Islamgedenktag um die 400 Mio. überwiegend christliche und jüdische Opfer zu gedenken, die diese kranke Ideologie zu verantworten hat?
      Der Steinmeier und die Knobloch könnten auch dann eine Rede halten.

  37. Sehr guter Artikel, trotz des ernsten Themas für lautes Gelächter gut – wenn auch kein fröhliches.

    War es nicht auch Steinmeier, der einen seinerzeit noch kommenden Amtskollegen in Übersee einen „Haßprediger“ nannte? Jenen Amtskollegen, der dann mehr für Frieden (wenigstens -saussichten) in Nahost und damit für die Sicherheit Israels tat, als sämtliche seiner Vorgänger zusammen, und das ganz ohne Bomben?

    Warum Steinmeier den historischen Kontext vermied, erahne ich: So antifamäßig von „Nazis“ oder „Faschisten“ zu reden, wäre wohl doch etwas arg primitiv gewesen. Er hätte schon von Nationalsozialisten sprechen müssen. Dann wäre aber mal wieder unangenehm das „Sozialisten“ in dem Zusammenhang aufgetaucht, und das mag ein Sozialist in aller Regel nicht so gern.

  38. Das ganze ist schon seid Jahren nur noch absurdes Theater. Reden wie auf einer Beisetzung, dann Auftritt des BuPrä und Verlesung einer neuen heiligen Rolle, welche – unanatstbar – die Realitäten in unserer Gegenwart beschweigt.

    Und dann sitzt da das ganze Hauptstadt – Panoptikum in Ehrfurcht erstarrt in einem Stuhlkreis und wagt vor lauter Anrührung kaum zu atmen, wenn ein Fiedler seine traurige Weise gibt.

    Ihr wollt jüdisches Leben schützen? Dann tut es doch einfach und schwätzt nicht nur mit breit aufgetragenem Kitsch darüber. Man hilft Juden nicht indem man unter jedem Stein und hinter jedem Gebüsch nach einem Nazi sucht.

    Es könnte hilfreich sei, die Totfeinde Israels nicht im Millionenmaßstab ins Land zu holen und die Übergriffigen ihrerseits zu ergreifen und ab-zu-schieben.

  39. Die stilistische Kritik – geschenkt. Alljährliche Pflichtreden zum gleichen Thema sind nun i.d.R. keine rhetorischen Glanzstücke.
    Der eigentliche Skandal liegt in der abgrundtiefen Heuchelei der (erweiterten) Linken. Der Linken liegen nur diejenigen Juden am Herzen, die vor 80 Jahren gelebt und gelitten haben und ermordet wurden.
    Zu Israel hingegen, mit dem sich die Juden einen wehrhaften Staat geschaffen haben, um tatsächlich ein „2.Auschwitz“ zu verhindern, diesem Staat steht die Linke seit jeher kritisch bis ablehnend gegenüber. Egal, ob das Abstimmungsverhalten in der UN, die Förderung islamisch-antisemitischer Einwanderung in Millionenhöhe, das Glückwunschtelegram an die Judenhasser in Teheran, die Duldung der „Al-Quds-Feiern“ oder das Verleugnen des muslimischen Antisemitismus, der gerne pauschal der einheimischen Bevölkerung untergeschoben wird – eine ganz klare Linie, welche die Linke verfolgt.
    Hätte ein Vorfall wie in Frankreich überhaupt ein Echo in den deutschen Gutmenschenmedien gefunden? Von den Konsequenzen ganz zu scheigen. (Anders natürlich, wenn ein Deutscher sich geweigert hätte, Moslems zu beliefern…).
    Aber der Holocaust-Gedenktag ist der herrschenden Clique in Deutschland ja längst vor allem ein willkommener Anlaß, um im Rahmen des Gedenkens die eigene Ideologie zu propagieren: „Gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit“ heißt übersetzt: weiterhin Massenzuwanderung vorwiegend islamischer Versorgungsmigranten, weitgehendes Verschweigen der von diesen begangenen Verbrechen, schrittweise Privilegierung der „Neu-Bürger“ durch die Einführung von Quoten.
    DAS ist es, was Steinmeier und Konsorten wirklich am Herzen liegt. Nicht die Juden. Für die hat ein Donald Trump weit mehr getan als die Partei des Mannes, der angeblich „wegen Auschwitz“ in die Politik gegangen ist.

    • „Stilistische Kritik – geschenkt“? – Nein, bin mit Ihnen nicht einverstanden. Rhetorik ist seit der Antike vom begründeten Verdacht des Machtmissbrauchs begleitet und hat als System immer wieder auch systemkritisch (entschuldige mich für diesen linken Zungenschlag) gewirkt und Instrumente zur Erkenntnis der Methoden geliefert. Was Steinmeier da bietet, IST Rhetorik, freilich pervertiertes, sophistische Geschwätz. Und ich finde es höchst verdienstvoll, dass Hr. Wendt mit offensichtlichem Interesse und mit offensichtlicher Kennerschaft für die Problematik immer wieder (meist im Zusammenhang mit dem Gebrabbel von Merkel) darauf zurückkommt. Und verdienstvoll, dass er bei TE ein Forum erhält.

  40. Deutschland bricht mir das Herz. Ich habe viele jüdische Freunde in Brüssel. Sie sind amerikanische, belgische, französische, israelische Freunde, zufällig jüdischen Glaubens, Menschen wie Sie und ich. Angehörige ermordet, nicht etwa von Adolf H, sondern von durchgeknallten Dichtern und Henkern. Das Gedenkgedöns kann sich ein Deutschland sparen, das der Islamischen Republik zur Revolution gratuliert, indirekt „Märtyrer=Mörderfamilien“ unterstützt, nicht gegen den täglichen muslimischen Antisemitismus vorgeht. Aber auch die Schnauze zu Uighuren_KZs hält. Weshalb steht die Mauer zur Westbank? wegen vieler Attentate. Siedlungen in der Westbank? Vergleichbar „Siedlungen“ in den ehemaligen Ostgebieten, verloren durch Krieg. Palästinensischer Flüchtlingsstatus wird vererbt, absurd. Germany – shut up.

  41. Sehr gute Analyse der peinlichen Rede Steinmeiers. Sind wir aber ehrlich, was erwarten wir von diesem Mann der wie kaum jemand anderes den zunehmend verwahrlosten Zustand dieses Landes repräsentiert.

  42. Steinmeier und Merkel sind beides weder gute Redner noch haben sie etwas anderes mitzuteilen als Phrasen aneinanderzureihen. Zieht man aber die Essenz aus ihrem Handeln, kommt eher ein antiisraelisches und gleichfalls antideutsches Agieren heraus, das einzig und allein der Machterhaltung dient. Nebenbei wollen sie auch noch Wegbereiter der Großen Transformation werden, die Demokratie, Wohlstand und Freiheit verabschieden. 0

  43. „Ein jeder von uns ist aufgerufen, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Bedrohungen, Beleidigungen und Gewalt zu schützen. „
    O.K, Ich werde mich gleich zu einem Kampfkurs für Seniorinen anmelden. Währenddessen schaufeln Typen wie Steinmeier im Namen der „Menschlichkeit“ Millionen an Antisemiten ins Land. Die Politik schafft die Mißstände und der Bürger soll es wieder in Ordnung bringen. Alles klar.
    Was der deutsche Bürger laut Vorstellungen dieser Gutsäusler an „Pflichten“ hat ist schon beachtlich.

  44. Schreibt Herr Steinmeier eigentlich seine Reden selber oder läßt er sie schreiben und redigiert diese Unbeholfenheiten bestenfalls oder ist es umgekehrt. Wer schreibt und wer liest gegen bis Herr Steinmeier vom Blatt abliest?

  45. Die Zusammenfassung dieses wirklich guten Beitrages steht gleich am Anfang des Artikels:
    >Die eigene Gedankenlosigkeit in angemessene Worte zu fassen: Das ist und bleibt die vornehmste Aufgabe des Bundespräsidenten.<

    Leider klappt das mit dem „angemessene Worten finden“ auch nicht immer.
    Dieser Mann ist nur noch peinlich; …scheint aber die meisten Deutschen nicht zu stören !

  46. Ein gesprochenes Wort oder auch ein politisches Symbol kann überhaupt nur einmal eine Bedeutung haben. Die Wiederholung nimmt eher von der Bedeutung. Etwa der Brandt’sche Kniefall. Ihn zu wiederholen wäre absurd. Und ähnlich absurd kommt es mir vor, immer wieder die Weizäcker’schen Selbstkasteiungen z. Th. Shoa in den Fleischwolf zu werfen und dann in Endlosschleife aufgewärmt zu servieren. Was denken sich diese Leute eigentlich?

    All diese Reden hatten mal Gewicht. Und zwar an dem Punkt, wo sie zum ersten Mal gehalten wurden. Nun sind sie nur noch Geschwätz. Und das halte ich für dem Thema nicht angemessen. Wenn man nur noch hohle Phrasen drischt, sollte man vielleicht einfach mal schweigen.

    • Angemessen wäre in der Tat an diesem Tag eine Schweigeminute und eine stille Verneigung vor den Opfern. Diese Reden als Ritual sind unerträglich. Umso unerträglicher je schlechter sie sind, wie die des aktuellen BPs.

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