„Das Wesen des Idealismus besteht darin, dass das Psychische zum Ausgangspunkt genommen wird; aus ihm wird die Natur abgeleitet – und dann erst aus der Natur das gewöhnliche menschliche Bewusstsein.“
(Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus,1908)
Am Anfang steht ein Rollentausch.
Stellen Sie sich kurz vor, Sie wären Autor. Bitte, nur ganz kurz. Dann wird Ihnen sofort einleuchten: Wenn Sie mit dem Schreiben Ihren Lebensunterhalt verdienen wollen und es nicht nur als Hobby machen, werden Sie auf Ihr Publikum achten – so wie jeder Hersteller von irgendwas auf seine Kunden achten muss, wenn er im Geschäft bleiben will. Dazu gibt es ein paar Grundregeln. Für Autoren lautet eine wichtige (überprüft und validiert in 25 Berufsjahren): Verärgere nicht Dein Publikum.
Trotzdem werde ich gleich vermutlich genau das machen. Und Sie als Autor werden verstehen, warum.
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„Das Virus aufhalten“: Das ist das Ziel von Angela Merkels Anti-Corona-Politik – die Leitidee, seitdem die Bundesregierung nicht mehr auf Beschwichtigung setzt (also etwa seit März 2020).
Unumstritten war der Ansatz nie. Vor allem Epidemiologen wiesen schon recht früh darauf hin, dass eine Pandemie im klassischen Sinn nicht „aufhört“.
„Die Pandemie wird nicht verschwinden, wenn der Impfstoff zur Verfügung steht. Sie wird dann zu Ende gehen, wenn das Virus alle Menschen gefunden hat“.
Das erklärt schon seit Monaten geduldig, ja geradezu gebetsmühlenartig der Epidemiologe Klaus Stöhr allen, die ihm zuhören wollen. Der Mann weiß, wovon er spricht: Er war Leiter des weltweiten Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Im Bundeskanzleramt wollte man ihm nicht zuhören – und will es bis heute nicht. In der Regierungszentrale verlässt man sich seit knapp einem Jahr quasi exklusiv auf den Rat einer kleinen Gruppe um den Virologen Christian Drosten. Der verfolgte von Anfang an das Konzept, das Virus dadurch „zu stoppen“, dass es möglichst nicht weitergegeben wird.
Gegenmeinungen von anderen, auch hochkarätigen Wissenschaftlern nahm Kanzlerin Merkel schon sehr früh nicht mehr zur Kenntnis – etwa die von Hendrik Streeck, ebenfalls Virologe und als international führender HIV-Experte eine absolute Autorität. Die regierungsnahen Medien (also die öffentlich-rechtlichen und beinahe alle anderen) folgten und ignorierten Streeck, Stöhr und deren wissenschaftliche Mitstreiter weitgehend.
Gehört wurden und werden stattdessen Menschen wie Melanie Brinkmann. Die Virologin gehört zu dem kleinen – sehr kleinen – Beraterstab der Kanzlerin in Corona-Fragen. Und sie ist Aktivistin für „ZeroCovid“.
Zur Erinnerung: Im Manifest „ZeroCovid“ wird verlangt, durch „einen solidarischen europäischen Shutdown“ die Zahl der COVID-19-Infektionen „auf Null“ zu bringen. Anders: Wir sperren in der ganzen EU alles für ein paar Monate zu – Wirtschaftsbetriebe aller Art, öffentliche Verwaltungen, Schulen, Kindergärten. So lange, bis es keine, absolut keine Neuinfektionen mehr gibt: „Das Ziel heißt Null Infektionen.“
Man verfolgte – und verfolgt immer noch – also das einfache Ziel: Virus besiegen. Dazu griff man – und greift immer noch – zu den einfachen Mitteln: Lockdown extrem.
„Lockdown wie im Mittelalter. Wo man die Türen und Fenster der Pestkranken zunagelte.“
(Franz Josef Wagner, „Bild-Zeitung“ am 17. Januar 2021)
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Lassen Sie uns über einen klitzekleinen Umweg fahren. Es ist die landschaftlich schönere Strecke, versprochen.
Bildmedien sind dazu übergegangen, ihr Angebot mit Warnhinweisen zu versehen, wenn sie befürchten, die Fotos oder Videos könnten vielleicht einen Teil des Publikums verstören. Es gibt Fälle, in denen man das ganz gut verstehen kann: Bekennervideos islamistischer Terroristen etwa, in denen gezeigt wird, wie Fanatiker ihren Geiseln den Kopf abschneiden.
Das ist in der Tat verstörend (ich habe ein paar Jahre bei einer Nachrichtenagentur gearbeitet und kann das unmittelbar aus eigener Erfahrung bestätigen). Es ist ganz gut, wenn man darauf vorbereitet ist, so etwas zu sehen. Auch eine Enthauptung ist zwar eine Menschen-Handlung – aber eine seltene (heutzutage), und eine abartige dazu. Nur ein verschwindend kleiner Teil der Menschheit wird jemals im richtigen Leben außerhalb des TV-Geräts oder des Internets mit einer solchen Barbarei konfrontiert. Das gehört nicht natürlicherweise zu unseren Lebenserfahrungen.
Nach und nach wurde der Bereich der Wirklichkeit, den man dem Publikum nur noch mit Warnhinweisen oder auch gar nicht mehr zumuten wollte, allerdings immer stärker ausgeweitet. Zu Beginn des Jugoslawien-Konflikts in den 1990er-Jahren zum Beispiel zeigte das deutsche Fernsehen den Schrecken des Krieges noch ungeschminkt: nicht nur zerstörte Häuser, sondern auch tote und durch Waffen verstümmelte Menschen.
Zehn Jahre später waren die Toten, Verstümmelten und schwer Verwundeten mindestens bildtechnisch verfremdet, sodass man sie kaum noch erkennen konnte. Mittlerweile sind sie praktisch ganz verschwunden. Begründet wird das immer mit „Verantwortung gegenüber dem Zuschauer“: Man wolle verhindern, dass das Publikum „traumatisiert“ werde.
Auf den ersten Blick wirkt das vernünftig – auf den zweiten nicht mehr unbedingt. Krieg ist grausam, aber er ist ein anthropologisches Grundmuster des Homo Sapiens (und seiner Vorfahren). Nur sehr wenige Menschen werden jemals mit einer Enthauptung konfrontiert, aber sehr viele Menschen mit Krieg. Außerdem kann man mit einiger Berechtigung argumentieren, dass gerade die Verantwortung für das Publikum es verbietet, Kriegsfolgen kosmetisch aufzuhübschen und dadurch den Menschen nur eine geschönte, ästhetisch leicht verdauliche Version der Wahrheit anzubieten. Verliert Krieg nicht seinen Schrecken, wenn man die Schrecken des Krieges nicht zeigt?
Doch die Weigerung, sich der Wirklichkeit zu stellen, wie sie ist – und nicht, wie man sie sich womöglich wünscht – hat längst neue Ausmaße erreicht. Vor kurzem verbreitete die internationale Videoagentur EBU einen Bericht aus Schweden über einheimische Jäger, die versuchen, die Wälder vor einer Überpopulation von Elchen zu schützen.
Dem Bericht war ein Warnhinweis vorangestellt: „Achtung, es werden tote Tiere gezeigt.“ Tote Tiere. Nicht tote Menschen. Nicht das Töten von Tieren. Einfach nur: tote Tiere, in freier Wildbahn legal bejagt.
Dass inzwischen auch die Darstellung eines völlig normalen, geradezu archetypisch natürlichen Vorgangs (schwedische Jäger erlegen Elche) mit einem Warnhinweis versehen wird, zeigt die wachsende Unfähigkeit eines wachsenden Teils des Publikums, mit der Welt so umzugehen, wie sie ist.
Das hat längst Schule gemacht: In manchen Zoos werden Wildtiere nur noch unter Ausschluss des Publikums gefüttert, weil Besucher sich ernsthaft darüber beschweren, dem Anblick eines Fleisch fressenden Löwen ausgesetzt zu sein. (Das ist auf so vielen Ebenen absurd, dass man allein darüber einen eigenen Text schreiben möchte.)
Dasselbe gilt für veganes Hunde- und Katzenfutter. Kein Witz, das gibt es wirklich – und es gibt Frauchen und Herrchen ein gutes Gefühl: Es lässt die von der Wirklichkeit enttäuschten Menschen vergessen, dass ihre Fellnasen von Natur aus Fleischfresser sind und im Garten sofort Mäuse, Vögel oder Eichhörnchen jagen (und töten), wenn man sie denn lässt.
Damit wären wir wieder bei Corona.
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Denn „ZeroCovid“ ist wie veganes Tierfutter.
Das Erschütternde daran ist, dass die Anti-Corona-Politik der Bundesregierung die Kernidee teilt – die Idee (besser: die Illusion), dass es darum gehe, „das Virus zu besiegen“.
„ZeroCovid“ entspringt dem Wunsch nach einfachen oder auch einfachsten Lösungen – und die Arbeitshypothese der Bundesregierung in der Anti-Corona-Politik bedient diesen Wunsch. Die Behauptung, auch für komplexe Probleme gebe es einfache Lösungen, ist ein Merkmal des Populismus.
Tatsächlich sind sowohl „ZeroCovid“ als auch die derzeitige Anti-Corona-Politik maximal populistisch.
Sie suggerieren die (nicht vorhandene) Möglichkeit von einfachen Lösungen. Sie erwecken die (surreale) Hoffnung darauf, dass man das Virus „besiegt“ – also, dass es sozusagen irgendwann einfach aufhört.
Das ist schon weit jenseits der Grenze zur Esoterik. Denn es geht nicht darum – konnte nie darum gehen – das Virus zu besiegen. Vielmehr geht es darum, mit dem Corona-Virus zu leben, so wie wir mit anderen Viren zu leben gelernt haben: AIDS oder Hepatitis, Grippe oder Masern, Herpes oder Röteln, Mumps oder Windpocken.
Das Virus ist wie das Internet: Es geht nicht mehr weg.
Für diese Einsicht aber müssten wir uns mit der Welt befassen, wie sie ist – und nicht, wie wir sie uns vielleicht wünschen. Wir brauchen nicht Idealismus, sondern Realismus (politisch und auch sonst).
Doch dazu sind wir in Deutschland offenbar nicht mehr in der Lage. Die Regierenden regieren nur mehr mithilfe von Zirkelschlüssen: Man hat eine politische Linie. Man lädt nur solche Berater ins Kanzleramt, die diese Linie stützen. Man erklärt dem Volk, die politische Linie werde ja durch die Berater gestützt.
Es ist nicht völlig klar, ob man damit vor allem das Volk täuschen will oder sich selbst, oder beides. Jedenfalls ist es der vollständige intellektuelle Offenbarungseid.
Und das Volk nickt, jedenfalls zum großen Teil.
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„Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung liefert uns Zwergobst.“
(Georg Christoph Lichtenberg, zugeschrieben)
Jetzt kommt der Teil, mit dem man möglicherweise das Publikum verärgert.
Denn wir sind selbst schuld: Schuld daran, dass der selbstmörderische politische Idealismus, der Deutschland (und den Rest der Welt) schon mal ruiniert hat, wie ein Untoter wieder die Macht über unser Land an sich reißt.
Wir sind selbst schuld: Weil wir es zugelassen haben, dass man sich bei den sogenannten Baby-Boomern (also grob bei den in den 1950er- bis 1970er-Jahren Geborenen) mehr darum kümmert, den maßgeblich von den Eltern erarbeiteten Wohlstand zu verfrühstücken – als darum, diesen Wohlstand durch Arbeit zu erhalten und vielleicht sogar zu mehren.
Wir sind selbst schuld: Weil wir es zugelassen haben, dass mit den sogenannten Millenials, (also grob mit den zwischen 1980 und 2000 Geborenen) eine Generation heranwächst, die die unteren Stufen der Bedürfnispyramide nicht mehr kennt; die Fühlen mit Denken verwechselt – und Wissenschaft mit Wahrheit; die bürgerlich nicht von rechtsextremistisch unterscheiden kann – und Wunsch nicht von Wirklichkeit.
Wir sind selbst schuld: Weil wir uns dem politischen Idealismus nicht genug entgegengestellt haben – nicht als Großeltern, nicht als Eltern, nicht als Geschwister, nicht als Kinder, nicht als Nachbarn, nicht als Bürger.
Sie als Autor werden verstehen, warum das einmal gesagt werden musste.
„Die Behauptung, auch für komplexe Probleme gebe es einfache Lösungen, ist ein Merkmal des Populismus.“ Hab´ mich gerade erschrocken, las ich doch im ersten Moment „Merkelmal des Populismus.“?
Veganes Hunde- und Katzenfutter? Ich bin kein Tierarzt, aber ich halte das für Tierquälerei. Man könnte Bello aber zwei Näpfe vor die Schnauze stellen, einen mit veganem Futter und einen mit Pansen. Mal sehen, was zuerst leer ist.
Die politische Mitte und somit das bürgerliche Zentrum gesellschaftlicher Bodenhaftung existiert nicht mehr.
Schon in den vergangen Jahrzehnten wurde ein Kultur des Leistungswillens durch die Unkultur der Leistungsagonie verdrängt.Geistiges Open-Source ersetzt durch mentale Subroutine.
Sediert durch massig auf den Finanzmarkt geworfenes Luftgeld zur Befriedigung sinnlosen Konsumierens und eine damit sich der Bespassungsindustrie ausgeliefert habender Bevölkerung, die längst in großen Teilen entrückt allen infantilen Dämlichkeiten nachhängt, vermochte diese Corona -Vollbremsung beim Wahl-und Zahlvieh allenfalls ein irritiertes Glotzen nach Konserven, Klopapier und Nudeln auszulösen und die Demutswindel als Zeichen der Zugehörigkeit eine indentitätsstiftende, sehnsuchtsvolle Mehrheitszugehörigkeit zu befriedigen.
Eigenständige Denkmuster und Selbstverantwortung, gepaart mit kritischem Geist und offen geäußerter Meinung, im schlimmsten Fall zeitgeistkonträr begannen nunmehr in dieser Zeit bereits als Verdachtsmomente gelebter Staatsfeindlichkeit gebranntmarkt zu werden und dem Lemming wie dem Obrigen gleichermaßen als suspekt und dissident zu gelten.
Dazu das anhebende Geheule und zugegebener Maße virtuos vorgetragene Hohelied auf das nunmehr unverzichtbar zusammenstehen müssende Kollektiv und das sozialistische „Wir“ Geseiere schafft die in diesen schweren Zeiten ersehnte Nestwärme. Never walk allone, zusammen wie die Lemminge hinter der sich neu als Völkerretterin kalibriert habenden Raute im kragenlosen Maokittel bekämpfen und überstehen wir alle Seuchen-Unbill und brechen auf zu neuem Rückschritt.
Ein Blick auf das Versagen dieser Dilletanten der politischen Pseudomitte in der Vergangenheit und Gegenwart oder die für Realisten aus dieser Situation zweifelsohne zu erkennenden nur unter größten Anstrengungen und Entbehrungen zu bewältigenden Herrausforderungen für die Zukunft stört hierbei nur. Und damit auch die Wahrheiten, die für die Zeit nach dieser auch von der „Mitte“ verursachte Krise.
Diese Wahrheiten, vorgetragen von AFD und freien Medien so wie kritischen Bürgern sind daher zur Zeit wohl nicht gefragt, werden sich aber mit gnadenloser Brutalität während zunehmene Offenbarungen dieses bisher beispiellosen politischen Totalversagens ins Bewusstsein drängen. Eine davon ist: Ein Vorher wird es im Nachher nie mehr geben.Politischen Idealismus ebenfalls nicht mehr. Aus einer werden zwei Gesellschaften.
Dieser Kommentar beschreibt das politische Elend in diesem „besten Deutschland, das es je gab“ auf eine geradezu unübertreffliche Weise
Hallo,
vielen Dank für das Lob.
Fröhlicher Gruß,
A. Fritsch
Das Ausmaß der Infantilisierung der Gesellschaft ist mMn ein sicherer Indikator für die Gesundheit einer Gesellschaft. Während die Kriegs/Nachkriegsgeneration noch Gewalt und Tod direkt erlebt hat, die Kinder zwischen Trümmern und Leichenteilen gespielt haben, wird jetzt, nur drei Generationen später, die Darstellung eines toten Tieres zensiert; wir sind auf einem Weg, der viktorianischen Prüderie vergleichbar, wo eine Dame nicht Hose sagen durfte und ein geschwungenes Tischbein sexuelle Fantasien hervorrufen konnte. Diese Entwicklung ist ein sicheres Zeichen dafür, daß eine Gesellschaft ihr Fundament und damit ihre Wehrhaftigkeit verloren hat, sie wird gegen „brutalere“ Gesellschaften nicht bestehen können.
Ich verstehe nicht, wie immer noch die Mehrheit der Bürger glauben kann, dass unsere jetzigen Politiker die Probleme, die wir haben, lösen werden.
Wenn diese selbst bei einer letztlich simple Sache wie der Organsation einer Massenimpfung versagen und nicht mal die Verteilung von FFP-Masken hinkriegen, wie wollen sie dann die wirklich essentiellen Probleme, die nach der Pandemie weiterbestehen oder neu hinzukommen, lösen?
Aber solange die Medien weiterhin sämtliche Versager und Nulpen verteidigen und loben, glauben die Bürger nur allzu gerne, dass alles in Ordnung sei.
Eine Hoffnung bleibt. Je schlimmer es kommt, desto mehr Menschen werden aufwachen.
Und es wird noch schlimmer kommen. Da bin ich optimistisch.
Sie glauben noch immer die wollen Probleme lösen? Bevor ein neues Haus gebaut werden kann, muß das Alte abgerissen werden. Jetzt ersetzen Sie bitte Haus mit Gesellschaft.
Zu letzten Absatz, obwohl entsetzt, habe ich keinen echten Widerstand geleistet. Ich bin ein ( harmloser ) Mitläufer. Und auch ich kann mich auf den Befehlsnotstand berufen. Allerdings muss ich sagen: Nie hätte ich gedacht, dass ich nach meiner Erziehung (Abi 1986) nochmal in einem halbtotalitären System lande. Meinen gesamten Deutsch- und Geschichtsunterricht kann ich eigentlich ich die Tonne treten. Ich kann nicht sagen, dass Hass auf Deutschland auf dem Lernplan stand, sondern eher Skepsis gegen Parolen („Wir schaffen das“) und mir ein grundliegendes Verständnis vermittelt wurde, warum es so etwas eine Gewaltenteilung gibt. Der ganze Brecht, Dürrenmatt… nicht mehr nötig.
– WIR SIND SELBST SCHULD –
Nein, nicht wir alle, nur diejenigen die die Altparteien gewählt haben.
Die Anordnung eines Pandemie-Lockdowns durch die linksgrüne Regierung war genauso unnötig wie Grundgesetzwidrig.
Söder möchte als „Macher“ in den Medien präsent sein …
Ich habe keinerlei Schuldgefühle. Ich habe es schließlich versucht, mit Engelsgeduld und Engelszungen. Und mich schließlich, nachdem mir klar war, dass es keinen Sinn mehr hat, gegen Windmühlen anzukämpfen, in die Ferne abgesetzt.
Der letzte Absatz trifft den Kern des Problems. Ich versuche gegenüber jungen Menschen möglichst dieses Defizit anzusprechen. Meistens sind deren Eltern dann verärgerter als deren Nachwuchs.
Chapeu!!!
„Die Hamburger Krankheit“ ist ein sehr prophetischer deutscher Film von 1979.
Einfach mal googlen!
Ich könnte gut und gerne auf ein Stück Wohlstand verzichten zugunsten von Freiheit. Leider geht diese ebenso über den Jordan, was der deutlich schmerzlichere Verlust sein dürfte.
Daß Gefühl über Verstand geht und daß man Rücksicht auf die zarten Seelen der „Schneeflöckchen-Generation“ nehmen muß, denen Tiere über Menschen gehen, wurde gestern berichtet. Frau Klöckner ist stolz auf ein Gesetzt, das das Töten männlicher Küken verbietet und selbst das Vernichten von Eiern ab dem 6. Bebrütungstag untersagt, da die Embryonen angeblich dann schon ein „Schmerzempfinden“ haben. Hat sich jemand schon mal Gedanken über die menschlichen Embryonen gemacht, die im Mutterleib zerschnitten oder zersägt werden?
geschweige denn über das Leid eines Embryonen (im Mutterleib und dem Restseines Lebens) deren Mutter sich impfen ließ. Das wissen wir doch überhaupt noch nicht, scheint aber auch niemanden zu interessieren. Es müssen erst (wieder) missgebildete Kinder zur Welt kommen, bevor man (eventuell) aufwacht!
Es ist zum Verzweifeln!
Aus dem Artikel: „Wir sind selbst schuld: Weil wir uns dem politischen Idealismus nicht genug entgegengestellt haben – nicht als Großeltern, nicht als Eltern, nicht als Geschwister, nicht als Kinder, nicht als Nachbarn, nicht als Bürger.“
Das ist völlig richtig. Dafür braucht man sich nicht zu entschuldigen. Man muss allerdings auch sagen: Wer sich dem entgegenstellte, wurde zum ausgegrenzten Außenseiter: angesehen und beschimpft als Spießer, Spielverderber, Reaktionär. Man nimmt seine Steuern gern und verachtet ihn.
Den politischen Idealismus haben wir leider nicht gesehen, dafür aber eine bärenstarke Antifa, die mangels echter Gegner Hauswände beschmiert, des nachts Autos anzündet, Farbbeutel wirft, oder hinterrücks Leute zusammenschlägt. Das natürlich nicht aus einen freiheitlich-demokratischen Grundhaltung, sondern weil dafür eine Milliarde Euro vom Steuerzahler in deren Kassen ungeleitet werden. Dabei hätten diese Asozialen das 3. Reich niemals verhindert, sondern wären die Ersten in der SA gewesen. Das sind keine Helden.
ich habe manchmal, dass es genau der selbe Menschenschlag ist: opportunistisch und faul sich den Mächtigen anbiedern um ohne eigene Arbeitsleistung durchs Leben zu kommen.
Ganz analog!!!! Meine Eltern sagten mir immer. „Niemand hat dir bei deiner Geburt versprochen, das es auf der Welt gerecht zugeht. Du mussst selbst dafür sorgen, dass es dir GUT geht.“-
Regierungen aber NÄHREN die Hoffnung versprechen das Blau vom Himmel, dafür, dass sie gewählt werden. In der Hoffnung darauf, dass das Gedächtnis der Menschen kurz ist. Und sie die Hoffung auf ein „Wunder“ nicht aufgeben. –
Genau das haben die meisten Eltern verpennt.
Gerade die Helikoptereltern haben den Glauben eingepflanzt, dass man bloß nix unangenehmes erleben muss.
…und heute bei Maybrit Illner wieder mal die ZeroCovid Virologin Melanie Brinkmann…
Die Initiatoren und Unterstützer von „Zero Covid“ kommen sämtlich aus dem linksradikal/extremen Milieu.
COVID soll als Hebel benutzt werden, die gesellschaftlichen Strukturen grundlegend zu ändern in Richtung eines egalitär/staatsgesteuerten kollektivistischen Alptraums.
Um Gesundheitsaspekte geht es hierbei nur vorgetäuscht.
Aber es gibt ja jetzt auch noch die „No Covid“ Initiative (nicht zu verwechseln mit der „Zero covid“-Initiative !) unter Herrn Fuest vom ifo (der arme Herr Sinn….) und einer Gruppe verschiedener „Experten“, die aus anderen Motiven ähnlich hirnrissig gefährliche Ideen verbreitet.
Die Pointe: die „Experten“ von der „No covid“-ifo Initiative sind zum größten Teil die Hardcore Protagonisten der Merkelschen „Expertengruppe“, denen eine prophylaktische Notschlachtung der Gesellschaft noch nicht weit genug ginge.
Unter anderem der Modellierungsfreak (Physiker, Philosoph und Mann für alles) Michael Meyer-Hermann und die Dom-Virologin Melanie Brinkmann.
Was die fordern, kommt den Dystopien des „Great Resets“ schon recht nahe.
Gelesen und eigentlich nicht verärgert. Habe keine Schuld auf mich geladen undhabe mich genau so verhalten. Bin gebildet und kritisch, selbstständiger Unter-nehmer im Mittelstand aus eigener Anstrengung ( kein Erbe ) geworden. Habe offen den Mainstream und den falschen Entwicklungen widersprochen. meinen Kindern gezeigt, wie Fleiß zu Erfolg führt. Aber was hat es mir gebracht ? Mit den Enkeln werden Themen ausgespart, damit sie nicht in Kindergarten und Schule in Konflikt kommen. Ich werde in die Schublade gesteckt : Ausbeuter, Klimaleugner, Rassist, Verschwörungstheoretker, homophober Nazi…..etc.
Seien Sie nicht verbittert. Irgendwann reift die Erkenntnis, dass man Ideologie nicht essen kann.
Das glaube ich Ihnen sofort; unsere Gesellschaft ist so. Meine seelische Unterstützung haben Sie.
Verleben Sie Ihr Geld. Ihre Kinder und Enkel können dann mal schauen, ob man von Ideologie und Gutmenschentum auch abbeissen kann.
Da möchte ich dem Autor in mehreren Punkten widersprechen: Die geburtenstarken Jahrgänge haben durchaus noch zum Wohlstand beigetragen. Dieser wurde so hoch, dass aber auch jeglicher Unsinn noch finanziert werden konnte. In der Politik hatte unterdessen der Berufspolitiker Einzug gehalten, dem die Wirtschaft völlig fremd ist und der sich, wie beschrieben, nur um Ideale kümmert.
Der einzelne Bürger kann gegen diese Entwicklungen nichts, aber auch gar nichts tun solange die schweigende Mehrheit die propagierten Scheinwirklichkeit nicht als dieselbe erkennt.
Ich wäre (der Konjunktiv ist Absicht) durchaus bereit, „Leistung“ zu erbringen. Nur…ich sehe, bzw. es wird vielerorts geschrieben, daß jemand wie ich mit Leistung allein es heutzutage nicht mehr wirklich zu etwas bringen wird. Nicht einmal eine kleine ETW wird für mich drin sein, und eine Hungertuchrente wird der Weisheit letzter Schluß sein. Und bis es soweit ist, darf ich mich noch Jahrzehnte krummbuckeln, drangsalieren und als weißer Mann beschimpfen lassen? Dazu sage ich: rutscht mir doch den (noch geraden) Buckel runter.
Wozu also noch Leistung oder Engagement erbringen, wenn all‘ das sozusagen in einem schwarzen Loch verschwindet, und mich nur Kraft und Lebenszeit kostet?
Ich kann nichts „mitnehmen“, am Ende…also warum mit dem, was ich noch habe, nicht versuchen, für eine längstmögliche Zeit (nur wenige Jahre, aber egal) auszukommen, schöne Sachen zu sehen und zu tun, und sich im Gegenzug nicht mehr aufregen oder verausgaben müssen…
Ich weiß, daß das eine sehr egoistische Sichtweise ist, hege aber die Vermutung, daß ich nicht der Einzige bin, der so denkt. (Und falls doch…na, ich allein richte doch hoffentlich wenig Schaden an…)
Und auch als Nicht-Autor kann ich dem nur beipflichten. Meine einzige Ergänzung: Wir sind selbst Schuld. Weil wir dem deutschen Unwesen des Denunziantentums tatenlos zugesehen haben.
„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“ (Fallersleben zugeschrieben)
Lieber Herr Fritsch,
Ihr Artikel, ein Volltreffer!
Vielen Dank dafür!
Hallo,
vielen Dank für das Lob.
Fröhlicher Gruß,
Alex Fritsch
Das Wort „Idealismus ist für die Corona Politik meiner Meinung nach fehl am Platze. Dieser Wahnsinn ist Mittel zum Zweck um die eigene Macht zu sichern und die bisherige systemzerstörende Trümmerpolitik zu bemänteln. Die Schuld am Systemabsturz Covid zuschieben.
Wir werden ja nur noch mit Alibi Storys für die krudesten Aktionen versorgt. z.B. Politische Gegner unterdrücken und mundtot machen = Kampf gegen den Faschismus. Ab in den Sozialismus mit all seinen unschönen Ausformungen = Solidarität. Machtausbau und Umsetzen des great resets = Covid, Schutz der Bevölkerung und „Rettung der Erde“
ZeroCovid gehört intentionsmäßig in die gleiche Schublade.
*
Den Schreiber zitiert:
„Die Pandemie wird nicht verschwinden, wenn der Impfstoff zur Verfügung steht. Sie wird dann zu Ende gehen, wenn das Virus alle Menschen gefunden hat“.
*
I´ sog´: Die Pandemie wird erst dann aus den Köpfen verschwinden, wenn die Politischen ihre eigene Unfähigkeit restlos bewiesen haben
dabei übersieht man gelegentlich die gute Seite des Virus:
„Greta ist verschwunden, sie hat sich im Medienwald mit Onkel SeuchenSöder und Tunte Klabauterbach verlaufen“
und
„Corona wirkt -, die alljährliche Grippe ist so gut wie ausgerottet!“
***
Sehr geehrter Herr Fritsch,
zuerst einmal vielen Dank für ihren nachdenklichen Essay!
Der politische Idealismus ist erst einmal etwas sehr Schönes. Es ist der Traum einer besseren Welt. Dieser Traum ist uralt in seinen verschiedenen Ausprägungen. Und wir finden ihn in jahrtausendalten Mythen.
Er ist etwas religiöses gar: der Traum vom Paradies.
Und entsprechend wie Gläubige verhalten sich auch seine Anhänger: meist schwärmend und enthusiastisch, manchmal auch fanatisch.
Zwei Züge dabei greifen in sich hinein.
Der erste: Wenn man überzeugt ist, dass das zukünftig irdische Paradies so und so aussehen müsse, dann ergeben sich daraus Wege der Umsetzung. Wenn ich aber etwas gar Einschneidendes umsetzen will in einer Gesellschaft, dann gibt es immer Menschen, die das nicht wollen. Und diese *müssen* dann bekämpft und im Grunde liquidiert (= auch: unterdrückt oder umerzogen) werden – denn sie sind es ja, die der Verwirklichung des Paradieses im Wege stehen und somit dem Glück aller, die in diesem Paradies leben sollen. Der Mord auf dem Weg zum Paradies wird für den Mörder zur selbstlosen Tat, zum Opfer seiner selbst für das Gute. Und im Grunde sind die Ermordeten vor allem erst einmal Menschenopfer, vollzogen von den Priestern und Gläubigen zur Erreichung des zukünftigen Paradieses zum Wohle ihrer Mitmenschen.
Der zweite Zug: In unseren modernen westlichen Gesellschaften ist es größtenteils gleichgültig, was jem. denkt oder glaubt.
Solange er seinen Platz in Gesellschaft ausfüllt, kann er erst einmal glauben, was auch immer. Egal: die Erde ist flach, Aliens steuern uns, Globoli heilt Krankheiten, die Sterne verkünden die Wahrheit, die man dann als Horoskop im Schmierblättchen findet. Es spielt keine Rolle, denn es hat keine Auswirkungen. Erst wenn Menschen zusammenkommen und ihre jeweilige Ansicht versuchen der Gesellschaft aufzudrücken, hat es welche – aber meist auch sehr sanfte nur, die das Leben der meisten kaum erschüttert. Und so können sich auch alle möglichen Behauptungen etablieren bis eben irgendwann ein Punkt erreicht wird, in denen die Folgen dieser Überzeugungen derartig gravierent werden, dass man sie deutlich spürt. Aber erst dann wird wohl darauf reagiert werden.
P.s.: Früher konnte scheinbar auch jeder denken, was auch immer er wollte. Aber das war nur in einem viel kleineren Maße möglich, da die Trennung zwischen direkten Lebenstätigkeiten (z. B. Nahrungserwerb) und ‚freie Zeit‘, die eben auch im Denken frei gestaltet werden kann, kleiner wahr.
„Er ist etwas religiöses gar: der Traum vom Paradies. Und entsprechend wie Gläubige verhalten sich auch seine Anhänger: meist schwärmend und enthusiastisch, manchmal auch fanatisch.“
Von welcher Religion reden Sie? Kennen Sie religiöse und praktizierende Menschen? Wie kommen Sie auf die Idee, das seien alles schwärmerische Enthusiasten? Meine Erfahrung ist, dass ernsthaft religiöse Menschen um vieles entspannter und pragmatischer durch die Welt gehen als viele ihrer vollkommen säkularisierten Mitbürger.
Sehr geehrter Herr Peisistratos,
ja, ich kenne religiöse Menschen.
Das es verschiedenste Erscheinungsformen gerade von alten, weitverbreiteten Religionen gibt, ist offensichtlich. Und das sich das jeweilige religiöse Verständnis an die jeweilige Gesellschaft (und der Verortung des Gläubigen in ihr) anpasst, dürfte den meisten auch auf der Hand liegen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass eine Erscheinung von Chr. Religion wie der Kulturprotestantismus mit Harnack , Troelsch etc., eine sehr wertvolle und intellektuell hochstehende Kulturerscheinung (auch) ist – und etwas durchaus friedliches.
Daneben gibt es aber leider sehr sehr häßliche Erscheinungsformen der Chr. Religion: bitte denken sie an die Vernichtung der antiken Religion durch eben fanatisierte Christen, von denen wir einige heute immer noch verehren.
„Dass aller Aberglaube der Heiden vernichtet werden soll, ist das, was Gott will, was Gott befiehlt, was Gott verkündet!“
– Der heilige Augustinus
Sind das die Worte eines auf Frieden und Versöhnung bedachten Menschen?
Dieses ‚Gott will es !‘ (Deus vult) tönt nunmal auch durch die Jahrhunderte bis zu uns. Es gab und gibt zu viele, die genau wissen was Gott will. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Gott bei ihnen Abends zum Tee erscheint und Sie um Rat fragt, was er denn so wollen solle. Und dafür muss ich nicht in die Antike, da langt ein Blick zu diversen Fernsehpredigern schon.
Von welcher Religion ich rede? – Ja, ich habe dabei tatsächlich nicht an ‚deistische‘ Religionen mit einen jenseitigen Paradies gedacht, sondern vielmehr an die ‚Diesseitsreligionen‘ mit einem in der Zukunft liegenden irdischen ‚Paradies‘. Also mehr an sowas wie: Kommunismus/Sozialismus, Nationalismus, Nationalsozialismus/Faschismus. Auch hier gibt es jeweils ein zu erreichender Zustand der Glückseligkeit, dessen Erreichung dann Unterdrückung und Mord legitimiert.
Absolut richtig, auch meine Rede: Die Religion ist zurück. Unser Erfolgsmodell, die soziale Marktwirtschaft, samt Wiederaufbau nach dem WW2, wird gerade abgelöst durch eine Staatsreligion. Nicht mehr Wohlstand ist das Ziel, sondern das Gute. Immaterielle Werte. Möglich ist es auch deshalb, weil dieselben Protagonisten Geld drucken ohne Ende.
Hallo,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ja: Idealismus ist uralt. Und nein: Aus Idealismus erwächst nie ewas Gutes. Er endet immer autoritär.
Meine Meinung…
Fröhlicher Gruß,
Alex Fritsch
Und nein: Aus Idealismus erwächst nie ewas Gutes. Er endet immer autoritär.
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Tztztztz:
Idealismus – also kurz – das Streben nach einer besseren Gesellschaft war immer (!) der Antrieb – bis heute – er ist Bestandteil der unglaublichen Geschichte des Sapiens – und Sie sind einer dieser Sapiens!
Von der Sippe der Gesellschaft der Jäger und Sammler bis heute war der Idealismus IMMER der Antrieb in der jüngeren Menscheitsgeschichte!
Dem Idealismus Ihrer Vorfahren haben Sie ALLES zu verdanken,was Sie heute sind, und was Sie ausmacht!
Wie könnten Sie das leugnen?
Sie spielen ggf. auf die kurze Episode des Stalinismus an.
In der Menschheitsgeschichte ein Fliegenschiss!
Der Idealismus hat sich aber auch immer nur dann (!) durchgesetzt, wenn die bisher erfolgreiche Gesellschaft weiter verteidigt werden KONNTE.
Das gilt auch für die Zukunft:
Idealismus der ZUKUNFT kann also nur erfogreich sein, wenn wir unseren STATUS QUO verteidigen werden.
Das Gesagte ist nicht nur für Autoren, sondern auch für Bürger, die noch selbständig denken können, nachvollziehbar.
Verstümmelte muss man heute nicht mehr zeigen, um den Zuschauer zu traumatisieren. Da reichen schon Bilder von Särgen in einer Halle. Das schockt die Zuschauer schon so sehr, dass sie gar nicht auf die Frage kommen, ob es dort im „Normalbetrieb“ nicht ähnlich aussieht. Also traumatisiert wird schon noch (um die Herde in die „richtige“ Richtung zu treiben), allerdings braucht es heute viel „weniger“ dazu.
Das Wort Trauma ist inzwischen so verwässert, dass es wirkliche Trauma Opfer ins Lächerliche zieht.
Trauma setzt den Zustand absoluter Todesgefahr und Ohnmacht vorraus. Doch in unserer Wohlstandsgeneration reicht es schon sich ein bisschen unwohl zu fühlen.
Beispiel: Ich war mal in einer Discordgruppe bzgl Haustiere in dem ich mal ein Video zeigte wie ich meine Schlange füttere. Das Video wurde gelöscht mit der Begründung dass es die andere Teilnehmer zu sehr „triggern“ würde. Ich verließ die Gruppe daraufhin. Wir sind inzwischen so verweichlicht, dass wir nicht mal den Anblick eines Tiers, das ein anderes verschlingt, ertragen können.
„politischen Idealismus“ wie nett! Wie wäre es mit Naivität oder Staatsgläubigkeit?
Wenn „politischer Idealismus“ die Anlayse ist, müsste dann die Lösung nicht „Keine Politik“ lauten? Also: Mehr Freiheit? Wie wäre es dann mit Liberatarismus? Das müßte doch dann die logische Konsequenz sein. Alles andere wäre nur ein Feigenblatt.
Söder erklärte gestern in der PK, dass ihn Corona eines gelehrt habe: Dass es sich lohnt, vernunftbasierte und weniger ideologische Politik zu machen. Und dass er das nach Corona fortsetzen will. Ich habe die Hoffnung, dass das Schule machen wird, in allen möglichen Bereichen. Dass ideologische Politik eine Abkehr von der Vernunft ist und dass das nicht lange aufrecht erhalten werden kann. Irgendwann ist die Vernunft zurück, ganz von selbst, weil es einen Punkt gibt, an dem sie nicht mehr geleugnet werden kann. Auch von den härtesten Ideologen nicht. Bin ich zu optimistisch? Vielleicht….
Bin verwirrt. Söder macht „vernunfbasierende, weniger ideologische Politik“? Welche bitte ist das? Ausgangsperren, weil das Virus nachts beonders aggressiv ist? FFP2 Masken, die eigentlich nur von befugtem, eingewiesenen Personal getragen werden darf? Warnung vor Flugzeugen, die uns jeden Tag auf den Kopf fallen könnten? Helfen Sie mir.
Söder hat eine Selbsterkenntnis offenbart. Das ist der erste Schritt zur Besserung. Und dass er damit auch bestätigt, dass Politik oft ideologisch und weniger vernunftbasiert ist, das ist doch ganz erstaunlich. Und ein Ansatz zu einer weitergehenden Diskussion. Über Grundlagen und Motivation, Politik zu machen. Das heisst aber noch lange nicht, dass er seinem (neuen) Anspruch auch gerecht wird.
Das haben sie falsch verstanden. Was Söder meint ist das er nun garantieren auf gar keinen Fall und nie wieder so etwas wie vernunftbasierte Politik zu machen. Die wenigen Ausrutscher die ihm vielleicht in der Vergangenheit untergekommen sind, wird er nun sicher vermeiden können.
Auch @Itzgruendisch:
Das ist schon eine Nummer:
Söder legt für Sie (!) den Ball auf den 11-Meterpunkt und Sie meinen:
Och – nö – keine Diskussion wert.
Damit verweigern Sie sich.
Andererseits wollen Sie ja diskutieren, aber mit wem, mit welchem Ziel?
Brauchen Sie die Bestätigung, wie schlecht die Welt ist, wie verrucht „die Anderen“ sind und nichts weiter?
Oder warum schreiben Sie hier?
Lieber Herr Fritsch,
also, ich bin ein grosser Fan der 80:20 Regel oder auch umgekehrt. Ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung zu Hause im ZeroCovid-Modus und wir haben die Pandemie bald im Griff.
Mit anderen Worten, a bisserl ZeroBrinkmann, ZeroMerkel und ZeroCoronaPolitiker im Allgemeinen könnte ich mir bei der Eindämmung der Pandemie eigentlich ganz hilfreich vorstellen.
Einfach mal zu Hause bleiben Melanie und auf den Paycheck verzichten… würde der Welt gut tun! Und nicht zu vergessen… immer mut gutem Beispiel voran gehen, das ist sozusagen Führungsstärke!
„… die regierungsnahen Medien (also die öffentlich-rechtlichen und beinahe alle anderen) folgten und ignorierten Streeck, Stöhr und deren wissenschaftliche Mitstreiter weitgehend …“
Das stimmt in dieser Pauschalität nicht. Zumindest Phoenix hat Interviewformate (bis zu einer halben Stunde), bei denen Herr Streeck regelmäßig zu Wort kommt, das kann man übrigens ganz leicht überprüfen.
Ich gebe zu, Phoenix mag ein öffentlich-rechtlicher Spartenkanal mit geringerer Reicheweite sein – aber immerhin.
Hallo,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Trotz Ihres Gegenbeispiels denke ich, dass die Formulierung „weitgehend ignoriert“ zutrifft.
Fröhlicher Gruß,
Alex Fritsch
Ich denke, die, die Sie möglicherweise verärgern könnten, haben diesen Artikel nicht gelesen. Also: Experiment mißlungen 😉 .
Oh ja, genau meine Thesen, wir sind selber schuld, die Politiker repräsentieren uns mehr, als viele wahrhaben wollen. Nur über die Ursachen spekuliere ich noch gerne. Meine Meinung: 1. Wohlstandsverwahrlosung, alles fliegt uns sozusagen ins Maul. 2. Das Internet in seiner Gesamtheit verwirrt die meisten, die sind hoffnungslos überfordert, Wahrheiten von Fake News zu unterscheiden
Spätrömische Dekadenz sozusagen.
Die Römer waren nach Untergang ihres Reiches aber nicht weg, sie sind vielmehr in fremden Machtstrukturen aufgegangen. Parallelen zu heute sind vielleicht: Das archaische steht ante portas: Chinesischer Staatskapitalismus, Migration, Auswirkungen des Klimawandels……
Aber anstatt sich auf eine notwendige Härte und Wehrhaftigkeit einzustellen, agiert man nach der Europäischen Hymne: Dass alle Menschen Brüder werden….. Wobei auch das demnächst weggegendert wird.
für mich sehr gut beschrieben und klar verständlich.
Hallo,
vielen Dank für das Lob.
Fröhlicher Gruß,
Alex Fritsch