Vor dem Hintergrund des Lockdowns in Großbritannien startet die BBC das größte Bildungsangebot in ihrer Geschichte. Die britische Rundfunkanstalt will Familien, insbesondere sozial schwache ohne Internetanschluss, so beim Homeschooling der Kinder unterstützen. Auf zwei Kanälen soll ein dreistündiges Programm für Grundschüler sowie ein zweistündiges Programm für Schüler von weiterführenden Schulen gesendet werden, welches sich an Stundenplänen und schulischen Curricula orientieren soll. Das ganze ergänzt das bisherige Bildungsangebot der BBC, welches über die Mediathek abrufbar ist. „Die BBC hat der Nation durch die schwierigsten Momente des letzten Jahrhunderts geholfen, und in den nächsten Wochen wird sie unseren Kindern lernen helfen, während wir zuhause bleiben, das Gesundheitssystem schützen und Leben retten“, erklärte Oliver Dowden, der britische Kulturminister. Das bemerkenswert schnell aufgestellte Programm wurde bereits einen Tag nach der Verkündung des erneuten Lockdowns auf den Inseln bekanntgegeben und soll am Montag, dem 11. Januar auf Sendung gehen.
Ganz anders hier in Deutschland. Schaltet ein Schüler hier am 11. Januar um Neun Uhr den Kinderkanal der Öffentlich-Rechtlichen ein, verbringt er drei Stunden mit Sendungen wie „Feuerwehrmann Sam“, „das Dschungelbuch“ oder „The Garfield Show“. An der Qualität dieser Serien ist gar nichts auszusetzen: Als Kind habe ich genau das auch immer geguckt, wenn ich nicht in die Schule ging und krank machte – also nicht lernen wollte. Von einem „Bildungsauftrag“, mit dem sich ARD, ZDF und Co. eigentlich sonst immer legitimieren wollen, ist da wenig zu erkennen. Auch im Ersten findet sich am 11. Januar nicht viel, was einem Schulkind das Wissen vermitteln könnte, welches es sich sonst im Klassenzimmer aneignen würde: Abgesehen von zwei Quizshows mit Kai Pflaume und Jörg Pilawa wird auch hier nichts gesendet, was einem Schüler auch nur Ansatzweise etwas vermitteln könnte. Allein diese zwei Moderatoren als Vertretungslehrer versinnbildlichen „Bildungskatastrophe“ relativ deutlich. Nur die Sendung „Verrückt nach Meer: Tanz durch den Ärmelkanal“ könnte den Schülern eine Hilfe sein – wenn sie einen Guide enthielte, wie man über das Meer nach Großbritannien kommt, um britisches Bildungsfernsehen gucken zu können.Ob es daran liegt, dass ARD und ZDF – nach eigener Aussage, wenn es um die Erhöhung des Rundfunkbeitrages geht – knapp bei Kasse sind? Wohl kaum. Denn während die BBC 2019 umgerechnet rund 5,5 Milliarden Euro einnahm, kassierten die deutschen Öffentlich-Rechtlichen etwas mehr als 8 Milliarden Euro allein durch Rundfunkgebühren – die Werbeeinnahmen sind dort noch nicht eingerechnet. Bei solchen Summen fehlt das Verständnis dafür, dass die Sender kein ähnliches Programm auf die Beine stellen und endlich mal ihre Relevanz konkret unter Beweis stellen. Vor allem, weil sie doch sonst immer so gerne versuchen, ihre Zuschauer zu erziehen.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/fernsehen-bildet-schule-daheim/26784830.html
Der Bildungsauftrag in ARD und ZDF ist voll erfüllt…nach der Schule lernt der junge Zuschauer entweder veganes Wett-Kochen in der Küchenschlacht oder er lernt viel über Tiere in Giraffe,Erdmänchen und Co. – da werden die Affenbabys in Pampers gewickelt und die kleinen Löwenbabys in den Schlaf gestreichelt….Bildungsauftrag erfüllt.
Leider haben ARD und ZDF keinen Bildungsuaftrag sondern nur Finanzierungsbedarf.
ÖRR = Selbst entlarft, würde ich mal sagen.
Bildungsfernsehen bringt keine Quote und nur Quoten bringen politischen Einfluss. Da hätte sich das Virus halt 2017 bei der Programmplanung melden müssen und die Kultusministerkonferenz das wie Werbung bestellen müssen…^^
Aber Pilawa/Pflaume machen doch ein dem Publikum angemessenes Bildungsfernsehen, ich verstehe die Vorwürfe nicht!
Wunderbar. Mehr Satire geht nicht.
Denkt denn keiner an die armen Intendanten?
Für ein Jahresbudget von lächerlichen 8 Milliarden Euro kann man nicht auch noch Homeschooling anbieten.
Wovon sollen die Intendanten dann noch bezahlt werden?
Ich wette um 17,50 Euro, dass die öffentlich-rechtlichen Sender bisher noch nicht einmal daran GEDACHT haben, derartige Sendungen zu produzieren oder einzukaufen und in deren verschiedenen, möglichen Kanälen zu senden!
Bei uns hier in Uruguay hat jedes Kind seinen eigenen Computer/sein eigenes Tablet und der Fernunterricht lief relativ gut, da mit Plan Ceibal die Plattform dafür seit 10 Jahren vorhanden ist und 80 Prozent der Haushalte über einen Glasfaseranschluss verfügen, der Rest über zumindest 4G. Dass so etwas in Europa nicht oder erst mit deutlicher Verzögerung funktioniert lässt tief schließen …
Bravo BBC. Schulprogramme im Fernsehen. Bei uns laufen dümmliche Serien und Märchenfilme.
„Bei uns laufen dümmliche Serien und Märchenfilme.“
Mehr ist unseren Bildungsbürgern auch nicht zuzumuten.
Die Briten haben es gut, können selber gute Ideen entwickln und umsetzen, ohne jemanden zu fragen oder Rücksichten nehmen zu müssen in der Hinsicht, wen eine eigene gute Idee schlecht aussehen lassen könnte.
Eine wirklich gute Idee der BBC, den Kanal TV zu nutzen, um das Problem des Unterrichtsausfalls etwas abzufangen. Ein TV dürfte überall vorhanden sein, und IT-Wissen ist auch keines erforderlich. Erstaunlich, dass darauf im milliarden-gepamperten ÖRR, noch niemand gekommen ist. Oder auch nicht. Unter „Ipad“ als Mittel zum Zweck geht ja für manche nichts.
Das geht in der BRD schon deswegen nicht weil unser Bildungssystem (föderal) es nicht zulässt. Die zuständigen Ministerien in den Ländern wachen eifersüchtig darüber das sich da bloss niemand an ihren Kompetenzen vergreift. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als das die sich auf ein gemeinsames Sendeformat einigen. Man sehe sich nur an wie die Länder die Corona-Massnahmen umsetzen, gemeinsame Strategie = NULL.
Meine Kinder kauften für den 9-jährigen Enkel extra ein neues Tablet mit vielen Funktionen, um interaktive Bildungsprogramme aufzuspielen.
Von der Schule kommt ja nichts.
Von den Briten lernen, heißt Probleme lösen lernen.
Die packen es an, die BBC bringt sich bestmöglich ein, flexibel, klug, pragmatisch. Aber so sind halt auch die britischen Politiker.
Bei uns hingegen: Flachpfeifen, Selbstdarsteller, Opportunisten, Zivilversager wo man hinschaut.
Der neue Chef der BBC hat auch verkündet, korrigierend gegen die linke Tendenz, die auch der BBC innewohnt, gegenzusteuern. Gleichzeitig wird kein Brite von Gerichten oder vom Gerichtsvollzieher behelligt, der seine Rundfunkgebühren nicht zahlen will.
Früher gab’s Schulfernsehen und Schulfunk im Radio, auch in den Ferien. Da hab ich viel „so nebenbei“ gelernt, besonders bei den Sprachsendungen. Sogar DDR hab ich manchmal gesehen, da gab’s auch Englisch und etwas Russisch hab ich versucht, war ja im Westen nicht in der Schule. Alles abgeschafft zugunsten des Agitprops auf Kika usw. Unsere Intelligenzallergikerpolitgarde kann keine gebildeten Bürger gebrauchen.
Wie würde so ein Schulprogramm bei den ÖR wohl aussehen:
Dann lieber nicht!
Sind wir froh das ARD und ZDF kein Bildungsfernsehen anbietet. Was dessen Inhalt wäre, gar nicht auszudenken. Grün-Rote Lehrer genügen bereits vollkommen!
Das geht leider nicht, darin wird keine gendergerechte Sprache verwendet und damit sind diese Folgen in der heutigen Zeit völlig unbrauchbar. Zu viele Person_*Innen würden sich diskriminiert fühlen.
Herr Roland, ich muss schon bitten!
Ihre Kritik ist haltlos. Wie stellen Sie sich das vor? Wir brauchen hier eine gemeinsame europäische Lösung, nicht einen Bildungs-Nationalismus. Wollen Sie etwa, dass die ärmeren Länder keine Bildung oder erst viel später bekommen? Die Briten werden mit ihrem rechtsnationalen Alleingang schon noch sehen, wozu das führt.
Stimmt … die MINT-Angebote des Telekollegs waren hervorragendes Bildungsfernsehen. Gut, die Moderatoren/Referenten waren optisch den Lehrkräften in Mathematik oder Physik nicht unähnlich, aber der Inhalt wurde didaktisch gut aufbereitet und vermittelt.
Für derartige Angebote würde ich den Sinn des „GEZ“-Beitrags noch verstehen und würde ggf. sogar die Zahlung ohne Murren leisten. Aber die ÖR verstehen sich als Wettbewerber zu den Privaten (nur ohne Werbepausen, zumindest im Abendprogramm) und fahren das Niveau ihres Angebots in den „Keller“. Braucht niemand und … kann weg.
BBC … so geht ÖR :-).
Unter Bildungsauftrag verstehen die Herrschaften beim örR aber ganz was anderes als die schnöde Vermittlung vom fachlichen Inhalten. Das bleibt den Eltern überlassen.
Außerdem wurde ja klargestellt, dass man jetzt vergnatzt ist, was ist da schon zu erwarten.
Vermutlich entspricht auch as vorhandene Altmaterial nicht heutigen Gepflogenheiten, sprich es holt die Schüler nicht ausreichend und nett genug ab sondern setzt Inhalte vor und lernen wollen voraus. Das muss erstmal teuer und langwierig neu erstellt werden, gehört ja nicht zur Grundversorgung sowas vorrätig zu haben.
Aber das hat auch sein Gutes, da kommen die Kinder gar nicht erst auf die Idee, der örR könnte nützlich sein.
In Deutschland ist der ÖRR nur für die Ideologische Bildung zuständig, nicht für so etwas unwichtiges, wie Schulbildung. Da wäre das schöne Geld doch zu Schade für!
Unter Bildungsauftrag verstehen die Herrschaften beim örR aber ganz was anderes als die schnöde Vermittlung vom MINT-Inhalten. Das bleibt den Eltern überlassen.
…“dass die Sender kein ähnliches Programm auf die Beine stellen“…dazu bräuchte man halt Fachleute und nicht nur Vorsitzende eines Bussi Bussi Vereins zu Abkassierung von GEZ Gebühren um die eigene Überversorgung sicher zu stellen.
Richtig. Durch die Bank nichts als Pfeifen. Leute von der Sorte, die Douglas Adams in einem seiner Anhalter-Romane auf einen unbewohnten Planeten schicken lässt, so dass die zurückbleibenden Brauchbaren sie loshaben. Dort angekommen scheitern sie beim Versuch, das Rad neu zu erfinden, an der Frage, welche Farbe es haben soll.
😀
Ich habe den Verdacht, die Beschäftigten in den ÖR können Bildung und Fernsehen gar nicht in Verbindung bringen. Das Wort Bildungsfernsehen dabei außerhalb ihrer Begriffswelt. KIKA als Spaß und Verblödungskanal im Auftrag der Regierung ist zu vergessen. Auf ZDF Info, was ich irgendwie mit Wissensvermittlung in Verbindung bringe, ist man am 11.01. auf Mörderjagd und die anderen Tage sieht es nicht besser aus. Die ÖR prahlen doch immer mit ihren Mediatheken, habe die da nichts drin was mal gesendet wurde als wenigstens etwas Wert auf Bildung gelegt wurde. Vielleicht sagen sich die ÖR auch, das lohnt doch den Aufwand für die paar Kinder die eventuell zuschauen nicht. Wer weiß denn schon was in den Köpfen der Programmmacher vorgeht, vielleicht spuhlen die auch nur ein Programm ab.
Wie solch ein Bildungsprogramm beim ZDF aussehen würde, kann sich jeder vorstellen. Da stehen dann Abdullah und Fatima an der Tafel. Nein Danke.
Privatschulen für z.B. Musik oder Tanz kämpfen sich seit bald 1 Jahr mit Online Unterricht ab, um wenigstens nicht alle Kunden zu verlieren. Nur der öffentliche Sektor verspürt keinen Handlungsbedarf. Die Verantwortlichen bekommen dasselbe Gehalt, wenn sie nichts tun.
Nach der Umweltsau und Böhmermann, schaudert es mich, mein Kind öffentlich rechtlichen Bildungsfernsehen auszusetzen. Meiner Meinung nach fehlt den links-grün radikalen Intendanten jegliches Verantwortungsgefühl. In Deutschland werden die Bürger abgezockt und die Fernsehleute fürstlich entlohnt, mit einer Rente, die mehr als das zehnfache beträgt, was ein normaler Facharbeiter verdient…