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Das neue Mantra

Mit „Zuversicht“ ins neue Jahr

31.12.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Zuversicht ist weit mehr als Hoffnung oder Optimismus. Hoffen ist nur ein Gefühl, Optimismus eine Haltung. Zuversicht dagegen ist die feste Erwartung an etwas Positives, das sich in naher Zukunft ereignen wird. Jeder weiß, dass es an echter Zuversicht mangelt wie an Fieberzäpfchen.

Man soll ja nicht ohne positive Gedanken ins neue Jahr gehen. Gottlob gibt es die deutsche Sprache. Soweit sie nicht gerade zwischen den Mühlsteinen des Zeitgeistes zermahlen wird, stellt sie wohlklingende, ehrwürdige alte Wörter zur Verfügung. Nehmen wie nur die in diesen Tagen auf allen Kanzeln, in Leitartikeln, Weihnachts- und Neujahrsansprachen eifrig verwendete Vokabel Zuversicht.

I.

Ist sie nicht von wunderbarer Ausdruckskraft? Zuversicht ist weit mehr als Hoffnung oder Optimismus. Hoffen ist nur ein Gefühl, Optimismus eine Haltung. Zuversicht dagegen ist die feste Erwartung an etwas Positives, das sich in naher Zukunft ereignen wird. Jeder weiß, dass es an echter Zuversicht mangelt wie an Fieberzäpfchen. Zuversicht ist dennoch das neue Mantra. Das Volk murmelt es, der Bundespräsident betet es vor. Denn Gesundbeten ist der neue Lieblingswintersport der Deutschen. Wie Skifahren ohne Schnee. Die behauptete Zuversicht ist allenfalls Kunstschnee. Glatt und hart wie Eis. Mehr Rutschen denn Gleiten. Erhöhte Sturzgefahr.

II.

Dieses Land versagt auf ganzer Linie. Dennoch gibt es – immer noch – reichlich blindes Vertrauen in das System, den Staat, die gewohnte Ordnung, in die vermeintliche Erfahrung, dass noch immer alles gut gegangen ist. Eine gefährliche Illusion. Was fehlt, ist die solide Grundlage jeder Zuversicht: Vertrauen. Wer Zuversicht verspricht, sollte erst um Vertrauen werben, besser noch Vertrauen erwerben. Mir fehlt die Zuversicht, dass das geschieht. Das Grundgefühl, alles in allem in guten Händen zu sein, ist verloren gegangen. Vertrauensseligkeit – auch ein schönes deutsches Wort – ist eine Form gefährlicher Beschränktheit. Leider ist nicht zu bezweifeln, dass ein großer Teil der Gesellschaft davon befallen ist. So ist am Ende die Beschwörung von Zuversicht selbst ein Symptom der Krise. Dafür, dass die Deutschen auf der Realität ausrutschen und fallen.

III.

So ist das auch mit einem anderen schönen deutschen Wort, das sogar zum Wort des verlöschenden Jahres gewählt wurde: Zeitenwende. Verkündet hatte der Bundeskanzler im Februar eine sehr spezifische Zeitenwende: Ein seit dem Ende des Kalten Krieges maßlos sorgloses, naives, von pazifistischen Illusionen beseeltes Deutschland sollte dank des russischen Angriffskriegs schlagartig erkennen, dass es sich mit einer kaputt organisierten und heruntergewirtschafteten Bundeswehr nicht verteidigen kann. Zeitenwende: Was für ein fettes Wort für die Rückkehr zur Normalität! Und dennoch wiederum nur ein hohles Wort. Die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr ist seither nicht besser geworden, sondern noch schlechter. Es fehlt an allem: an Munition, an Ausrüstung für die Soldaten, und die nagelneuen Puma-Panzer funktionieren nicht. Fast ein Jahr nach der Verkündung der Zeitenwende und der Ausrufung eines „Sondervermögens“ – noch so ein Rohrkrepiererwort – blieb nichts hängen als ein Wort.

IV.

Noch immer tun die Deutschen so, als läge ihnen das Militär am Herzen. Aber die jahrzehntelange Ignoranz und Dekadenz manifestiert sich noch immer in einer besonders verlogenen Form von Verachtung. Deutschland hat sein Militär in die Fänge der Bürokratie übergeben. Wahrscheinlich gibt es mehr Vorschriften als kampffähige Einheiten. Es handelt sich um eine verhängnisvolle Grundform deutschen Denkens. Auf fast allen Gebieten gegenwärtigen Versagens ist sie festzustellen. Die Deutschen halten umständlichen Regulierungswahn für eine Voraussetzung von Ordnung – und Ordnung wiederum für den natürlichen Zustand aller Dinge. Ordnung ist aber nicht einmal das halbe Leben, wenn dadurch die Vernunft suspendiert und Tatkraft und Führungsstärke an die wuchernde Verhinderungs-Bürokratie delegiert wird. Ordnung schützt nicht vor Missbrauch, nicht vor der Unfähigkeit der Politik und erst recht nicht vor dem Feind und allen anderen Herausforderungen. Dass in diesem Land alles seine Ordnung hat, ist das letzte, worauf es stolz ist, bevor es zur Hölle fährt.

V.

Das Wort, das die Deutschen wirklich charakterisiert, ist Verwaltung. Verwalten kommt von Walten, einem auch sehr schönen alten Wort für herrschen. Die Verwaltung ist ein unheimlicher Herrscher. Die Deutschen verwalten sogar die Zeitenwende und die Zuversicht. Sie verwalten sich zu Tode.


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57 Kommentare

  1. Und wie macht man das mit der Hoffnung und der Zuversicht? Kann man die bestellen (Amazon oder so)?
    Außerdem müßte man dazu ja erst mal sein Gehirn bzw. seine Intelligenz ausschalten. Sich also praktisch auf eine Intelligenz-Stufe mit dieser Regierung begeben.
    Nein danke.
    So tief unten bin ich wohl noch nicht.

  2. Mich erinnert die Neujahrsansprache unseres Kanzlers sehr an die Durchhalteparolen der SED, wie auch der Koalitionsvertrag wenig Konkretes enthält, dafür aber um so mehr Versprechen in die Zukunft verschiebt, dann also wenn die heute Agierenden nicht mehr am Ruder sind und daran gemessen werden können, was sie einst versprachen.
    Ich lese heute, dass die Zahl der im öffentlichen Dienst Beschäftigten erstmals die 5 Millionen überschritten hat. Ich frage mich, wann ist der Kipppunkt erreicht, ab welchem Verhältnis von Verwaltern zu Verwalteten rutschen wir ab ins wirtschaftliche Nirwana? Wie viele produktiv Tätige schaffen noch einen Mehrwert und müssen die, die ihnen das Leben mit immer neuen Vorschriften schwer machen, ernähren? Jeglicher Versuch, Bürokratie abzubauen, führte bisher zu noch mehr Bürokratie.

  3. Sie haben ja so recht, Herr Herles! Die Bevölkerung will es zu weiten Teilen nicht wahrhaben. Wenn ich, auch nur zaghaft und defensiv, das Versagen auf ganzer Linie, wie von Ihnen beschrieben, thematisiere, kann ich die Reaktionen in dem Satz zusammenfassen: Ich weiß gar nicht, was Du willst, es läuft doch alles. Merkt die Mehrheit wirklich nicht, was hier geschieht? Trotzdem ein frohes, gesundes neues Jahr!

    • Sie werden es nicht glauben, aber die Vermutung ist richtig. Selbst Juristen in der eigenen Familie wollen nicht wahr haben, was sie jeden Tag sehen können.
      Da ist man der Verzweiflung nahe.

  4. Ich wünsche mir für 2023, daß Sie recht haben. Guten Rutsch.

  5. Der Deutsche macht alles gruendlich – vor allem den Schwachsinn. Er marschiert im Gleichschritt zugleich mit stolzer Brust und unertraeglicher Larmoyanz…in den Abgrund.

    Und ich fuer meinen Teil muss sagen, ich bin es absolut leid, auch nur eine Traene in die Befindnisse des Durchschnittsbuergers zu investieren. Mittlerweile blicke ich mit kalter Rage auf den Albtraum, der mal Deutschland war.

  6. Ich schleiche mich heute bei den Wünschen zum Jahreswechsel an Freunde und Bekannte auch um die ganzen abgenutzten Wörter herum. Ich weiß nicht, was ich ihnen wünschen soll und dabei ehrlich bleiben kann. Deshalb formuliere ich es so:
    Ich wünsche allen einen schönen letzten Abend im Jahr 2022! Lasst die Gläser klingen, zählt nicht die Promille oder Kalorien und lasst die Böller krachen! Für 2023 wünsche ich einen wunderschönen Start und vor allem Gesundheit! Alles Gute aus Ohio!

  7. Sehr geehrter Herr Herles, wo wir schon beim Wort „Zuversicht“ sind: ich habe die Zuversicht aufgegeben, dass sich in diesem Land ohne einen „Anstoß“ von außen irgend etwas zum Besseren wenden wird, (auch nicht der „Gordische Knoten“ der „fesselnden“ Bürokratie).
    Erst, wenn es auf ALLEN politischen Feldern eine auch für den letzten Illusionisten am eigenen Leib erfahrbare „Bauchlandung“ hinlegte, bestünde für dieses Land zumindest die vage Hoffnung auf einen echten Neuanfang (keine „Stunde Null“, die es auch nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg nicht gab). Dann müsste eine mögliche Aufarbeitung auch darin bestehen, das Jahrzehnte lange Handeln, oder besser: Fehlverhalten der Verantwortlichen juristisch nachhaltig zu würdigen. Dass sie das nicht so sehen, ist immerhin menschlich verständlich: sie hätten bei einem „Kassensturz“ zu viel zu verlieren. Soweit dürfte das Gedächtnis immerhin reichen.
    Solange man sich aber immer noch (wenn auch unter wachsenden Irritationen) als z.B. energie- und verteidigungspolitischer Nassauer unserer Partner unter bombastischem (z.T. kindlichem) und leerem Wortgeklingel von „Wumms, Doppelwumms und Zeitenwenden“ durchmogeln kann, lebt man nach der kölschen Maxime: „Et hätt‘ noch immer jut jejange…“

  8. „Putin führt einen imperialistischen Angriffskrieg, mitten in Europa.“
    Und Scholz und seine Ampel zerstören das eigene Land.
    ….viele Menschen machten sich Sorgen wegen des Kriegs – und wir alle würden die Auswirkungen in unserem Alltag spüren….
    Wir alle spüren insbesondere die Auswirkungen der desaströsen Politik der Ampel in unserem Land.
    …..Bleiben wir dem Weg treu, den wir im vergangenen Jahr eingeschlagen haben! Gehen wir ihn mutig weiter!“…
    „Wir“ haben keinen Weg eingeschlagen. Und Herr Bundeskanzler, gibt es Gründe, warum wir den Weg, den die Ampel seit Antritt veranstaltet, gehen sollten?
    Der Kriegs sei der Vater aller Dinge, aber keine Rechtfertigung für eine desaströse Politik der Ampel gegen das eigene Land und den Menschen, die schon länger in diesem Land leben
    …unser Zusammenhalt ist unser größtes Pfund….
    Und dazu brauchen wir keine Ampel, die nichts vorweisen kann, was uns nützt.

  9. Die Zuversicht schwindet besonders mit der abnehmenden Beherrschung der deutschen Sprache in fast allen Bereichen. Selbst selbsternannte Eliten und vermeintliche Intellektuelle sind ihres sinnvollen Gebrauchs nur noch beschränkt fähig, wenn nicht gar unfähig, weil diese Einbildung mit Bildung verwechseln und Duldung mit Toleranz. Hoffnung auf Besserung besteht nicht, denn Politik wie Medien sind sprachlos und im Diskurs ideologisch gehemmt. Die Wenigen, die Sprache noch als Kulturgut verstehen und über geistvollen Sprachwitz verfügen, werden meist von den Tumben übertönt oder mit oft manipulierten Bildern überblendet. Wie wohltuend sind dann Beiträge, wie dieser von Wolfgang Herles, die die halbgebildeten selbstverliebtenTölpel so gekonnt demaskieren. Die Hoffnung auf Nachahmer ist gering; leider. Dennoch den Tichy-Autoren ein erfolgreiches und gesundes Neues Jahr.

  10. Ist es nicht gerade die Politik, die den Menschen Hoffnung und Zuversicht geben sollte? Nun rutschen wir mit allen Sorgen, die uns von dieser Regierung im Jahr 2022 beschert wurden, ins neue Jahr. Diese eingeschworene Dilettanten-Truppe lässt auch fürs Jahr 2023 keine Zuversicht zu, weil sich Ernüchterung und pure Verzweiflung schon in den Jahren zuvor in der Bevölkerung gegenüber dem unredlichen Politzirkus manifestiert haben.

    • Diese „Politiker“ werden weit zuversichtlicher sein als wir!
      Denn sie sind, u.a. durch den vom Westen in Gang gehaltenen Krieg in der Ukraine (Selenskyjs Haushaltskasse ist lange leer!) und den damit einhergehenden Sanktionieren günstiger fossiler russischer Energie viele, viele Schritte mit der Durchsetzung der Transformationsagenda, die wir in ihren Zielen gar nicht vollumfänglich kennen, weiter gekommen, als wir es hier ahnen!
      Hier ein Ausschnitt aus dem Schellnhuberschen Traktat, das den uns zugemuteten Schlamassel, den sie ungefähr seit Merkel am Anrichten sind, in Grobzielen beschreibt:
      „Der WBGU begreift den nachhaltigen weltweiten Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft als „Große Transformation“. Auf den genannten zentralen Transformationsfeldern müssen Produktion, Konsummuster und Lebensstile so verändert werden, dass die globalen Treibhausgasemissionen im Verlauf der kommenden Dekaden auf ein absolutes Minimum sinken und klimaverträgliche Gesellschaften entstehen können. Das Ausmaß des vor uns liegenden Übergangs ist kaum zu überschätzen. Er ist hinsichtlich der Eingriffstiefe vergleichbar mit den beiden fundamentalen Transformationen der Weltgeschichte: der Neolithischen Revolution, also der Erfindung und Verbreitung von Ackerbau und Viehzucht, sowie der Industriellen Revolution, die von Karl Polanyi (1944) als „Great Transformation“ beschrieben wurde und den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft beschreibt.“ https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/welt-im-wandel-gesellschaftsvertrag-fuer-eine-grosse-transformation

  11. Fehlt ja nur noch der alte Zusatz Mut. Mit Mut und Zuversicht wurden wir schon mal hingehalten. Beides wurde maßlos enttäuscht. wir müssen diese Vernichterregierung loswerden, bevor es zu spät ist.

  12. Lieber Herr Herles,
    einen Guten Rutsch ins Neue Jahr und das ohne Schnee und Eis bestimmt wegen der Klimakatastrophe. Trotzdem wurde (in den MainstreamMedien kaum beachtet) in Deutschland im Dezember Eiswein geerntet!
    Wie konnte das passieren? Weil es immer noch Menschen gibt, die Vertrauen in sich selbst haben und sich von den Irren Rot-Grün-Gelb-Schwarzen Ideologen nicht Kirre machen lassen.
    Das Gebot der Stunde ist analog zum Passierschein A38 (Asterix) das wir die Verwaltung gegen sich selbst richten. Das entwickelt sich dann zum VerwaltungsGau (Berlin ist schon soweit)!
    Wir haben in uns Vertrauen: Urlaub September 2023 wie in den letzten Corona-Jahren in Italien – da gab und gibt es keine Coronadiktatur; nicht heiraten, sonst sind unsere beider Witwenrente weg – diese Leistung soll die Rentenversicherung schön weiter zahlen; Rente kassieren wir auch; arbeiten und sonstige Leistungen, wie die 3000,00€ Steuerfrei und die 300€ für Rentner nehmen wir gerne und ohne schlechtes Gewissen!
    Alles was wir tun hinterfragen wir, ob es die Möglichkeit gibt diesem Staat, der uns als Selbstständige Jahrzehnte lang immer wieder gequält hat ein Bein zu stellen! Viele unserer Kinder und Enkel wissen auch, warum es uns Deutschen im Vergleich zu den Italienern so schlecht (Eigentumsquote, Rentenhöhe, Wohnungsmieten …) geht. Der Staat Italien mag fast Pleite sein, aber Deutschland zahlt dafür, also kein Problem! Gleichzeitig ist das in Deutschland anders, hier werden Millionen Deutsche in die Armut getrieben, kriegen dann Bürgergeld, sollen ruhig sein und die Politclowns versorgen auf unsere Kosten die ganze Welt u.a. Afghanistan und China mit Entwicklungshilfe und Italien, Frankreich und Spanien mit Coronahilfe und EU Geldern auch noch Polen und Ungarn.
    Wir brauchen eine Zeitenwende a la Asterix damit der Deutsche endlich versteht was hier abgeht und Selbstbewusstsein gegen diese Ideologen entwickelt: Deshalb Einspruch gegen die Bescheide zur Grundsteuer – wieder ein Legostein zur Vernichtung der „Waltung“,
    Frohes Neues allen Mitstreitern!

  13. Ich bin voller Zuversicht, dass der Klimawandel in Form der „Erderwärmung“ so rasch fortschreitet, dass ich keinen überteuerten Strom und kein überteuertes Gas mehr einkaufen muss, um heizen zu können.
    Dann ist es das ganze Jahr warm genug.

  14. Vielen Dank Herr Herles, für all die schönen, alten Wörter, deren Sinn immer weiter entleert wird. Das Wort „Sondervermögen“ für staatliche Schulden ist allerdings eine noch nicht dagewesene Wortumdeutung. Ich gehe demnächst auch mal zur Bank, um endlich, ganz im Sinn der Regierung, „Sondervermögen“ aufzubauen.

    • „Krieg ist Frieden!
      Freiheit ist Sklaverei!
      Unwissenheit ist Stärke!“
      Auf all die uns inzwischen Tag für Tag neu kreierten Worte und enthaltenen Verrückheiten konnte Orwell in der damaligen Zeit noch gar nicht kommen!

      • Frappierend ist jedoch wie genau er die Entwicklung vorausgesehen hat. Bestes Beispiel: das “ Wahrheitsministerium“ aus “ 1984″ , versus Hetzjagden in Chemnitz 2021(?), und weil das eine machtversessene, viel zu lange regierende Dame aus der Uckermark postulierde, war das, was niemals zu beobachten war, plötzlich die “ Wahrheit“ nach Merkel. Sogar Menschen in höchsten Staatsämtern wurden, um diesem Anspruch gerecht zu werden, aus dem Amt entfernt und werden heute von einer Mischpoke der Woken praktisch zu ehrlosen Menschen stilisiert.
        Das wird nicht gut gehen, da bin ich mir sehr sicher.

    1. Nicht das Land versagt, sondern die korrupten Politiker. Und das stellt sich die Frage: Versagen sie oder ist es die geplante Zerstörung Deutschlands?
    2. Der Begriff „Zeitenwende“ ist eine Lüge. Man sollte lieber von 2020 als einem „Zivilisationsbruch“ reden – das ist das passende Wort. Mandela erklärte einst, den Grad einer Zivilisation erkenne man an seinem Umgang mit dem werdenden und dem sterbenden Leben. Und dieser Grad ist seit 2020 ins Unermessliche abgesunken – eben ein echter Zivilisationsbruch.
  15. Sehr wahr, Herr Herles!
    Und der Verwaltung sitzen die borniertesten Maulhelden vor, die unser Politikzirkus seit mindestens 100 Jahren hervorgebracht hat.
    Völlige Stümper und Laienschauspieler machen auf große Politik, und waren vorher nicht einmal Bürgermeister in Grottenolmdorf. Totale Ahnungslosigkeit trifft auf echte Verantwortung und sagenhafte Möglichkeiten, von heute auf morgen über Milliarden bestimmen zu können.
    Wie bei einem Sonderschüler, der den Lotto-Jackpot gewonnen hat, würde ich eher nicht davon ausgehen, dass dabei solide oder nachhaltige Finanzkompetenz herauskommt – aber um im Bild zu bleiben: es ist noch schlimmer! Der Sonderschüler-Lotto-Glückspilz verdaudelt (durch Geschenke, Beraterkosten und garantiert miese „Investments“ etc) wenigstens sein eigenes Geld, seinen Lottogewinn.
    Unsere Sonderbegabten in Amt und Würden ruinieren Land und Leute incl allen staatlichen Strukturen, von allgemeiner Verwaltung über Staatshaushalt bis Bundeswehr.
    Noch nie in der jüngeren Geschichte unseres Landes konnte sich ein derartiges Panoptikum von Leichtmatrosen „Bundesregierung“ nennen, kann eine derartige Ansammlung von Inkompetenten an die politische Macht, konnten gleich mal als erstes Staatsamt ihres Lebens mit Bundesministerin anfangen, weil man quotenvaginal die richtige Anti-Nazi-Haltung und Klimafühligkeit mitbrachte.
    Absolute Lachnummern spielen mal ein bisschen Verteidigungsminister oder Innenminister oder Staatsökonom oder Bundesbauer oder oder als ob es wirklich jeder könnte, der bei einer Wahl irgendwelche % erzielt hat, wirklich keinerlei fachliche Kompetenz nötig wäre, eine Behörde mit hunderten Beamten und Milliardenhaushalten zu führen.
    Natürlich ist das alles nur Muppetshow und leider werden wir es auf die ganz harte Tour erst wieder lernen müssen, dass auch regieren Kompetenz statt Quoten braucht, daß Umverteilung immer nett klingt, aber Einzahler braucht, nicht nur Empfänger, daß Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist und am meisten von der eigenen (unfähigen) Regierung bedroht wird, dass man der Regierung freiwillig keinen Cent anvertrauen kann, weil sie eh mit Geld anderer Leute nicht umgehen können, dass man seine eigene Gesundheit (den Körper insgesamt) niemals „Berufspolitiker“ anvertrauen darf uvm
    Die Aha-Effekte aka Erkenntnisse, wie weit unser Narrenschiff schon auf hoher See in Not geraten ist, weit und breit kein rettendes Ufer in Sicht ist, wird viele noch extrem hart „überraschen“ und brutal treffen.
    Unsere Variante von Wohlstandsverwahrlosung ist wohl nirgends so ausgeprägt wie im Politik und Medienzirkus, strukturierte und strukturelle Verantwortungslosigkeit kann machen was sie will, es hat wie im Kindergarten nie persönliche Konsequenzen für die Kinder, nur dass unsere Berliner Kinder das Land vor die Wand führen. Egal wieviele Milliarden sie verbrennen, wieviele Impftote noch entstehen, niemand wird gefeuert, keine Pension/Versorgung ist in Gefahr.
    Warum sparen wir uns eigentlich nicht den ganzen Partei- und Politikzirkus und wählen per Zufallsgenerator ein paar Hundert Bürger zu MdBs und Minister? Die Wahrscheinlichkeit, dass so mehr Menschen- und Lebenserfahrung an die Macht käme, deutlich weniger Unfug angerichtet würde, dürfte nahe bei 100% liegen.

  16. Wenn die Sicht auf das Gesamtkonstrukt verstellt wird – was alle, wenn auch unbewusst – oder dann doch mit dem Blick ins leere Portemonnaie, in beständiger Unsicherheit driften lässt, wie dann Zuversicht? Wir leben in Zeiten eklatanter Orientierungslosigkeit der Bevölkerung durch fehlenden Informationsfluss. Wieder einmal.
    Und auch damals sind sie im klein-klein des Verwaltens aufgegangen, während sie Großes vollbrachten – bis zum Endsieg. Arendt schrieb darüber als „Banalität des Bösen“.
    Wie kommt es, dass die, die sich dazu hergeben, uns das erneut, wenn auch mit anderen Themen und umgekehrten Vorzeichen zuzumuten und mitmachen, keine historischen Parallelen mehr zu ziehen imstande sind? Alles „gambler“ – uns und das Land erneut als „Einsatz“ – so gut wie bereits weg, in neuen Händen?
    „…Wenn man sich Großes vornimmt, kann man scheitern, aber die Alternative wäre ja, sich nichts mehr vorzunehmen aus Angst, dass man scheitern könnte. Wer will in so einem Land leben und wer will so eine Bundesregierung haben? Ich hätte keinen Bock, in solch einer Regierung Minister zu sein.
    Deshalb voll ins Risiko und vielleicht gelingt es ja auch, und dann können wir alle miteinander stolz aufeinander sein.

  17. Herr Herles, ist dieser Silvester-Artikel ein Rätsel? Vertrauen, Zuversicht, Gläubigkeit, Verwaltenlassen – das sind keine Attribute für Politik und Regierungen. Dass Politiker solche Begriffe den Bürgern erzählen – auch das ist nicht Baustelle der Politik. Ist man auf Putschebene, wenn man in der Demokratie Klartext redet? Dass diese Gesellschaft, das Volk, irrlichternd das Land in allen Wirtschaftsbereichen an die Wand fährt? Ich mache der Politik keine Vorwürfe. Die machen so weiter, bis man ihnen laut Verfassung per Wahlen die wirkliche Zeitenwende anzeigt (vorausgesetzt, es sind nicht falsche Wahlzettel oder geschlossene Wahllokale vorhanden). Grundsätzlich ist die Menschheit auf gegenseitigen Konfrontationskurs. Ressourcen-, Wasser- und Nahrungsverteilkämpfe bei stetig steigender Weltbevölkerungszahl müssen in massive soziale Verwerfungen führen. Zudem sind längere Friedenszeiten in der Evolution des Menschen bzw. der Tierwelt sehr selten und unnatürlich. Anarchronistisch sind z.B. die angeblich gewaltfreie Letzte Generation, die angeblich gewaltfreien Klimawandelstopper, die Apologeten einer gesunden Ernährung, so als ob korrekte Ernährung besser, klüger mache und im hohen Alter gesund sterben könne.

  18. Anzunehmen ist, dass es im kommenden Jahr krachen wird, denn irgendwann kann ein Missmanagement nicht mehr kaschiert werden. Das stimmt mich aber nicht zuversichtlich. Denn unser ganzes Land unterliegt einer Vollkasko-Mentalität. Was wird das mit den Deutschen machen?
    Hoffnung habe ich, dass die Spielchen von Frau von der Leyen endlich zu ihrem Abgang führen. Ihr schlechtes Walten ist quasi Verrat an Deutschland. Und wenn sie fällt, dann könnte Zuversicht einkehren. Worst-case aber wäre, dass sie als Phönix aus der EU-Asche zur deutschen Bundeskanzlerin aufsteigt, nachdem die Ampel sich selbst zerlegt hat…

    • Ich teile Ihre Befürchtungen für 2023/24, nicht aber bzgl UvdL.
      Wenn sie in Brüssel fällt, ist sie politisch endgültig erledigt.
      Sie war ja hier schon kurz vor ihrem politischen Exitus und wurde nur schnell nach Brüssel hoch- und wegbefördert, bevor ihr hier die Berateraffäre um die Ohren fliegen konnte. Ihre Schutzpatronin Merkel ist selbst im Ruhestand und ihr eigener Nimbus fällt jeden Tag, je deutlicher ihr Missmanagement sichtbarer wird.
      Ich denke ganz allgemein, die Ära der Schönwetter-Dampfpkauderinnen neigt sich dem Ende, die UvdL, Akks, Merkels, Baerbocks und Faesers unserer Zeit, dürften den Gipfel der Quotenkarrieren darstellen.
      Sobald die Schleifspuren der diversen gegenwärtigen Großkrisen allgegenwärtig und von jedem erkannt wurden, wird solide Kenntnis und Erfahrung ein politisches Comeback erleben, werden grünrote und woke Traumtänzereien incl ihrer billigen Klima+Weltrettungs-Phrasen komplett out sein.

  19. Mein Danke auch für diesen Beitrag!
    Nicht desto trotz, ein klein wenig „Gemecker“ 😉
    Ich mag nicht, auf welche Art Sie immer wieder von „d e n Deutschen“ sprechen.
    Ob wir nun Volk, Nation, oder einfach nur die sind die schon länger hier leben … geschenkt. Ob „die Deutschen“ nun strohdoof, hochgebildet oder einfach nur bemüht sind; es sind „die Deutschen“ aus denen Einstein (kein Steit(!), Beethoven, Kant … die Liste ist nicht kurz … hervorgingen.
    Und dieses Deutsch-Sein verdient, nicht unbedingt in allen Fällen Hochachtung, aber doch – und nun verwende ich ein gerade zuletzt höchst strapaziertes Wort – Respekt.
    Respekt der aus ihrer Verwendung der Bezeichnung – ich sag mal – eher weniger hervorgeht. Gepaart fast mit soetwas wie Abscheu. Schade! Gehören sie selbst nicht zu dem „Sauhaufen“ namens „die Deutschen“???
    Ist es womöglich schon Grenzüberschreitung, womöglich Aneignung (räusper), den zuletzt so „strapazierten Respekt auf „die Deutschen“ anzuwenden??? 😉
    Gleichgültig was dieser „Sauhaufen“ gestern und heute verbrochen oder geleistet hat, sie und ich und noch ein paar Andere hier gehören dazu.
    Obs gefällt oder nicht.
    Guten Rutsch ! 😉

  20. Ob es sich an der „Flüchtlingskrise“, Ohnmacht der Bundeswehr oder dem Komplettversagen der gesamten, deutschen Regierungsmannschaft festmacht: Deutschland, eine einst potente Wirtschaftsmacht in Europa; in der Welt, steuert nun zielsicher auf den Niedergang zu. Es ist offenbar eine Gesetzmäßigkeit, dass nahezu jede Hochkultur früher-oder später an ihrer Dekadenz zugrunde geht. Warum sollten wir eine Ausnahme bilden?
    P.S. Es gibt eine ganze Reihe fähiger Männer in den Reihen der Bundeswehrführung. Ich frage mich schon lange, wieso sich diese Männer nicht gegen die Schreckschraubenparade als Vorgesetzte wehrt, die man ihnen als Ministerinnen vor die Nase setzt!

    • Wenn Sie sich einmal intensiver damit befassen, wie diese (militärisch sicher formal fähigen) Männer (immerhin haben sie ihre Lehrgänge an den Offizierschulen und der Führungsakademie bestanden, was sich allerdings aber in einem echten konventionellen Krieg erst einmal beweisen müsste) AUCH in ihre Positionen gelangt sind und welche äußere „Haltung“ sie dort hält, dann wären Sie weniger optimistisch.
      Es ist allerdings nicht Unvermögen oder Dummheit, sondern eher der Opportunismus von Militärs, der in der deutschen Geschichte aber nicht ohne Vorbilder ist. Ich kenne Offiziere, die zwar angesichts dessen, was ihnen an „IBUKS“ („Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt“; die offizielle Bezeichnung für die Verteidigungsminister) in den letzten gut 20 Jahren (Männer und Frauen) „vorgesetzt“ wurde, die Faust in der Tasche ballen, sich aber eher die Zunge abbeißen würden, als berechtigte Kritik zu äußern und damit die eigene Karriere aufs Spiel zu setzen. Ein typischer Vertreter dieser Spezies ist der aktuelle Generalinspekteur Eberhard Zorn, ein Politlakai. Zudem sollte man wissen, dass alle Generalsränge (zudem Oberste/Obristen in Kommandeursfunktionen) politisch OHNE ANGABE VON GRÜNDEN in den EINSTWEILIGEN RUHESTAND VERSETZT werden können. Was das für den einzelnen Offizier bedeutet, braucht nicht weiter erläutert zu werden. Zu eigenständigem Denken erzieht man – eine pädagogische Binse – so sicher nicht.
      In der Vergangenheit war es noch so, dass im Offizierskasino zu später Stunde mit dem Promillepegel auch die Bereitschaft wuchs, aus dem Herzen keine Mördergrube zu machen. Seit der in der Bundeswehr der medial befeuerte Generalverdacht, „rechts zu sein“, regiert und zum Denunziantentum ermutigt wird („demokratische Sensibilisierung“), ist in diesem Sinne nichts mehr zu erwarten. Wer einen gesellschaftlichen Tabubruch im sogen. „Hinweisgeberschutzgesetz“ sieht, sollte wissen, dass es so etwas informell in der Bundeswehr schon seit Jahren (spätestens seit der Posse um den Oberleutnant „Franco A.“) gibt. Haltung regiert in der Truppe schon lange vor Einsatzbereitschaft.

    • Ergänzung:
      Eine interessante Geschichte am Rande: machen sich Generale nicht politisch unbeliebt (mit den – siehe oben – entsprechenden beruflichen Konsequenzen), bleiben sie bis (zur zwischenzeitlich angehobenen) Pensionsgrenze im Amt, um sich dann meist in einer einträgliche Beraterkarriere in irgendwelchen sicherheitspolitischen Instituten als Experten (man denke an die Heerschar von „Erklärbären“ im zivilen Zwirn, wenn es um den Ukrainekrieg geht) oder in der wehrtechnischen Industrie zu verdingen, von wo man dann „materielle“ Kontake zu noch aktiven „Kameraden“ pflegt.
      Bei letzterem gibt es mittlerweile eine Art politisch verordneter „Bedenkzeit“, bevor man sich sein Zubrot solcherart verdient.
      Ungewöhnlich ist, dass ein Offizier im Generalsrang lange vor der Pensionierung die Bundeswehr verlässt, um auf einem sicher gut dotierten Posten in der „freien Wirtschaft“ zu wechseln. So kürzlich geschen:
      „Der Kommandeur der Bundeswehr-Logistikschule in Garlstedt bei Bremen, Boris Nannt, verlässt die Bundeswehr. Auf Twitter gab der 53 Jahre alte Brigadegeneral bekannt, er wechsele zum 1. April (kein Scherz, dies ist ein Tag für personelle Veränderungen in der Bundeswehr!) als Vorstandsvorsitzener an die Akademie Deutscher Genossenschaften e.V. Dies sei ‚auch für mich eine unerwartete Entwicklung‘, ergänzte Nannt. Er sei der Bundeswehr dankbar für viele großartige Erfahrungen und fordernde Aufgaben. ‚Das wird mir auch in der neuen Tätigkeit helfen‘. (…).“
      Quelle: „loyal“ (Verbandszeitschrift des VdRBw; 12/2022, S. 35)
      Wie gesagt, es ist ungewöhnlich, dass ein General im, für Bundeswehrverhältnisse, „jugendlichen“ Alter von 53 Jahren die Truppe weit vor der regulären Pensionsgrenze verlässt, auch wenn er kein „Kämpfer“ ist, sondern eher ein logistischer „Etappenhengst“.
      Vermutlich wird hinter dieser Entscheidung nicht nur eine finanzielle Komponente stehen oder der Wunsch nach einer neuen Herausforderung. Das ist meine persönliche Meinung, die ich zwischen den Zeilen herauslese. Gerade in der Logistik liegt bekanntermaßen vieles im Argen.

      • Danke für die informative Aufklärung und die Details.
        Ich muss mich wohl für meine Naivität schämen, die mich glauben machte, dass es noch Männer gibt, die das Allgemeinwohl und die Sicherheit der Deutschen (so noch vorhanden!) Gesellschaft über persönliche Karriereabsichten und Opportunismus stellen.
        O tempora, o mores!“ (Asterix und der Arvenerschild)

  21. „Dieses Land versagt auf ganzer Linie.“ Mit diesem einen, kurzen Satz haben Sie den gesamten Jahresrückblick 2022 genial zusammengefasst! Dagegen sind die Weihnachts-/Neujahrsansprachen sämtlicher Bundes-/Ministerpräsidenten nur belanglosen Gelaber. Also dann mit „Zuversicht“ in ein neues Jahr des geplanten Abstiegs…

  22. wir brauchen eine echte Zeitenwende…“
    Hierzu bedarf es aber in erster Line einer echten Politik-Wende. Die lässt sich allerdings mit einer überwiegend Wohlstandssedierten Wählerschaft nicht so ohne weiteres realisieren. Da muss es erst so richtig ans „Eingemachte“ gehen, bis Schlaf-Michel endlich wach wird

  23. Ich hätte noch ein Wort für Sie Herr Herles: „Staatsgläubigkeit“.
    Viele meiner Mitbürger glauben immer noch an dieses Mantra, dass die „Oberen“ alles zu unserem Wohle tun. Sie können sich nicht vorstellen, dass die „Oberen“ ein Heer von Narzissten sind, denen die da „Unten“ am A… vorbeigehen. Hauptsache die Steuern werden pünktlich bezahlt!

    • Gestern las ich ein Buch von Edgar Hilsenrath zu Ende. Auch darin beschrieben die stete Hoffnung der Juden in anderen Zeiten, dass die Deutschen das doch nicht auf Dauer mitmachen könnten und aufzustehen bereit wären, bevor das Schlimmste über sie, die Mitmenschen und Nachbarn, hereinbrechen sollte.
      Kein Aufstand. Weder damals noch heute.
      Die bräsige Masse „sitzt aus“. Und macht so, das System unterstützend, mit.

    • Sie können sich nicht vorstellen, dass die „Oberen“ ein Heer von Narzissten sind,
      Ich denke, Arglosen geht es mit den Arglistigen, wie dem Farbenblinden mit der Farbe.
      Sehr Intelligente sollen, einem Essay zufolge, Schwierigkeiten haben sich die Tiefe von Dummheit bei sehr dummen Menschen vorstellen zu können.
      Einige Arglose in meinem Umfeld können sich offenbar wirklich nicht die ganze Bosheit von Bösen vorstellen. Das kann man als Unfähigkeit im Bereich Vorstellungsvermögen sehen.
      Aber es bleibt dabei, die Lumpen sind die Lumpen und nicht die Arglosen.

  24. Meine Zuversicht bezogen auf die kurz- bis mittelfristige Entwicklung dieses Land besteht darin, dass wir demnächst kräftig auf den Boden der harten Realität aufschlagen werden, das wird dann ein Mega- Wumms! Parteien haben den Staat unterminiert und die Parteien sind von kranken Ideologien zersetzt. Wenn im April die letzten AKWs abgeschaltet werden, wird die Gefahr von blackouts weiter zunehmen und ganze Industriezweige, die bereits mit Produktionsverlagerungen begonnen haben, werden die Abwanderung weiter forcieren. Die Arbeitslosigkeit wird steigen, Steuereinnahmen werden massiv einbrechen und durch die ungezügelte und ungeregelte Massenmigration werden die sozialen Konflikte in tatsächliche Umverteilungskämpfe ausarten. Der Öffentliche Dienst, mittlerweile auf über fünf Mio. Beschäftigte aufgebläht und trotzdem an den entscheidenden Stellen chronisch unterbesetzt, wird das entstehende Chaos nicht mehr beherrschen können. Der Niedergang wird sich weiter beschleunigen. Sehenden Auges in die Katastrophe, das ist die neue Zuversicht…..

  25. WIKI: Özoğuz: “ .. die Forderungen nach einer „deutschen Leitkultur“ seien verfehlt, da die Vorschläge, diesen Begriff inhaltlich zu füllen, „zum Klischee des Deutschsein“ verkämen. Dies sei auch nicht verwunderlich, da „eine spezifisch deutsche Kultur […], jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ sei.
    Das einzige was uns Deutschen also bleibt ist die Deutsche Sprache – und die wird jetzt systematisch zerstört und verhunzt – bis ein „Kanackisch“ übrigbleibt. Und die Menschen werden neuerdings, so sagen sie, transformiert. Das ist die Zukunft.
    Wer soll im Ernstfall denn Deutschland gegen einen Feind von außen verteidigen ? Welches Land in welchen Grenzen ? Welche Kultur ? Werden das die Zugewanderten aus aller Herren Länder tun ? Werden sie IHR Land verteidigen ?

    • Was wollen Sie denn hier noch verteidigen? Es ist vollkommen wurscht ob irgendwelche neue Besatzer hier übernehmen, oder diejenigen, die schon im Land sind seit 45, uns erklären, dass sie ob der anstehenden Probleme die formal aufgegebene administratorische Gewalt, wieder übernehmen. Die Möglichkeit besteht durchaus, denn es gibt nur ein Waffenstillstandsabkommen mit den Siegern und keinen Friedensvertrag.
      Dies ist der Knackpunkt in den Beziehungen unseres Staates zu den ehemaligen Gegnern, nur wenn man satt ist, leben konnte in weiten Teilen wie die Made im Speck, dann interessiert man sich nicht fürs Kleingedruckte. Wenn aber die Interessen auseinanderlaufen unter den vermeindlichen Protagonisten, werden die eigentlichen Brüche deutlich sichtbar. Dann haben wir Wirtschaftskrieg auch der besten Freunde gegen uns selbst. Das ist die Situation, in der wir uns befinden. Nur scheinen das noch nicht viele Leute mitbekommen zu haben. Es wird auch nicht thematisiert, siehe der verbrecherische Anschlag auf Nordstream I u. II . DRÖHNENDES SCHWEIGEN. Voila!

  26. Wer schon einmal an einem einwöchigen Fastenseminar teilgenommen hat wird erfahren haben, daß es schon bald in den Gesprächen häufig ums Essen, um Rezepte, Nahrungsmittel usw. geht. Weil es eben kein Essen, keine Nahrung, keine Rezepte zum Nachkochen gibt.
    So ähnlich ist das wohl auch mit dem inflationären Gebrauch des Wortes „Zuversicht“ (oder auch „Miteinander“, „Solidarität“, „Gemeinsam“).
    Wir werden seit Jahren mit negativen Botschaften bombadiert und der Bombenhagel wird immer dichter. Apokalyptische Erwartungen werden geschürt, wo sie nicht drohen, dagegen werden die wahren Bedrohungen ausgeklammert und das Reden darüber strengstens sanktioniert.
    Es geht mit und in diesem Land stetig bergab und am meisten sorgen die dafür, die so gern die oben beschriebenen Worte und Phrasen im Munde führen.

  27. Exzellente Beschreibung des desaströsen Zustandes dieses Landes. Die Bundeswehr kommt mir (nicht erst jetzt übrigens) wie eine Potemkinsche Armee-Simulation vor. Einem noch so kleinen militärischen Angriff würde sie ebensowenig standhalten wie ein von Karies ausgehöhlter Zahn den Malträtations-Werkzeugen eines Dentisten.

  28. Wir wünschen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Es zu ändern beginnt, wenn man aufhört ein Mitläufer einer falschen Politik zu sein.
    Wenn das als Gesellschaft begriffen wird, könnte man zuversichtlich sein, den Wahnsinn der in Deutschland praktiziert wird zu stoppen.

  29. Herr Herles, sie, wir, sollten nicht vom Versagen eines Landes sprechen, ich denke das ist nun wirklich erledigt. Es wird von einer kleinen Gruppe, eine treffendere Beschreibung verkneife ich mir beherrscht. Der Rest ist doch komplett gespalten, was beabsichtigt war. 2015, Corona usw. Was wir erleben ist ein Spielfilm. Geschrieben von rücksichtslosen Personen, und orchestriert von den M.M. Zum Schaden vieler und zum nutzen weniger. Schon erschreckend festzustellen, das nach all dem woken Mist und ähnlichem Müll, plötzlich nur noch Hoffnung, Zuversicht oder ähnliche Worthülsen vermeldet werden, und helfen sollen, was ein Quatsch. Und sie haben vollkommen recht, verwalten ist das was der Deutsche super hinbekommt, siehe 1933 ff. Dabei fällt mir ihre wunderbare Wortschöpfung der Bundeshülse ein, nochmal nachträglichen Dank. Und nicht vergessen, DIE, sind gekommen um zu bleiben, Faeser ist doch dabei, unterstützt von willigen Helfern. Mir schwant böses, sind die mit demokratischen Mitteln aus den Ämtern zu heben?? Meiner Überzeugung nach NEIN!
    Guten Rutsch allen Foristen!

  30. Ein lange nicht gehörtes Wort: „Walten“!
    Mein Opa hat es noch benutzt: „Walte Deines Amtes“ — und ich wusste, dass ich jetzt man in die Gänge kommen sollte.
    Jetzt mal ehrlich. DER Puma, DER Marder, DER Leopard, vom Zeitgeist überrollter maskuliner Muff. Zeitenwende. Da muss was Feminines her. Die Allzweckwaffe Ricarda (m,w,d), progressiv gendergeschult, das ist doch militärischer Avantgardismus.
    Für 2023 allen Alles Gute 🙂

    • DER klingt doch mittlerweile antiquiert. Man hätte es doch auch so machen können wie BMW: THE Puma, THE Marder, THE Leopard. Die würden dann immer noch nicht zuverlässig laufen, aber wenigstens wäre der bestimmte Artikel geschlechtsunabhängig (der, die, das). Eine Steigerung wäre noch mit Baden-Württemberg („THE Land“) möglich: THE Pumä, THE Märder, THE Leopärd. Kretsche würde es sicher gefallen.

  31. Die Änderungen zu Zuversicht in diesem Lande klingt nach Propaganda und Durchhalteparolen. Erinnert irgenwie an die Geschehnisse Anfang Mai 1945, als die deutschen Landser im Schützengraben noch felsenfest an den Endsieg glaubten.
    Non, rien ne va plus. Vollgas Richtung Regenbogen, wir nehmen jeden Eisberg mit, wir sinken. Sozialisten ob rot, grün oder braun versorgen nur sich selbst und entsorgen alles andere.

    • Diese Selbstversorgerpolitiker müssen dabei aber wissen, dass man sich das nur leisten kann, solange es noch was zu verteilen gibt. Diese Tagträume sind schneller um, als es Nacht wird .

  32. Bei den enormen Abgabenlasten und all den dazu kommenden Problemen ist das Wort Zuversicht eigentlich eine Zumutung!
    Ich tue, neben ein paar anderen Millionen, 60 Stunden die Woche nichts anderes, als diesen „Laden“ am laufen zu halten!
    Ist es daher angebracht, (insbesondere nach knapp drei Jahren Coronaterror) von mir auch noch Zuversicht zu erwarten?
    Wenn ich abends nach Hause komme, bin ich bestimmt nicht zuversichtlich, sondern vor allem müde!
    Und Bundeswehr nebst Verwaltung gehen mir nicht erst seit der überrestaurierten Gorch Fock am Mors vorbei. (keine persönliche Kritik an Sie, lieber Herr Herles)
    Also, trotzdem alles Gute und kommen Sie alle hier möglichst entspannt ins neue Jahr.

    • „…60 Stunden die Woche nichts anderes, als diesen „Laden“ am laufen zu halten!“
      Und warum machen Sie das? Die Frage ist übrigens sehr ernst gemeint.

  33. „Mit „Zuversicht“ ins neue Jahr“ ???
    Es ist die bitterste Überschrift die ich bei TE dieses Jahr gelesen habe,
    wobei man sehr wohl weiß wie sie gemeint ist.
    Zuversicht? Bei den heutigen Verhältnissen kann man nicht einmal mehr „Zuversicht beim Herrn“ finden.
    Aber mit der „Zuversicht“ ist es wie mit dem „Glück“, sie fallen nicht vom Himmel. Sie müssen vom Menschen erst geschaffen werden, um sie zu finden.
    Da möchte ich das Schlitzohr Heiner Geissler zittieren:

    „Wer im Leben um sich haut

    und dabei auf Gott vertraut

    hat nicht auf Sand gebaut.“

    „Gottlob gibt es die deutsche Sprache.“
    Gottlob gibt es sie, allerdings immer weniger im Gebrauch ihrer Glänze.
    In der Tat, muss ganz unparteisch sagen, die deutsche Sprache ist eine besondere Sprache, ob ihrer mannigfaltigen Ausdrucksmöglichkeiten, die es in nur wenigen Sprachen der Welt gibt. Ja ich würde sogar sagen, es ist die ausruckfähigste, was ich von meiner Kenntnis mehrer Sprachen sagen kann.
    Allerdings ist sie doch vielen Zeitgenossen ein Mysterium geblieben
    und was man mit Bedauern und menschlichem Schmerz feststellen muss, zunehmend ein Mysterium für die jungen Generationen.

  34. Das Grundübel unserer Gesellschaft: Es zählt nicht das Erreichte, es reicht das Erzählte. Die Mehrheit unserer sedierten, denkfaulen und obrigkeitshörigen Landsleute werden auch weiterhin diejenigen wählen, die sie ausplündern, entrechten, beschimpfen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit von oben herab moralisch belehren. Dennoch lasse ich mir die Hoffnung nicht nehmen, dass unsere Mitbürger bei weiterem Niedergang des Landes vielleicht doch noch erwachen. Wenn dann die Mehrheit im wahren Sinne des Wortes „woke“ ist, können wir den Niedergang unserer Gesellschaft eventuell doch noch aufhalten. In diesem Sinne wünsche ich dem TE-Team und allen Lesern und Kommentatoren einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr.

    • Es sind die Opportunisten, die für dieses Desastester verantwortlich sind.

      Opportunisten lassen sich Impfen um wieder frei zu sein.
      Opportunisten kaufen Windmühlenzertifikate, weil diese grosse Gewinne versprechen.
      Opportunisten kaufen EAutos und lassen sich die Prämie von denen bezahlen, die dafür Plastikflaschen aus den Papierkörben der Bahnhöfe angeln.
      Opportunisten haben Solaranlagen auf dem Dach und sind für den Weltfrieden, indem man einen Krieg anzettelt!
      Opportunisten haben nach 1945 die braune Uniform ausgezogen und sind Mitglieder von SPD, CDU, CSU und FDP geworden, um z. B. als Kanzler oder Ministerpräsidenten für die Demokratie zu werben!
      Opportunisten sitzen in den Kirchen in der ersten Reihe und Spenden für kranke Kinder in Afrika!

      Wenn der Wind sich dreht (ich schätze, dass der wirtschaftliche Nullpunkt Mitte des Jahres 2023 erreicht wird) werden alle „Cleveren“ schon immer gewusst haben, dass Rot/Grün nicht gut geht!
      Danach werden Sie das Trikot wechseln!

      …diese Typen kot*&* mich an!

      Gruss
      Rolf

      • Sie schreiben in deutlicher Klarheit genau das, was das Grundübel dieses Staates ausmacht. Ihre Aufzählung enthält genau die Punkte um die es wirklich geht. Ihren Beitrag betrachte ich als äußerst wichtig und alles enthaltend was zu den Kernfragen der heutigen Situation gehört. Vielen Dank!

    • Dennoch lasse ich mir die Hoffnung nicht nehmen, dass unsere Mitbürger bei weiterem Niedergang des Landes vielleicht doch noch erwachen.“
      Die Geschichte zeigt das das nie passiert. Am Ende geht ein degeneriertes System nur durch vollständiges physisches Verschwinden zu Ende.

  35. Wenn die Deutschen nur sich zu Tode verwalten und nur sich selbst platt wenden würden, dann wäre ja alles in Ordnung. Aber sie ziehen mich (und Sie alle) mit in den Abgrund ihrer dümmlichen Hybris, und das ist das Problem.

    Trotzdem wollen wir auf ein gutes Neues Jahr hoffen, das mit seiner frischen Brise das grün-rot-europäische Eiersoufflé schnellstmöglich in sich zusammen fallen lässt.

    Was Zuversicht betrifft: Es ist nicht unbedingt eine gute Eigenschaft, wenn sie zum passiven Ausharren und Hoffen auf bessere Zeiten führt, wo eigentlich überlegt gehandelt werden müsste und könnte. Bezogen auf die Masse, nicht auf TE und seine Leser.

    In diesem Sinne: Allen einen guten Jahreswechsel.

    • Auch TE-Leser müssen auf die Straße. Sofort und permanent.
      Auch Ihnen und allen, die sich beständig mühen, einen guten Rutsch!

  36. Meine jahrelange Zuversicht auf eine absehbar ruhige Zukunft ist unwiderruflich verloren. Mein Vater ist jetzt 80 Jahre alt und hat seinen gesicherten Ruhestand genossen. Das wird mir trotz durchgehender Vollbeschäftigung nicht vergönnt sein, die Rentenansprüche werden nichts mehr wert sein. Ich würde in diesem Land nicht einmal pflegebedürftig sein wollen, vorher lege ich mir einen Strick bereit. Ich konzentriere mich nur noch auf den Tag, auf die unmittelbare Zukunft und auf mich selbst und mein Umfeld. Staat und Gesellschaft sind mir gleichgültig geworden. Da wächst keine Zuversicht mehr.

  37. Zuversicht darf man für sich selbst reklamieren.
    Zuversicht für Deutschland ist aufgrund der für jeden sichtbaren Zustände nicht angebracht, ja fast schon naiv.

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