<
>
Wird geladen...
Freiheitsindex Deutschland 2022

Weniger als die Hälfte fühlt sich frei – Zufriedenheit mit der Demokratie auf tiefstem Stand seit 10 Jahren

von Redaktion

28.12.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Laut Allensbacher Umfrage empfinden 45 Prozent der Befragten ihr gegenwärtiges Leben als vollkommen oder sehr frei. 48 Prozent stimmen der Aussage zu, man könne frei reden. Mit dem Funktionieren der Demokratie sind bundesweit 12,6 Prozent der Befragten „sehr zufrieden“, im Osten sind es 5,5 Prozent.

Das Freiheitsgefühl der Deutschen hat sich nach einem Tiefpunkt im zweiten Corona-Jahr 2021 in diesem Jahr wieder etwas verbessert, liegt aber nach wie vor auf niedrigem Niveau: Weniger als die Hälfte der Deutschen fühlt sich vollkommen oder sehr frei.

Zugleich sind die Identifikation mit dem Staat und die Zufriedenheit mit der Demokratie bundesweit auf den tiefsten Wert seit zehn Jahren gesunken. Das geht aus den Ergebnissen einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) und des Forschungsinstituts „Media Tenor“ hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet.

Für den „Freiheitsindex Deutschland 2022“, der am Donnerstag (29.12.) veröffentlicht werden soll, hat das IfD im November und Dezember 1.006 Menschen ab 16 Jahren in Deutschland befragt. Demnach ist der Anteil der Befragten, die ihr gegenwärtiges Leben als vollkommen oder sehr frei empfinden, gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen: von 36 Prozent Ende 2021 auf nun 45 Prozent. Bei der letzten Befragung vor der Corona-Pandemie hatte der Wert mit 51 Prozent seinen höchsten Stand seit dem Jahrtausendwechsel erreicht.

Eher unfrei – mit einer Selbsteinstufung von 4, 3, 2 oder 1 auf einer 10-stufigen Skala – fühlen sich derzeit laut der aktuellen Umfrage 13 Prozent der Befragten. Der Durchschnittswert auf der Skala beträgt derzeit 6,8 von 10 Punkten, im Vergleich zu 6,4 im Vorjahr und 7,7 im Jahr 2017. Im Schnitt unterscheiden sich West- und Ostdeutschland in diesem Jahr kaum, mit 6,9 im Westen und 6,5 im Osten.

In der Einschätzung zur Frage, wie frei man in Deutschland seine politische Meinung äußern kann, gibt es dagegen große Ost-West-Unterschiede. Insgesamt ist das subjektive Gefühl der Meinungsfreiheit gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen – bewegt sich aber nach wie vor auf niedrigem Niveau: So stimmen derzeit 48 Prozent der Befragten der Aussage zu, man könne frei reden – gegenüber 45 Prozent im Jahr 2021, aber im Vergleich zu 78 Prozent im Jahr 1990 und noch 66 Prozent im Jahr 2017. Dabei haben in Westdeutschland 52 Prozent das Gefühl, frei reden zu können, im Osten dagegen nur 34 Prozent.

Bundesweit leicht gesunken ist die Identifikation mit dem Staat. Der Aussage, „der Staat, das sind wir alle“ und dass es „an uns Bürgern liegt, wie sich Deutschland entwickelt“, stimmen insgesamt 43 Prozent der Befragten zu. Im Vorjahr waren es noch 47 Prozent, vor zehn Jahren lag die Zahl mit 37 Prozent allerdings noch tiefer als derzeit.

Die Meinung, „wir Bürger haben wenig Einfluss darauf, wie sich der Staat entwickelt“, vertreten derzeit 46 Prozent, etwas mehr als die 42 Prozent vom Vorjahr. Vor zehn Jahren sahen es allerdings noch 54 Prozent der Befragten so. Sehr zufrieden mit dem Funktionieren der Demokratie in Deutschland sind bundesweit derzeit nur noch 12,6 Prozent der Befragten und damit der kleinste Teil seit 2006, als der Wert bei 10 Prozent lag.

In Ostdeutschland gaben nur 5,5 Prozent der Befragten an, „sehr zufrieden“ zu sein, als „einigermaßen zufrieden“ bezeichneten sich 40 Prozent.

(dts nachrichtenagentur)

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

48 Kommentare

  1. „12,5% sind mit dem funktionieren der Demokratie sehr zufrieden“. Da sind wahrscheinlich die ganzen rot/grünen Taugenichtse, die die unzähligen Gesinnungspöstchen ergattert haben und so „Karriere“ machen, die sie in einer funktionierenden Leistungsgesellschaft wohl nicht schaffen würden und unter der Autobahnbrücke schlafen müßten. Für diese Leute funktioniert diese „Demokratie“ natürlich bestens.

  2. Wenn man nun sieht, wie leicht es ist die Wahlwiederholung in Berlin zu verhindern, müssen Zweifel an diesem Staat aufkommen. Es ist davon auszugehen, dass das Bundesverfassungsgericht den Wünschen der durch die Neuwahl betroffenen Politiker nachgibt und diese Wahl nicht nur verschiebt, sondern insgesamt infrage stellt. Das Bundesverfassungsgericht ist damit eindeutig mitverantwortlich für die Politikverdrossenheit. Es stellt sich je nach Wunsch auf die Seite der Politik ungeachtet der rechtlichen Lage. Ich hoffe, TE beleuchtet dieses Manöver der Nutznießer einer Verschiebung hinreichend, denn das ist nicht nur ein Skandal, sondern geht weit darüber hinaus. Landesverfassungsgerichte werden so überflüssig, ebenso Wahlen. Wenn man diese links/grüne Entwicklung vom Ende her denket, kann einem doch nur schlecht werden. Ein Willkürstaat mit Versagern in der Regierung, die sich das Versagen vom Bundesverfassungsgericht absegnen lassen. Welch ein Schande für diese angebliche Demokratie, die schon seit einiger Zeit nur noch zum Schein existiert.

  3. 48 Prozent stimmen der Aussage zu, man könne frei reden“ – und wo? Mit dem Bekannten in einer dunklen Ecke des Supermarkts? Oder auf der Arbeit, beim Elternabend, bei der Betriebsratsversammlung, im Gemeinderat? Ohne Angabe des sozialen Kontexts bleibt die Aussage zu schwammig für meinen Geschmack.

  4. Vielleicht sollte man die Richtlinien für „repäsentative Umfragen“ noch einmal überarbeiten. Aus welcher Zeit stammen diese Richtlinien?
    Ich bin überzeugt davon, dass 1.000 Menschen nicht repräsentativ für über 80.000.000 Millionen Menschen sind, denn entscheidend ist, wer (zufällig) mit ins Raster rutscht oder „gerutscht wird“. Auch nicht ganz unwichtig ist, wie unabhängig die Frager/Auswerter noch sind.
    Ich glaube, die Zahlen sind noch wesentlich schlechter, als das Ergebnis es hergibt. Aber meine Vermutung ist natürlich auch nicht repräsentativ.

  5. NIcht frei fühlen sich nur jene, die noch geradeaus denken können, die anderen befinden sich schon lange in staatlicher Betreuung mit allem was dazu gehört und das ist einfach nur eine Frage der eigenen Intelligenz und der damit verbundenen Wissbegier, ansonsten verfällt man in den zufriedenen Dämmerschlaf, der ja rund um die Uhr befördert wird und es soll ja sogar noch welche geben die an die Demokratie hierzulande glauben, weil sie einfach noch nicht bemerkt haben, wie die suggsesive abgeräumt wurde.

    Das erklärte Ziel ist ja die alleinige Macht der sogenannten Elite und da ist das dumme Wahlvolk nur im Weg und solange die keinen Widerstand leisten, werden sie sicher recht bekommen und die meisten können sich nicht vorstellen, was es am Ende für sie bedeuted, wenn die Herrschaft nur noch von einer kleinen Gruppe ausgeht, was wir zwar schon desöfteren hatten, aber nun eine neue Form annimmt, wo sich das Kapital mit Hilfe der Politik selbst die Krone aufsetzen will und das ist neu, denn früher war es willkürlich aus der Masse heraus und die wollen sich nun selbst inthronisieren, weil sie so vermessen sind, die Weisheit allein gepachtet zu haben.

  6. Wer die 50er und 60er Jahre in Deutschland erlebt hat, kann sich heute nicht mehr „frei“ fühlen. Immer mehr Verbote, Vorschriften, Reglementierungen, Einengungen und „vorgeschriebene Narrative“, dazu die Meinungs- und Spracheinengung durch die „political Correctness“. Die jüngeren Generationen haben ja wirkliche „Freiheit“ gar nicht mehr erlebt, deshalb bezeichne ich sie auch nur noch als „Käfig-Nachzucht“. Da man nur etwas vermissen kann, was man kennt, können sie die wirkliche Freiheit auch nicht vermissen. Sie haben sie ja nie kennengelernt und halten deshalb den heutigen Zustand noch für Freiheit. Für mich sind das bedauernswerte „Kreaturen“. „Freiheit“ ist ohnehin ein sehr relativer Begriff. Nimmt man ein Tier, das im Käfig geboren wurde und darin aufgewachsen ist und setzt es in ein großes Freigehege, wird es begeistert ausrufen: „Das ist Freiheit“!. Nimmt man aber ein gleiches Tier, das in wirklicher Freiheit geboren und aufgewachsen ist, fängt es ein und setzt es in das selbe Freigehege, wird es sagen: „Scheixxe, überall Zäune“! Ich erlebe seit Jahrzehnten immer mehr Zäune und fühle mich inzwischen äußerst unfrei. Das ist nicht mehr meine Zeit.

  7. Man blicke nur nach England:

    Obwohl die Engländer völlig anders ticken und völlig anders wählen als in Deutschland („Grün“ z.B.spielt in GB keine Role), bekommen sie in wesentlichen Bereichen dieselbe Politik vorgesetzt.

    Demokratisch ist, was man abwählen kann.

    Das gleichgeschaltete Einheitsangebot der Parteien, die mittels gleichgeschalteter Medien jeden Widerspruch zu den Propagandamärchen (Klima, Gender et al.) dämonisieren, hat die Demokratie bereits vollkommen zerstört.

    Wie die Coronapolitik gezeigt hat, sind wir für „unsere“ Politiker keine freien Bürger, sondern gehorsamspflichtige Untertanen.

    Was hat das mit den Politikern gemacht, erfahren zu haben, daß sie damit durchkommen, einfach irgendeinen Unfug für „Wissenschaft“ zu erklären und Gehorsam der Massen durchzusetzen – man denke an die Maskenpflicht?

    Seit dem 3.Reich war Macht für deutsche Politiker nicht mehr so erfahr- und erlebbar.

    Im Ergebnis wird so etwas wie Respekt vor dem Volk als demokratischem Souverän nicht einmal mehr vorgetäuscht („….egal, was meine Wähler denken.“ A. Baerbock).

    Politiker zeigen sich heute als abgehobene Kaste, die sich „ihren“ Untertanen vollkommen entfremdet haben – ähnlich wie die alte Aristokratie Ende des 18.Jahrhunderts. Sie wollen nicht regieren, sie wollen herrschen.

    Genau wie damals kann es auch heute nur besser werden, wenn man die Kaste vom Hof jagt. Je früher, desto besser.

  8. Es ist das generelle Problem mit der Regierung. Mindestens jeder zweite Bundesbürger, ich glaube, eher mehr, ist mit der Bundesregierung und ihren Planungen zufrieden, nach dem Motto, es läuft doch, was wollt ihr eigentlich. Die Kostenfrage ist noch nicht bei jedem angekommen. Aber selbst dann werden große Mehrheiten mit der Arbeit der Bundesregierung einverstanden sein. Wetten?

  9. Die meisten sind zufrieden, wenn es eine Bratwurst gibt, dazu ein 9-Euro-Ticket.
    Die meisten sind zufrieden, wenn der Amnesiekanzler erklärt, die Energieversorgung für „diesen Winter“ sei gesichert.
    Keiner fragt nach der Energieversorgung für die Zeit nach dem Winter, für das nächste Jahr, die kommenden Winter.
    Das Handelsblatt schreibt zu Umfragen: Mehrheit der Deutschen blickt mit Sorgen auf 2023 Mehrere Untersuchungen zeigen, dass die Menschen überwiegend pessimistisch auf das kommende Jahr schauen. Forscher sehen einen „Absturz der Zuversicht“.
    Bei einer Umfrage in Kooperation mit dem Institut Ipsos bejahten lediglich 35 Prozent der repräsentativ Befragten die Aussage: „Dem kommenden Jahr gehe ich mit großer Zuversicht und Optimismus entgegen. Ich erwarte bessere Zeiten.“
    Eine ähnliche Umfrage im Auftrag der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen des Tabakkonzerns British American Tobacco (BAT) ergab, dass 64 Prozent der Deutschen angstvoll auf 2023 blicken.
    Allensbach stellt fest: Weniger als die Hälfte fühlt sich frei.
    Themaverfehlung. Es geht nicht um Freiheit oder das Gefühl frei zu sein.
    Die Ampel verantwortet die pessimistische Sicht und die Angst der Deutschen.
    Die unterjährigen Umfragen haben gezeigt, daß die Ampel das Problem ist.
    dts – Ein Jahr nach dem Amtsantritt der Ampelkoalition ist nur eine Minderheit der Bundesbürger (36 Prozent) mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zufrieden.
    tagesschau 10/22 – Die Ampelparteien SPD, Grünen und FDP verfehlen auch im aktuellen DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin eine eigene Mehrheit: Sie erreichen zusammen nur 42 Prozent.
    Wie würde eine Umfrage lauten, würde gefragt, ob die Ampel sofort zurücktreten muß?

  10. Mit den Umfragen der Institute ist es leider so , dass immer das Ergebnis erzielt wird , das auch gewünscht ist.
    Auf die Fragestellung kommt es an …und auf das Parteibuch ,das der jeweilige Chef des Institutes hat.
    Wenn ich in meinem Bekanntenkreis eine Umfrage mache , es würde kein einziger die Ampelparteien wählen , auch nicht die Union und mindestens über 90% würden die Masseneinwanderung von Kulturfremden
    Menschen ablehnen . Sind aber alles Steuerzahler und keine Steuerempfänger .

  11. >>der Staat, das sind wir alle<<
    Das Verhältnis vom Bürger zum Staat ist so wie das der Milchkuh zum Bauernhof. Der Staat, das sind die Parteioberen und nicht die Bürger. Das bekannte Nietzsche Zitat ist da viel zutreffender: Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: „Ich, der Staat, bin das Volk.“

    • >>der Staat, das sind wir alle<<

      Also ich gehöre nicht dazu, wie Tobias Hans von der CDU (einer ehemals christlichen Partei) festgestellt hat:

       „Zuerst einmal müssen wir eine klare Botschaft an die Ungeimpften senden: Ihr seid jetzt raus aus dem gesellschaftlichen Leben. Deshalb machen wir konsequent 2-G“. „Und wer nicht geboostert ist, kann nicht ohne Test in ein Restaurant oder Fitnessstudio.“

      Ich denke damit ist alles gesagt.

  12. Wir sind nicht frei! Corona hat gnadenlos gezeigt, wie die Regierung ohne großen Aufwand die Bewegungs- und Meinungsfreiheit beschneiden, bzw. aussetzen kann. Das war eine sehr beängstigende Erfahrung, wie ich sie noch nicht erlebt hatte. Die Meinungsfreiheit war ja schon seit längerem unter die Räder gekommen. Wie schlimm das eigentlich ist, ist mir erst so richtig klar geworden als noch Ausgangssperren, Maskenpflicht, das Drangsalieren von Ungeimpften, Besuchsverbote, usw., dazukamen. Und die Liste der Ver-und Gebote wird jeden Tag länger. Wir sind nicht frei!

  13. Mit der Meinungsfreiheit ist es in Deutschland nicht mehr weit her. Wer bei wichtigen politischen Themen wie Corona, Migration, Energie oder Ukrainekrieg mit den herrschenden polit-medialen Narrativen konform geht, wird keine Einschränkungen der Meinungsfreiheit feststellen, wenn er sich in der Öffentlichkeit dazu äußert. Wer jedoch abweichende Meinungen vertritt und Kritik übt, kann schnell auf Ablehnung und Diskursverweigerung stoßen, bis hin zu Diskreditierung (rechte Ecke), sozialer Ächtung und beruflichen Nachteilen. Um solche negativen Konsequenzen, Mißstimmung und Streit zu vermeiden,wird in der Öffentlichkeit inzwischen kaum noch über solche Themen diskutiert, obwohl es dringend nötig wäre. Das erinnert gerade auch Menschen in den östlichen Bundesländern an unselige, undemokratische Zeiten.

  14. Wenn weniger als die Hälfte meint, man könne frei reden, wen wählen die dann? Wie kommen diese Wahlergebenisse zustande? Wollen die gar nicht frei reden oder warum wählen die die, die die freie Rede einschränken? SIE WÄHLEN DIE JA MEIST GAR NICHT, sondern das andere Lager, das nur nicht in der Lage ist, eine parlamentarische Mehrheit zu bilden, obwohl sie das ist …

  15. Die intensiven Bemühungen der Regierung, die Demokratie zu retten scheinen ja wenig Früchte zu tragen. Sind sie der Aufgabe nicht gewachsen oder ist da der Bock zum Gärtner gemacht geworden?

  16. Typisches Phänomen für eine aus dem Elfenbeinturm (fremd)gesteuerte Gesellschaft. Wenn die Politik nicht das tut, was das Volk will, sondern was die Politik will, dann steigt der Widerstand an und mit ihm das revolutionäre Potential.
    Es gibt nur einen Weg wie man diese Entwicklung stoppt:
    Indem man die Macht langsam und kontrolliert an das Volk wieder zurück gibt.
    An mehr Basisdemokratie kommen wir nicht vorbei, sonst folgt unweigerlich die Revolution.
    Dass der Widerstand auf den Straßen im Moment kaum zu sehen ist, ist ein böses Omen. Das bedeutet nämlich, dass eine andere Form von Widerstand hinter den Kulissen vorbereitet wird. Eine, die viel unangenehmer werden wird, als ein paar Demonstrationen auf den Straßen.
    Die meisten vom Demokratieabfall Gefrusteten haben längst begriffen, dass ihr legitimer öffentlicher Widerstand vom Elfenbeinturm aktiv zersetzt wird.
    Und das führt zu Ausweichmanövern. Also zur Tarnung. Und das zu Recht.

    • Wir gehören zu einer kleinen Minderheit, die den Ernst des Konfliktpotentials sehen. In den Leitmedien wird nur naserümpfend das Verb „fantasieren“ im Zusammenhang mit Bürgerkriegswarnungen geredet. Also „Trumpanhänger fantasieren über einen Bürgerkrieg“ oder „Reichsbürger hegen Bürgerkriegsfantasien“ oder ähnliche Formulierungen werden benutzt. Die gleichen Leute präsentieren regelmäßig Studien wie die oben beschriebene mit der immer gleichen Interpretation, dass man nur die Art, wie hier „Demokratie“ praktiziert wird, kritisieren kann, wenn man eine Diktatur will. Das wird dann im Titel oder Teaser des Artikels mit „ein Problem mit der Demokratie haben“ oder ähnlichem angeschoben. Offenbar lassen es alle auf einen Knall ankommen. Wenn die Gewalt eskaliert, wird es aber kein kurzes Gewitter, sondern ein Jahrzehntelanger abstieg. Man will es nicht ernst nehmen, sondern lässt es drauf ankommen. Es ernst zu nehmen würde nämlich heißen, sich mit etwas wirklich Schlimmen mental zu befassen und dafür sind wir nicht erwachsen genug. Lieber reizt man sich weiter bis aufs Blut.
      Gleichzeitig werden Distanzierungswünsche immer häufiger geäußert. Und früher oder später werden Leute töten, denen man inhaltlich zustimmt. Die Wahl der Mittel ist nämlich vollkommen unabhängig vom Inhalt. In dem Zusammenhang kann ich auch die Klimaextremisten verstehen. Die sind in einer Zeit aufgewachsen, in der sie nie gesehen haben, wie jemand einen anderen mit friedlichen Argumenten widerlegt und öffentlich Fehler eingeräumt wurden. Die kennen nur Charlie Hebdo und haben gelernt, „Wer nicht gleich kuscht, tut es, wenn man brachial vorgeht.“ Die Umkehr wäre eine Demokratisierung, so dass wir uns wieder daran gewöhnen, unsere Meinungen auf den Prüfstand gestellt zu bekommen. Die Frage ist aber, wie viele Eliten dafür intelligent genug wären, ja, das überhaupt verstehen. Man sieht ja nicht mal die Gefahr, weil die Gefahr eine Gefahr ist.

      • Wunderbarer Kommentar. Wir sind uns im Netz ja schon vor Jahren über den Weg gelaufen und auch damals hatten Sie das Problem bereits verstanden.
        Die aktuelle Situation ist zu groß und erstreckt sich über einen viel zu weiten Raum, als dass sie mit den alten Methoden von Eskalation + Abfischen der Extremisten noch beherrschbar wäre. Dieser Ansatz schlägt besonders auch deshalb fehl, weil die noch in den Machtpositionen vertretenen Entscheider damit die Situation gar nicht entschärfen, sondern sich ihrer politischen Konkurrenz entledigen wollen, um dann genau so weiter zu machen, wie bisher. Was am Ende die Sprengkraft des Potentials wie das Uran in einer Zentrifuge nur noch weiter vergrößert.
        Es muss genau umgekehrt laufen: Man muss die Leute aus den Rändern wieder herausholen und sie am demokratischen Diskurs wieder beteiligen. Das gleiche gilt für die Bewaffnung:
        Ein radikalisiertes Volk bewaffnet sich irgendwann selbstständig gegen den Staat. Das kann man abklemmen, indem der Staat das Volk selbst kontrolliert bewaffnet und demokratisch wieder einbindet.
        Aber da steht der auf den eigenen Vorteil bedachte Berufspolitiker dazwischen, dem es einzig um seine Karriere und Rente geht.
        Die „nach mir die Sintflut-Mentalität“ der alternden Spitzenpolitik wird die Welt erst in den Bürgerkrieg und dann in den Weltkrieg treiben.
        Die Bremsen im Apparat gehören entfernt und dann das Volk gezielt wieder eingebunden. Demokratisch wie auch militärisch. Unabhängig irgendwelcher politischer Präferenzen. Sonst wird es hier knallen, wie seit 80 Jahren nicht mehr. Und das ist eben keinen Drohung, sondern eine Prognose.

  17. Tja, da sperrt man die Deutschen mal ein paar Jahre ein (oder auch aus) und schon fühlen sie sich nicht mehr frei. Sowas undankbares aber auch!

  18. Diesen Staat habe ich als Freiberufler seit Merkel nur noch als Feind erlebt und was macht man mit Feinden? Man bekämpft sie, also auf, damit uns nicht wieder 1933 und/oder eine DDR 4.0 droht.
    Krieg wollen wir auch nicht, daher aufrüsten, Wehrpflicht und raus aus der Nato!

  19. Ich war einmal stolz darauf Deutscher zu sein.
    Jetzt gibt es NICHTS mehr in diesem Staat auf das man stolz sein könnte. Seit Merkel wurde nur noch konsumiert statt in die Zukunftsfähigkeit des Landes zu investieren. Die Infrastruktur zerbröselt während unsere Politikdarsteller das Volksvermögen mit vollen Händen in alle Welt verteilen. Und wenn es nicht ausreicht, werden eben Schulden gemacht zu Lasten der zukünftigen Generation. Deutschlands Zukunft ist Vergangenheit.

  20. Frei ist der, dem ein Stück Land gehört auf dem er wohnen
    und von dem er sich ernähren kann, sowie eine Waffe mit
    der er es verteidigen kann.

  21. Hätte man damals in der DDR die Menschen gefragt, ob sie frei reden können, hätten sie alle „Ja“ gesagt. Aus angst! So ist es auch jetzt wieder. Wer traut sich denn wirklich zu sagen was ist? Bei mir im Umfeld keiner. Alles Wessis. Spricht man aber mit Ossis oder Menschen mit Mihigru, sieht es anders aus. Woran das wohl liegt, mag sich jeder selbst denken. Ich jedenfalls werde nie wieder meinen Mund halten. Auch wenn es unbequem ist.

  22. Die Gehirnwäsche durch die ÖR- und andere Medien und Institutionen war offenbar sehr erfolgreich, wenn diese Zahlen stimmen sollten.
    Demokratie? Wahlen werden annulliert, wenn das Ergebnis nicht passt wie in Thüringen. Oder aber manipuliert wie in Berlin und dann, wenn überhaupt, äußerst schleppend korrigiert. Vor allem aber haben Wahlen kaum Einfluß auf den politischen Kurs, da wir es mit einer Blockparteienlandschaft zu tun haben.
    Freiheit der Rede/Meinungsäußerung ganz nach Idi Amin: „I can guarantee freedom of speech, but not after speech“. Auch wenn die Vernichtung hierzulande dann kein physische, sondern eine gesellschaftliche und ökonomische ist.
    Der Bundestag ist größtenteils zu einer Akklamationskammer für die grüne Politik verkommen und Vertreter des höchsten deutschen Gerichts dinieren im Kanzleramt und die Spitze dieser Institution wurde quasi von der Politik eingesetzt.
    Der Staat bricht seit 7 Jahren permanent sein eigenes Asyl- und Zuwanderungsgesetz und Justitia ist nicht blind, sondern entscheidet in Frage mit politischer Relevanz i.d.R streng linientreu.
    Von den Medien brauchen wir gar nicht zu reden – das alles hat mit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, unabhängiger Justiz, Medien als kontrollierenden Gewalt, einer freiheit-plural verfassten Gesellschaft kaum mehr etwas zu tun.

  23. Das Ergebnis von Wahlen entscheiden andere, nicht (mehr) der Wähler, dessen bin ich mir inzwischen sicher!

    • Das wird mir auch immer wieder erzählt, aber ich bin der festen Meinung, daß es nicht nötig ist, in größerem Maße zu fälschen. Die Leute wählen tatsächlich so. Schauen Sie sich doch nur die Jammerlappen unter den Lesern hier an, die sich ständig beklagen, daß die von ihnen gewählte Partei sie schon wieder enttäuscht habe. Ständig wird die Leiche der CDU gefleddert und die Hoffnung ausgesprochen, der nächste Vorsitzende würde es schon richten. Und das, obwohl die CDU seit Anbestehen eine sozialistische Partei war.

  24. Die politische Mündigkeit der Bürger ist seit langem auf dem absteigenden Ast, durch Medienberieselung aber auch durch politische Strategie, siehe „Ära Merkel“. Viele „fühlen“ ganz doll bei allen möglichen Gelegenheiten, aber zum Denken reicht es leider oft nicht mehr.

    Dass die Grünen sich aktuell so stark machen für das Wählen ab 16 Jahren, angeblich „damit die Belange der jungen Menschen mehr Gewicht haben“, hängt nur damit zusammen dass sie wissen, dass eine übergroße Zahl der Teenies, den Weltuntergangs- und Weltrettungsparolen der Grünen, hilflos ausgeliefert ist, und demnach vermutlich 90 Prozent dieser Stimmen, auf „grün“ gebucht werden können.

  25. Ich habe selbst einen Migrationshintergrund mit südländischen Merkmalen und komme häufig ins Gespräch mit anderen länger hier lebenden Migranten.

    Gestern, im Wartebereich eines Krankenhauses kam ich ins Gespräch mit einem Kurden.

    Wir unterhielten uns anfangs lautstark über die immer schlechtere Qualität deutscher Ärzte und das es immer mehr arabische Ärzte gibt, die weder deutsch können, noch ihr Handwerk verstehen. Dementsprechend viele gute deutsche Ärzte das Land verlassen.

    Ferner haben wir uns dann über die Auswirkungen der desaströsen Migrationspolitik, hin zur katastrophalen Coronapolitik, dem links grün versifften Zeitgeist und der „trägen Masse“ in westlichen Hemisphären echauffiert. Schlussendlich hat sich gezeigt, wir beide sind AFD-Wähler.

    Ich kenne viele deutsche Bürger und mit keinem konnte ich bis dato eine ehrliches Gespräch im öffentlichen Raum führen. Selbst hinter verschlossenen Türen, merkt man vielen die Unwissenheit des status Quo an.

    Aus meiner persönlichen Evidenz würde es mich daher nicht wundern, wenn die Unzufriedenheit, in weiten Teilen, durch länger hier lebenden Migranten und weniger durch deutsche
    kenntlich gemacht würden.

    • Ich kenne viele deutsche Bürger und mit keinem konnte ich bis dato eine ehrliches Gespräch im öffentlichen Raum führen.“ – Schade, daß wir uns nicht begegnet sind. Sonst würden Sie wenigstens einen kennen, ich hab da nämlich keine Hemmungen.
      Aber es stimmt: Frisch und frei redet es sich tatsächlich am ehesten mit „Mihigrus“, das erlebte ich auf Arbeit so und im Kleingärtnerverein, wobei es quer durch die Nationen ging, Ex-Jugoslawien, Ex-Sowjetunion oder Türkei, an der Uni auch Schwarzafrikaner, Kirchentagsbesucherinnen und sogar Kampflesben, mit denen es auch durchaus viel zu lachen gab bei solchen Diskussionen, weil das eben selbstbewußte Frauen waren und keine grünverdrucksten Krampflesben.

    • Mein Ehemann ist Armenier hat die deutsche Staatsangehörigkeit und ist nächstes Jahr 50 Jahre in Deutschland. Er ist mit 18 Jahren um zu studieren gekommen. Sein Studium hat er sich durch Nachhilfe und allerlei Studentenjobs finanziert. Er wäre niemals auf die Idee gekommen dem Deutschen Staat auf der Tasche zu liegen. Als das Grundgesetz eingestampft wurde, im Zuge der Coronapolitk, war er gleich alarmiert und zu den ersten Demonstrationen auf dem Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Wir haben zwei Jahre lang alle Querdenken-Demos besucht und viele interessante Leute kennengelernt. Mein Mann ist auch in armenischen Kreisen innerhalb Deutschlands sehr aktiv, so dass wir auch da Einblick haben. Interessanterweise haben wir auf den von uns besuchten Demos kaum länger hier lebende Ausländer getroffen, die sich mit den Deutschen solidarisiert haben. Ich habe diese Haltung bis heute nicht verstanden, denn alles was passierte und noch passiert macht doch vor deren Haustür nicht halt.

  26. Seit die Wahl in Thüringen auf Geheiß von Merkel korrigiert wurde. Die undurchsichtige Senatswahl und Bundestagswahl in Berlin auch ein Jahr danach noch nicht wiederholt wurde, leben wir nicht mehr in einer Demokratie, weil die Politik dem Bürger sein einziges Mitspracherecht entzogen hat. Damit ist das Grundgesetz zur verfügbaren Masse geworden, das auch nicht mehr durch ein unabhängiges Bundesverfassungsgericht geschützt wird, weil keine Einsprüche im Sinne der demokratische Rechte des Bürgers durch es gesprochen werden, sondern diffuse Ziele der rot-grünen Klima- und Weltrettung darüber gestellt werden.
    Somit somit ist die Tür geöffnet, nach politischem Belieben dem Bürger die demokratischen Rechte auf Freiheit, Gleichheit, Rechtssicherheit, Wohlstand und wenn es darauf ankommt auch auf Menschenwürde zu entziehen.

  27. Mit dem Funktionieren der Demokratie sind bundesweit 12,6 Prozent der Befragten „sehr zufrieden“, im Osten sind es 5,5 Prozent.

    Wenig erstaunlich: Es werden meinem Eindruck nach immer mehr auch wichtige politische Entscheidungen getroffen, die gegen die politischen Wünsche oder auch ganz offensichtlich gegen die Interessen breiter Bevölkerungsschichten gerichtet sind.

    Beispiel „Elektromobilität“: Diese Weichenstellung wird dazu führen, dass Wohlhabende und Reiche zukünftig freie Fahrt in ihren 50.000 Euro(+)-Mobilen haben. Und viele werden sich individuelle Mobilität nicht mehr leisten können und auf den nicht vorhandenen Bus verwiesen werden. Fahrradfahren soll ja auch gesund sein.

    Die Antwort der verehrten Volksvertreter in der EU, ist der Ausbau der lückenlosen Überwachung des Bürgers, die unter Vorwänden installiert wird. Der Unterschied zu China oder dem Iran besteht in dieser Sache nur im geäußerten Vorwand.

  28. Die sehr und einigermaßen Zufriedenen dürften die Beamten sein.

  29. Frage mich immer, wie man aus 1.000 Befragten auf Millionen eines ganzen Landes schließen kann.

    • Indem man einen die Gesamtgesellschaft repräsentierenden Querschnitt an Befragten (unterschiedliche Schichten, Qualifikationen, Altersgruppen etc.) auswählt, der sich dann auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen lässt.

      • Da meiner Erfahrung nach nur Festnetznummern angerufen werden, ist ein Bias in der Auswahl.

      • Die Statistik zeigt, dass Festnetznummern primär noch von älteren Menschen benutzt werden. Ein Schelm….

      • Dazu kommt noch eine Ausgleichsvariable, um die parteilichen Begehrlichkeiten berücksichtigen zu können. Man weiß ja, in wie weit eingegriffen wird, damit die Anteile stimmen. Diese Ausgleichsvariable wird auch gerne „Vergaloppiervariable oder Menschliches Versagenvariante“ genannt. Besonders dann, wenn Ungereimtheiten auftauchen. Berlin hat das eindrucksvoll gezeigt. Dort war man nur zu dumm (rot/grün) um das entsprechend tarnen zu können. Im Bund ist man da viel besser.

      • Das eben, erscheint mir extrem ungenau, mit nur 1.000 Personen einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft abbilden zu wollen.

    • „Man muss nicht die ganze Suppe essen, um zu wissen, wie sie schmeckt.“

      Natürlich können Demoskopen durch absichtliche oder versehentlich Wahl einer verzerrten Stichprobe Fehler produzieren. Ein Ergebnis ist auch nie zu 100% genau ein Wert. Vielmehr gibt es je nach Größe der Stichprobe und der angewandten Methode „Vertrauensbereiche“. Ein 90%-Vertrauensbereich ist z.B. der Bereich, in dem mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% das Ergebnis liegt. Die Presse gibt aber oft nur den wahrscheinlichste Wert als Ergebnis an und unterschlägt, dass es einen Unsicherheitsbereich gibt.

      Wenn eine Umfrage sauber gemacht ist, bekommt man mit 1000 Personen schon gute Ergebnisse.

      • Ja, wenn…. Solange man die Frage nicht kennt, sollte man mit der Bewertung der Antworten vorsichtig sein. Uns wird z. B. regelmässig die Bekanntheit der Poltiker als „Beliebtheit“ untergeschoben.

      • Wenn eine Umfrage sauber gemacht ist, bekommt man mit 1000 Personen schon gute Ergebnisse.“

        Entscheidend ist hier das Wörtchen „wenn“ und natürlich, ob gute bzw. saubere Ergebnisse überhaupt erwünscht sind…

    • Das sollen Sie doch gar nicht. Sie sollen es einfach hinnehmen. Diese Umfragen sind doch mittlerweile nur Indikatoren dafür, wie weit man bei den Wahlergebnissen gehen kann. Schauen Sie doch auf die Neuwahl in Berlin. Das wird die erste seit Jahrzehnten sein, die den Wählerwillen einigermaßen verlässlich abbildet. Jeder beteiligte weiß, dass nun alles was Augen hat auf diese Wahl schaut und man sicher sein kann, dass auch diese Wahl „leider“ wieder nachgeprüft wird von Menschen, die sich selbstverständlich nicht von Eigeninteressen leiten lassen. Deshalb könnte es zu starken Abweichungen zwischen den Umfragewerten und den Wahlergebnissen kommen. Ich selbst bis schon sehr gespannt auf di Ergebnisse, lassen sich dadurch doch auch andere Wahlen wesentlich besser beurteilen als bisher. Mithin, lassen Sie die Hoffnung nicht fahren und glauben Sie daran, das sich letztlich immer die einzige Wahrheit durchsetzt und nicht irgend ein politisch nützliches Derivat.

    • Damit sprechen Sie die Grundproblematik jeglicher Demoskopie an.
      Man könnte von 80Millionen auch 20Millionen befragen, und wird dennoch nie letztendlich gültige Wahrheit ergründen.
      Fragestellung, Rechentricks, Auswahl der Befragten und nicht zuletzt Arbeitsmoral der Befrager lassen quasi beliebigen Raum für Interpretationsspielräume – und natürlich das, was von dem Datenwust dann veröffentlicht wird.

      Ich kenne das ja selbst von Studentenjobs: Kommilitonin sollte so Straßenbefragung machen, sah zunächst nach gutbezahltem, leichtem Job aus, aber ach: es regnete in Strömen, kaum wer war in Befragungsgegend unterwegs und selbst wenn hatte der wohl nur wenig Neigung, bei dem Geplätscher endlose Minuten lang Auskünfte zu erteilen.

      Zum Glück kamen Studienfreunde und ich zufällig dahergewatschelt, Frollein berichtete von ihrer Not – und kein Problem: Sie lud uns auf ein paar Bier ein und am Kneipentisch füllten wir dann nach Gusto und mutmaßlich zu erwartendem Ergebnis den Riesenstoß Formulare aus, die junge Dame konnte dann ihre Ergebnisse ans Befragungsinstitut übermitteln, bekam ihre Kohle und Anschlußaufträge, und wir waren ohne weitere Unkosten angenehm angetrunken.

      Glaube kaum, daß derlei Einzelfall war.

    • Und ergänzend: Natürlich werden Demoskopen um diese Befragungsproblematik wissen und wenn sie seriös arbeiten auch versuchen, solchen Schmuh irgendwie herauszurechnen, aber wirklich harte Zahlen dürften nie dabei herauskommen, es bleibt Kaffeesatzleserei, und ganz menschlich-allzumenschlich wird wohl jeder Datensatzinterpretator je nach eigener Einstellung wahlweise eigene Einstellung herauslesen oder eben das, was Auftraggeber vermutlich zu hören wünscht.

      An so einer Nachwahlbefragung, wichtig für die Prognose um 18.01 Uhr, wirkte ich entsprechend auch mal mit. Da saß ich dann bei ähnlich widrigem Wetter mit Studienkumpel im Café und wir füllten diese Zettel aus, so richtig nett ausgewogen adäquat zu letzten Umfragen bei Sonntagsfrage.

      Darum halte ich es übrigens für eine Katastrophe für die Demokratie, daß in Berlin noch gewählt wurde, als die Prognosen und sogar Hochrechnungen bereits veröffentlicht worden waren.
      Man sollte derlei unterbinden, und auch Prognosen anhand der Nachwahlbefragungen gehören strikt untersagt, weil das die Zähler im Wahllokal in ihrer Redlichkeit beeinflussen könnte.

  30. „Weniger als die Hälfte fühlt sich frei “
    erschreckend Viele glauben trotz allem immer noch, sie wären frei.

    • Das sind die, die froh sind die Maske nicht mehr tragen zu müssen. Das reicht denen schon um sich „frei“ zu fühlen!

Einen Kommentar abschicken