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GUT GEMEINT – WIRD OFT BEWEINT

Die Kirche und ihr neuer Glaube

27.12.2022

| Lesedauer: 6 Minuten
Der neue Religionsmonitor 2022 der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass für eine große Mehrheit der Kirchenmitglieder die Kirche nicht mehr wichtig ist. Jeder fünfte will austreten. Bei den 16- bis 24-Jährigen sind es sogar 41 Prozent. In welchem Zustand ist die „moderne“ Kirche? Welche Sünden begeht sie?

Die Kirche war schon immer ein Hort der Gutmeinenden. Interessanterweise hat sich das Gute in den letzten Jahrhunderten ziemlich geändert. Immer gleich war allerdings, dass das „Gute“ nie als Vorläufiges, als Relatives, sondern immer als das absolut und für immer geltende Gute galt.

Vor 500 Jahren war das Gute, Hexen zu verbrennen, das Gute war, den König als Stellvertreter Gottes als absolutistischen Herrscher zu verehren. Heute gilt es in den Kirchen als gut, sich der Ideologie des herrschenden woken Zeitgeistes zu unterwerfen. Heute bestimmen nicht mehr absolutistische Fürstbischöfe, sondern die neoautoritären Kinder der antiautoritären 68er. Täter und Sünder gibt es nach wie vor. Heute wie damals sind sie Teil der Gemeinde. Aus ihnen ragen die Erwachten, die woken Ankläger heraus.

Die heutige kirchliche Ideologie folgt den gleichen psychologischen Prinzipien wie im Mittelalter. Sie tauscht also nicht die Denkstruktur, sondern nur die Autoritären aus:

  1. Angst
    Fegefeuer, Hölle <=> Klimakatastrophe, Weltuntergang, Apokalypse
  2. Schuldgefühle und schlechtes Gewissen
    Sünden in der Bibel <=> Energieverbrauch, Rassismus, Kolonialismus
  3. Erlösung von den Sünden, um sich gut zu fühlen
    Ablasshandel <=> CO2-Zertifikate, Kampf gegen Rechts und Rassismus,
    Kampf für Feminismus und Ökologismus

Heute ist die woke, grüne Bewegung die Ersatzreligion einer Kirche, der Gott und Spiritualität fremd geworden sind. Und die neue Ersatzreligion bietet das alte Gepräge: Heilserwartung und Apokalypse, Sünde, Schuld und Sühne, Essens- und Verhaltensvorschriften, Riten und vor allem das Gut-und-Böse-Denken, von dem man dachte, die Zeit hätte dazugelernt. Auf alten Kirchenbildern bekämpft der heilige Georg auf einem Pferd sitzend mit einer Lanze den Drachen, das Symbol für das Böse.

Die woke Kirche bekämpft von den Kirchensteuern getragen von der Kanzel herab die politisch Unkorrekten, die Unwoken. Im Kampf gegen rechts ist der Kontakt mit den Bösen Sünde und Kontakt-Schuld, ein Buhlen mit dem Teufel. Das Verbot der Gotteslästerung wird mit Cancel Culture durchgesetzt. Das neue Kainsmal ist die weiße Hautfarbe, der Höllenengel ist der alte weiße Mann.

Ikonographisch werden in Deutschland alle biblischen Gestalten nicht als Araber (Semiten), sondern als Weiße dargestellt. So erscheint der Hass der schriftgelehrten weißen Männer auf alte weiße Männer nicht nur als Hass auf ihre Väter, sondern projiziert sich auf alle biblischen Gestalten von Adam bis Jesus, ja auf Gottvater selbst.

„Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint“

Karl Marx sagte: „Er (Martin Luther) hat die Pfaffen in Laien verwandelt, weil er die Laien in Pfaffen verwandelt hat. Er hat den Menschen von der äussern Religiosität befreit, weil er die Religiosität zum innern Menschen gemacht hat. Er hat den Leib von der Kette emancipirt, weil er das Herz in Ketten gelegt.“ Luther hat also den Christ zum Aufpasser und Schuldigen seiner selbst gemacht.

Aber die Kanzeln der Prediger des Guten stehen längst nicht mehr nur in der Kirche, ihre Kanzeln stehen in den Universitäten, ihre Gesangbücher werden jeden Tag in den Medien gesungen. Der neue Kult ist der Opferkult. Nur ist Jesus nicht mehr das Opfer, das Lamm Gottes, das die Schuld von uns nimmt, sondern die neo-säkulare Religion bestimmt neue Opfer- und vor allem Tätergruppen.

Der Kultus um die Opfergruppen erzeugt erst Schuldgefühle, und führt dann zur Erlösung, wenn man die eigene Schuld, die übergroße Schuld, mea culpa, und laut und deutlich anerkennt, dass die alten weißen Männer eine Ansammlung von Schuldigen ist. Die biblische Zirkel-Struktur: Sünde, Schuld, Schuldgefühl, Erlösung – erneute Sünde, Schuld, Schuldgefühl, Erlösung usw. usf., bleibt also erhalten.

Das sogenannte Böse

Die Gutmeinenden in und außerhalb der Kirche brauchen das Böse, wie könnten sie sonst die Guten sein? Sie brauchen eine Projektionsfläche, auf die sie das Böse projizieren können, um sich selbst gut zu fühlen. Diese Projektion wird heute „Haltung“ genannt. Religiöse und säkulare gute Menschen brauchen den guten alten Sündenbock, der in die Wüste gejagt wird, damit die Gläubigen ungestört ums Goldene Kalb des Gutseins tanzen können.

Und da Argumente out und Gefühle in sind, ist heute die Empörung die autoritäre Rhetorik des Haltungsbürgers, um nicht auf die Argumente des anderen eingehen zu müssen. Empörung ist: Du bist böse und ich zeige ja nur meine berechtigten Gefühle dazu. Und indem ich das sage, zeige ich dir, wie gut ich bin. Schau, meinen (Schein-)Heiligenschein.

Die Sündenböcke der „Guten“

Am Trump-Hass haben sich die Medien nun jahrelang abgearbeitet. Man müsste meinen, nicht ein demokratisch gewählter Präsident regierte die USA, sondern der Teufel (Luzifer – Altes Testament) persönlich. Welcher Hass der AfD entgegenschlägt, kann jeder besichtigen, wenn er eine Gegendemonstration zur AfD besucht. Hochaggressive Schreihälse brüllen sich in Wut.

Die Kirche steht zwar nicht in der ersten Reihe der Hetzer, sie befeuert den Hass aber im Hintergrund und wäscht dann ihre Hände in Unschuld. Die Handlungsweise des römischen Statthalters Pilatus, der Jesus zum Tode verurteilte, hat die Kirche heute geradezu automatisiert übernommen. Sei woke – und wenn du das nicht bist und gemobbt wirst, hat das mit der Liebe der lieben Kirche nix zu tun. Lasset die Kindlein zu mir kommen …

27Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat! 28So auch ihr: von außen scheint ihr vor den Menschen fromm, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht.

Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?

Mea culpa, mea maxima culpa – meine übergroße Schuld

Aber der Glaube hinter der Maske der Menschlichkeit trägt autoritäre Züge: Die Moral wird wie immer in der Geschichte von oben befohlen und dann unten durchgesetzt. Von den Interpreten Gottes, den Schriftgelehrten zu den Gläubigen.

Grundlage der Moral ist heute die Schuld, ein Erbe der monotheistischen Religionen. Der Unterschied zwischen (besonders evangelischem) Christentum und dem Islam ist: Das Christentum sucht die Schuld bei sich selbst, der Islam sucht die Schuld bei den Ungläubigen.

Monotheismus heißt, es gibt nur einen Gott, es gibt nur eine Wahrheit und das ist natürlich meine. Als Gegenbild zum guten Gott wurden im Christentum und dem Islam das Böse, der Teufel und die ewige Hölle geschaffen. Aus dem Bösen resultiert die menschliche Schuld, die im Leben der westlichen Kultur seit der Jahrtausendwende einen größer und größer werdenden Raum einnimmt. Schuld des weißen Mannes, Schuld des Westens, Schuld am Kolonialismus, Schuld am Rassismus, Schuld an einer Klima-Apokalypse usw. usf.

Das Christentum ist inzwischen in eine woke, politisch korrekte, öko-feministische Sozialbewegung übergegangen. Spiritualität spielt praktisch keine Rolle mehr. Das Wirken von oben nach unten, von der Moral-Kanzel herab zu den Gläubigen aber bleibt erhalten.

Und in Asien?

In den asiatischen Religionen des Buddhismus und des Hinduismus gibt es diese Dichotomie von gut und böse nicht. Es gibt natürlich richtig und falsch. Gemäß der Vorstellung von Ursache und Wirkung wirken sich gute und schlechte Taten auf das Karma aus. Aber das religiös bedingte schlechte Gewissen fällt aus, da man ja eine schlechte Tat mit schlechtem Karma bezahlt. Und wenn ich für etwas bezahle, brauche ich schließlich keine göttliche Gnade und auch kein religiös bedingtes schlechtes Gewissen zu haben. Und schlechtes Karma ist durch gute Taten jederzeit zu verbessern, sogar in der Inkarnation hat man noch die Gelegenheit dazu. Man kann sich sozusagen in einer Folge vieler Inkarnationen hocharbeiten.

Das funktioniert in den monotheistischen Religionen nicht. Hier zeigt sich das Missverhältnis einer kurzen Lebensspanne, die über die EWIGE Befindlichkeit im Jenseits entscheidet.

Die Schwindsucht der deutschen Kirchen

Der neue Religionsmonitor 2022 der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass für eine große Mehrheit der Kirchenmitglieder die Kirche nicht mehr wichtig ist. Fast alle bejahen die Frage, ob man auch außerhalb der Kirche Christ sein könne. Das bedeutet, dass die Kirche selbst für Christen immer unwichtiger wird.

Im Jahr 2021 traten rund 280.000 Personen aus der evangelischen Kirche, aus der katholischen Kirche traten im gleichen Jahr insgesamt 359.205 Personen aus. Damit stieg die Anzahl der Austritte aus der katholischen Kirche in Deutschland auf einen neuen Rekordwert.

Besonders beunruhigen muss die Kirchenfunktionäre, dass unter den verbliebenen Mitgliedern die Neigung für einen zukünftigen Austritt sehr hoch ist. Insgesamt 20 Prozent der Kirchenmitglieder halten einen eigenen Austritt für „sehr“ oder „eher wahrscheinlich“. Von den derzeit gut 41 Millionen Mitgliedern beider Konfessionen (19,7 Millionen Protestanten und 21,6 Millionen Katholiken) könnten also acht Millionen bald austreten.

Die neue Kirche: Regenbogenfahne statt Palmzweig

Die Abwendung der Gläubigen vom Christentum in einer immer säkularer werdenden Gesellschaft ist drastisch. Die Christen haben kein Problem mit ihrem Glauben, wohl aber mit ihren Kirchen. Die Transzendenz ist über die Jahre verlorengegangen und der Palmzweig wurde durch eine Regenbogenfahne ersetzt.

Von Gott und dem Glauben ist nur noch die Rede, wenn die Bibel ideologiekonform interpretiert wird. Mancher Priester kennt nur noch die Bibelstellen, die in die Ideologie passen. Das Thema Evangelium und Glaube tritt völlig zurück. An die Stelle des Betens ist das appellative Moralisieren der woken Ideologie getreten.

Ökonomisch geht natürlich auch was, da sie vom Bürger steuerbezahlt werden müssen und sich über Quoten und „Netzwerke“ immer an den Trögen von Macht und Geld halten.

Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden (Karl Marx)

Was Jesus über den Staat und Politik denkt, geht klar aus seiner Antwort auf die Frage nach dem Bezahlen von Steuern hervor: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist (Mt 22,15–22 LUT)Das heißt: Religion auf der einen und Staat und Politik auf der anderen Seite haben nichts miteinander zu tun. Jesus hat, ebenso wie später die Apostel, nie politische Forderungen erhoben, sondern von sich gesagt, sein Reich sei nicht von dieser Welt.

Warum aber beschäftigen sich trotzdem so viele Bischöfe beider großer Kirchen öffentlich dermaßen ausgiebig mit politischen Zielen, die sogar im Gegensatz zu den Worten und dem Denken Jesu stehen? Nun, indem die Funktionäre der christlichen Kirchen die herrschenden Ideologien und Ziele übernehmen, möchten sie sich noch als einigermaßen relevant erleben. Die Ziele setzen sich die in der Kirche engagierten Funktionäre vor allem, um eine eigene Wichtigkeit zu imaginieren, ihre wirkliche Wichtigkeit schmilzt dramatisch schnell dahin.

Heute schließt sich der klerikale Klerus dem säkularen Klerus einfach an. Beide Kleriker sichern ihre Herrschaft, der angeschlagene klerikale Klerus tut dies, um nicht in die völlige Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Dabei besteht die Mehrheit der Mitglieder aus älteren Menschen, die für solche Auffassungen kaum Verständnis haben und sich nur schwer umerziehen lassen. So schrumpft sich die Kirche weiter und weiter.

Und zu ihrem Entzücken haben es beide „Bewusstseinsindustrien“ (Enzensberger) mit Menschen zu tun, die anscheinend schwer von Begriff sind. Denn gäbe es diese nicht, hätten die Prediger wider des Bösen keinen Daseins- und vor allem keinen Herrschaftsgrund mehr. Mit dem „Demokratiefördergesetz“ werden Milliarden Steuergelder zu Organisationen gelenkt, die die erwünschte Weltanschauung propagieren und den Bürger in ihre Richtung zu erziehen suchen.

Hans Magnus Enzensberger († 24. November 2022)

Über die Schwierigkeiten der Umerziehung
Einfach vortrefflich
all diese großen Pläne:
das Goldene Zeitalter
das Reich Gottes auf Erden
das Absterben des Staates.
Durchaus einleuchtend.

Wenn nur die Leute nicht wären!
Immer und überall stören die Leute.
Alles bringen sie durcheinander.

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45 Kommentare

  1. Es steht um die christlichen Kirchen in Deutschland so wie es aussieht schlimmer als befürchtet.
    Das Produkt, welches die Kirchen als Kern ihrer Botschaft unter die Leute bringen, ist doch „Fürchtet euch nicht“ , „der Tod hat keine Macht mehr über uns, seit Jesus am Kreuz für uns gestorben ist. “ „Liebet euren Nächsten wie euch selbst“
    Seit Corona haben die Kirchen blank gezogen. Auf Anordnung des Staates (welcher die Priester bezahlt) wurden Sterbende allein gelassen, Kirchen als Zufluchtsort geschlossen. Sie fürchten sich vor dem Tod (durch Ansteckung mit Corona, oder vor dem Problem, kein Geld mehr vom Staat zu bekommen oder im Gefängnis zu landen)
    Der Kern ihrer Botschaft ist leer.
    Der Aufruf „Fürchtet euch nicht“ gilt natürlich immer noch für die gläubigen Christen, aber nicht mehr für diese Kirche.
    Diese Tatsache ist schwerwiegender als alle anderen Widersprüche, die sonst noch so aufgezählt werden.

  2. Wieviele Jahre/Jahrhunderte wird es baruchen bis die Kirchen ihre Fehler anerkennen und sich etwas reuig zeigen? Ich denke eher mehr als bei Galilei. Ein erster Anfang wäre es die Gleichsetzung ihres Gottes mit dem der Muslime zu beenden. Aber hier denke wird eher nur der Gott des Islam´s überbleiben.

  3. Es gab Zeiten, da war Kirche so etwas wie eine Gegenbastion angesichts eines übergriffigen, totalitären Staates, während der NS-Diktatur vor allem die katholische Kirche (ein Teil der protestantischen Kirche, die sog. „Deutschen Christen“ paktierte schon damals mit dem Regime), in der roten Diktatur die protestantische Kirche. Heute jedoch, in Zeiten des grünwoken Totalitarismus, ist die protestantische Kirche nur noch eine inoffizielle Unterorganisation der Grünen und auch die katholische Kirche, jedenfalls in Deutschland und in Form ihrer „weltichen Gliederungen wie Caritas), hechelt der grünen Geisteskrankheit nach Kräften hinterher.
    Gerade jetzt wäre eine historisch gewachsene Gegenkraft dringend nötig, doch die neue Form des Totalitarismus übertrifft in dieser Hinsicht ihre genannten Vorgänger… .

  4. Ich kann und will eine derartig verlogene, heuchlerische und staats-opportunistische Glaubens-„Organisation“ nicht mehr unterstutzen und bin daher schon vor einigen Jahren ausgetreten. Der wichtigste Aspekt: ich entziehe mit meinem Austritt der ORGANISATION Kirche meine Unterstützung in Form von Euronen. (Was nicht heißt, dass ich nicht gläubig bin oder die Arbeit der lokalen Pfarrer und Pastoren wertschätze.) Netter Nebeneffekt: ich spare erhebliche Kirchensteuern, die ich lieber an mir persönlich bekannte und wertgeschätzte Hilfsorganisationen spende.
    Keinen Cent mehr bekommen die von mir, auch nicht in Form von Spenden an eine ihrer „caritativen“ Organisationen, die aus meiner Sicht mittlerweile zu großen Teilen alleine der Bereicherung der Apologeten dienen.

  5. Nachdem ich mich vor mehr als vierzig Jahren, über einen Zeitraum von drei Jahren, bewusst mit der kath. Kirche und deren endlichen Vertretern im Sinne des christlichen Glaubens nach Jesu Christi, auseinandergesetzt hatte, bin ich ausgetreten. Die Kirchenvertreter (99%) leben und handeln eben nicht nach der Bibel. Wie im Mittelalter sind sie menschenfeindlich, während sie das Gegenteil von sich geben.

  6. Dakor mit ihren Schilderungen mit einer Ausnahme, das Christentum sucht die Schuld bei sich selbst, der Islam bei den Ungläubigen.

    Wenn meine Erfahrungen über die großen Religionen nicht Abweichungen erkennen würde. wäre aus dem Unwissen heraus den Kirchen und ihren Gläubigen mit ihrem Schuldkomplex keinen Vorwurf machen, aber die Realitäten zwischen Glauben und Weisung Gottes gehen doch in allen drei monetheistischen Relgionen an der Wirklichkeit vorbei, weil sie sich durch Anmaßung den Allmachtsanspruch des Herrn im Laufe der Jahrhunderte selbst zu eigen gemacht haben und somit aus dem Ruder gelaufen sind.

    Bei den Katholiken ist es die Unfehlbarkeit des Ponitfex, bei den Protestanten die Deformierung des Heilauftrages der Bibel durch selbstinszenierte Abweichungen, bei den Muslimen tritt die gleiche Unfehlbarkeit auf wie in der katholischen Kirche, indem man alles dem Koran unterordnet, der im Gegensatz zur Bibel aber nicht Gottes Wort darstellt, sondern mehrheitlich die Gedanken seines Propheten im Auftrag sind und bei den Juden ist ihr Gott Jahwe der Herr der Genesis im Tanach, was als Vorläufer durch Moses geschrieben wurde und somit Grundlage bei allen drei Religionen bis heute ist, wenn auch in abgewandelter Form und teilweise unterschiedlicher Auslegung.

    Die einzelnen Spaltungen der religiösen Gruppen noch nicht einmal mit eingerechnt, wo man auch so seine Zweifel haben kann, ob der Herr tatsächlich voll dahinter steht, oder ob es nicht duch menschliche Einflüsse in annähernd 3 000 Jahren so verformt wurde, daß es sich immer weiter von der göttlichen Eingebung und dessen Anordnungen entfernt hat.

    Das führte dazu, daß wir alle kleine Sünderlein geblieben sind, denn würden wir den Worten der heiligen Schriften folgen, dann müßte von der Logik her der heilige Geist über uns gekommen sein und uns zu friedfertigen und Gottesfürchtigen gemacht haben, was aber selbst in diesen Schriften nicht immer zu erkennen ist und durch entsprechende Auslegungen Schlupflöcher für die menschliche Niedertracht offen läßt und wann der Herr damit entgültig aufräumt entzieht sich unserer Vorstellung, wir sprechen zwar immer vom Gottesgericht, wollen es aber insgeheim nicht wahrhaben und sündigen weiter bis uns der Teufel holt, als Abgesandter Gottes, der ja Teil des Ganzen ist.und der Erzengel Michael dabei für uns die Kohlen aus dem Feuer nehmen soll, bis wir selbst an der Reihe sind.

  7. Die von Herrn Gadamer aufgezeigten Mechanismen sind im Christentum mit seinem Sünde- und Sühnekonzept systemisch angelegt. Der Mensch strebt danach, gottgleich zu sein, verfehlt das natürlich und findet Erleichterung in der Buße über diese Arroganz und Völlerei und Friede schließlich im Verzeihen Gottes und dem Wachen über ihn. Es ist klar, dass man das mit nahezu beliebigen Inhalten füllen kann. Vor der Klima- und Rassismusagenda war es das Thema „Gerechtigkeit” und „Gleichheit”, das zum Sozialstaat als Religionsersatz führte. Dagegen hielt die Kirche noch gegen, auch weil es nicht das Thema der die Kirche lange tragenden Landbevölkerung war, weswegen sich die SPD nie im Klerus einnisten konnte und die Sozialisten es erst gar nicht versuchten. Doch dann kam die Akademisierung der Mittelschicht, mit ihnen übernahmen die Grünen die Amtskirchen. Wer dabei nicht mitging, wich auf anderen Ersatz wie den Pseudobuddismus (Joga usw.) aus.
     
    Typischerweise gibt es diese Brüche und Surrogate im Islam nicht. Als habe ein Religions-Consultant das Christentum auf seine Schwächen abgeklopft, setzte es anstelle des schlechten Gewissens und dem ohnehin stets zum Scheitertn verurteilten Streben danach, „gut” zu sein („der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach”) harte Regeln, Rollen und Vorgaben, die streng und ohne Variation zu befolgen sind – nur dann landet man im Himmel und nicht der Hölle.
     
    Zwar verhindert das in den islamischen Kulturen Reflexion, Hinterfragen, Neugier und Bildung, womit diese Kulturen immer Verliererkulturen bleiben, und doch sind islamische Gesellschaften die überlebensfähigeren. Da sie die Frau nicht emanzpieren, leiden sie nicht an Geburtenmangel, dadurch können sie sich endlose Kriege leisten, mit denen sie alle anderen zermürben und aussitzen. Weil sie Reichtum nur in der Hand weniger akkumulieren, das Streben danach aber als unerheblich werten, delegitimiert oder bedroht Armut islamische Gesellschaften nicht. Diese Eigenschaften machen für westliche Linke den Islam so faszinierend, weil sie das mit ihrer eigenen Ideologie nie erreichen konnten.
     
    Im Mittelalter glich ein rigider Klerus einschließlich der Inquisition die Schwächen des Christentums aus. Als diese am Ende des Mittelalters entmachtet wurden und ein enstehendes Bürgertum zunächst in der Renaissance auf die Antike (und damit ihre Dekadenz) rekurrierte und danach sich in der Aufklärung von der Religion befreite, sprengte es aber auch seine eigene Kultur, da Vernunft und Gewinnstreben keinen Lebenssin generieren können. So landeten wir zwangsläufig bei der heutigen Gesellschaft, in der ein farbiger, genderfluider homosexueller Kinderloser das attraktivste Role Model geworden ist.

  8. Wenn es vor 500 das Gute gewesen sein soll, Hexen zu verbrennen, dann hat sich dieses „Gute“ doch deutlich in Grenzen gehalten. Man geht gemeinhin für Europa von 60.000 Opfern während 3 Jahrhunderten aus. Schlimm genug aber: Was hat sich das „moderne“ Europa während der vergangenen einhundert Jahren geleistet? Und zwar nicht im Namen der Religion, sondern im Namen politischer Ideologien?
    Und was die Verehrung des Königs betrifft: Genau 500 Jahre waren es im vergangenen Frühjahr her, dass Luther dem Kaiser und den in Worms versammelten Fürsten unter Berufung auf sein Gewissen ins Angesicht widersprach: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“ Einen solchen Mut könnte man sich heutzutage wieder wünschen.

  9. Ich habe der katholischen Kirche vor rund 40 Jahren den Rücken gekehrt. Und ja, es spielten auch einige finanzielle Gründe eine Rolle. Ich verstehe nicht, dass sowohl die katholische, als auch die evangelische Kirche und diverse andere Kirchen ohne das Eintreiben von Steuern über den Staat funktionieren, nur bei uns nicht. Des Weiteren konnte ich nie so richtig verstehen, warum Bischöfe und Kardinäle mit exorbitanten Gehältern auch noch vom Staat über die Steuern aller bezahlt werden. Aber das Finanzielle war nicht der einzige Grund. Ich habe schon immer nicht verstanden, warum (gerade in der katholischen Kirche) die Frauen so ausgeschlossen werden. Wir wollten in einer neuen Kirche als Jugendliche einen fast niemals genutzten Raum für Jugendarbeit nutzen. Es wurde untersagt, weil auch Mädchen dabei waren und der Pfaffe Angst vor Sodom und Gomorra hatte. Aber die sexuellen Übergriffe der ganzen Pfaffen auf insbesondere Jungen, aber z. T. auch auf Mädchen, wurden totgeschwiegen. Und wenn ich die heutige, insbesondere evangelische Kirche, sehe, die sich quasi als Menschenhändler aufführt und sich dabei beteiligt, wie immer mehr Ausländer unser Land bevölkern, obwohl sie zu 95 % KEINE Asylgründe haben, dann kann ich natürlich auch dieser Kirche nichts abgewinnen.

  10. Kein Wunder wenn so viele austreten wollen, wer möchte schon Mitglied in einem Kinderschänder Verein sein? Aber das ungeheuerliche an dieser Situation ist, dass der „Rechtsstaat“ tatenlos zusieht und diese Verbrecher dadurch Jahrelang ihr Unwesen treiben können ohne jemals dafür bestraft zu werden.

  11. Ich kann nur für die rh kirche sprechen da ich mitglied bin. Für mich gibt es nur einen grund und der nennt sich dekandenz. Wir können ja überall beobachten wo es um viel geld geht die dekadenz einzug hält bzw gehalten hat. Das gleiche können wir ja bei anderen gesellschaftlichen vereinigungen sehen zb dem fußball, der politik, dem öffentlich rechtlichen rundfunk usw usw. Vergleicht man das menschliche verhalten passieren hier die gleichen dinge und in der rk kirche arbeiten ja menschen und keine götter! Jeder pastor und sonstige mitarbeiter der rk kirche unterliegt ja auch der verführung durch das „böse“ (den teufel) siehe zb = Tebartz-Luxuswohnung ist jetzt Museum – „Alle fragen nach der Badewanne“ https://www.domradio.de/artikel/alle-fragen-nach-der-badewanne-tebartz-luxuswohnung-ist-jetzt-museum

  12. Die „Kirche“ weiß, dass sie sich eigentlich schon erledigt hat. Die letzten Gläubigen sterben und so wird sich dieser Verein etwas Neues einfallen lassen müssen. Ansätze sind ja schon zu erkennen. Die Verhandlungen unserer Regierung über die Pachtverträgen aus dem Mittelalter könnten noch einmal ein paar Milliarden in die Kassen der „Kirche“ spülen. So wird wohl bald aus der „Kirche“ eine GmbH & Co KG, die mit ihren ergaunerten Grundstücken und dem ebenfalls ergaunerten Vermögen Geschäfte gemacht. Das originäre der „Kirche“ die Sache mit dem Glauben, ist doch längst abgehakt. Trotz aller Versuche, andere, jüngere an Bord zu holen, was nicht gelingt, wird es diese „Kirche GmbH & Co KG“ mit gut ausgestattetem Vermögen weiterhin geben. Nur die staatliche Unterstützung fällt weg, da die zugedachte Aufgabe der Manipulation immer mehr wegbricht. Ich bin beliebig gespannt, wodurch die „Kirche“ den Glauben ersetzen wird. Irgendwas wird den Werbeagenturen schon dazu einfallen.

  13. Eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirchen bzw. Religion ist mE notwendig. Daß der Staat Kirchensteuern einzieht, muss aufhören. Und jede öffentliche Vermischung von Politik und Kirchen sollte strafbar sein.
    (Ich bin kein Atheist, sondern gläubiger Christ. Von mir aus können noch 90 Prozent aus der Kirche austreten, daß nur der Kern bleibt. Und der ganze Kirchenapparat wird dann verschwinden, wenn sie die Funktionäre nicht mehr mit den Steuern mästen können. Weg damit.

  14. Das katholische Bodenpersonal ist aus sehr schwerwiegenden Gründen unglaubwürdig, und in der protestantischen Elite dominieren – natürlich (seufz)!- Frauen (einigen merkt man ihr abgebrochenes Studium ganz besonders an!), die sich publikumswirksam in der eigenen moralischen Grossartigkeit suhlen und jedem linksgrünen Haltungskitsch einen Anschein der Heiligkeit verleihen wollen- da haben die Leute schon mal die Schnauze voll! Selbst schuld! (P.S.: Wo bleiben eigentlich protestantische Führungskräft*innen aus der LGBTIQxyz-Gemeinde? Wird doch bestimmt ein Knaller!)

  15. Ich bin in einem alten CVJM-Haus aufgewachsen. Da gab es auf dem Boden eine Bibliothek, die nicht mehr benutzt wurde. Aus gutem Grund. Als jugendlicher habe ich da immer wieder herumgestöbert, in der Hoffung etwas Interessantes zu finden (gab es auch: Abenteuerliteratur) Da lagen massenweise missionarische Schriften aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Wenn man sich diese Sachen, ansieht, will man es kaum glauben, wie sich diese Kirche und ihre Ansichten immer wieder geändert haben. Gleich blieb: immer dicht am Zeitgeist dran, nur noch überhöht durch religiöse Begründung und Anspruch. Diese Schriften sind uns heute so fern wie Literatur von Marsmenschen. Das geht einem auch mit großer Litearatur zum Teil so, aber nicht in dem Ausmaß, weil doch Grundfragen des Menschen behandelt wurden. Die Spiritualität ist schon viel früher abhanden gekommen, was blieb war ein leerer Moralismus. Jüngere Erwachsene sind heute v.a. deshalb noch in der Kirche, weil sie sie als Jugendliche positiv erlebt haben (wie ich auch) und wollen, dass auch ihre Kinder etwas von der Bildung, dem Gemeinschafsterlebnis und der Geborgenheit mitbekommen. Früher lockerte sich die Bindung beim Ende er Jungen Gemeinde Zeit, heute schon früher. Es funktioniert nicht mehr. Mein Eindruck ist übrigens auch, das fast nur noch weibliche Pfarrer nachkommen, kaum noch ein Mann. Ich habe am Sprachenkonvikt in Ost-Berlin Theologie studiert und war dort vor kurzem einmal wieder (heute ist es nur noch Studentenwohnheim, damals war es Hochsschule und Wohnheim unter einem Dach). Es sah weitgehend noch so aus, wie vor 40 Jahren, die Zeit schien stehengeblieben zusein. Die Türen der Studentenzimer waren eine Art Wandzeitung, damals wie heute. Heute wohnten dort fast nur noch weibliche Theologiestudenten und die Wandzeitungen thematisierten fast nur unter feministischen Aspekten. Es ist anscheinend ausserordentlich attraktiv, eignene ideologische Positionen mit religiöser Autorität untermauern zu können. Das war vor 40 Jahren nicht anders, nur ging es um andere Themen. Ich habe das allerdings schon damals aufgegeben und mein Studium abgebrochen.

  16. Dass der Mensch alles besser kann als Gott, diese Ansicht vertritt der Dachverband der katholischen(!) Kinder- und Jugendverbände (BDKJ) namens Gregor Podschun dieser Tage.

    „Podschun geht der Entwurf des Selbstbestimmungsgesetztes eigenem Bekunden zufolge „nicht weit genug“. Daher fordert auch er, dass Kinder und Jugendliche beim Wechsel in ein anderes Geschlecht nicht auf die Zustimmung der Eltern angewiesen sein dürfen, und zwar unabhängig von ihrem Alter. Die Tagespost zitiert den Funktionär wörtlich: „Wir sind überzeugt, dass Kinder und Jugendliche unabhängig ihres Alters für sich selbst einstehen und ihre Identität erkennen und vertreten können und dass Altersgrenzen willkürlich gesetzt sind.“ Podschun vertritt die Ansicht, dass das Recht auf die Selbstbestimmung des Geschlechts nicht erst mit 14 oder18 Jahren gelten dürfe.“

    Was stimmt mit diesen proforma Katholiken (Evangelische sowieso) nicht?

    • Unfassbar. Wenn das stimmt, ist hier eine ganz starke Antwort: der vollständige Verlust des moralischen Kompass´. Psychisch ist die Bewegung simpel, aber dass ein (junger) Kirchenmensch nicht über mehr intellektuelle Grundlast verfügt, ist verstörend: man fordert eigentlich „Selbsbestimmungsrecht“ für sich selbst, aber das geht nicht offen, weil man es schon ans cell-phone, Computer-spiel, social-media abgegeben hat. Der alte Groll gegen die Eltern zusätzlich kommt hoch, weil die Mama es nicht erlaubt hat, dass man sich ausschließlich von Zuckerwatte ernährt und 24/7 comic-TV geglotzt hat, bevor man reif für´s richtige Compu-Spiel war, von dem man dann leider Panikzustände bekommen hat, die aber am „falschen Geschlecht“ lagen. Und alles weitere regelt die Übertragung: die anderen sollen frei sein, denn das steht stellvertretend für unsere Freiheit, die leider futsch ist. „Jeder Bauer hat das recht auf eigenes Land“ – brüllt(e) man auf Demos, selbst hatte man nicht mal einen Balkon, sondern nur einen lästigen Mietvertrag. Nach dem selben, recht primitiven Psycho-Mechanismus werden die „indigenen Völker“ gehyped. Selbst sitzt man im Lockdown von Hirn & neuerdings auch Körper, aber sein Selbstbestimmungsrecht hat man verwirklicht, wenn man für den Flixbus von Psycho-Metropole zu Psycho-Metropole „grüne Meilen“ dazu kauft, „um die Umwelt zu retten“. Voll cool, ey … !

  17. Ich glaube an Gott und bin evangelisch. Aber bin aus der Partei (früher EKD) schon einige Jahre ausgetreten. Bitte vergesst nicht nur die Austritte, sondern auch die Alten die versterben, wodurch der Schwund noch größer wird.

  18. Der Zeitgeist ist aus meiner Sicht ein wichtiger Faktor für die Kirchenaustritte, aber nicht der einzige. Kirche ist langweilig. Man gehe mal in die USA in einen Gottestdienst der Evangelikalen. Da wird oftmals eine Party abgefeiert. Junge Menschen lernen dort Instrumente spielen oder singen im Chor. Wo ist das Angebot der deutschen Kirchen? Immer wenn ich mich in eine Kirche verirre treffe ich wahlweise auf Indoktrination oder piefigem Museumsfeeling.

  19. Hexenverfolgung, Gottesgnadentum und Absolutismus aneignet, bevor er dazu etwas daherschreibt.
    „Monotheismus heißt, es gibt nur einen Gott, es gibt nur eine Wahrheit und das ist natürlich meine. Als Gegenbild zum guten Gott wurden im Christentum und dem Islam das Böse, der Teufel und die ewige Hölle geschaffen.“ Also ist nach Ansicht des Autors der (ursprünglich jüdische) Monotheismus die Wurzel alles Bösen und der Teufel eine Erfindung des Christentums. Es hat keinen Sinn, mit Leuten zu diskutieren, die so ein Welt- und Menschenbild haben.
    Kein Wunder, dass derselbe Autor als Kronzeugen für seine Kirchenkritik den bekannten Philosophen und Historiker Karl Marx anführt.
    Die Kritik am früheren und am aktuellen Versagen der Kirchen ist natürlich nur allzu berechtigt. Ein Europa ohne die Kirchengeschichte wäre aber ein Land ohne Kathedralen, ohne Dorfkirchen, ohne Kirchenkunst, ohne Choräle, ohne Universitäten, ohne Weihnachten, ohne Ostern. Es ist logisch, dass grüne Spitzenpolitiker und linke Intellektuelle so etwas für erstrebenswert halten. Dass dieser kulturelle Selbsthass aber auch in den alternativen Medien, die sich die Verteidigung alteuropäischer Kultur auf die Fahnen geschrieben haben, gepflegt wird, ist vielsagend.

  20. Die große Selbstverleugnung der Kirche begann ja schon früher. Schon Luther hat die moderne Form der Selbsterlösung verdammt. Aber trotzdem spielt das Wissen um die christliche Erlösung heute praktisch keine Rolle mehr in den Kirchen. Wir sind schon erlöst, wir müssen das nur erkennen, um dann „gerecht“ und wahrhaftig handeln zu können. Ohne diese Erkenntnis ist man nur durch die Angst getrieben und wird jeden Fehler immer wieder begehen.

  21. Persönlich habe ich der Amtskirche son vor über 30 Jahren den Rücken gekehrt, weil mich die Bigotterie schon damals angewidert hat. ? Um christliche Werte zu leben muss ich keine Kirchensteuern zahlen oder mir den Segen des lokalen Pfaffen in Sachen Ehe holen. ? Allerspätestens seit ich in der ‚Pandemie‘ vor einer verschlossenen Kirche gestanden habe weiß ich, dass meine Entscheidung richtig war! ? Die gesparten Kirchensteuern habe ich übrigens immer lokal gespendet, um Geld ging es mir nie…..?

  22. Ich glaube Gott hat sich von dieser Institution längst mit Grausen abgewendet und schämt sich abgrundtief für dieses Bodenpersonal.

  23. Beim Lesen Ihres Artikels, werter Herr Gadamer – großer Name übrigens! ich saß noch bei ihm (Gadamer) in der Vorlesung. Sind Sie verwandt? – beim Lesen also dachte ich: Wann war der Mann wohl zum letzten Mal am Sonntag in einem stinknormalen evangelischen Vorstadtgottesdienst? Das muss schon lange her sein. Vielleicht verwechselt er die durch die Medien verbreiteten häufigen Absonderungen von EKD-Funktionären und -Funktionärinnen mit dem, was, ich wiederhole: im Normalfall Sonntags von unseren Kanzeln zu hören ist? Könnte es vielleicht sein, dass auch Sie auf Ihre Weise weltfremd sind, was ja immer heißt: ohne Kontakt zu den kleinen Leuten?

    • Ohne angesprochen zu sein möchte ich einwerfen, daß ich tatsächlich gelegentlich mal „stinknormalen evangelischen Vorstadtgottesdienst“ besuche, und was PfäffInnen_x:dendede da von sich geben nimmt es locker auf mit EKD-Morgenandacht im Deutschlandfunk.
      Aber zu Gute halten muß ich der Außenstelle der „Grünen“ gewisse Ehrlichkeit: Der Schaukasten vorm Haupteingang weist klipp und klar darauf hin, daß es in dem Gebäude nicht um Gott oder so geht, sondern um Migration, Putin, das Klima und Rechtspopulismus, was wohl neudeutsches Wort für Teufel ist. Bzw. Teufel:-/in, denn selbstredend ist alles bis zum Erbrechen durchgegendert und ausgehängte Kinderbilder zeigen natürlich Jesus als schwarze Frau.

      Bei Gelegenheit werde ich mal wieder hin, das Schöne ist ja, daß man immer freie Bank für sich allein hat, aber kalt ist und beim Abendmahl frei saufen ist schon lange nicht mehr, wenn, dann gibt es nur islamkompatiblen Traubensaft, vermutlich mit Regenwasser gestreckt, und soll Menstrationsblutung symbolisieren.

  24. Vielen Dank für diesen guten Beitrag, Herr Gadamer!
    Ich habe hier auch schon in diversen Kommentaren mein persönliches Fazit angerissen, wie ich in Deutschland heute noch Mitglied der römisch katholischen Kirche sein kann, bzw. was mich zweifeln läßt bzw. einfach stört.
    Als Lutheraner wäre ich sicher schon ausgetreten, Kirche als Hort „rein“ deutscher Vereinsmeierei und Zeitgeist-Heuchler wäre für mich schlechthin unerträglich.
    Die Vertreter des Zeitgeistes sind für mich allen voran Politiker und Medienschaffende. Sie folgen oder prägen Moden, hecheln Stimmungen und Umfragen hinterher. Ihr Ringen um die eigene Position als Wortführer etc ist offensichtlich, keiner möchte „unmodern“, rückwärtsgewandt, altmodisch oder gar reaktionär wirken.
    Insb die evangelische Kirche Deutschlands hat sich diesem Zeitgeist in meinen Augen massiv angebiedert, ist in ihren „Äußerungen“ kaum noch von Politikern und Medienschaffenden zu unterscheiden. Aktuell spielt diese auch NGO und betreibt eigene Seenotrettung. Man ist Mitglied von „Team die Guten“ und hat sich der Standard-Klub-Agenda verschrieben.
    Von LGBTQ+ bis Migration und Klimapolitik ist alles sehr korrekt, sehr progressiv, sehr auf der medial üblichen grünroten Linie, die auch prima ohne irgendeine Kirche auskommt, einfach der allgemein angesagte politische Zeitgeist der „öffentlichen Stimmen“ aus Politik, Medien und Kulturbetrieb ist.
    Diese Anbiederung führt zum üblichen Überflüssigkeits-Paradoxon. Wenn sowieso alle total „grün“ sind, braucht es keine grün umlackierte Plagiate, keine kleinen grüne Klone, die sich nicht oder nur kaum vom Original unterscheiden lassen.
    In diesem Dilemma stecken schon alle Parteien, die voll auf grüner Linie sind. Wozu braucht es sie noch? Wenn ich die grüne Linie begrüßen würde, würde ich natürlich das Original wählen, keinen halbherzigen Abklatsch, dem es offensichtlich nur noch um die eigenen Befindlichkeiten, Jobs und Einnahmen geht.
    Das gleiche gilt für die „vergrünte“ Kirche. Wozu brauche ich diese noch, wenn sie sich der Grünen Politik unterworfen hat, nur noch säkulare Themen vertritt, sich zum Unterstützer der Grünen Agenda gemacht hat?
    Eben, sie macht sich damit schlicht überflüssig, wie mindestens 3 politische Parteien auch. Für Grüne Um-/Gestaltung der Gesellschaft brauche ich keine anderen politischen Parteien und auch keine Kirchen, sondern nur eine, die grüne Partei. Die liefert Küchentisch-Hobby-Moral am Fließband und bedient alle Zeitgeist-Themen im Überfluss – die Grünen sind die Zeitgeistpartei schlechthin.
    Und sehr zum Leidwesen ihrer Plagiate sind sich die Grünen selber treu, verfolgen eine Agenda, die wiederum voll auf Linie des WEF und diverser UN-Organisationen liegt.
    Von Klimawandel über internationale Migration/Freizügigkeit bis familiäre und sexuelle Beliebigkeit bedienen die Grünen diese Themen seit Jahren, als einzige auch konsequent.
    Wem das zusagt, der ist mit einer grünen Parteimitgliedschaft oder dem Wählen dieser Politiker bestens bedient und kann sich viel Kopfzerbrechen oder Zahlungen an Plagiate sparen.
    Wer allerdings die Grüne Weltrettungslehre nicht verinnerlicht hat, sie für Stümper oder Scharlatane hält, sich von diesen weder belehren noch anklagen lassen will, weder seine eigenen Prinzipien aufgeben noch die zeitgeistigen übernehmen will, dem bleiben hier und heute nur noch wenige Alternativen.
    Politisch faktisch nur die Schwefelalternative oder Splitterparteien, die wenig Aussicht auf 5% besitzen oder das Nichtwählen, die politische Emigration ins Private, der Rückzug aus der Politik oder das Auswandern.
    Die katholische Kirche in Deutschland ist kaum besser als die EKD, was ihre Anbiederung an Staat und Zeitgeist betrifft.
    Beide Amtskirchen besitzen und führen gigantische Wohlfahrtskonzerne, die stetige Einnahmen brauchen. Caritas und Diakonie sind Mega-Wohlfahrtskonzerne mit Hunderttausenden Beschäftigten, sie sind nach dem Staat als solchen die größten Arbeitgeber Deutschlands.
    Zweifellos leisten deren Beschäftigte viel gutes und ehrenhaftes, insbesondere im Gesundheitswesen, der Altenpflege etc. Aber das leisten auch säkulare Wohlfahrtskonzerne, wie die AWO, Rotes Kreuz oder Bahnhofsmission oder der Staat selbst, wo er seine sozialen Aufgaben noch nicht auf Dritte/Dienstleister übertragen hat.
    Im Bereich der Wohlfahrt tummeln sich viele kirchliche und nichtkirchliche Akteure, der staatlich organisierte Milliardenkuchen verteilt sich irgendwie, solange genug Geld zu verteilen da ist. Und Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung haben jedes Jahr viel Geld zu verteilen, alles staatlich organisiert und kontrolliert, mehr oder weniger gut, halt wie immer…
    Wenn das den Status Quo einigermaßen umreißt, dann bleibt für den Glauben, die Transzendenz in Deutschland zumindest kaum noch Raum. Kein Wunder, daß Messen mittlerweile immer mehr zu einer reinen 08/15 Veranstaltung für Hochbetagte geworden sind, die ihren Tod vor Augen und oder den von Angehörigen zu verarbeiten haben. Jugend und die mittleren Generationen sind schon seit (vielen?) Jahren eher Exoten in der Präsenz.
    Als End50er fällt es mir auch immer schwerer, Messen in Deutschland zu „ertragen“. Auch ich tue mir dieses zweifelhafte Vergnügen in Deutschland immer seltener an.
    Gehetzte Priester, die mehrere Gemeinden „betreuen“ müssen, zeitgeistige oder todlangweilige, risikolose Predigten halten oder auf Laien übertragen haben uvm belegen, dass die Messe und die Betreuung der Gemeinden nicht mehr als Kerntätigkeit angesehen wird, eher wie zu erledigende „Pflichtaufgaben“ gehandhabt werden, so gut es halt noch geht… Priesternachwuchs und Gemeindeschlüssel sprechen einen deutliche Sprache des Niedergangs.
    Mein persönlicher Restgrund, nicht schon lange offiziell „ausgetreten“ zu sein ist schlicht der globale Anspruch der katholischen Kirche, Weltkirche zu sein und die Realität, daß sie in vielen Ländern auch noch klassische Kirche ist.
    Die Nähe zum deutschen Staat und die riesigen Wohlfahrtskonzerne mögen dem Umsatz der Kirchen in Deutschland dienen, was mir aber als fragwürdiger Benefit erscheint. Wo die Strukturen ganz anders sind, mag der Umsatz geringer sein, aber der Grund, warum man noch in eine Kirche geht, umso klarer.
    Ich bin nicht ausgetreten, weil ich in Ländern wie Spanien, Italien, in Mittel- und Südamerika als Teil der Katholischen Kirche in Messen gehen und dort mehr Kirche iSv Glauben spüren kann, mich als Teil einer weltumspannenden Gemeinschaft meinen und fühlen kann. Natürlich könnte ich all das auch wenn ich hier „austrete“, weil man bekanntlich kein Kainsmal eingebrannt bekommt, also außerhalb Deutschlands niemand mitbekommt, ob ich ausgetreten bin.
    Nur wenn ich austrete, dann trete ich halt aus, ist der Drops für mich gelutscht, hier und überall. Altmodisch? Vielleicht , Dumm? Vielleicht, mir aber egal, so sehe ich es halt.
    Wäre die Katholische Kirche auch eine primär „Deutsche Sache“ wie die Evangelische, wäre ich vermutlich schon lange ausgetreten, weder Zeitgeist noch Wohlfahrtskommerz wären für mich Grund, zu bleiben. Und da ich mit der Grünen Agenda auf Kriegsfuß stehe, sind deren politische Plagiate für mich sogar noch unsympathischer, als das grüne Original. Rückgratlose Schleimer und Anbiederer sind für mich noch schlimmer, als originär Dumme, die sich wenigstens treu bleiben.

  25. Alles richtig, nur der aufschlussreiche, permanente Hinweis auf Jesus wird der religiösen Sache nicht gerecht. Jesus, lassen wir die Zweifel an seiner rein jüdischen Existenz aussen vor, war nichts anderes als ein Namensgeber und eine „marketing technisch“ offenbar ideale (Projektions) figur fuer die paulinische Gründung einer Religion, mit der bestimmte Kreise perfekt angesprochen werden konnten. Das, was man dann Christentum nannte, hat mit Jesus sehr wenig, mit den Figuren ‚danach‘, beginnend mit Paulus, sehr viel zu tun. Zum besseren Verständnis dieses Christentums, genauer der christlichen Kirche, hilft es, sich eher mit diesen Personen als mit dem Rabbi Jesus zu befassen. Edle, humanistische Gemueter mit einer ausgeprägten Philanthropie finden sich da eher selten. Die Motive der Herren, Augustinus war auch so einer, duerften mit denen des historischen Jesus wenig gemein haben. Man darf vermuten, dass auch die bekannten Positionen des Herrn Luther mit denen, die Jesus einnahm, teilweise sehr deutlich kontrastieren, religiös, menschlich und sozialpolitisch. Interessanterweise wird trotz allem immer wieder auf eine Person rekurriert, die ein moeglicher Ausgangspunkt einer Gruppe mit dem moeglichen Ziel einer Art Judenchristenreligion war, die sich aber bekanntlich gegen Paulus und seine antisemitischen Heidenchristen nicht durchsetzen konnten. Jesus ist ( leider?) nicht derjenige, der das Christentum von Anfang an und dann nachhaltig geprägt hat, obwohl er ständig, nicht zufaellig natuerlich, bemueht wird. Er wird offenbar umso haeufiger zitiert, ob historisch korrekt, sei dahingestellt, je weiter man sich von ihm entfernt (hat). Der „politisch“ deutlich geschickter agierende Paulus, dem weiblichen Geschlecht uebrigens wohl eher kritisch gesonnen, war erfolgreich, seine! Nachfolger, die eigentlichen Konstrukteure des „Christentums“, im ziemlich problematischen Geiste erst recht.

    • Intellektualistische Projektionen der eigenen Weltanschauung, die ohne Christus noch immer unchristlich wäre. Jesus ist auferstanden.

    • Natürlich war der Erfolg des Christentum iSv der Kirche ab Kaiser Constantin „Staatsreligion“ zu werden, auch ein Scheidepunkt in der Geschichte.
      Die Nähe zur politischen Macht (damit auch zu Geld) korrumpiert, immer und unausweichlich.
      Wir erleben eine Art neuer Religions-/Kirchengründung bei den Klimaaktivisten, die von ihrer Art von Apokalypse beseelt oder verflucht sind und der politischen Partei „Grüne“ die diese Weltuntergangsstimmung zu politischer Macht und Geld macht.
      Es wäre wenig überraschend, wenn Geld und Macht die „reine grüne Lehre“ auch sehr schnell korrumpieren werden, alles mögliche der Realität angepasst werden wird, um an der Macht und im Geldfluss bleiben zu können. „NGO“, Institute, Stiftungen etc sind heute wohl die Zauberworte, für grünen Geldfluss an die eigenen Mannschaften sorgen zu können, weshalb man Macht über die Steuertöpfe braucht, um den Geldfluss steuern zu können.
      Im Christentum gab und gibt’s genug Orden, die sich persönlicher Armut verschrieben haben, zumindest die Deutschen Amtskirchen wollen davon allerdings eher wenig hören. Ihre Wohlfahrtskonzernen und gigantischem Grundbesitz sorgen für volle Kassen, aber immer leerere Kirchen.
      Der Klimakirche wird es auf kurz oder lang garantiert ähnlich gehen. Big Business übernimmt früher oder später immer die Marschrichtung. Reiner Glaube oder pure Lehre sind damit strukturell unvereinbar.

      • Diejenigen, die sich eher auf der Seite der Albigenser bzw. Katharer sehen, die Meister Eckhart lesen und verstehen und das Johannes-Evangelium deuten können, haben die Kirche nie für im eigentlichen Sinn „gläubig“ gehalten. „Pontifex Maximus“ war Julius Cäsar auch. Man denkt in dieser Tradition und feiert einen wenig versteckten ägyptischen Ritus mit den Isis-Sistren-Klängen (nach Herodot) zur „Wandlung“. Jesus Christus ist in der Kirche als Schwerpunkt wieder Maria gewichen, der Wiedergeburt der „Großen Weißen Göttin“ (nach Robert Ranke-Graves), weil sich die Massen in Portugal, Polen und Italien nach ihr sehnten. Und deshalb ist die Reformation listig trockengelegt worden. Undercover Staatsreligion wird die Kirche doch bleiben. Denn seit es Uhren an den Kirchtürmen gibt, ist sie mit der Wissenschaft verheiratet. Gerade in den letzten Jahren hat man in Klöstern fantastisch erhaltene Alchimisten-Stuben gefunden. Es ist, wie immer: die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. Deshalb findet die Kirche als Impfzentrum zwar nicht die Bestimmung, die die Erbauer der Kathedralen im Sinn hatten, aber doch das, was die Betreiber der Kirche seit vielen Jahrhunderten in Wirklichkeit Hand in Hand mit der Wissenschaft zustande bringen. Karlheinz Deschners „Kriminalgeschichte des Christentums“ lesen ist ein Muss, meiner Meinung nach.

      • ob Küng oder Deschner (neben der KGdC kann ich auch „Abermals krähte der Hahn“ sehr empfehlen) oder Zeitgeist oder Wohlfahrtkommerz oder oder
        es gibt 1001 gute oder weniger gute Gründe, über „Kirche“ den Stab zu brechen, zu bleiben oder zu gehen.
        Aber solange das Big Business funktioniert, der Kirchensteuerrubel rollt, gibt’s überhaupt keinen gewichtigen Grund für die Organisation „Amtskirche“ irgendwas grundlegend zu ändern – man ist versorgt.
        Erst wenn „der Staat“ sein Verhältnis zu Kirchen oder Wohlfahrtskonzernen neu definiert, könnte sich was ändern.
        Bis dahin bin ich vermutlich Asche und Staub. Ich freue mich über die heute eher seltenen Momente, in denen ich nicht das Gefühl habe, mich erklären oder abgrenzen zu müssen, meine Ohren vor sinnlosen Wort-Geklingel schützen zu müssen.
        Das öffentliche Geschwätz zu Religionen endet eh meistens in irgendeinem Toleranzgeschwätz bzgl dem Islam und oder peinlich berührter Kirchenoberen, die kaum vermitteln können, warum sie eigentlich Bischof oder Kardinal wurden. Deren frohe Botschaft ist nicht selten so anregend, wie das Rezitieren eines Steuerbescheides. Hier ist der Drops „Glaube“ vermutlich wirklich gelutscht,
        Aber solange der Kirchenkonzern 1000de Mitarbeiter gut versorgt und ernährt, ist es ja zumindest für sie auch ganz nett. Hat eine gewisse Ähnlichkeit mit politischen Parteistrukturen, nur dass man nicht von Wahlen abhängig ist.
        Nur berühren mich solche Überlegungen spirituell eher wenig. Mit der deutschen „Filiale“ kann ich nicht mehr viel anfangen und deren „Corona-Regime“ war nur ein weiterer, unnötiger Meilenstein, diese Amtskirchenorganisation deutscher Prägung zu verachten.

  26. Mir fällt auf, dass die obersten Kirchenämter mehr und mehr an queere Menschen fällt, sei es die RKD-Präses, sei es der BDKJ-Vorstand, diverse Bischöfe sowieso..
    Was hat das für Auswirkungen? Ich beobachte das Verlagern von Schwerpunkten in immer abseitigere und krude Themen, die ohne echte Relevanz großen Schaden anrichten.

  27. Die Kirche glaubt dasselbe, was sie immer geglaubt hat:

    Daß sie des Lied zu singen hat, wes Brot sie essen.

    Die Regierung zahlt, die Regierung bestimmt.

    • Die Regierung ist gerade dabei, den Kostenfaktor Kirche zu bereinigen. Die Milliarden, die die für das bisschen Manipulation bekommen, steht nicht mehr im Verhältnis zum gewünschten Erfolg. Der Werbeträger „Kirche“ rechnet sich nicht mehr. Und so wird die Regierung ein paar Milliarden Abfindung zahlen und die „Kirche“ eine Wirtschaftsunternehmen.

  28. Ach ja, so einfach ist das Alles. Besonders wenn alle schon alles wissen. „Die Kirche“ ist etwas tiefer als der Tag gedacht. Mit wenig Phantasie zeigt der „coat of arms“, das Wappen der Päpste, einen Skarabäus. Warum wohl? Jesus ist kein Sozialarbeiter de luxe. Glaube ist keine Wahlveranstaltung. Die (nur scheinbare) Gegenveranstaltung zu den Religionen, der dialektische Positivismus (Benedikt hat zumindest dies schön erkannt und im Bundestag dargelegt, für Ohren, denen selbst ein mittelmäßiger Philosoph als Zumutung erscheint) ist selbst auf reinem Glauben, nicht auf Wissen, wie behauptet, gegründet; – und der ist nicht positiv, sondern nihilistisch. Es nützt nichts, das Denken überhaupt zu schleifen, damit sie damit durchkommen. Es wird ein Erwachen geben, wenn die Menschen dies erkennen. Und das Böse? Das gibt´s gar nicht, alles erfunden, phantasievolle Projektionen, klar, sowieso: so hat sich das Böse zu allen Zeiten getarnt, so lange es ging. Irgendwann geht es nicht mehr, dann kippen die Zeiten in den totalen Wahn und „fair is foul, foul is fair“. Die Anzeichen dafür sind nicht zu übersehen.
    Wir dürfen schlicht nicht den Fehler machen, unsere Vorfahren für genau so geistig beschränkt zu halten, wie uns selbst. Nicht der Mensch stammt vom Affen ab, sondern der Affe vom Menschen.
    Und was war die Sünde, die die Kirche erledigt hat? Ganz einfach: man darf Weihwasser nicht mit Biochemie vertauschen. Sich zum Kutscher der Pharmazeuten zu machen, war der Kirche Todesstoß. Dafür lebt Gott wieder: aber nicht mehr in den Häusern, die man für ihn gebaut hat.

  29. Klimahysterie ist die neue Sektenreligion. Einst war es anfangs der Nachwuchs aus wohlbehütetem und begüterten Haushalten, die den Sektenführern hinterher liefen.Sie waren auf der Suche nach einem Sinn in ihrem sinnentleerten Leben. Heute heißen die Sekten FFF und Greta war die Heilsverkünderin. Gerade ändern sich die Sekten von FFF auf LG.
    Einst klärten die Kirchen über Sekten auf, hatten Beratungsstellen für Aussteieger usw. Heute machen die Kirchen beim Sektentum mit. „Anna-Nicole Heinrich ist EKD-Präses – und unterstützt die Klimaproteste der »Letzten Generation«.
    https://www.spiegel.de/panorama/ekd-praeses-anna-nicole-heinrich-wenn-es-brennt-duerfen-wir-uns-nicht-wegducken-a-16510073-1ffa-4445-af85-efe4378f9c93
    Wozu eine Kopie, wenn das Original verfügbar ist?

  30. Die Kirchen sind im christlichen Sinne gottlos geworden seit Marx und Betford-Strom ihr Kreuz abgelegt haben. In den Kirchen wird seitdem ein fremder Gott angebetet und die Kirchen sind nur noch die Geschäftsstellen von fragwürdigen NGOs.

  31. Ein herausragender Artikel! Zu den Kirchen muss man nichts mehr sagen. Was aber das Erstaunlichste ist, die immer noch extrem hohe Zahl Kirchensteuerzahler. Sind die zu träge auszutreten, haben die zu viel Geld, wissen die gar nicht was die Kirche mittlerweile so von sich gibt, wie weit sie sich von den tatsächlichen Glaubensfragen entfernt hat? Oder eifert ein großer Teil sogar mit und zahlt deshalb gerne weiter diesen Kirchen Steuern? An die Kirchenmitglieder könnte bzw. müsste man viele Fragen stellen!

    • Erstaunlich ist das überhaupt nicht. Vielen Menschen ist die eigene Gemeinde nämlich wichtig, da sie dort wichtige positive Lebenserfahrungen gemacht haben. Und davon trennt man sich nicht einfach mal eben so. Das ist wie in einer Ehe die lange gut funktioniert hat und wo sich ein Partner nun so verändert das sie eben nicht mehr funktioniert. Der emotionale Aufwand einer Trennung ist da schon erheblich.

    • Ich vermute der überwiegende Teil der Nochmitglieder gehört zu den Ü65-jährigen und zahlt als Rentner eher wenig bis gar keine Kirchensteuer.

  32. Christmette in Bayern nach Corona: Leise! Das ist mir in den letzten Tagen aufgefallen: Es hat wirklich keiner gehustet oder gehüstelt weil durch die Maßnahmen die Leute die sich raus trauen „gesund“ sind UND weil viel weniger Leute in der Kirche waren.

    Ein Pfarrer hat sich vom „vollen“ Haus mit den Worten verabschiedet: „…bis zum nächsten Jahr“.

    • Unser örtlicher Pfarrer hat eine zeitlang den Anwesenden in der Christmette immer „Frohe Weinachten“, „Ein gutes neues Jahr“, „Frohe Ostern“, „Schöne Pfingsten“ und „Einen erholsamen Sommerurlaub“ mit auf den Weg gegeben.
      Recht hat er gehabt, nur heutzutage bleiben eben auch noch die von den Aussperrungen der letzten Jahre Angewiderten (mich eingeschlossen) weg und zwar vermutlich dauerhaft.

  33. Die Kirche hat sich selbst überflüssig gemacht. Es gibt keinen Grund für einen Gläubigen mehr, dort Mitglied zu sein. Ein Verein tut es auch, es gibt keinen Unterschied mehr, ausser dass der Verein sich an seine eigene Satzung hält, was man von der Kirche schon lange nicht mehr sagen kann. Stichwort Augsburger Bekenntnisse, Martin Luther und seine Schriften, um nur einige zu nennen.

  34. Nur die neuen Jünger welche die Kirche anbetet sind Kommunisten

  35. Wenn Jesus noch einmal auf der Erde erscheinen sollte, dann wahrscheinlich nur um seinen Verein aufzulösen, und dass er das nicht schon längst getan hat, liegt wohl nur daran, dass er fürchtet an der Bürokratie zu scheitern. (Ironie off).

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