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Neun Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges

Kanzleramt lädt zum „Munitionsgipfel“ ein

28.11.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Bundeswehr ist nach wie vor nur bedingt einsatzbereit. Exakt 44 Wochen nach der „Zeitenwende“-Rede von Olaf Scholz lädt das Kanzleramt am heutigen Montag Vertreter der Rüstungsindustrie und mehrerer Ministerien zu Gesprächen über die Rahmenbedingungen für die Munitionsproduktion ein. Immerhin.

Man ist schier überrascht von dieser „Dynamik“: Am 27. Februar 2022, drei Tage nach Putins kriegerischem Einfall in die Ukraine, hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) seine allseits hochgejubelte „Zeitenwende“-Rede gehalten. Er wollte die Bundeswehr zu der „am besten ausgestatteten Streitkraft in Europa“ machen. „Mindestens zwei Prozent“ des Bruttoinlandsprodukts (derzeit sind es 1,5 Prozent) sollten für die Verteidigung bereitstehen. Ein mit 100 Milliarden dotiertes „Sondervermögen“ (vulgo: Sonderschulden) sollte dabei helfen. Am 15./16. September sagte Scholz unter Hinweis auf diese nach wie vor ziemlich vagen Pläne auf einer Führungskräftetagung in Berlin: „Das ist mein Anspruch als Bundeskanzler. Daran können Sie mich messen.“

Das aber ist die wahre „Dynamik“: Die Bundeswehr steht heute immer noch nicht besser da als vor dem 27. Februar 2022. Mehr noch: Der reguläre Etat der Bundeswehr wird von 50,4 Milliarden im Jahr 2022 gar um 300 Millionen auf 50,1 Milliarden im Jahr 2023 gekürzt. Aus dem 100-Milliarden-Paket sollen rund 8 Milliarden zusätzlich einfließen.

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Aber es bleibt dabei: Die Bundeswehr ist nach wie vor nur bedingt einsatzbereit. Sie hat im wahrsten Sinn des Wortes fast nichts im Regal. Heeres-Chef Alfons Mais (60) hatte – ohne das Munitionsproblem explizit zu benennen – in einem Interview für die „Süddeutsche“ vom 11. November 2022 gesagt: „Wir könnten keinen Kampf über mehrere Wochen führen.“ Grund: „Wir verfügen derzeit über keine komplette deutsche Brigade, die sofort und ohne längere Vorbereitungszeit in der Lage wäre, einen Kampfauftrag über mehrere Wochen durchzuführen.“

Und weiter: „Das Heer, so wie es heute dasteht, verfügt noch über vier Artilleriebataillone, etwa 100 Panzerhaubitzen und knapp 40 Raketenwerfer Mars. Von denen ist tagesaktuell immer nur ein Teil einsatzbereit.“ Verteidigungsministerin Lambrecht (SPD) mögen diese klaren Aussagen gar nicht gefallen haben, denn vor wenigen Tagen hat sie die Chefs der Teilstreitkräfte zum Schweigen verdonnert. Und auch dem Bundestag gegenüber hüllt sie sich unter anderem in Sachen Munition in Schweigen. Immerhin freut sich SPD-Kollegin und Wehrbeauftragte Eva Högl: „Bei einigen Soldaten kommen zumindest warme Socken an.“

Der „Munitionsgipfel“ – der aber nicht so heißen soll

Nun aber die Überraschung: Exakt 44 (!) Wochen nach der „Zeitenwende“-Rede lädt das Kanzleramt (!) an diesem Montag, 28. November, Vertreter der Rüstungsindustrie und mehrerer Ministerien zu Gesprächen über die Rahmenbedingungen für die Munitionsproduktion ein. „Munitionsgipfel“ soll das Treffen indes offiziell nicht heißen. Im Terminkalender des Kanzlers steht dieser Termin (Stand: 26.11.) auch nicht. Nimmt Scholz also selbst gar nicht teil? Oder macht er jetzt auf Chef und nimmt die Sache der überforderten Verteidigungsministerin Lambrecht aus der Hand? Man darf rätseln.

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Immerhin hat man nach langen Monaten ein zentrales Problem der Bundeswehr jetzt hoch oben angesiedelt. Denn die Bundeswehr leidet nicht nur an nicht einsatzfähigen Panzern, Hubschraubern, Jets, Schiffen, sondern unter einem dramatischen Munitionsmangel. Die CDU/CSU-Fraktion hatte in Sachen Munition kürzlich nachgebohrt. Denn Generalinspekteur Eberhard Zorn hatte errechnet, dass bis 2031 rund 20 Milliarden Euro allein für Gefechtsmunition investiert werden müssten. Tatsächlich wurden für 2023 ganze 1,25 Milliarden Euro bewilligt. Und das in einer Situation, in der die Munitionsvorräte der Bundeswehr allenfalls für zwei Tage reichen und damit weit vom Nato-Standard einer Bevorratung für 30 Tage entfernt sind. Obendrein fehlt es an weiteren Munitionslagern. Deren Planung steht ebenfalls immer noch aus.

Man darf jedenfalls gespannt sein, was am 28. November herauskommt. Der große Wurf wird es nicht werden, denn es geht um viele verschiedene Munitionstypen: Artilleriegeschosse, Mörser, Panzergeschosse, Panzerabwehrwaffen, Munition für großkalibrige Waffen, Munition für Handwaffen, Handgranaten usw.

Indes tut sich auf der Firmenebene wenigstens etwas. Rheinmetall hat Mitte November 2022 mit der spanischen MaxamCorp.-Holding einen Kaufvertrag über 1,2 Milliarden zum Erwerb sämtlicher Anteile an Expal Systems geschlossen, einem weltweit renommierten Munitionshersteller. Der Vollzug der Transaktion wird bis Sommer 2023 angestrebt.

Grundsatzfrage: Ist die deutsche Rüstungsindustrie überhaupt hinreichend leistungsfähig?

Damit eines klar ist: Keine deutsche Rüstungs- und Sicherheitsfirma gehört zur Weltspitze. Die weltweit 15 führenden Firmen setzen pro Jahr rund 320 Milliarden um, im Schnitt also mehr als 20 Milliarden – angeführt von Lockheed mit fast 60 Milliarden. Von Airbus abgesehen, rangiert die Rheinmetall AG auf Platz 2 innerhalb Deutschlands mit 5,6 Milliarden des Jahres 2021 – global aber weit hinten. Es folgen innerhalb Deutschlands dann ThyssenKrupp, Krauss-Maffei-Wegmann, Diehl, MTU, MBDA, Jenaoptik, sodann Heckler-Koch und Dynamit Nobel Defence. Es geht aktuell auch gar nicht nur um deutsche Großfirmen, sondern um insgesamt 162 rüstungs- und sicherheitstechnisch einschlägige Firmen, also auch um den Mittelstand, der hier wichtige Produkte beisteuern kann.

TROTZ 100-MILLIARDEN-SONDERSCHULDEN-PAKET
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Es ist Skepsis jedenfalls angebracht, ob die deutsche Rüstungsindustrie, die ja über Jahrzehnte hinweg politisch, medial und gesellschaftlich mit militant-pazifistischer Distanz betrachtet wurde, leisten kann, was jetzt nötig ist. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am 15. August 2022 in einer 29-Seiten-Expertise dargelegt. Titel: „Zeitenwende für die Verteidigungswirtschaft? Sicherheitspolitik und Verteidigungsfähigkeit nach der russischen Invasion der Ukraine.“ Folgt man der IW-Analyse, so wird es für die Jahre 2026 und folgende zappenduster für die Bundeswehr. Denn ab dann ist die Finanzierung zur Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels völlig unklar. Bis dahin nämlich könnte das Sondervermögen, wenn es denn in den regulären und nicht für sich erhöhten Haushalt hineingebuttert werde, aufgebraucht sein.

Angesichts der oft auf mehrere Jahre zu veranschlagenden Rüstungsprojekte wird in dem IW-Papier nicht zu Unrecht auch betont, dass die Rüstungsindustrie Planungssicherheit braucht und die Gelder „nur nachhaltig sicherheitspolitisch wirksam werden, wenn die Möglichkeiten der Industrie zur Lieferung neuer Waffensysteme und die Möglichkeiten der Bundeswehr zur Nutzung und Instandhaltung dieser Waffen in Einklang gebracht werden.“

Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), hatte bereits im April-Heft 2022 der Zeitschrift „Europäische Sicherheit & Technik“ (S.26-31) in einem Namensbeitrag mit Blick auf das 100-Milliarden-Sonderprogramm geschrieben, es stelle sich die „Frage, wie diese Steigerungen denn sowohl auf Seiten der Beschaffungsverwaltung als auch auf Seiten der Industrie abgearbeitet werden können.“ Atzpodien dachte dabei auch an den gerade in Corona-Zeiten gebeutelten Mittelstand, dem die Bundesregierung unter die Arme greifen müsse. Denn schließlich habe Rüstungsindustrie ja nicht nur mit Großgerät, sondern eben auch mit Ersatzteilen und mit Munition zu tun. Letztere wiederum muss ja nicht in jedem Fall von der Großindustrie vorgehalten werden.


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47 Kommentare

  1. Das Problem in Deutschland ist das Fachidiotentum und die allgemeine Naivität. Pragmatisches Denken Fehlanzeige, stattdessen immer die Suche nach Komplexität und langwieriger Perfektion. Krankhafte bürokratische Prozesse, die viele Dinge um den Faktor 100 verlangsamen oder ganz verhindern.

    Die Ukrainer haben gezeigt, wie man die Russen aufhalten kann, mit sehr begrenzten Mitteln. Deutsche Generäle würden uns erklären, dass wir kapitulieren müssen.

    • Dezentralisierung ist hocheffektiv. Eine gut organisierte und gut ausgerüstete Guerilla mit unzähligen Einheiten schlägt jede träge zentral gesteuerte Blockarmee. Zum Anfang des Zweiten Weltkrieges hat die Wehrmacht genauso agiert und damit ihren Blitzkrieg faktisch gewonnen. Bis der „Gefreite“ die Macht im Apparat an sich gerissen und damit wieder alles zentralisiert hat. Was dann zum Verlust des Krieges führte.

  2. Ach je, die deutsche Elite hat sich längst verabschiedet, das eine oder andere Haus mit mehr als 500-jähriger Geschichte macht noch verzweifelt in Sachen „Weihnachtsmarkt“, um überhaupt Kohle zu verdienen. Hochrangiges Personal in Sachen Grenzen schützen ist aus dem gelangweilten Adel wohl kaum noch zu rekrutieren. Möglicherweise steht eine neue gut ausgebildete Truppe analog Israel bald zur Verfügung!

  3. Im Hinblick auf die Muni- Bestände der Bundeswehr bin ich nach dieser Lektüre doch beruhigt. Unsere künftigen Gegner werden das bestimmt honorieren und uns schonen. Und wenn denn wirklich geballert wird, dann wesentlich kürzer als momentan in der Ukraine. Das ist doch prima.
    Nach spätestens 2 oder 3 Tagen
    wird der Spuck für uns alle beendet sein. Keine Kolateralschäden’in der Bevölkerung, keine hohen Verluste bei der Bausubstanz und der Infrastruktur. Au, Backe habe ich doch glatt die Thermonuklearwaffen und deren Stützpunkte vergessen. Aber die haben unsere Freunde zu verantworten. Das erleichtert meine Bedenken gewaltig. Wir werden sehen, wir kommen ungeschoren aus der Bredouille, haben wir aber auch ein Glück.
    Alle die von Krieg reden sollte man verhaften und sie 5 Millionen mal schreiben lassen: Du sollst nicht töten.

  4. Die bekommen mit 50.000.000.000€ pro Jahr keine funktionierende Armee hin?!
    Panzerhaubitzen, Raketenwerfer? Wer soll denn Deutschland auf dem Landweg angreifen? Russland? Nachdem es zuvor durch die Ukraine und ganz Polen marschiert ist?
    Nur um die Verhältnisse mal gerade zu rücken:
    Österreich gibt für sein Bundesheer mit ca. 40.000 Soldaten ~3Mrd. € (0,6% BIP) pro Jahr aus und die Schweiz für ihre ~150.000 Militärangehörigen knapp ~5Mrd (0,7% BIP) aber für 200.000 Bundeswehrsoldaten sind 50Mrd. Euro pro Jahr zu wenig.
    So wenig, dass es nicht einmal für Munition reicht? Alle unsere direkt angrenzenden Nachbarländer geben für in Summe für mehr als doppelt soviele Soldaten ca.75% des Bundeswehretat aus, und hier wird uns einer davon erzählt, dass die BW unterfinanziert sei.

    • Die Sportschützen in Deutschland sind offenkundig teils besser bewaffnet und ausgerüstet, als die Bundeswehr. Und das zu einem Bruchteil der Kosten.
      Da fällt doch sofort auf, wo das Problem ist: Ein bürokratischer Wasserkopf.
      Wenn die Organisationsstruktur eines Militärs zu sehr ausartet, ist die ab einem gewissen Punkt nur noch mit der Verwaltung ihrerselbst beschäftigt und das eigentliche Anliegen wird ausgebremst.
      Wir haben Schützenvereine von ihrer ursprünglichen Funktion völlig entkoppelt.
      Warum ist bei uns die Landesverteidigung und der Zivilschutz eigentlich derart zersplittert? Wir haben das THW, die Bundeswehr, hunderte von verschiedenen Schützenvereinen, etliche verschiedene Verbände und alle agieren nicht miteinander, sondern nebenher oder sogar gegeneinander.
      Macht überhaupt keinen Sinn und sollte schnellstens abgestellt werden.
      Dann gehen auch die Kosten runter und die Landesverteidigung wird gestärkt.

    • Treffer. Da geht es mittlerweile mehr um Industriepolitik als um Landesverteidigung. In den USA ist das Problem besonders ausgeprägt und nach Deutschland durchgeschlagen. Normalerweise muss das Militär selbst seinen Bedarf anmelden und die Wirtschaft liefern, nicht umgekehrt, weil Politik und Wirtschaft da miteinander etwas aushandeln, was an den Interessen der Landesverteidigung vorbei geht und nur der Sicherung von Arbeitsplätzen dient.
      Das führt dann zu Zentralisierung von wirtschaftlichen Interessen bei gleichzeitiger Zersplitterung der Landesverteidigung. Völlige Fehlentwicklung.

  5. Scholz schaut recht mißbilligend auf die Waffen. Er scheint irritiert: „Warum schießt die Bundeswehr? Haben die denn einen Waffenschein? Ich dachte, die machen Mannschaftsgymnastik an der frischen Luft und ausgedehnte Wanderungen mit lustigen Grasbüscheln auf dem Kopf!“

  6. Bei soviel Unfähigkeit ist es nur berechtigt, dass sich die Regierung in der Hauptstadt vor einem Durchmarsch der Russen nach Berlin wie weiland 1945 fürchtet. So abgekämpft können die russischen Truppen ja gar nicht sein, dass sie die BW nicht derschnupften.

    • Wenn die Schweizer Armee heute Nacht bei Kreuzlingen die Grenze überschreitet, trinkt sie spätestens am Mittwochnachmittag Kaffee auf dem Kurfürstendamm.

  7. Das rauchfreie Pulver ist doch schon seit 150 Jahren erfunden.

    Es ist wirklich zu fragen, warum die Durchführung der „Zeitenwende“ nicht schon längst in die Gänge gekommen ist.

  8. Keine arme ist immer 100% einstzbereit oder hat munition für einen langen krieg! Die frage ist wie schnell kann man das im ernstfall bereit stellen. Ein krieg kommt ja nicht von heute auf morgen! Was ich an deutschland bemängele ist die trägheit bis etwas umgesetzt ist. Hier fehlt es an politikern und personal was eine sache durchzieht und antreibt.

  9. „Wir könnten keinen Kampf über mehrere Wochen führen.“ . Dafür ist die Bundeswehr auch angeblich nie geschaffen worden. Denn schon vor über 50 Jahren machte unter den Soldaten eine Parole die Runde. „Die Bundeswehr hält den Feind solange auf, bis die richtigen Soldaten kommen“. Während dieser Zeit durften zu Viele inkompotente Verteidigungsminister den unliebsamen Job übernehmen. Die letzten drei, welche das Verteidigungsministerium innehatten, ist doch eine Verhöhnung der Bundeswehr, und wahrscheinlich auch gewollt.

  10. Jetzt mal eine Zwischenfrage :
    Die Bundeswehr ist praktisch nicht einsatzfähig, die Straßen — und Schienenwege sind marode ,das Netz der schiffbaren Flüsse und Kanäle ist ebenfalls hoffnungslos marode, das Netz der Energieleitungen dringend überholungsbedürftig und ein Ausbau zwingend angesagt, Schulen und Kindergärten stehen vor einem massiven Renovierungsstau , sämtliche Brücken in Deutschland sollten erneuert werden usw usf………
    Was bitte haben die Regierenden in all den letzten 25 Jahren mit dem Geld der Steuerzahler gemacht ?
    Wo sind die dafür Verantwortlichen abgetaucht ?
    Sich aber mit Schaum vorm Mund für Alles und Jeden einsetzen und ist er/sie auch Hunderttausende Kilometer ( O Ton Baerbock ) von uns entfernt .
    Das ist weder Politik mit dem Volke noch für das Volk ,das ist klassische Politik gegen das Land indem man es verboten und vergammeln lässt .
    Wofür geht der Bürger also wählen ?

  11. Allein dieser angewiderte Blick, mit dem Scholz die präsentierten Waffen beäugt, spricht Bände. Er zeigt zu unseren Streitkräften keinerlei Beziehung.

  12. es war aber immer schon so. Waffen wurden glorifiziert und von Pfaffen sogar gesegnet. Wir haben aus der Geschichte leider nichts gelernt. Diejenigen, die das dräuende Chaos überleben werden dann wieder erzählen…“nie wieder Krieg“…Damals gab es auch Medien die dies glorifizierten – und heute??? Na denn. Es waren ja alle im Widerstand, werden sie erzählen. Fragt sich nur gegen wen oder was.

    • Das ist und war in Deutschland immer ein Organisationsproblem.
      Man organisiert nicht von unten nach oben, sondern von oben nach unten.

  13. 50 Mrd. und nichts funktioniert? Da scheint es nicht am Geld zu liegen. Das isind Unfähigkeit, Bürokratie und absolute Nieten auf den Chefsesseln wohl eher die Ursache.

  14. Dem einfachen Bürger erschließt sich nicht, warum für absolut jedes Waffensystem, groß, klein, hi-tec oder eher konventionell, nicht zu jeder Zeit der notwendige Munitionsvorrat vorgehalten werden muß und auch wird. Wenn ein System ausläuft, um mit einem neuen ersetzt zu werden, dann kann der Munitionsvorrat immer noch für Trainingszwecke verpulvert, oder an andere verkauft werden. All dies schiene mir zum Tagesgeschäft eines Bundeswehrbeschaffungsamtes (ca. 11,000 Mitarbeiter ) gehören, und nicht ins Kanzleramt. Wenn es eine Nato-Verpflichtung zum Vorhalt von Munition für 30 Kampftage gibt, dies aber nicht so ist, dann erschließt sich nicht, warum die jeweiligen Kommandeure nicht schon lange, und immer wieder öffentlichkeitswirksam, ihre Funktionen niedergelegt haben.

    • Jede Wette, dass Kommandeure, die sich zu oft beklagen, bei den nächsten Beförderungen übergangen werden. Auch bei Offizieren hat sich eine beamtenhafte Alterversorgungsmentalität eingestellt. „Ich diene mir“, ist deren Motto.

      • Mir ist natürlich klar dass es so ist. Trotzdem beklage ich den Opportunismus der Militärs. Wenn es anders wäre, dann könnte die politische Ebene nicht immer machen was gerade ideologisch oder budgetär in den Kram paßt. Die Politik besetzt den Raum, den man ihr läßt. Wenn einige wenige widersprechen, dann können sie individuell benachteiligt werden. Wenn aber praktisch niemand kuscht, dann rennt die Politik gegen eine Wand. Vielleicht sollten die Soll-Bestände an Munition, und deren Einhaltung, sehr übersichtlich in kontinuierlichen Dateien geordnet, vierteljährlich, und binnen 30 Tagen nach Quartalsende, an einen Verteidigungsausschuß im Bundestag gemeldet werden. Jedes Industrieunternehmen, auch und gerade solche mit vielen Fabriken in vielen Ländern, kann das auch für Betriebsmittel. Kann es Koblenz ? Wenn nicht so richtig, dann sollten sie es schleunigst lernen. Das könnte das Ministerium unter Druck setzen, nicht einfach Budgetmittel zu streichen und vorgeschriebene Vorräte herunterzufahren – weil erst einmal niemand widerspricht, und es auch niemand, der in einer unabhängigen Kontrollfunktion wäre, überhaupt etwas merkt.

      • Das Problem hat es überall. Auch bei der Polizei. Der Grund dafür ist offensichtlich: Patriotismus und gemeinsames agieren für die selben Werte und das selbe Ziel der Erhaltung des eigenen Biotops werden andauernd politisch sabotiert.

    • Zu ihrem ersten Satz: Das scheint Absicht zu sein.
      Wenn man eine Waffe politisch entschärfen will, dann verknappt man die Munition. Man denke dabei auch an das Bleiverbot für Sportschützen und Jäger. Da geht es überhaupt nicht um den Umwelt oder Gesundheitsschutz, sondern darum, Munition zu verknappen, weil alternative Materialien für Kugeln knapper und teurer sind.

  15. Welche Fähigkeiten muss man haben, um jedes Jahr 50 Milliarden Euro in eine Truppe zu investieren, die unterm Strich nicht eine Brigade aufstellen kann, um 30 Tage Widerstand zu leisten? Das ist meines Erachtens auch ein militärisches Führungsproblem.

    • @ Renz — das ist ja sehr schön und sehr praktisch beschrieben ,aber warum vergessen Sie den die Rüstungsindustrie,die arme . So wird nun wirklich kein Dollar verdient „“ einen Nippel durchziehen und so““und wir sind doch den Rüstungskonzernen auch ein wenig verpflichtet oder nicht ?

    • Das wird politisch bewusst seit Jahrzehnten forciert, um den Zusammenhalt im Volk und die Landesverteidigung zu schwächen. Da geht es am Ende nur noch ums Geld und nicht mehr um den eigentlichen Sinn und Zweck des Militärs.

    • Da agieren Industriepolitik und Landesverteidigung nicht miteinander, sondern gegeneinander. Da kommt dann dieses teure hin und her bei der Bestellung von Wehrmaterial bei raus, was am Ende den ursprünglichen Zweck nicht erfüllt oder Jahrzehnte auf sich warten lässt.
      Die Politik fummelt viel zu viel in der Landesverteidigung herum.
      Im Prinzip muss das Militär seinen Bedarf anmelden und die Wirtschaft muss liefern. Politische Eigeninteressen, die nicht dem Zweck der Landesverteidigung, sondern seiner Demontage dienen, gehören aus diesem Prozess ausgeschlossen.

  16. Bei ca. 3 Millonen Waffenbesitzern in der Zvilbevölkerung, mit oder ohne Waffenschein dürfte mehr Munition vorrätig sein als sie glauben und weil sie diese Gefahr sehen, schränken sie den offiziellen Waffenbesitz immer mehr ein, denn im Falle einer Auseinandersetzung nach innen und außen könnten sie den kürzeren ziehen und das Schaulaufen nach außen soll ja nur das Gemüt des US-Hegemons beruhigen, denn wäre es andersrum müßte er uns ja zügeln, so aber will er Geld sparen und uns zu Ausgaben zwingen, denn am Ende werden wir das Schlachtfeld sein und man muß nur intelligent genug sein um das alles zu arrangieren, was unsere Trottel nicht so richtig auf die Reihe bringen.

    • Das ist der entscheidende Hinweis. Der ursprüngliche Sinn und Zweck von Schützenvereinen war die grundsteinlegende Organisation der Landesverteidigung. Was man an vielen Vereinen heutzutage auch noch erkennt, wenn diese traditionell ihre Umzüge halten bzw. gemeinsam miteinander marschieren und musizieren
      Aus mir nicht bekannten Gründen sind die Schützenvereine aber irgendwann mal von der Landesverteidigung entkoppelt worden und zu einem reinen Privatvergnügen mutiert. Die nationalen Armeen, und damit auch die Bundeswehr, sind mit ihrer eigenen Grundausbildung ja quasi ein optimiertes Konkurrenzprodukt, was die Grundlage Schützenverein ignoriert und daran vorbei agiert.
      Und genau hier liegt der Fehler!
      Denn das führt zur totalen Zerfaserung der verschiedenen Schützenvereine und Verbände, sowie der Entkopplung des Volkes von der Landesverteidigung.
      Das kommt dabei heraus, wenn man die Armee eines Landes quasi privatisiert.
      Besonders auffällig ist diese Fehlentwicklung in den USA:
      Das 2nd Amendment spricht von „a well regulated milita“. In den USA gibt es aber nicht nur eine Miliz, sondern viele (also genau wie bei unseren Schützenvereinen), die unterschiedlichen Milizen sind da auch nicht „well regulated“ und stehen in Konkurrenz und die US Armee ist eine Berufsarmee, genau wie mittlerweile unsere Bundeswehr. Das ist ein völlig falscher Ansatz, der zur totalen Zersplitterung führt.
      Die Schweiz hat es hingegen genau richtig gemacht:
      Da gibt es nur eine einzige Miliz und jeder, der durch den Dienst in der Landesverteidigung durchgeht, ist quasi in der selben Miliz mit der selben Verteidigungsaufgabe. Da wird also jeder von klein auf an den richtigen Umgang mit Waffen gewöhnt und alle sind auch noch in der selben militärischen Organisationsstruktur eingebunden. Zumindest noch, denn auch in der Schweiz zerfasert es ja mittlerweile. Das sollten die Schweizer unbedingt stoppen.
      Nochmal zurück zu den USA: Nicht nur dass es da unterschiedliche Milizen gibt, die potentiell gegeneinenander in Konkurrenz stehen, der Waffenbesitz isst nicht einmal mehr daran gekoppelt. In den meisten Bundesstaaten kommt man an Waffen auch ohne jegliche landesweit normierte Ausbildung.
      Im Prinzip rutscht man so in das Problem ab, was es auch im Nahen Osten gibt: Da hat jede Interessengruppe ihre eigene Miliz. Da kämpfen schiitische Milizen gegen sunnitische, und jeder Warlord hat ebenso seine eigene Miliz.
      Und dann wundern die sich, dass dort andauernd jeder gegen jeden kämpft.
      Im der Weimarer Republik sah man das auch: Da gab es etliche Freikorps, die alle nicht miteinander sondern eher nebenher oder sogar gegeneinander agierten.
      Die USA sind mit ihrer Zersplitterung auf genau dem Weg dorthin.
      In Deutschland sollten wir diese Fehler nicht auch begehen. Eine bundesweit zusammengehörige Miliz, in der jeder irgendwie Mitglied sein oder zumindest sich dort bewährt haben muss als Grundlage für den Waffenbesitz wäre der richtige Ansatz.
      Die Bundeswehr darf zudem davon nicht entkoppelt sein, die Miliz muss die zivile Basis der Landesverteidigung sein, also wie ein Zivilschutz mit Waffen, unter Führung und Einbindung in die Bundeswehr.
      Überall dort, wo es spezialisierter Kräfte bedarf, wäre die Bundeswehr selbst im Einsatz, dort, wo es um grundlegende Absicherung und Krisenschutz geht, die Miliz.

  17. Es könnte ja zum Lachen sein, wenn es im tiefen Kern nicht so traurig wäre. Aber auch diese Entwicklung, in der sogenannten Bundeswehr, verläuft planmäßig. Zum Hohn werden uns dann irgendwann, irgendwelche mal klug aber nicht mutig gewesen Generale, als später immer noch kluge und nun mutige Generale a.D., erklären was da falsch gelaufen ist, bzw. andere höhere Mächte falsch gemacht haben. Für mich ist sowas ganz schäbig. Ich vergleiche das mit den Personen, die zu DDR-Zeiten Orden verliehen bekommen haben. Diese nahmen sie zum Verleihungsakt an, anstatt diese mit großem Mut abzulehnen. Kurz vor der sogenannten Wende gaben einige mit kleinem Mut diese Orden zurück. Was ich sagen will ist folgendes. Immer zur richtigen Zeit den richtigen Mut oder gar keinen. So gehts auch weiter. Nur eben wie?

  18. Ach Herr Kraus. Glauben sie denn immer noch, es ginge bei den Milliarden für Rüstung um Landesverteidigung?

  19. Deutschland braucht seit dem Ende des Kalten Kriegs nach dem Willen der Nato-Führung keine funktionsfähige Armee mehr, sonst hätte Washington Berlin schon längst eine klare Anweisung gegeben. Die Beamtenarmee namens Bundeswehr hat nur die Aufgabe Steuergelder „radikal zu verschwenden“ (im Sinne Joseph Fischers), damit es nicht den deutschen Bürgern bleibt und deren Nutzen und Wohlstand mehrt.

  20. Nun was sagte Herr Klingbeil am gestrigen Tage. Er könne gar nicht verstehen, warum die Rüstungsindustrie nicht schon proaktiv nach der Verkündung der Olafischen Zeitenwende angefangen habe sich auf das Füllhorn der kommenden Aufträge vorzubereiten.
    Investieren ohne Planungssicherheit und Beauftragung. Eine gute Idee, die nur von jemandem kommen kann, der ein vertieftes praxisnahes Expertenwissen aufzuweisen hat.

    • Das Problem ist ja gerade, dass die Politik über die Jahrzehnte viel zu viel in die Verwaltung des Verteidigungsapparates eingegriffen hat und sich daran alle gewöhnt haben. Jetzt, wo von der Politik mal wenig kommt, mit Ausnahme der Bereitstellung von Geld, warten alle auf die Anweisung „von oben“. Die aber nicht kommt. Und eigentlich auch nicht kommen sollte.
      Die Bundeswehr muss ihren Bedarf anmelden, die Wirtschaft beweisen, dass sie kostengünstig liefern kann und erst am Ende muss die Politik das Geld dafür bereitstellen. Die SPD hat das Sondervermögen angekündigt und damit den maximalen Finanzrahmen gestellt und nun muss die Bundeswehr sowie die Rüstungsindustrie das ganze umsetzen.
      Wenn die jetzigen Strukturen dafür nicht geeignet sind, weil da oben jemand etwas absegnen muss, dann muss man das ändern.
      Im Prinzip muss die Regierung nur sagen, wie viel Geld zur Verfügung steht und dann muss die Bundeswehr zusammen mit der Rüstungsindustrie das beste aus dem Geld herausholen. OHNE dass die Politik da andauernd reinredet.
      Die Politik hat üblicherweise nämlich keine Ahnung von der Landesverteidigung. Das ist auch gar nicht ihre Aufgabe, sondern die Aufgabe der Bundeswehr und ihrer militärischen Führung. Die wissen schon wo es fehlt.

    • Mit der Versorgung unserer Landesverteidigung hat man sich das selbe Problem eingefangen wie die Amerikaner mit ihrer Chipproduktion:
      Überall ins billigere Ausland auslagern um die Preise zu drücken und bloß keine Lagerkosten, daher „just in time“ Produktion.
      Funktioniert natürlich hinten und vorne nicht, denn wenn „just in time“ produziert wird, hat niemand mehr genau die Waren auf Lager, die im Falle eines unerwarteten Booms plötzlich überall benötigt werden und die Unternehmen kommen mit der Produktion für den plötzlichen Bedarf nicht mehr nach. Was noch dazu kommt, ist dabei die Abhängigkeit von fremden Interessen. Wenn mein Munitionslieferant plötzlich zum Gegner im Krisenfall mutiert, hat der den Krieg schon gewonnen, bevor er überhaupt ausgebrochen ist.

  21. Munitionsgipfel beim Wehrdienstverweigerer (genauso schaut er da auch auf die Schießgewehre).

    • So lange der „Wehrdienstverweigerer“ der Bundeswehr nicht in ihre Aufgaben reinquatscht, ist doch alles in Ordnung. Die müssen dort nur mal endlich ihren Bedarf richtig kommunizieren und dann muss die Wirtschaft liefern. Die Politik muss nur das Geld bereitstellen. Geht alles. Muss man nur endlich mal machen.

  22. Zum Gipfel für dieses oder jenes zu rufen hört sich für Politiker schrecklich bedeutsam an. Dabei reicht es den Programmpunkt Häppchenessen im Basislager in Begleitung der ÖR zu absolvieren und toll klingende Sätze zu sprechen – die Gipfelbesteigung wird auf später verschoben.

  23. Mal ehrlich, würden Sie in Rüstung investieren wollen? In Deutschland ??
    In Friedenszeiten spart man ihren Abnehmer tot und hält sie unterschwellig für einen, der für die Toten der Welt verantwortlich ist und der nur auf den nächsten Krieg wartet. Keiner will mit ihnen zu tun haben, die Banken durchforsten ihr Portfolio um ja mit keinem Unternehmen mit Rüstungssparte Geschäfte zu machen. Am liebsten sähe man sie geschlossen.
    Wenn dann ein Krieg ist, werden sie zwar gebraucht, aber als Kriegsgewinnler verachtet und dann kommt auch bald eine „Übergewinnsteuer“ o.ä..
    Ein Land und eine Politik, die nur mit dem Maul verteidigen wollen … da ist vieles möglich, nur nicht viel tatsächlich gutes.

  24. Krause schreibt, dass der Munitionsbestand nur für 2 Tage reicht. Leider schreibt er nicht für welches Waffensysteme und in welchem Szenario. Darauf wird er auch nie eine Antwort geben, sondern zitiert die Högl. Dieses unabhängig davon ob die Mannstärke überhaupt ausreicht. Genau da drehte sich die Thematik bezüglich Einsatz von Brigaden rum. Wie der Krieg in der Ukraine zeigt ist eine reine Berufsarmee sehr schnell abgenutzt. Die Ukraine steht noch, weil sie ein riesiges territorialheer hat und diese auch zum Einsatz kamen. Diese Strukturen sind hier nicht mehr verfügbar. Polen selber hat ja 16-Tage-Lehrgänge in denen das grundhandwerk gelernt wird. Andere Staaten wie Finnland und Schweden haben eine Wehrpflicht und ein entsprechendes Reservistenkonzept. Schweden hat auch eine Rüstungsindustrie die abgestaubt schwedische Bedürfnisse produziert.
    Auch was die Aussagen bezüglich waffenhersteller anbelangt ist die Thematik einfach nur dünn. Es geht ja um Munition, und die ist vergleichsweise billig. Wenn bis 2031 20 Milliarden benötigt werden, so sind dieses 2 Milliarden p.a. Vergleiche mit amerikanischen Herstellern die Flugzeuge herstellen, sind vollkommen unsinnig. Die Industrie sollte abgestimmt sein auf heimische Bedürfnisse und gegebenenfalls Nachbarländer. Da ist die deutsche Industrie gut aufgestellt. Alle Hersteller könnten ihre Kapazitäten aufstocken indem sie statt 1-Schicht-Betrieb weitere 2-3Schichten hinzufügen. Geben es da Perspektiven so wäre dieses relativ einfach umgesetzt.

  25. Ich schleife hier schon meine Messer. Die kommen ohne Munition aus.
    C Waffen sowie die Bestandteile für selbst laborierten Sprengstoff beziehe ich aus der Haushaltsecke des örtlichen Supermarkts. Was man mit banalem Haarspray, Insektengift, Rohrreiniger und Grillanzündern so alles zaubern kann, ist schon beeindruckend. 😉

    Spaß beiseite:
    Ich hab das schon direkt am Anfang des Ukraine Krieges gesagt, dass wir dorthin nicht exzessiv Waffen liefern können, weil wir diese selbst brauchen.
    Und zwar nicht nur wegen der angespannten Weltlage, sondern auch, weil sich die Bundeswehr ja eh schon seit Jahren in einem kaputtgesparten Zustand befindet. Diese Baustelle muss also als erstes gerichtet werden, bevor wir irgendwohin Waffen liefern. Aber das klappt genauso wenig wie die Energiewende.
    In der deutschen Politik leidet man seit Jahren am „Outsourcing Wahn“:
    Die Grundlastfähigkeit für unsere Energieversorgung lagert man an das atomar betriebene Ausland aus, die Verteidigung Deutschlands an die Ukraine.
    Was man im eigenen Land nicht haben will und den eigenen Bürgern den Umgang damit nicht zutraut, hier also Beispielhaft Atomkraft und Waffen, lagert man ans Ausland aus. Da steckt System hinter. Ein dummes System. Den Deutschen eingeredet durch das Ausland.
    Wenn das Ausland Atomkraftwerke betreibt, ist das natürlich etwas anderes, als wenn die Deutschen so etwas betreiben, weil hier ist das ja viel „gefährlicher“, als im Ausland. Oder liegt Tschernobyl etwa doch nicht in Deutschland?
    Das selbe bei Waffen: Während man die Deutschen mit einem absolut grotesk scharfen Waffenrecht nahezu vollkommen entwaffnet, die Polizei und besonders die Bundeswehr in den Mangelmodus schaltet, schafft man im Akkord Waffen in die Krisengebiete dieser Welt, weil in Krisengebieten ja viel verantwortungsvoller mit Waffen umgegangen wird, als im bösen „Nazi-Deutschland“.
    Oder etwa doch nicht?

    Man muss sich schon fragen, wer den Deutschen diesen ganzen Mist eigentlich andauernd einredet. Da will jemand offenkundig nicht, dass Deutschland sich wirtschaftlich und militärisch an der Weltspitze behaupten kann.
    Der Großteil der Deutschen sind Schäfchen oder noch treffender Lemminge, die man mit etwas Panikmache in den eigenen Untergang treiben kann.
    Unglaublich. Kein Volk auf diesem Planeten ist so leicht zu beeinflussen.
    Wer Atomkraft und Waffen im eigenen Land ablehnt, ist nicht klug, sondern das Opfer ausländischer Einflussnahme.
    Erinnert sich jemand an den Schlehmil aus der Sesamstraße, der dem Ernie immer irgendetwas an die Backe quatschen oder ausreden will und dabei nur die eigenen Interessen im Sinne hat und nicht die von Ernie? Genau das läuft hier seit Jahrzehnten. Und die Deutschen sind dabei die Ernies.

    • Das mit der Sesamstraße bezog sich nicht auf die Rüstungsindustrie, schon gar nicht auf die deutsche. Ich hatte mal beruflich über den Sicherheitsapparat einen Einblick. Das bezog sich auf unsere Politiker, die sich von anderen Politikern aus dem Ausland immer in die Parade fahren lassen.
      Dass wir hier total kaputreguliert sind, sieht man an jeder Ecke, die Deutschland zu mehr Macht verhelfen würde. Die Beispiele Atomkraft und Waffen habe ich nicht ohne Grund gebracht.
      Wir haben eine völlig kaputtregulierte Atomindustrie, eine kaputtregulierte Rüstungsindustrie und ganz besonders auffällig, ein total kaputtreguliertes Waffenrecht. In allen Fällen ist klar, dass diese Überregulierung einzig dem Zweck dient, die Deutschen jeder potentiellen Macht zu berauben. Das hat also alles seinen Grund. Und dieser Grund liegt nicht in der deutschen Mentalität, sondern in der Fremdsteuerung.

  26. Anderswo ist ergänzend zu lesen, das wir (und „Europa“) noch nicht einmal die zur Treibmittelherstellung nötigen Grundstoffen ohne Importe aus China haben. Lieferfristen für die Rohstoffe 6-9 Monate, Treibladungen dann noch deutlich länger weil ja noch verarbeitet werden muss und heftige Nachfrage besteht.
    Es ist gar nicht vorstellbar, wie fertig dieses Land wohl über lange Zeit gemacht wurde, durch völlig unfähige Politiker aller regierenden coleur.

  27. Die sind nicht unfähig, sondern extrem fähig. Du gehst eben nur vom Falschen aus. Alles, was die wollen, bekommen die umgesetzt. Die setzten doch hoch effizient ihre Agenda durch. Und gute Schauspieler sind sie allemal. So gute Schauspieler, dass du davon ausgehst, dass diese Deutschland dienen würden und nur unser Bestes wollen…

    • Ganz genau – so ist es. Sie sind nur inkompetent oder sogar doof wenn man ihren theoretischen Aufgaben beachtet.
      Das konnte man auch von dem Marsch durch Institutionen auch erwarten. Ziel ist schließlich nicht alles besser machen, sondern anders.

  28. Dem Vernehmen nach kommt ein wesentlicher Grundstoff für die Munitionsherstellung aus China und soll derzeit nur eingeschränkt verfügbar sein. So schnell wird es keine Aufstockung der Munitionsvorräte aus eigener Kraft geben können. Aber vielleicht kann man ja von den Freunden in den USA kaufen. Gegen einen geringen Aufpreis, versteht sich. Unter Freunden soll man ja nicht geizig sein.

    • Wenn man sich vom potentiellen Gegner abhängig macht, kommt das dabei heraus. Noch schlimmer wird es, wenn man die Vorratshaltung abschafft und alles „just in time“ produziert. Wenn der Bedarf dann plötzlich da ist, ist die Industrie völlig überfordert. War alles zu erwarten.
      Ohne Lagerhaltung geht gar nichts. „Just-in-Time“ Systeme sind überaus vulnerabel und eignen sich deshalb weder für die Energieversorgung dieses Landes noch für seine Verteidigung.

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